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Feuerschutztür
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Feuerschutztür mit einem in die
Zarge eingreifenden Türblatt mit an dessen Schmalseiten umlaufendem Rahmen und Metallabdeckungen
an seinen beiden Hauptoberflächen, wobei im Spalt zwischen den eingefaßten Türb#lattschmalseiten
und der Zarge, der in der Schließlage der Tür frei bleibt, in zum Spalt hin offenen
Metalleinfassungen ein unter Wärmeeinwirkung sich stark ausdehnender Werkstoff gehalten
ist. Sie kann z.B. Anwendung finden zur Abschirmung in industriellen Anlagen.
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Bei einer derartigen bekannten Feuerschutztür (DE - Gbm 75 00 042)
befinden sich im Spalt zwischen der Schmalseite des Türblattes und zwischen einer
Hauptoberfläche desselben und dem Anschlag Metallabdeckungen bzw. -fassungen aus
gelochtem, dünnen Blech, unter denen sich eine Schicht aus einem unter Wärmeeinwirkung
aufquellenden Werkstoff befindet.
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Im Ausführungsbeispiel wird hierzu ein Wasserglasprodukt angegeben,
also ein unter Wärmeeinwirkung aufschäumender Werkstoff. Es handelt sich um eine
folienartige Schicht, die bei etwa 390 OK aufschäumt und bei Raumtemperatur spröde
ist. Bei sehr hohen Temperaturen verflüssigt sich diese Schicht. Die Metallabdeckung
mit der darunter befindlichen Schicht befindet sich bevorzugt am Zargenmittelsteg
und erstreckt sich zwecks schneller Wärmeverteilung vorteilhaft über die gesamte
Spaltlänge. Bei sehr starker Hitzeeinwirkung ist es nicht ausgeschlossen, daß sich
abschnittsweise Durchbrüche ergeben. Auf jeden Fall wird die dünne Abdeckung beim
Aufschäumen verbeult und muß zwecks erneuter Feuerschutzsicherung ersetzt werden.
Bei sehr starker Hitzeeinwirkung entwickeln sich weiterhin
im Türinnern
Gase und Wasserdämpfe. Wasserdämpfe spalten sich in Sauerstoff und Wasserstoff auf,
die dann in bestimmten Zeitabschnitten eine stehende Flamme bilden und auf die Innenseite
der Tür über den Falz durchschlagen.
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Der Erfindung liegt, ausgehend von der eingangs beschriebenen Feuerschutztür,
die Aufgabe zugrunde, eine bessere Sicherheit der Tür gegen hohe Temperaturen zu
erreichen, ohne daß die Tür selbst, Teile davon oder die vorgenannten Metallfassungen
zerstört werden.
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Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß die Türblattschmalseiten
von einem hutförmigen Metallprofil bzw. Hutprofil eingefaßt sind, das eine mindestens
dreiseitig um das Türblatt umlaufende offene Verbrennungskammer mit seinen in den
Spalt vorspringenden Teil begrenzt.
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Die dreiseitig umlaufende Verbrennungskammer, in die einerseits Entgasungslöcher
der in bekannter Weise mit einem Wärmedämm-Mittel, vorzugsweise Steinwolle, gefüllten
statischen Unterkonstruktion münden und die andererseits zum Spalt hin offen ist,
hat den wesentlichen Vorteil, daß die offene Verbrennung von im Türinnern sich entwickelnden
Gasen verhindert wird, diese vielmehr in der umlaufenden Kammer verbrennen. Die
Verbrennung ist also auf einen Bereich der Tür lokalisiert, der ungefährlich ist.
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Als ergänzende und zweckmäßige Maßnahme hierzu ist die Höhe des in
den Spalt vorspringenden, mit Gaslöchern versehenen Teiles kleiner als die Spaltweite,
und als weitere flankierende Maßnahme sind die ebenfalls umlaufenden Metallfassungen
als C-Profilschienen ausgebildet und beidseitig des in den Spalt vorspringenden
Teiles, mit Zwischenraum zu diesem, angeordnet. Diese Anordnung entspricht in ihrer
Gesamtbreite bis zu den äußeren Schmalseiten der C-Profilschienen der Türblattdicke.
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Mit diesen Maßnahmen ergibt sich vorteilhaft ein gewundener, offener
Spalt. Bei einer Hitzebeanspruchung wird durch diese Anordnung derselbe bzw. die
Brennkammer sozusagen stufenweise mit dem unter Wärmeeinwirkung sich stark ausdehnenden
Werkstoff abgedichtet. Vorzugsweise handelt es sich dabei nicht wie im bekannten
Fall um einen aufschäumenden Werkstoff, sondern es wird eine Gummimischung auf der
Basis von Naturkautschuk in Form von in die C-Profilschienen eingelegten Streifen
verwendet, welche unter Wärmeeinwirkung aufquellen. Die C-Profilschienen halten
diesem Aufquellen vorteilhaft stand, d.h. die Streifen quellen nur aus den offenen
C-Profilschienen auf die gegenüberliegende Begrenzung des Spaltes. Wie bereits erwähnt,
ist dabei vorteilhaft davon auszugehen, daß, je nach Richtung des Brandverlaufes
bzw. der Hitzebeanspruchung, zunächst der bzw. die in der vom Türanschlag abgewandten
C-Profilschiene befindliche (n) Aufquellstreifen aktiviert wird und nach einer weiteren
Zeitspanne und bei sich ständig erhöhendem Temperaturverlauf schließlich der dem
Anschlag benachbarte Aufquellstreifen aktiviert wird bzw. umgekehrt.
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Die dem Türanschlag benachbarte C-Profilschiene grenzt mit ihrer äußeren
Schmalseite zweckmäßig unmittelbar an den Türanschlag des Türblattes, falls es sich
um eine einflüglige Tür handelt, sodaß die entsprechende äußere Kante der C-Profilschiene
mit dem Anschlag verschweißt werden kann.
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Bei einer zweiflügligen Ausführung der Feuerschutztür ist der Spalt
zwischen dem feststehenden Türblatt und dem beweglichen Türblatt zweckmäßig durch
beidseitige Blenden abgeschlossen, wobei die eine derselben und die eine der beiden
C-Profilschienen mit dem feststehenden Türblatt und die andere derselben und die
andere C-Profilschiene mit dem beweglichen Türblatt fest verbunden sind. Die C-Profilschienen
befinden sich also auch bei dieser Ausführung beidseitig des vorspringenden Teiles
des Hutprofiles.
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Im Spaltbereich zwischen dem feststehenden Türblatt und dem beweglichen
Türblatt benötigt man eben wegen dieser Anordnung selbstverständlich nur eine C-Profilschiene
je Türblatt, wogegen auf den weiteren Schmalseiten der beiden Türblätter wie vorbeschrieben
zwei C-Profilschienen den vorspringenden Teil des Hutprofiles mit Zwischenraum flankieren.
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Das Hutprofil vereinfacht die Türkonstruktion und führt zu wärmetechnischen
Vorteilen, weil es vorzugsweise parallel zur Türblattebene verlaufende Schenkel
besitzt, hinter welchen die Metallabdeckungen für die beiden Türblatt-Hauptoberflächen
bildende Blechtafeln oder -planken lose eingesteckt gehalten sind.
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Vorteilhaft wird durch diese Maßnahme vermieden, daß die Metallabdeckung
mit der tragenden Unterkonstruktion bzw. mit dem Tragkörper verschweißt werden muß,
was bei starker Hitzeeinwirkung zum Ausbeulen der Blechhaut führen würde.
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Es ist an sich bereits bekannt, die Metallabdeckung bzw. Blechhaut
eines als Schiebetor ausgebildeten Feuerschutztores auf der Basis eines Rahmens
aus Winkelprofilen nur teilweise zu verschweißen und weiterhin durch Perforationen
und geknickte, d.h.
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schräg zu den äußeren Kanten verlaufende Stege die Bildung von Wärmebrücken
weitgehend zu unterbinden (nE-OS 24 56 233).
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Demgegenüber ermöglicht die vorliegende Erfindung durch die lose Beplankung
eine praktisch vollständige thermische Entkopplung im Abdeckungsbereich der Türblatt-Hauptoberflächen.Gleichzeitig
können die Schenkel des Hutprofiles zusätzlich ebenfalls einsteckbare, wärmedämmende
Platten hinter den Blechtafeln oder -planken halten. Hierzu können wie beim vorbeschriebenen
bekannten Feuerschutztor Isolierplatten aus Asbest-Kalzium-Silikat dienen.
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Die Erfindung wird nachfolgend an der in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiele näher erläutert.
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Es zeigen Fig. 1 einen Ausschnitt aus einem Horizontalschnitt im Scharnierbereich
einer einflüglichen Feuerschutztür und Fig. 2 einen Ausschnitt aus einem Horizontalschnitt
durch eine zweiflüglige Feuerschutztür im Schließbereich zwischen dem feststehenden
und dem beweglichen Türblatt.
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Für beide Figuren sei angenommen, daß sie zum Feuerschutz für einen
Anlagenraum mit Brandgefahr dienen und sich der Gefahrenherd bzw. die Ofenseite
in den Darstellungen links befindet.
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In der Figur 1 ist mit 10 das gesamte Türblatt bezeichnet, das über
ein Scharnier 11 an der Zarge 12 gehalten ist. Das Türblatt 10 besteht aus einer
in üblicher Weise aufgebauten statischen Unterkonstruktion 13, die als wärmedämmendes
Material z.B. Steinwolle 14 enthält und zum zwischen den Türblattschmalseiten und
der Zarge 12 befindlichen Spalt 15 hin offene Entgasungslöcher 16 aufweist. Die
Türblattschmalseiten sind von einem Hutprofil 17 eingefaßt, dessen vorspringender
Teil 18 mindestens dreiseitig um das Türblatt umläuft und dabei eine Verbrennungskammer
19 begrenzt, die über Gaslöcher 20 zum Spalt 15 hin offen ist.
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Beidseitig des Hutprofiles 17 sind - im Ausführungsbeispiel nach Figur
1 an der Zarge 12 - mitumlaufende C-Profilschienen 21 und 22 angeordnet. In diesen
C-Profilschienen 21, 22 befinden sich vorzugsweise aus einer Gummimischung auf der
Basis von Naturkautschuk bestehende Streifen 23 und 24; strichliniert ist angedeutet,
daß diese Streifen 23 und 24 auch mit den dem Spalt 15 zugewandten Oberflächen der
C-Profilschienen 21 und 22 in einer Ebene liegen können, was für eine schnelle Aktivierung
des Aufquellens günstiger ist.
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Zwischen dem vorspringenden Teil 18 und den C-Profilschienen 21 und
22 befinden sich Zwischenräume, so daß der Spalt 15 vom Anschlag 25 bis zur Ofenseite
hin durchläuft.
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Hierzu ist, wie bereits beschrieben, die Höhe des vorspringenden Teiles
18 kleiner als die Spaltweite. Die gesamte Anordnung von C-Profilschienen 21 und
22 und dem voispringenden
Teil 18 des Hutprofiles 17 entspricht
in ihrer Breite der Türblattdicke.
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Das Hutprofil 17 setzt sich in parallel zu den Türblatt-Hartoberflächen
verlaufenden Schenkeln 26 und 27 fort, hinter die die Metallabdeckungen des Türblattes
10 bildende Blechtafeln oder -planken 28 lose eingesteckt gehalten sind. Darunter
befinden sich ebenfalls lose eingesteckte wärmedämmende Platten 29, z.B. Asbest-Zementplatten,
vorzugsweise Asbest-Kalzium-Silikat-Platten.
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Oben ist in der Zeichnung noch die Schamotte-Ofenwand angedeutet,
in die die Feuerschutztür insgesamt für Brandversuche eingebaut sein kann. Mit einem
Pfeil 31 ist die öffnungsrichtung der Feuerschutztür angedeutet.
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Die Wirkungsweise der Feuerschutztür nach Figur 1 läßt sich bereits
den vorstehenden Erläuterungen entnehmen.
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Es ist zu betonen, daß die Verbrennungskammer 19 die Verbrennung von
Gasen lokalisiert, die sich etwa bei 1070-1270 °K im Türinnern entwickeln. Das Türblattinnere
kann zusätzlich durch unter dem Hutprofil 17 gehaltene Streifen 32 aus aufschäumendem
Material, z.B. Material auf der Basis von Wasserglas oder vorzugsweise ebenfalls
Gummi (aufquellend) abgesichert sein. - Geht man von einem Brand auf der linken
Seite aus, so wird entspreehend dem Brandverlauf, z.B. nach einer halben Stunde,
der Streifen 23 in der C-Profilschiene 21 aktiviert und nach einer weiteren Zeitspanne
entsprechend der Temperaturerhöhung der Streifen 24 in der C-Profilschiene 22.
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Im Ausführungsbeispiel für eine zweiflüglige Tür mit einem beweglichen
Türblatt 10 und einem feststehenden Türblatt 40 sind die Bezugsziffern beibehalten
worden, soweit sie der Ausführung nach Figur 1 funktionell entsprechende Teile bezeichnen.
Die Anordnung einiger Teile ist für die zweiflüglige Konstruktion abgewandelt. Das
feststehende Türblat#0ist an seiner dem Spalt 15 im Schließbereich zugewandten Schmalseite
von einem einfachenlim Horizontalschnitt C-förmigen Profil 41 eingefaßt, wogegen
das bewegliche Türblatt von dem bereits in Zusammenhang mit Figur 1 beschriebenen
Hutprofil 17 mit dem vorspringenden Teil 18 eingefaßt ist. Weiterhin weist das bewegliche
Türblatt 10 eine Schloßtasche 42 und ein Schloß 43, z.B. nach DIN 18250, auf. Ein
Grundrohr 44 für den Schnappriegel ist im feststehenden Teil 40 in die Zeichenebene
gedreht angedeutet. Der Spalt 15 zwischen dem feststehenden Türblatt 40 und dem
beweglichen Türblatt 10 ist durch Blenden 45 und 46 abgedeckt, wobei die eine Blende
45 dem beweglichen Türblatt lo zugeordnet und mit dessen Hutprofil 18 sowie mit
der einen, dem beweglichen Türblatt lo zugeordneten C-Profilschiene 21 verschweißt
ist, wogegen die andere Blende 46 mit dem die Schmalseite umfassenden C-förmigen
Profil 41 und der anderen, diesem Profil4zlugeordneten C-Profilschiene 22 verschweißt
ist. Die feststehende Blende 46 dient also als Anschlag für das bewegliche Türblatt
10.