DE27487C

DE27487C - Apparat zur Bestimmung des Prozentgehaltes von Gasen in der atmosphärischen Luft

Info

Publication number: DE27487C
Application number: DENDAT27487D
Authority: DE
Original assignee: P. BINSFELD in Gent, Belgien

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 42: Instrumente.

Fatentirt im Deutschen Reiche vom 5. October 1883 ab.

Der Apparat dient zur Bestimmung des Procentgehalts der atmosphärischen Luft an Gasen, welche schwerer oder leichter sind, als jene, wie Leuchtgas, Grubengas, todte Wetter, Kohlensäure u. s. w.

In dem Holzkästchen a, Fig. 4, dessen Hinterwand und beide Seitenwände mit Drahtgitter versehene rechteckige Oeffhungen haben, befindet sich das poröse cylindrische Gefäfs b, welches mittelst des Rahmens ί und der vier Schrauben t, Fig. 2, gegen die Decke des Holzkästchens α gedruckt wird. Diese Decke hat eine runde Oefmung von dem Durchmesser des inneren Cylinderraumes. Zur besseren Dichtung ist zwischen Cylinder und Holzrand der Gummiring c, Fig. 4, eingefügt. Concentrisch über der Cylinder- und Deckenöffnung ist die dünne gewellte Kupferplatte d so angebracht, dafs sie und die Wände des porösen Gefäfses einen abgeschlossenen Raum bilden. In der Mitte dieser Kupferplatte und senkrecht darauf ist die Zahnstange e befestigt, welche durch den am Lager g der Zahnwelle h angebrachten Stift f gegen h gehalten wird. An dem einen Ende dieser Welle ist der Zeiger i, Fig. 3 und 4, angebracht, welcher sich in der Vertiefung der Vorderwand des Holzkästchens bewegt. Wird nun der Apparat in eine Luftschicht gebracht, welche mit einem fremden Gase durchsetzt ist, z. B. Wasserstoffgas, so findet nach dem Gesetz der Diffusion der Gase eine Auswechselung der beiden Luftarten durch die Wand des porösen Cylinders statt, es tritt mehr Wasserstoff in den Cylinder, als atmosphärische Luft austritt. Es entsteht also innerhalb des Cylinders ein Luftdruck und die Kupferplatte wird nach aufsen gedrückt, welche letztere ihre Bewegungen mittelst der Zahnstange e und Welle h auf den Zeiger i überträgt. Bei schweren Gasen, z. B. Kohlensäure, entsteht im Cylinder eine Depression, die äufsere Luft drückt die Platte nach innen und der^v Zeiger bewegt sich nach der entgegengesetzten Richtung. Die in der Vertiefung der Vorderwand angebrachte Scala läfst ein Ablesen des Procentgehalts der Luft an Gasen, auf welche der Apparat gestellt ist, zu.

Die beiden Stellzeiger / und /', welche durch die Schrauben m und m' versetzt werden können und durch die beiden Federn 71 und n¹ gegen letztere gehalten werden, ermöglichen, den Apparat so zu stellen, dafs er bei einem bestimmten Procentgehalt der atmosphärischen Luft an einem der erwähnten Gase einen elektrischen Strom schliefst, welcher Lärm- oder andere Apparate in Bewegung setzt. Der Zeiger i steht nämlich mit der Klemmschraube r, Fig. 3, in Verbindung, dagegen die Stellzeiger / und /' mit den beiden Klemmschrauben q und q^l durch die Messingstreifen ζ und z^l. Klemmt man einen Poldraht einer elektrischen Batterie in die Schraube r, Fig. 4, und den getheilten anderen Poldraht in die beiden Schrauben q und q^l, so ist der Strom geschlossen, wenn der an dem Zeiger T-förmige Platinstift k, Fig. 3, einen der Platinflügel ο und o^l an den Stellzeigern / oder P berührt. Diese beiden Platin fiügel sind so angebracht, dafs sie bei der Bewegung des Zeigers durch dessen Stift k auf

die Seite gedrückt werden, den Zeiger also über die Stellzeiger hinaus passiren lassen. Durch die leichten Federn p werden die Flügel wieder in ihre frühere Lage zurückgeschnellt, wenn der Zeiger zurückgeht.

Die Scala ist mit der Glasplatte ν und der ganze Mechanismus mit der Messingplatte u tiberdeckt.

Claims

Patent-Anspruch:
Ein auf die Diffusion der Gase begründeter Wetteranzeiger, bei welchem die Luftdruckveränderung keine Flüssigkeitssäule, sondern eine elastische Platte d hebt und senkt, welche letztere ihre Bewegungen mittelst der Zahnstange e und Welle h auf den Zeiger i überträgt und dieser so den Procentsatz auf einer Scala anzeigt. Ferner kann der Apparat durch die Stellzeiger / und Z¹ so gestellt werden, dafs bei einem bestimmten Procentsatz von Gasen ein elektrischer Apparat in Thätigkeit gesetzt wird.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.