DE2463426C2 - - Google Patents
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft neue Isoimidyl-phthalsäureanhydride,
ein Verfahren zu deren Herstellung sowie deren
Verwendung zum Härten von Epoxidharzen.
Anhydridhärter für Epoxidharze sind bekannt. Auch Härter mit ungesättigten
Resten, beispielsweise Maleinsäureanhydrid, werden in der
Technik verwendet. Ferner sind aus der Patentliteratur, z. B. aus
der DE-OS 21 01 929, der DE-OS 22 30 904, der DE-AS 21 23 638 und
der DE-AS 20 57 191, Mehrkomponentenhärter bekannt, die den gehärteten
Produkten gute thermische und mechanische Eigenschaften verleihen.
Es besteht allerdings noch ein Bedarf für Härter, die gegebenenfalls
als Einkomponentenhärter einsetzbar sind und die zu
Endprodukten mit guten thermischen, mechanischen und elektrischen
Eigenschaften führen.
Die vorliegende Erfindung betrifft Isoimidyl-phthalsäureanhydride
der Formel I
worin
A einen Rest der Formel
A einen Rest der Formel
darstellt und
R₁ und R₂ unabhängig voneinander Wasserstoff, Chlor, Brom oder Methyl bedeuten
R₁ und R₂ unabhängig voneinander Wasserstoff, Chlor, Brom oder Methyl bedeuten
Ganz besonders bevorzugt sind das 3- und 4-(Isomaleinimidyl)-
phthalsäureanhydrid und das entsprechende, leicht zugängliche
Isomerengemisch.
Die neuen Isoimidyl-phthalsäureanhydride der Formel (I) lassen
sich erfindungsgemäß dadurch herstellen, daß man 3- oder 4-
Aminophthalsäure oder ein Salz davon, insbesondere ein Alkalimetallsalz,
vorzugsweise das Dinatriumsalz, mit einem Anhydrid
der Formel (II)
zu einer Amidylphthalsäure der Formel (III)
bzw. deren Salz umsetzt, wobei A die unter Formel I angegebene
Bedeutung hat, und die erhaltene Säure, gegebenenfalls nach
Überführung des erhaltenen Salzes in die Säure, anschließend
cyclisiert. Überraschenderweise gelingt erfindungsgemäß die
gleichzeitige Schließung des Anhydrid- und des Imidringes.
Die im erfindungsgemäßen Verfahren verwendeten Ausgangsprodukte
sind bekannt.
Die Aminophthalsäure können als solche bzw. in Form ihrer
Salze eingesetzt oder in situ durch Reduktion der entsprechenden
Nitrophthalsäuren hergestellt und ohne Zwischenisolierung
weiterverwendet werden. Es können auch Gemische von 3- und 4-
Aminophthalsäure verwendet werden.
Als Beispiele geeigneter Anhydride der Formel (II) seien erwähnt:
- Maleinsäureanhydrid,
Citraconsäureanhydrid,
Itaconsäureanhydrid,
Chlormaleinsäureanhydrid,
2,3-Cichlormaleinsäureanhydrid,
2,3-Dibrommaleinsäureanhydrid,
Dimethylmaleinsäureanhydrid,
1,2,3,6-, 3,4,5,6- oder 1,4,5,6-Tetrahydrophthalsäureanhydrid (4-, 1- bzw. 3-Cyclohexen-1,2-dicarbonsäureanhydrid),
3,6-Endomethylen-1,2,3,6-tetrahydrophthalsäureanhydrid (Nadic-anhydrid),
Methyl-3,6-endomethylen-1,2,3,6-tetrahydrophthalsäureanhydrid (Methyl-nadic-anhydrid),
3,6-Endoxo-1,2,3,6-tetrahydrophthalsäureanhydrid,
Bicyclo-[2.2.2]-octa-5-en-2,3-dicarbonsäureanhydrid.
Die Umsetzung der Aminophthalsäure mit den Anhydriden
der Formel (II) kann in der Schmelze durch Erhitzen der
Reaktionskomponenten auf Temperaturen bis etwa 150°C,
oder aber in wäßrig-organischem oder organischem Medium
vorgenommen werden, wobei zweckmäßig bei Temperaturen
zwischen etwa 0°C und 50°C, insbesondere etwa 15°C und 25°C
gearbeitet wird. Falls ein Salz der Aminophthalsäure
verwendet wird, gibt man nach der Reaktion Säure, z. B.
Salzsäure, zu, um die Amidylphthalsäure freizusetzen. Als
organische Lösungsmittel kommen vor allem aprotische organische
Lösungsmittel in Betracht. Die Verwendung eines
derartigen Lösungsmittels ist oft von Vorteil.
Beispiele geeigneter aprotischer organischer Lösungsmittel
sind:
- aliphatische oder cycloaliphatische Ketone, wie Aceton,
Methyläthylketon, Cyclopentanon und Cyclohexanon;
cyclische Ether, wie Tetrahydrofuran, Tetrahydropyran und Dioxan;
cyclische Amide, wie N-Methyl-2-pyrrolidon, N-Acetyl-2- pyrrolidon; N-Methyl-ε-caprolactam;
N,N-Dialkylamide von aliphatischen Monocarbonsäuren mit 1-3 Kohlenstoffatomen im Säureteil,
wie N,N-Dimethylformamid, N,N-Dimethylacetamid, N,N-Diethylacetamid, N,N-Dimethylmethoxyacetamid;
Alkylester von aliphatischen Monocarbonsäuren mit insgesamt 2-6 Kohlenstoffatomen,
wie Ameisen- oder Essigsäuremethyl-, -ethyl- oder -n-butylester;
Hexamethylphosphorsäuretriamid (Hexametapol);
N,N,N′,N′-Tetramethylharnstoff;
Tetrahydrothiophendioxid (Sulfolan);
Dialkylsulfoxide, wie Dimethy- und Diethylsulfoxid.
Es können auch Gemische derartiger Lösungsmittel eingesetzt
werden. Bevorzugtes Lösungsmittel ist Dioxan.
Nach Beendigung der Umsetzung werden die Amidylphthalsäuren
der Formel (III) auf übliche Weise durch Filtration
oder Abziehen des Lösungsmittels isoliert und gegebenenfalls
gereinigt, beispielsweise durch Waschen mit einem
geeigneten Lösungsmittel, wie Dioxan, Diethylether,
Methylenchlorid und Chloroform, oder durch Umkristallisieren.
Die Cyclisierung der Amidylphthalsäuren der Formel (III)
zu Isoimidyl-phthalsäureanhydriden der Formel (I) kann auf an
sich bekannte Weise chemisch, d. h. unter Verwendung an sich
für die Anhydrid- und Imidbildung bekannter Dehydratisierungsmittel,
und/oder thermisch vorgenommen werden.
Die Cyclisierung zu Isoimidyl-phthalsäureanhydriden der Formel (I)
wird im allgemeinen bei Temperaturen zwischen etwa -20°C und
+100°C, bevorzugt bei Temperaturen zwischen -10°C und +30°C,
in Gegenwart eines Dehydratisierungsmittels und gegebenenfalls einer
tertiären organischen Base und/oder eines aprotischen organischen
Lösungsmittels vorgenommen. Tertiäre organische Basen werden bevorzugt
zusammen mit einem aprotischen organischen Lösungsmittel eingesetzt.
Beispiele geeigneter derartiger Basen sind Trimethylamin,
Triethylamin, Pyridin und Dimethylanilin.
Als Dehydratisierungsmittel können dabei beispielsweise
Trifluoressigsäureanhydrid, Heptafluorbuttersäureanhydrid,
Dicyclohexylcarbodiimid, Di-isopropylcarbodiimid, Alkylester
mit 1-5 Kohlenstoffatomen der Chlorameisensäure, wie der
Chlorameisensäure-methyl-, -ethyl-, -isopropyl- und -isobutylester,
verwendet werden.
Als weitere gegebenenfalls geeignete Dehydratisierungsmittel
seien erwähnt: Chloride und Anhydride von aliphatischen
Monocarbonsäuren mit 1-3 Kohlenstoffatomen, wie Acetylchlorid
und Acetanhydrid, sowie Thionylchlorid.
Bevorzugte Dehydratisierungsmittel zur Herstellung von
Isoimidyl-phthalsäureanhydride sind Trifluoressigsäureanhydrid,
Dicyclohexylcardodiimid und Chlorameisensäureethylester.
Geeignete aprotische organische Lösungsmittel, die bei der
Cyclisierung zu Isoimidyl-phthalsäureanhydriden mitverwendet
werden können, sind gegebenenfalls halogenierte aromatische
und halogenierte aliphatische Kohlenwasserstoff, wie Benzol,
Toluol, Chlorbenzol, Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff und
Methylenchlorid sowie cyclische Ether, cyclische Amide oder
N,N-Dialkylamide von aliphatischen Monocarbonsäure der bei
der Umsetzung der Aminophthalsäuren mit den Anhydriden der
Formel (II) erwähnten Art.
Die Isoimidyl-phthalsäureanhydride der Formel (I) fallen in Form
farbloser bis leicht gelblicher Kristalle an und können
auf übliche Weise isoliert und gereinigt werden, z. B.
durch Extraktion und/oder Umkristallisation aus geeigneten
organischen Lösungsmitteln, wie Benzol, Eisessig,
Essigsäureethylester, Cyclohexan, Dioxan oder Methylenchlorid
oder Gemischen solcher Lösungsmittel.
Die erfindungsgemäßen Isoimidyl-phthalsäureanhydride der
Formel (I) stellen wertvolle Härtungsmittel für Epoxidharze
dar. Damit gehärtete Produkte oder Werkstoffe zeichnen sich
gegenüber Produkten bzw. Werkstoffen aus analogen Epoxidharzen
mit bekannten Härtern durch verbesserte mechanische,
thermische und/oder elektrische Eigenschaften, vor allem
durch eine hohe Wärmeformbeständigkeit verbunden mit gleichtzeitig
guter Biegefestigkeit sowie durch niedrige dielektrische
Verlustfaktoren bei erhöhten Temperaturen aus. Ein
besonders wichtiger Vorteil der erfindungsgemäßen Imidyl-
phthalsäureanhydride besteht einmal darin, daß sie - im
Gegensatz etwa zu Phthalsäureanhydrid - auch bei höheren
Verarbeitungstemperaturen nicht sublimieren. Zum andern
verlaufen die Härtungsreaktionen zum Teil, wenn man ohne
Härtungsbeschleuniger arbeitet, auch bei hohen Temperaturen
relativ langsam, was für manche Verarbeitungszwecke von
Vorteil ist.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit auch die Verwendung
von erfindungsgemäßen Isoimidyl-phthalsäureanhydride
der Formel (I) als Härter für Epoxidharze zur Herstellung
von Formkörpern, Imprägnierungen, Überzügen und Verklebungen.
Zweckmäßig verwendet man pro 1 Äquivalent Epoxidgruppe des
Epoxidharzes (Polyepoxidverbindung) 0,5 bis 1,5 Mol, vorzugsweise
etwa 0,9 bis 1,0 Mol eines Isoimidyl-phthalsäureanhydrids
der Formel (I).
Als Polyepoxidverbindungen kommen alle diejenigen in Betracht,
die mit Anhydridhärtern ausgehärtet werden können.
Insbesondere seien genannt:
- Alicyclische Polyepoxide, wie Epoxyethyl-3,4-epoxycyclohexan
(Vinylcyclohexendiepoxid), Limonendiepoxid, Dicyclopentadiendiepoxid,
Bis-(3,4-epoxycyclohexylmethyl)-adipat,
(3′,4′-Epoxycyclohexylmethyl)-3,4-epoxycyclohexancarboxylat,
(3′,4′-Epoxy-6′-methylcyclohexylmethyl)-3,4-epoxy-6-
methylcyclohexancarboxylat; 3-(3′,4′-Epoxycyclohexyl)-2,4-
dioxaspiro-(5,5)-8,9-epoxyundecan, 3-(Glycidyloxyäthoxyethyl)-
2,4-dioxaspiro(5,5)-8,9-epoxyundecan.
Di- oder Polyglycidylether von mehrwertigen Alkoholen, wie 1,4-Butandiol oder Polyalkylenglykolen, wie Polypropylenglykole; Di- oder Polyglycidylether von cycloaliphatischen Polyolen, wie 2,2-Bis-(4-hydroxycyclohexyl)- propan; Di- oder Polyglycidylether von mehrwertigen Phenolen, wie Resorcin, Bis-(p-hydroxyphenyl)-methan, 2,2-Bis-(p-hydroxyphenyl)-propan (Diomethan), 2,2-Bis- (4′-hydroxy-3′,5′-dibromphenyl)-propan, 1,1,2,2-Tetrakis- (p-hydroxyphenyl)-ethan, oder unter sauren Bedingungen erhaltene Kondensationsprodukte von Phenolen mit Formaldehyd, wie Phenol-Novolake und Kresol-Novolake; ferner Di- oder Poly-(β-methylglycidyl)-ether oder oben angeführten Polyalkohole und Polyphenole;
Polyglycidylester und Poly-(β-methylglycidyl)-ester von mehrwertigen Carbonsäuren, wie Phthalsäure, Terephthalsäure, Tetrahydrophthalsäure und Hexahydrophthalsäure;
N-Glycidylderivate von Aminen, Amiden und heterocyclischen Stickstoffbasen, wie N,N-Diglycidylanilin, N,N-Diglycidyltoluidin, N,N,N′,N′-Tetraglycidyl-bis-(p-aminophenyl)- methan; Triglycidylisocyanurat; N,N′-Diglycidylethylenharnstoff; N,N′-Diglycidyl-5,5-dimethylhydantoin, N,N′- Diglycidyl-5-isopropyl-hydantoin; N,N′-Diglycidyl-5,5- dimethyl-6-isopropyl-5,6-dihydrouracil.
Gewünschtenfalls kann man den Epoxidharz/Härter-Gemischen zur
Herabsetzung der Viskosität aktive Verdünner, wie z. B.
Styroloxid, Butylglycidylether, Isooctylglycidylether,
Phenylglycidylether, Kresylglycidylether, Glycidylester
von synthetischen, hochverzweigten, in der Hauptsache
tertiären aliphatischen Monocarbonsäuren zusetzen.
Man kann bei der Härtung außerdem Härtungsbeschleuniger
einsetzen; solche Beschleuniger sind z. B. tertiäre Amine,
deren Salze oder quaternäre Ammoniniumverbindungen, z. B.
2,4,6-Tris-(dimethylamminomethyl)-phenol, Benzyldimethylamin,
1-Methylimidazol, 2-Ethyl-4-methyl-imidazol,
4-Aminopyridin, Triamylammoniumphenolat; oder Alkalimetallalkoholate,
wie z. B. Natriumhexantriolat. Die
Härtung der erfindungsgemäßen Mischungen aus einem Imidyl-
phthalsäureanhydride der Formel I und dem Epoxidharz wird
zweckmäßig im Temperaturintervall von 50°C-250°C, bevorzugt
von 130-220°C, durchgeführt.
Man kann die Härtung in bekannter Weise auch zwei- oder
mehrstufig duchführen, wobei die erste Härtungsstufe bei
niedrigerer Temperatur und die Nachhärtung bei höherer
Temperatur durchgeführt wird.
Die Härtung kann gewünschtenfalls auch derart in 2 Stufen
erfolgen, daß die Härtungsreaktion zunächst vorzeitig
abgebrochen bzw. die erste Stufe bei wenig erhöhter Temperatur
durchgeführt wird, wobei ein noch schmelzbares und/oder
lösliches, härtbares Vorkondensat (sogenannte "B-Stufe")
aus der Epoxid-Komponente und dem Härter erhalten wird.
Ein derartiges Vorkondensat kann z. B. zur Herstellung von
"Prepregs", Preßmassen oder insbesondere Sinterpulvern
dienen.
Der Ausdruck "Härten", wie er hier gebraucht wird, bedeutet
die Umwandlung der löslichen, entweder flüssigen oder
schmelzbaren Polyepoxide in feste, unlösliche und unschmelzbare,
dreidimensional vernetzte Produkte bzw.
Werkstoffe, und zwar in der Regel unter gleichzeitiger
Formgebung zu Formkörpern, wie Gießkörpern, Preßkörpern
und Schichtstoffen, zu Imprägnierungen, Beschichtungen,
Lackfilmen oder Verklebungen.
Die Epoxidharz/Härter-Gemische können auch geeignete Weichmacher,
wie Dibutylphthalat, Dioctylphthalat oder Trikresylphthalat,
enthalten.
Ferner können sie vor der Härtung in irgendeiner Phase mit
Streck-, Füll- und Verstärkungsmitteln, wie beispielsweise
Steinkohlenteer, Bitumen, Textilfasern, Glasfasern
Asbestfasern, Borfasern, Kohlenstoffasern, mineralischen
Silikaten, Glimmer, Quarzmehl, Titandioxid, Aluminiumoxidhydrat,
Bentonite, Kaolin, Kieselsäureaerogel oder
Metallpulver, Aluminiumpulver, oder Eisenpulver, ferner mit
Pigmenten und Farbstoffen, wie Ruß und Oxidfarben
versetzt werden. Man kann den härtbaren Gemischen ferner auch
andere übliche Zusätze, z. B. Flammschutzmittel, wie Antimontrioxid,
Thioxotropiermittel, Verlaufmittel ("flow control agents"), wie
Silicone, Wachse oder Stearate (welche zum Teil auch als Formtrennmittel
Anwendung finden) zusetzen.
Die Epoxidharz/Härter-Gemische können in üblicher Weise mit
Hilfe bekannter Mischaggregate (Rührer, Kneter, Walzen)
hergestellt werden.
Die Epoxidharz/Härter-Gemische finden ihren Einsatz vor allem auf
den Gebieten des Oberflächenschutzes, der Elektrotechnik, der
Laminierverfahren und im Bauwesen. Sie können in jeweils dem
speziellen Anwendungszweck angepaßter Formulierung, im
ungefüllten oder gefüllten Zustand, als Anstrichmittel, Lacke,
als Preßmassen, Tauchharze, Gießharze, Spritzgußformulierungen,
Imprägnierharze und Klebmittel, als Werkzeugharze, Laminierharze,
Dichtungs- und Spachtelmassen, Bodenbelagsmassen und Bindemittel
für mineralische Aggregate verwendet werden.
Für die im Anwendungsbeispiel beschriebene Herstellung einer
härtbaren Mischung wurde das folgende Epoxidharz verwendet:
Durch Kondensation von 2,2-Bis-(p-hydroxyphenyl)-propan mit
einem stöchiometrischen Überschuß Epichlorhydrin in
Gegenwart von Alkali hergestelltes, in der Hauptsache aus
monomerem Diglycidylether der Formel
bestehendes, bei Zimmertemperatur flüssiges Epoxidharz
(technisches Produkt) mit einem Epoxidgehalt von 5,12-5,54
Epoxidäquivalenten/kg. Viskosität (Hoeppler) bei
25°C: 9000-13 000 cP.
Zur Bestimmung der mechanischen Eigenschaften der in dem
nachfolgenden Anwendungsbeispiel beschriebenen härtbaren
Mischung werden Platten von 4 mm Dicke hergestellt. Die Prüfkörper
für die Bestimmung der Wärmeformbeständigkeit (heat distortion)
nach ISO/R 75 (-DIN 53 461) wurden aus den Platten herausgearbeitet.
In den folgenden Beispielen sind die Temperaturen in Grad Celcius
angegeben.
84,5 g (0,4 Mol) 3-Nitrophthalsäure werden in Gegenwart von
4 g eines Palladium-Kohle-Katalysators, enthaltend 5 Gew.-%
Palladium, bei 25° in 250 ml Dioxan hydriert. Die Reaktionslösung
wird filtriert und anschließend mit 47,02 g (0,48 Mol)
Maleinanhydrid versetzt. Das Reaktionsgemisch wird während 12
Stunden bei Raumtemperatur gehalten (ca. 20-25°C).
Nach dieser Zeit kristallisieren 105 g (94% d. Th.)
3-(Maleinamidyl)-phthalsäure aus. Diese wird abgesaugt,
mit 20 ml Dioxan gewaschen, abgenutscht, gepreßt
und trockengesaugt.
33,0 g (0,12 Mol) der 3-(Maleinamidyl)-phthalsäure werden
in 290 ml wasserfreiem Benzol suspendiert und mit 38,2 ml
Trifluoressigsäureanhydrid versetzt. Die erhaltene
Suspension wird unter Ausschluß von Luftfeuchtigkeit
während 2 Stunden bei 20-25°C gerührt, bis eine klare Lösung
entsteht, und dann bei 40°C am Rotationsverdampfer zur Trockne
eingeengt. Der Rückstand wird in 100 ml wasserfreiem Benzol
suspendiert, filtriert und der Filterrückstand während
1 Stunde am Hochvakuum getrocknet. Man erhält 22,4 g
(92% d. Th.) rohes 3-(Isomaleinimidyl)-phthalsäureanhydrid.
Dieses wird in einem Gemisch aus 540 ml Essigsäureethylester
und 1500 ml Cyclohexan in Gegenwart von 10 g Aktivkohle
umkristallisiert und anschließend im Hochvakuum getrocknet.
Man erhält 15,4 g (53% d. Th.) reines 3-(Isomaleinimidyl)-
phthalsäureanhydrid in Form farbloser Kristalle;
Analyse für C₁₂H₅NO₅ (Mol.-gew. 243,18):
Berechnet:C 59,3% H 2,1% N 5,8%. Gefunden:C 59,2% H 2,0% N 5,8%.
Berechnet:C 59,3% H 2,1% N 5,8%. Gefunden:C 59,2% H 2,0% N 5,8%.
84,5 g (0,4 Mol) 4-Nitrophthalsäure werden in Gegenwart von
4 g eines Palladium-Kohle-Katalysators, enthaltend 5 Gew.-%
Palladium, in 720 ml Dioxan bei 25° hydriert. Die filtrierte
Reaktionslösung wird mit 47,02 g (0,48 Mol) Maleinanhydrid
versetzt. Nach 12stündiger Reaktionszeit wird die ausgefallene
4-(Maleinamidyl)-phthalsäure abgesaugt und mit 50 ml
Dioxan gewaschen. Nach dem Trocknen bei 80°C 20 mbar während
12 Stunden erhält man 101,6 g (91% d. Th.) 4-(Maleinamidyl)-
phthalsäure.
22,4 g (0,08 Mol) der 4-Maleinamidyl)-phthalsäure werden
in 150 ml wasserfreiem Methylenchlorid suspendiert und mit
37,8 ml Trifluoressigsäureanhydrid versetzt. Das Reaktionsgemisch
wird während 2 Stunden unter Ausschluß von Luftfeuchtigkeit
bei 20-25°C gerührt. Dann werden unter Eiskühlung
(Innentemperatur 20-25°C) 30,5 g Pyridin zugetropft.
Anschließend wird das Reaktionsgemisch während
2 weiteren Stunden bei 20-25°C gerührt, filtriert und
der Filterrückstand mit wenig Methylenchlorid gewaschen
und am Hochvakuum getrocknet. Man erhält 14,7 g (75%
d. Th.) 4-(Isomaleinimidyl-phthalsäureanhydride in Form
leicht gelblicher Kristalle; Zersetzung bei 195-207°C.
Analyse für C₁₂H₅NO₅ (Mol.-gew. 243,18):
Berechnet:C 59,3% H 2,1% N 5,8%. Gefunden:C 59,2% H 2,0% N 5,8%.
Berechnet:C 59,3% H 2,1% N 5,8%. Gefunden:C 59,2% H 2,0% N 5,8%.
6,80 g Epoxidharz A (Epoxidgehalt 5,12 Epoxidäquivalente/kg)
und 7,6 g des gemäß Beispiel 1 hergestellten 3-(Isomaleinimidyl)-
phthalsäureanhydrids (entsprechend 0,9 Mol des
Anhydrids pro 1 Äquivalent Epoxidgruppen) werden gemischt
und unter Rühren während 10 Minuten auf 150°C erwärmt. Es
entsteht eine klare Lösung, die zur Herstellung von Platten
von 4 mm Dicke in eine auf 150°C vorgewärmte Aluminiumform
gegossen wird. Die Aushärtung erfolgt im Umluftofen zuerst
während 3 Stunden bei 150°C und anschließend während 5 Stunden
bei 220°C. Man erhält transparente, blasenfreie Gießkörper
mit einer Wärmeformbeständigkeit gemäß ISO/R 75 (= DIN 53 461)
von 248°C.
ISO/R= International Standards Organization/Recommendations
DIN= Deutsche Industrie Norm.
Claims (3)
1. Isoimidyl-phthalsäureanhydride der Formel (I)
worin
darstellt und
R₁ und R₂ unabhängig voneinander Wasserstoff, Chlor, Brom oder Methyl bedeuten.
R₁ und R₂ unabhängig voneinander Wasserstoff, Chlor, Brom oder Methyl bedeuten.
2. Verfahren zur Herstellung von Isoimidyl-phthalsäureanhydriden
der Formel I gemäß Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß man
3- oder 4-Aminophthalsäure oder ein Salz davon mit einem
Anhydrid der Formel II
zu einer Amidylphthalsäure der Formel (III)
bzw. deren Salz umsetzt, wobei A die unter Formel (I) angegebene
Bedeutung hat, und die erhaltene Säure, gegebenenfalls nach
Überführung des erhaltenen Salzes in die Säure, anschließend
cyclisiert.
3. Verwendung der Isoimidyl-phthalsäureanhydride der Formel (I)
nach Anspruch 1 als Härter für Epoxidharze.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH1790373A CH587271A5 (de) | 1973-12-20 | 1973-12-20 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2463426C2 true DE2463426C2 (de) | 1987-10-01 |
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ID=4428962
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE2463426A Expired DE2463426C2 (de) | 1973-12-20 | 1974-12-17 |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2463426C2 (de) |
ES (1) | ES433090A1 (de) |
-
1974
- 1974-12-17 DE DE2463426A patent/DE2463426C2/de not_active Expired
- 1974-12-19 ES ES433090A patent/ES433090A1/es not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
ES433090A1 (es) | 1976-12-01 |
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