DE2755359C2 - - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft neue durch Alkenylaminogruppen
substituierte Phthalsäurederivate, insbesondere Phthalsäureanhydride,
ein Verfahren zu deren Herstellung sowie die
Verwendung der durch Alkenylaminogruppen substituierten Phthalsäureanhydride
zum Härten von Epoxidharzen.
Die neuen Phthalsäurederivate entsprechen der Formel I
worin
Q₁ und Q₂ unabhängig voneinander -OH oder -O-M⁺ bedeuten oder
Q₁ und Q₂ zusammen die Gruppierung -O- oder [-O-]₂M₁++ bilden, R₂ Wasserstoff oder Methyl,
M⁺ ein Alkalimetallkation, ein Trialkylammoniumkation mit 3-24, insbesondere 3-12 Kohlenstoffatomen oder ein quaternäres Ammoniumkation und
M₁++ ein Erdalkalimetallkation darstellen.
Q₁ und Q₂ unabhängig voneinander -OH oder -O-M⁺ bedeuten oder
Q₁ und Q₂ zusammen die Gruppierung -O- oder [-O-]₂M₁++ bilden, R₂ Wasserstoff oder Methyl,
M⁺ ein Alkalimetallkation, ein Trialkylammoniumkation mit 3-24, insbesondere 3-12 Kohlenstoffatomen oder ein quaternäres Ammoniumkation und
M₁++ ein Erdalkalimetallkation darstellen.
Die Phthalsäurederivate der Formel I können auch in Form von
3-/4-Isomerengemischen vorliegen.
Die Phthalsäurederivate der Formel I können dadurch erhalten
werden, daß man eine Verbindung der Formel II
mit einer Verbindung der Formel III
zu einem Phthalsäurederivat der Formel I′
umsetzt, worin
Q₃ und Q₄ unabhängig voneinander -OH oder eine Gruppe -O-M⁺ oder Q₃ und Q₄ zusammen [-O-]₂M₁++ und Hal ein Halogenatom, wie Chlor, Brom oder Jod, bedeuten und für R₁, R₂, M⁺ und M₁++ das unter Formel I Angegebene gilt, und die erhaltene Phthalsäure der Formel I′ gegebenenfalls anschließend in ein anderes Derivat der Formel I überführt.
Q₃ und Q₄ unabhängig voneinander -OH oder eine Gruppe -O-M⁺ oder Q₃ und Q₄ zusammen [-O-]₂M₁++ und Hal ein Halogenatom, wie Chlor, Brom oder Jod, bedeuten und für R₁, R₂, M⁺ und M₁++ das unter Formel I Angegebene gilt, und die erhaltene Phthalsäure der Formel I′ gegebenenfalls anschließend in ein anderes Derivat der Formel I überführt.
Bedeuten Q₁, Q₂, Q₃ oder Q₄ eine Gruppe -O-M⁺, so stellt M⁺
das Lithium-, Natrium-, Kalium-, Trimethylammonium-,
Triäthylammonium-, Methyl-diäthylammonium- oder
Tri-n-octylammoniumkation dar. Beispiele für quaternäre
Ammoniumkationen M⁺ sind das Benzyltrimethylammonium- und das
Tetramethylammoniumkation. Bevorzugt bedeutet M⁺ das Natriumkation.
Als Erdalkalimetallkationen M₁++ kommen das Calcium-
oder Magnesiumkation in Betracht.
Die Gruppierung
(Formel I oder I′) und die
Aminogruppe in Formel II befinden sich vorzugsweise in ortho-
Stellung zur -COQ₁- oder -COQ₂-Gruppe bzw. in ortho-Stellung
zu einer -COOH-Gruppe bzw. in ortho-Stellung zur -COQ₃- oder
-COQ₄-Gruppe Q₁ und Q₂ oder Q₃ und Q₄ haben bevorzugt dieselbe
Bedeutung.
Besonders bevorzugt sind Verbindungen der Formel I, worin
Q₁ und Q₂ zusammen die Gruppierung -O- bilden, R₂ Wasserstoff
und R₁-CH₂-CH=CH₂ bedeuten.
Als Ausgangsprodukte der Formel II verwendet man vorzugsweise
solche, worin Q₃ und Q₄ je eine Gruppe -O-M⁺ oder Q₃ und Q₄
zusammen die Gruppierung [-O-]₂M₁++ darstellen, wobei M⁺
ein Alkalimetallkation, besonders das Natriumkation und M₁++
das Calcium- oder Magnesiumkation bedeuten. Hal in
Formel III stellt bevorzugt Chlor oder Brom dar.
Die Ausgangsprodukte der Formeln II und III sind an sich
bekannt oder können auf an sich bekannte Weise hergestellt
werden. Sie werden zweckmäßig in polarem Medium, insbesondere
in wässerigem Medium bei Temperaturen zwischen etwa
0 und 100°C, besonders zwischen etwa 25 und 80°C, und bevorzugt
in Gegenwart einer Base, wie Alkalimetallcarbonaten
oder -hydroxiden, z. B. Kaliumcarbonat, Kalium- oder Natriumhydroxid,
miteinander umgesetzt.
Nach Beendigung der Umsetzung kann die entstandene Phthalsäure
der Formel I′ durch Zugabe von wässeriger Mineralsäure,
wie wässerige Salzsäure, wässerige Schwefel- oder Phosphorsäure,
ausgefällt und anschließend gegebenenfalls in ein
anderes Derivat der Formel I übergeführt werden.
Die Cyclisierung zu Anhydriden der Formel I (Q₁ und Q₂ =
zusammen -O-) kann auf an sich bekannte Weise chemisch oder
thermisch vorgenommen werden. Die chemische Cyclisierung
wird zweckmäßig bei Temperaturen von etwa 25 bis 130°C in
Gegenwart üblicher Dehydratisierungsmittel durchgeführt.
Als Dehydratisierungsmittel kommen vor allem Anhydride von
gegebenenfalls durch Halogenatome oder Alkylgruppen substituierten
aliphatischen Monocarbonsäuren mit 2-5 Kohlenstoffatomen
in Betracht, wie Essigsäure- und Propionsäureanhydrid,
Trifluor-, Trimethyl- oder Triäthyl-essigsäureanhyrid. Bevorzugt
ist jedoch die thermische Cyclisierung. Zu diesem
Zweck werden die Phthalsäuren der Formel I′ mit Vorteil auf
Temperaturen zwischen etwa 120 und 180°C erhitzt.
Verbindungen der Formel I, worin Q₁ und/oder Q₂ eine Gruppe
-O-M⁺ bedeuten oder Q₁ und Q₂ zusammen (-O-)₂M₁++ darstellen,
können durch Umsetzung der Phthalsäuren der Formel I′ mit
geeigneten Basen, wie NaOH oder Ca(OH)₂ erhalten werden.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel I können auf
übliche Weise isoliert und gereinigt werden, beispielsweise
durch Ausfällen mit Säuren wie oben angegeben, durch Extraktion
mit geeigneten Lösungsmitteln, wie Benzol oder Toluol,
durch Destillation oder Umkristallisieren aus organischen
Lösungsmitteln, z. B. Gemischen aus Toluol und n-Hexan.
Die erfindungsgemäßen Phthalsäurederivate der Formel I
stellen wertvolle Zwischenprodukte zur Herstellung entsprechender
Ester, Ester-amide oder Imide dar, die ihrerseits
in lagerstabilen, heißhärtbaren Mischungen mit verbesserten
Verarbeitungseigenschaften, besonders verlängerter
Topfzeit, zur Herstellung von Formkörpern verschiedeneer Art,
vor allem Gießkörpern, Verwendung finden.
Erfindungsgemäße Phthalsäureanhydride (Q₁ und Q₂ = zusammen
-O-) eignen sich zudem als Härtungsmittel für Epoxidharze.
Damit gehärtete Produkte oder Werkstoffe zeichnen sich durch
gute mechanische und/oder elektrische Eigenschaften, vor allem
durch eine hohe Wärmeformbeständigkeit verbunden mit gleichzeitig
guter Biegefestigkeit sowie durch niedrige dielektrische
Verlustfaktoren bei erhöhten Temperaturen aus.
Gegenstand der vorliegenden Anmeldung sind somit auch härtbare
Gemische, die sich zur Herstellung von Formkörpern, Imprägnierungen,
Überzügen und Verklebungen eignen.
Sie sind dadurch gekennzeichnet, daß sie
- (a) eine Polyepoxidverbindung,
- (b) als Härter mindestens eine Verbindung der Formel I, worin Q₁ und Q₂ zusammen die Gruppierung -O- bilden, und
- (c) gegebenenfalls weitere Zusätze
enthalten.
Zweckmäßig verwendet man pro 1 Äquivalent Epoxidgruppe der
Polyepoxidverbindung (a) 0,5 bis 1,5 Mol, vorzugsweise etwa
0,9 bis 1,0 Mol eines Phthalsäureanhydrids der Formel I.
Als Polyepoxidverbindungen (a) kommen alle diejenigen in Betracht,
die mit Anhydridhärtern ausgehärtet werden können.
Insbesondere seien genannt:
Alicyclische Polyepoxide, wie Epoxäthyl-3,4-epoxycyclohexan
(Vinylcyclohexendiepoxid), Limonendiepoxid, Dicyclopentadiendiepoxid,
Bis-(3,4-epoxycyclohexylmethyl)-adipat, (3′,4′-Epoxycyclohexylmethyl)-3,4-epoxycyclohexancarboxylat,
-(3′,4′-Epoxy-
6′-methylcyclohexylmethyl)-3,4-epoxy-6-methylcyclohexancarboxylat;
3-(3′,4′-Epoxycyclohexyl)-2,4-dioxaspiro-(5,5)-8,9-
epoxyundecan, 3-(Glycidyloxyäthoxyäthyl)-2,4-dioxaspiro(5,5)-
8,9-epoxyundecan.
Di- oder Polyglycidyläther von mehrwertigen Alkoholen, wie
1,4-Butandiol oder Polyalkylenglykolen, wie Polypropylenglykole;
Di- oder Polyglycidyläther von cycloaliphatischen Polyolen,
wie 2,2-Bis-(4-hydroxycyclohexyl)-propan; Di- oder Polyglycidyläther
von mehrwertigen Phenolen, wie Resorcin, Bis-(p-
hydroxyphenyl)-methan, 2,2-Bis-(p-hydroxyphenyl)-propan
(Diomethan), 2,2-Bis-(4′-hydroxy-3′,5′-dibromphenyl)-propan,
1,1,2,2-Tetrakis-(p-hydroxyphenyl)-äthan, oder unter sauren
Bedingungen erhaltene Kondensationsprodukte von Phenolen mit
Formaldehyd, wie Phenol-Novolake und Kresol-Novolake; ferner
Di- oder Poly-(β-methylglycidyl)-äther der oben angeführten
Polyalkohole und Polyphenole.
Polyglycidylester und Poly-(β-methylglycidyl)-ester von mehrwertigen
Carbonsäuren, wie Phthalsäure, Terephthalsäure, Tetrahydrophthalsäure
und Hexahydrophthalsäure.
N-Glycidylderivate von Aminen, Amiden und heterocyclischen
Stickstoffbasen, wie N,N-Diglycidylanilin, N,N-Diglycidyltoluidin,
N,N,N′,N′-Tetraglycidyl-bis-(p-aminophenyl)-methan;
Triglycidylisocyanurat; N,N′-Diglycidyläthylenharnstoff;
N,N′-Diglycidyl-5,5-dimethylhydantoin, N,N′-Diglycidyl-5-isopropyl-hydantoin;
N,N′-Diglycidyl-5,5-dimethyl-6-isopropyl-5,6-
dihydrouracil.
Gewünschtenfalls kann man den härtbaren Gemischen zur Herabsetzung
der Viskosität altive Verdünner, wie z. B. Styroloxid,
Butylglycidyläther, Isooctylglycidyläther, Phenylglycidyläther,
Kresylglycidyläther, Glycidylester von synthetischen,
hochverzweigten, in der Hauptsache tertiären aliphatischen
Monocarbonsäuren zusetzen.
Man kann bei der Härtung außerdem Härtungsbeschleuniger einsetzen;
solche Beschleuniger sind z. B. tertiäre Amine, deren
Salze oder quaternäre Ammoniumverbindungen, z. B. 2,4,6-Tris-
(dimethylaminomethyl)-phenol, Benzyldimethylamin, 1-Methylimidazol,
2-Äthyl-4-methyl-imidazol, 4-Aminopyridin, Triamylammoniumphenolat;
oder Alkalimetallalkoholate, wie z. B.
Natriumhexantriolat. Die Härtung der erfindungsgemäßen
Mischungen wird zweckmäßig im Temperaturintervall von 50°C
bis 250°C, bevorzugt von 130-220°C, durchgeführt.
Man kann die Härtung in bekannter Weise auch zwei- oder
mehrstufig durchführen, wobei die erste Härtungsstufe bei
niedriger Temperatur und die Nachhärtung bei höherer Temperatur
durchgeführt wird.
Die Härtung kann gewünschtenfalls auch derart in 2 Stufen
erfolgen, daß die Härtungsreaktion zunächst vorzeitig abgebrochen
bzw. die erste Stufe bei wenig erhöhter Temperatur
durchgeführt wird, wobei ein noch schmelzbares und/oder lösliches,
härtbares Vorkondensat (sogenannte "B-Stufe") aus
der Epoxid-Komponente (a) und dem Härter (b) erhalten wird.
Ein derariges Vorkondensat kann zur Herstellung von
"Prepregs", Preßmassen oder insbesondere Sinterpulvern
dienen.
Der Ausdruck "Härten", wie er hier gebraucht wird, bedeutet
die Umwandlung der löslichen, entweder flüssigen oder schmelzbaren
Polyepoxide in feste, unlösliche und unschmelzbare,
dreidimensional vernetzte Produkte bzw. Werkstoffe, und zwar
in der Regel unter gleichzeitiger Formgebung zu Formkörpern,
wie Gießkörpern, Preßkörpern und Schichtstoffen, zu Imprägnierungen,
Beschichtungen, Lackfilmen oder Verklebungen.
Als weitere Zusätze (c) können die erfindungsgemäßen Gemische
vor allem Vinylverbindungen, ungesättigte Bis-Imidylderivate
oder auch aus erfindungsgemäßen Phthalsäurederivaten hergestellte
Phthalimide, Phthalsäurediester oder -ester-amide
enthalten.
Als Vinylverbindungen können beispielsweise solche der
Formel IV
verwendet werden, worin
Z₁ und Z₃ je Wasserstoff, Z₂ Wasserstoff, Chlor oder Methyl und Z₄ -CN, -COOH, -CONH₂, Phenyl, Methylphenyl, Methoxyphenyl, Cyclohexyl, Pyridyl, Imidazolyl, Pyrrolidonyl, -COO-Alkyl mit 1-12 Kohlenstoffatomenn im Alkylteil, -COO-Phenyl, -COO-Alkyl-OH mit 1-3 Kohlenstoffatomen im Alkylteil, -OCO-Alkyl mit 1-4 Kohlenstoffatomen im Alkylteil, -OCO-Phenyl, -CO-Alkyl mit 1-3 Kohlenstoffatomen im Alkylteil, Alkoxy mit 1-6 Kohlenstoffatomen, Phenoxy oder oder Z₁ und Z₂ je Wasserstoff darstellen und Z₃ und Z₄ zusammen die Gruppierung bilden.
Z₁ und Z₃ je Wasserstoff, Z₂ Wasserstoff, Chlor oder Methyl und Z₄ -CN, -COOH, -CONH₂, Phenyl, Methylphenyl, Methoxyphenyl, Cyclohexyl, Pyridyl, Imidazolyl, Pyrrolidonyl, -COO-Alkyl mit 1-12 Kohlenstoffatomenn im Alkylteil, -COO-Phenyl, -COO-Alkyl-OH mit 1-3 Kohlenstoffatomen im Alkylteil, -OCO-Alkyl mit 1-4 Kohlenstoffatomen im Alkylteil, -OCO-Phenyl, -CO-Alkyl mit 1-3 Kohlenstoffatomen im Alkylteil, Alkoxy mit 1-6 Kohlenstoffatomen, Phenoxy oder oder Z₁ und Z₂ je Wasserstoff darstellen und Z₃ und Z₄ zusammen die Gruppierung bilden.
Als Beispiele derartiger Vinylverbindungen seien genannt:
Acrylsäure, Methacrylsäure, Acrylonitril, Methacrylonitril,
Chloracrylonitril, Styrol, kernsubstituierte Methylstyrole,
4-Methoxystyrol, Vinylcyclohexan, Acrylsäure- und Methacrylsäuremethyl-,
-äthyl-, -isopropyl-, -2-äthylhexyl- und
-phenylester, Essigsäure- und Propionsäurevinylester, Acrylsäure-
und Methacrylsäure-2,3-epoxypropylester, Benzoesäurevinylester,
2-Vinylpyridin, 4-Vinylpyridin, Vinylimidazol,
Vinylpyrrolidon, Methylvinylketon, Äthylvinylketon,
Äthylvinyläther, n-Butylvinyläther und Divinylbenzol.
Es können auch Gemische mehrerer Vinylverbindungen der
Formel IV verwendet werden.
Bevorzugt verwendet man Vinylverbindungen der Formel IV, worin
Z₁ und Z₃ je Wasserstoff, Z₂ Wasserstoff oder Methyl und Z₄
-COO-Alkyl mit 1-10 Kohlenstoffatomen im Alkylteil oder
Z₁, Z₂ und Z₃ je Wasserstoff und Z₄ -CN, Phenyl oder -OCOCH₃
bedeuten.
Als ungesättigte Bis-Imidylderivate können beispielsweise
solche der Formel V
verwendet werden, worin
Xein zweiwertiges Brückenglied mit 2-30 Kohlenstoffatomen
und
wobei A₁ die gleichen Bedeutungen wie A haben kann,
mit Ausnahme der zuletzt genannten Bedeutung.
Als Brückenglied X kommen insbesondere Alkylengruppen mit
2-12, insbesondere 2-6 Kohlenstoffatomen, gegebenenfalls durch
Halogenatome, wie Chlor, Fluor oder Brom, Alkyl- oder Alkoxygruppen
mit 1-4, besonders 1 oder 2 Kohlenstoffatomen substituierte
Phenylen- oder Naphthylengruppen, Cyclohexylengruppen
sowie Gruppen der Formeln
Besonders bevorzugt sind Verbindungen der Formel V, worin
A eine Gruppe der Formeln -C=CH-,
und X einen 4,4′-Diphenylmethan- oder 4,4′-Diphenylätherrest
darstellen.
Als aus erfindungsgemäßen Phthalsäurederivaten hergestellte
Phthalimide, Phthalsäurediester oder -esteramide können zum
Beispiel Verbindungen der Formel VI oder VII
eingesetzt werden, worin
R₃ Alkyl mit 1-4 C-Atomen, Allyl, Phenyl oder eine Gruppierung R₄, R₅, R₆ und R₇ unabhängig voneinander Alkyl mit 1-8 C-Atomen oder Allyl bedeuten
und R₁ und R₂ die unter Formel I angegebene Bedeutung haben.
R₃ Alkyl mit 1-4 C-Atomen, Allyl, Phenyl oder eine Gruppierung R₄, R₅, R₆ und R₇ unabhängig voneinander Alkyl mit 1-8 C-Atomen oder Allyl bedeuten
und R₁ und R₂ die unter Formel I angegebene Bedeutung haben.
Die Verbindungen der Formel VI können auf an sich bekannte
Weise, z. B. durch Umsetzen von Verbindungen der Formel I, worin
Q₁ und Q₂ zusammen die Gruppierung -O- darstellen, mit den
entsprechenden Aminen hergestellt werden. Phthalsäurediester
oder -esteramide der Formel VII können beispielsweise dadurch
erhalten werden, daß man Verbindungen der Formel I, worin
Q₁ und Q₂ zusammen die Gruppierung -O- bilden, in Gegenwart
einer anorganischen oder organischen Base zuerst mit einem
Alkohol HO-R₅ und dann mit einem Amin
und/oder einem den Rest R₄ einführenden Halogenid umsetzt.
Durch Zugabe von Verbindungen der Formeln IV bis VII zu den
erfindungsgemäßen härtbaren Gemischen können deren Verarbeitungseigenschaften
verändert und neue interessante Modifikationen
der physikalischen Eigenschaften der damit erhältlichen
gehärteten Formkörper erzielt werden. Die genannten
Verbindungen der Formeln IV bis VII werden zweckmäßig
in Mengen von etwa 5-50 Mol-%, insbesondere etwa 10-35 Mol-%,
bezogen auf das Phthalsäureanhydrid der Formel I, eingesetzt.
Je nach Anwendungszweck können den erfindungsgemäßen Mischungen
auch an sich bekannte kationische, anionische oder radikalische
Polymerisationsinitiatoren zugesetzt werden.
Im allgemeinen verwendet man diese Polymerisationsinitiatoren
in einer Menge von etwa 0,01 bis 5 Gewichtsprozent,
vorzugsweise 0,01 bis 1,5 Gewichtsprozent, bezogen auf das
Gesamtgewicht der Reaktionskomponenten. Bevorzugt sind Radikalinitiatoren,
wie anorgnische oder organische Peroxide
oder Azoverbindungen, z. B. Wasserstoffperoxid, Kaliumperoxydisulfat,
tert-Butylhydroxyperoxid, Di-tert-butylperoxid, Peressigsäure,
Benzoylperoxid, Diacylperoxide, Cumolhydroperoxid,
tert-Butylperbenzoat, tert-Alkylperoxycarbonate und α,α′-Azoisobutyronitril.
Im allgemeinen kann jedoch auf den Zusatz
von Polymerisationsinitiatoren verzichtet werden.
Die erfindungsgemäßen härtbaren Gemische können ferner geeignete
Weichmacher, wie Dibutylphthalat, Dioctylphthalat
oder Trikresylphthalat, enthalten.
Schließlich können die erfindungsgemäßen härtbaren Gemische
vor der Härtung in irgendeiner Phase mit Streck-, Füll-
und Verstärkungsmitteln, wie beispielsweise Steinkohlenteer,
Bitumen, Textilfasern, Glasfasern, Asbestfasern, Borfasern,
Kohlenstoffasern, mineralischen Silikaten, Glimmer, Quarzmehl,
Titandioxid, Aluminiumoxidhydrat, Bentonite, Kaolin,
Kieselsäureaerogel oder Metallpulver, wie Aluminiumpulver, oder
Eisenpulver, ferner mit Pigmenten und Farbstoffen, wie Ruß,
Oxidfarben und Titanoxid versetzt werden. Man kann den
härtbaren Gemischen ferner auch andere übliche Zusätze, z. B.
Flammschutzmittel, wie Antimontrioxid, Thixotropiemittel,
Verlaufmittel ("flow control agents"), wie Silicone, Wachse
oder Stearate (welche zum Teil auch als Formtrennmittel
Anwendung finden) zusetzen.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen härtbaren Mischungen
kann in üblicher Weise mit Hilfe bekannter Mischaggregate
(Rührer, Kneter, Walzen etc.) erfolgen.
Die erfindungsgemäßen härtbaren Epoxidharzmischungen
finden ihren Einsatz vor allem auf den Gebieten des
Oberflächenschutzes, der Elektrotechnik, der Laminierverfahren
und im Bauweisen. Sie können in jeweils dem
speziellen Anwendungszweck angepaßter Formulierung, im
ungefüllten oder gefüllten Zustand, als Anstrichmittel,
Lacke, als Preßmassen, Tauchharze, Gießharze, Spritzgußformulierungen,
Imprägnierharze und Klebmittel, als
Werkzeugharze, Laminierharze, Dichtungs- und Spachtelmassen,
Bodenbelagsmassen und Bindemittel für mineralische
Aggregate verwendet werden.
Für die in den Anwendungsbeispielen beschriebene Hestellung
von härtbaren Mischungen wurde das folgende
Epoxidharz verwendet:
Durch Kondensation von 2,2-Bis-(p-hydroxyphenyl)-propan
mit einem stöchiometrischen Überschuß Epichlorhydrin in
Gegenwart von Alkali hergestelltes, in der Hauptsache
aus monomerem Diglycidyläther der Formel
bestehendes, bei Zimmertemperatur flüssiges Epoxidharz
(technisches Produkt) mit einem Epoxidgehalt von 5,12-
5,54 Epoxidäquivalenten/kg. Viskosität (Hoeppler) bei
25°C: 9000-13 000 cP.
Zur Bestimmung der mechanischen Eigenschaften der in den
nachfolgenden Beispielen beschriebenen härtbaren Mischungen
wurden Platten von 4 mm Dicke hergestellt. Die Prüfkörper
für die Bestimmung der Wärmeformbeständigkeit (heat
distortion) nach ISO/R 75 (DIN 53 461), der Biegefestigkeit
und Durchbiegung nach VSM 77 103 wurden aus den Platten
herausgearbeitet.
Zur Bestimmung der elektrischen Eigenschaften (dielektrischer
Verlustfaktor nach DIN 53 483, Dielektrizitätskonstante
nach DIN 53 483 und spezifischer Durchgangswiderstand
nach DIN 53 482) wurden Platten von 2 mm Dicke hergestellt.
225 g (1,0 Mol) 3-Aminophthalsäure-dinatriumsalz und 138 g
(1,0 Mol) Kaliumcarbonat werden in 400 ml Wasser gelöst. Die
Lösung wird bei ca. 25°C mit 317,2 g (2,6 Mol) Allylbromid
versetzt, und das Reaktionsgemisch wird 4 Stunden bei 30-35°C
gerührt. Durch Zugabe von 200 ml 35%iger wässeriger Salzsäure
fällt man die Diallylaminophthalsäure aus. Das Produkt
wird bei 10°C abgesaugt, mit 100 ml Waser gewaschen und getrocknet.
Ausbeute: 222 g = 85% der Theorie. 261 g (1 Mol)
der erhaltenen 3-N,N-Diallylaminophthalsäure werden auf
150-155°C erhitzt. Es entsteht eine Schmelze, die man 2 Stunden
bei ca. 150°C unter Überleiten eines Stickstoffstromes
rührt und anschließend auf 50°C abkühlen läßt.
Dann gibt man je 750 ml Toluol und n-Hexan zu und kristallisiert
das Rohprodukt aus diesem Gemisch um. Man erhält
237 g 3-N,N-Diallylaminophthalsäureanhydrid; Fp. 94-95°C.
Analyse für C₁₄H₁₃NO₃:
berechnetC 69,13% H 5,39% N 5,76% gefundenC 68,90% H 5,40% N 5,72%.
berechnetC 69,13% H 5,39% N 5,76% gefundenC 68,90% H 5,40% N 5,72%.
Ersetzt man im obigen Beispiel das Allylbromid durch eine
äquimolekulare Menge Allylchlorid, so erhält man ebenfalls
3-Diallylaminophthalsäure, die auf die gleiche Weise in das
Anhydrid überführt wird.
Verwendet man im obigen Beispiel bei sonst gleicher Arbeitsweise
anstelle eines Überschusses von Allylbromid bzw. Allylchlorid
1,0 Mol Allylbromid oder Allylchlorid, so erhält man
das 3-N-Allylaminophthalsäureanhydrid; Fp. 116-117°C
Analyse für C₁₁H₉NO₃:
berechnetC 65,0% H 4,4% N 6,9% gefundenC 64,8% H 4,6% N 6,9%.
berechnetC 65,0% H 4,4% N 6,9% gefundenC 64,8% H 4,6% N 6,9%.
225 g (1,0 Mol) 4-Aminophthalsäure-dinatriumsalz werden mit
317,2 g (2,6 Mol) Allylbromid auf die in Beispiel 1 angegebene
Weise umgesetzt. Man erhält 196 g = 75% d. Th. 4-N,N-
Diallylaminophthalsäure. 261 g (1,0 Mol) 4-N,N-Diallylaminophthalsäure
werden unter den in Beispiel 1 beschriebenen
Bedingungen in das 4-N,N-Diallylaminophthalsäureanhydrid
übergeführt.
Ausbeute: 214 g = 88% d. Th., Fp. 63°-64°C.
Ausbeute: 214 g = 88% d. Th., Fp. 63°-64°C.
Analyse für C₁₄H₁₃NO₃:
berechnet:C 69,13% H 5,39% N 5,76% gefundenC 69,00% H 5,50% N 5,66%.
berechnet:C 69,13% H 5,39% N 5,76% gefundenC 69,00% H 5,50% N 5,66%.
Setzt man anstatt des 3- bzw. 4-Aminophthalsäure-dinatriumsalzes
ein 1 : 1-Isomeren-Gemisch der beiden Verbindungen ein
und verfährt ansonsten wie in Beispiel 1 angegeben, so
erhält man ein 1 : 1-Gemisch aus 3- und 4-N,N-Diallylaminophthalsäureanhydrid.
22,5 g (0,1 Mol) 3-Aminophthalsäure-dinatriumsalz werden
in 150 ml Waser gelöst. Man gibt zu der Lösung 18,1 g
(0,2 Mol) Methallylchlorid und läßt das Gemisch unter
Rühren während 3 Stunden bei 70-75°C reagieren. Der
pH-Wert der Reaktionslösung wird durch Zugabe von wässeriger
Natronlauge (Verbrauch: 10 ml einer Lösung von 40 g
Natriumhydroxid in 100 ml Wasser) über 4 gehalten. Nach
Beendigung der Reaktion wird durch Zugabe von 20 ml Salzsäure
(35%ige wässerige Lösung) der pH auf 0,5-1,0 gestellt.
Das Reaktionsgemisch wird zur Trockne eingedampft
und dann während 2 Stunden auf 150-160°C erhitzt. Das
entstandene 3-N,N-Di-(methylallyl)-amino-phthalsäureanhydrid
wird durch Extraktion mit 200 ml Toluol vom Natriumchlorid
abgetrennt. Man destilliert dann das Toluol ab
und unterwirft das ölige Rohprodukt einer Vakuumdestillation.
Man erhält 12,4 g (45% d. Th. 3-N,N-Di-(methylallylamino)-
phthalsäureanhydrid;
Kp. bei 0,01 mm 123°-127°C.
Kp. bei 0,01 mm 123°-127°C.
Analyse für C₁₆H₁₇NO₃:
berechnet:C 70,8% H 6,3% N 5,2% gefundenC 70,8% H 6,2% N 5,3%.
berechnet:C 70,8% H 6,3% N 5,2% gefundenC 70,8% H 6,2% N 5,3%.
14,55 g Epoxidharz A (Epoxidgehalt 5,12 Epoxidäquivalente
pro kg) und 16,42 g des gemäß Beispiel 1 hergestellten
3-N,N-Diallylaminophthalsäureanhydrids (entsprechend
0,9 Mol des Anhydrids pro 1 Äquivalent Epoxidgruppen)
werden gemischt und unter Rühren während 5 Minuten auf
100°C erwärmt. Dabei entsteht eine klare Lösung, die zur
Herstellung von Platten von 4 bzw. 2 mm Dicke in eine
auf 150°C vorgewärmte Aluminiumform gegossen wird. Die
Aushärtung erfolgt im Umluftofen zuerst während 3 Stunden
bei 150°C und anschließend während 5 Stunden bei 220°C.
Man erhält blasenfreie Gießkörper mit guten mechanischen
und elektrischen Eigenschaften.
Auf analoge Weise, wie im Beispiel I beschrieben, werden
9,70 g Epoxidharz A (Epoxidgehalt 5,12 Epoxidäquivalente
pro kg) und 10,95 g des gemäß Beispiel 2 hergestellten
4-N,N-Diallylaminophthalsäureanhydrids (entsprechend
0,9 Mol des Anhydrids pro 1 Äquivalent Epoxidgruppen)
gemischt und zu blasenfreien, transparenten Gießkörpern
verarbeitet.
28,83 g Epoxidharz A (Epoxidgehalt 5,12 Epoxidäquivalente
pro kg) und 32,80 g eines 1 : 1-Gemisches aus 3-N,N-Diallylaminophthalsäureanhydrid
und 4-N,N-Diallylaminophthalsäureanhydrid
(hergestellt gemäß Beispiel 2, Nachsatz), entsprechend
0,9 Mol Anhydrid pro 1 Äquivalent Epoxidgruppen,
werden gemischt und unter Rühren während 10 Minuten auf
80°C erwärmt. Es entsteht eine klare Lösung, die analog
Beispiel I zu blasenfreien Gießkörpern verarbeitet wird.
In der folgenden Tabelle sind einige mechanische und
elektrische Eigenschaften der Gießkörper gemäß Beispielen
I-III zusammengestellt.
14,42 g Epoxidharz A (Epoxidgehalt 5,20 Epoxidäquivalente
pro kg) und 16,40 g (0,0675 Mol) 4-N,N-Diallylaminophthalsäureanhydrid
(entsprechend 0,9 Mol des Anhydrids pro
1 Äquivalent Epoxidgruppen) werden gemischt und unter
Rühren während 10 Minuten auf 150°C erwärmt. Dabei entsteht
eine klare Lösung, zu der anschließend 5,37 g
(0,015 Mol) 4,4′-Bismaleinimido-diphenylmethan gegeben
werden, das sich nach wenigen Minuten auflöst. Zur Herstellung
von Platten wird die erhaltene Lösung nach der
in Beispiel I beschriebenen Arbeitsweise in eine Aluminiumform
gegossen und gehärtet. Man erhält transparente,
feste Gießkörper.
14,42 g Epoxidharz A (Epoxidgehalt 5,20 Epoxidäquivalente
pro kg), 16,40 g (0,0675 Mol) 4-N,N-Diallylaminophthalsäureanhydrid
(entsprechend 0,9 Mol des Anhydrids pro
1 Äquivalent Epoxidgruppen) und 2,11 g (0,0075 Mol)
3-N,N-Diallylaminophthalsäure-allylimid werden gemischt
und unter Rühren während 10 Minuten auf 150°C erwärmt.
Es entsteht eine klare Lösung, die wie in Beispiel I
beschrieben zu blasenfreien, transparenten und festen
Gießkörpern verarbeitet wird. Die Herstellung des obigen
3-N,N-Diallylaminophthalsäure-allylimids ist in Beispiel
VII beschrieben.
14,42 g Epoxidharz A (Epoxidgehalt 5,20 Epoxidäquivalente
pro kg) und 16,40 g (0,0675 Mol) 3-N,N-Diallylaminophthalsäureanhydrid
(entsprechend 0,9 Mol des Anhydrids
pro 1 Äquivalent Epoxidgruppen) werden bei 150°C gelöst.
Zur erhaltenen Lösung gibt man 2,34 g (0,0225 Mol) frisch
destilliertes Styrol. Anschließend wird die Lösung, wie
im Beispiel I beschrieben, zu blasenfreien, transparenten
Gießkörpern verarbeitet.
Die erfindungsgemäßen Phthalsäurederivate eignen sich,
wie schon erwähnt, auch zur Herstellung von entsprechenden
Estern, Ester-amiden und Imiden, die Verwendung in erfindungsgemäßen
Gemischen (vgl. Beispiel V) oder in lagerstabilen,
heißhärtbaren Mischungen mit verlängerter Topfzeit
finden. Diese letztere Anwendung wird durch die folgenden
Beispiele erläutert:
Zu einer Lösung von 24,3 g (0,1 Mol) des gemäß Beispiel 1
hergestellten 3-N,N-Diallylaminophthalsäureanhydrids in
200 ml Toluol gibt man 8,6 g (0,15 Mol) Allylamin und rührt
das entstandene Gemisch während 2 Stunden bei 75-80°C.
Dann wird das Toluol abdestilliert, und der Rückstand wird
während 1 Stunde bei 150-160°C gerührt. Die beim Abkühlen
erstarrte Schmelze wird aus 120 ml Siedegrenzenbenzin
(Kohlenwasserstoffgemisch; Kp. 110-130°C) umkristallisiert.
Man erhält 17,6 g (81,5% d. Th.) 3-N,N-Diallylaminophthalsäureallylimid;
Fp. 74°C.
19,33 g (0,054 Mol) 4,4′-Bis-Maleinimidyl-diphenylmethan
und 1,69 g (0,006 Mol) des obigen 3-N,N-Diallylaminophthalsäure-allylimids
werden gut miteinander vermischt und unter
gelegentlichem Umrühren auf 165°C erhitzt. Es entsteht eine
Schmelze, die zur Herstellung von Platten von 4 mm Dicke
in eine auf 180°C vorgewärmte Aluminiumfolie gegossen wird.
Die Aushärtung erfolgt in einem Umluftofen während 16 Stunden
bei 180°C. Man erhält transparente, blasenfreie Gießkörper
mit guten physikalischen, mechanischen und elektrischen
Eigenschaften. Durch den Zusatz des obigen Allylderivats
zum Bis-imid wird eine Verlängerung der Topfzeit
um etwa 60% erzielt.
Zu einer Lösung von 24,3 g (0,1 Mol) des gemäß Beispiel 1
hergestellten 3-N,N-Diallylaminophthalsäureanhydrids in
50 ml Toluol gibt man nacheinander 11,6 g (0,2 Mol) Allylalkohol
und 20,3 g (0,2 Mol) Triäthylamin. Man rührt das
entstandene Gemisch 30 Minuten bei ca. 60°C und tropft
dann 24,4 g (0,2 Mol) Allylbromid zu. Nach dem Abklingen
der exothermen Reaktion rührt man noch 1 Stunde bei 50-60°C,
kühlt dann auf 20°C ab und trennt das gelöste Produkt von
dem ausgefallenen Triäthylammoniumbromid durch Filtration.
Dann wird zuerst das Toluol abdestilliert, und anschließend
wird der ölige Rückstand durch Vakuumdestillation gereinigt.
Man erhält 27,6 g (81% d. Th.) 3-N,N-Diallylaminophthalsäure-
1,2-diallylester; Kp. bei 0,01 mm: 143-145°C.
12,89 g (0,036 Mol) 4,4′-Bis-Maleinimidyl-diphenylmethan
und 1,36 g (0,004 Mol) des obigen 3-N,N-Diallylaminophthalsäure-1,2-diallylesters
werden gut miteinander vermischt
und unter gelegentlichem Umrühren auf 155°C erhitzt.
Nach wenigen Minuten entsteht eine niedrigviskose Schmelze,
die während 12 Minuten bei 155°C gehalten wird. Die danach
entstandene gelierte Mischung wird erkalten gelassen und zu
einem feinen Pulver gemahlen. Dieses wird zum Verarbeiten
nach dem Kompressionsverfahren in eine auf 250°C vorgewärmte
Preßform für kreisrunde Platten gegeben und
bei dieser Temperatur während 20 Minuten mit einem Druck
von 350 kp/cm² verpreßt. Man erhält eine transparente
feste Platte mit guten elektrischen Eigenschaften.
Claims (5)
1. Ein Phthalsäurederivat der Formel I
worin
Q₁ und Q₂ unabhängig voneinander -OH oder -O-M⁺ bedeuten oder
Q₁ und Q₂ zusammen die Gruppierung -O- oder [-O-]₂M₁++ bilden, R₂ Wasserstoff oder Methyl,
M⁺ ein Alkalimetallkation, ein Trialkylammoniumkation mit 3-24 Kohlenstoffatomen oder ein quaternäres Ammoniumkation und
M₁++ ein Erdalkalimetallkation darstellen.
Q₁ und Q₂ unabhängig voneinander -OH oder -O-M⁺ bedeuten oder
Q₁ und Q₂ zusammen die Gruppierung -O- oder [-O-]₂M₁++ bilden, R₂ Wasserstoff oder Methyl,
M⁺ ein Alkalimetallkation, ein Trialkylammoniumkation mit 3-24 Kohlenstoffatomen oder ein quaternäres Ammoniumkation und
M₁++ ein Erdalkalimetallkation darstellen.
2. Ein Phthalsäurederivat der Formel I nach Anspruch 1,
worin sich die Gruppierung
in Ortho-Stellung
zur -COQ₁- oder -COQ₂-Gruppe befindet.
3. Ein Phthalsäurederivat der Formel I nach Anspruch 1,
worin Q₁ und Q₂ zusammen die Gruppierung -O- bilden, R₂
Wasserstoff und R₁ -CH₂-CH=CH₂ bedeuten.
4. Ein Verfahren zur Herstellung eines Phthalsäurederivates
der Formel I nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man eine Verbindung der Formel II
mit einer Verbindung der Formel III
zu einem Phthalsäurederivat der Formel I′
umsetzt, worin
Q₃ und Q₄ unabhängig voneinander -OH oder eine Gruppe -O-M⁺ oder Q₃ und Q₄ zusammen (-O-)₂M₁++ und Hal ein Halogenatom bedeuten und für R₁, R₂, M⁺ und M₁++ das im Anspruch 1 Angegebene gilt, und die erhaltene Phthalsäure der Formel I′ gegebenenfalls anschließend in ein anderes Derivat der Formel I überführt.
Q₃ und Q₄ unabhängig voneinander -OH oder eine Gruppe -O-M⁺ oder Q₃ und Q₄ zusammen (-O-)₂M₁++ und Hal ein Halogenatom bedeuten und für R₁, R₂, M⁺ und M₁++ das im Anspruch 1 Angegebene gilt, und die erhaltene Phthalsäure der Formel I′ gegebenenfalls anschließend in ein anderes Derivat der Formel I überführt.
5. Ein härtbares Gemisch, dadurch gekennzeichnet,
daß es
- (a) eine Polyepoxidverbindung,
- (b) als Härter mindestens eine Verbindung der Formel I gemäß Anspruch 1, worin Q₁ und Q₂ zusammen die Gruppierung -O- bilden und R₁ und R₂ die im Anspruch 1 angegebene Bedeutung haben und
- (c) gegebenenfalls weitere Zusätze enthält.
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CH (1) | CH621539A5 (de) |
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8128 | New person/name/address of the agent |
Representative=s name: ZUMSTEIN SEN., F., DR. ASSMANN, E., DIPL.-CHEM. DR |
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D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |