DE2749618C3 - Verhinderung der endogenen Oxalat-Harnsteinbildung - Google Patents
Verhinderung der endogenen Oxalat-HarnsteinbildungInfo
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Description
Benzoesäure
Folat
Pyridoxin (Vitamin Be
Thiamin (Vitamin Bi)
Pantothensäure
Retinol (Vitamin A)
400,0 mg—1000,0 mg
0,4 mg— 1,0 mg
1,0 mg— 3,0 mg
1,0 mg— 3,0 mg
5,0 mg— 10.0 mg
0,9 mg— 1,8 mg
0,4 mg— 1,0 mg
1,0 mg— 3,0 mg
1,0 mg— 3,0 mg
5,0 mg— 10.0 mg
0,9 mg— 1,8 mg
Die Bildung von Harnsteinen in der Niere und in der Blase läßt sich bisher noch nicht mit befriedigendem
Erfolg herabsetzen oder sogar verhindern. Es gibt verschiedene Arten von Harnsteinen. Die Oxalatsteine stellen
einen wesentlichen Teil derselben dar.
Die Bildung der Oxalatsteine ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Das im menschlichen Körper vorhandene
Oxalat wird teilweise mit der Nahrung aufgenommen. Man spricht in diesem Fall von exogenem
bzw. alimentärem Oxalat. Die äußere Zufuhr von Oxalat läßt sich auf verhältnismäßig einfache Weise kontrollieren
und steuern.
Ein zweiter Anteil des im menschlichen Körper anfallenden Oxalats ist das sogenannte endogene Oxalat, das
als Nebenprodukt des intermediären Stoffwechsels entsteht. Das Oxalat hat innerhalb des Stoffwechsels keine
Funktion von Bedeutung, so daß es als Nebenprodukt angesehen werden kann. Dieses Nebenprodukt ist aber
äußerst unerwünscht, unter anderem kann es dazu führen, daß sich Harnsteine bilden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die endogene Oxalat-Harnsteinbildung zu verhindern.
Bei der Lösung dieser Aufgabe geht die Erfindung zunächst von der Voraussetzung aus, daß sich die Oxalatbildung
dadurch beeinflussen lassen kann, daß die zu dieser Bildung erforderlichen Substrate anderweitig
biochemisch gebunden bzw. verbraucht werden, so daß sie nicht mehr in wesentlichem Umfang für eine Oxalatbildung
zur Verfügung stehen.
Für die Oxalatbildung wesentliches Substrat ist das Glycin.
Dieses wird im menschlichen Körper in einzelnen Stufen, zu denen auch die Bildugn von Glycolaldehyd,
Glycolsäure und Glyoxylsäure gehört, zu Oxalat umgesetzt.
Die oben genannte Aufgabe wurde durch die Verwendung von Benzoesäure und deren üblichen Salzen
gelöst. Diese Substanzen — bevorzugt Benzoesäure — sind geeignet, mit Glycin zu reagieren und anteilig Benzoylglycin,
auch Hippursäure genannt, zu bilden, welches ohne weiteres mit dem Harn ausgeschieden werden
kann. Bei geeigneter Dosierung kann soviel Glycin abgefangen werden, daß nur noch ein Minimum an GIyoxylat
entsteht. Damit sit aber die Möglichkeit zur Bildung von Oxalatsteinen entsprechend verhindert.
Bei der Verwendung von Benzoesäure zur Verhinderung der endogenen Oxalat-Harnsteinbildung stellt sich
die Frage nach deren toxikologischen Eigenschaften. Bisher ist diese Substanz in entsprechender Dosierung
durch die Verwendung zur Konservierung von Lebensmitteln bekannt. Die arzneimittelgemäße Verwendung
von Benzoesäure sowie deren Salzen ist aus den Literaturstellen (1) bis (3) bekannt. Die in diesem Zusammenhang
bereits vorliegenden umfangreichen Untersuchungen über die toxikologischen Risiken haben bestätigt,
daß die zur Erzielung des von der Erfindung angestrebten Erfolges erforderliche Dosierung der Benzoesäure
einen mehr als ausreichenden Sicherheitsabstand zu der toxischen Grenzkonzentration einhält. Es braucht deshalb
nicht befürchtet zu werden, daß die vorgeschlagene Verwendung von Benzoesäure wesentliche störende
Nebenwirkungen verursacht.
Die Verwendung der Benzoesäure und ihrer üblichen Salze wird hauptsächlich in der Rezidivprophylaxe bei
der Urolithiasis in Betracht kommen, nicht jedoch z. B. für eine Therapie oder Prophylaxe der angeborenen
Hyperoxalurie. Bei der erfindungsgemäßen Verwendung geht es insbesondere um die Rezidivprophylaxe
bei Menschen, die zur Bildung von Oxalatsteinen neigen.
Es wurde bereits erwähnt, daß die Bildung von Glyoxylat
eine Zwischenstufe bei der Entstehung von Oxalat darstellt. Es ist auch möglich, zumindest zu gewissen
Anteilen die Bildung von Oxalat noch dadurch zu vermindern, daß Glyoxylat anderweitig abgefangen bzw.
verbraucht wird. Zu einem kleinen Teil geschieht dies im Rahmen des Stoffwechsels selbsttätig in Form einer
Biosynthese, durch die dann Formyl-Coenzym A entsteht. Diese Umwandlung wird durch Folat vermittelt.
Wenn man bei der erfindungsgemäßen Verwendung von Benzoesäure und ihren üblichen Salzen auch noch
Folat zusetzt, kann der Anteil des auf diese Weise abgefangenen Glyoxylats vergrößert und damit die Bildung
von Oxalat herabgesetzt werden.
Ferner werden bei der erfindungsgemäßen Verwendung der Benzoesäure und ihrer üblichen Salze Vitamine
der Pyridoxingruppe zugesetzt, wodurch sich eine Aminierung von Glyoxylat zu Glycin erreichen läßt, wobei
Glycin dann wiederum durch Benzoesäure und deren übliche Salze abgefangen werden kann.
Auch wird durch Zugabe von Thiamin eine Biosynthese von Glyoxylat zu Alpha-keto-beta-OH-Adipinsäure
aktiviert. Auch hierdurch kann also ein weiterer Teil des Glyoxylats an der Bildung von Oxalat gehindert
so werden.
Die Zugabe von Pantothensäure ist erforderlich, um die Biosynthese von Benzoylglycin bei Zugabe von Benzoesäure
und deren üblichen Salzen zu fördern.
Prinzipiell zielt das vorgeschlagene medikamentöse Konzept darauf ab, bei den entscheidenden biochemischen Reaktionen das Stoffwechselgleichgewicht so zu beeinflussen, daß der Metabolismus von der Biosynthese des Oxalats abgelenkt wird.
Ein weiterer lokaler Faktor der Harnsteinbildung kann durch ausreichende Versorgung mit Retinol ausgeschaltet werden, welches deshalb ebenfalls bei der vorgeschlagenen Verwendung von Benzoesäure und ihren üblichen Salzen enthalten kann.
Die Dosierung wird sich zur Erzielung der gewünschten Wirkung bei erwachsenen Personen im allgemeinen in einem Rahmen halten, der sich zwischen 400 und 1000 mg Benzoesäure oder äquivalenten Mengen von deren üblichen Salzen für einen Zeitraum von 24 Stun-
Prinzipiell zielt das vorgeschlagene medikamentöse Konzept darauf ab, bei den entscheidenden biochemischen Reaktionen das Stoffwechselgleichgewicht so zu beeinflussen, daß der Metabolismus von der Biosynthese des Oxalats abgelenkt wird.
Ein weiterer lokaler Faktor der Harnsteinbildung kann durch ausreichende Versorgung mit Retinol ausgeschaltet werden, welches deshalb ebenfalls bei der vorgeschlagenen Verwendung von Benzoesäure und ihren üblichen Salzen enthalten kann.
Die Dosierung wird sich zur Erzielung der gewünschten Wirkung bei erwachsenen Personen im allgemeinen in einem Rahmen halten, der sich zwischen 400 und 1000 mg Benzoesäure oder äquivalenten Mengen von deren üblichen Salzen für einen Zeitraum von 24 Stun-
den erstreckt
Für diesen Zeitraum kann das Präparat an zusätzlichen Wirkstoffen z. B. folgende Mengen an Vitaminen
enthalten:
0,9— 13 mg Retinol (Vitamin A)
1,0— 3,0 mgThiamin(Vitamin Β,)
1,0— 3,0 mg Pyridoxin (Vitamin B6)
0,4— l.OmgFolat
5,0—10,0 mg Panthothensäure
30
35
40
45
50
55
60
65
Claims (2)
1. Verwendung von Präparaten, die Benzoesäure bzw. deren übliche Salze und zusätzliche Vitamine
der Pyridoxingruppe und/oder Thiamin und/oder Folat und/oder Pantothensäure und/oder Retinol
enthalten, bei der Verhinderung der endogenen Oxalat-Harnsteinbildung.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Benzoesäure und die Vitamine
in folgendem Mengenverhältnis verwendet:
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---|---|---|---|
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NL7810914A NL7810914A (nl) | 1977-11-05 | 1978-11-02 | Werkwijze ter bereiding van een geneesmiddel dat de oxalaatvorming en de afscheiding ervan in urine vermindert en de onder toepassing van deze werkwijze verkregen gevormde geneesmiddelen. |
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DE3441502A1 (de) * | 1984-11-14 | 1986-05-15 | Farco-Pharma GmbH, 5000 Köln | Pharmazeutisches praeparat zur prophylaxe von kalziumoxalatsteinen |
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DE3046580A1 (de) * | 1980-12-11 | 1982-07-01 | Leskovar, Peter, Dr.-Ing., 8000 München | Harnsteinaufloesende mittel |
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