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Friktionsmeßgerät für Hülsenkronen
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Die Erfindung betrifft ein Friktionsmeßgerät für Hülsenkronen mit
einer in die Kronenhülse einsetzbaren Zange.
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ilulsenkronen, die als Zahnprothesen dienen, bestehen aus einer metallischen
Hülse, die auf einen Zahnstumpf fest aufgesetzt wird, und einer Krone, die unter
Reibung auf diese Hülse gesteckt wird. Bei zylindrischer Hülse spricht man von einer
Teleskopkrone, bei konischer Hülse von einer Konuskrone.
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Für die Funktionsfähigkeit einer Hülsenkrone ist die Reibungskraft
entscheidend, mit welcher die Krone auf der Hülse sitzt. Bei zu geringer Reibung
besteht die Gefahr, dals die Krone sich selbsttätig von der Hülse löst, während
bei zu starker Reibung Schwierigkeiten bestehen, die Krone von der Hülse, z.B. zu
Reinigungszwecken abzunehmen.
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Der optimale Reibungssitz der Krone auf der Hülse wird bisher aufgrund
praktischer Erfahrung bestinunt. Dazu wird die Hülse mit einer Zange erfaßt, die
in die Hülse eingesetzt und von innen gegen die Hülsenwand gespreizt wird, dann
wird die Hülse von Hand mittels dieser Zange aus der Krone herausgezogen. Der Reibungssitz
der Krone auf der Hülse wird dabei gefühlsmäßig als die Kraft bestimmt, die zum
Herasziehen der Hülse erforderlich ist.
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Diese Methode ist naturgemäß ungenau und setzt eine große Erfahrung
voraus, wenn einigermaßen zuverlässige Ergebnisse erzielt werden sollen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diesen unbefriedigenden
Zustand zu ändern und ein Friktionsmeßgerät zu schaffen, mit dem in einfacher Weise
die Reibungskraft,
mit welcher die Krone auf der Hülse sitzt, quantitativ
bestimmt werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch ein Friktionsmeßgerät für Hülsenkronen mit
einer in die Kronenhülse einsetzbaren Zange gelöst, das erfindungsgemäß gekennzeichnet
ist durch ein Innenrohr, in welchem die Zange angebracht ist, durch ein Außenrohr,
in welchem das Innenrohr verschiebbar sitzt, durch eine das Innenrohr in dem Außenrohr
haltende Zug feder und durch eine lösbare, das Zurückgleiten des Innenrohres in
das Aussenrohr verhindernde Rasteinrichtung.
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Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung sind
in den Unteransprüchen angegeben.
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Das erfindungsgemäße Friktionsmeßgerät erlaubt eine exakte Messung
der Reibungskraft, mit welcher die Krone auf der Hülse sitzt, nach dem Prinzip der
Federwaage. Die Zange, die in dem Innenrohr sitzt, wird in die Hülse eingesetzt
und in dieser festgespannt. Dann wird das Meßgerät an dem Aussenrohr erfaßt und
die Hülse aus der Krone gezogen.
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Dabei dehnt sich zunächst die Zugfeder aus, wobei das Innenrohr aus
dem Außenrohr gezogen wird. Sobald die Zugfeder soweit gespannt lSt, daß ihre Federkraft
die Reibungskraft der Hülse in der Krone übertrifft, wird die Hülse aus der Krone
herausgezogen. Die Rasteinrichtung verhindert
nun, daß die Zugfeder
das Innenrohr in das Aussenrohr zurückzieht, so daß die Federdehnung und damit die
Reibungskratt der Hülsenkrone bequem an der Relativverschiebung von Innenrohr und
Außenrohr abgelesen werden kann.
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Das Friktionsmeßgerät ist mechanisch äußerst einfach aufgebaut, so
daß es einfach und kostengünstig hergestellt und montiert werden kann.
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Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1
- eine Seitenansicht eines Friktionsmeßgerätes gem. der Erfindung, Fig. 2 - eine
Seitenansicht des Friktionsmeßgerätes, wobei das Aussenrohr axial aufgeschnitten
ist, Fig. 3 - in vergrößerter Darstellung die Sperrklinke der Rasteinrichtung und
Fig. 4 - eine Seitenansicht des Friktionsmeßgerätes, wobei nnenrohr- und Aussenrohr
axial geschnitten sind.
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Das Friktionsmeßgerat besteht aus einem Außenrohr lo mit kreisförmigem
Querschnitt, das an seinem einen Ende verschlossen ist. In diesem Außenrohr lo ist
mit geringem Spiel axial ein Innenrohr 12 verschiebbar, das ebenfalls kreisförmigen
Querschnitt aufweist. Das Innenrohr 12 ist an beizen Enden offen.
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Am verschlossenen Ende ist in das Aussenrohr im Inneren ein diametraler
Stift 14 eingesetzt. In entsprechender Weise ist in das Ende des Innenrohres 12
ein diametraler Stift 16 eingesetzt. Zwischen den Stiften 14 und 16 ist eine Schrauben-Zugfeder
18 gespannt, die das Innenrohr 12 in das Außenrohr 1o hineinzieht.
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An der Aussenseite dL Innenrohres 12 ist eine Sägezahnleiste 20 vorgesehen,
die in Längsrichtung des Innenrohres 12 verläuft. Die flach ansteigenden Flanken
der Sägezähne sind dem vorderen Ende, die steil ansteigenden Flanken dem rückwärtigen,
die Feder 18 aufweisenden Ende des Innenrohres 12 zugewandt.
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Mit der Sägezahnleiste 20 steht eine Sperrklinke 22 in Eingriff, die
schwenkbar in einem Längsschlitz der Wand des Aussenrohres 1o gelagert ist. Die
Sperri Linke ist als zweiarmiger Hebel ausgebildet. Der eine die Klinke bildende
Arm 24 ragt nach vorne gerichtet in das Innere des Aussenrohres 1o und kommt mit
der Sägezahnleiste 20 in Eingriff.
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Der andere Arm verläuft zunächst in dem Längsschlitz in der Wand des
Außenrohres 1 und ist dann radial nach außen abgewinkelt und als Betätigungstaste
26 ausgebildet. Zwischen das Außenrohr 10 und die Betätigungstaste 26 ist eine gebogene
Blattfeder 28 eingesetzt, die die Betätigungstaste 26 nach außen und somit die Sperrklinke
24 nach innen gecn die Sägezahnleiste 20 drückt.
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Um 90° gegen die Sägezahnleiste 20 versetzt sind auf der Aussenseite
des Innenrohres 12 in Längsrichtung Markierungen 30 vorgesehen. Diese Markierungen
sind durch ein Fenster 32 des Aussenrohres 10 sichtbar. Eine an diesem Fenster 32
angebrachte Markierung 34 erlaubt eine genaue Ablesung der Relativverschiebung zwischen
Innenrohr 12 und Aussenrohr 1o an den Markierungen 30 und somit eine genaue Bestimmung
der Dehnung der Feder 18.
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In dem Innenrohr 12 befindet sich eine Zange, die aus zwei Zangenarmen
36 und 38 besteht, die um einen in dem Innenrohr 12 befesti<jten Zapfen 40 gegeiieinander
verschwenkbar sind. Die vorderen aus dem Innenrohr 12 herausragenden Enden der Arme
36 und 38 weisen einen im wesentlichen halbkreisförmigen Querschnitt auf und sind
an ihrer runden Aussenseite mit einer Riffelung versehen, so daß sie in die Krünenhülse
eingesetzt und von innen gegen diese gepreßt werden können.
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In dem dargesteilten Ausführungsbeispiel ist der eine Zangenarm 38
in dem Innenrohr 12 festgelegt und nur der Arm 36 ist um den Zapfen 40 schwenkbar.
Im Bereich der rückwärtigen Enden der Zangenarme 36 und 38 ist eine Rändelschraube
42 vorgesehen, die radial in das Innenrohr 12 hineinragt. Der Schaft 44 der Rändelschraube
42 ist in der Wand des Innenrohres 12 drehbar aber axial unverschiebbar gelagert.
Im Inneren des Innenrohres 12 weist der Schaft 44 ein Gewinde auf und sitzt in einer
Gewindebohrung 46 des Zangenarmes 36. Der Schaft 44 der Rändelschraube 42 ist durch
einen axialen Längsschlitz 48 des Außenrohres 1o herausgeführt, so daß die Rändelschraube
42 die Verschiebung des Innenrohres 12 in dem Außenrohr 10 nicht behindert. Eine
Drehung der Rändelschraube bewirkt ein Schließeti oder Auseinanderspreizen der Zangearme
36 und 38.
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Selbstverständlich sind auch andere Arten der Betätigung der Zangenarme
36 und 28 möglich. Beispielsweise können beide Zangenarme schwenkbar sein und der
Schaft 44 der Rändelschraube 42 kann zwei Abschnitte mit gegenläufigem Gewinde aufweisen,
die jeweils in Gewindebohrungen der Zangenarme 36 und 38 sitzen.
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Im vorderen, aus dem Aussenrohr lo herausragenden Bereich des Innenrohres
12 ist eine Gewindebohrung vorgesehen, in welche eine Anschlagschraube 50 eingesetzt
ist. Die Anschlagschraube
50 dient als verstellbarer Anschlag
für den Zangenarm 36, um das Auseinanderspleizen der Zange zu begrenzen.
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Das gesamte Friktionsmeßgerät ist vorzugsweise aus Metall hergestellt.
Es ist auch möglich, einzelne Teile, insbesondere die Rohre 10 und 12 aus Kunststoff
herzustellen.
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Aus der vorstehendem Beschreibung ergibt sich die Funktionsweise des
Friktionsmeßgerätes ihne weiteres.
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Die aus dem Innenrohr 12 herausragenden Enden der Zangenarme 36 und
38 werden in die Kronenhülse eingesetzt und mittels der Rändelschrauben 42 vott
innen @ gen diese Hülse gepreßt, so daß diese von der Zange festgehalten wird. Dann
wird die Krone mit einen Hand festegehalten, während mit der anderen Hand an dem
Außenrohr gezogen wird. Dabei dehnt sich die Zugfeder 18 und das Innenrohr 12 wird
aus dem Aussenrohr 10 gezogen. Sobald die Zugspannung der Feder 18 die Reibungskraft
überschreitet, mit welcher die Hülse in der Krone sitzt, wird die Hülse aus der
Krone herausgezogen. Das Innenrohr 12 wird somit nicht mehr an der Zange 36, 38
@@lgehalten, so daß es durch die Feder 18 wieder in das Aussenrohr 10 hineingezogen
würde. Dies wird jedoch dadurch verhindert, daß nun die Sperrklinke 24 in die Sägezahnleiste
20 einrastet. Das Innenrohr 12 und das Außenrohr 10 werden somit in der gegenseitigen
Stellung festgehalten, in welcher die Zug-spannung der Feder 18 der Reibungskraft
der Hülse in der Krone entspricht. Diese
Kraft kann mit hilfe der
Markierungen 30 und 34 abgelesen werden.
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Anschließend wird die Betätigungstaste 26 niedergedrückt, so daß die
Sperrklinke 24 aus der Sägezahnleiste 20 ausgerckt wird. Das Innenrohr 12 wird nun
durch die Feder 18 wieder vollständig in das Aussenrohr 10 zurückgezogen, so daß
das Gerät wieder in seiner Ausgangsruhestellung ist.
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L e e r s e i t e