DE279908C

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Publication number: DE279908C
Application number: DENDAT279908D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVl 279908 KLASSE 14 c. GRUPPE

in BERLIN.

Die Erfindung betrifft eine Regelungsvorrichtung für Zweidruckdampfmaschinen, insbesondere Dampfturbinen, bei denen das Frischdampfeinlaßorgan und das Abdampfeinlaßorgan von einem Drehzahlregler im gleichen Sinne und von einem Druckregler im entgegengesetzten Sinne verstellt werden. Sie besteht darin, daß der Hub des Druckreglers abhängig von der Stellung des Drehzahlreglers begrenzt

ίο wird.

Der Erfindungsgegenstand ist in der Zeichnung in einer Ausführung beispielsweise veranschaulicht, worin Fig. ι eine Frischdampf-Abdampf turbine im Längsschnitt zeigt, während Fig. 2 die Regelungsvorrichtung in schematischer Ausführung darstellt.

Es bezeichnet α die Frischdampfturbine und b den Niederdruckteil einer Zweidruck dampfturbinenanlage, welchem Abdampf irgendwelcher Herkunft zur Arbeitsleistung zugeführt wird. Das Frischdampf zuführungsorgan c und das Abdampfeinlaßventil d werden in bekannter Weise abhängig vom Drucke eines Abdampfsammlers durch einen Druckregler e im entgegengesetzten Sinne und von einem Drehzahl- bzw. Leistungsregler f im gleichen Sinne verstellt.

Die Einrichtung der den Erfindungsgegenstand bildenden Regelungsvorrichtung sei an Hand der Fig. 2 erläutert.

Angenommen, die starkausgezogene Stellung des Gestänges g sei bestimmt durch den Fliehkraftregler bei Leerlauf der Zweidampfturbine und reinem Frischdampfbetrieb. Wenn nun bei dieser Stellung des Reglers der Abdampfdruck steigt und demnach der Druckregler e eine Umschaltung vom Frischdampfbetrieb auf Abdampfbetrieb herbeizuführen sucht, so würde bei den bisher verwendeten Regelungsvorrichtungen der Hebel g zunächst um den Drehpunkt h schwingen und das Gestänge g die Lage i, k, k einnehmen. Da aber bei dieser Stellung die Maschine durchgehen würde, würde der Fliehkraftregler in Tätigkeit treten und das Abdampfeinlaßorgan d entsprechend zu schließen suchen. Dies würde zu einer Stellung I, m, k des . Hebels g führen. Wie aus der Zeichnung ersichtlich, muß demnach bei den bekannten Regelungen das Frischdampfventil einen beträchtlichen toten Gang zurücklegen oder mit entsprechenden Überdeckungen versehen sein. Auch der Hub des Fliehkraftreglers wir unnötig groß.

Um nun diese Übelstände zu vermeiden, ist gemäß der Erfindung die Regelungsvorrichtung so eingerichtet, daß der Hub des Druckreglers von der jeweiligen Belastung des Maschinenaggregats abhängig gemacht wird. Zu diesem Zweck ist das Gestänge η des Abdampfreglers e mit einer Schleife 0 versehen, in wecher ein am freien Ende eines am Reglergestänge p angelekten Hebels q angebrachter Stift r gleitet. Dieser Stift dient als Anschlag für die Schleife 0 und gestattet dem Druckregler e in Abhängigkeit von der Stellung des Drehzahlreglers f bei Druckveränderungen eine größere oder geringere Bewegungsfreiheit.

Die schwach ausgezogene Lage der Reglergestänge entspricht der Stellung der Ventile bei reinem Frischdampfbetrieb und Vollast,

während die gestrichelte Lage dem reinen Abdampfbetrieb bei Vollast entspricht.

Die Wirkungsweise des Erfindungsgegenstandes ist folgende:

Angenommen, die Maschinenanlage arbeite mit Frischdampf bei halber Belastung, welcher Betriebsart die Stellung s, t, u des Hebels g entspricht. Der Hebel q hat hierbei die Lage υ, w. Nimmt nun plötzlich der Druck des

ίο Abdampfes im Dampfsammler zu, so schwingt der Druckregler e den Hebel g um den Punkt i. Durch den Stift r, welcher in diesem Falle in den Punkt χ verlegt worden ist, wird der | Druckregler angehalten, so daß sich für das Gestänge g die Stellung y, t, ζ ergibt, wodurch ein Uberregeln und somit eine Veränderung der Umdrehungszahl vermieden wird.

Bei dieser Ausführung wird bei der Umschaltung von der einen Betriebsart auf die andere der hubbegrenzende Stift r von der durch den Druckregler β bewegten Schleife ο etwas mitgenommen und damit die Belastung der Reglermuffe geändert. Soll eine Änderung der .Muffenbelastung nicht eintreten können, so wird der Druckregler e nicht direkt, sondern unter Vermittelung einer Hilfsmaschine vom Abdampf druck beeinflußt, wie die Fig. ι .darstellt.

Claims

Patent-An Spruch:

Regelungsvorrichtung für Zweidruckdampfmaschinen, insbesondere Dampfturbinen, bei denen das Frischdampfeinlaßorgan und das Abdampfregelungsorgan von einem Drehzahlregler im gleichen Sinne und abhängig von einem Druckregler im entgegengesetzten Sinne verstellt werden, dadurch gekennzeichnet, daß der Hub des Druckreglers abhängig von der Stellung des Drehzahlreglers begrenzt wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.