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Verfahren bzw. Einrichtung zur Herstellung von Kunststeinelemen-
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ton mit Oberflächenstruktur.
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Einrichtung
zur Herstellung von Kunststeinelementen mit Oberflächenstruktur, bei welchem eine
Mörtelmischung in einen Formkasten, von dessen Boden der gewünschten Oberflächenstruktur
entsprechende Erhebungen aufragen, eingefüllt und danach verdichtet, und zur Aushärtung
abgestellt wird.
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Aus der deutschen Auslegeschrift 1 189 000 läßt sich ein Verfahren
dieser Art entnehmen. Die bei der bekannten Einrichtung tom Boden des Forikastens
aufragenden Erhebungen haben teilweise die Gestalt von Stegen oder Leisten, welche
an der Oberfläche des fertigen Kunststeinelementes fugenartige Vertiefungen ausbilden.
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Es hat sich gezeigt, daß durch die Oberflächenstrukturierung mittels
eines entsprechend profilierten Formkastenbodens zwar eine Belebung der Oberfläche
des damit hergestellten Kunststeineleentes
erreicht werden kann,
daß aber keineswegs der Eindruck eines aus kleinformatigen Natursteinen hergestellten
Steinbelages mit solchermaßen hergestellten Kunststeinelementen erreichbar ist,
da in einen Verband aus kleinformatigen Natursteinen durch die Farbabstufungen und
durch die Jeweils unterschiedliche Farbe des Grundes der Fugen eine Belebung erreicht
wird, die in eine mit den in bekannter Weise hergestellten Kunststeinelementen gebildeten
Belag in auffälliger Weise nicht vorhanden ist.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es demgemäß, Kunststeinelemente
nit Oberflächenstruktur in solcher Weise herzustellen, daß der Eindruck eine Natursteinbelages,
insbesondere eines aus kleinformatigen Natursteinen hergestellten Belags besser
engenähert werden kann.
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Bei einem Verfahren der eingangs umrissenen Art wird diese Aufgabe
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß vor dem Einfüllen der Mörtelmischung eine gegenüber
dieser unterschiedliche Farbe aufweisende Materialschicht bis zu einem Niveau in
den Formkasten eingebracht wird, welches wenigstens von einigen der Erhebungen überragt
wird und daß dann die Xörteliischung bis zur gewünschten Stärke des Kunststeinelementes
aufgefüllt wird.
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Das fertige Kunststeinelement, welches in dieser Weise hergestellt
worden ist, besitzt eine Oberflächenstruktur, in welcher die Vertiefungen am Grunde
eine von den Erhöhungen verschiedene Farbe besitzen, so daß beispielsweise bei einer
Fugeninitation ein von den Steinelementen unterschiedliches Verfugungsmaterial vorgetäuscht
wird.
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Die Materialschicht kann durch Einstreuen oder Einschütten einer Sand-
oder Natursteinsplitschicht gebildet werden, welche insbesondern durch Rütteln vor
dem Einfüllen der Mörtelmischung egalisiert wird und welche nach dem Einfüllen der
Mörtelmischung mindestens von einer Komponente derselben durchsetzt wird, vorzugsweise
dann, wenn die Füllung des Formkastens einer Verdichtung
durch Pressen
und/oder Rütteln unterzogen wird. Es zeigt sich, daß die Sand- oder Natursteinsplitschicht
beim Einstreuen oder Einschütten im wesentlichen nicht auf den Scheiteln der Xrhebungen
liegen bleibt und, wenn die Erhebungen von einer gitterartigen Anordnung von Stegen
gebildet sind, sich im wesentlichen gleichmäßig über die napfartigen Vertiefungen
des Formkastenbodens ausbreitet, eo daß an dem fertigen Kunststeinelement die angeatrebten
Farbunterschiede zwischen den hohen und den tiefen Bereichen der Oberflächenstruktur
scharf abgesetzt und nicht wolkig auftreten, eo daß der Eindruck eines aus kleinformatigen
Steinen zusammengesetzten Steinverbandes noch besser angenähert wird.
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Die soeben beschriebene Wirkung tritt auch bei einer Form des Verfahrens
ein, bei welcher die Materialschicht als Oberflächen-Mörtelschicht eingebracht wird,
welche nach dem Einfüllen durch Rütteln zum Abfließen oder Abrutschen von den Scheitelbereichen
der Erhebungen des Formkastenbodens gebracht wird. In bestimmten Fällen kann der
soeben erwähnte Rüttelvorgang entfallen. Es kann nämlich beobachtet werden, daß
die nach der Oberflachen-Mörtelmischung eingefüllte Mörtelmischung die Scheitelbereiche
der Erhebungen des Formkastenbodens von dem zunächst darauf abselagerten, andersfarbigen
Mörtelbestandteilen freimacht.
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Eine Einrichtung zur Durchführung des soeben beschriebenen Verfahrens
enthält im allgemeinen einen Formkasten, Einrichtungen zur Einfüllung der Mörtelmischungen
und Mittel zum Verdichten des Formkasteninhalts. Vorzugsweise besteht der Boden
des Formkastens mindestens teilweise aus elastischem Werkstoff, etwa Kunstkautschuk
oder Naturkautschuk oder zähen elastischen Sunotstoffen an sich bekannter Art.
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Zweckmäßig haben die Erhebungen die Gestalt von wabenartige Bodenbereiche
wallartig umgrenzenden Stegen. Die Stege können in Form eines aus elastischem
Werkstoff
gefertigten Gitters auf den ebenen Formkastenboden aufgelegt und dort befestigt
sein. Jeweils unterschiedliche Fugenmuster lassen sich also durch Auswechseln des
Formkastenbodenn erzielen. Im übrigen sei zur Vereinfachung der Beschreibung auf
die anliegenden Ansprüche ausdrücklich hingewiesen: Nachfolgend wird die Erfindung
durch die Beschreibung von Ausführungsformen bzw. Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert. Es stellen dar: Fig. 1 eine perspektivische.
teilweise im Schnitt gezeichnete Ansicht eines noch nicht gefüllten Formkastens,
wie er bei der Durchführung des hier angegebenen Verfahren verwendet wird, Fig.
2 eine Teil-Schnittansicht des Formkastens nach Figur 1 nach der Füllung und Fig.
3 eine Teil-Schnittansicht eines gefüllten Formkastens gemäß einer anderen Ausführungsform.
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Der in Figur 1 gezeigte Formkasten besitzt einen Formrahmen 1, welcher
bei einer praktischen Ausführungsform teilbar ausgebildet ist, was Jedoch in Figur
1 nicht im einzelnen gezeigt ist.
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Der Boden des Formkastens rird von einer in den Formrahmen 1 eingelegten,
elastischen, aus Kunstkautschuk oder aus Naturkautschuk oder aus einem zähelastischen
Kunststoff hergestellten Formplatte 2 gebildet, welche sich nach oben etwas verjüngende,
wallartige Stege 3 aufweist, die wabenartige Bodenbereiche 4 der Formplatte umgrenzen,
so daß die Stege 3 eine Rasteranordnung bilden. Es versteht sich, daß die Stege
3 nicht notwendigerweise ein Quadratraster zu bilden brauchen, sondern in beliebiger.
Anordnung vorgesehen ein können, so daß dekorative Kleinpflastermuster innerhalb
des durch den Formrahmen 1 vorgegebenen Formates nachge@hmt werden können. Es sei
ferner
bemerkt, daß in Figur 1 eine verhnltnismäßig geringe Anzahl
wabenartiger Bodenbereicle 4 gezeigt ist, welche auf der Oberfläche des fertigen
Kunststeinelementes einem imitierten Steinelement entsprechen. Bei praktischen Ausführungsformen
ist selbstverständlich eine verhältnismäßig große Anzahl von wabenartigen Bodenbereichen
4 vorgesehen, beispielsweise eine Anzahl von 50 bis 70 derartigen Bereichen.
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Anstelle des aus elastischem Werlcstoff bestehenden Formkastenbodens
2 kann gemäß der Ausführungsform nach Figur 3 auf einen Rütteltisch 5 eine Bodenplatte
5a gelegt werden, auf welche der Formrahmen 1 aufgesetzt wird. Ein aus zähelastiachem
Werkstoff bestehendes Gitter 6, welches gleichsam als Schablone wirksam ist und
in Richtung auf cjie Oberflache der Dodenplatte 5a sich konisch verjüngende Durchbrüche
bildet, welche an dem fertigen Kunststeinelement die lorm der imitierten Steinelemente
ausbilden, ist an der flodenpiatte i in geeigneter Weise befestigt.
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Zur Durchführung des hier vorgeschlagenen Verfahrens wird, wie aus
den Figuren 2 und 3 ersichtlich, vor dem Einfüllen der Hauptmörtelmischung in den
Formhohlraum in den Formkasten zunächst eine Materialschicht 7 in solcher Höhe eingebracht,
daß die von dem Formkastenboden aufragenden Erhebungen, im vorliegenden Falle also
die Stege 3 von der Materialschicht 7 nicht überdeckt werden, sondern über deren
Niveau etwas hinausragen.
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Die Materialschicht 7 kann von einer zunächst noch trockenen Sandschicht
oder Natursteinsplitschicht gebildet sein, welche in den Formkasten eingestreut
wird, was mittels einer gesonderten Vorrichtung geschehen kann, worauf nachfolgend
noch näher eingegangen wird. Es ist gemäß einer anderen Ausführungsform auch möglich,
die Materialschicht 7 als eine Oberflächen-Mörtelmifachung in den Formkasten einzugießen,
wobei diese Mörtelmischung Natursteinsplit und Zement mit geeignetem Wassergehalt
enthält und nach dem Eins iitten so eingerüttelt wird, daß Teile der Oberflächen-Mörtelmischung,
die sich etwa auf den Scheitelbereichen der Stege 3 abgesetzt haben, in die wabenartigen
Vertiefungen hinabrutschen.
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Für die ordnungsgemäße Durchführung des hier angegebenen Verfahrens
ist es nicht von ausschlaggebender Bedeutung, daß die Oberflächen-Mörtelmischung
oder die eingeschüttete, zunächst trockene Natursteinsplitschicht in sämtlichen
wabenartigen Vertiefungen des Formkastenbodens gleich hoch steht. Für den angestrebten
optischen Eindruck des Kunststeinelementes kommt es lediglich darauf an, daß die
Scheitelbereiche der Erhebungen oder Stege 3 über das Niveau der Materialschicht
7 aufragen.
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Schließlich wird über der Materialschicht 7 die Mörtelmitschung 8
aufgetragen, so daß schließlich die gewünschte Stärke des Kunststeinelementes entsteht.
Bei der Ausführungsform nach Figur 2 erfolgt das Einbringen der Mörtelmischung in
zwei Teilschichten 8a und 8b, wobei die Teilschicht 8a durch Farbzusätze so eingefärbt
wird, daß sich die gewünschte Farbgebung des Fugengrundes an dem fertigen Kunststeinelement
einstellt. Bei der Ausführungsform nach Figur 3 besitzt die Mörtelmischung 8 insgesamt
eine von der Materialschicht 7 unterschiedliche Farbe und bestimmt damit die Farbgebung
des Fugengrundes am fertigen Kunststeinelement.
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Nach dem Einschütten der Flaterialschicht 7 bindet eine Komponente
der darüber eingebrachten Flortelscllicht 8 beim Verfestigen des Kunststeinelementes
durch Pressen derart, daß die verschiedenen Materialschichten einen sicheren gegenseitigen
Inhalt aneinander finden.
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Wird die Verfestigung des Kunststeinelementes vor dem Aushärten durch
einen i>reßvorgang herbeigeführt, so kann das Kunststeinelement sofort ausgeformt,
beislielsfeise aus dem Formkasten unter Anhebung desselben herausgedrückt werden
und wird bis zur vollständigen Aushärtung abgestellt. Für diese Form des Herstellungsverfährens
besitzen die aus elastischem Werkstoff bestehenden Stege 3 vorzugsweise einen sich
mit Bezug auf die Darstellung| nach den Zeichnungsfiguren nach oben verjiingenden
quersciinitt, um unter sich gehende Stellen zu vermeiden, welche bei der Ausformung
vor dem Aushärten eine Zerstörung des Abgusses verursachen könnten.
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Wird jedoch der gefüllte Formkasten zur Verfestigung des eingefüllten
Materials gerüttelt und abgestellt, so daß das Kunststeinelement im Formlcasten
aushärtet oder wird jedenfalls der Formkastenboden 2 von dem IC1mststeinelement
nach dessen Aushärtung getrennt, so kann eine solche Querschnittsform der Stege
3 gewählt werden, daß die nach der Ausformung in dem Kunststeinelement gebildeten
Fugen unter sich gehen. Trotzdem ist die Trennung des Formkastenbodens von dem Kunststeinelement
aufgrund der nachgiebigen Beschaffenheit der Stege 3 ohne weiteres möglich.
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Kunststeinelemente, welche in der zuletzt beschriebenen Weise vorgefertigt
worden sind, eignen sich hervorragend zur Weiterverarbeitung unter Ausgienen der
in das Kunststeinelement eingeformten Fugen mit einem andersfarbigen Werkstoff.
In dieser Weise hergestellte Kunststeinelemente lassen sich auch in Innenräumen
verwenden, da eine Iteinig1tng aufgrund der geschlossenen Oberfläche ohne weiteres
möglich ist und auch vollständig glatte Oberflächen erzielbar sind, die ebenso wie
geschliffene Natursteinplatte gewischt, gewachst und poliert werden können.
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Zum Ausgießen der Fugen verwendet man vorzugsweise ein mit Sand-Füllstoffen
versetztes Epoxidharz, welches in der jeweils gewiinschten Weise eingefärbt ist
und an dem Kunststeinmaterial gut haftet.
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Wie eingangs bereits angedeutet, Icann das Einfüllen der Materialshhicht
7 durch eine Vorrichtung in solcher Weise erfolgen, daß nur bestimmte wabenartige
Vertiefungen des Formkastenbodens innerhalb des Formraiuuens 1 eine derartige Materialschicht
erhalten, welche sich innerhalb des von den Stegen 3 umgrenzten Bodenbereiches vollständig
ausbreitet, während sie in anderen Bodenbereichen überhaupt nicht vorhanden ist.
Es zeigt sich, daß in dieser Weise innerhalb des durch den Formrahmen 1 vorgegebenen
Formates verschiedenfarbige Kleinpflasterelemente imitiert werden können, ohne daß
die Farbgebung wolkig und sich
über die Fugenbereiche hinweg erstreckend
erscheint, so daß der optische Eindruck eines aus einzelnen Natursteinelementen
zusammengesetzten Verbandes täuschend nachgeahmt wird.
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Abschließend sei noch suf den besonderen Vorteil hingewiesen, mit
Kunststeinelementen, welche nach dem hier angegebenen Verfahren hergestellt sind,
vielerlei Muster des gesamten Plattenbelages zu erzeugen, wobei die einzelnen Platten
lediglich in bestimmter Anordnung gedreht aneinanderzufügen sind. Die farbliche
llervorhebung der die Fugen imitierenden Vertiefungen in den Oberflächen der Kunststeinelemente
und gegebenenfalls die farbliche Absetzung einzelner Kleinpflasterelementreihen
gibt einem aus den hier vorgeschlagenen Kunststeinelementen hergea stellten Belag
ein besonders ansprechendes Aussehen.
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L e e r s e i t e