DE27850C - Verstellbare Sargdecke in Verbindung mit der unter Nr. 25320 patentirten Sicherheitslampe zur Zuführung frischer und Vernichtung verdorbener Luft - Google Patents

Verstellbare Sargdecke in Verbindung mit der unter Nr. 25320 patentirten Sicherheitslampe zur Zuführung frischer und Vernichtung verdorbener Luft

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DE27850C
DE27850C DENDAT27850D DE27850DA DE27850C DE 27850 C DE27850 C DE 27850C DE NDAT27850 D DENDAT27850 D DE NDAT27850D DE 27850D A DE27850D A DE 27850DA DE 27850 C DE27850 C DE 27850C
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Germany
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coffin
ceiling
air
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normal
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DENDAT27850D
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R. STRAUSS in Schweidnitz i. Schi
Publication of DE27850C publication Critical patent/DE27850C/de
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A62LIFE-SAVING; FIRE-FIGHTING
    • A62BDEVICES, APPARATUS OR METHODS FOR LIFE-SAVING
    • A62B33/00Devices for allowing seemingly-dead persons to escape or draw attention; Breathing apparatus for accidentally buried persons

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  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Pulmonology (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Business, Economics & Management (AREA)
  • Emergency Management (AREA)
  • Agricultural Chemicals And Associated Chemicals (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 61: Rettungswesen.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 7. August 1883 ab.
In Räumen, in denen verstorbene Personen bis zum Tage der Beerdigung untergebracht werden, wird die Luft durch Aufnahme der der Leiche entströmenden Dünste, Verwesungsgase u. s. w. gesundheitsschädlich, so dafs dadurch, sowie auch durch Uebertfagung der Krankheitsstoffe durch Insecten, z. B. bei krebsartigen Krankheiten, Ansteckungen, herbeigeführt werden können.
Soll nun die Leiche an Orten, wo sich lebende Personen aufhalten, gefahrlos sein, so müfste der betreffende, zur Aufbewahrung der Leiche dienende Sarg erstens einen ganz luftdichten Verschlufs erhalten, zweitens ein bequemes Beobachten des Eingesargten gestatten, und drittens, falls nur Scheintod vorliegen sollte, eine Einrichtung haben, durch welche die im Sarge sich entwickelnde schlechte Luft vernichtet und fortwährend frische eingeführt würde, um dem Todtgeglaubten nicht das nöthigste Lebensmittel zu entziehen.
Diesen Anforderungen soll durch eine Sargdecke genügt werden, welche, für jede Gröfse von Särgen passend, gestellt und nur bis zur Beerdigung des Eingesargten benutzt wird, um dann durch eine einfache gewöhnliche Decke ersetzt zu werden.
Dieselbe besteht zunächst aus dem Obertheil a, den beiden Seiteiitheilen ^1 £2, dem unteren Querstück c und den beiden Eckstücken dx d%. Der Obertheil α ist durchbrochen und zur Aufnahme einer Glasdecke e bestimmt, durch welche der Eingesargte fortwährend und bequem beobachtet werden kann. Die beiden Seitentheile I)1 b2 sind mittelst der eisernen Stäbe Z1 bis /6 (von denen /6 /6, unter /3 und /4 liegend, nicht sieht-bar) im Obertheil α verschiebbar, ebenso die Eckstücke d1 d% in den Seitentheilen bx 2>2 mittelst der Stäbe gi bis gA (^3 und ^4 unter g1 und gt liegend) und in dem Querstück c mittelst der Stäbe A1 bis A1 (A3 und A4, unter Zz1 und A2). Hierdurch kann der ganzen Sargdecke eine vollständig beliebige Länge, Breite und Schräge oder Konicität gegeben werden. Zur besseren Haltbarkeit laufen sämmtliche Eisenstäbe noch in eingesetzten eisernen Büchsen Z1 4 . . .
Sämmtliche Theile, Ober-, Seiten-, Quer- und Eckstücke, sind nun mittelst in Falten gelegten Leders k oder irgend eines anderen luftdichten Stoffes mit einander verbunden, welcher sich beim Ausziehen der Decke ebenfalls aus einander giebt bezw. beim Zusammenschieben wieder in einander legt. Damit der untere Umfang der Decke beim Auseinanderbewegen keine luftdurchlassenden Oeffnungen erhält, bewegen sich die einzelnen Theile mittelst der Federn II... in den Nuthen mm . . ., und ist der oben erwähnte luftdichte Stoff k an diesen Federn ebenfalls luftdicht befestigt. Schliefslich wird noch an der unteren Seite der Decke, da, wo sich dieselbe auf den Sarg aufsetzt, ein leicht dehnbares, elastisches Gummi- oder Kautschukrohr befestigt, um auch zwischen Sarg und Decke einen absolut dichten Verschlufs zu erhalten.
Unter dem Sarge befindet sich der Eiskasten η mit einer Oeffnung ο und einem in die
Sargdecke bei p einmündenden eisernen Rohr q, während auf den Obertheil α der Decke, und zwar auf die Oeffhungen ra r3 die beiden bereits unter No. 25320 patentirten Lampen S1 S2 aufgesetzt werden. Dieselben saugen ununterbrochen frische Luft, welche den Eiskasten η passiren mufs, in das Innere des Sarges und vernichten die aus demselben aufsteigende Luft vollständig, indem dieselbe direct von der Flamme verzehrt wird.
Selbstverständlich können die Decken auch ohne Stellbarkeit, d. h. für bestimmte Sarggröfsen angefertigt werden, in welchem Falle sie sich wesentlich billiger stellen, da hierbei die einzelnen Theile gleich fest mit einander verbunden und die Anwendung und sehr sorgfältig auszuführende Befestigung des die Verbindung herstellenden Stoffes k in Wegfall kommt.
Zwischen dem Eiskasten η und dem Rohr q befindet sich noch ein zur Aufnahme von Desinfectionsmitteln bestimmtes Gefäfs t, durch welches die einzuführende frische Luft hindurchströmt.
Bei der vorstehend beschriebenen Sargdecke war nur eine horizontale Verstellbarkeit ausführbar und die Anwendung der Lampen, Patent No. 25320, zur Leitung kühler Luft unter den Deckenraum unbedingt erforderlich.
Um nun die Ausführung einer verticalen Verstellbarkeit und der Kühlhaltung des ganzen Sargraumes auch ohne den vermittelnden Einflufs der aufgestellten Lampen zu ermöglichen, ist folgende Einrichtung getroffen:
In einem kastenförmig gebauten, mit vier Seitenzargen und Boden versehenen Behälter a ist die Decke b so eingefügt, dafs dieselbe vom Boden des Behälters α bis zu dem oberen Rande desselben gehoben und in jeder gewünschten Höhe durch die Klauen c, Fig. 4, gehalten werden kann. Der Behälter α ist aufserdem zur Beschickung des Eiskastens f durch Thür d geeignet. Zwei im Behälter a aufgestellte Böckchen e dienen als Ruhepunkt für den darauf gestellten Sarg g. Die Decke b ist in der Gröfse hergestellt, dafs dieselbe den gröfsten Sarg in sich aufzunehmen vermag; es fällt also hier die Verstellbarkeit in der Länge und Breite fort. Die Seiten der Decke können mit dicht verglasten Oeffnungen h versehen sein, um den Sarg betrachten zu können. Der Obertheil i der Decke b besteht aus einem ungetheilten Rahmen mit festgekitteter Glasscheibe, ist vom Untertheil abzuheben, wird durch Abwärtsbewegen der Anlagen k, Fig. 3, mittelst konischen Verschlusses dicht aufgezogen und die Fuge aufserdem mit Dichtung versehen.
Fig. ι und 2 zeigen deutlich, wie der Sargr untertheil mit dem darin befindlichen Todten vollständig isolirt und die Luftkühlung vorgenommen werden kann.
Die Lampen (Patent No. 25320) können in jeder beliebigen Anzahl um den Rand des oberen Glasrahmens gestellt werden, und zwar zu dem Zweck, Verwesungsgase zu vernichten, sodann aber auch, um so viel frische äufsere Luft dem Innenliegenden zuzuführen, dafs bei Zweifeln des vollständig erfolgten Todes eine mögliche Athmung gesichert bleibt. I ist ein Abzugsrohr des Eiskastens/ zur Entleerung des Eiswassers.
Um den Wärmegrad im Innern der Decke von aufsen bequem ablesen zu können, läfst sich in Nähe der Glasscheiben bequem ein Thermometer anbringen.
Kurz vor der Beerdigung wird der Obertheil i der Decke b abgehoben und hierauf die Decke b nach Freigabe der Klauen c an Riemen m herabgelassen, wodurch der Sarg vollständig frei wird und nach Aufsetzen und Festschrauben des zum Sarge gehörigen Deckels fortgeschafft werden kann.

Claims (3)

Patent-An Sprüche:
1. Die Anwendung einer für jede beliebige Form und Gröfse von Särgen mechanisch verstellbaren oder für bestimmte Sarggröfsen festgebauten Normalsargdecke, bestehend aus dem mittelst eiserner Stäbe gegenseitig in sich bewegenden Obertheil a mit Glasdecke e, den Seitentheilen b*b2, dem Querstück c und den Eckstücken dx d2, sämmtlich durch luftdichten Stoff k mit einander verbunden, zur Verhinderung des Eintritts der äufseren Luft und der bequemen Beobachtung des Eingesargten.
2. Die Verbindung dieser Normalsargdecke mit der unter No. 25320 patentirten Lampe zum Zweck der vollständigen Vernichtung der im Sarge sich entwickelnden schlechten Luft und ununterbrochener Zuführung reiner, durch Eis gekühlter und mit Desinfectionsstoffen geschwängerter frischer Luft in das Innere des Sarges, um im Falle eines Scheintodes den Eingesargten mit Luft zu versehen.
3. Die Anwendung einer in verticaler Lage verstellbaren, mit abhebbarem Glasrahmen g versehenen Normalsargdecke b, welche, den Sarguntertheil mit Leiche ganz einschliefsend, eine directe Kühlung durch unter dem Sarge, befindlichen Eisbehälter zuläfst.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
DENDAT27850D Verstellbare Sargdecke in Verbindung mit der unter Nr. 25320 patentirten Sicherheitslampe zur Zuführung frischer und Vernichtung verdorbener Luft Active DE27850C (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2020163655A1 (en) 2019-02-06 2020-08-13 Fred Hutchinson Cancer Research Center Minicircle producing bacteria engineered to differentially methylate nucleic acid molecules therein
WO2022072050A1 (en) 2020-09-30 2022-04-07 Massachusetts Institute Of Technology High-throughput electroporation assembly

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WO2020163655A1 (en) 2019-02-06 2020-08-13 Fred Hutchinson Cancer Research Center Minicircle producing bacteria engineered to differentially methylate nucleic acid molecules therein
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