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Vorrichtung zur Behandlung von Körperteilen
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Behandlung von
Körperteilen gegen Leiden, insbesondere Ödeme, bei denen eine übermäBige Ansammlung
von Flüssigkeit in Körpergeweben auftritt.
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Es ist festgestellt worden, daß günstige Ergebnisse bei der Behandlung
von denen dadurch erzielt werden können, daß aufeinanderfolgende Abschnitte des
leidenden Körperteils, gewöhnlich eine obere uder untere Gliedmaße, aufeinanderfolgend
komprimiert werden, um eine Massage- oder Melk"-Wirkung in Richtung zum Herz zu
erzeugen. Ein Typ einer zu diesem Zweck geschaffenen Vorrichtung ist in der US-PS
2 781 041 beschrieben. Dieses bekannte Gerät weist eine Hülse oder Hülle zum Umschließen
des Körperteils auf, und es ist diese Hülse aufgebaut aus gesonderten aufblasbaren
Zellen, die mit ihren Enden aneinander stoBend angeordnet
sind,
sowie aus einer inneren aufblasbaren Zelle innerhalb der gesonderten Zellen und
diese umschließend und schließlich aus Mitteln zum aufeinanderfolgenden Aufblasen
der Zellen. Auch andere ähnliche Vorrichtungen sind bekannt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine solche Vorrichtung
zu schaffen, die bei einfachem Aufbau in ihrer Wirksamkeit auf den zu behandelnden
Körperteil verbessert ist.
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Dabei geht die Erfindung aus von einer Vorrichtung zur Behandlung
von Körperteilen gegen Leiden, insbesondere Ödeme, bei denen eine übermäßige Ansammlung
von Flüssigkeit in Körpergeweben auftritt, mit einer Hülse zum Umschließen des zu
behandelnden Körperteils, die in mehrere gesonderte aufblasbare, ringförmige und
sich in Hülsenlängsrichtung erstreckende Zellen unterteilt ist. An einer solchen
Vorrichtung wird die geschilderte Aufgabe nach der Erfindung dadurch gelöst, daß
die Enden der Zellen einander in Hülsenlängsrichtung wenigstens teilweise überlappend
derart ausgebildet sind, daß das aufeinanderfolgende Aufblasen und nachfolgende
Entlasten (Abblasen) der Zellen eine im wesentlichen sanfte und kontinuierliche
Massage- oder Pumpwirkung auf den behandelten Körperteil erzeugt, die sich von einem
Hülsenende zum entgegengesetzten bewegt.
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Es hat sich gezeigt, daß die Anwendung einer solchen Vorrichtung
mit einer derartig erfindungsgemäß gestalteten aufblasbaren Hülse wesentlich wirksamer
bei der Behandlung von Körperteilen ist, und zwar wegen der durch die Überlappung
der Zellen erzieltel sanftere3Pumpwirkung auf den zu behandelnden Körperteil.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Hülse
zwei koaxiale ringförmige Schichten aus flexiblem Werkstoff auf und sind diese Schichten
durch Trennwände miteinander verbunden, die sich in einem spitzen Winkel zur Hülsenlängsachse
erstrecken, so daß die einander teilweise überlappenden aufblasbaren Zellen gebildet
sind.
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Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben
sich aus den Ansprüchen und der nachfolgenden Beschreibung eines Ausftihrungsbeispiels
der Erfindung anhand der Zeichnung, in der das Ausführungsbeispiel weitestgehend
schematisch dargestellt ist. Es zeigen Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines
Geräts nach der Erfindung mit einer gemäß der Erfindung ausgestalteten aufblasbaren
Hülse oder Hülle mit Mitteln zum aufeinanderfolgenden Aufblasen und darauf folgenden
Abblasen oder Entlasten der Zellen der Hülse oder Hülle, Fig. 2 einen scheTatischen
Längsschnitt durch die aufblasbare Hülse oder Hülle aus Fig. 1.
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In Fig0 1 ist eine aufblasbare Hülse, Hülle oder auch ein aufblasbarer
Schlauch dargestellt, allgemein bezeichnet mit 2.
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Die Hülse 2 ist mit einer Anzahl von aufblasbaren ringförmigen Zellen
I bis IV versehen, die sich axial zur Hülse 2 erstrecken. Jede dieser Zellen I bis
IV weist eine Öffnung 4 auf, die als gemeinsamer Ein- und Auslaß zum jeweils gesonderten
Aufblasen und Abblasen oder Entlasten der Zelle dient. Die Zellen I bis IV werden
mit Hilfe einer Druckmittelquelle 6, z.B. für Druckluft, aufgeblasen und abgelassen,
wobei das Druckmittel in die einzelnen Zellen eingespeist und aus ihnen abgelassen
wird über Leitungsmittel, die schematisch bei 8 dargestellt sind, und mit Hilfe
von Ventileinrichtungen, die schematisch bei 10 dargestellt sind. Die Ventileinrichtungen
werden zur Ausführung des aufeinanderfolgenden Aufblasens und nachfolgenden Abblasens
der Zellen gesteuert durch die Druckmittelquelle 6, wie schematisch durch die gestrichelten
Linien 12 dargestellt ist.
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Da die Einrichtungen für das Druckmittel, insbesondere die Druckluft,
zum Aufblasen und Abblasen der Zellen I bis IV an sich bekannt sind, z.B. aus der
vorn genannten US-PS 2 781 041, sind sie in Fig. 1 lediglich schematisch wiedergegeben.
In bekannten
Systemen werden die Zellen aufeinanderfolgend aufgeblasen
und, nachdem sie sämtlich aufgeblasen sind, können sie gleichzeitig abgeblasen oder
abgelassen oder entlastet werden.
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Gemäß einem wesentlichen Merkmal der Erfindung sind die ringförmigen
Zellen I bis IV der Hülse 2 einander in Achsrichtung der Hülse teilweise überlappend
angeordnet. Dies ist im einzelnen aus Fig. 1 ersichtlich, in der die gestrichelte
Linie 14 das Ende der Zelle I wiedergibt und die ausgezogene Linie 16 den Anfang
der nächstfolgenden Zelle II, wodurch die beiden aufeinanderfolgenden Zellen einen
überlappenden Abschnitt aufweisen, der durch 18 in Fig. 1 bezeichnet ist. Entsprechende
Uberlappende Abschnitte sind zwischen den Zellen II und III, zwischen den Zellen
III und IV und fort für alle in der Hülse 2 angeordneten Zellen vorgesehen.
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Es ist ersichtlich, daß obwohl in Fig. 1 und 2 nur vier Zellen I
bis IV dargestellt sind, die Hülse 2 aus jeder gewünschten Anzahl von Zellen aufgebaut
sein kann, gewöhnlich aus mehr als vier, und zwar jeweils entsprechend der Länge
des zu behandelnden Körperteils und der jeweils gewünschten Länge jeder einzelnen
Zelle für den jeweiligen Anwendungsfall.
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Fig. 2 zeigt im einzelnen den Aufbau der Hülse 2 aus Fig. 1. Die
Hülse 2 weist zwei koaxiale ringförmige Schichten 20, 22 aus flexiblem elastischem
WErkstoff auf, z.B. aus Gummi, die durch ringförmige Trennwände 24 miteinander verbunden
sind. Die Trennwände erstrecken sich in radialer Richtung zwischen den beiden koaxialen
Schichten 20 und 22 der HUlse 2, jedoch in einem spitzen Winkel zur Hülsenlängsachse.
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Dies kann z.B. dadurch erreicht werden, daß das eine Ende der Trennwand
24 mit der inneren Fläche der äußeren Schicht 20 entlang der Linie 16 und das entgegengesetzte
Ende der Trennwand 24 mit der inneren Fläche der inneren Schicht 22 entlang der
Linie 14 verbunden wird, wobei die letztgenannte Linie 14 gegenüber der Linie 16
in Hülsenlängsrichtung versetzt ist, so daß die Uberlappung 18 (Fig. 1) zwischen
den beiden Zellen I und II in der oben beschriebenen Weise erzeugt wird. Für
jede
der Zellen I bis Iv wird eine Öffnung 4 in der äußeren Schicht 20 eingeformt.
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Wenn also die Zellen 1 bis IV um das zu behandelnde Körperglied (schematisch
bei 26 in Fig. 2 dargestellt) herum aufgeblasen werden, erstrecken sich die Trennwände
24 in einem spitzen Winkel zur Längsachse der Hülse 2, wie insbesondere in Fig.
2 dargestellt ist, und erzeugen so die einander teilweise überlappenden aufblasbaren
Zellen I bis IV, wie weiter oben beschrieben wurde.
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Wie ferner eingangs beschrieben worden ist, wird das Druckmittel,
z.B, Luft, nicht in alle Zellen gleichzeitig eingeleitet, sondern vielmehr aufeinanderfolgend
in eine Zelle nach der anderen. So wird zunächst die erste Zelle I aufgeblasen,
danach die Zelle II und so fort durch alle Zellen der Hülse 2 hindurch. Nachdem
alle Zellen aufgeblasen worden sind, können sie gleichzeitig abgeblasen, abgelassen
oder entlastet werden, indem das Druckmittel abgezogen oder abgelassen wird.
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Mit hilfe des teilweise überlappenden Zellenaufbaus der vorstehend
beschriebenen Vorrichtung erzeugt das aufeinanderfolgende Aufblasen der Zellen eine
im wesentlichen sanfte und kontinuierliche Massage- oder Pumpwirkung, die sich graduell
von einem Ende der Hülse zum entgegengesetzten Ende bewegt, und es hat sich gezeigt,
daß diese Massage- oder Pumpwirkung wesentlich wirksamer bei der Behandlung des
innerhalb der Hülse 2 eingeschlossenen Körperteils ist als die Wirkung der bekannten
Anordnungen mit an den Enden aneinanderstoßenden Zellen.
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Die Reihenfolge des Aufblasens der Zellen wird zweckmäßig so gewählt,
daß die Massage- oder Pumpwirkung an demjenigen Ende der Hülse 2 beginnt, das am
nächsten zum äußeren freien Ende des zu behandelnden Körperteils liegt, und sich
dann in Richtung auf das entgegengesetzte Ende der Hülse bewegt, das am nächsten
zum Herzen liegt. Wenn z.B. ein Arm behandelt wird, liegt dasjenige Ende der Hülse
2 (in der Zeichnung links gelegen) in dem die Wirkung beginnt, am nächsten zur Hand
der
zu behandelnden Person, und es setzt sich die Wirkung fort in
Richtung auf die Achselhöhle der Person. Wird ein Bein behandelt, so liegt das Ende
der Hilfe 2, bei dem die Wirkung beginnt, am nächsten zum Fuß der zu behandelnden
Person, und es setzt sich die Massage- oder Pumpwirkung fort nach oben in Richtung
auf ihren Oberschenkel.