DE279358C - - Google Patents

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DE279358C
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celluloid
die
crank
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cardboard
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B41PRINTING; LINING MACHINES; TYPEWRITERS; STAMPS
    • B41CPROCESSES FOR THE MANUFACTURE OR REPRODUCTION OF PRINTING SURFACES
    • B41C3/00Reproduction or duplicating of printing formes
    • B41C3/06Reproduction or duplicating of printing formes to produce printing blocks from plastics

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Manufacturing & Machinery (AREA)
  • Machines For Manufacturing Corrugated Board In Mechanical Paper-Making Processes (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
' - M 279358 KLASSE 15 b. GRUPPE
GURT GEORGE in FRIEDRICHSTHAL a. d. Saar.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 5. Dezember 1913 ab.
Die Erkenntnis, daß sich Druckplatten und -walzen aus Zelluloid für den Buch- und Zeitungsdruck besser eignen als die sonst üblichen Druckformen aus Letternmetall, hat dazu geführt, die Herstellung von Zelluloidklischees zu versuchen. Nun läßt sich aber Zelluloid für diesen Zweck nur dann verwenden, wenn es in völlig gleichmäßig weicher, blasenfreier und glatter Beschaffenheit geprägt wird, ein Ploblem, dessen
ίο Lösung bisher nicht gelungen ist. Man hat die Zelluloidplatten auf heißen Flächen oder im Sandbad erhitzt, um sie für die Prägung bildsam zu machen, doch ohne Erfolg. Die Zelluloidplatte wird so nicht gleichmäßig warm und wirft sich infolgedessen. Sandbäder scheiden überhaupt als gänzlich unbrauchbar aus, denn bis die weich gewordene Zelluloidmasse vom Sande befreit und unter den Prägestempel gebracht ist, besitzt sie längst nicht mehr die zur Prägung', erforderliche Weichheit. Höchstens könnten harte Metallprägestempel den schon zu zähen und ungleichmäßig weichen Stoff stellenweise bewältigen. Möglicherweise lassen sich kleine Klischees nach den bekannten Verfahren
as noch brauchbar herstellen, es ist aber ausgeschlossen, Druckformen für Buch- und Zeitungsdruck, z.B. Platten, Walzen u.dgl., auf die bisher bekannte Art aus Zelluloid zu erzeugen.
Diese Aufgabe löst die Erfindung dadurch,
30. daß der Zelluloidkörper in einem Raum mit in der ganzen Ausdehnung gleich hoher Temperatur durch und durch gleichmäßig erwärmt und so in eine blasenfreie, leicht bildsame Masse umgewandelt wird, die rasch ohne Verlust ihrer leichten Bildsamkeit unter einen Prägestempel gebracht wird, der verhältnismäßig weich sein,
z. B. aus Pappe bestehen kann. Die Bedeutung des neuen Verfahrens und die Möglichkeit zur Ausbeutung im großen liegt darin, daß die billigen Pappmatrizen, wie sie in Zeitungsdruckereien allgemein üblich sind, zum Prägen der Zelluloidmasse benutzt werden können. Die nach der Erfindung hergestellte Zelluloiddruckform erhärtet nach dem Prägen sofort und läßt sich in gleicher Weise verwenden wie die von den Pappmatrizen gewonnenen Abgüsse aus Letternmetall, wobei noch zu berücksichtigen ist, daß ' Zelluloiddruckformen eine längere Lebensdauer haben, einen schärferen Druck ergeben und nach Umprägen ebenfalls wieder neu verwendet werden können, wie Druckformen aus Letternmaterial. Man spart somit bei dem neuen Verfahren das teure Letternmetall, Brennstoff und Arbeitszeit. Selbst wenn es bei den bisher bekannten Verfahren möglich wäre, aus Zelluloid tadellose Druckkörper mit Hilfe von Metallstempeln zu erzeugen, so müßten diese Metallstempel das Spiegelbild des Abdruckes auf der Zelluloidplatte darstellen. Solche Metallettern gibt es jedoch in der heutigen Zeitungsdruckerei nicht, sie wären infolgedessen nur unter hohen Kosten zu beschaffen, die die Verwendung von Zelluloidplatten oder -walzen ausschlössen.
Wie das Verfahren im einzelnen ausgeführt werden kann, ergibt sich aus der nachstehenden Beschreibung sowie aus der Zeichnung, auf der eine Ausführungsform einer Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens dargestellt ist.
Fig. ι ist ein Längsschnitt durch die Vorrichtung,
Fig. 2 ein Querschnitt nach A-B und
Fig. 3 ein solcher nach C-D der Fig. i.
Fig. 4 veranschaulicht die Vorrichtung zum Ein- und Ausfahren der zu prägenden Zelluloidplatte in der eingefahrenen Stellung der Platte und
Fig. 5 in der ausgefahrenen Stellung.
Die zu erwärmende und zu prägende Zelluloidplatte ι liegt auf einem leicht ausgehöhlten Tisch 2 in dem kastenförmigen Wärmraum 3.
Die Erwärmung des Raumes 3 und damit der Zelluloidplatte 1 geschieht durch einen den Raum 3 umgebenden Behälter 4, der auf der Zeichnung elliptischen Querschnitt hat. Dieser Behälter 4 dient zur Aufnahme von Dampf oder Warmwasser und ist mit einem Ventil 5 versehen. Die Zelluloidplatte 1 wird an dem einen Ende von einer Zange 6 gehalten. Das der Zange benachbarte Ende des Tisches 2 ist bei 7 so ausgebildet, daß es einen dichten Abschluß des Wärmraumes 3 ermöglicht, solange sich der Tisch 2 mit der darauf befindlichen Platte 1 im Raum 3 befindet. Damit der Tisch 2 mit der Zelluloidplatte 1 rasch aus dem Wärmeofen 3 herausgefahren und unter den Prägestempel befördert werden kann, sind am Tisch 2 Zahnstangen 8 vorgesehen, die mit entsprechenden Zahnrädern 9 im Eingriff stehen. Zur Führung des Tisches 2 im Gestell 10 dienen die aus Fig. ι und 2 ersichtlichen Nuten 11. Auf der Welle 12 der Zahnräder 9 sitzt noch ein kleines Zahnrad 13, das mit dem Zahnsegment 14 im Eingriff ist. Dieses Zahnsegment ist um den Zapfen 15 aus der Stellung nach Fig. 4 in die Stellung nach Fig. 5 und umgekehrt umlegbar, wie weiter unten näher beschrieben. Am Gestell 10 sind zwei Gewindespindeln 16 drehbar gelagert, auf die die Muttern 17 passen. Diese Muttern tragen mittels der Spindeln 18 den oberen Preßtisch 19, an welchem die Pappmatrize 20 sitzt. Zum Festhalten der Pappmatrize am Tisch 19 dient auf der einen Seite eine federnde Zange 21 und auf der anderen Seite eine Druckleiste 22. Die Befestigung kann auch noch in anderer Art erfolgen. Der Preßtisch 19 ist um die Spindel 18 nach oben umklappbar, um das Auswechseln der Pappmatrize 20 zu erleichtern. In der Betriebsstellung nach Fig. 1 sorgt eine Feder 23 für das Festhalten des Preßtisches in der Arbeitslage, während in der umgeklappten Stellung eine zweite Feder 24 das Festhalten übernimmt. Die Spindeln 16 stehen durch ein Kegelradgetriebe 25 mit einer Hohlwelle 26 in Verbindung, die bei 27 am Gestell 10 gelagert ist.
Durch die Hohlwelle 26 ist eine mit Schwungrad 28 versehene Welle 29 hindurchgeführt, die mit der Spindel 26 durch Nut und Feder 30 derart in Verbindung steht, daß sie in der Hohlwelle hin und her geschoben werden kann, dabei aber die Hohlwelle mit dreht. Die Antriebswelle 29 trägt die Handkurbel 31 oder sonst eine Antriebsvorrichtung und ist mit zwei verschiedenen Gewindegängen 32, 33 versehen. Das Gewinde
33 ist gegen das Gewinde 32 derart versetzt, daß die Gewindezähne von 33 in die Lücken von 32 passen würden, wenn man 33 entsprechend verlängert. Zwischen 32 und 33 liegt das glatte Wellenstück 29. Mit den beiden Gewindegängen 32 und 33 wirkt ein Kurbelstück 34 zusammen, welches bei 35 mit einem mit dem Segment 14 verbundenen Lenker 36 in Verbindung steht. Die Nabe des Kurbelarmes 34 ist mit einem Muttergewinde versehen, das auf die Gewinde 32 oder 33 paßt.
Die Arbeitsweise der Vorrichtung ist folgende. Dreht man an der Kurbel 31 in der Richtung, daß sich die Welle 29 in Fig. 2 nach links bewegt, so bleibt der Kurbelarm 34 so lange in Ruhe, d. h. in der in Fig. 4 dargestellten Lage, bis die Gewindegärige 33 an 34 gelangen. Da das Gewinde 33 gegen 32 versetzt ist und letzteres bisher mit 34 im Eingriff war, kann sich das Gewinde 33 nicht sofort in 34 einschrauben, bewirkt vielmehr einen Klemmschluß zwischen
34 und 29 derart, daß die Kurbel 34 mitgenommen und aus der Stellung nach Fig. 4 in die Lage nach Fig. 5 umgelegt wird. Dabei wird das Zahnsegment 14 von der einen in die andere Lage um den Zapfen 15 gedreht mit der Wirkung, daß der im Wärmeofen 3 befindliche Tisch 2 mit der erwärmten Zelluloidplatte 1 aus dem Wärmeofen heraus und mit großer Schnelligkeit in die zum Prägen geeignete Lage nach Fig. 5 befördert wird. Inzwischen hat sich der Preßtisch 19 mit der Pappmatrize 20 so weit gesenkt, daß die Prägung stattfindet, ehe die aus dem Ofen beförderte durch und durch gleichmäßig erwärmte und bildsame Zelluloidmasse ι ihre für das Prägen mit der Pappmatrize geeignete Beschaffenheit verliert. Nach der Prägung wird die Kurbel 31 in der umgekehrten Richtung gedreht und dabei die Rückbewegung der Teile in die Anfangslage eingeleitet. Diesmal ist der Gewindeteil 32 derjenige, welcher das Umlegen des Kurbelarmes 34 und damit des Zahnsegmentes 14 von der Stellung nach Fig. 5 in die nach Fig. 4 besorgt.
Aus Vorstehendem ergibt sich, daß die dargestellte Vorrichtung nicht nur für eine gleichmäßige, durch und durch gehende Erwärmung des Zelluloidkörpers, sondern auch dafür sorgt, daß die so erwärmte Zelluloidmasse rasch ohne Verlust ihrer leichten Bildsamkeit unter den Prägestempel gelangt, der infolgedessen aus verhältnismäßig weichem Material, z. B. aus Pappe, bestehen kann. Die gewölbte Form des oberen Preßtisches 19 ermöglicht ein bequemes Straffspannen der Matrize auch in der umgeklappten Stellung des Tisches und macht es ferner möglich, daß die Befestigungsteile 2i; 22 so weit zurückgesetzt werden können, daß sie beim Prägen außer Berührung mit dem Zellu-
loidkörper bleiben. Die Erfindung kann in den Einzelheiten noch beliebig abgeändert ausgeführt sein und ist selbstverständlich nicht auf Zelluloid ausschließlich beschränkt, vielmehr auch bei allen anderen Stoffen anwendbar, die sich ähnlich verhalten wie Zelluloid.

Claims (3)

  1. Patent-Ansprüche:
    ι. Verfahren zur Herstellung von Druckformen aus Zelluloid durch Prägen eines durch Erwärmen bildsam gemachten Zelluloidkörpers, dadurch gekennzeichnet, daß der Zelluloidkörper in einem gleichmäßig beheizten Raum durch und durch gleichmäßig erwärmt und rasch ohne Verlust seiner leichten Bildsamkeit unter einen Prägestempel gebracht wird, der aus verhältnismäßig weichem Material, etwa aus Pappe, bestehen kann.
  2. 2. Vorrichtung für das Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Aufnahme des Zelluloidkörpers (1) ein verschiebbarer Tisch (2) dient, dessen Vorschubgetriebe mit dem Antrieb des Prägestempels so verbunden ist, daß der Zelluloidkörper rasch aus dem Wärmraum heraus und unter den Stempel befördert wird, gerade wenn der Stempel sich seiner gesenkten Endlage nähert.
  3. 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebswelle (29) zum Drehen des Getriebes für das Heben und Senken des Prägestempels längsverschiebbar und mit zwei gegeneinander versetzten Gewindegängen versehen ist, die in der einen oder anderen Richtung durch Klemmschluß eine als Mutter ausgebildete Antriebskurbel für das Bewegungsgetriebe des Tisches (2) drehen und damit das Ein- oder Ausfahren des Tisches besorgen, eÜie sie in das Muttergewinde der Kurbel eintreten können.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen,
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