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Die Erfindung betrifft eine Sicherheitsgurtbefestigung an
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einem Kraftfahrzeugsitz, welcher am Fahrzeugboden in Längsrichtung
verschiebbar und feststellbar angeordnet ist, mit einem nur bei einer vorbestimmten
überlast am Sicherheitsgurt mit einer wesentlichen Vertikalkomponente beweglichen
Beschlag, welcher mit im Abstand von einer sich parallel zur Sitzverschieberichtung
erstreckenden, am Fahrzeugboden befestigten Fangschiene angeordneten Eingriffsmitteln
versehen ist, die bei der Uberlastbewegung des Beschlages mit der Fangschiene in
Eingriff kommen und die Haltekräfte vom Sicherheitsgurt über die Halteschiene unmittelbar
in den Fahrzeugboden Uberleitet.
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Es sind bereits Sicherheitsgurtbefestigungen bekannt, bei denen im
Falle einer beispielsweise durch einen Unfall hervorgerufenen vorbestimmten Uberlast
die durch den Gurt auf den Sitz ausgeübte Kraft nicht allein von der Sitzführungsschiene
aufgenommen wird, sondern zusätzlich eine Fangschiene odgl. vorgesehen ist, durch
die die Kraft direkt in den Fahrzeugboden eingeleitet wird. Nach einer ersten vorbekannten
Lösung (DT-OS 2 027 884) ist der Beschlag mittels verformbarer Laschen am Sitz befestigt,
und der Beschlag weist einen sich quer unter dem Sitz erstreckenden Rundstab auf,
der bei Verformung der Lasche mit einer Verzahnung an einer am Fahrzeugboden befestigten
Winkelschiene in Eingriff kommen kann. Bei einer anderen bekannten Sicherheitsgurtbefestigungsvorrichtung
ist der mit dem Sicherheitsgurt verbundene Beschlag durch gezielt deformierbare
Abstützelemente gehalten (DT-OS 2 400 898), welche sich bei einer gefährlichen Uberlast
verformen können und dadurch eine Sperre in eine Verzahnung eingreifen lassen. Diese
bekannten Lösungen haben jedoch den Nachteil, daß der Beschlag selbst bzw. die ihn
haltenden Teile bei einem Unfall oder ggf. auch schon bei einer scharfen Bremsung
verbogen werden, so daß die gesamte Befestigungsvorrichtung
zerlegt
und erneuert werden muß, um sie wieder betriebsbereit zu machen.
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Es ist auch schon bekannt (DT-AS 2 014 007), den Beschlag für die
Halterung des Sicherheitsgurtes um eine Querachse schwenkbar am Sitz zu befestigen
und durch eine Feder in ständigem Eingriff mit einer Verzahnung der Führungsschiene
für den Sitz zu halten. Durch einen Handgriff kann der Beschlag zwecks Sitzverschiebung
zeitweise aus der Verzahnung herausgeschwenkt werden. Abgesehen davon, daß bei dieser
bekannten Lösung alle Gurthaltekräfte ausschließlich auf die Führungsschiene übertragen
werden, muß die Schwenkvorrichtung für den Beschlag bei jeder Sitzverstellung betätigt
werden.
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Schließlich ist es schon bekannt geworden (DT-PS 1 152 907), den Bodenbeschlag
für die Befestigung des Sicherhe itsgurtes derart anzuordnen, daß er den Verstellbewegungen
des Sitzes nach vorn und hinten folgen kann und in allen Einstellagen des Sitzes
selbsttätig gegenüber dem Boden und dem Rahmen des Fahrzeuges verriegelt wird. Diese
bekannte Sicherheitsgurteinrichtung ist jedoch sehr platzaufwendig und hat weiter
den Nachteil, daß der Beschlag bei jeder Sitzverstellung auf der ihm zugeordneten
Schiene verschoben werden muß.
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Das Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Sicherheitsgurtbefestigung
der eingange genannten Gattung zu schaffen, welche bei einfachem Aufbau ohne Beeinträchtigung
der Betriebssicherheit nach einem Wirksamwerden, d.h. beispielsweise nach einem
Unfall auf einfache Weise und ohne das Erfordernis einer vollständigen Erneuerung
wieder in einen einwandfreien Betriebszustand versetzt werden kann.
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Hierzu sieht die Erfindung vor, daß der Bbm'chlag in seiner Außer-Eingriffslage
durch eine Rast oder einen Riegel gehalten
ist, welche bei der
vorbestimmten t;berlast die Bewegung des Beschlages freigeben. Aufgrund dieser Ausbildung
braucht der Beschlag nach einer Sicherheitsauslösung lediglich wieder in seine Ursprungslage
zurUckbewegt zu werden, worauf dann beim Vorliegen einer Rast entweder die normale
Betriebslage wieder erreicht ist oder im Falle eines Riegels dieser nur erneut in
seine Halteposition gebracht zu werden braucht, um die Sicherheitsgurtbefestigung
wieder voll betriebsfMhig zu machen und gleichzeitig die Sitzverstellung zu ermöglichen.
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Die Erfindung geht dabei von der Erkenntnis aus, daß durch Verwendung
einer Rast oder eines Riegels die Ausgangslage ohne großen Aufwand und Zerlegung
des gesamten Mechanismus wieder hergestellt werden kann, wobei allenfalls noch der
Ersatz eines billigen Auswechselteils (Riegel) in Betracht gezogen wird.
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Eine besonders bevorzugte praktische Aus fUhrungs form kennzeichnet
sich dadurch', daß der Beschlag mittel eines Bolzens in einem Langloch geführt ist,
dessen Länge mindestens so groß ist, daß die Eingriffsmittel durch Verschieben des
Bolzens im Langloch mit der Fangschiene in bzw. außer Eingriff treten können und
dessen Achsrichtung zumindest eine wesentliche Komponente in Richtung der vorbestimmten
Uberlast hat, und daß M Langloch die Rast oder der Riegel vorgesehen ist, welche(r)
den Bolzen normalerweise in der Entriegelungsstel lung hält, jedoch freigibt, wenn
die vorbestimte Uberlast Uberschritten wird. Vorzugsweise begrenzt das Langloch
die Bewegung des Beschlages in beiden Richtungen, so daß der Bolzen bei der Außer-Eingriifslage
am einen Ende, nach einer Sicherheitsauslösung am anderen Ende des Langloches anliegt,
wobei dann die Eingriffsmittel mit der Fangschiene in Eingriff stehen. Die Eingriffsmittel
bestehen vorzugsweise aus einer Verzahnung, während die Fangechiene Löcher zum Eingriff
der
Zähne des Beschlages aufweist.
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Das Langloch kann im einfachsten Fall als Rast eine Verjüngung aufweisen,
durch welche sich der Bolzen erst bei der vorbestimmten Uberlast hindurchzwängen
kann. Diese Ausführungsform ist mit geringstem baulichen Aufwand zu verwirklichen,
wobei der Auslösevorgang ohne den Ersatz von irgendwelchen Teilen voll reversibel
ist. Es kann aber auch zweckmäßig sein, den Bolzen oder den Sitsfuß zu erneuern.
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Die Erfindung gestattet es, die Sicherheitsauslösung schon bei relativ
geringen Uberlastkräften zu vollziehen, da die Rückstellung ohne weiteres möglich
ist. Auf diese Weise kann im Falle eines Unfalls ein Eingriff der Eingriffsmittel
an der Fangschiene mit Sicherheit erzielt werden.
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Eine weitere Ausführungsform ist so ausgebildet, daß ein'bei Uberlast
ausweichender Riegel in den Weg des Bolzens eingreift und das Langloch parallele
Wände aufweist. Dabei ist der Riegel vorzugsweise aus der Bahn des Bolzens herausschwenkbar
und an einem Stift verrastet. Der Riegel kann aber auch als leicht und billig auswechselbares
Verschleißteil ausgebildet sein.
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Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise anhand der Zeichnung
beschrieben; in dieser zeigt: Fig. 1 eine teilweise geschnittene Seitenansicht einer
erfindungsgemäßen Sicherheitsgurtbe festigung, Fig. 2 einen Ausschnitt einer teilweise
geschnittenen Seitenansicht einer weiteren Aus führungsform, Fig. 3 einen Schnitt
nach Linie I III und
Fig. 4 eine schematische Veranschaulichung
der Funktion der Ausführungsform nach den Fig. 2 und 3.
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Die im folgenden beschriebene Sicherheitsgurtbefestigung ist bis auf
die im folgenden beschriebenen Unterschiede im wesentlichen gleich wie die in der
am 22.9.1977 eingereichten Patentanmeldung P 27 42 668.2 mit dem Titel t'Sicherheitsgurtbefestigung"
(internes Aktenzeichen: 6027) beschriebene ausgebildet. Insoweit wird auf die Offenbarung
der Parallelanmeldung auch für vorliegende Anmeldung Bezug genommen.
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Nach Fig. 1 ist an einem mit dem Sitz fest verbundenen Teil, z.B.
dem Sitzfuß 19, der mit dem Sitzrahmen 18 verbunden ist, ein Langloch 12 vorgesehen,
das sich im wesentlichen in Richtung des Pfeiles 20 erstreckt, welcher in etwa die
Richtung der Zugkraft des Sicherheitsgurtes aufweist, die dieser auf eine Lasche
21 ausübt, wenn der Fahrer beispielsweise bei einem Unfall nach vorne geschleudert
wird. An die Bohrung 22 wird beispielsweise mittels eines Bolzens ein Sicherheitsgurt
oder ein Sicherheitsgurtschloß angeschlossen.
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Die Lasche 21 ist um eine Querachse schwenkbar mit einem Blechbeschlag
16 derart verbunden, daß sie in einem Winkelbereich von etwa 60 bis 800 frei schwenken
kann. Erfindungsgemäß ist der diese ßchwenkbowegung zulassende Bolzen 11 gleichzeitig
in den Langloch 12 des Bitefußes 19 geführt.
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Falls erwünscht kann auf das Ende des Bolzens 11 ein Ring 11' aufgesetzt
sein, welcher mit dem Langloch 12 susammenarbeitet.
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Gemäß Fig. 1 weist das Langloch 12 in der Mitte eine Verjüngung 15
auf, welche als Rast wirkt, indiz iie so bemessen ist, daß bei einer bestimmten
überlast in Richtung des Pfeiles 20 der Bolzen 11 bzw. der Ring 11' sich durch die
Verjüngung 15 hindurchzwhngen kann, um in den oberen Bereich des Langloches 12
zu
gelangen. Eine Bohrung 17 im Bereich der Verjüngung 15 kann deren Deformation erleichtern.
Hierbei kommt eine unten am Beschlag 16 vorgesehene Verzahnung 13 in Eingriff mit
entsprechend ausgebildeten Löchern an einer am Fahrzeugboden oder dem Fahrzeugtunnel
befestigten Fangschiene 23.
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Während der Sitzfuß 19 mit seiner etwas gekrümmten unteren Kante 24
auf der Oberseite 25 einer Gleitschiene gleitet, wenn der Sitz nach vorn oder hinten
verstellt wird, liegt eine am Beschlag 16 befestigte Blattfeder 26 an der Unterseite
der Gleitschiene oder an einem glatten Teil der Fangschiene 23 von unten an, so
daß bei der normalen Betriebslage der Beschlag 16 außer Eingriff mit der Fangschiene
23 gehalten wird.
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Nach einer Sicherheitsauslösung kann der Bolzen 11 bei Verwendung
entsprechender Werkstoffe für die Rastteile beispielsweise mittels eines Schlagwerkzeuges
ohne weiteres wieder in die in Fig. 1 dargestellte Ausgangslage zurückgebracht werden.
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Es muß jedoch damit gerechnet werden, daß beim Uberschlentzen in der
Taille eine bleibende Deformierung auftritt. In diesem Falle müßte nachgerichtet
oder das ganze Sitzgestell ausgetauscht werden, wie es bei den bekannten Systemen
üblich ist.
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Dies wird durch die nachstehend beschriebene Ausführungsform vermieden.
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Die Ausführungsform nach den Fig. 2 bis 4 unterscheidet sich von der
vorangehenden dadurch, daß das Langloch 12 mit parallelen Wänden ausgebildet ist.
Zur Zurückhaltung des Bolzens 11 in seiner Ausgangslage greift ein Riegel 15' in
den Bewegungsbereich des Bolzens 11 unmittelbar neben dem Langloch 12 ein. Der Riegel
ist nach Fig. 3 als mit einem U-förmigen Ende versehenes Blechteil ausgebildet,
dessen U-förmiges Ende das Blech des Sitzfußes 19 in der aus Fig. 3 ersichtlichen
Weise umgreift.
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Außerdem weist der Riegel 15' eine in Fig. 4 zu erkennende Ausnehmung
27 auf, die rastartig auf einem am Sitzfuß 19 befestigten Stift 18 sitzt.
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Wirkt in Richtung des Pfeiles 28 in Fig. 2 eine überlast auf den Bolzen
11, so schnappt der Riegel 15' aus der in Fig. 2 und 4 in ausgezogenen Linien dargestellten
Position in die in Fig. 4 gestrichelt wiedergegebene Lage, wobei die Spitze 29 des
Riegels 15' sich aus dem Bewegungsbereich des Bolzens 11 entfernt. Hierbei führt
der Riegel 15' eine Schwenkbewegung um die Stelle 17 seiner Führung aus.
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Nach einer derartigen Sicherheitsauslösung kann der Riegel 15' erneut
in seine aus Fig. 2 ersichtliche Eingriffslage zurückgedrückt werden, nachdem der
Bolzen 11 bzw. der mit ihm verbundene Beschlag 16 wieder in die ursprüngliche Lage
zurückgeschoben worden ist. Es ist auch möglich, den Riegel 15' als Verschleißteil
auszubilden, welches nach einer Sicherheitsauslösung durch ein neues Teil auf einfache
Weise ersetst werden kann.