DE275629C - - Google Patents
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Classifications
-
- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
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- B22C15/10—Compacting by jarring devices only
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Mechanical Engineering (AREA)
- Presses And Accessory Devices Thereof (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- M 275629 KLASSE 316. GRUPPE
AUGUST SCHULTZE in BERLIN-LICHTERFELDE.
Rüttelformmaschine. Patentiert im Deutschen Reiche vom 23. Juli 1913 ab.
Gegenstand der Erfindung bildet eine Rüttelformmaschine mit Stoßfang durch eine unelastische
Flüssigkeit, bei welcher nach bekanntem Verfahren die Formmasse durch
Stöße festgerüttelt wird.
Bei den bisher bekannten Ausführungen von Rüttelformmaschinen wird der Stoß durch Aufeinandertreffen
zweier fester Körper erzeugt. Infolge der an den Stoßstellen auftretenden
ίο hohen Materialbeanspruchungen tritt eine
schnelle Abnutzung oder Zerstörung der aufeinandertreffenden Körper ein. Bei der Rüttelformmaschine
nach dem amerikanischen Patent 1017685 wird zwar auch eine unelastische
Flüssigkeit verwendet; diese dient jedoch nur dazu, unter der Einwirkung von Druckluft
einen festen Körper von unten gegen den Formträger zu schleudern, so daß auch hier
der Stoß durch Aufeinandertreffen zweier fester Körper erzeugt wird; beim Rückgang dient
ein Teil der Luft als Polster; außerdem ist noch ein fester Amboß vorgesehen;
Gegenstand dieser Erfindung bildet eine Rüttelformmaschine, bei der der Stoß durch Auftreffen
eines festen Körpers auf eine unelastische Flüssigkeit hervorgerufen wird. Außerdem
tritt durch Wegfall der festen Stoßflächen eine Vereinfachung und Verbilligung der Maschine
ein. Bei Anwendung einer unelastisehen Flüssigkeit in Form von Druckwasser
als Betriebsmittel ist es möglich, die Maschine an jede vorhandene Wasserleitung anzuschließen,
so daß eine besondere Anlage zur Erzeugung des Betriebsmittels in Wegfall kommen kann.
Die Ausführung der Maschine kann beispielsweise nach Fig. 1 erfolgen. Bei dieser
Ausführung befindet sich die zu rüttelnde Form auf dem Formträger a, unter dem sich
ein sich im Zylinder b führender Kolben c befindet. Mittels der Stange d wird ein im Gehäuse
e befindliches Einlaßorgan von dem Formträger so bewegt, daß es bei seinem Aufwärtsgang
geöffnet wird, so daß das benötigte Betriebsmittel in den Zylinder einströmen kann, während es beim Abwärtsgang des Formträgers
geschlossen bleibt. Der Auslaß des Betriebsmittels erfolgt durch das Rückschlagventil
f.
Die Arbeitsweise der Maschine ist bei Verwendung einer unelastischen Flüssigkeit als
Betriebsmittel folgende: In der tiefsten Lage des Kolbens c ist das Einlaßorgan geöffnet,
während das Rückschlagventil f geschlossen ist. Durch die unter dem Kolben in den Zylinder
eintretende, unter Druck befindliche Flüssigkeit wird der Kolben c gehoben. Nachdem der Kolben einen Teil seiner Aufwärtsbewegung
ausgeführt hat, schließt das Einlaßorgan ab, so daß keine weitere Betriebsflüssigkeit
nachströmen kann. Infolge der Iebendigen Kraft des Kolbens c nebst Formträgers
α und der darauf befindlichen Form bewegen sich diese noch so lange aufwärts, bis
die lebendige Kraft in Hubarbeit umgesetzt ist. Da keine neue Betriebsflüssigkeit nachströmen
kann, bildet sich im Zylinder b unter dem Kolben c eine Luftleere, so daß das
Ventil f geöffnet wird. Diese Stellung ist
strichpunktiert dargestellt. Beim Abwärts gang des Kolbens c strömt die von ihm verdrängte
Flüssigkeit durch Ventil f zum Auslaß. Durch die Wirkung der Schwere bewegt
sich der Kolben mit zunehmender Geschwindigkeit nach abwärts; dementsprechend nimmt
auch die Ausströmegeschwindigkeit der Flüssigkeit im Ventil f zu; kurz vor der tiefsten
Lage des Kolbens c hat die Ausströmegeschwindigkeit der Flüssigkeit eine solche Größe
erreicht, daß das Ventil f ähnlich wie beim hydraulischen Widder durch den Flüssigkeitsstrom
plötzlich geschlossen wird. Die im Raum unter dem Kolben c eingeschlossene
Flüssigkeit bringt den Kolben nunmehr plötzlich zum Stillstand, wodurch der zum zusamrütteln
der Formmasse benötigte Stoß erzeugt wird. In der tiefsten Lage des Kolbens c
öffnet sich das Einlaßorgan wieder und der beschriebene Vorgang wiederholt sich aufs neue.
Bei Verwendung eines elastischen Mittels zum Betrieb ist es nötig, daß sich in dem Raum
unter dem Kolben c noch eine unelastische Flüssigkeit befindet. Die Arbeitsweise der Maschine
ist dann die gleiche, wie vorstehend beschrieben ist. Das Ventil f kann dann beispielsweise
als Schwimmerventil ausgebildet werden. Durch den in die Flüssigkeit eintauchenden
Kolben c steigt diese und schließt das Ventil f. Es befindet sich also auch bei
Verwendung eines elastischen Betriebsmittels nach Schluß des Ventils f unter dem Kolben
c nur eine unelastische Flüssigkeit, so daß der abwärts gehende Kolben c plötzlich
zum Stillstand gebracht wird.
Bei der Maschine in Ausführung nach Fig. 1 wird der entstehende Stoß durch die Flüssigkeit
auf den Zylinder b und somit auf das Fundament übertragen. Bei größeren Maschinen
führt dies zu erheblichen Erschütterungen der Gebäude. Außerdem leiden die fertiggestellten Formen unter diesen Erschütterungen.
Zur Vermeidung dieses Ubelstandes wurden bisher Maschinen gebaut, bei denen
sich unter dem Kolben c ein Amboß gegenläufig zum Kolben bewegte, der den Stoß auf
den Formträger ausübte. Dabei war die lebendige Kraft des sich abwärts bewegenden
Kolbens einschließlich des Formträgers und der Form so groß, wie die des sich aufwärts
bewegenden Ambosses. Durch den Stoß wurden dabei die lebendigen Kräfte der beiden
aufeinanderstoßenden Körper vernichtet, ohne daß ein Rückstoß auf das Fundament erfolgte.
Die Geschwindigkeit der beiden aufeinanderstoßenden Körper war dabei annähernd gleich
groß, mithin mußten auch ihre Gewichte annähernd gleich groß sein. Bei größeren Maschinen
ergaben sich dadurch sehr große Amboßgewichte, welche teuer in der Herstellung
waren. Zur Erzielung der gegenläufigen Bewegung dieser Ambosse mußten sie auf Federn
o. dgl. gelagert werden. Die Ausführung einer Maschine ohne Rückstoß auf das Fundament
bedingte daher einen wesentlich verwickeiteren Bau als der Maschinen mit Rückstoß.
Vorstehend erwähnte Mängel lassen sich bei einer Rüttelformmaschine mit Stoß fang durch
eine unelastische Flüssigkeit ohne Rückstoß auf das Fundament in Ausführung nach Fig. 2
bis 4 vollständig vermeiden.
Der Stoß auf den Formträger wird hierbei durch eine plötzliche Geschwindigkeitsänderung
einer unter dem Kolben c in einem rohrförmigen Körper h befindlichen unelastischen
Flüssigkeit erzeugt. Es ist hierbei vorteilhaft, die Geschwindigkeit in dem rohrförmigen Körper
wesentlich höher anzunehmen als die Kolbengeschwindigkeit, da dann das zur Anwendung
kommende Flüssigkeitsgewicht wesentlich kleiner sein kann als das Gewicht von Kolben,
Formträger und Form. Beträgt z. B. die Flüssigkeitsgeschwindigkeit das Fünffache
der Kolbengeschwindigkeit, so braucht das Flüssigkeitsgewicht nur den fünfundzwanzigsten
Teil vom Gewicht des Kolbens, Formträgers und der Form zu betragen. ■ Eine solche Maschine
wird mithin ein wesentlich geringeres Gewicht erhalten als eine solche mit Amboß.
Außerdem kann das Ein- und Auslaßorgan go bei dieser Maschine genau so einfach ausgeführt
werden wie bei einer Maschine mit Rückstoß auf das Fundament.
Fig. 2 bis 4 zeigen ein Ausführungsbeispiel einer Rüttelformmaschine mit Stoßfang durch
eine unelastische Flüssigkeit ohne Rückstoß auf das Fundament.
Die zu rüttelnde Form befindet sich auf dem Formträger a, unter welchem sich ein
sich im Zylinder b führender Kolben c befindet. Das Ein- und Auslaßorgan kann bei
Verwendung einer Flüssigkeit als Betriebsmit- ■ tel, beispielsweise als Schleppschieber g, ausgeführt
werden. Unter dem Kolben c befindet sich ein unten offenes Rohr h, welches von
einem weiteren, unten geschlossenen Rohr i umgeben ist. Das Rohr h und der untere
Teil des Rohres i ist mit einer Flüssigkeit gefüllt, während sich in dem oberen Teil des
Rohres i ein elastisches Mittel befindet, in ähnlicher Weise wie bei der Rüttelformmaschine
nach der obengenannten amerikanischen Patentschrift.
Die Wirkungsweise der Maschine ist folgende: In Fig. 2 ist in der tiefsten Stellung
des Kolbens c auch der Schleppschieber g in seiner tiefsten Lage, so daß der Einlaß geöffnet
und der Auslaß geschlossen ist. Durch die einströmende Flüssigkeit bewegt sich der
Kolben c aufwärts, während in h ein Abwärtsströmen und in i ein Aufwärtsströmen von
Flüssigkeit stattfindet. Das im oberen Teil
von i befindliche, elastische Mittel wird hierbei zusammengepreßt. Nachdem der Kolben c
einen Teil seiner Anfwärtsbewegung ausgeführt hat, wird der Schleppschieber g mitgenommen
und somit der Einlaß geschlossen und der Ausgang geöffnet, wie in'Fig. 3 dargestellt ist.
Unter der Einwirkung der Schwere kommt der Kolben c bald zur Ruhe und bewegt sich
darauf abwärts. Das in i eingeschlossene, unter Druck befindliche, elastische Mittel erteilt
der im unteren Teil von i sowie in h befindlichen Flüssigkeit eine steigende Geschwindigkeit,
so daß durch das Rohr k ein dem Kolbenweg entgegengesetzter Flüssigkeitsstrom entsteht.
Die aus dem Rohr h strömende sowie die vom Kolben c verdrängte Flüssigkeit strömt
durch den Auslaß ins Freie. Der sich abwärts bewegende Kolben bewegt gegen sein Hubende
den Schieber g ebenfalls abwärts (Fig. 4), wodurch zunächst der Auslaß geschlossen wird.
Die in h plötzlich am Weiterströmen gehinderte Flüssigkeit erzeugt unter dem Kolben c
einen solchen Druck, daß er sofort zum Stillstand kommt und den zum Rütteln nötigen
Stoß erzeugt. Der Flüssigkeitsdruck unter dem Kolben c wird hierbei durch Geschwindigkeitsvernichtung
der im Rohr h befindlichen Flüssigkeit erzeugt, d. h. am unteren Ende des Rohres h tritt durch den Stoß keine Drucksteigerung
ein, mithin wird auch kein Rückstoß auf das Fundament erfolgen. Während der Kolben c zur Ruhe gelangt ist, hat sich
der entlastete Schleppschieber g infolge seiner innewohnenden lebendigen Kraft weiter abwärts
bewegt und den Einlaß geöffnet (Stellung nach Fig. 2), worauf sich der beschriebene
Vorgang von neuem wiederholt.
Bei Verwendung eines elastischen Mittels zum Betriebe ist es nötig, daß sich im unteren
Raum von i sowie in h eine unelastische Flüssigkeit befindet. Das Ein- und Auslaßorgan
kann in diesem Fall ebenfalls ein Schleppschieber sein, welcher so ausgebildet ist, daß
vor dem Stoß das gesamte elastische Mittel aus dem Zylinder entweichen kann. Die Steuerung
kann aber auch beispielsweise wie nach Fig. ι erfolgen.
Claims (2)
1. Rüttelformmaschine, dadurch gekennzeichnet, daß der zum Festrütteln der
Formmasse benötigte Stoß durch Auftreffen eines festen Körpers auf eine unelastische
Flüssigkeit erzeugt wird.
2. Rüttelformmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Erzeugung
des .Stoßes nötige Flüssigkeitspressung durch eine plötzliche Geschwindigkeitsänderung
einer sich gegen einen mit dem Formträger verbundenen Kolben bewegenden Flüssigkeitsmenge erzeugt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Family
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Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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Country Status (1)
Country | Link |
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