DE2752517C2

DE2752517C2 - Verfahren zur Herstellung von Betonschalungsplatten mit Oberflächenstrukturierung

Info

Publication number: DE2752517C2
Application number: DE19772752517
Authority: DE
Inventors: Gerhard 4840 Rheda-Wiedenbrück Kalinowski
Original assignee: Westag and Getalit AG
Current assignee: Westag and Getalit AG
Priority date: 1977-11-24
Filing date: 1977-11-24
Publication date: 1982-09-23
Also published as: DE2752517A1

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Betonschalungsplatten mit Oberflächenstrukturierung, bei welchem eine Holz- oder Furnierplatte und eine Kunstharz enthaltende Oberflächenschicht in eine Plattenpresse eingebracht und unter Anwendung von Druck und Temperatur miteinander verbunden werden.

Aus der deutschen Gebrauciismiirterschrift 71 23 331 ist es bekannt, eine Kunststoffschicht auf eine natürliche Struktur aufweisende Holzoberfläche aufzupressen. Soll eine stärker hervortretende Struktur der Holzoberfläche geschaffen werden, so wird bekanntermaßen die Holzoberfläche durch Sandstrahlen oder Bürsten behandelt. Soll also eine mit deutlich hervortretender Struktur versehene Betonschalungsplatte geschaffen werden, welche eine Kunststoffbeschichtung aufweist, so sind zur Herstellung der bekannten Schalungsplatte mehrere Verfahrensabschnitte notwendig.

Aus der genannten Gebrauchsmusterschrift ist ferner zu entnehmen, daß zur Strukturierung einer Holzoberfläche von Betonschalungsplatten diese Holzoberfläche geprägt wurde. Derartig erzeugte Betonschalungsplatten haben sich jedoch praktisch nicht bewährt, da die Prägung sich nach mehrmaligem Gebrauch der Platte insbesondere auch durch die Einwirkung von Feuchtigkeit, zunehmend verflachte.

Durch die Erfindung soll demgegenüber die Aufgabe gelöst werden, ein Verfahren zur Herstellung von Betonschalungsplatten der eingangs kurz beschriebenen Art so auszugestalten, daß die Anzahl der Verfahrensschritte vermindert wird, ohne daß auf die Widerstandsfähigkeit einer kunststoffbeschichteten Oberfläche der Schalungsplatte verzichtet werden muß.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß als Oberflächenschicht eine nicht ausgehärtetes Harz enthaltende Faservliesbahn verwendet wird, welche mit der Holz- oder Furnierplatte unter einer das Negativ der gewünschten Stnikturierung tragenden Formplatte in der Plattenpresse bei Anwendung von hohem Druck und hoher Temperatur solange gepreßt wird, daß sich die Faservliesbahn und wenigstens zum Teil auch die Holz- bzw. Furnierplatte der Formplattenstrukturierung anpassen und das Harz aushärtet

Vorzugsweise liegen die Preßtemperatur im Bereich von 100 bis 140° C, der Preßdruck im Bereich von 16 bis 30 bar und die Preßzeit im Bereich von 15 bis 25 Minuten.

Das hier angegebene Verfahren hat den Vorteil, daß in einem einzigen Arbeitsgang die Strukturierung der Oberfläche und die Kunstharzvergütung dieser Oberfläehe erreicht werden.

Soll eine nach dem hier vorgeschlagenen Verfahren hergestellte Schalungsplatte als Vorsatzplatte verwendet werden, so wird als Ho'.zschicht vorzugsweise eine Sperrholzplatte verwendet, von welcher mindestens die der Oberflächenschicht benachbarte Furnierschicht ieim Pressen entsprechend der Strukturierung verformt wird. Es kann jedoch auch eine selbsttragende Schaltafel hergestellt werden, bei welcher die Holzschicht von einer dünnen Furnierschicht gebildet ist, welche auf der von der Oberflächenschicht abgewandten Seite eine weitere, von einer harzimprägnierten Faservliesschicht gebildete Schicht trägt, an die sich eine Stäbchenplatte als Trägerplatte anschließt

An der Oberfläche bildet die Harzimprägnierung der Faservlies-Oberflächenschicht eine witterungsbeständigen und abriebfesten Abschluß des Schichtenverbandes aus. Die Faservliesschichten haben vorzugsweise die Gestalt von Papierbahnen, welche beim Pressen des Schichtenverbandes sich ausreichend nachgiebig verhalten und eine formgetreue Abbildung der Struktur der Formplatte gewähr'eisten.

Nachfolgend werden zwei Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die anliegende Zeichnung näher beschrieben. Es stellt dar

Fig. 1 einen Verband in eine Plattenpresse einzulegender Materialschichten und einer Formplatte zur Herstellung einer Vorsatz-Schalungsplatte,

F i g. 2 eine aus dem Schichtenverband gemäß F i g. 1 hergestellte Vorsatz-Schalungsplatte,

Fig.3 einen Verband von Schichten bzw. M.'.teriaibahnen, welcher in eine Plattenpresse zur Herstellung einer selbsttragenden Schalungsplatte eingesetzt wird sowie eine zugehörige Formplatte und

F i g. 4 eine selbsttragende Schalungsplatte, welche

■»5 aus dem Schichtenverband gemäß F i g. 3 gebildet ist.

In F i g. 1 ist eine aus drei Furnierschichten bestehende Sperrholzplatte mit 1 bezeichnet. Diese Sperrholzplatte wird zusammen mit Papierbahnen 2, die mit nicht ausgehärtetem Phenolharz getränkt sind, in eine

so Plattenpresse eingelegt. Außerdem legt man in die Plattenpresse eine Formplatte 3 ein, welche die gewünschte, an der Sichtbetonfläche zu erzeugende Oberflächenstruktur aufweisen.

Der Schichtenverband wird dann in der Plattenpresse bei einer Temperatur von 140°C und einem Druck von 16 bar auf eine Dauer von 20 Minuten gepreßt, wobei die Harzimprägnierung der Papierbahnen 2 in die benachbarten Bereiche der Sperrholzplatte 1 einzieht und dort während des Pressens ?ur Aushärtung kommt.

Die Strukturierung der Formplatte 3 bildet sich präzise in der harzimprägnierten Oberflächenschicht ab, wobei es auch zu einer Verformung der angrenzenden Furnierschicht der Sperrholzplatte 1 kommt, wie aus Fig. 2 zu ersehen ist. Nach der Entnahme der Schalungsplatte aus der Plattenpresse ist die durch die Formplatte 3 eingeprägte Strukturierung aufgrund der nunmehr ausgehärteten Harzimprägnierung sicher fixiert und weist eine ganz beträchtliche Formstabilität

auf, so daß die durch den Beton ausgeübten Kräfte und Beanspruchungen die Oberflächenstrukturierung nicht zu zerstören vermögen.

Der zur Herstellung einer selbsttragenden Schalungsplatte nach Fig.4 in die Plattenpresse einzulegende Schichtenverband ist in Fig.3 dargestellt. Außerdem sind aus F i g. 3 Einzelheiten der ebenfalls einzulegenden Formplatte 3 erkennbar. Diese enthält eine Verstärkung in Gestalt eines Aluminiumbleches 4, an welches sich in Richtung zur benachbarten Pressenplatte eine Polster-Unterschicht 5 und in Richtung zum Preßgut hin eine strukturierte Kunststoffschichte anschließen.

Als Trägerplatte der selbsttragenden Schalungsplatte nach F i g. 4 dient eine Stäbchenplatte 7, an welche sich zu beiden Seiten in der angegebenen Reihenfolge eine mit nicht ausgehärtetem Phenolharz getränkte Papierschicht 8, eine dünne Holz-Furnierschicht 9 sowie weitere, mit nicht ausgehärtetem Phenolharz getränkte Papierschichten 10 und 11 anschließen.

Der Schichtenverband wird in der Plattenpresse bei einer Temperatur von 140°C und einem Druck von 16 bar während einer Zeit von 19 Minuten gepreßt, wobei die Harzimprägnierung der Papierbahnen 8, lü und 11 in die jeweils benachbarten Holzschichten einzieht und zur Aushärtung kommL Die Strukturierung der Formplatte 3 bildet sich nicht nur in den Papier-Oberflächenschichien 10 und 11 sowie der dünnen Holzfurnierschicht 9 und der darunter befindli-

to chen Papierbahn 8, sondern auch in den oberflächennahen Bereichen der Stäbchenplatte 7 ab, welche eine teilweise Verformung und Verdichtung erfahren, die nach Entnahme der Platte aus der Presse erhalten bleibt. Ebenso wie die Vorsatz-Schalungsplatte nach F i g. 2 zeichnet sich die selbsttragende Schalungsplatte nach Fig.4 durch eine hohe Formbeständigkeit und Widerstandsfähigkeit aus. Die Schalungsplatte kann wie eine einfache Stäbchenplatte bzw. Sperrholzplatte bearbeitet werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche;

1. Verfahren zur Herstellung von Betonschalungsplatten mit Oberflächenstrukturierung, bei welchem eine Huiz- oder Furnierplatte und eine Kunstharz enthaltende Oberflächenschicht in eine Plattenpresse eingebracht und unter Anwendung von Druck- und Temperatur miteinander verbunden werden, dadurch gekennzeichnet, daß als Oberflächenschicht eine nicht ausgehärtetes Harz enthaltende Faservliesbahn verwendet wird, welche mit der Holz- oder Furnierplatte unter einer das Negativ der gewünschten Strukturierung tragenden Formplatte in der Plattenpresse bei Anwendung von hohem Druck und hoher Temperatur so lange gepreßt wird, daß sich die Faservliesbahn und wenigstens zum Teil auch die Holz- bzw. Furnierplatte der Formplattenstrukturierung anpassen und das Harz aushärtet

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, aa3 die Preßtemperatur im Bereich von 100 bis 140⁰C, der Preßdruck im Bereich von 15 bis 30 bar und die Preßzeit im Bereich von 15 bis 25 Minuten liegen.