DE2757862A1 - Verfahren zur elektrolytischen herstellung von peroxydisulfaten - Google Patents
Verfahren zur elektrolytischen herstellung von peroxydisulfatenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein neues polarisierendes Mittel zur Verwendung bei der elektrolytischen Herstellung von Natriumperoxydisulfat
oder Ammoniuinperoxydisulfat.
Salze der Peroxydischwefelsäure, insbesondere Ammoniumperoxydisulfat
und Natriumperoxydisulfat, sind Chemikalien, die sich als besonders nützlich bei der Herstellung von gedruckten
Schaltungen erwiesen haben und zwar als bestzugängliche Materialien zur Reinigung von Kupfer vor dem Galvanisierauftrag
bzw. Plattieren und Lötarbeitsgängen. Ammoniumperoxydisulfat,
das häufig als Ammoniumpersulfat bezeichnet wird, kann leicht durch elektrolytische Verfahren hergestellt werden.
In letzter Zeit wurden elektrolytische Verfahren zur direkten Herstellung von Natriumperoxydisulfat beschrieben.
Ammonium- und Natriumpersulfat werden durch direkte Elektrolyse unter Verwendung wässriger Sulfatlösungen und von Schwefelsäure
als Beschickungs- oder Ausgangslösungen hergestellt. Die Anwendung von polarisierenden Mitteln war bei sauren Sulfatelektrolyten,
die entweder Natrium- oder Ammoniumkationen enthielten, zur Verbesserung der Stromausbeuten bekannt.
Der Beschickungsanolyt in einer elektrolytischen Zelle muß
im allgemeinen einen Polarisator zur Bereitstellung von Ionen enthalten, wie beispielsweise Cyanid-, Thiocyanat-, Cyanat-,
Fluorid-, Ferrocyanid, Ferricyanid-, Chlorid- oder Perchlorationen.
Cyanamid, Harnstoff und Thioharnstoff sind geeignete Polarisatoren. Im allgemeinen haben sich als beste polarisierende
Mittel Ammoniumthiocyanat und Cyanamid erwiesen. Ver-. wendet man Polarisatoren vom Cyanidtyp, so erzeugen diese Polarisatoren
sehr geringe Konzentrationen an Cyaniden in den Anodenproduktlösungen. Dieses Cyanid kann aus den austretenden
Anolyten herausgewaschen bzw. abgestrippt werden, so daß es konzentriert und zerstört werden kann. Jedoch wäre es günstig,
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über einen Polarisator zu verfügen, der diese nachteiligen
Cyanidkonzentrationen in den Anodenproduktlösungen nicht ergibt.
Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zur direkten elektrolytißchen
Herstellung von Natrium- oder Ammoniumperoxydisuifat
mit hoher Wirksamkeit des Stroms bzw. mit hoher Stromausbeute bereitgestellt, bei dem das polarisierende Mittel Glycin ist.
Glycin kann als ein Polarisator entweder bei ansatzweisen oder kontinuierlichen cyclischen Elektrolyseverfahren verwendet
werden- Das Glycin wird in Konzentrationen von etwa 0,004 Gew.-% bis zu etwa 0,5 Gew.-% verwendet. Es können höhere Konzentrationen
verwendet werden, jedoch weisen sie einen geringen zusätzlichen Effekt bei der Verbesserung der Stromausbeute
•der Elektrolyse auf und sind aus wirtschaftlichen Gründen daher
nicht anzuraten.
Die folgenden Beispiele dienen zur weiteren Erläuterung der Erfindung. Teile bzw. Anteile in den Beispielen und der Beschreibung
beziehen sich auf das Gewicht und die Temperaturen sind in 0C angegeben, falls nicht anders angegeben.
In diesen Beispielen wurde eine Elektrolysezelle aus klarem Polymethylmethacrylatkunststoff verwendet.
Die Anoden- und Kathodenräume der Zellen wurden durch ein poröses Alundum-Diaphragmamaterial getrennt, das unter Verwendung
einer Silikonkautschuk-Abdichtungsverbindung an seinem Ort abgedichtet gehalten wurde. Jeder Raum war mit einem
Glasrohrkühler,durch den kaltes Wasser geleitet wurde, versehen. Durch Einblasen von Luft durch gesinterte Glasfritten
wurden die Elektrolyte gerührt. Die Volumina der Anoden- und Kathodenräume wurden je nach Bedarf durch Einbringen von iner
ten Kunststof f blöcke» j^e^L
Die Anodenanordnung bestand aus einer Platingaze von 6,6 χ
ρ 5,7 cm und die Fläche des Platins betrug 1716 cm . Gegenüber
p
der 37*62 cm Platingaze-Anode befand sich auf der anderen Seite des Diaphragmas eine Bleikathode mit einer Fläche von
der 37*62 cm Platingaze-Anode befand sich auf der anderen Seite des Diaphragmas eine Bleikathode mit einer Fläche von
2
42,8 cm auf der Seite, wo sich das Blei gegenüber der Anode befand, nicht einbezogen die Fläche des Anteils der verwendeten Bleiblechkathode, die als Einleitungsstreifen verwendet wurde. Die Anoden- und Kathodenanordnungen wurden an den gegen überliegenden Seiten des Diaphragmas etwa 0,5 cm von dem Diaphragma entfernt angebracht. Der Gleichstrom für den Zellenbetrieb wurde einem variablen Gleichrichter entnommen.
42,8 cm auf der Seite, wo sich das Blei gegenüber der Anode befand, nicht einbezogen die Fläche des Anteils der verwendeten Bleiblechkathode, die als Einleitungsstreifen verwendet wurde. Die Anoden- und Kathodenanordnungen wurden an den gegen überliegenden Seiten des Diaphragmas etwa 0,5 cm von dem Diaphragma entfernt angebracht. Der Gleichstrom für den Zellenbetrieb wurde einem variablen Gleichrichter entnommen.
Die eingesetzte Anolytzusammensetzung in den Beispielen betrug
24,0 Gew.-% Natriumsulfat (Na2SO4), 1,167 Gew.-% (NH^)2S
11,95 Gew.-% (NH4)pSp0g zusammen mit dem in der Tabelle I angegebenen
Prozentsatz an polarisierendem Mittel.
Die Wirkungen der Polarisatoren auf die Stromausbeuten sind in der Tabelle I aufgeführt. Vergleichsversuche sind mit den
Buchstaben A, B und C versehen. Das erfindungsgemäße Beispiel wird als Ansatz Nr. 1 bezeichnet. Die Stromausbeuten der ansatzweise
betriebenen Zelle wurden in der ersten Elektrolysestunde gemessen und es wurden die sofortigen Stromausbeuten
an den Punkten bestimmt, wo sie numerisch den Umwandlungen (dem Anteil des Anolytschwefels in der Form von Persulfat)
gleich waren. Die Prozentsätze an den Uberschneidungsstellen waren geeignet zum Vergleich der Ergebnisse der ansatzweise
betriebenen Zellen untereinander.
Acht Zellen wurden wie vorstehend beschrieben hergestellt. Die Anoden, Kathoden, Kühlmethode und Rührmethode sowie die
Methode zur Einstellung der Volumina jeder Zelle entsprachen
denen von Beispiel 1. Die acht Zellen wurden in einer Reihe miteinander verbunden, so daß die Elektrolyte von Zelle zu
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Zelle durch die Schwerkraft in einer Kaskadenanordnung fließen konnten. Nachdem die Acht-Zellenkaskade völlig aufgebaut war,
wobei jede Zelle zwei Pt-Gazeanoden,die miteinander außerhalb der Zelle elektrisch verbunden waren, das poröse Alundumdiaphragma
mit einem Silikonkautschukdichtungsmaterial an seinem Ort gehalten » eine einzige 2 mm Bleikathode mit einer
Oberfläche von 65 cm in Gegenüberstellung zu den Anoden (ausschließlich
der Fläche eines 2,54 cm bzw. 1 inch breiten schwanzartigen Teils der Kathode, das als Einleitung verwendet
wurde) und Glaskühler, Fritten und ein Thermometer enthalten waren, wurde das Volumen jedes Anoden- und Kathodenraums
gemessen. Bei einem Fluß Null durch die Kaskade betrug das mittlere Volumen pro Anodenraum 243 ml und das mittlere
Volumen in jedem Kathodenraum 258 ml. Es wurde ein großes Volumen
des Beschickungsanolyten hergestellt, enthaltend 21,66 % Na2S2Og, 13,20 % Na2SO^ und 9,50 % (NH^)2S0^ und in einem Polyäthylen-Trommelbehälter
von 113*55 1 (30 Gallonen) gelagert, aus dem es durch die Schwerkraft durch die Kaskadenζeilanordnung
geleitet wurde. Nach dem Durchlaufen der ersten der acht Kaskadezellen strömten die Anolyten- und Katholytenströme
durch die Schwerkraft in die zweite Zelle über und traten so gegebenenfalls aus der achten Zelle aus. Die Spannung
an der achtzelligen Kaskade betrug 46,2 Volt. Der Strom durch jede Zelle betrug 13»8 Ampere. Die Anolytbeschickungsgeschwindigkeit
betrug 33,7 ml/Min. Das spezifische Gewicht der Schwefelsäurekatholytbeschickung betrug 1,318 und die
Katholytbeschickungsgeschwindigkeit betrug 9*12 ml/Min. Die
Produktrate der Kathode betrug 10,0 ml/Min, und das spezifische Gewicht des Kathodenprodukts betrug 1,267. Die Stromausbeuten
bzw. Wirksamkeiten der Minikaskade sind für verschiedene untersuchte polarisierende Mittel in der Tabelle II aufgeführt.
Die Daten in den Tabellen I und II zeigen, daß Glycin ein maßvoll gutes polarisierendes Mittel ist und von Interesse
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ist, da es kein Cyanid in feststellbaren Konzentrationen in irgend einem der Anolyte, in denen es verwendet wurde, erzeugte,
selbst bei Anwendung in einer Konzentration von 0,4 %. Glycin scheint in den Beispielen mit ansatzweise betriebenen
Zellen nicht ganz so wirksam zu sein, wie in der Minikaskade. Überraschenderweise waren andere untersuchte
Aminosäuren B-Alanin und Gelatine keine wirksamen Polarisatoren.
Die Nützlichkeit von Glycin als Polarisator bei der elektrolytischen
Herstellung von Ammoniumpersulfat wurde unter Verwendung
der in Beispiel 2 beschriebenen achtzeiligen Kaskade bewertet.
In einem lang andauernden Versuch wurde Glycin als wässrige Lösung mit 19»28 g Glycin pro 1 HpO in einer Geschwindigkeit
von 0,871 ml/Min, in einen 34 ml/Min.-Strom gefügt, der
26,61 % (NH4)2S04 und 19,68 % (NH4)2S20g enthielt, worauf das
Gemisch in den ersten Anodenraum der ersten Zelle der achtzeiligen Kaskade eintrat. Der Kathodenraum der ersten Zelle
der achtzeiligen Kaskade wurde mit 8,60 ml/Min. 45,29 % H2SO4
beschickt. Man arbeitete bei den gleichen Stromdichten wie in Beispiel 2, 13,8 Ampere durchliefen jede Anode aus zwei Abschnitten.
Die Anolyttemperatur wurde bei 30 + 1°C gehalten. Die Stromausbeuten wurden durch Bewertung des aktiven Sauerstoffs
der Beschickungs- und Produktanolyten bestimmt. Ein
Vergleichsversuch wurde durchgeführt, bei dem Wasser in den ersten Anolytraum anstelle der Glycinlösung eingeführt wurde;
ansonsten wurde der Vergleich in gleicher Weise wie im Beispiel beschrieben durchgeführt.
Die Ergebnisse des Beispiels und des Vergleichs sind in der Jigur I aufgeführt, die eine Auftragung der im Verlauf
der Untersuchungen erhaltenen Stromausbeuten darstellt.
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Die Stromausbeute am Ende der ohne Glycin durchgeführten Vergleichselektrolyse betrug 70,03 % und die Stromausbeute
am Ende des erfindungsgemäßen Beispiels unter Verwendung von Glycin als Polarisator betrug 77»38 %.
Wendet man eine Zellkaskade zur Herstellung von Persulfat an, so kann die Anolytbeschickung nur neutrale Salze, wie
Natrium- und/oder Ammoniumsulfate und gegebenenfalls auch Persulfate enthalten. Alternativ kann der BeSchickungsanolyt
zusätzlich freie HpSO4 enthalten. Es ist ersichtlich,
daß ein Polarisator, der für eine neutrale Anolytbeschickung geeignet ist, ebenfalls für saure Anolytbeschxckungen günstig
ist, da unmittelbar bei Beginn der Elektrolyse selbst bei einer neutralen Beschickung der Anolyt sauer wird und im Verlauf
der Elektrolyse immer saurer wird. Die Betriebsanolyte
sind daher alle sauer, unabhängig davon, ob der Beschickungsanolyt neutral oder sauer ist. Dies erfolgt, da die Persulfat
zellen-Anodenwirksamkeiten unter 100 % liegen; als Ergebnis hiervon wird Wasser zu Sauerstoff oxidiert und Wasserstoffionen
verbleiben in dem Anolyten. Die Säure steigt an und kann mehrere Prozent als HpSOx, erreichen, bevor der Anolyt
aus den Persulfatzellkaskaden austritt. Im vorliegenden Beispiel enthielt der aus den Kaskaden austretende Anolyt 1,25 %
Wirkung von Polarisatoren auf die Stromausbeuten von Elektrolysezellen zur Herstellung von Natriumpersulfat
ansatzweise betriebene Zelle
An- Verbin- Konzentra- Uberschneidungs- Stromaussatz
dung tion punkt beute (0-60 Min.)
A NH4SCN 0,04 66,4 % 92,2 %
B Na4Fe(CN)6 0,027 70,0 % 75,8 %
C B-Alanin 0,0468 N.C. 33,3 %
Λ Glycin 0,0395 69,5 % 78,6 %
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Wirkung von Polarisatoren auf die Stroiaausbeuten von Elektrolysezellen zur Herstellung von Natriumpersulfat
Ansatz
Konzentration | Stromausbeute der | |
Verbindung | 0,04 | Minikaskade |
NH4SCN | 0,027 | 72 |
Na3Fe(CN)6 | 70 | |
Gelatine | 0,395 | Gele |
Glycin | 0,394 | 67, 70 |
Glycin | 69, 70 | |
8098?fi / 1
Claims (1)
- Dr. F. Zumstein sen. - Or. E. Aesmonn - Dr. rt. Koenigsberger Dipl.-Phys. R. Holzbauer · Dip!.-Ing. F. KKng&eisen - Dr. F. Zumstein jun.8O0O München 3 BrauhausstraOe 4 - Telefon Semmel Nr. 22 534t - Telegramme Zumpat - Telex 529979Case PMC 17O8FMC CORPORATION
Philadelphia, Pennsylvania, V.St.A.Verfahren zur elektrolytischen Herstellung von Peroxydi-sulfatenPatentansprüche1. Verfahren zur direkten elektrolytischen Herstellung von
Natriumperoxydisulfat oder Ammoniumperoxydisulfat mit
hohen Stromausbeuten in einer Elektrolysezelle mit einer geschützten Kathode durch direkte Elektrolyse einer wässrigen Anolytbeschickungslösung in Anwesenheit eines polarisierenden Mittels, dadurch gekennzeichnet, daß man als Polarisator Glycin verwendet.2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man in der Anolytbeschickungslösung 0,002 bis 0,6 Gew.-% Glycin verwendet.80 9.8 26/1008ORIGINAL INSPECTED
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