Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung gemäß dem Oberbe
griff des Patentanspruches 1.
Die Massenherstellung von Hamburgern, Fischkuchen u. dgl.
erfolgt seit langem maschinell mit entsprechenden Vor
richtungen (US-Patentschriften 27 70 202, 34 52 389,
34 61 483), welche einen Drehkopf mit einer Anzahl von
Formhohlräumen aufweisen, die um die Drehkopfachse mit
gleichem Winkel- und Radialabstand angeordnet sind. Das
Auswerfen des in den Formhohlräumen geformten Formlings
erfolgt mittels hin- und herbeweglicher Kolben. Da der
Nahrungsmittelformling die Neigung besitzt, an der Kol
benfläche anzukleben, wird der Formling häufig durch
stationäre Ablöseeinrichtungen mit Draht von der Kol
benfläche gelöst und schließlich behutsam auf einem
Förderer abgesetzt. Zu diesem Zwecke sind auch mit
Messern versehene Einrichtungen bekannt, welche die
Formlinge von den Kolbenflächen abkratzen. Bei diesen
mechanischen Einrichtungen besteht die Gefahr, daß
beim Ablösen der Formlinge von den Kolbenflächen der
Formling selbst deformiert wird.
Bei einer bekannten Vorrichtung der eingangs genann
ten Art (US-Patentschrift 27 70 202) werden die Form
linge durch Kolben nach oben ausgeworfen und ruhen
dann auf der Oberseite des Drehtisches, von wo sie
zu einem Förderer abgeführt werden müssen, der die
Formlinge dann zu einer weiteren Verarbeitungsstation
transportiert. In dieser Patentschrift ist zwar ange
geben, daß die unter Zuhilfenahme des Drehtisches
und der darin hin- und herbeweglichen Kolben geform
ten Formlinge infolge ihrer Konsistenz sehr vorsichtig
gehandhabt werden müssen, jedoch ist nicht im einzel
nen beschrieben, wie das Entfernen dieser auf der Un
terlage aufgrund ihrer Konsistenz anhaftenden Form
linge ohne deren Zerstörung erfolgen könnte. Es wird
lediglich angeregt, daß zur Erleichterung der Weg
nahme der Formlinge von der Maschine eine Schmierflüs
sigkeit, insbesondere Wasser, verwendet werden kann,
die von oben in die Form eingefüllt wird. Dadurch
bildet sich zwischen dem Formling und der Form ein
Film, der die Ablösung der Formlinge aus der Form
begünstigen soll. Diese Maßnahme bringt es aller
dings mit sich, daß zum Lösen des Formlings von der
Form ein Zusatzstoff mit eingebracht wird, der zumin
dest an der Oberfläche des Formlings zu einem ent
sprechenden Aufweichen und damit zu einer weiteren
Erhöhung der Bruch- bzw. Zerstörungsgefahr bei der
weiteren Handhabung des Formlings führt.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zu
schaffen, mit der in einfacher und schonender Weise
Formlinge nach ihrer Bildung vom auswerfenden Kolben
und Drehtisch abgeführt werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im kenn
zeichnenden Teil des Patentanspruches 1 enthaltenen
Merkmale gelöst.
Zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind durch
die in den Unteransprüchen enthaltenen Merkmale ge
kennzeichnet.
Nach Maßgabe der Erfindung wird eine spezielle Trenn
einrichtung zum Ablösen des Formlings von der Boden
fläche des auswerfenden Kolbens verwendet, welcher
durch ein umlaufendes Endlosdrahtband gebildet ist,
das den Formling von der Bodenfläche des Kolbens ab
streift. Durch dieses umlaufende Drahtband wird eine
schonende Abnahme des Formlings gewährleistet, ohne
daß besondere Zusatzstoffe, wie es zweifelsohne
Schmiermittel und auch Wasser, darstellen, verwendet
werden müssen. Ferner handelt es sich bei der Trenn
einrichtung um ein mechanisch einfaches und damit
einfach zu montierendes und zu wartendes Bauteil, wel
ches die Gesamtvorrichtung insgesamt nicht kompli
ziert.
Zwar sind Schneideeinrichtungen bekannt (DE-PS 5 27 751),
die von einem Drahtband Gebrauch machen, jedoch dient
dort die Schneideeinrichtung dazu, um während der Form
gebung von Schokoladenstücken durch Überziehen einer Glasur
entstandene Grate zu entfernen und zwar an der Übergangs
stelle zwischen zwei Förderern. Es handelt sich mithin
um eine Putzeinrichtung und nicht um eine Trennein
richtung, mit der ein Formling von einer Unterlage
entfernt werden soll.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sollen nun mit Be
zug auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert
werden. Diese zeigen in
Fig. 1 eine perspektivische, teilgeschnittene Darstel
lung einer Formvorrichtung nach der Erfindung;
Fig. 2 eine vergrößerte perspektivische Teildarstellung,
ähnlich Fig. 1, wobei jedoch zusätzlich Teile
weggeschnitten und der Drehkopf entfernt wurde,
um den Nahrungsmittelzuführmechanis
mus besser zeigen zu können;
Fig. 3 ein Bewegungsdiagramm des nockengesteuerten hin
und hergehenden Kolbens;
Fig. 4 einen Querschnitt im wesentlichen längs der Linie
4-4 in Fig. 1;
Fig. 5 einen Detailquerschnitt ähnlich Fig. 4, wobei je
doch die Bewegung des Kolbens nach oben sowie die
Drehkopfdrehung weiter als nach Fig. 4 fortge
schritten ist;
Fig. 6 einen Detailschnitt ähnlich Fig. 5, wonach der Kol
ben in der höchsten Stellung seiner Hin- und Her
bewegung angeordnet ist und die Form völlig mit
eßbarem Material gefüllt wurde;
Fig. 7 eine Ansicht der Vorrichtung und zwar der Drahtband
abschneideeinrichtung für die Trennung von Formling
und Kolben; und
Fig. 8 einen Detailschnitt längs der Linie VII-VII der
Fig. 7 des Wischers für das kontinuierlich sich
bewegende Abschneideband.
In Fig. 1 ist die Nahrungsmittelformlinge herstellende
Vorrichtung mit 10 bezeichnet, wobei nicht wesentliche
Teile aus Gründen der übersichtlichen Darstellung.
fortgelassen wurden. Nach der Ausführungsform umfaßt
die Vorrichtung 10 ein Gestell 11, auf dem ein nicht
dargestellter Antrieb gelagert ist. Eine Antriebs
welle 12 treibt einen allgemein bei 13 dargestellten
Drehkopf an, der auf der Antriebswelle gelagert ist,
die sich vom Gestell 11 nach oben erstreckt. Der Dreh
kopf 13 umfaßt eine Vielzahl vertikal orientierter
Formhohlräume 14, die unter gleichem Radial- und
Winkelabstand um die Drehkopfachse angeordnet sind.
Jeder Formhohlraum 14 hat einen zylindrischen Kol
ben 15. Die flache Bodenfläche 16 (Fig. 4-6) jedes
Kolbens 15 zusammen mit dem Teil jeder Formhohlraum-
Seitenwand 14, die unterhalb der Kolbenbodenfläche 16
sich befindet sowie die Ebene der Bodenfläche 13 a
des Drehkopfs 13 bilden den Umfang jeder Form. Je
der Kolben 15 ist über eine Treibstange 17 mit
einem Nockenstößel und Nockenmechanismus (nicht dar
gestellt) verbunden, der unterhalb des Drehkopfs 13
radial nach außen bezüglich der Welle 12 gelagert
ist.
Ein großer Nahrungsmittel aufnehmender Behälter,
allgemein mit 170 bezeichnet, ist ebenfalls auf
dem Gestell 11 gelagert und ist unter räumlichem Ab
stand zum Drehkopf 13 angeordnet. Ein Zuführmechanis
mus 20 für das Nahrungsmittel ist längs des Bodens
des Aufgabebehälters 170 und zwischen Aufgabe
behälter und Drehkopf 13 und in Verbindung mit bei
den angeordnet. Der Zuführmechanismus 20 überführt
Nahrungsmaterial 18 vom Boden jedes Aufgabebehäl
ters zum Drehkopf und nach oben in jeden Formhohl
raum 14.
Die Vorrichtung umfaßt einen Verbindungskanal 21 mit
einem durchgehenden Innenhohlraum. Ein Paar von För
derschnecken 22 sind im Hohlraum des durch die Innen
wandung 21 A gebildeten Verbindungskanals 21 ange
ordnet.
Der Verbindungskanal 21 ist unterhalb des Bodens des
Drehkopfs 13 vorgesehen. Damit das Nahrungsmittel
material nach oben in die Formhohlräume 14 geför
dert werden kann, ist im Boden des Drehkopfs 13
die horizontale Stirnöffnung 23 im Nahrungsmittel
zuführmechanismus 20 vergrößert, damit das Nahrungs
mittelmaterial 18 in die Formhohlräume 14 in mög
lichst wirksamer Weise gefördert werden kann. Die
aufgeweitete Öffnung 23 umfaßt nach dieser Ausfüh
rungsform einen im wesentlichen elliptischen Außen
rand 24, der mittig in einer flachen horizontalen
halbkreisförmigen Halteplatte 25 positioniert ist.
Die Platte 25 ist starr am Gestell 11 angebracht
und derart positioniert, daß die Bodenfläche 13 a des
Drehkopfs 13 benachbart quer über die Kopffläche
der Platte 25 während der Drehung streicht.
In Fig. 3 ist ein schematischer Arbeitszyklus der
Vorrichtung dargestellt, bwobei die Ordinate die Kol
benbewegung, die Abszisse die Drehkopfdrehung zeigt.
Das Füllen der Form mit Nahrungsmittel wird in dem
Teil der Drehkopfdrehung erreicht, in welchem der
Kolben sich aus seiner untersten Lage (in Fig. 4
dargestellt) nach oben in seine oberste Lage (in
Fig. 6 gezeigt) bewegt. Die Trennung jedes ge
formten Formlings 19 von der Bodenfläche jedes
Kolbens 15 wird erreicht, wenn der Kolben sich in
der untersten Stellung des Hin- und Hergangs (vorne
in Fig. 1 angedeutet) befindet.
In den Fig. 4, 5 und 6 ist die Arbeitsweise des
Füllens einer Form zur Bildung eines Hamburgers oder
eines anderen Formlings 19 hierin unter Verwendung der
aufgeweiteten Öffnung 23 im Nahrungsmittelzuführungs
mechanismus 20 gezeigt. Nach Fig. 4 hat der Formhohl
raum 14 im Drehkopf 13 gerade den Kontakt mit dem
anströmseitigen Teil 24 B der Öffnung 24 hergestellt,
der Kolben 15 befindet sich in seiner untersten
Stellung. Während nun der Formhohlraum 14 und der
Drehkopf 13 in die in Fig. 5 gezeigte Stellung
sich vorschieben, hat der Kolben 15 sich nach oben
bewegt und hat teilweise die Form gebildet; Nahrungs
mittelmaterial 18 im Gehäuse 21 hat sich in die
Form bewegt, und zwar aufgrund der Saugwirkung des
hochfahrenden Kolbens, und durch das Eindrücken unter
Druck mittels der Förderschnecken 22 im Zuführungs
mechanismus 20. Somit füllt das Nahrungsmittelma
terial die Form dauernd während der Bildung der
Form, wenn der Kolben 15 im Formhohlraum 14
nach oben geht.
Während der Formhohlraum 14 und der Drehkopf 13
sich in die in Fig. 6 gezeigte Stellung vorbewegen,
hat der Kolben 15 sich in seine oberste Lage be
wegt. Die Form ist vollständig ausgebildet und
mit Nahrungsmittelmaterial unter Bildung eines Nah
rungsmittelformlings gefüllt. Während das Nahrungs
mittelmaterial in der Form die Nachlaufkante des
Nahrungsmittelzuführungsmechanismus 20 kreuzt,
wird Nahrungsmittel außerhalb des Formbereichs
vom Material innerhalb des Formbereichs abgeschert
und bildet sich hierdurch der flache Boden des
Formlings 19 aus. Die Oberfläche der Platte 25
sollte aus einem Material mit niedrigem Reibungs
koeffizienten, beispielsweise einem Fluorkarbonmate
rial, wie es unter dem Handelsnamen "Teflon" ver
trieben wird, hergestellt werden. Während die Nach
laufkante des Formhohlraums 14 die Nachlaufkante 24 C
des Nahrungsmittelzuführmechanismus 20 passiert,
ist der Formling 19 in der Form vollständig ausge
bildet und wird nachher einfach durch Drehkopf
drehung zu einer weiteren Station transportiert.
In Fig. 7 ist eine mit 31 bezeichnete Trennein
richtung dargestellt, mit der die Formlinge von
der Bodenfläche des Kolbens gelöst werden können.
Die Trenneinrichtung ist hierbei auf dem Gestell 11
unter dem Drehkopf 13 auf der anderen Seite der
Antriebswelle 12 wie der Nahrungsmittelzuführ
mechanismus 20 angeordnet. Die Trenneinrichtung 31
umfaßt ein endloses Drahtband 32, welches über eine
Antriebsscheibe 33, ein Losscheibenrad 40 und ein
kleineres Losscheibenrad 41 gezogen ist, die auf
dem Gestell 11 drehbar gelagert sind. Die Antriebs
scheibe 33 wird über ein Kettenrad 34, ein auf der
Antriebswelle 36 angeordnetes Kettenrad 35 und eine
Kette 37 angetrieben. Das Scheibenrad 40 ist auf
der anderen Seite bezüglich des Bahnverlaufs der
Bodenfläche 16 des Kolbens 15 vorgesehen. Das Draht
band 32 ist um die Außenseite der Antriebsscheibe 33
und des großen Scheibenrads 40 derart angeordnet,
daß das Drahtband die Bewegungsbahn der Bodenflä
che 16 des Kolbens 15 in seiner untersten Stellung
der Hin- und Herbewegung kreuzt, um einen Formling
von der Bodenfläche des Kolbens zu trennen. Um das
Drahtband 32 exakt quer zur Bodenfläche 16 des Kol
bens zu führen, wird das Drahtband über die kleinere
Scheibe 41 geführt, die drehbar am Gestell 11 un
mittelbar benachbart dem Kolbenweg und auf dersel
ben Seite wie die Antriebsscheibe 33 angeordnet
ist. Durch die beiden Scheibenräder 40 und 41 wird
das Drahtband genau quer zur Bodenfläche 16 des Kol
bens bewegt.
Schließlich ist ein in Fig. 8 genauer dargestellter
Bandabwischer 42 vorgesehen, der fest am Gestell 11
benachbart dem Scheibenrad 40 angeordnet ist. Der
Bandabwischer 42 umfaßt einen Schlitz 43, der die
Bandoberfläche beim Durchlauf des Drahtbands durch
den Bandabwischer 42 reinigt. Im einzelnen besteht
der Bandabwischer aus einem Fluorkohlenstoffmate
rial (Warennamen Teflon). Ferner umfaßt der Bandab
wischer einen ausgeschnittenen Teil 44, der nahe dem
äußeren Teil der Querschnittsfläche des großen Schei
benrades 40 angeordnet ist. Der Schlitz 43 des Band
abwischers ist in Verbindung mit dem Teil 44 angeord
net und nimmt das Drahtband 32, während es über das
Scheibenrad läuft, auf. Der Bandabwischer stellt si
cher, daß am Drahtband aufgrund des Trennvorgangs
anhaftende Substanz während jeden Durchgangs der
Banddrehung entfernt wird.