DE274712C

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Publication number: DE274712C
Application number: DENDAT274712D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Vorliegende Erfindung betrifft Kombinationen einer elektrischen Verschluß- und Alarmvorrichtung zur Sicherung nicht verschließbarer sowie verschließbarer Türen und dergleichen Ein-

richtungen gegen Einbruch und unbefugtes öffnen, welche als Neuheit die Eigenart aufweist, daß beim Versuch des Zurückziehens der Falle oder des Schließriegels verstellbare Federkontakte das Schließen eines oder mehrerer Stromkreise bewirken, wodurch sowohl Elektromagnetsysteme mit Ankervorrich'tungen vorzugsweise in T-Form mit Gegenfedern erregt werden, so daß sich die Zunge des Ankers riegelartig in die Verschlußöffnung des Türrahmens verschiebt und somit eine automatische Verschließung hervorruft, als auch infolge desselben Stromschlusses gleichzeitig ein elektrischer Alarm durch Läutewerk und Glühlampe eintritt und die automatische Sicherung und der Alarm so lange in Tätigkeit bleibt, wie Zurückziehung der Falle und des eigentlichen Scbließriegels des Schlosses anhält oder eine Ausschaltung des Stromkreises nicht stattgefunden hat.

Ferner ist die Anordnung derart getroffen, daß durch entsprechende Einstellung der Federkontakte eine Kontaktgebung schon bei der geringsten Rückwärtsbewegung der Falle oder des Drückers eintreten muß, bevor überhaupt eine Auslösung der mechanischen Schließteile möglich wird. Auch kann durch Abschalten bzw. Kurzschließen der Kontaktgeberleitung mittels eines Schalters die elektromagnetische Verschlußeinrichtung auch vom Raum aus als Dauerverschluß benutzt werden.

Der Gegenstand der Erfindung ist in der Zeichnung beispielsweise dargestellt.

Sämtliche Teile der genannten Kombination sind innerhalb des zu sichernden Raumes geschützt untergebracht und setzen sich aus folgenden Vorrichtungen zusammen:

a) dem Hauptstromkreis 1 mit der Batterieanlage 2, dem Stromausschalter 3 und Kurzschlußschalter 3¹,

b) dem magnetelektrischen Sicherheitsschloß 4,

c) der Kontaktgebervorrichtung 5 mit der Abzweigleitung 6 für die beiden Kontaktstellen 7 und 8 der Falle 9 und des Riegels 10 im Schloß 30,

d) der Alarmvorrichtung 11 und 12 mit Umschalter 14.

Die Speisung der Anlage ist möglichst unabhängig von der Lichtanlage und geschieht je nach Größe und Anzahl der Sicherheitsvorrichtungen durch Elemente oder Akkumulatorenbatterien. Der automatische Verschluß 4 besteht aus einem Elektromagnet system 15 mit zwei nebeneinander gelagerten Elektromagnetspulen 16, 16¹. Die Kerne sind an ihren hervorstehenden Enden mit kräftigen Polschuhen 17, 17¹ versehen, um beim Stromschluß eine möglichst starke Anziehung des Ankers 18 hervorzurufen. Zwischen den Magnetspulen befindet sich längsverschiebbar gelagert der Riegel 19 mit dem aufgesetzten Anker von T-Form. Die Begrenzung der Bewegung wird

einerseits durch die Führung der Nasen 21, 21^l in den gegenüberstehenden Nuten 20, 20¹ der aufgeschobenen Hülse 22, andererseits durch die Bodenplatte 23 der Magnetspulen hervorgerufen. Gleichzeitig bedingen die Nasen 21, 21¹ noch, daß die auf der Hülse 22 lagernde Feder 24 den Riegel 19 stets in Öffnungsstellung hält, solange der Anker nicht angezogen ist.

Die Kontaktgebervorrichtung 5 ist innerhalb des Schlosses oder unmittelbar daneben geschützt eingebaut und derartig mit dem Verschluß verbunden, daß bei der Öffnungsbewegung der einzelnen Schließteile ein Strom-Schluß durch die Kontaktgeber eintritt, wodurch die beiden Sicherheitsvorrichtungen in Wirkung treten.

Die Kontaktgebervorrichtung* setzt sich aus ein, zwei oder mehreren Kontaktstellen zusammen, je nachdem die Sicherung durch Drücker, Riegel und Falle erfolgen soll.

In dem Ausführungsbeispiel sind zwei Kontaktstellen an der Falle 9 und dem Riegel 10 des Türschlosses 30 vorgesehen. Die Kontaktgeber liegen parallel zueinander und sind an dem Hauptstromkreis 1 angeschlossen. Die beiden Kontaktstellen 7 und 8 sind gegen das Schloß 30 sowie auch gegeneinander isoliert und bestehen aus den isoliert gelagerten Bügeln 25, 25¹ und den einstellbaren Federkontakten 26, 26¹, welche aus den Stellschrauben 27, 27¹ und den Spiralfedern 28, 28¹ bestehen, um dadurch das Freigehen der beweglichen Schließteile beim Rückwärtsgang nicht zu hindern und auch jederzeit eine Änderung in der Kontaktgebung zu ermöglichen, so daß von den aufgesetzten Mitnehmern 29, 29¹ der Stromschluß- und die Auslösung der elektrischen Verschluß- und Alarmvorrichtung schon bei einer geringen Öffnungsbewegung der Falle 9 oder des Riegels 10 erfolgen kann.

Der Alarm wird durch das Läutewerk 11 und das Aufleuchten einer Kontrollampe 12 bewirkt. Beide Apparate können durch den Umschalter 14 ein- und ausgeschaltet werden. Der Alarm tritt infolge des gemeinsamen Stromkreises 1 gleichzeitig mit der automatischen Sicherung 4 ein. Die Dauer richtet sich nach der Kontaktgebung innerhalb des Schlosses.

Sie ist zeitweilig, wenn der Versuch gemacht wird, den Verschluß zu öffnen, und dauert so lange, wie Falle oder Riegel zurückgezogen ist.

Durch Einlegen des Kurzschlußschalters 3¹

werden die Kontakte 7 und 8 außer Wirkung gesetzt, und der magnet elektrische Sicherheitsverschluß bleibt dadurch eingeschaltet. Hierbei muß aber auch der Umschalter 14 auf die Stellung 14¹ gelegt werden, damit die Alarmvorrichtung nicht in Wirkung tritt.

Diese Anordnung dient zur dauernden elektrischen Verriegelung.

Der Einschalter 3 dient dazu, den Stromkreis ι mit der Sicherheits- und Alarmvorrichtung ein- oder ausschalten zu können. An Stelle des Handschalters kann aber auch ein automatischer Zeitschalter (ein Uhrwerk mit verstellbarer Kontaktschlußvorrichtung) besonders für die selbsttätige Ein- und Ausschaltung während der Nachtstunden gesetzt werden.

Die Wirkungsweise ist folgende:

Der Kurzschlußschalter 3¹ sei ausgeschaltet, die Batterie 2 angeschlossen, der Ausschalter 3 eingelegt, der Umschalter 14 auf Alarm gestellt und der Türverschluß des Verschlußraumes eingeklinkt oder abgeschlossen. Wird nun unternommen, das Schloß durch Einklinken oder Aufschließen zu öffnen, dann wird bei der Öffnungsbewegung der Falle 9 oder des Riegels 10 durch den Mitnehmer 29 oder 29¹ Kontaktschluß an den Kontaktgebern 7 bzw. 8 hergestellt und damit der Hauptstromkreis ι geschlossen.

Durch den Stromschluß wird der Anker 18 entgegen der Federkraft 24 aus seiner Ruhelage von dem erregten Magnetsystem 15 angezogen und nimmt auch den damit verbundenen Riegel 19 mit. Letzterer schiebt sich hierbei in die Verschlußöffnung und hält die Tür somit verschlossen, wie in der Zeichnung dargestellt. Außerdem treten auch mit dem Kontaktschluß das Läutewerk 11 und die Lampe 12 in Wirksamkeit und zeigen den beabsichtigten Einbruch innerhalb des Verschlußraumes oder in der Kontrollstelle an.

Die Sicherheitsanlage läßt sich infolge ihrer einfachen und wenig Raum beanspruchenden Form nicht nur für größere Räume verwenden, sondern kann auch bequem in kleinere Tür- und Schubvorrichtungen eingebaut werden.

Claims

Patent-An Sprüche:

i. Kombination einer elektrischen Verschluß- und Alarmvorrichtung zur Sicherung nicht verschließbarer sowie verschließbarer Türen und dergleichen Einrichtungen gegen Einbruch und unbefugtes Öffnen, dadurch gekennzeichnet, daß beim Versuch des Zurückziehens der Falle oder des Schließriegels verstellbare Federkontakte das Schließen eines oder mehrerer Stromkreise bewirken, wodurch sowohl Elektromagnetsysteme mit Ankervorrichtungen, vorzugsweise in T-Form mit Gegenfedern, erregt werden, so daß sich die Zunge des Ankers riegelartig in die Verschlußöffnung des Türrahmens vorschiebt und somit eine automatische Verschließung hervorruft, als auch infolge desselben Stromschlusses gleichzeitig ein elektrischer Alarm durch Läutewerk und Glüh-

lampe eintritt und die automatische Sicherung und der Alarm so lange in Tätigkeit bleibt, wie die Zurückziehung der Falle und des eigentlichen Schließriegels des Schlosses anhält oder eine Ausschaltung des Stromkreises nicht stattgefunden hat.
2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die verstellbare Federkontaktgebung den Stromschluß oder die Auslösung des Sichel heitsverschlusses und der Alarmvorrichtung derart regelt, daß durch entsprechende Einstellung der Federkontakte eine Kontaktgebung schon bei der geringsten Rückwärtsbewegung der Falle oder des Drückers eintreten muß, bevor überhaupt eine Auslösung der mechanischen Schließteile möglich wird.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß durch Abschalten bzw. Kurzschließen der Kontaktgeberleitung mittels eines Schalters (3¹) die elektromagnetische Verschlußeinrichtung auch vom Raum aus als Dauerverschluß benutzt werden kann.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.