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a) Titel
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Beschlag für Fenster und Türen od. dgl.
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b) Technisches Gebiet Die Erfindung betrifft einen Beschlag für Fenster
und Türen od.
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dgl., bei dem in einem Gehause zwischen zwei parallelen Wandungen
ein Drehglied, beispielsweise ein Ritzel, lagert, das als Stanz-Prageteil aus Blech
gefertigt ist und einerseits einen ausgeprägten Lagerbund hat, der in eine passende
Lageröffnung der einen Gehäuse wandung eingreift, sowie andererseits eine eingeprägtt
Lagermulde aufweist, in die ein Lagerhals der anderen Gehäusewandung passend hineinragt,
wobei das Drehglied mit einem mit seiner Drehachse fluchtenden Mehrkant-, insbesondere
Vierkant-Durchbruch, versehen ist, in den ein Drehgriff-Dorn entsprechenden Querschnitts
als Antriebswelle eingreift.
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Im einfachsten Falle werden Beschläge dieser Gattung als sogenannte
Einreiber-FlAgelverschlAsse ausgeführt, bei denen an das Drehglied
einstückig
eine Riegelzunge angeformt ist, die durch eine Drehverstellung des Drehgliedes aus
dem Gehäuse heraus und in einen diesem gegenüberliegenden Riegeleingriff eingeschwenkt
werden kann.
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Beschläge dieser Art werden jedoch auch zum Verschieben von Treibstangen
benutzt, die in Nuten einer Flügelkante liegen und hinter einer Stulpschiene geführt
sind. In diesem Falle ist das Gehäuse des Beschlages meistens fest mit der Stulpschiene
verbunden, wobei das, beispielsweise als Ritzel ausgebildete, Drehglied unmittelbar
mit der Treibstange in Formschlußeingriff steht, so daß seine Drehbewegung an der
Treibstange in eine lineare Bewegung umgesetzt wird.
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c) Stand der Technik Ein Beschlag der gattungsgemäßen Art ist beispielsweise
durch die DT-PS 732 991 vorbekannt. Er ist als Einreiber-Flügelverschluß ausgestaltet,
bei dem die Riegelzunge und das sie bewegende Drehglied einstückig aus verhältnismäßig
dünnem Blech gestanzt sind.
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Durch einen Prägevorgang ist der Blechstanzling koaxial zur Längsachse
des Mehrkant-, beispielsweise Vierkant-Durchbruchs an der einen Seitenfläche mit
einem vorstehenden Lagerbund verstehen, während in die andere Seitenfläche entsprechend
tief eine Lagermulde eingeformt ist. Der Lagerbund des Drehgliedes ragt in ein passendes
Loch der einen Gehäusewand hinein, während die andere Gehäusewand einen nach einwärts
gezogenen Lagerhals besitzt, der passend in die Lagermulde an der anderen Seite
des Drehgliedes hineinragt.
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Die Praxis hat gezeigt, daß bei derartigen Beschlägen für Fenster
und Türen od. dgl. zwar eine genügend stabile Lagerung des Drehgliedes im Gehäuse
erreicht wird, daß jedoch der im Drehglied vorgesehene Mehrkant-Durchbruch wegen
der verhältnis -mäßig geringen Wanddicke des Drehgliedes von beispielsweise nur
3 mm, den vom Drehgriff-Dorn hervorgebrachten Antriebskräften nicht dauerhaft widerstehen
kann. Vielmehr schlägt der Mehrkant-Durchbruch des Drehgliedes allmählich aus, so
daß sich nach einer gewissen Zeit der Drehgriff-Dorn hierin durchdrehen läßt. Damit
geht der Gebrauchswert des Beschlages verloren, das heißt,nach verhältnismäßig kurzer
Gebrauchsdauer muß der Beschlag ausgetauscht werden.
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Diese Unzulänglichkeiten lassen sich zwar dadurch beseitigen, daß
das Drehglied an seinen beiden Seitenflächen jeweils mit einem Lagerbund ausgestattet
wird und beide Lagerbunde in entsprechende Lageröffnungen der Gehäu sewände eingreifen.
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Solche Drehglieder lassen sich jedoch als Stanz-Prageteile nur aus
Blech herstellen, dessen Ausgangsdicke gleich dem Abstas,d zwischen den voneinander
abgewendeten Stirnflächen der Lagerbunde ist. Die zwischen den sich gegenüberliegenden
Wänden des Gehäuses aufzunehmenden Abschnitte des Drehgliedes müssen in diesem Fall
durch hohen Preßdruck auf eine entsprechend geringere Dickenabmessung reduziert
werden. Das kann aber nur durch eine entsprechend große Materialverdrängung erreicht
werden, die naturgemäß einen beträchtlichen Schrottanfall zur Folge hat.
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Zur Minderung des Schrottanfalls ist auch schon versucht worden, die
Lagerbunde an beiden Seiten des Drehgliedes dadurch zu bilden, daß ringsegmentförmige
Materialabschnitte im Bereich des Mehrkant-Durchbruchs abwechselnd nach entgegengesetzten
Seiten aus dem Stanzteil herausgedrückt werden. Hierbei ergeben äch jedoch keine
kreisförmig geschlossenen Lagerbunde, sondern vielmehr nur mehrere in Drehrichtung
mit Abstand hintereinander liegende Lagerabschnitte, deren scharfe Kanten sich bei
den vorkommenden Belastungen in die Lageröffnungen der Gehäusewandungen eingraben
können und dadurch zu einer Schwergängigkeit des Beschlages sowie einem unerwünschten
Aufweiten dieser Lageröffnungen führen können.
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Auch wird die Stabilität des Mehrkant-Durchbruchs, wenn überhaupt,
dann nur unwesentlich verbessert, weil in dessen Bereich praktisch nur Materialverschiebungen
parallel zu dessen Achsrichtung stattfinden, ohne daß in diesem Bereich eine Vergrößerung
des Materialvolumens eintritt. Die sich möglicherweise ergebende Materialverfestigung
reicht jedenfalls nicht aus, um den Mehrkant-Durchbruch dauerhaft gegen unerwünschtes
Ausschlagen zu sichern.
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Zweck der Erfindung ist es die bei den bekannten Beschlägen der gattungsgemäßen
Art mit Bezug auf die Ausbildung des Drehgliedes bestehenden Unzulänglichkeiten
zu beseitigen. Daher liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, für das Drehglied,
insbesondere das Ritzel, eine Ausgestaltung zu finden, die sich aus verhältnismäßig
dünnem Blech herstellen läßt und trotzdem im Bereich des Mehrkant-Durchbruchs zur
Bildung einer Materialansammlung führt, welche die Stabilität des Mehrkantdurchbruchs
gegen Ausschlagen beträchtlich erhöht.
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Die Lösung dieser Aufgabe wird, ausgehend von einem Beschlag der eingangs
erläuterten Gattung, erfindungsgemäß im wesentlichen dadurch erreicht, daß vom Boden
der Lagermulde ein koaxial zur Drehachse des Drehgliedes gerichteter Hals zwecks
Bildung einer Verlängerung des Mehrkant-Durchbruchs hochgeprägt ist.
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Als besonders zweckmäßig hat es sich dabei erwiesen, wenn der Hals
eine zylindrische Mantelfläche aufweist, die konzentrisch zur Manteliläche der Lagermulde
angeordnet ist und mit dieser eine Ringnut begrenzt, in die der Lagerhals des Gehäuses
zur Bildung eines kombinierten Innen- und Außenlagers mit entsprechender Wanddicke
eingreift. Durch diese Maßnahme wird gegenüber allen bekannten Beschlägen der gattungsgemäßen
Art eine verbesserte Lagerung für das Drehglied im Gehäuse erzielt, weil anstelle
der bisher üblichen zwei Lagerstellen nunmehr drei Lagerstellen für das Drehglied
im Gehäuse gebildet werden.
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e) Beschreibung der Zeichnungsfiguren In der Zeichnung ist der Gegenstand
der Erfindung an Ausfuhrungs beispielen dargestellt. Hierbei zeigt Fig. 1 je zur
Hälfte die Vorder- und die Rückansicht einer ersten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Drehgliedes, Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II - II durch das Drehglied nach
Fig. 1
Fig. 3 einen Schnitt längs der Linie III - III durch das
Drehglied nach Fig. 1, Fig. 4 je zur Hälfte in Vorder- und Rückansicht eine andere
Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Drehgliedes, Fig. 5 einen Schnitt längs
der Linie V - V in Fig. 4, Fig. 6 in schematisch vereinfachter Schnittdarstellung
verschiedene Fertigungsschritte zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Drehgliedes
und Fig. 7 im Querschnitt einen mit einem erfindungsgemäßen Drehglied ausgestatteten
Treibstangenbeschlag für Fenster und Türen od. dgl.
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Die in den Fig. 1 bis 7 dargestellten Drehglieder 1 sind beispielsweise
als Zahnsgmente bzw. Ritzel ausgebildet, welche koaxial zu ihrer Drehachse 2 mit
einem Mehrkant-, beispielsweise Vierkant-Durchbruch 3 versehen sind. An seiner einen,
zur Drehebene parallelen Seitenfläche 4 weist dabei das Drehglied 1 einen ausgeprägten
Lagerbund 5 mit zylindrischer Lagerfläche 6 auf, welcher konzentrisch zur Drehachse
2 angeordnet ist. In die andere zur Drehebene parallele Seitenfläche 7 ist hingegen
eine Lagermulde 8 eingeprägt, die ebenfalls von einer zur Drehachse 2 konzentrischen,
zylindrischen Lagerfläche 9 begrenzt wird.
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Außerdem ist vom Boden der Lagermulde 8 koaxial zur Drehachse 2
noch
ein Hals 10 hochgeprägt, dessen Längenabmessung mindestens gleich der Tiefe der
Lagermulde 8, vorzugsweise aber größer als diese ist.
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Im Bereich des Mehrkant-, beispielsweise Vierkant-Durchbruches 3 erhält
dabei das Drehglied 1 eine Dicke 11, die beträchtlich größer als seine normale Dickenabmessung
12 ist.
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Um den Differenzbetrag zwischen der normalen Materialdicke 12 und
der durch die Prägeverformung erzielten Materialdicke 11 wird damit die Eingriffslänge
des Mehrkant-, beispielsweise Vierkant-Durchbruches 3 im Drehglied 1 verlängert.
Hierdurch ergibt sich nicht nur eine bessere Führung des als Antriebswelle für das
Drehglied 1 dienenden Drehgriff-Dorns 13, sondern vielmehr wird durch die vergrößerte
Materialansammlung zugleich die Formstabilität des Mehrkant-, beispielsweise Vierkant-Durchbruchs
3 gegen die durch den Drehgriff-Dorn 13 hervorgebrachten Kräfte wesentlich verbessert,
das heißt, der Mzhrkant-, insbesondere Vierkant-Durchbruch 3 ist widerstandsfähiger
gegen unerwünschtes Aus schlagen.
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Beim Drehglied 1 nach den Fig. 1 bis 3 hat der vom Boden der Mulde
8 hochgeprägte Hals 10 eine Umrißform, die eine Äquidistante zur Umrißform des Mehrkant-,
beispielsweise Vierkant-Durchbruches 3 ist. Dabei haben die Ecken 14 dieses Halses
10, jeweils in Richtung der Diagonalen gemessen einen Abstand von der zylindrischen
Mantelfläche 9 der Mulde 8, welcher mindestens gleich der Wanddicke des an die eine
Seitenwand 16'des Gehäuses 17 angeformten Lagerhalses 18 ist.
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Beim Drehglied 1 nach den Fig. 4 und 5 hat hingegen der vom Boden
der Mulde 8 hochgeprägte Hals 10 eine Umrißform, die als Äquidistante zur zylindrischen
Lagerfläche 9 der Mulde 8 angesehen werden kann. Das heißt, auch die Mantelfläche
des Halses 10 beim Drehglied nach den Fig. 4 und 5 ist zylindrisch gestaltet, so
daß die Mulde 8 praktisch die Form einer kreisringförmigen Nut erhält. In diese
Nut greift der aus der Gehäuse seitenwand 16 herausgeformte Lagerhals 18 ein, und
zwar dergestalt, daß er sowohl mit der zylindrischen Lagerfläche 9 der Mulde 8 als
auch mit der zylindrischen Lagerfläche 19 des Halses 10 zusammenwirkt. An dieser
Stelle ergibt sich also zwischen dem Drehglied 1 und dem Lagergehäuse 17 eine konzentrische
Doppellagerung, so daß das Drehglied 1 im Gehäuse 17 insgesamt dreifach gelagert
wird, wie das auch aus Fig. 7 erkennbar ist, weil der Lagerbund 5 desselben noch
in die Lageröffnung der gegenüberliegenden Gehäusewand 16»hineinragt.
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Die Fig. 6 zeigt an einem Beispiel, auf welche Art und Weise sich
die Drehglieder 1 nach den Fig. 1 bis 5 durch Prägestanzen aus einem Blechstreifen
20 herstellen lassen.
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Dabei zeigt Fig. 6 ein Folgewerkzeug 21 mit einem Werkzeuges Unterteil
22 und einem Werkzeug-Oberteil 23, zwischen denen der Blechstreifen 20 von beispielsweise
3 mm Dicke schrittweise hindurchgeführt wird.
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In einem ersten Arbeitsschritt wird dabei der Blechstreifen 20 durch
einen im Querschnitt quadratischen Lochstempel 24 vorgelocht.
Anschließend
wird der Blechstreifen 20 in eine Prägestation des Werkzeuges 21 vorgeschoben, über
die Vorlochung 25 mittels eines Sucherstempels 26 exakt zentriert und dann wird
im gleichen Arbeitshub ein Prägevorgang vollzogen, der einerseits den Lagerbund
5 und andererseits die Lagermulde 8 schafft.
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Beim nächsten Vorschubschritt des Blechstreifens gelangt der den Lagerbund
5 und die Lagermulde 8 aufweisende Abschnitt des Blechstreifens 20 in eine Ziehstation,
in welcher wiederum eine Zentrierung stattfindet, und zwar einerseits über den ausgeprägten
Lagerbund 5 und andererseits über die eingeprägte Lagermulde 8. Im gleichen Arbeitshub
dringt dann ein Ziehstempel 27 in die Vorlochung 25 ein, der sich von seinem freien
Ende aus pyramidenförmig in seinem Querschnitt auf ein Maß vergrößer, welches dem
Fertigmaß des im Drehglied 1 vorzusehenden Vierkant-Durchbruchs 3 entspricht. Der
in die Vorlochung 25 eindringende Stempel 27 bewirkt bei der Ausformung des Vierkant-Durchbruchs
3 eine Materialverdrängung, -und zwar in der Weise, daß an der dem Lagerbund 5 gegenüberliegenden
Seite vom Boden der Lagermulde 8 aus der Hals 10 entsteht.
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Nach einem weiteren Vorschubschritt des Blechstreifens 20 werden sodann
in einer letzten Station des Werkzeuges 21 durch einen Stanzvorgang die Außenkonturen
geschnitten, womit das Drehglied 1, beispielsweise in Form eines Zahnsegmentes oder
Ritzels fertiggestellt ist.
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In der aus Fig. 7 ersichtlichen Weise läßt sich das Drehglied 1
nunmehr
in das Gehäuse 17 einsetzen und über seine Umfangsverzahnung 28 mit einer Treibstange
29 in Eingriff bringen, die wiederum im Gehäuse 17 längsschiebbar geführt ist.
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L e e r s e i t e