DE3702546A1 - Desinfektionsmittel - Google Patents
DesinfektionsmittelInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Desinfektions
mittel nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Die bekannten, im medizinischen Bereich verwendeten Des
infektionsmittel stellen wäßrige Lösungen bzw. Emulsionen
von anorganischen Bleichmitteln, wie beispielsweise
Wasserstoffperoxid oder Natriumhypochlorit, oder alipha
tische oder aromatische Alkohole, wie z. B. Phenole oder
Phenolderivate, dar. Hierbei weisen diese Desinfektions
mittel in der Regel die vorstehend aufgeführten Wirk
stoffe in einer Konzentration zwischen etwa 10 Gew.-% und
etwa 15 Gew.-% auf und werden unverdünnt oder als etwa
10%ige wäßrige Lösung zur antibakteriellen und/oder
antimikrobiellen Behandlung, beispielsweise von
medizinischen Instrumenten, Inventar, Räumen oder Händen,
angewendet.
Derartige bekannte Desinfektionsmittel, die als Wirk
stoffe anorganisches Oxidationsmittel oder Phenole bzw.
Phenolderivate enthalten, beinhalten die Gefahr, daß
sie vielfach Hautreizungen bzw. Allergien oder Reizungen
der Schleimhäute hervorrufen. Auch kann es insbe
sondere bei phenolhaltigen bzw. phenolderivathaltigen
Desinfektionsmitteln geschehen, daß das entsprechende
Phenol bzw. Phenolderivat über die menschliche Haut in
das Blut gelangt und dort Schäden an inneren Organen,
wie beispielsweise Leberschäden, hervorruft. Dies trifft
insbesondere dann zu, wenn das Desinfektionsmittel
häufig angewendet wird und es zudem noch den Wirkstoff in
einer hohen Konzentration aufweist. Darüberhinaus lassen
sich mit derartigen Desinfektionsmitteln nicht alle
Mikroorganismen abtöten. So ist es beispielsweise
bekannt, daß bestimmte Viren, wie beispielsweise der
TB-Bazillus, gegenüber halogenierten Phenolderivaten
resistent sind.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
ein Desinfektionsmittel der angegebenen Art zur Verfügung
zu stellen, das unter besonderer Berücksichtigung
einer hohen bioziden Wirkung gegenüber den im medizi
nischen Bereich vorkommenden Mikroorganismen besonders
hautschonend anwendbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Desinfek
tionsmittel mit den kennzeichnenden Merkmalen des
Patentanspruchs 1 gelöst.
Das erfindungsgemäße Desinfektionsmittel, das zum
Desinfizieren und/oder Reinigen von beispielsweise Geräten,
Instrumenten, Inventar, Böden und/oder Händen
sowie Wäsche bzw. Kleidungsstücken im medizinischen
Bereich verwendbar ist, besitzt als Wirkstoff Isothiazo
line-3-Oxi und/oder ein Derivat bzw. Derivate davon.
Das erfindungsgemäße Desinfektionsmittel weist eine
Reihe von Vorteilen auf. So wurde festgestellt, daß
das erfindungsgemäße Desinfektiosmittel gegen eine
hohe Zahl von Mikroorganismen, wie beispielsweise
Alternaria dianthicola, Aspergillus niger, Aspergillus
oryzae, Aspergillus repens Aureobasidium pullulans,
Candida albicans, Chaetonium globosum, Cladosporium
resinae, Lenzites lepideus, Lenzites trabea, Mucor
rouxii, Penicillium funiculosum, Phoma glomerata,
Phoma pigmentivora, Rhizopus stolonifer, Rhodotorula
rubra, Saccharomyces cerevisiae, Trichophython interdigitale,
Bazillus subtilis, Brevibacterium ammoniagenes,
Staphylococcus aureus, Staphylococcus epidermidis,
Enterobacter aerogenes, Escherichia coli, Proteus mira
bilis Proteus vulgaris, Pseudomonas aeruginosa und
Salmonella typhosa, wirksam ist. Auch Algen, wie
beispielsweise Ankistrodesmus falcatus, Chrorella pyro
noidosa, Coccomyxa elongata, Scenedesmus obiquus,
Nostoc sp. und Phormidium werden soweit durch das
erfindungsgemäße Desinfektionsmittel abgetötet bzw. des
aktiviert, daß selbst nach 28 Tagen nach der Behand
lung mit dem Mittel kein Wachstum stattfindet. Darüber
hinaus konnten auch nach einer Langzeitanwendung des
erfindungsgemäßen Mittels keine Hautreizungen, Allergien
oder Reizungen der Schleimhäute festgestellt werden,
so daß es auch von besonders empfindlichen Benutzern
verwendbar ist. Wegen der guten biologischen Abbaubar
keit des Isothiazoline-3-Oxi bzw. der entsprechenden
Derivate ist das erfindungsgemäße Desinfektionsmittel
besonders umweltfreundlich. Darüberhinaus lassen sich
mit dem erfindungsgemäßen Desinfektionsmittel besonders
gut fetthaltige Verschmutzungen, Schmutzpartikel,
Blutreste o. ä. entfernen, so daß das Desinfektions
mittel gleichzeitig als Reinigungsmittel dient. Diese
reinigende Wirkung kann noch dadurch verstärkt werden, daß
man dem erfindungsgemäßen Desinfektionsmittel Tenside
zusetzt, wobei anionenaktive oder nichtionische Tenside
bevorzugt verwendet werden. Ferner schäumt eine
wäßrige bzw. wasserhaltige Lösung bzw. Suspension oder
Emulsion des Wirkstoffes nicht oder allenfalls nur sehr
gering, so daß ein derartiges Desinfektionsmittel auch
in Desinfektionsbädern verwendbar ist, in denen eine
hohe Turbulenz auftritt.
Das erfindungsgemäße Desinfektionsmittel kann als Wirk
stoff entweder Isothiazoline-3-Oxi allein, ein oder mehrere
Derivate davon oder eine Mischung von Isothiazo
line-3-Oxi mit einem oder mehreren Derivaten des
Isothiazoline-3-Oxi enthalten. Hierbei weist das Isothia
zoline-3-Oxi die folgende chemische Formel auf:
Die Derivate des Isothiazoline-3-Oxi lassen sich durch
die nachfolgende chemische Formel allgemein bezeichnen:
Hierin kann R₁ Wasserstoff oder eine Alkylgruppe, ins
besondere eine Methyl- oder Äthylgruppe, R₂ Wasserstoff,
Halogenide, Alkylsulfate, Arylsulfonate, lineare oder
verzweigte Alkylgruppen, insbesondere C₆-C₁₂-Alkylgruppen
und/oder C₆-C₁₂-Alkylgruppengemische, und R₃ Wasser
stoff, Alkylgruppen, insbesondere eine Methylgruppe
und/oder lineare oder verzweigte C₆-C₁₂-Alkylgruppen
und/oder C₆-C₁₂-Alkylgruppengemische, bedeuten. Ebenso
ist es möglich, daß eine beliebige Kombination der vor
stehend genannten Gruppen als Bindungsliganden R₁-R₃
vorgesehen sind. Vorzugsweise weist das erfindungsgemäße
Desinfektionsmittel als Wirkstoff ein Derivat auf,
bei dem R₁ Wasserstoff, R₂ ein Halogen, insbesondere
Chlor und/oder Brom, und R₃ eine niedrige Alkylgruppe,
insbesondere eine Methylgruppe, bedeuten.
Auch 2-N-Octyl-4-Isothiazoline-3-Oxi und/oder eine
Mischung von 5-Chlor-2-Methyl-4-Isothiazoline-3-Oxi mit
2-Methyl-4-Isothiazoline-3-Oxi können bei dem erfindungs
gemäßen Mittel als Wirkstoffe eingesetzt werden. Hierbei
besitzen diese Wirkstoffe eine ausgezeichnete biozide
Wirkung, die sich in einer schnellen und vollständigen
Desaktivierung bzw. Abtötung der vorstehend aufgeführten
Mikroorganismen ausdrückt. Üblicherweise beträgt
das Mischungsverhältnis von 5-Chlor-2-Methyl-4-Isothia
zoline-3-Oxi zum 2-Methyl-4-Isothiazoline-3-Oxi etwa
2 : 1 bis etwa 4 : 1, insbesondere 2,5 : 1 bis 3 : 1.
Die vorstehend aufgeführten Verbindungen lassen sich
durch folgende Strukturformeln wiedergeben:
Um eine besonders gute Stabilisierung des 5-Chlor-2-
Methyl-4-Isothiazoline-3-Oxi bzw. des 2-Methyl-4-Iso
thiazoline-3-Oxi zu erreichen, können diese Verbindungen
als schwache Komplexe eines anorganischen Salzes,
wie beispielsweise Calcium- oder Magnesiumchlorid,
vorliegen. Hierbei dissoziiert der Komplex in wäßrigem
System, so daß ein derartiges Desinfektionsmittel als
Wirkstoff die entsprechende Isothiazoline-3-Oxi-Ver
bindung aufweist.
Die Konzentration des Wirkstoffes in dem erfindungs
gemäßen Desinfektionsmittel richtet sich nach der
jeweiligen Verwendung. Üblicherweise weisen solche
Desinfektionsmittel, die zum Desinfizieren bzw. Reinigen
von beispielsweise Instrumenten, Inventar oder Böden
verwendet werden, eine höhere Wirkstoffkonzentration
auf als die Desinfektionsmittel, die zum Desinfizieren
von Händen eingesetzt werden. So wurde festgestellt,
daß in einem Wirkstoffkonzentrationsbereich zwischen
etwa 0,1% und 0,0001% die jeweiligen Desinfektions
mittel gute biozide Wirkung besitzen, d. h. die entsprechenden,
vorstehend genannten Mikroorganismen hinreichend
desaktiviert bzw. abgetötet werden. Besonders gute Ergebnisse
lassen sich bei Wirkstoffkonzentrationen zwischen
etwa 0,05% bis etwa 0,01% erzielen, da in einem derartigen
Wirkstoffkonzentrationsbereich unabhängig von dem
jeweils verwendeten Wirkstoff beim Albinokaninchen in
einem geschlossenen Pflastertest während 24 Stunden
keinerlei Hautreizungen auftraten. Auch konnten in dem vor
stehend genannten Konzentrationsbereich bei menschlichen
Probanden selbst bei wiederholter Anwendung über einen
längeren Zeitraum keinerlei Hautreizungen bzw. Allergien
festgestellt werden, so daß ein Wirkstoffkonzentrations
bereich zwischen etwa 0,05% bis etwa 0,01% besonders
zum Desinfizieren von beispielsweise Händen oder mit
der menschlichen Haut in Berührung gelangenden Gegen
ständen geeignet ist. Hingegen kann die Konzentration
des Wirkstoffes bei Desinfektionsmitteln, die für Inven
tar, Böden o. dgl. verwendet werden, entsprechend höher
liegen und etwa vorzugsweise zwischen 0,1% und 0,05%
betragen.
Üblicherweise liegt das erfindungsgemäße Desinfektionsmittel
als wasserhaltige, flüssige Formulierung vor. Hierbei
ist der Wirkstoff, der aus Isothiazoline-3-Oxi, aus
einem oder mehreren Derivaten davon bzw. einer Mischung
von Isothiazoline-3-Oxi mit einem oder mehreren Derivaten
besteht, in einem Lösungsmittel, bei dem es sich
beispielsweise um Wasser oder ein Wasser-Alkohol-Gemisch
handelt, gelöst bzw. emulgiert oder dispergiert. Wird
als Wirkstoff Isothiazoline-3-Oxi, 2-n-Octyl-4-Isothia
zoline-3-Oxi, 5-Chlor-2-Methyl-4-Isothiazoline-3-Oxi
oder 2-Methyl-4-Isothiazoline-3-Oxi verwendet, so
lassen sich diese Wirkstoffe gut in Wasser lösen, was zur
Folge hat, daß ein derartiges flüssiges Desinfektions
mittel auf die Verwendung von Alkohol bzw. Alkoholge
mischen als Lösungsvermittler verzichten kann. Selbst
verständlich ist es jedoch auch möglich, noch einen
geeigneten Alkohol, wie beispielsweise Isopropanol,
zuzusetzen, um somit zu erreichen, daß ein derartiges Des
infektionsmittel besser fetthaltigen Schmutz löst.
Darüberhinaus verdampft ein Lösungsmittelgemisch aus Wasser
und Isopropanol wesentlich schneller, was den Vorteil
beinhaltet, daß beispielsweise hiermit desinfizierte
Hände wesentlich schneller trocknen. Selbstverständlich
ist es jedoch auch möglich, das erfindungsgemäße Desin
fektionsmittel so zu formulieren, daß es als relativ
dickflüssige Seife bzw. feste Desinfektionsseife vorliegt.
Hierfür wird der wasserhaltigen und/oder alkohol
haltigen Lösung des Wirkstoffes ein Verdickungsmittel,
wie beispielsweise Methylcellulose oder Äthylcellulose,
in entsprechenden Konzentrationen zugesetzt.
Soll das erfindungsgemäße Desinfektionsmittel als Hand
desinfektionsmittel verwendet werden, kann es zusätzlich
noch rückfettende Substanzen, wie beispielsweise
Aminoxide, Proteine oder Polyäthylenglykole, enthalten.
Hierbei beträgt die Konzentration derartiger Substanzen
üblicherweise etwa 0,3 Gew.-% bis etwa 2 Gew.-%. Auch kann
es ferner noch Parfumzusätze in üblichen Konzentrationen
zwischen etwa 0,05 und etwa 0,5 Gew.-% aufweisen.
Soll das erfindungsgemäße Desinfektionsmittel zusätzlich
noch verstärkte reinigende Wirkung besitzen, kann es
zusätzlich noch Tenside aufweisen. Hierfür gelangen neben
kationischen Tensiden insbesondere anionische und/oder
nichtionische Tenside zur Anwendung, wobei diese, je
nach Anwendungsgebiet, in einem derartigen Desinfektions
mittel in einem Konzentrationsbereich vorzugsweise zwischen
etwa 3% und etwa 60% vorhanden sind. Zusätzlich
können noch Builder, beispielsweise auf Basis von Phos
phaten, Boraten oder anorganischen oder organischen
Komplexbildnern, in einer Konzentration zwischen etwa
3% und etwa 15% enthalten sein. Darüberhinaus kann
das erfindungsgemäße Mittel noch Parfumzusätze in
Konzentrationen zwischen etwa 0,05% und etwa 0,5% auf
weisen.
Da der optimale pH-Wert des erfindungsgemäßen Desinfektions
mittels in einem Bereich zwischen etwa pH 4,5 und
etwa pH 10,5 liegt, wird zum Einstellen des pH-Wertes
dem Desinfektionsmittel ferner noch eine schwache organische
Säure, wie beispielsweise Essigsäure, Zitronensäure,
Harnsäure, Glukonsäure, Aminosulfonsäure, Isothionsäure
oder Sulfophthalsäure, zugesetzt, wobei sich deren Menge
nach der jeweils verwendeten Säure und dem jeweils ein
zustellenden pH-Wert richtet.
Eine besonders geeignete Darreichungsform des erfindungs
gemäßen Desinfektionsmittels sieht vor, daß die vorstehend
beschriebene Lösung, Dispersion bzw. Emulsion des Wirk
stoffes bzw. der Wirkstoffe, der bzw. die aus dem eingangs
beschriebenen Isothiazoline-3-Oxi bzw. dessen Derivat
oder Derivate besteht bzw. bestehen, an einem
Trägermaterial absorbiert und/oder von einem Trägermaterial
absorbiert wird. Dies führt zu einem mit dem desinfizierenden
und ggf. reinigenden Wirkstoff imprägnierten Träger
materialien, das noch hinreichend große Feuchtigkeit
auf seiner Oberfläche aufweist, so daß es direkt zum
Desinfizieren und ggf. Reinigen verwendbar ist. Als
Trägermaterialien kommen hierfür hinreichend saugfähige
und benetzbare Materialien, wie beispielsweise Filze,
Vliese und Papier oder entsprechenden textilen Flächen
gebilden, wie beispielsweise Filze, Gewebe oder Maschen
ware, zur Anwendung. Üblicherweise werden diese Träger
materialien zwischen etwa 60% und etwa 160%, vorzugs
weise zwischen etwa 80% und 120%, bezogen auf das
Flächegewicht des jeweiligen Trägermaterials, mit der
Lösung, Dispersion bzw. Emulsion des Wirkstoffes beladen
und anschließend einzeln oder zu mehreren verpackt, so
daß ein Verdunsten bzw. Verdampfen des Lösungsmittels
bzw. der Lösungsmittel ausgeschlossen ist. Eine derartige
Darreichungsform zeichnet sich durch eine besonders
einfache Handhabung aus, da das mit dem Wirkstoff und
ggf. den zuvor beschriebenen Zusatzstoffen (Tenside,
Builder, Säure, Parfum, rückfettende Substanzen)
getränkte bzw. benetzte Trägermaterial unmittelbar nach
seiner Entnahme aus der Verpackung zum Desinfizieren
und ggf. Reinigen beispielsweise von Arbeitsflächen,
Inventar, Instrumenten o. dgl. verwendbar ist.
Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen
Desinfektionsmittels sind in den Unteransprüchen angegeben.
Das erfindungsgemäße Desinfektionsmittel wird nachfolgend
anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Ein Waschkonzentrat wurde unter Verwendung der folgenden
Bestandteile hergestellt:
1 Gew.-%2-N-Octyl-4-Isothiazoline-3-Oxi
24 Gew.-%Isopropanol
26 Gew.-%eines anionischen/nichtionogenen Tensid
gemisches auf Basis von Lauryläthersulfat
und äthoxilierten Alkylphenolen mit einem
Oxäthylierungsgrad von 25
20 Gew.-%Laurylsulfat
29 Gew.-%Wasser
Ein zweites flüssiges Desinfektionsmittel wurde unter
Verwendung der folgenden Bestandteile hergestellt:
10 Gew.-%Äthylenglykol
0,01 Gew.-%2-N-Octyl-4-Isothiazoline-3-Oxi
0,033 Gew.-%Laurylalkoholäthersulfat
10 Gew.-%Äthylendiamintetraessigsäure
5 Gew.-%Isopropanol
0,7 Gew.-%Essigsäure
0,08 Gew.-%Parfumzusatz
74,17 Gew.-%Wasser
Ein drittes Desinfektionsmittel wies folgende Zusammen
setzung auf:
10 Gew.-%Äthylenglykol
0,04 Gew.-%einer 14%igen wäßrigen Lösung von 5-Chlor-
2-Methyl-4-Isothiazoline-3-Oxi und 2-Methyl-
4-Isothiazoline-3-Oxi in einem Konzentra
tionsverhältnis von 2,65 : 1
4,5 Gew.-%Natrium-2-Äthylhexylsulfat, 40%ig
12,5 Gew.-%Äthylendiamintetraessigsäure
5 Gew.-%Isopropanol
0,7 Gew.-%Essigsäure
0,08 Gew.-%Parfum
77,18 Gew.-%Wasser
Ein viertes Desinfektionsmittel wurde wie folgt herge
stellt:
10 Gew.-%Polyäthylenglykol MG 400
0,1 Gew.-%2-N-Octyl-4-Isothiazoline-3-Oxi
4,5 Gew.-%eines anionischen Tensids auf Basis eines
Äthylhexylsulfats
12 Gew.-%Äthylendiamintetraessigsäure
5 Gew.-%Isopropanol
0,7 Gew.-%Essigsäure
0,06 Gew.-%Zitronenöl
67,62 Gew.-%Wasser
Ein fünftes Desinfektionsmittel wurde unter Verwendung
der folgenden Bestandteile hergestellt:
20 Gew.-%eines anionischen/nichtionogenen Tensids
auf Basis von Lauryläthersulfat und äthoxi
lierten Alkylphenolen mit einem Oxäthylie
rungsgrad von 25
0,025 Gew.-%2-N-Octyl-4-Isothiazoline-3-Oxi
2 Gew.-%Fettsäureamid (als rückfettende Substanz)
2 Gew.-%Alkyläthersulfat
1 Gew.-%Äthylendiamintetraessigsäure
0,075 Gew.-%Parfum
750 gWasser
Das Desinfektionsmittel 5 eignet sich hervorragend als
flüssige, desinfizierende Seife und ist wegen des
Zusatzes an rückfettender Substanz besonders hautfreund
lich, so daß es für die Daueranwendung geeignet ist.
Ein Universalreiniger, insbesondere beispielsweise für
Arbeitsflächen, Instrumente, Inventar etc., wurde unter
Verwendung der folgenden Substanzen hergestellt:
2,7 Gew.-%eines Lauryläthersulfats
0,1 Gew.-%2-N-Octyl-4-Isothiazoline-3-Oxi
0,1 Gew.-%äthoxiliertes Fettsäureamid
0,1 Gew.-%Äthylendiamintetraessigsäure
0,05 Gew.-%Parfum
96,95 Gew.-%Wasser
Ein Hautwaschmittel wurde wie folgt hergestellt:
60 Gew.-%Alkylsulfat
0,01 Gew.-%2-N-Octyl-4-Isothiazoline-3-Oxi
3 Gew.-%1,2 Propylenglykol
3 Gew.-%Natriumchlorid (als Verdickungsmittel)
33,99 Gew.-%Wasser
Eine Hautwaschpaste wurde unter Verwendung der folgenden
Bestandteile hergestellt:
15 Gew.-%Alkylsulfonat
0,025 Gew.-%2-N-Octyl-4-Isothiazoline-3-Oxi
60 Gew.-%einer äthoxilierten Methylcellulose (2%ig,
als Verdicker)
0,05 Gew.-%Parfum
24,925 Gew.-%Wasser
Ein Hautwaschmittel wurde unter Verwendung der folgenden
Bestandteile hergestellt:
10 Gew.-%eines Tensids auf Basis von Ester von höheren
Fettsäuren und Fettalkoholen
0,125 Gew.-%2-N-Octyl-4-Isothiazoline-3-Oxi
5 Gew.-%Glycerin
0,05 Gew.-%Parfum
84,93 Gew.-%Wasser
Ein Hautdesinfektionsmittel, insbesondere zur Desinfektion
vor chirurgischen Eingriffen, wurde aus den folgenden
Bestandteilen hergestellt:
15 Gew.-%eines äthoxilierten Fettalkohols
0,007 Gew.-%2-N-Octyl-4-Isothiazoline-3-Oxi
15 Gew.-%eines Tensids auf Basis von Fettalkoholen
3 Gew.-%einer rückfettenden Substanz auf Basis von
2 Gew.-%Phosphorsäure 85%
5 Gew.-%einer 10%igen Jodlösung als zusätzlicher
desinfizierender Wirkstoff
59,99 Gew.-%Wasser
Ein elftes Desinfektionsmittel, das insbesondere für
veterinärärztliche Zwecke geeignet ist, wies folgende
Zusammensetzungen auf:
10 Gew.-%eines Tensids auf Basis eines Polyätherglykols
10 Gew.-%Pineöl
0,04 Gew.-%einer Mischung von 5-Chlor-2-Methyl-4-Iso
thiazoline-3-Oxi mit 2-Methyl-4-Isothiazo
line-3-Oxi, Mischungsverhältnis 3 : 1
0,05 Gew.-%2-N-Octyl-4-Isothiazoline-3-Oxi
20 Gew.-%eines Tensids auf Basis von
59,91 Gew.-%Wasser
Die vorstehend beschriebenen Desinfektionsmittel wurden
auf ihre biozide Wirkung auf Mikroorganismen quantitativ
überprüft. Hierzu wurde eine mit Staphylococcus aureus
(gram positive), Proteus vulgaris (gram negative) und
Aspergillus niger (fungi) jeweils geimpfte Kultur, die
eine bestimmte Bakterienanzahl aufwies, mit den vorstehend
beschriebenen Desinfektionsmitteln behandelt. Vor,
eine Stunde nach und 4 Wochen nach der Behandlung mit
den Desinfektionsmitteln wurde die Konzentration an
Mikroorganismen quantitativ visuell bestimmt. Die
Ergebnisse der Messungen sind in der nachfolgenden Tabelle
dargestellt.
Wie dieser Tabelle zu entnehmen ist, sind bereits nach
einer Stunde die Bakterien bzw. Fungi nahezu vollständig
abgetötet. Auch nach 28 Tagen konnte kein erneutes
Bakterien- bzw. Pilzwachstum festgestellt werden.
Claims (13)
1. Desinfektionsmittel für den medizinischen Bereich,
insbesondere zur Verwendung in Arztpraxen oder Kranken
häusern, dadurch gekennzeichnet, daß es als Wirkstoff
Isothiazoline-3-Oxi und/oder ein Derivat bzw. Derivate
davon umfaßt.
2. Desinfektionsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Derivat des Isothiazoline-3-Oxi die
allgemeine Formel
aufweist, wobeiR₁Wasserstoff oder eine Alkylgruppe, insbesondere eine
Methyl- oder Äthylgruppe;
R₂Wasserstoff, Halogenide, Alkylsulfate, Arylsulfonate,
lineare oder verzweigte Alkylgruppen, insbesondere
C₆-C₁₂-Alkylgruppen und/oder C₆-C₁₂-Alkylgruppenge
mische; und
R₃Wasserstoff, Alkylgruppen, insbesondere eine Methyl
gruppe und/oder lineare oder verzweigte C₆-C₁₂-Alkyl
gruppen und/oder C₆-C₁₂-Alkylgruppengemische, bedeuten.
3. Desinfektionsmittel nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß R₁ Wasserstoff, R₂ Halogenide, insbesondere
Chlor und/oder Brom, und R₃ niedrige Alkylgruppen,
insbesondere eine Methylgruppe, bedeuten.
4. Desinfektionsmittel nach einem der Ansprüche 2 und
3, dadurch gekennzeichnet, daß der Wirkstoff aus einer
Mischung von 5-Chlor-2-Methyl-4-Isothiazoline-3-Oxi mit
2-Methyl-4-Isothiazoline-3-Oxi besteht.
5. Desinfektionsmittel nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß R₁ und R₂ Wasserstoff bedeuten und R₃
eine Alkylgruppe, insbesondere eine n-Octylgruppe, ist.
6. Desinfektionsmittel nach einem der Ansprüche 3 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß der Wirkstoff als
schwacher, dissoziierter Komplex eines anorganischen Salzes,
insbesondere eines Erdalkalihalogenids, vorliegt.
7. Desinfektionsmittel nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es den Wirkstoff
in einer Konzentration von 0,1 Gew.-% bis 0,0001 Gew.-% ent
hält.
8. Desinfektionsmittel nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß es den Wirkstoff in einer Konzentration
zwischen 0,05 Gew.-% und 0,01 Gew.-% aufweist.
9. Desinfektionsmittel nach einem der vorangehenden An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es als wasserhaltige,
flüssige Formulierung vorliegt, in die der Wirk
stoff gelöst, dispergiert und/oder emulgiert ist.
10. Desinfektionsmittel nach einem der Ansprüche 1 bis
8, dadurch gekennzeichnet, daß es als wasserhaltige
Paste vorliegt, die neben dem Wirkstoff ein cellulose
haltiges Verdickungsmittel umfaßt.
11. Desinfektionsmittel nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es neben dem
Wirkstoff Tenside, insbesondere anionische und/oder
nichtionische Tenside, aufweist.
12. Desinfektionsmittel nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, daß es die Tenside in einer Konzentration
zwischen 3 Gew.-% und 60 Gew.-% enthält.
13. Desinfektionsmittel nach einem der vorangehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es einen pH-
Wert zwischen 4,5 und 10,5, insbesondere zwischen 6 und
7,5, aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873702546 DE3702546A1 (de) | 1987-01-29 | 1987-01-29 | Desinfektionsmittel |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873702546 DE3702546A1 (de) | 1987-01-29 | 1987-01-29 | Desinfektionsmittel |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3702546A1 true DE3702546A1 (de) | 1988-08-11 |
Family
ID=6319736
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19873702546 Ceased DE3702546A1 (de) | 1987-01-29 | 1987-01-29 | Desinfektionsmittel |
Country Status (1)
Country | Link |
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