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Bohrfutter, insbesondere für Schlagbohrbetrieb
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Die Erfindung betrifft ein Bohrfutter, insbesondere für Schlagbohrbetrieb,
mit in einem Körper zur Mittelachse geneigt angeordneten, in Längsrichtung verschiebbaren
Spannbacken, die mit einem als Zahnkranz ausgebildeten Gewindering bewegbar sind
und bei dem der Zahnkranz zum Zwecke der Montage in einem Einstich des Bohrfutterkörpers
aus zwei Teilen besteht und mit einer Hülse form- und kraftschlüssig zusammengehalten
und gegen Lösen dieser Verbindung gesichert ist.
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Bei der Anwendung der Bohrfutter im Schlagbohrbetrieb löst sich durch
die Schwingung die Hülse von dem als Zahnkranz ausgebildeten Gewindering, wodurch
die Spannung aufgehoben wird.
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Es wurden deshalb bereits mehrere Varianten vorgeschlagen, das Trennen
der Hülse von dem als Zahnkranz ausgebildeten Gewindering zu erschweren.
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Nach der Patentschrift DT-PS 1 255 450 wurde die Aufgabe, den Zahnkranz
mit der ihn umgebenden Hülse zusammengehalten dadurch gelöst, daß in dem Zahnkranz
und in der Hülse Einstiche angebracht und diese vor dem Zusammenfügen der beiden
Teile mit einer zunächst plastischen Masse, z.B.
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Kunststoff, ausgefüllt sind, die nach dem Zusammenfügen der beiden
Teile ausgehärtet einen kompakten Sicherungsring bildet.
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Nach der Lösung gemäß DT-OS 2 212 000 ist die Hülse als gezogener
Blechzylinder ausgebildet, wobei ein umgebörtelter Rand in eine Nut am Umfang des
Gewinderinges einrastet und eine entsprechende Klemmwirkung hervorruft.
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Die Lösung gemäß DT-OS 2 612 372 sieht vor, daß ein Gegenlager zwischen
der Hülse und dem Teil des Körpers, mit dem sie drehbar verbunden ist, vorhanden
ist, um so die Hülse gegenüber dem Gewindering in der erforderlichen Lage zu halten.
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Nach einer Ausführung dieser Lösung ist die Hülse so ausgebildet,
daß der Körper mit einem Schulterstück versehen ist, über das die Hülse gedrückt
wird und sich daran abstützt.
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Nach weiteren Lösungen besteht das Gegenlager aus einem auf dem Körper
angeordneten selbstsperrenden Ring, der gegen die Hülse anliegt oder aus an der
Hülse angeordneten, nachgiebigen Fingern, die in die Oberfläche des Körpers greifen.
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Diese Lösungen haben den Nachteil, daß sie nicht stabil sind und höher
belastet werden können.
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Die Sicherungen verhindern zwar das, während des Schlagbohr betriebes
durch Schwingungen, erfolgende Lösen der Hülse von dem geteilten Gewindering, sie
verhindern aber nicht, daß sich die Spannung während der Bearbeitung öffnet.
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Außerdem hat ein Teil der Lösungen den Nachteil, daß sich die Bohrfutter
ohne Zerstörung von Teilen nicht demontieren lassen.
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Die Erfindung stellt sich das Ziel, eine für Bohrfutter für Schlagbohrbetrieb
notwendige stabile und höher belastbare Sicherung gegen das Lösen der Binzelteile
des Bohrfutters und der sicheren Werkzeugspannuhg zu finden.
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Der Rrfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Bohrfutter zu schaffen,
das insbesondere für den Schlagbohrbetrieb geeignet ist und bei dem der als Zahnkranz
ausgebildete Gewindering und die form und kraft schlüssig damit verbundene Hülse
sicher zusammengehalten werden und gleichheitig ein Öffnen der Spannung während
des Schlagbohrbetriebes verhindert wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein maschinenseitig
auf dem Bohrfutterkdrper über Gewinde betegbarer Ring die Hülse in axialer Richtung
beaufschlagt.
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Das Gewinde dieses Ringes ist gegenüber dem Gewinde des Gewinderinges
zur Verstellung der Spannbacken vorzugsweise gegenläufig. Die Anlage des Ringes
zur Hülse ist beiderseits als Kegel gestaltet.
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Der Ring ist auf dem Körper mit einem Federring gegen unbeabsichtigtes
Abschrauben gesichert.
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Nachdem das Bohrfutter in üblicher Weise mit einem Kegelradschlüssel
gespannt ist, wird der Ring von Hand in Richtung der Hülse bewegt und an die Hülse
angezogen. Durch die Kraft auf die Hülse entsteht ein Verspannen von Hülse und Ring
zueinander. Da die Gewindesteigung des Ringes im Bereich der Selbsthemmung liegt,
wird ein Lösen des Ringes bei auftretenden Schwingungen verhindert, die Hülse und
der als Zahnkranz ausgebildete Gewindering zusammengedrückt und die Spannkraft zum
Halten des Werkzeuges aufrechterhalten. Gleichzeitig kann durch die vom Ring ausgehende
Axialkraft auf die Hülse, über den Gewindering auf die Spannbacken eine zusätzliche
Spannkraft auf das Werkzeug ausgeübt werden.
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Beim Lösen der Spannung braucht nur in üblicher Weise mit dem Kegelradschlüssel
entspannt werden. Damit löst sich aufgrund der gleichen Löserichtung der Ring.
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Die Erfindung wird nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher
erläutert. Die zugehörige Zeichnung zeigt eine Vorderansicht im Halbschnitt.
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In einem, mit der Maschinenspindel einer Bohrmaschine über Gewindeaufnahme
in Verbindung stehenden Bohrfutterkörper 1 sind in Bohrungen Spannbacken 2 geführt,
die zur Mittelachse des Bohrfutters geneigt angeordnet und mittels Gewinde über
einen mit Innengewinde versehenen Zahnkranz 3 bewegbar sind. Der als Zahnkranz 3
ausgebildete Gewindering wird in einem Einstich des Bohrfutterkörpers 1 geführt.
Er ist zum Zwecke der Montage an einem, durch zwei gegenüberliegende Bohrungen,
geschwächten Querschnitt gebrochen und nach seinem Einlegen in den Einstich mit
einer Hülse 4 zusammengehalten.
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Der Bohrfutterkörper 1 ist maschinenseitig mit einem Außengewinde
versehen, auf dem ein Ring 5 bewegbar ist.
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Der Ring 5 ist am äußersten Durchmesser mit einem Innenkegel versehen,
an dem sich ein Außenkegel der Hülse 4 abstützt.
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In einem, am äußersten maschinenseitigen Ende des Bohrfutterkörpers
1 befindlichen Einstich ist ein Sicherungsring 6 angeordnet, damit der Ring nach
dem Entspannen gegen unbeabsichtigtes Abschrauben gesichert ist.
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Beim Betätigen des Bohrfutters zum Zwecke des Festspannens eines Werkzeuges,
wird in üblicher Weise mit einem Kegelradsohlüssel 7 der Zahnkranz 3 in Drehung
versetzt und über das Innengewinde die Spannbacken 2 axial verschoben und aufgrund
der zur Mittelachse geneigten Anordnung in Richtung Werkzeug bewegt.
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Dabei drückt sich der Zahnkranz 3 in Richtung Maschinenseite an die
Planseite des Einstiches an. Zum Sichern gegen ein Lösen der Verbindung zwischen
Hülse 2 und Zahnkranz 3 und der Spannung des Werkzeuges wird der Ring 5 in der gleichen
Drehrichtungs wie die Verbindung Hülse 4 zu Zahnkranz 3 zum Zwecke des Spannens
mit dem Kegelradschlllssel 7 bewegt wird, gedreht und fest an die Hülse angeschraubt.
Damit wird eine axiale Verschiebung der Hülse 4 vermieden und die Spannkraft erhöht.
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Beim Entspannen des Werkzeuges wird mit dem Kegelradschlüssel 7 der
Zahnkranz entgegen der Spannrichtung bewegt. Durch die vom Spannen bestehende Preßverbindung
zwischen dem Ring 5 und der Hülse 4 wird bei dem Entspannvorgang der Ring gedreht
und dadurch wieder gelöst.