DE2755438C3 - Verfahren zur Verarbeitung von Rohr zu Flechtware - Google Patents
Verfahren zur Verarbeitung von Rohr zu FlechtwareInfo
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Classifications
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- B—PERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
- B27—WORKING OR PRESERVING WOOD OR SIMILAR MATERIAL; NAILING OR STAPLING MACHINES IN GENERAL
- B27J—MECHANICAL WORKING OF CANE, CORK, OR SIMILAR MATERIALS
- B27J1/00—Mechanical working of cane or the like
- B27J1/02—Braiding, e.g. basket-making
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verarbeitung
von calamus rotan-Rohr zu Flechtwaren, bei dem das Rohr unter Erzeugung von Spänen geschnitten wird und
die Späne dann zu Flechtwaren verarbeitet werden.
Für die Herstellung von Flechtwaren, wie z. B. Lampenschirmen, Körben oder Sitzmöbeln, werden
neben Vollstäben bzw. Vollrohren, Halbstäben und Wickelmaterial auch Späne verwendet. Unter Spänen
werden hier längliche Gebilde verstanden, die relativ breit sind und auch eine gewisse Dicke aufweisen und
die z. B. aufgrund ihrer Steifigkeit nicht zum Wickeln in engen Windungen geeignet sind. Die hier zur Rede
stehenden Späne weisen eine Mindestlänge von 10 cm und eine Mindestdicke von 0,5 mm auf. Die Späne
bestehen üblicherweise z. B. aus Pappel, Esche, Fichte oder Kiefer. Diese bekannten Späne brechen relativ
leicht, d. h. sie können nur relativ wenig gebogen werden und es ist nicht möglich, den Span zu einem
U-förmiger. Gebilde zu biegen oder um 180° zu knicken,
ohne daß er bricht. Das leichte Brechen dieser Späne hat auch zur Folge, daß die Späne an ihren freien Enden
bzw. ihren Schmalseiten aufsplittern oder abbrechen, wenn sie hart aufgestoßen werden, was z. B. der Fall ist,
wenn ein Lampenschirm mit nach unten gerichteten Spanenden auf harten Fußboden fällt.
Man hat bereits versucht, einen Rohrspan aus der Peddigrohrart Manila zu verwenden. Jedoch bringt auch
Manilarohr im Span nicht die Festigkeit, die es zuläßt, den Span über seine Länge stark zu biegen oder ein
Aufsplittern der Spanenden mit ausreichender Sicherheit zu vermeiden. Manilarohr als Span in Maniiaband
läßt sich zwar bis 180° knicken. Jedoch ist Manilaband als zu lasch — ohne Stabilität bekannt, weshalb es auch
im feuchten Zustand verflochten oder verwickelt wird. Wieder abgetrocknet bricht es zu leicht, z. B. für Möbel
zu einer freitragenden Fläche verarbeitet — bei einem Sitz (Stuhl, Hocker) besteht daher erhöhte Bruchgefahr.
Die bekannten Späne lassen sich daher auch kaum für Sitzmöbel verwenden, da sie hier hohe Belastungen zu
tragen haben, unter denen sie leicht brechen.
Gemäß einem bekannten (»Praktisches Handbuch für Korbflechter«, 1887, S. 36) Verfahren der eingangs
genannten Art findet calamus rotan ganz zu Möbeln, großen Körben etc. Anwendung; gespalten, geschnitten,
gehobelt, gezogen dient er als Flechtmaterial für die mannigfachsten Gegenstände, als Fischbeinimitation,
als Riemen für Webstühle, in der Putzmacherei usw. Es gibt nun sehr viele Arten von calamus rotan, von denen
bisher nach dem Verfahren der eingangs genannten Art nur solche verarbeitet werden, deren Rohstoffpreis
j relativ niedrig ist, die aber dann ebenfalls keine
ausreichende Festigkeit aufweisen. Die calamus rotan-Art Rattan bzw. geschältes Manau, die recht
kostspielig ist, wird bisher nur als Vollrohr oder Halbrohr verarbeitet Da Rattan bekanntlich äußerst
to hart und zäh ist, sind die üblichen Maschinen, die zum
Bearbeiten von calamus-rotan-Rohr verwendet werden, zur Bearbeitung von Rattan nicht brauchbar.
Aufgabe der Erfindung ist es somit, ein Verfahren der eingangs genannten Art so weiterzuentwickeln, daß
auch Rattan bzw. geschältes Manau möglichst preisgünstig zur Herstellung von Flechtwaren verarbeitet
werden kann. Das erfindungsgemäße Verfahren ist zur Lösung dieser Aufgabe dadurch gekennzeichnet, daß
bei der Verwendung von Rattan bzw. geschältem Manau aus dem Rattan-Rohr durch Schneiden mindestens
zwei Späne und zwei Rohrreste hergestellt werden und auch diese Rohrreste zur Herstellung der
Flechtwaren verwendet werden.
Der erfindungsgemäß verwendete Rohrspan besitzt
Der erfindungsgemäß verwendete Rohrspan besitzt
-ri im Vergleich zu den bisher verwendeten Spänen für
Flechtwaren eine wesentlich erhöhte Bruchfestigkeit bei stärkerem Biegen, Knicken und Aufstoßen. Der
Rohrspan besitzt die Festigkeit, die bei Sitzmöbeln oder anderen stark belasteten Möbeln erforderlich sind. Die
Erfindung läßt auch eine Flechtware zu, bei der Späne im verstärkten Umfang gebogen und geknickt sind, in
verstärker Weise belastbar sind und auch bei verstärktem Aufprall auf die freien Enden nicht aufsplittern.
Insbesondere ergibt sich bei der üblichen Verarbeitung mit abstehenden Enden eine bessere Festigkeit. Die
Enden splittern nicht so leicht auf. Während beim Holzspan die Maserung nicht immer parallel zum Span
ist, weshalb erhöhte Bruchgefahr besteht, ist das beim Rattanspan nicht der Fall.
Die erfindungsgemäße Herstellung von Rattanspan erbringt eine verbesserte Verwertung des recht
kostspieligen Rattanmaterials. Es lassen sich nämlich aus einer normal abgelagerten Rattanstange bzw. einem
Rattanvollrohr bis zu vier Rattanspäne herausschneiden und die beiden verbleibenden Reste als Rohrreste
verarbeiten. Hierzu wird z. B. das Vollrohr mittig geteilt, so daß zwei Halbrohre anfallen. Von jedem Halbrohr
wird ein Span oder werden zwei Späne abgeschnitten. Der verbleibende Rest des Halbrohres wird wie ein
Halbrohr verarbeitet. Es ist auch möglich, mittels einer Schneidvorrichtung gleich vier Teile herauszuschneiden,
so daß vier flache und zwei abgerundete Stäbe entstehen.
Die Erfindung besteht, mit anderen Worten, in einer besonderen Aufteilung eines Rattanvollrohres für
Flechtwaren. Hierbei umfaßt der Begriff Flechtwaren, z. B. Lampenschirme, Körbe, Wandschirme und auch
Möbel, z. B. Sitzmöbel oder Teile von Möbeln. Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es, wenn der
Rattanspan bei einem Sitzmöbel oder einem stark zu beanspruchenden Teil eines Sitzmöbels verwendet ist.
In den Flechtwaren ist der Rattanspan z. B. um mehr als 90°, z. B. mehr als 120°, insbesondere bis zu 180"
geknickt. In der Regel hält der Rattanspan derartige Knickungen ohne Bruch aus. Gelegentlich brechen am
Knick äußere Schichten des Spanes, was aber der Haltbarkeit und Festigkeit des Spanes im Bereich des
Knickes keinen beachtlichen Abbruch tut. Es ist auch
ren Stangen 2 und zwischen den beiden einander gegenüberliegenden längeren Stangen 3 verlaufen
Gruppen von zueinander parallelen Rattanspänen 5, 6. Die Rattanspäne 5 der einen Gruppe sind mit den
Rattanspänen 6 der anderen Gruppe in der aus der Zeichnung ersichtlichen Weise verflochten.
Die kürzeren Rattanspäne 5 sind an den längeren Stangen 3 befestigt, indem sie um den Umfang der
Stangen herumgebogen sind und an den Enden an die Stangen angenagelt 7 sind. Die Rattanspäne 5 sind also
bei ihren iinden zu einem die Stange umschließenden Kreis von sehr engem Krümmungsradius gebogen. Die
längeren Rattanspäne 6 sind an den kürzeren Stangen 2 befestigt, indem sie um diese eine Schlaufe bildend
herumgelegt sind, wobei die zurückgeschlagenen Endstücke mittels Flechtstreifen 8 aus Manilarohr an die
Rattanspäne 6 angebunden sind. Die Rattanspäne 6 sind also in einem engen Radius über 180° zu einem
U-ähnlichen Gebilde gebogen.
Das Lampenschirmgestell gemäß F i g. 2 besitzt unten einen einen geschlossenen Ring bildenden Rattanspan 9,
von dem aus viertelkreisförmig gebogene Rattanspäne 10 nach oben verlaufen, die entlang einer Kreislinie
kleinen Durchmessers zusammentreffen. Die Rattanspäne 10 sind oben durch Flechtstreifen 11 aus
Manilarohr miteinander verbunden. Am unteren Ende sind die Rattanspäne 10 um die untere Längskante des
ringförmigen Rattanspanes 9 herumgelegt, wobei sie um 180° geknickt sind. Die herumgelegten Endstücke sind
jeweils mit dem Rattanspan durch Flechtstreifen 12 aus Manilarohr verbunden.
möglich, daß der Rattanspan um 180°, vorzugsweise um
270°, insbesondere um 360° gebogen ist Derartige Biegungen hält der Rattanspan auch bei engen
Krümmungsradien leicht ohne Bruch aus.
Das erfindungsgemäß verwendete Material wird aus einer Schlingpflanze hergestellt, die primär in Ceylon
und Indonesien wächst Der Rattanspan läßt sich ohne weitere Behandlung durch Flüssigkeiten oder Temperatur
in der beschriebenen Weise verarbeiten. Von Vorteil ist es jedoch, den Rattanspan zur Verarbeitung mit
Wasser zu befeuchten bzw. naß zu machen. Der nasse Rattanspan wirkt in seiner Festigkeit, Biegbarkeit und
Knickbarkeit wie kräftiges Leder.
Besonders zweckmäßig und vorteilhaft ist es, wenn der Rattanspan von ca. 20 mm bis ca. 50 mm breit ist
und/oder wenn der Rattanspan von ca. 1 mm bis 4 mm dick ist. Diese Abmessungen ergeben Rattanspäne, die
in der Praxis optimale Vorteile bringen.
In der Zeichnung sind zwei bevorzugte Verwendungsformen des erfindungsgemäßen Rattanspanes
dargestellt. Es zeigt
F i g. 1 eine perspektivische Ansicht des Sitzteiles eines Hockers und
F i g. 2 eine perspektivische Ansicht einer Hälfte eines Lampenschirmgestelles.
Der Hocker gemäß F i g. 1 besitzt vier Beine 1 und vier Stangen 2,3, die einen rechteckigen Rahmen bilden.
Die Beine und die Stangen bestehen jeweils aus Rattanvollrohr und sind durch Flechtstreifen 4 aus der
Peddigrohrart Manila miteinander verbunden. Zwischen den beiden einander gegenüberliegenden kürze-
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Verfahren zur Verarbeitung von calamus rotan-Rohr zu Flechtwaren, bei dem das Rohr unter
Erzeugung von Spänen geschnitten und die Späne dann zu Flechtwaren verarbeitet werden, dadurch
gekennzeichnet, daß bei der Verwendung von Rattan bzw. geschältem Manau aus
dem Rattan-Rohr durch Schneiden mindestens zwei Späne und zwei Rohrreste hergestellt werden und
auch diese Rohrreste zur Herstellung der Flechtwaren verwendet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Rattanspäne von ca. 20 mm bis ca.
50 mm Breite geschnitten und verwendet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß Rattanspäne von ca. 1 mm bis
ca. 4 mm Dicke geschnitten und verwendet werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19772755438 DE2755438C3 (de) | 1977-12-13 | 1977-12-13 | Verfahren zur Verarbeitung von Rohr zu Flechtware |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19772755438 DE2755438C3 (de) | 1977-12-13 | 1977-12-13 | Verfahren zur Verarbeitung von Rohr zu Flechtware |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2755438A1 DE2755438A1 (de) | 1979-06-21 |
DE2755438B2 DE2755438B2 (de) | 1981-05-14 |
DE2755438C3 true DE2755438C3 (de) | 1982-01-14 |
Family
ID=6025991
Family Applications (1)
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DE19772755438 Expired DE2755438C3 (de) | 1977-12-13 | 1977-12-13 | Verfahren zur Verarbeitung von Rohr zu Flechtware |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
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Families Citing this family (4)
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CN104687826A (zh) * | 2015-03-02 | 2015-06-10 | 宁波西恩斯盖休闲用品有限公司 | 一种新型藤编家具 |
CN110815459A (zh) * | 2019-12-02 | 2020-02-21 | 朱木兰 | 一种草果杆的加工工艺 |
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-
1977
- 1977-12-13 DE DE19772755438 patent/DE2755438C3/de not_active Expired
Also Published As
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