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Anordnung zur Abstützung von Hanggut an einem
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schrägen Hang Die Erfindung betrifft eine Anordnung zur Abstützung
von Hanggut an einem schrägen Hang, insbesondere an der Böschung eines Dammes, unter
Verwendung von StUtz-Wangen, die mittels Haltevorrichtungen an dem Hang verankert
sind.
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Es ist bekannt, als Haltevorrichtungen für die Stützwangen Stücke
von Eisenbahnschienen zu verwenden, die senkrecht in den Boden eingeramst werden.
Die Schwierigkeit aber ist Jedoch, daß man bereits in geringer Tiefe auf undurchdringliche
Bodenschichten trifft, die den Schienen einen kaum oder nur äußerst schwer zu überwindenden
Widerstand entgegensetzen. Wenn die Schienen Jedoch nur bis zu einer geringen Tiefe
eingerammt werden, so
besteht die Gefahr, daß die Stützwangen mit
den Schienen unter der Last des sich an ihnen abstützenden Hanggutes zur Seite gedrückt
werden, wodurch das zu stützende Hanggut abrutscht.
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Der zuvor beschriebene Nachteil wird mit einer Anordnung vermieden
(DT-PS 26 11 091 des Anmelders) bei der die Stützwangen an Injektionslanzen befestigt
sind, welche in vorher in den Hang gebohrte Bohrlöcher eingeführt und durch Injektion
mit dem das Hanggut verfestigenden Material in dem Hang verankert sind. Die Injektionslanzen
werden vorzugsweise so lang gewählt, daß sie unterhalb der Gleitlinie des Hanges
enden. Diese bekannte Anordnung hat sich zwar hervorragend bewährt, sie ist jedoch
relativ teuer.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung zur
Abstützung von Hanggut an einem schrägen Hang, insbesondere an der Böschung eines
Dammes zu schaffen, die sich dadurch auszeichnet, daß sie weniger aufwendig als
die zuletzt beschriebene bekannte Anordnung und daher billiger ist.
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Die Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Haltevorrichtungen
einen Verankerungsarm und einen Haltearm aufweisen, die etwa einen Winkel von 900
einschließen, daß der Verankerungsarm etwa waagerecht in den Hang getrieben und
der Haltearm zwecks Stützwangenbefestigung nach oben gerichtet ist, und daß durch
den Verankerungsarm nächst der Verbindungsstelle mit dem 1Haltearm ein etwa senkrecht
nach unten in den Hang getriebener Arretiernagel hindurchgeführt ist.
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Die erfindungsgemäße Anordnung hat folgenden Vorteil: Da der Verankerungsarm
etwa horizontal in den Hang getrieben wird und dieser normalerweise aus aufgeschüttetem
Material besteht, insbesondere dann, wenn es sich um einen Damm handelt, besteht
in der Regel nicht die Gefahr, daß der Haltearm auf undurchdringliche Bodenschichten
tritt.
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Vielmehr kann er normalerweise relativ leicht in den Hang getrieben
werden. Da auf dem Verankerungsarm das Gewicht des darüberliegenden Hanggutes lastet,
kann der Haltearm durch die daran befestigten Stützwangen stark belastet werden.
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Die horizonatale Schubkomponente des abzustützenden Hanggutes wird
durch den Arretiernagel aufgefangen, der ein Herausschieben des Verankerungsarmes
aus dem nang verhindert.
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Der Arretiernagel verhindert auch, daß der Haltearm um den im Hang
befindlichen Verankerungsarm gedreht und damit aus seiner vertikalen Lage herausgeschwenkt
wird. Da der Arretiernagel nächst der Verbindungsstelle zwischen Verankerungsarm
und Haltearm durch den Verankerungsarm hindurchgeführt ist, braucht nach dem Eintreiben
des Verankerungsarmes in den Hang lediglich etwas Hanggut beiseite geräumt werden,
um die Stelle freizulegen, an der der Arretiernagel durch den Verankerungsarm hindurch
zuführen ist. Das weggeräumte Hanggut kann nach dem Eintreiben des Arretiernagels
in den Hang wieder auf die erwShnte Stelle aufgefüllt werden.
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Haltevorrichtungen der erfindnngsgeinäßon Art lassen sich auf einfache
und billige Weise herstellen und im Hang verankern.
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Mit einer Anordnung der erfindungsgemäßen Art ist es möglich, eine
beliebige Anschüttung an einem Hang abzustützen. Eine solche Anschüttung kann beispielsweise
zur Neuerstellung einer Berme neben dem Schotterbett eines Bahndammes dienen, wie
dies in der DT-PS 26 II 091 des Anmelders beschrieben ist. Es ist andererseits möglich,
mit der Anordnung Anschüttungen an Straßendämmen abzustützen, mit denen ein Gehweg
neben der straße erstellt werden soll. Auch können mit einer solchen Anordnung Stützmauern
zur Verhinderung von Steinschlag an entsprechend gefährdeten Hängen abgestützt werden.
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Eine zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung kann irin bestehen, daß
der Befestigungsarm eine über die Verbindungsstelle mit dem Verankerungsarm hinausreichende
nach unten gerichtete Verlängerung aufweist. Eine solche Verlängerung, die sich
nach unten in den Hang einbohrt, trägt ebenfalls dazu bei, zu verhindern, daß der
Haltearm in unerwünschter Weise um den eine Drehachse bildenden Befestigungsarm
aus seiner vertikalen Stellung ausgeschwenkt wird.
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Der Verankerungsarm und der Befestigungsarm sowie dessen ggf. vorgesehene
Verlängerung können beispielsweise aus Eisenschienen mit U-Profil durch Zusammenschweißen
hergestellt werden. Die dazu notwendigen Arbeiten können in Jeder kleineren Schlosserwerkstatt
durchgeführt werden, sodaß die Haltevorrichtungen praktisch immer in der Nähe des
Anwendungsortes produziert werden können und längere Transportkosten damit vermeidbar
sind.
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Um zu vermeiden, daß der Arretiernagel der Haltevorrichtung eine möglichst
große Steifigkeit gegen ein Verschwenken des Haltearmes um den Verankerungsarm gibt,
wird weiterhin vorgeschlagen, daß an der den Verankerungsarm bildenden Schiene ein
mit dem Loch fluchtender Rohrzapfen angeschweißt ist.
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Um das Eintreiben des Verankerungsarmes in den Hang zu erleichtern,
sollte die den Verankerungaarm bildende Schiene an ihrem Ende zugespitzt sein.
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Gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung können der Verankerungsarm
und der Befestigungsarm sowie dessen ggf.
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vorgesehene Verlängerung plattenförmig ausgebildet sein und aus Stahlbeton
bestehen. Eine solche Haltevorrichtung wird durch Eingießen von Beton in eine vorher
mit einer Bewehrung versehene Form hergestellt. Ach diese Art der Herstellung ist
nicht ortsgebunden und billig.
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Der plattenförmige Verankerungsarm sollte vorzugsweise so geformt
sein, daß ergeben sein Ende spitz zuläuft, damit er sich relativ einfach in den
Hang eintreiben läßt.
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AusfU?irungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der
Zeichnung beschrieben.
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Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch einen schrägen
Hang mit einer Anordnung zur Abstützung von Hanggut; Fig. 2 eine perspektivische
Darstellung einer ersten Ausführungsform von Haltevorrichtungen; Fig. 3 eine perpektivische
Darstellung einer zweiten Ausführungsform von Haltevorrichtungen.
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Figur 1 zeigt einen Bahndamm 1 mit einer einen schrägen Hang bildenden
Böschung 2. Auf dem Bahndamm 1 befindet sich ein Schotterbett 3 mit Gleisen 4 und
Bahnschwellen 5. Die ursprüngliche Böschung oder Randschräge des Schotterbettes
3 ist mit 6 bezeichnet. Neben dem Schotterbett 3 verläuft auf dem Bahndamm 1 ein
im Fachjargon als "Berme" bezeichneter Fußweg 7.
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FIit 8 ist die Randschräge eines verbreiterten Schotterbettes bezeichnet.
Eine solche Verbreiterung tritt mit der Zeit durch Nachfüllen des Schotterbettes
und durch seitliches Verdrängen des Schotters infolge der durch die Züge bewirkten
Erschütterungen auf. Man erkennt, daß bei dem verbreiterten Schotterbett die Berme
7 verschüttet ist.
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Zur Neuerstellung einer Berme werden in den schrägen Hang 2 des Bahndammes
1 in regelmäßigen Abständen Haltevorrichtungen 10 eingetrieben. Diese bestehen gemäß
Figur 2 aus einem Haltearm 11 und aus einem Verankerungsarm 12. Der Haltearm II
und der Verankerungsarm 12 bestehen aus Eisenschienen mit U-Profil. Die beiden Arme
11,12 sind zusammengeschweißt.
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Der Haltearm 11 weist an seinem unteren Ende noch eine Verlängerung
13 auf. Nächst der Verbindungsstelle zwischen den beiden Armen 11,12 ist in dem
Verankerungsarm 12 ein Loch 19 vorgesehen. Das Loch 19 fluchtet mit dem Innenraum
eines Rohrzapfens 15, welcher an den Verankerungsarm 12 angeschweißt ist. Das Loch
19 und der Rohrzapfen 15 dienen zur Aufnahme und zur Mihrung eines Arretiernagels
14.
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Wie man aus Fig. 1 entnehmen kann, wird der Verankerungsarm 12 etwa
horizontal in den nang 2 des Dammes 1 eingetrieben.
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An der Stelle, wo die Haltevorrichtung 10 in den Hang 2 eingetrieben
wird, wird zunächst etwas Hanggut weggeräumt, wie dies durch die gestriChelte Linie
20 angedeutet ist.
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Der freigeräumte Bereich ermglicht die Aufnahme der Verlängerung 13
sowie das Eintreiben des Arretiernagels 14 in den Boden. Dann wird das weggeräumte
Hanggut wieder aufgefüllt. Der Haltearm 11 erstreckt sich nunmehr etwa senkrecht
nach oben. Eine Verlängerung 13 sowie der sich etwa senkrecht nach unten erstreckende
Arretiernagel 14 verhindern ein Ausschwenken des Haltearmes 11 um den Verankerungsarm
12 aus seiner vertikalen Lage.
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An den Haltearmen 11 wird nun mittels Klammern 17 StUtswangen 9 aus
Beton befestigt Der Raum zwischen dem schrägen Hang 2 des Dammes 1 und den St(1t:wangen
9 wird mit einem FUllgut 16 ,beispielsweise mit Erde ausgefüllt. Dadurch entsteht
eine neue Berme 18.
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Die Haltevorrichtungen 10 mit den Stitzwangen 9 können auch höher
am Hang angesetzt werden, als es in Fig. 1 dargestellt ist. So ist es beisplel8t=gi8e
möglich, sie, wie bereits in der DT-PS 26 11 091 beschrieben, so hoch am Hang 2
anzusetzen, daß die neue Berme 18 praktisch mit dem oberen Rand der Stützwangen
9 fluchtet.
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Die in Figur 3 dargestellte modifizierte Auslührungsform für eine
Haltevorrichtung, die hier mit 110 bezeichnet ist, unterscheidet sich von der in
Fig. 2 dargestellten Ausführungsform dadurch, daß sie aus Stahlbeton besteht. Der
Verankerungsarm 112, der Haltearm 111 und die Verlängerung 113 sind plattenförmig
ausgebildet. Auch hier ist nächst der Verbindungsstelle zwischen dem Haltearm 111
und dem VerankerungBrm 112 ein Loch 119 zur Aufnahme eines Arretiernagels vorgesehen.