Die Erfindung betrifft Thieno[2,3-d]pyrimidine, ein Verfahren
zu deren Herstellung und ein diese Verbindungen enthaltendes
pharmazeutisches Mittel.
Bei den erfindungsgemäßen Verbindungen handelt es sich um
Pyrimidine mit einem ankondensierten Thiophenring. Diese
Verbindungen sind über damit strukturell verwandte
Thieno-oxazine und Thienyloxamate erhältlich, welche
Zwischenprodukte für deren Herstellung darstellen.
Gegenstand der Erfindung sind somit Thieno[2,3-d]pyrimidine
der allgemeinen Formel (I):
worin
steht, worin
R¹ ein Wasserstoffatom oder eine Methylgruppe bedeutet,
R³ für ein Wasserstoffatom, einen C₁-C₄-Alkylrest oder
M steht, wobei M ein nicht-toxisches, pharmakologisch
inertes Metallkation bedeutet, und
R⁵ und R⁶, die gleich oder verschieden sein können, ein
Wasserstoffatom, einen C₁-C₈-Alkylrest, einen 3-
Methyl-2-butenylrest oder einen Methoxy-, Hydroxy-,
Nitro-, Amino-, Halogen-, Phenyl oder Acetylrest bedeuten
bilden, der gegebenenfalls durch einen C₁-C₄-
Alkylrest substituiert ist.
Der Cycloalkenring ist an den Thiophenylring ankondensiert.
Mit einem Halogenatom ist ein Chlor-, Brom-,
Jod- oder Fluoratom bezeichnet.
Diese Verbindungen dienen zur Behandlung allergischer Erkrankungen,
insbesondere Asthma, Heufieber und Nahrungsmittelallergien,
welche durch Ereignisse mit akuten Anfällen
gekennzeichnet sind, die durch Inhalieren oder Einnehmen
eines Allergens hervorgerufen werden. Für die ständige,
prophylaktische Anwendung haben die erfindungsgemäßen Verbindungen
und somit auch die diese enthaltenden Mittel den
Vorteil, daß sie praktisch keine andere pharmakologische
Wirkung besitzen und über niedrige Toxizitätswerte verfügen.
Bevorzugt sind die oral wirksamen Mittel.
Der Ausdruck "nicht-toxisches, pharmakologisch inertes
Kation" besagt, daß das Kation in den Dosen, die zur Verabreichung
eines dieses Kation enthaltenden Salzes erforderlich
sind, keine schädlichen Nebenwirkungen hervorruft und
die pharmakologische Wirkung nicht beeinflußt. Bevorzugte
Metallkationen sind die Natrium- und Kalium-Ionen. Es können
aber auch andere nicht-toxische, pharmazeutisch inerte Kationen
Anwendung finden; dazu zählen Calcium, Magnesium,
Aluminium, Zink und Barium.
Zu den erfindungsgemäßen Verbindungen gehören insbesondere
die folgenden:
3,4-Dihydro-5-methyl-6-(2-methylpropyl)-4-oxothieno
[2,3-d]pyrimidin-2-carbonsäureäthylester,
3,4-Dihydro-5-methyl-6-(2-methyl-propyl)-4-oxothieno
[2,3-d)pyrimidin-2-carbonsäure-dinatriumsalz,
3,4-Dihydro-5-methyl-6-(2-methyl-propyl)-4-oxothieno
[2,3-d)pyrimidin-2-carbonsäure-dikaliumsalz,
3,4-Dihydro-6-äthyl-5-jod-4-oxothieno[2,3-d)pyrimidin-2-
carbonsäureäthylester und
6-Äthyl-3,4-dihydro-5-nitro-4-oxothieno[2,3-d]pyrimidin-
2-carbonsäure-äthylester.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel I inhibieren die
Degranulierung sensitivierter Mastzellen. Unmittelbare
Hypersensitivitätsreaktionen, wie Asthma, Heufieber, allergische
Rhinitis, Urticaria und Nahrungsmittelallergien, werden, soviel
bekannt ist, durch die Umsetzung von Immunoglobulin E,
das manchmal auch als "reaginic"-Antikörper bezeichnet wird,
mit einem Antigen auf der Zellmembran einer Mastzelle bewirkt
und lösen somit innerhalb der Mastzelle Reaktionen
aus, die letztlich zur Freisetzung von Mediatoren, wie
Bradykinin, Histamin, Serotonin oder "slow reacting substance-
A" (SRS-A) führen. Die Mediatoren bewirken Veränderungen in
den Endorganen, wie Luftwegen, Blutgefäßen, auf der Haut
und in den Schleimhäuten, welche die Symptome eines allergischen
Anfalls ausmachen. Es wird angenommen, daß die erfindungsgemäßen
Substanzen die Freisetzung von Mediatoren verhindern
und somit allergische Anfälle verhüten. Sie sind
somit in der prophylaktischen Behandlung von Patienten
brauchbar, die die oben erwähnten Hypersensivitäten aufweisen
und inhibieren akute allergische Anfälle, wie beispielsweise
einen Asthmaanfall. Die bevorzugten Verbindungen
zeichnen sich insbesondere dadurch aus, daß sie oral wirksam
sind, sehr wenig toxisch und praktisch frei von jeglicher
anderer pharmakologischer Wirkung, einschließlich der Antihistaminwirkung,
sind. Sie sind somit nicht in erster Linie
zur Behandlung von fulminanten allergischen Reaktionen,
sondern insbesondere zur Prophylaxe von hypersensitiven
Patienten geeignet, um das Erscheinungsbild einer allergischen
Reaktion zu vermeiden, wenn diese einem entsprechenden
Allergen ausgesetzt sind.
Die Aktivität der Testverbindungen bei der passiven cutanen
Anaphylaxisreaktion (PCA) bei Ratten erwies sich nach dem
Stand der Technik als in Zusammenhang stehend mit der Verwendbarkeit
aktiver Verbindungen bei der Behandlung unmittelbarer
Hypersensitivitätszustände, wie Asthma. "Reaginic"-
Antiserum von Ratten wird im wesentlichen nach dem Verfahren
von Mota, Immunology 7, 681-699 (1964) hergestellt, wobei man
männliche Sprague-Dawley-Ratten (Carworth Farms) oder
Wistar(Harlan)-Ratten mit einem Gewicht von 100-175 g
verwendet, denen man intramuskulär eine Lösung von Eialbumin
in Salzlösung in einer Dosierung von 10 mg/kg injiziert
und intraperitoneal 2 × 1010 Bordetella-pertussis-Organismen
verabreicht. Zwölf Tage nach der Injektion wird das Serum
gesammelt und der Antikörpergehalt bestimmt. Man vereinigt
diejenigen Seren, die soviel Antikörper enthalten,
daß sich in der Rückenhaut der Ratte beim PCA-Test nach
10facher Verdünnung ein 10 mm großer Flecken ergibt. Die
größte Verdünnung von Antiserum, welche bei den Ratten 48 bis
72 Stunden nach der Injektion PCA verursachen kann, liegt
im allgemeinen im Bereich von 50 bis 80. Die ausgewählten
"reaginic"-Antiseren werden bis zur Verwendung im gefrorenen
Zustand aufbewahrt.
Zur Durchführung der Versuche werden Gruppen von 5 bis 10
männlichen Sprague-Dawley-Ratten (Carworth Farms) verwendet,
die jeweils 100-150 g wiegen. 48 Stunden vor dem Versuch
werden die Tiere durch intradermale Injektion von 0,1 ml
verdünntem Antiserum an verschiedenen Stellen an der rasierten
Rückenhaut passiv sensitiviert. Die Verdünnung des Antiserums
wird so gewählt, daß sich nach dem Immunotest ein Fleck von
20-25 mm Durchmesser ergibt. Eine höhere Verdünnung des
Antiserums wird an mindestens einer Stelle injiziert, um
eine empfindlichere Messung der Wirkung weniger starker
Verbindungen zu gestatten. Gewöhnlich wartet man 48 Stunden,
bevor die Tiere getestet werden. Nach dem herkömmlichen
Screening-Verfahren wird die Testverbindung 15 Min. vor dem
Immunotest entweder durch intraperitoneale Injektion, intravenöse
Injektion oder oral mittels einer Magensonde verabreicht.
Der Test besteht in einer intravenösen Injektion einer
Dosis von 25 mg/kg Eialbumin und 25 mg/kg Evans-blue-Färbemittel
in Kochsalzlösung. Der Farbstoff dient nur zur
Markierung. Die Reaktion auf das Antigen erfolgt an den
Hautstellen, die zuvor sensitiv gemacht wurden in Form einer
erhöhten Kapillarpermeabilität und der blaue Farbstoff tritt
in die Hautflächen, die die sensitiv gemachte Fläche umgeben,
über. Die PCA-Reaktion wird bestimmt, indem man den mittleren
Fleckdurchmesser an der entfernten und umgekehrten Haut
20 bis 30 Minuten nach der Verabreichung mißt. Bei jedem Versuch
wird eine Gruppe von Kontrolltieren verwendet, welche
keine Arzneimittel bekommen. Der PCA-Inhibierungsprozentsatz
wird berechnet, indem man den mittleren Fleckdurchmesser
bei den Kontrolltieren und den behandelten Tieren mißt und
die Differenz zwischen den Quadraten der mittleren Durchmesser
bei den Kontrolltieren und den behandelten Tieren
berechnet, und diese Differenz als Prozentsatz des
Quadrats der mittleren Durchmesser der Kontrolltiere angibt.
Die Ergebnisse sind mit % Inhibierung bezeichnet.
Ratten kann man intradermal 10 Minuten bevor sie getötet
werden, 0,1 ml einer Lösung, welche 1 mg/kg Histamin enthält,
injizieren. Dadurch kann man feststellen, ob bei der Hemmung
der PCA-Reaktion die Testverbindung einen Antihistamineffekt
auf die Endorgane ausübt oder die Freisetzung des Mediators
aus den Mastzellen stört.
In Parallelversuchen werden verschiedene Dosen der Testverbindungen
verwendet, wenn eine Dosis-Reaktions-Kurve
aufgestellt werden soll, die den quantitativen Vergleich
der Aktivität unter den Wirkstoffen zeigen soll. Der ID₅₀-Wert,
d. h. die Dosis, bei der eine 50%ige PCA-Hemmung eintritt,
wird durch Interpolieren bestimmt. Bei anderen Versuchen läßt
man zwischen der Drogenbehandlung und dem Immunotest verschieden
lange Zeit vergehen, um die Dauer der Wirkung des
Mittels zu bestimmen.
Bei einem noch verfeinerten Versuch, die Brauchbarkeit der
erfindungsgemäßen Substanzen bei der Behandlung von immunologisch
induzierter Bronchialverengung zu beweisen, benötigt
man ein allergisches Atmungssystem bei der Ratte.
Dazu sensitiviert man männliche Harlan-Ratten mit einem
Gewicht von 225-275 g aktiv mit Eialbumin und B.-pertussis-
Vakzin (2 × 10¹⁰ Organismen pro Ratte), wie vorstehend für
die Herstellung von "reaginic"-Antiseren beschrieben.
Dreizehn bis fünfzehn Tage nach der Sensitivierung werden
die Ratten für intraduodenale Verabreichung von Verbindungen
präpariert, indem man das Duodenum durch einen kleinen
Schnitt im Unterbauch freilegt und die Jugularvene, die
Karotis-Arterie und die Trachea mit Kanülen versieht.
Durch die Kanüle in der Jugularvene wird das Ei-Albumin
verabreicht und über die Kanüle der Karotisarterie wird
der Blutdruck gemessen. Die Kanüle in der Trachea wird
mit einem T-förmigen Glasrohr verbunden, wovon ein Arm
zur Umgebung hin frei ist und der andere Arm mit einem
Druckübertragungs-Instrument zur Messung des Ein- und Ausatmungsdruckes
versehen ist. Veränderungen im Ein- und Ausatmungsdruck
werden als Auswirkung von Veränderungen der
Luftwegsresistenz nach dem Test mit dem Ei-Albumin-Antigen
aufgezeichnet. Die Mittel werden intraduodenal 15 Minuten
vor der Injektion mit Ei-Albumin verabreicht
und man bestimmt die Veränderungen des Widerstands der Luftwege
im Vergleich zu den Kontrolltieren. Die Antigen-Test-Dosis
wurde so gewählt, daß sie eine etwa 36%ige Abnahme des
Ein- und Ausatmungsdruckes bewirkte, da man festgestellt hatte,
daß dies etwa das Maximum war, bei dem die Tiere überleben
können. Die Arzneimittelwirkung auf diese Abnahme des Ein-
und Ausatmungsdruckes wurde dann für verschiedene Dosen des
Arzneimittels bestimmt. Diejenige Dosis, welche die Hälfte
der maximalen Wirkung ergibt, wird durch Interpolieren aus
einer Dosis/Wirkungs-Kurve berechnet (ID1/2 max.).
Die in der nachstehenden Tabelle angegebenen Daten zeigen
die orale anti-allergische Wirkung einiger erfindungsgemäßer
Substanzen bei den vorstehend beschriebenen Versuchen.
Orale anti-allergische Aktivität bei Ratten
Cromolyn-Natrium ist bei den vorstehenden Versuchen bei oraler
Verabreichung unwirksam. Diese Substanz wird klinisch zur
prophylaktischen Behandlung von asthmatischen Patienten mittels
oraler Inhalation angewandt und ihre Aktivität zeigt sich
bei vorstehendem Ratten-PCA-Versuch, wo sie intravenös oder
intraperitoneal injiziert wird. Bei dem PCA-Test mit Ratten
kann eine ID₅₀ von etwa 1 mg/kg gezeigt werden, wenn Cromolyn-
Natrium intravenös simultan mit dem Antigen verabreicht wird.
Ähnlich kann die eigentliche Wirksamkeit derjenigen erfindungsgemäßen
Verbindungen, welche beim PCA-Versuch bei
oraler Verabreichung eine geringe Aktivität zeigen, verglichen
mit den in der vorstehenden Tabelle aufgeführten
Substanzen, nachgewiesen werden, indem man sie entweder
intraperitoneal oder intravenös verabreicht.
Die Aktivität der erfindungsgemäßen Substanzen hinsichtlich
der Störung der Freisetzung allergischer Mediatorsubstanzen
kann in vitro durch einen Versuch nachgewiesen werden,
bei dem antigen-induzierte Histaminfreisetzung aus passiv
sensitivierten peritonealen Mastzellen bei Ratten antagonisiert
wird. Das angewandte Verfahren ist ähnlich dem
von Kusner et al., Journal of Pharmacology and Experimental
Therapeutics 184, 41-46 (1973). Bei dem Versuch werden
Mastzellen der Ratte durch Waschen der Peritonealhöhle
und Isolieren des Zellmaterials aus der Waschflüssigkeit
isoliert. Die Zellen werden sensitiviert, indem man sie
in einem Antiserum von Ratten schüttelt, die wie oben im
Zusammenhang mit dem passiven kutanen Anaphylaxis-Test
beschrieben, sensitiviert werden. Die sensitivierten Zellen
werden dann Eialbumin-Antigen ausgesetzt und die Freisetzung
von Histamin aus den Zellen wird durch ein automatisiertes
fluorometrisches Verfahren gemessen. Die Inhibierung von
Histaminfreisetzung durch Anwesenheit einer Testverbindung
während der Reaktion der sensitivierten Zellen ist ein Maß für
die Aktivität der Testverbindung. Es werden Dosis-Reaktions-
Kurven hergestellt, wobei man verschiedene Konzentrationen
der Testverbindungen verwendet und diejenige Konzentration,
welche die Histaminfreisetzung um 50% inhibiert (IC₅₀)
wird durch Interpolieren bestimmt. Bei diesem Versuchssystem
zeigte Cromolyn-Natrium einen IC₅₀-Wert von 1 µm. Die gemäß
den erfindungsgemäßen Beispielen 2, 3 und 36 hergestellten
erfindungsgemäßen Verbindungen waren wesentlich potenter
als Cromolyn-Natrium, sie zeigten IC₅₀-Werte im Bereich
von 0,3 bis 0,8 µm.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen dienen somit zur
Unterdrückung allergischer Erscheinungsbilder unmittelbarer
Hypersensitivität bei sensitivierten Warmblütern,
wenn diese dem die Allergie auslösenden Allergen ausgesetzt
werden. Säugetiere, die sensibilisierbar sind für eine unmittelbare
Hypersensitivität, sind Menschen, Mäuse, Ratten, Hamster,
Wüstenrennmäuse, Hunde, Katzen, Schafe, Ziegen, Pferde,
Kühe etc. Man verabreicht oral, topisch, parenteral oder
durch Inhalation eine wirksame Dosis einer der erfindungsgemäßen
Verbindungen. Bei Ratten liegt die wirksame Dosis
zwischen etwa 1 bis 200 mg/kg Körpergewicht, wobei die bevorzugten
Verbindungen bei etwa 1 bis 15 mg/kg Körpergewicht
oral wirksam sind. Die Dosis für den Menschen liegt für die
Substanz gemäß Beispiel 29 im Bereich von 1 bis 500 mg bei
oraler Verabreichung.
Geeignete Dosisformen zur Anwendung der vorgenannten Verbindungen
oder allgemeinen Formel I, wie Tabletten, Injektionslösungen
oder Suspensionen und Pulver zum Inhalieren, können
mit herkömmlichen pharmazeutischen Trägern nach den üblichen
pharmazeutischen Herstellungsverfahren hergestellt werden.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen werden aus den 2-Aminothiophen-3-carboxamiden
oder 2-Aminothiophen-3-carbonsäuren
der Formel II, wie in dem folgenden Diagramm gezeigt, worin
Z für -OH oder -NH₂ steht, hergestellt. Verbindungen
der Formel II wurden bereits von Gewald, et al., Chem. Berichte
98, 3571 (1965) und ibid. 99, 94 (1966) beschrieben. Neue
Verbindungen der Formel II, die zur Herstellung der erfindungsgemäßen
Verbindungen verwendet werden können, können
durch Anpassung der Verfahren von Gewald et al.
erhalten werden. In der Formel II bedeuten L und B, die gleich
oder verschieden sein können, Wasserstoff, C₁-C₈-Alkyl, 3-
Methyl-2-butenyl, Phenyl, Acetyl oder einen Cycloalkenring
mit 5 bis 7 Ringkohlenstoffatomen, der gegebenenfalls durch
einen C₁-C₄-Alkylrest substituiert ist.
Die 2-Aminothiophen-3-carboxamid- oder 2-Aminothiophen-3-
carbonsäure-Zwischenprodukte der Formel (II) ergeben nach
Umsetzen mit einem Acylierungsmittel der Formel (III) die
Thiophen-Zwischenprodukte (Thionyloxamate) der Formel (IV)
oder die Thienooxazin-Zwischenprodukte der Formel (V).
In den Formeln IV, V und VI steht R³ für Wasserstoff,
Niedrigalkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen oder M,
worin M ein nicht-toxisches, pharmazeutisch verträgliches
Metallkation bedeutet. A steht entweder für eine kovalente
Bindung, die die -CO₂R³-Gruppe an den Ring bindet, oder
steht für die Vinylgruppe -CH=CH-, die die -CO₂R³-Gruppe
an den Ring bindet. Die Symbole L und B stehen für teilweise
die gleichen Gruppen wie für die Reste R⁵ und R⁶ angegeben,
jedoch ist ihre Definition etwas begrenzter. L und B können
für Wasserstoff, Niedrigalkyl mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen,
3-Methyl-2-butenyl, Phenyl und Acetyl stehen oder können
zu einem an den Thiophenring ankondensierten Cycloalkenring
verbunden sein, der 5 bis 7 Ringkohlenstoffatome aufweist
und gegebenenfalls durch eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
substituiert ist.
Das Acylierungsmittel der Formel (III) ist ein Oxalsäure-
oder 1,4-But-2-endicarbonsäurederivat. X bedeutet Chlor,
Brom oder Niedrigalkoxy mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen und
steht vorzugsweise für die Ethoxygruppe, wenn man eine
Ausgangsverbindung der Formel (II) einsetzt, worin Z für
-OH steht, oder für Chlor, wenn man eine Ausgangsverbindung
der Formel (II) einsetzt, worin Z für NH₂ steht.
Bei der Herstellung dieser Substanzen der Formeln V und
VI, worin A die Vinylgruppe bedeutet, verwendet man vorzugsweise
das Ausgangsmaterial der Formel II, worin Z für -OH
steht und einen Niedrigalkyldiester oder ein Niedrigalkylmonoester-halogenid
von 1,4-But-2-en-dicarbonsäure als
Acylierungsmittel.
Zur Herstellung der Zwischenprodukte der Formel IV, worin
R³ für Niedrigalkyl steht, behandelt man das 2-Aminothiophen-
3-carboxamid der Formel II, worin Z für -NH₂ steht, in Pyridin
oder einem anderen aprotischen Lösungsmittel wie Acetonitril,
Benzol oder Diisopropyläther, das mindestens einen 1molekularen
Anteil an Pyridin, bezogen auf das Acylierungsmittel
der Formel III, enthält, welches vorzugsweise Äthyloxalylchlorid
ist. Das Acylierungsmittel wird vorsichtig bei Raumtemperatur
mit der Lösung des Carboxamid-Ausgangsmaterials
gemischt, wobei man das Acylierungsmittel allmählich zu dem
Zwischenprodukt gibt, oder umgekehrt, und dabei das Reaktionsgefäß
kühlt. Die Reaktionsteilnehmer vor Beginn der Reaktion
vorzukühlen, ist nicht erwünscht. Wenn die Reaktion abgeflaut
ist, rührt man gewöhnlich vorsichtshalber einige Zeit bei
Raumtemperatur, um die Reaktion zu Ende zu führen.
Das Zwischenprodukt der Formel IV wird dann aus der Reaktionsmischung
gewonnen, indem man sie in ein protisches Lösungsmittel,
wie Isopropanol, gießt, und das ausgefällte Zwischenprodukt
durch Filtrieren sammelt.
Die Thienylverbindungen
der Formel IV, worin R³ für Niedrigalkyl steht, werden in
die erfindungsgemäßen Thienopyrimidine der Formel VI übergeführt,
indem man sie in geschmolzenem Zustand bei einer
Temperatur im Bereich von etwa 200-265°C, vorzugsweise
der letztgenannten Temperatur, erhitzt. Der Reaktionsverlauf
kann anhand des Schäumens beurteilt werden, welches
durch die Verdampfung des in dem Verfahren als Nebenprodukt
gebildeten Wassers auftritt. In jedem speziellen Fall kann
die optimale Temperatur für die Durchführung der Pyrolyse
festgestellt werden, indem man das geschmolzene Material in
einem Reagenzglas erhitzt und die Temperatur bestimmt, bei
der heftige Entwicklung von Wasserdampf eintritt.
Die Oxazine der Formel V, worin R³ Niedrigalkyl bedeutet,
werden durch Umsetzung einer 2-Aminothiophen-3-carbonsäure
der Formel II, worin Z für -OH steht, mit einem Acylierungsmittel
der Formel III unter praktisch den gleichen Bedingungen,
wie vorstehend für die Herstellung der Zwischenprodukte der
Formel IV beschrieben, hergestellt. Dabei verwendet man
vorzugsweise 2 Molanteile des Acylierungsmittels. Verwendet
man eine 1molare Menge Acylierungsmittel, so kann eine
Mischung, die das 2-Carbamylthiophen-3-carbonsäure-Zwischenprodukt,
das in der Struktur den Thiophencarboxamiden der
Formel IV analog ist, erhalten werden. Die 2-Carbamylthiophen-
3-carbonsäuren können zu den Oxazinen der Formel V cyclisiert
werden, indem man sie mit einem zusätzlichen molaren Anteil
des Acylierungsmittels der Formel III oder einem anderen
cyclodehydratisierenden Mittel, wie SOCl₂ behandelt. Man kann
dabei stufenweise vorgehen, dies ist jedoch kein Vorteil.
Vorzugsweise verwendet man 2 Mol-Anteile Acylierungsmittel
der Formel III in der ersten Stufe und erhält dann
das reine Oxazin als Reaktionsprodukt.
Die Oxazine der Formel V werden in die Thienopyrimidine der
Formel VI überführt, indem man sie mit einem Amin der
Formel RNH₂ umsetzt, worin R die oben angegebenen Bedeutungen
besitzt oder ein Ammoniumsalz ist, das in dem Reaktionsmedium
löslich ist. Als Lösungsmittel verwendet man ein protisches
Lösungsmittel, und vorzugsweise ein C₁-C₄-Alkanol, wie
Äthanol oder Isopropanol. Die Reaktion erfolgt bei der Rückflußtemperatur
und das Produkt kristallisiert im allgemeinen
beim Abkühlen aus der Reaktionsmischung. Geeignete Ammoniumsalze
sind Ammoniumbenzolsulfonat, Ammoniumfluorid, Ammoniumfluorsulfonat,
Ammoniumfluorsilicat, Ammoniumacetat, Ammoniumjodid,
Ammoniumnitrat, Ammoniumhypophosphit und Ammoniumvalerat.
Vorzugsweise verwendet man Ammoniumacetat gegebenenfalls
in Anwesenheit etwa eines chemischen Äquivalents
Essigsäure, wobei sich ein Puffersystem bildet und die
Amidbildung aus der 2-Carboxy-estergruppe minimalisiert
wird.
Die Verbindungen der Formeln I und VI, worin R³ für H oder
M steht, werden durch Hydrolyse und Neutralisierung des
entsprechenden Esters (R³ ist Niedrigalkyl) hergestellt,
wie in den Beispielen 3 und 32 ausgeführt. Die Verbindungen
der Formel IV, worin R³ für H oder M steht, erhält man
manchmal als Nebenprodukte bei der Herstellung der Verbindungen
der Formel VI aus den Verbindungen der Formel II. Sie können
auch durch Hydrolyse und Neutralisation einer Verbindung der
Formel IV hergestellt werden, worin R³ für Niedrigalkyl steht.
Die Verbindungen der Formel V, worin R³ für H steht, können
durch selektive Hydrolyse des entsprechenden Säurehalogenids
erhalten werden und die M-Salze werden dann durch Neutralisation
gebildet.
Die Verbindungen der Formel VI stellen eine Untergruppe der
Verbindungen der Formel I dar, worin R² für CO₂R³ oder
CH=CHCO₂R³ steht, und R⁵ und R⁶ der Formel I entsprechen
teilweise den Bedeutungen von L und B der Formel VI.
Sie dienen als Zwischenprodukte für weitere Verbindungen
der Formel I, worin R⁵ und R⁶ für Hydroxy, Methoxy, Nitro,
Amino oder Halogen stehen oder worin R² für
steht. Herkömmliche aromatische Substitutionsreaktionen, die
für substituierte Thiophene bekannt sind, können bei Verbindungen
der Formel VI verwendet werden, worin eine der
Gruppen L oder B für Wasserstoff steht, um die R⁵- oder
R⁶-Gruppe einzuführen. Beispielsweise kann eine Verbindung
der Formel I, worin R⁵ oder R⁶ für die Nitrogruppe steht,
durch Nitrierung der entsprechenden Verbindung, worin R⁵
bzw. R⁶ ein Wasserstoffatom bedeutet, durch Behandeln einer
Lösung davon in Trichloressigsäure und einem Essigsäureanhydrid
mit einer Lösung von Salpetersäure in Trichloressigsäure,
hergestellt werden. Die Reaktion erfolgt durch vorsichtige
Zugabe der nitrierenden Lösung zur Lösung der
Reaktionsteilnehmer bei einer Temperatur von etwa -15°C.
Es kann bei jeder geeigneten Temperatur zwischen 0 und -20°C
gearbeitet werden. Das Nitrothiophen wird aus der Reaktionsmischung
gewonnen, indem man mit Wasser abschreckt und den
sich ergebenden Niederschlag abfiltriert. Die so erhaltene
Verbindung der Formel I, worin einer der Reste R⁵ und R⁶
für eine Nitrogruppe steht, kann dann mittels herkömmlicher
Hydrierungsverfahren in die entsprechende Aminoverbindung
überführt werden, beispielsweise durch Hydrierung bei
atmosphärischem Druck über einem Palladium-auf-Aktivkohle-Katalysator
unter Verwendung eines Lösungsmediums zur
Kontaktierung des Wasserstoffs mit dem Katalysator und den
Reaktionsteilnehmern.
Die Verbindungen der Formel I, worin einer der Reste R⁵ und
R⁶ eine Aminogruppe bedeutet, können unter bekannten Reaktionsbedingungen
durch Diazotierung und Ersetzen der Diazoniumgruppe
durch ein Halogenatom oder eine Hydroxylgruppe umgewandelt
werden. Beispielsweise kann die Aminogruppe in wäßriger
Borfluorwasserstoffsäure gelöst und mit Natriumnitrit bei Eistemperatur
behandelt werden, wobei sich das entsprechende fluorborsaure
Diazoniumsalz bildet. Letztere Verbindung ergibt nach
Behandeln mit Kupfer(I)-chlorid, -bromid oder -jodid die
entsprechende Verbindung der Formel I, worin R⁵ oder R⁶ für
Chlor, Brom oder Jod stehen. Die Diazoniumfluorboratsalze
können auch in die entsprechenden Fluorderivate überführt
werden, worin einer der Reste R⁵ oder R⁶ für Fluor
steht, indem man sie auf eine Temperatur gerade oberhalb
des Schmelzpunktes erhitzt (Standard-Schiemann-Reaktionsbedingungen).
Die Jodverbindungen können auch durch Quecksilberbehandlung
von Verbindungen der Formel VI hergestellt
werden, worin L oder B für Wasserstoff steht, indem man sie
mit Quecksilberacetat umsetzt und das Quecksilberderivat mit
Jod oder Kaliumjodid behandelt.
Die Verbindungen der Formel I, worin einer der Reste R⁵ und
R⁶ für Hydroxy stehen, werden durch Hydrolyse der Diazonium-Fluorborat-Zwischenprodukte,
bevorzugt mit Kaliumtrichloracetat
in Trichloressigsäure und anschließende
Behandlung des Reaktionsprodukts mit Wasser, hergestellt.
Die Hydroxyverbindungen werden unter herkömmlichen Alkylierungsbedingungen,
wie Umsetzung mit Diazoalkan, Alkyljodid oder
Dialkylsulfat, in die entsprechenden Alkoxyverbindungen
überführt.
Die Verbindungen der Formel I, worin R² die Hydroxymethylgruppe
oder einen Ester davon bedeutet, werden aus den Verbindungen
der Formel I hergestellt, worin R² für CO₂R³ steht,
wobei man mit einem Borhydridderivat, wie Lithiumborhydrid
oder Natriumborhydrid reduziert. Es werden auch herkömmliche
Verfahrensbedingungen verwendet, wobei man die Reaktionsteilnehmer
in einem reaktionsinerten Lösungsmittel zusammenbringt.
Die Verbindungen der Formel I, worin R² für die
Carboxaldehydgruppe steht, werden durch Oxydation, beispielsweise
mit Mangan(VI)-oxid oder Dimethylsulfoxyd in Dicyclohexylcarbodiimid
unter bekannten Bedingungen aus den entsprechenden
Hydroxymethylverbindungen hergestellt.
Zusammenfassend ist festzustellen, daß die Verbindungen der
Formel I durch ein Verfahren hergestellt werden, bei dem
eine Verbindung der Formel II mit einem Acylierungsmittel der
Formel III umgesetzt wird, wobei sich dann eine Verbindung der
Formel IV oder der Formel V ergibt. Die Verbindung der Formel
IV wird dann in eine Verbindung der Formel I überführt,
indem man sie in geschmolzenem Zustand während 5 bis 15 Minuten
auf eine Temperatur im Bereich von 200 bis 265°C erhitzt.
Die Verbindung der Formel V wird in eine Verbindung der
Formel I überführt, indem man sie bei Rückflußtemperatur
in Lösung mit einem Amin der Formel R³NH₂ oder einem löslichen
Ammoniumsalz behandelt, wobei man ein protisches Lösungsmittel,
wie ein Niedrigalkanol mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen als
Reaktionsmedium verwendet. Die so hergestellten Verbindungen
der Formel I entsprechen der oben durch die Formel VI
definierten Untergruppe.
Gewünschtenfalls kann man eine Verbindung der Formel VI, worin
einer der Reste L oder B für Wasserstoff steht, in die entsprechende
Nitroverbindung überführen, indem man bei Bedingungen,
die zur Herstellung von nitro-substituierten
Thiophenverbindungen als durchführbar bekannt sind, die entsprechende
unsubstituierte Thiophenverbindung direkt nitriert.
Die entsprechende Verbindung der Formel I, worin R⁵ oder R⁶
für Nitro stehen, wird dann durch katalytische Hydrierung
der Nitrogruppe in eine Verbindung der Formel I überführt,
worin R⁵ oder R⁶ Amino bedeutet. Diese Verbindung kann dann
diazotiert werden, damit sich das entsprechende Diazoniumsalz
bildet, beispielsweise das Fluorboratsalz, das dann
wiederum mit einem Kupfer(I)-Halogenid umgesetzt werden kann,
wobei sich eine Verbindung der Formel I ergibt, worin R⁵ oder
R⁶ für Cl, Br oder Jod steht, oder man hydrolisiert das
Diazoniumsalz zu einer Verbindung der Formel I, worin R⁵ oder
R⁶ Hydroxyl bedeutet. Das Diazoniumfluorboratsalz
kann auch bis zum Zersetzungspunkt erhitzt werden, wobei
sich dann eine Verbindung der Formel I ergibt, worin einer
der Reste R⁵ oder R⁶ für Fluor steht. Die Hydroxyderivate
können unter für die Bildung von aromatischen Äthern herkömmlichen
Bedingungen veräthert werden, wobei sich Verbindungen
der Formel I ergeben, worin R⁵ oder R⁶ für eine Methoxygruppe
steht. Weiterhin kann
eine Verbindung der Formel I, worin R⁵ oder R⁶ Wasserstoff
bedeutet, auf bekannte Weise in die Quecksilberacetat-Derivate
und dann weiter in die entsprechende Verbindung überführt
werden, worin R⁵ oder R⁶ für Jod steht, indem man das Quecksilberacetat-Derivat
mit J₂ und KJ behandelt. Dies ist in
dem nachstehenden Fließschema veranschaulicht.
Die in den nachfolgenden Beispielen aufgeführten NMR-Spektraldaten
bezeichnen chemische Verschiebungen (δ) in "parts per
million" (ppm) gegen Tetramethylsilan als Standard
mit Ausnahme der Fälle, wo D₂O als Lösungsmittel angegeben
ist, wobei die HDO-Linie bei 4,70 ppm verwendet wurde.
Die Flächen, die für die verschiedenen Signale angegeben
sind, entsprechen der Anzahl der Wasserstoffatome des
betreffenden Substituenten. Die Art der Verschiebung
bezüglich der Multiplizität ist angegeben als breites Singulett
(bs), Singulett (s), Multiplett (m), Dublett (d), Triplett (t)
oder Quadruplett (q), wobei die Kopplungskonstante (J)
jeweils angegeben wurde. Die Schreibweise ist NMR (Lösungsmittel):
δ (Multiplizität, relativer Bereich, J-Wert).
Die für die Lösungsmittel verwendeten Abkürzungen sind
CDCl₃ (Deuteriumchloroform, DMSO-d₆ (Deuteriumdimethylsulfoxyd),
CF₃CO₂H (Trifluoressigsäure) und D₂O (Deuteriumoxyd).
Die IR-Spektraldaten sind als Wellenlängen in cm-1 von
Absorptionsmaxima aufgeführt, welche für funktionelle Gruppen
charakteristisch sind. Die IR-Daten wurden mit Kaliumbromidpellets,
die 0,5% der Versuchssubstanz enthielten, bestimmt.
Beispiel 1
Äthyl-N-[3-(aminocarbonyl)-4,5,6,7-tetrahydrobenzo[b]thien-
2-yl]-oxamat
Eine Suspension von 72,92 g (0,41 Mol) 2-Amino-4,5,6,7-
tetrahydrobenzo[b]thiophen-3-carboxamid in 200 ml trockenem
Pyridin werden bei 25°C gerührt und 55,25 g (0,41 Mol)
Äthyloxalylchlorid, gelöst in 50 ml trockenem Acetonitril
tropfenweise hinzugegeben. Das Reaktionsgefäß wird durch
Eintauchen in Eiswasser gekühlt und in dem Eisbad noch für
30 Min. nach der Beendigung der Zugabe belassen. Das Reaktionsgefäß
sollte vor der Zugabe des Äthyloxalylchlorids
nicht vorgekühlt werden. Nach Beendigung der Reaktion und
Entfernung des Eisbades werden 150 ml Acetonitril zu der
Reaktionsmischung unter Rühren hinzugefügt und die Reaktionsmischung
über Nacht weitergerührt. Danach wird die
Reaktionsmischung in Isopropanol gegossen und das ausgefällte
Produkt auf einem Filter gesammelt. Das Produkt wird
an der Luft getrocknet. Die Ausbeute beträgt 58,80 g (49%)
an gelbem Feststoff; Schmelzpunkt: 204,0 bis 205,0°C. Eine
aus Isopropanol umkristallisierte Probe zeigt den gleichen
Schmelzpunkt.
NMR (DMSO-d₆)-Daten: 12,88 (s, 1), 7,30 (s, 2), 4,37 (q, 2),
2,70 (m, 4), 1,75 (m, 4), 1,37 (t, 3).
Infrarotdaten (KBr): 1635, 1680 und 1720 cm-1.
Analyse:
gef.: C 52,68 H 5,34 N 9,42%
Beispiel 2
Äthyl-3,4,5,6,7,8-hexahydro-4-oxobenzothieno[2,3-d]pyrimidin-
2-carboxylat
8,89 g (0,030 Mol) des nach Beispiel 1 hergestellten Produkts
werden in einem Erlenmeyer-Kolben geschmolzen, der mit einem
Magnetrührstab ausgerüstet ist und in ein Heizölbad von 261°C
getaucht ist. Das geschmolzene Material wird unter Rühren
erhitzt, bis sich kein Wasser mehr aus der Reaktionsmasse
abscheidet, was sich dadurch zeigt, daß aus der Reaktionsmischung
keine Blasen mehr aufsteigen. Diese Verfahrensstufe
ist etwa nach 5 bis 15 Min. erreicht. Danach wird die
geschmolzene Masse in Dimethylformamid gelöst und die warme
Lösung in Methanol gegossen, wobei die Methanolmenge größer
ist als die Menge der Reaktionsmischung. Das Präcipitat wird
gesammelt und aus einer Mischung von Dimethylformamid und
Methanol umkristallisiert. Es werden 4,92 g (48%) des obigen
Produkts als feine gelbe Nadeln erhalten; Schmelzpunkt:
207,0 bis 209,0°C.
NMR (CDCl₃)-Daten: 10,35 (bs, 1), 4,50 (q, 2, J=7,0 Hz), 2,90
(m, 4), 1,88 (m, 4), 1,47 (t, 3).
Infrarotdaten (KBr): 3110, 3030, 2940, 1740, 1670, 1570,
1490, 1465, 1370, 1365, 1300, 1187 und 1035 cm-1.
Maxima der Ultraviolettabsorption: (0,1 N HCl) 255, 348 mµ;
(0,1 N NaOH) 275 und 311 mµ.
Analyse:
gef.: C 55,92 H 5,53 N 10,04%
Beispiel 3
3,4,5,6,7,8-Hexahydro-4-oxobenzothieno[2,3-d]pyrimidin-2-
carbonsäure (Dinatrium-dihydrat-Salz)
C₁₁H₁₀N₂O₃S · 2Na · 2H₂O
12,0 g (0,043 Mol) des nach Beispiel 2 hergestellten Produkts
und 4,0 g (0,10 Mol) Natriumhydroxid werden in einer
Mischung von 440 ml Wasser und 160 ml Äthanol gelöst und
auf einem Dampfbad erhitzt, bis die Lösung vollendet ist.
Nach dem Auflösen des Ausgangsmaterials kommt es zu einer
vorübergehenden Ausfällung des Mononatriumsalzes. Dieses
Material wird beim Erhitzen wieder gelöst, daß sich eine
klare Lösung ergibt. Diese Lösung wird bei Raumtemperatur
6 Std. gerührt, während das gewünschte Dinatriumsalz ausfällt.
Das Dinatriumsalz wird auf einem Filter gesammelt und
luftgetrocknet. Die Ausbeute beträgt 10,4 g (73%). Dieses
Produkt schmilzt nicht beim Erhitzen auf 355°C in einem
Kapillarröhrchen.
NMR (DMSO-d₆)-Daten: 2,81 (m, 4), 1,78 (m, 4).
Infrarotdaten (KBr): 2940, 1630, 1580, 1550, 1490, 1435,
1390, 1350, 1320, 1275, 1050, 810 und 768 cm-1.
Analyse:
gef.: C 40,27 H 3,63 N 8,40%
Beispiel 4
Äthyl-5-methyl-6-octyl-4-oxo-4H-thieno[2,3-d][1,3]oxazin-2-
carboxylat
Zu einer Suspension von 6,88 g (0,025 Mol) 2-Amino-4-methyl-
5-(n-octyl)-thiophen-3-carbonsäurehydrat (¼ H₂O) in 25 ml
auf 0°C abgekühltes trockenes Pyridin werden 6,92 g
(0,051 Mol) Äthyloxalylchlorid tropfenweise hinzugefügt.
Nach Beendigung der Zugabe wird die Mischung bei 25°C noch
für 1 Std. gerührt und dann in 1 Ltr. gekühltes Wasser gegossen.
Das ausgefällte Produkt wird durch Extraktion mit
Octan rückgewonnen. Die Ausbeute beträgt 6,4 g (73%)
weiße Kristalle bei Umkristallisierung des Produkts aus
niedrigsiedendem Petroläther. Schmelzpunkt: 66,0 bis
69,0°C.
NMR (CDCl₃-Daten: 4,48 (q, 2, J = 7,1 Hz), 2,81 (t, 2, J = 6,8 Hz),
2,45 (s, 3), 1,44 (t, 3, J = 7,1 Hz), 1,28 (m, 12) und 0,88
(m, 3).
Infrarotdaten (KBr): 2960, 2930, 2860, 1765, 1742,
1588, 1468, 1448, 1368, 1310, 1198, 1150, 1100, 1020 und
770 cm-1.
Analyse:
gef.: C 61,48 H 7,21 N 3,89%
Das Beispiel 4 kann dadurch modifiziert werden, daß man
2-[[(Äthoxycarbonyl)-carbonyl]-amino]-4-methyl-5-octylthiophen-3-car-bonsäure
als Ausgangsverbindung einsetzt und dabei
ein Äquivalent Äthyloxalylchlorid für die Cyclisierung
einsetzt.
Beispiel 5
Äthyl-3,4-dihydro-5-methyl-6-octyl-4-oxothieno[2,3-d]-
pyrimidin-2-carboxylat
Eine Mischung von 5,54 g (0,016 Mol) des nach Beispiel 4
hergestellten Produkts, 1,10 g (0,0143 Mol) Ammoniumacetat
und 0,385 g (0,0064 Mol) Essigsäure in 50 ml absolutem Äthanol
wird auf dem Dampfbad für 40 Min. erwärmt. Nach dem Abkühlen
kristallisiert das obige Produkt in Form von Nadeln aus, die
auf einem Filter gesammelt und getrocknet werden. Die Ausbeute
beträgt 4,39 g (79%). Nach Umkristallisation aus Isopropanol
erhält man weißliche Nadeln mit einem Schmelzpunkt
von 136 bis 137°C.
NMR (CDCl₃)-Daten: 4,51 (q, 2, J = 7,1 Hz), 2,80 (t, 2,
J = 6,8 Hz), 2,53 (s, 3), 1,46 (t, 3, J = 7,1 Hz), 1,30 (m, 12),
0,89 (m, 3).
Infrarotdaten (KBr): 1180, 3100, 3040, 2925, 2850, 1740,
1680, 1570, 1492, 1470, 1370, 1305, 1193 und 1033 cm-1.
Analyse:
gef.: C 61,53 H 7,37 N 8,01%
Beispiele 6 bis 12
Weitere Thienyloxamate
Unter Anwendung des Verfahrens nach Beispiel 1 und unter
Verwendung der entsprechend substituierten 2-Aminothiophen-3-
carboxamide wurden die folgenden entsprechend substituierten
Äthyl-N-[3-(aminocarbonyl)-thien-2-yl]-oxamate hergestellt.
Die physikalischen Daten und die Lösungsmittel für die Umkristallisation
der Produkte sind in der folgenden Tabelle I
zusammengefaßt:
Beispiele 13 bis 19
Weitere Thienopyrimidin-2-carboxylate, hergestellt durch
Cyclisierung von Thienyloxamaten
Die erfindungsgemäßen Verbindungen werden hergestellt durch
Erhitzen des in Tabelle I aufgeführten geschmolzenen Thienyloxamats
nach dem Verfahren gemäß Beispiel 2. Die entsprechenden
erfindungsgemäßen Verbindungen sind in Tabelle II
zusammengefaßt. Die jeweilige Zahl in runden Klammern hinter
der Beispiel-Nr. gibt die Nummer des Beispiels an,
nach dem die jeweiligen Ausgangsverbindungen für die folgenden
Beispiele hergestellt wurden.
Beispiele 20 bis 26
Thienooxazin-2-carbonsäuren
Die folgenden Thienooxazine wurden hergestellt durch Einsetzen
der entsprechend substituierten 2-Aminothiophen-3-
carbonsäuren in das Verfahren gemäß Beispiel 4. Die Thienooxazine
sind in der folgenden Tabelle III aufgelistet. In
der Tabelle sind auch die physikalischen Daten der Verbindungen
und die evtl. verfahrensmäßigen Besonderheiten enthalten.
Tabelle III (Fortsetzung)
Beispiele 27 bis 31
Weitere Thienopyrimidin-2-carboxylate, hergestellt aus
Thieno-oxazin-2-carboxylaten
Die in der folgenden Tabelle IV zusammengefaßten erfindungsgemäßen
Verbindungen wurden nach dem Verfahren gemäß Beispiel
5 hergestellt, wobei die entsprechend substituierten
Thieno-oxazin-2-carboxylatverbindungen als Ausgangsmaterialien
eingesetzt wurden. Die Tabelle IV enthält aber auch die physikalischen
Daten der Verbindungen und Angaben über die Art
und Weise der Reinigung der Verbindungen. Die Zahl in runden
Klammern hinter der Nummer des Beispiels kennzeichnet die
Nr. des Beispiels, nach dessen Verfahren die Ausgangsmaterialien
hergestellt wurden. Die Ausgangsmaterialien sind
in Tabelle III zusammengefaßt.
Beispiel 32
3,4,5,6,7,8-Hexahydro-4-oxobenzo-thieno[2,3-d]pyrimidin-2-
carbonsäure (Monohydrat)
5,0 g der nach Beispiel 3 hergestellten Verbindung werden
in 150 ml warmem Wasser gelöst und die Lösung durch Filtration
gereinigt. Das Filtrat wird mit Eisessig
angesäuert und über Nacht im Eisschrank gehalten. Die ausgefällten
Verbindungen werden gesammelt, auf dem Filter mit
Wasser gewaschen und getrocknet. Der cremefarbene Feststoff
weist einen Schmelzpunkt von 254,5 bis 256,5°C auf.
NMR (DMSO-d₆): 2,84 (m, 4), 1,79 (m, 4).
Infrarot (KBr): 3470, 3100, 3020, 2940, 1695, 1660, 1490,
1440, 1300, 1197, 1145, 1033, 960 und 720 cm-1.
Analyse:
gef.: C 49,39 H 4,20 N 10,33%
Beispiele 33 bis 45
Weitere Metallsalze der Thienopyrimidin-2-carbonsäure
Das Verfahren nach Beispiel 3 wird verwendet, um weitere
Thienopyrimidin-2-carbonsäureester in Form verschiedener
Salze herzustellen. Die hergestellten Verbindungen sind in
Tabelle V zusammengefaßt, wobei die Zahlen in runden Klammern
auf die Beispiele hinweisen, nach deren Verfahren die
Ausgangsverbindungen hergestellt wurden. Die analytischen
Daten der erfindungsgemäßen Verbindungen sind ebenfalls in
der Tabelle V enthalten.
Beispiel 48
Äthyl-3,4-dihydro-5-methyl-6-nitro-4-oxothieno[2,3-d]pyrimidin-2-car-boxylat
1,0 g der nach dem Verfahren gemäß Beispiel 16 hergestellten
Verbindung wird in 10 ml Trifluoressigsäure gelöst, dann werden
5 ml Acetanhydrid zu der Mischung hinzugegeben, während
diese auf -15°C gekühlt ist. Dann wird zu der Lösung unter
Rühren bei einer Temperatur von -12 bis -15°C tropfenweise
eine Lösung von 1,2 ml konz. Salpetersäure in 4 ml Trifluoressigsäure
hinzugegeben. Nachdem sich ein feinverteiltes
gelbes Präcipitat gebildet hat, werden zu der Reaktionsmischung
100 ml Wasser gegeben und das Präcipitat auf einem
Filter gesammelt. Das erhaltene Reaktionsprodukt wird aus
Äthanol umkristallisiert und weist einen Schmelzpunkt von
229 bis 229,5°C auf.
Analyse:
gef.: C 42,23 H 3,32 N 14,84%
Beispiel 49
Äthyl-6-amino-3,4-dihydro-5-methyl-4-oxothieno[2,3-d]-
pyrimidin-2-carboxylat
2,10 g der nach dem Verfahren gemäß Beispiel 48 hergestellten
Verbindung wird in 100 ml trockenem Dimethylformamid gelöst
und bei Normaldruck mittels 1 g einer 10%igen Dispersion
von Palladium auf Aktivkohle hydriert. Nach etwa 5 Min.
hat die Reaktionslösung die notwendige Menge an Wasserstoff
absorbiert. Der Katalysator wird abfiltriert und das Filtrat
in 1 Ltr. kaltes Wasser gegossen. Die gewünschte Verbindung
wird aus der wäßrigen Lösung durch Extraktion mit Chloroform
gewonnen. Nach Abziehen des Lösungsmittels wird ein
orange-gefärbter Feststoff erhalten, der mit Isopropanol
verrieben und aus Methanol umkristallisiert wird. Es
werden gelbe Nadeln mit einem Schmelzpunkt von 199,5 bis
215,0°C erhalten.
NMR (DMSO-d₆): 11,40 (bs, 1), 6,20 (bs, 2), 4,30 (q, 2, J = 7,0
Hz), 2,25 (s, 3) und 1,30 (t, 3, J = 7,0 Hz).
Infrarot (KBr): 3422, 3315, 3190, 2996, 1728, 1645, 1622,
1552, 1450, 1365, 1335, 1280, 1180, 1032, 1010 und 770 cm-1.
Analyse:
gef.: C 47,38 H 4,33 N 16,60%
Beispiel 50
Äthyl-6-äthyl-3,4-dihydro-5-nitro-4-oxothieno[2,3-d]pyrimidin-2-carb-oxylat
5 g der nach dem Verfahren gemäß Beispiel 29 hergestellten
Verbindung werden gemäß Verfahren nach Beispiel 48 in das
gewünschte obige Produkt umgewandelt. Die Verbindung fällt
als hellgelber Feststoff an, welcher aus einer Mischung von
Chloroform und Äthanol umkristallisiert wird. Die erhaltenen
weißen Kristalle weisen einen Schmelzpunkt von 200 bis 212°C
auf.
NMR (DMSO-d₆)-Daten: 13,40 (bs, 1), 4,45 (q, 2, J = 7,0 Hz), 3,02
(q, 2, J = 7,2 Hz), 1,39 (t, 3, J = 7,0 Hz), 1,31 (t, 3,
J = 7,2 Hz).
Infrarot (KBr): 3190, 3115, 3060, 2950, 2900, 1755, 1665,
1550, 1525, 1492, 1373, 1315, 1298, 1192 und 795 cm-1.
Analyse:
gef.: C 43,89 H 3,67 N 14,08%
Beispiel 51
Äthyl-5-amino-6-äthyl-3,4-dihydro-4-oxothieno[2,3-d]pyrimidin-
2-carboxylat
Die Verbindung, hergestellt nach dem Verfahren gemäß Beispiel
50 wird nach dem Verfahren gemäß Beispiel 49 hydriert.
Es werden etwa 3 Std. für die Aufnahme der entsprechenden
Menge Wasserstoff durch die Reaktionslösung benötigt. Der
Katalysator wird durch Filtration entfernt und das Produkt
aus dem Filtrat durch Einengen zur Trockene gewonnen. Der
Rückstand wird aus einer Mischung von Methanol und Isopropanol
umkristallisiert, wobei ein gelbes Pulver mit einem
Schmelzpunkt von 181,5 bis 184,5°C erhalten wird.
NMR (CDCl₃): 10,50 (bs, 1), 4,60 (q, 2, J = 7,1 Hz), 4,09 (bs, 2),
2,74 (q, 2, J = 7,2 Hz), 1,48 (t, 3, J = 7,1 Hz), 1,33 (t, 3,
J = 7,2 Hz).
Infrarot (KBr): 3390, 3240, 2965, 2920, 1720, 1700, 1612,
1562, 1491, 1470, 1370, 1305, 1180, 795 und 785 cm-1.
Analyse:
gef.: C 49, 04 H 4,88 N 15,56%
Beispiel 52
Äthyl-3,4-dihydro-6-äthyl-5-jod-4-oxothieno[2,3-d]pyrimidin-
2-carboxylat
2,65 g (0,0105 Mol) der nach dem Verfahren gemäß Beispiel 29
hergestellten Verbindung und 10,60 g (0,034 Mol) Quecksilberacetat
werden in 35 ml Eisessig gelöst und
für 1 Std. auf dem Dampfbad erwärmt. Die Mischung wird dann
in 400 ml einer gesättigten Natriumchloridlösung gegossen.
Es fällt das 5-Chlorquecksilber-Zwischenprodukt mit einem
Schmelzpunkt von 237°C (Zersetzung) aus. 4,10 g dieses Zwischenprodukts
werden dann zu einer Lösung von 4 g Jod und
10 g Kaliumjodid in 150 ml Wasser gegeben. Die Mischung wird
bei Raumtemperatur für 3 Tage gerührt. Danach wird der purpurfarbene
schwarze Feststoff auf einem Filter gesammelt und
mit Äthanol gewaschen. Es werden 2,70 g eines bräunlichen
Feststoffes erhalten, der bis 240°C nicht schmilzt. Die Verbindung
wird aus Methanol umkristallisiert und ergibt ein
schwachgelb gefärbtes kristallines Produkt mit einem Schmelzpunkt
von 188 bis 190°C.
Analyse:
gef.: C 35,15 H 3,10 N 7,36%
Beispiel 53
2-(Hydroxymethyl)-5-methyl-6-(2-methylpropyl)-thieno[2,3-d]-
pyrimidin-4-(3H)-on
2,0 g (0,0069 Mol) der nach dem Verfahren gemäß Beispiel 28
hergestellten Verbindung werden in kleinen Teilen zu einer
Lösung von 2,0 g (0,052 Mol) Natriumborhydrid in 150 ml absolutem
Äthanol gegeben. Während der Zugabe des Natriumborhydrids
schäumt die Reaktionslösung auf und verfärbt sich
nach Gelb. Die Mischung wird dann bei Raumtemperatur für
2 Std. gerührt. Danach wird die Mischung unter Rühren in
Eiswasser gegossen und mit Eisessig angesäuert.
Die angesäuerte Lösung wird mit Chloroform extrahiert und die
extrahierte Lösung eingeengt, bis sich ein gelber Feststoff
bildet. Bei der Umkristallisation aus Äthylacetat wird ein
weißer kristalliner Feststoff erhalten mit einem Schmelzpunkt
von 182 bis 183°C.
NMR (CDCl₃): 4,69 (s, 2), 2,56 (t, 2, J = 6,5 Hz), 2,47 (s, 3),
1,80 (m, 1), 0,95 (d, 6, J = 6,4 Hz).
Infrarot (KBr): 3320, 3100, 2960, 2875, 1670, 1592, 1381,
1315, 1210, 1090 und 1037 cm-1.
Analyse:
gef.: C 57,31 H 6,45 N 11,08%
Beispiel 54
2-(Hydroxymethyl)-5-methyl-6-pentylthieno[2,3-d]pyrimidin-4-
(3H)-on
Die obige Verbindung wurde hergestellt nach dem Verfahren gemäß
Beispiel 53, wobei als Ausgangsmaterial die Verbindung
gemäß Beispiel 17 verwendet wurde. Bei der Umkristallisation
aus Äthylacetat wurde ein hellgelber kristalliner Feststoff
mit einem Schmelzpunkt von 158,5 bis 159,5°C erhalten.
NMR (CDCl₃): 4,57 (s, 2), 2,78 (t, 2, J = 7,0 Hz), 2,50 (s, 3),
1,46 (m, 6), 0,93 (m, 3).
Infrarot (KBr): 3350, 2962, 2930, 2860, 1672, 1606, 1442,
1316, 1215, 1120, 1038 und 782 cm-1.
Analyse:
gef.: C 58,83 H 6,83 N 20,46%
Beispiel 55
5,6,7,8-Tetrahydro-2-(hydroxymethyl)-benzothieno[2,3-d]-4-
(3H)-pyrimidinon
1,0 g der nach dem Verfahren gemäß Beispiel 2 hergestellten
Verbindung wird in 50 ml absolutem Äthanol suspendiert und
dann in Portionen 2,0 g Lithiumborhydrid hinzugegeben. Bei
der Zugabe des Lithiumborhydrids entwickelt sich ein Gas und
die Mischung wird bei Raumtemperatur für 1½ Std. gerührt
und dann für 20 Min. unter Rückfluß erwärmt. Die Mischung
wird dann in 300 ml Wasser gegossen und die wäßrige Lösung
mit Eisessig angesäuert. Die gewünschte Verbindung
fällt aus der Reaktionslösung in Form von feinen gelben
Nadeln aus. Die auf einem Filter gesammelten Kristalle werden
aus einer Mischung von Dimethylformamid und Äthanol umkristallisiert.
Die erhaltene Substanz weist einen Schmelzpunkt von
262,5 bis 268,5°C auf.
NMR (DMSO-d₆): 5,36 (bs, 1), 4,35 (s, 2), 2,76 (m, 4), 1,77 (m, 4).
Infrarot (KBr): 3120, 2940, 2860, 1670, 1590, 1450, 1350,
1300, 1200, 1153, 1080, 1040, 970, 905 und 795 cm-1.
Analyse:
gef.: C 56,02 H 5,09 N 11,88%
Beispiel 56
6-Hexyl-2-(hydroxymethyl)-5-methylthieno[2,3-d]pyrimidin-4-
(3H)-on
Die obige Verbindung wird hergestellt, indem die Verbindung
gemäß Beispiel 15 in das Verfahren gemäß Beispiel 53 eingesetzt
wird. Die obige Verbindung wird aus Äthylacetat umkristallisiert,
wobei ein leicht braunes Pulver erhalten
wird mit einem Schmelzpunkt von 136 bis 140°C.
NMR (DMSO-d₆): 11,30 (bs, 1), 5,22 (bs, 1), 4,33 (s, 2), 2,71
(t, 2, J = 6,6 Hz), 2,38 (s, 3), 1,31 (m, 8), 0,85 (m, 3).
Infrarot (KBr): 3180, 1950, 2920, 2844, 1670, 1595, 1460
1309, 1208, 1115, 1020, 770 cm-1.
Analyse:
gef.: C 59,76 H 6,98 N 9,83%
Beispiel 57
(3,4,5,6,7,8-Hexahydro-4-oxobenzothieno[2,3-d]pyrimidin-2-
yl)-methylacetat
0,68 g (0,00288 Mol) des nach dem Verfahren gemäß Beispiel
55 hergestellten Produkts werden in einer Mischung aus 30 ml
Acetonitril, 5 ml Acetanhydrid und 5 ml Pyridin gelöst und
für 30 Min. auf 100°C erwärmt. Die Mischung wird dann in
150 ml kaltes Wasser gegossen, wobei das gewünschte Produkt
als hellgelber Feststoff anfällt. Dieser Feststoff wird
aus Äthylacetat umkristallisiert und fällt in Form von gelben
Nadeln an, die einen Schmelzpunkt von 202 bis 204°C
aufweisen.
NMR (CDCl₃): 11,20 (bs, 2), 5,08 (s, 2), 2,90 (m, 4),
2,20 (s, 3), 1,86 (m, 4).
Infrarot (KBr): 3125, 3020, 2950, 2900, 1760, 1673, 1612,
1281, 1260, 1239, 1050 cm-1.
Analyse:
gef.: C 55,93 H 5,12 N 10,25%
Beispiel 58
Äthyl-3-(3,4,5,6,7,8-hexahydro-4-oxobenzothieno[2,3-d]-
pyrimidin-2-yl)-2-propenoat
Es wird eine Lösung von Natriumäthylat in Äthanol durch
Reaktion von 3,05 g Natrium mit 100 ml Äthanol hergestellt.
Zu dieser Lösung wird eine Mischung von 24,5 g (0,125 Mol)
des nach dem Verfahren gemäß Beispiel 1 hergestellten Produkts
und 21,6 g (0,125 Mol) Diäthylfumarat in 300 ml
Äthanol gegeben, wobei sich eine rote Lösung bildet, die
unter Rühren über Nacht unter Rückfluß erwärmt wird. Man
läßt dann die Mischung auf Raumtemperatur abkühlen und gießt
sie in 1 Ltr. Wasser, das mit 9 g Essigsäure angesäuert ist.
Während des Rührens über eine Zeit von 1,5 Std. bei Raumtemperatur
fällt ein gelber Feststoff aus, der durch Filtration
gesammelt, auf dem Filter gewaschen und getrocknet wird.
Der sich ergebende gelbe Farbstoff weist einen Schmelzpunkt
von 285 bis 287°C auf.
NMR (CF₃COOH): 7,78 (d, 1, J = 16,1 Hz), 7,42 (d, 1, J = 16,1 Hz),
4,53 (q, 2, J = 7,2 Hz), 3,05 (m, 4), 2,02 (m, 4), 1,50 (t, 3),
J = 7,2 Hz).
Infrarot (KBr): 3100, 2952, 1727, 1668, 1560, 1471, 1374,
1302, 1255, 1221, 1194, 1168, 990 und 970 cm-1.
Analyse:
gef.: C 59,06 H 5,25 N 9,16%
Beispiel 59
Äthyl-(E)-3-(3,4,5,6,7,8-hexahydro-4-oxobenzothieno[2,3-d]-
[1,3]oxazin-2-yl)-2-propenoat
Zu einer Suspension von 0,985 g (0,005 Mol) 2-Amino-4,5,6,7-
tetrahydrobenzo[b]thiophen-3-carbonsäure in 10 ml Acetonitril,
enthaltend 1,2 ml Pyridin, werden unter Rühren bei
0°C 1,63 g (0,010 Mol) Äthylfumarylchlorid gegeben. Nach
Beendigung der Zugabe des Äthylfumarylchlorids bildet sich
eine klare Lösung und die Reaktionsmischung wird dann noch
für weitere 1,5 Std. bei Eisbadtemperatur gerührt. Das Rühren
wird über Nacht bei Raumtemperatur fortgesetzt und dann
der ausgefallene Feststoff mittels Filtration gesammelt und
mit Äther, verdünnter Salzsäure, wäßrigem Kaliumbicarbonat
und Wasser gewaschen. Die erhaltene Verbindung wird durch
Umkristallisation aus Isopropanol gereinigt und auf dem
Filter mit Isopropyläther und niedrigsiedendem Petroläther
gewaschen. Es wird ein gelber kristalliner Feststoff mit
einem Schmelzpunkt von 147,5 bis 148,5°C erhalten.
NMR (CDCl₃): 7,16 (d, 2, J = 15,5 Hz), 6,89 (d, 1, J = 15,5 Hz),
4,25 (q, 2, J = 7,1 Hz), 2,84 (m, 4), 1,85 (m, 4), 1,31 (t, 3,
J = 7,1 Hz).
Infrarot (KBr): 2945, 2930, 2862, 1770, 1715, 1650, 1550,
1464, 1430, 1292, 1255, 1172, 974 und 768 cm-1.
Analyse:
gef.: C 58,78 H 4,97 N 4,59%
Beispiel 60
6-Äthyl-2-(hydroxymethyl)-thieno[2,3-d]pyrimidin-4-(3H)-on
Die Verbindung nach Beispiel 29 wird in das Verfahren nach
Beispiel 53 eingesetzt, um die obige Verbindung herzustellen.
Die obige Verbindung wird aus Äthylacetat/Äthanol im
Verhältnis 3 : 1 umkristallisiert und weist dann einen Schmelzpunkt
von 201,5 bis 202,5°C auf.
NMR (DMSO-d₆): 12,00 (bs, 1), 7,12 (s, 1), 5,64 (t, 1,
J = 5,2 Hz), 4,47 (d, 2, J = 5,2 Hz), 2,90 (q, 2, J = 7,1 Hz),
1,30 (t, 3, J = 7,1 Hz).
Infrarot (KBr): 1083, 1140, 1153, 1200, 1279, 1300, 1366,
1428, 1461, 1485, 1535, 1567, 1584, 1640, 1675, 2829, 2844,
2871, 1938 und 2967 cm-1.
Analyse:
gef.: C 51,19 H 4,69 N 13,25%
Beispiel 61
Äthyl-6-hexyl-4-oxo-4H-thieno[2,3-d][1,3]oxazin-2-carboxylat
Bei Anwendung des Verfahrens gemäß Beispiel 4 für 2-Amino-5-
(n-hexyl)-thiophen-3-carbonsäure wird die obige Verbindung
erhalten. Das Äthyloxalylchlorid wird vor der Zugabe zur
Amino-thiophen-carbonsäure (gelöst in Pyridin) in Acetonitril
gelöst. Es wird ein hellgrüner Feststoff erhalten,
welcher aus Äthanol umkristallisiert und einen Schmelzpunkt
von 80 bis 81°C aufweist.
NMR (CDCl₃): 7,30 (s, 1), 4,58 (q, 2, J = 7,0 Hz), 2,93 (t, 2,
J = 7,1 Hz), 1,48 (t, 3, J = 7,0 Hz), 1,40 (m, 8), 0,92 (m, 3).
Infrarot (KBr): 1285, 1308, 1366, 1388, 1436, 1462, 1478,
1541, 1586, 1715, 2829, 2861 und 2879 cm-1.
Analyse:
gef.: C 58,52 H 6,16 N 4,48%
Beispiel 62
Äthyl-3,4-dihydro-6-hexyl-4-oxothieno[2,3-d]pyrimidin-2-
carboxylat
Die Verbindung gemäß Beispiel 61 wird mit Ammoniumacetat
und Essigsäure in Äthanol gemäß Beispiel 5 behandelt, wobei
die obige Verbindung mit Schmelzpunkt von 114 bis 115°C erhalten
wird.
NMR (CDCl₃): 11,00 (bs, 1), 7,34 (s, 1), 4,62 (q, 2, J = 7,0 Hz),
2,94 (t, 2, J = 7,2 Hz), 1,50 (t, 3, J = 7,0 Hz), 1,41 (m, 8),
0,92 (m, 3).
Infrarot (KBr): 1035, 1104, 1149, 1195, 1221, 1241, 1313, 1373, 1401,
1415, 1481, 1569, 1689, 1741, 2834, 2865 und 2880 cm-1.
Analyse:
gef.: C 58,49 H 6,60 N 9,29%
Beispiel 63
Äthyl-6-chlor-3,4-dihydro-5-methyl-4-oxothieno[2,3-d]pyrimidin-2-car-boxylat
0,01 Mol Verbindung gemäß Beispiel 49 wird in 20 ml einer
auf 0°C gekühlten 10%igen wäßrigen Fluorborsäure (HBF₄)
gelöst. Es wird eine Lösung von 0,01 Mol Natriumnitrit in
5 ml Wasser tropfenweise hinzugegeben. Die Mischung wird
bei 0°C für 30 Min. gerührt und dann das ausgefällte 2-
Carbäthoxy-3,4-dihydro-5-methyl-4-oxothieno[2,3-d]pyrimidin-
6-yl-diazonium-fluorborat auf einem Filter gesammelt und an
der Luft getrocknet. 0,01 Mol dieses Feststoffes wird dann
portionsweise zu einer auf 0°C gekühlten Lösung gegeben,
die einen stöchiometrischen Überschuß an Kupferchlorid in
konzentrierter Salzsäure enthält. Nach Beendigung der Zugabe
des Diazoniumsalzes läßt man die Temperatur auf 20°C ansteigen
und dann wird die Mischung in Eiswasser gegossen. Die
gewünschte 6-Chlorverbindung wird aus der Lösung abfiltriert.
Beispiel 64
Äthyl-6-äthyl-3,4-dihydro-5-hydroxy-4-oxothieno[2,3-d]pyrimidin-2-ca-rboxylat
Das Diazoniumfluorboratsalz wird nach dem Verfahren gemäß
Beispiel 63 hergestellt, wobei man von der Aminoverbindung,
hergestellt nach dem Verfahren gemäß Beispiel 51 ausgeht.
Man erhält 0,03 Mol des gewünschten Diazoniumfluorborats.
Diese Verbindung wird auf einmal zu einer Lösung von 0,03 Mol Kaliumtrifluoracetat
in 13 ml Trifluoressigsäure bei 0°C gegeben.
Die Mischung wird bei 25°C für 1 Std. gerührt und über
Nacht unter Rückfluß gehalten. Die Trifluoressigsäure wird
im Vakuum abgezogen, der Rückstand wird mit Wasser verrieben
und dann filtriert.
Beispiel 65
Äthyl-6-äthyl-3,4-dihydro-5-methoxy-4-oxothieno[2,3-d]pyrimidin-2-ca-rboxylat
0,01 Mol der gemäß dem Verfahren nach Beispiel 64 hergestellten
Verbindung werden in 100 ml Äther gelöst, wobei
der Äther 1 Äquivalent Bortrifluoridätherat enthält. Die
Lösung wird auf 0°C unter Rühren abgekühlt. Dann werden zu
der Lösung 0,011 Mol Diazoniummethan in 50 ml Äther portionsweise
hinzugegeben und die Mischung unter Rühren bei
0°C gehalten, bis die gelbe Farbe verschwindet. Nach
dem Abziehen des Lösungsmittels wird die gewünschte
5-Methoxypyrimidinverbindung erhalten.
Beispiel 66
3,4-Dihydro-3,5-dimethyl-6-octyl-4-oxothieno[2,3-d]pyrimidin-2-carbo-nsäure (Na-Salz)
Eine Mischung von 2,34 g (0,0064 Mol) der Oxazinverbindung
nach Beispiel 4, 4,47 g (0,0576 Mol) einer 40%igen wäßrigen
Methylaminlösung und 5,00 g (0,0832 Mol)
Eisessig werden in 40 ml absolutem Äthanol 40 Min. auf
dem Dampfbad erwärmt. Die Reaktionsmischung wird dann im
wesentlichen wie in Beispiel 5 beschrieben aufgearbeitet.
Das erhaltene Produkt schmilzt bei 310,0 bis 315,5°C (Zers.).
Die gewünschte Verbindung fällt als Hydrat an, das 0,25 Mol
H₂O pro Mol Salz enthält.
NMR (DMSO-d₆): 0,83 (m, 3), 1,30 (m, 12), 2,41 (s, 3),
2,77 (m, 2) und 3,45 (s, 3).
IR (KBr): 3480, 2940, 2870, 1665, 1650, 1550, 1380, 1330,
1130, 795 und 755 cm-1.
Analyse:
gef.: C 56,36 H 6,55 N 7,70%
Beispiel 67
6-Hexyl-2-(hydroxymethyl)-thieno[2,3-d]pyrimidin-4-(3H)-on
Die gewünschte Verbindung wird hergestellt, indem man die
Verbindung nach Beispiel 61 mit Natriumborhydrid gemäß dem
Verfahren nach Beispiel 53 reduziert. Das erhaltene Produkt
wird aus Äthylacetat umkristallisiert und schmilzt bei
141 bis 143°C.
NMR (CDCl₃): 0,90 (t, 3, 6,0 Hz), 1,35 (m, 9), 2,81 (t, 2,
7,0 Hz), 4,80 (s, 2), 7,12 (s, 1) und 11,6 (bs, 1).
IR (KBr): 3270, 2930, 2860, 1665, 1610, 1600, 1470, 1300,
840 und 755 cm-1.
Analyse:
gef.: C 58,84 H 6,94 N 10,13%
Beispiel 68
3-Butyl-3,4,5,6,7,8-hexahydro-4-oxobenzothieno[2,3-d]pyrimi
din-2-carbonsäure-natrium-hemihydrat
C₁₅H₁₈N₂O₃S · Na · ½ H₂O
Eine Mischung aus 2,79 g (0,01 Mol) des nach dem Verfahren
gemäß Beispiel 20 hergestellten Produkts und 0,73 g (0,01
Mol) n-Butylamin in 50 ml absolutem Äthanol wird auf dem
Dampfbad für 4 Std. bei Rückflußtemperatur erwärmt. Die
Mischung wird dann in 500 ml kaltes Wasser gegossen und
mit Chloroform extrahiert. Die Extrakte werden über Magnesiumsulfat
getrocknet und im Vakuum eingeengt. Es werden
2,83 g eines braunen Öls erhalten, welches kristallisiert.
Die Kristallmasse wird in Äther/niedrigsiedendem Petroläther
im Verhältnis 1 : 1 verrieben und abfiltriert. Die
Mutterlauge wird dann im Vakuum bis zu einem braunen Öl eingeengt,
das über Silikagel chromatographiert wird unter Verwendung
von Äther/niedrigsiedendem Petroläther im Verhältnis
1 : 1. Es werden 1,52 g des gewünschten Produkts als Äthylester
erhalten. Dieser Ester wird gemäß dem Verfahren nach
Beispiel 3 verseift und das sich ergebende Natriumsalz wird
aus Isopropanol/Äther umkristallisiert. Es werden 0,90 g
(59%) des gewünschten Produkts als weißliches Pulver mit
einem Schmelzpunkt von 265 bis 285°C (Zers.) erhalten.
NMR (D₂O): 4,04 (m, 2), 2,58 (m, 4), 1,62 (m, 8), 0,92 (m, 3).
Infrarot (KBr): 2930, 2860, 2680, 2635, 1530, 1450, 1390,
1370, 1190, 1150, 1135, 905, 821, 780 und 744 cm-1.
Analyse:
gef.: C 53,17 H 5,31 N 8,01%
Beispiel 69
6-Äthyl-3,4-dihydro-3-methyl-4-oxothieno[2,3-d]pyrimidin-2-
carbonsäure-natriumsalz
Das Oxazin, hergestellt gemäß Beispiel 23 wird in das Verfahren
gemäß Beispiel 68 eingesetzt, wobei das im Verfahren gemäß
Beispiel 68 verwendete Butylamin durch Methylamin ersetzt
wird.
Beispiel 70
Äthyl-3,4-dihydro-6-fluor-5-methyl-4-oxothieno[2,3-d]-
pyrimidin-2-carboxylat
Es werden 0,03 Mol 2-Carbäthoxy-3,4-dihydro-5-methyl-4-oxo
thieno[2,3-d]pyrimidin-6-yl-diazonium-fluorborat nach dem
in Beispiel 63 beschriebenen Verfahren hergestellt. Diese
Verbindung wird dann auf dem Ölbad erhitzt, um das Bortrifluorid
freizusetzen. Dafür reicht es aus, die Verbindung
auf etwa 150°C zu erhitzen, und zwar so lange, bis sich
kein Gas mehr entwickelt. Der Rückstand wird gekühlt, in
Wasser verrieben und filtriert.
Beispiel 71
3,4,5,6,7,8-Hexahydro-4-oxobenzothieno[2,3-d]pyrimidin-2-
carboxaldehyd
Zu einer Lösung von 0,01 Mol der Verbindung gemäß Beispiel 55
und 0,3 Mol Dicyclohexylcarbodiimid in 100 ml Dimethylsufoxid
werden 0,01 Mol wasserfreie Orthophosphorsäure gegeben.
Die Mischung wird dann bei Raumtemperatur für 4 Std.
gerührt und dann werden 250 ml Äthylacetat, gefolgt von
einer Lösung von 25 g Oxalsäure in Methanol hinzugegeben.
Die unlöslichen Dicyclohexylharnstoffe werden durch Filtration
abgetrennt, das Filtrat wird mit verdünnter, wäßriger
Natriumbicarbonatlösung gewaschen, die organische Phase
wird abgetrennt und über Magnesiumsulfat getrocknet. Nach
Abziehen des Lösungsmittels im Vakuum wird das gewünschte
Produkt erhalten.
Beispiel 72
Äthyl-5,6-dihydro-4-oxo-4H-cyclopenta[b]thienyl[2,3-d][1,3]-
oxazin-2-carboxylat
Das Verfahren gemäß Beispiel 4 wird zur Herstellung des obigen
Produkts dahingehend abgewandelt, daß man als Ausgangsmaterial
die 2-Amino-4,5-dihydrocyclopenta[b]thiophen-3-
carbonsäure verwendet.
Beispiel 73
Äthyl-3,4,5,6-tetrahydro-4-oxo-cyclopenta[b]thieno[2,3-d]-
pyrimidin-2-carboxylat
Das Oxazin, hergestellt gemäß Verfahren nach Beispiel 72
wird in die obige Stubstanz mittels des Verfahrens nach Beispiel
5 umgewandelt.
Beispiel 74
Äthyl-3,4,5,6-tetrahydro-4-oxo-cyclohepta[b]thieno[2,3-d]-
[1,3]oxazin-2-carboxylat
Das Verfahren gemäß Beispiel 4 wird zur Herstellung der obigen
Verbindung dahingehend abgewandelt, daß man als Ausgangsverbindung
die 2-Amino-4,5,6,7-tetrahydro-cyclohepta[b]-
thiophen-3-carbonsäure verwendet.
Beispiel 75
Äthyl-3,4,5,6,7,8-hexahydro-4-oxo-cyclohepta[b]thieno[2,3-d]-
pyrimidin-2-carboxylat
Die Verbindung gemäß Beispiel 74 wird über das Verfahren gemäß
Beispiel 5 in die obige Verbindung umgewandelt.
Beispiel 76
(3,4,5,6,7,8-Hexahydro-4-oxo-benzothieno[2,3-d]pyrimidin-2-
yl)-methylformiat
0,01 Mol der Verbindung gemäß Beispiel 55 werden bei 0°C in
einer Mischung von 30 ml Acetanhydrid und 15 ml einer
100%igen Ameisensäure gelöst. Dann wird die Mischung während
eines Zeitraums von 1 Std. unter Rühren auf Raumtemperatur
erwärmt. Die Mischung wird in 200 ml Eiswasser
gegossen und der Formiatester abgetrennt.
Beispiel 77
N-[3-(Aminocarbonyl)-4,5,6,7-tetrahydrobenzo[b]thien-2-yl]-
oxamidsäure
Die Suspension von 392 g (2,0 Mol) 2-Amino-4,5,6,7-tetra
hydrobenzo[b]-thiophen-3-carboxamid, 321,2 g (2,2 Mol) Diäthyloxylat
in 5 Ltr. absolutem Äthanol wird zu einer Lösung
von Natriumäthylat, hergestellt auf 50,6 g (2,2 g-
Atome) Natrium in 2 Ltr. absolutem Äthanol unter Stickstoff
gegeben. Die Mischung wird für 6 Std. unter Rühren unter
Rückflußtemperatur erwärmt und dann über Nacht im Eisschrank
stehengelassen. Danach werden unter Rühren 15 Ltr. gekühltes
Wasser hinzugegeben. Es fällt ein feinzerteiltes Präcipitat
aus, welches durch Filtration abgetrennt wird. Das Filtrat
wird vorsichtig mit 150 g (2,5 Mol) Essigsäure, gelöst in
350 ml Wasser, angesäuert. Das aus der Lösung ausfallende
Produkt wird auf einem Filter gesammelt, mit Wasser gewaschen
und an der Luft getrocknet. Es werden 194,6 g (0,7
Mol) der Verbindung nach Beispiel 2 erhalten. Das Filtrat
wird dann auf pH 2 konzentrierter Salzsäure angesäuert und
das sich ergebende Präcipitat wird auf einem Filter
gesammelt, mit Wasser gewaschen und an der Luft getrocknet.
Es werden 264,8 g (0,99 Mol) des gewünschten Produkts
erhalten. Eine Menge von 25 g davon werden aus 1,4 Ltr.
Dioxan umkristallisiert. Es werden 18,2 g der Verbindung
mit einem Schmelzpunkt von 223,5 bis 224,5°C (Zers.) erhalten.
NMR (DMSO-d₆): 7,45 (s,2), 1,79 (s,8).
Infrarot (KBr): 3520, 3360, 3190, 2950, 2860, 1730, 1640,
1565, 1530, 1460, 1410, 1360 und 1290 cm-1.
Analyse:
gef.: C 49,04 H 4,47 N 10,25%
Beispiel 78
Tabletten für die orale Verabreichung
Die folgenden Bestandteile werden in trockenem Zustand in
einen Zwillingstrommelmischer vermischt und mittels einer
Presse mit konkaven Stempeln zu Tabletten gepreßt:
Verbindung nach Beispiel 29 50,0 g
vorgranulierte Saccharose210,0 g
Getreidestärke 6,0 g
mikrokristalline Cellulose 40,0 g
Magnesiumstearat 1,0 g
Dieser Ansatz ist für die Herstellung von 1000 Tabletten geeignet,
wobei jede Tablette 307 mg wiegt und 50 mg aktive
Substanz enthält. Es können auch Tabletten mit einem Gehalt
aktiver Substanzen von 25 bis 200 mg hergestellt werden,
wobei jedoch die Zusätze und das Gewicht der Tabletten entsprechend
eingestellt werden müssen.
Beispiel 79
Injektionslösung
Die folgenden Bestandteile werden in so viel Wasser gelöst,
daß eine Injektionslösung von 1 Ltr. entsteht, die dann durch
ein Membranfilter mit einer Porengröße von 0,45 µm filtriert
wird:
Verbindung nach Beispiel 440,250 g
Natriumchlorid
(in einer solchen Menge, daß die Lösung
isotonisch wird)
Natriumphosphat,
bis die Lösung einen pH von 7,5 besitzt
Die filtrierte Lösung wird in sterile Ampullen abgefüllt,
die flammversiegelt und anschließend in Autoklaven sterilisiert
werden.
Beispiel 80
Pulver zum Inhalieren
Die folgenden Bestandteile werden aseptisch gemischt und in
Hartgelatinekapseln gefüllt. Jede Kapsel enthält 50 mg
der Mischung, die wiederum 25 mg der aktiven Substanz enthält.
Verbindung nach Beispiel 36
(mikronisiert)25,0 g
Lactosepulver25,0 g
Die obige Mischung ist für die Herstellung von 1000 Kapseln
geeignet. Diese Kapseln sind geeignet, das Pulver in der
Atemluft zu verteilen, wenn sie in den entsprechenden Inhalationsvorrichtungen
verwendet werden. Es können auch
entsprechende Kapseln hergestellt werden, die 0,5 bis 40 mg
der aktiven Substanz enthalten.
Beispiel 81
3,4-Dihydro-6-hexyl-4-oxothieno[2,3-d]pyrimidin-2-carbonsäure-dinatr-ium-hydrat
C₁₃H₁₄N₂O₃S · 2 Na · 2½ H₂O
Die Verbindung nach Beispiel 62 wird in das Verfahren gemäß
Beispiel 3 eingesetzt. Nach Beendigung der Reaktionszeit
wird das gewünschte Produkt aus der Reaktionsmischung durch
Zugabe von Isopropanol ausgefällt. Es bildet sich ein weißes
gelatineartiges Präcipitat, das auf einem Filter gesammelt
und getrocknet wird.
NMR (CF₃COOH): 7,52 (s, 1), 3,10 (t, 2, J = 7,1 Hz), 1,52 (m, 8),
0,93 (m, 3).
Infrarot (KBr): 1265, 1346, 1375, 1429, 1471, 1495, 1579,
1605, 1660, 2828, 2861 und 2880 cm-1.
Analyse:
gef.: C 42,34 H 4,70 N 7,42%
Beispiel 82
2-(Hydroxymethyl)-6-hexylthieno[2,3-d]pyrimidin-4-(3H)-on
Die Verbindung nach Beispiel 62 wird über das Verfahren gemäß
Beispiel 53 in die gewünschte Substanz umgewandelt. Die
gewünschte Verbindung fällt als bräunlicher Feststoff an.
NMR (CDCl₃): 11,60 (bs, 1), 7,14 (s, 1), 4,79 (s, 2), 2,82
(t, 2), 1,40 (m, 8), 0,91 (m, 3).
Infrarot (KBr): 1300, 1467, 1590, 1610, 1660, 2822, 2860
und 2878 cm-1.
Die Verbindung nach Beispiel 28 und das Dinatriumsalz der
entsprechenden Carbonsäure aus Beispiel 43 werden bevorzugt
als Inhibitoren gegen unmittelbare Hypersensitivitätsreaktionen
verwendet. Das entsprechende Kaliumsalz ist bevorzugt zur
Inhibierung der unmittelbaren Hypersensitivitätsreaktionen
bei Säugern mit allergischer Rhinitis. Aufgrund der Wirksamkeit
und der Wasserlöslichkeit wird das Kaliumsalz nach Beispiel
97 in Form von Tropfen, Sprays oder Aerosolen zur Behandlung
der Nasenschleimhäute verwendet. Eine Pulverzusammensetzung,
die jedoch nicht mikronisiert ist, kann zur Ablagerung auf
der Nasenschleimhaut ähnlich wie beim Inhalierungsverfahren
gemäß Beispiel 80 verwendet werden. Für die Ablagerung auf
der Nasenschleimhaut werden vorzugsweise größere Teilchen
von etwa 100 µm verwendet. Die erfindungsgemäßen Verbindungen
werden üblicherweise oral, rektal, bukkal und parenteral
verabreicht. Das Dikaliumsalz des Beispiels 97 ist gekennzeichnet
durch die folgenden ID₅₀-Werte (S. PCA-Test auf Seiten
7 und 9 an Ratten):
oral: 2,7 mg/kg
intravenös: 0,14 mg/kg.
Im Zusammenhang mit den obigen Verbindungen wird auf die
Literaturstelle Arya, V. P., Indian Journal of Chemistry,
10, 1141-1150 (1972), verwiesen, welche die in Beispiel 2
beschriebene Substanz betrifft.
Die folgenden Beispiele behandeln weitere erfindungsgemäße
Verbindungen und Zusammensetzungen.
Beispiel 83
Äthyl-N-[3-(aminocarbonyl)-thien-2-yl]-oxamat
Das gewünschte Produkt wird hergestellt, indem man 2-Amino-
thiophen-3-carboxamid in das Verfahren gemäß Beispiel 1 einsetzt.
Die erhaltene Verbindung wird aus Acetonitril umkristallisiert
und weist dann einen Schmelzpunkt von 186
bis 187°C auf.
NMR (DMSO-d₆): 1,34 (t, 3, 7,0 Hz), 4,48 (q, 2, 7,0 Hz),
7,26 (d, 1, 6,0 Hz), 7,65 (d, 1, 6,0 Hz), 7,80 (bs, 1),
8,19 (bs, 1) und 13,6 (bs, 1).
IR (KBr): 3415, 3390, 3180, 1730, 1685, 1650, 1590, 1550
und 1280 cm-1.
Analyse:
gef.: C 44,52 H 4,16 N 11,56%
ED₅₀-Wert (oral) = 4,5 mg/kg Körpergewicht der Ratte (s.
PCA-Test für die antiallergische Aktivität, s. Seiten 4-6
der vorliegenden Anmeldung).
Beispiel 84
Äthyl-4-oxo-6-pentyl-4H-thieno[2,3-d][1,3]oxazin-2-carboxylat
Das gewünschte Produkt wurde hergestellt, indem man 2-Amino-
6-pentylthiophen-3-carbonsäure in das Verfahren gemäß Beispiel
4 einsetzt. Die Verbindung fällt als kristalliner
Feststoff an, der nach Umkristallisation aus Diisopropyläther
einen Schmelzpunkt von 69,6 bis 70,5°C aufweist.
NMR (CDCl₃): 0,90 (t, 3, 6,0 Hz), 1,40 (m, 1), 1,47 (t, 3),
7,0 Hz), 2,93 (t, 2, 7,0 Hz), 4,58 (q, 2, 7,0 Hz) und
7,31 (s, 1).
IR (KBr): 3100, 2960, 1770, 1590, 1470, 1430, 1320, 1130,
960 und 770 cm-1.
Analyse:
gef.: C 56,88 H 5,62 N 4,66%
Beispiel 85
Äthyl-4-oxo-6-propyl-4H-thieno[2,3-d][1,3]oxazin-2-carboxylat
Die gewünschte Verbindung wird hergestellt, indem man 2-Amino-
5-propylthiophen-3-carbonsäure in das Verfahren gemäß Beispiel
4 einsetzt. Das sich ergebende Produkt wird aus Diisopropyläther
umkristallisiert und schmilzt bei 90,5 bis
91,5°C.
NMR (CDCl₃): 1,03 (t, 3, 7,0 Hz), 1,50 (t, 3, 7,1 Hz),
1,87 (m, 2), 2,92 (t, 2, 7,0 Hz), 4,60 (q, 2, 7,1 Hz) und
7,34 (s, 2).
IR (KBr): 3120, 1800, 1750, 1375, 1330, 1170, 945, 840 und
765 cm-1.
Analyse:
gef.: C 53,61 H 4,88 N 5,22%
Beispiel 86
Äthyl-6-isopropyl-4-oxo-4H-thieno[2,3-d][1,3]oxazin-2-
carboxylat
Die gewünschte Verbindung wird hergestellt, indem man 2-
Amino-5-isopropylthiophen-3-carbonsäure in das Verfahren
gemäß Beispiel 4 einsetzt. Das gewünschte Produkt schmilzt
nach Umkristallisation aus Diisopropyläther bei 87,5 bis
88,5°C.
NMR (CDCl₃): 1,42 (d, 6), 6,5 Hz), 1,48 (t, 3, 6,6 Hz),
3,27 (Sextett, 1, 6,5 Hz), 4,57 (q, 2, 6,6 Hz) und
7,32 (s, 1).
IR (KBr): 2980, 1780, 1740, 1585, 1475, 1430, 1315,
1205, 1160 und 760 cm-1.
Analyse:
gef.: C 53,76 H 4,79 N 5,15%
Beispiel 87
Äthyl-6-butyl-4-oxo-4H-thieno[2,3-d][1,3]oxazin-2-carboxylat
Die gewünschte Verbindung wird hergestellt, indem man 2-
Amino-5-(n-butyl)-thiophen-3-carbonsäure gemäß Beispiel 4
einsetzt. Das sich ergebende Produkt schmilzt nach Umkristallisation
aus Diisopropyläther bei 76,0 bis 77,5°C.
NMR (CDCl₃): 0,95 (t, 3, 6,6 Hz), 1,50 (t, 3, 7,1 Hz),
1,60 (m, 4), 2,92 (t, 2, 7,2 Hz), 4,57 (q, 2, 7,1 Hz) und
7,33 (s, 1).
IR (KBr): 3100, 2980, 1770, 1590, 1430, 1370, 1320, 1130,
960 und 770 cm-1.
Analyse:
gef.: C 55,42 H 5,24 N 4,93%
Beispiel 88
Butyl-6-äthyl-3,4-dihydro-4-oxo-thieno[2,3-d]pyrimidin-2-
carboxylat
5,0 g (0,019 Mol) der Verbindung nach Beispiel 29 werden
in 20 ml Butanol gelöst und dann werden 0,5 g p-Toluolsulfonsäure
hinzugefügt. Die Mischung wird für 3 Std.
unter Rückflußtemperatur gehalten und dann heiß filtriert.
Beim Abkühlen des Filtrats fällt das gewünschte Produkt
aus. Es wird aus Butanol umkristallisiert und schmilzt
bei 116 bis 118°C.
NMR (CDCl₃): 1,03 (t, 3, 6,3 Hz), 1,42 (t, 3 7,0 Hz),
1,81 (m, 4), 3,02 (q, 2, 7,0 Hz), 4,61 (t, 2, 6,0 Hz),
7,60 (s, 1) und 11,6 (bs, 1).
IR (KBr): 3100, 2970, 1745, 1680, 1660, 1480, 1290,
1185, 840 und 770 cm-1.
Analyse:
gef.: C 56,06 H 5,73 N 10,14%
Beispiel 89
Äthyl-3,4-dihydro-4-oxothieno[2,3-d]pyrimidin-2-carboxylat
Die gewünschte Verbindung wird hergestellt, indem man Verbindung
gemäß Beispiel 83 in das Verfahren gemäß Beispiel 2
einsetzt. Die hergestellte Substanz wird an Silkagel
chromatographiert, wobei Chloroform als Eluierungsmittel
verwendet wird. Die Substanz wird aus Isopropanol umkristallisiert
und schmilzt bei 191 bis 192°C.
NMR (CDCl₃): 1,50 (t, 3, 7,0 Hz), 4,66 (q, 2, 7,0 Hz),
7,60 (d, 1, 6,0 Hz), 7,76 (d, 1, 6,0 Hz) und 10,8 (bs, 1).
IR (KBr): 3080, 1745, 1680, 1580, 1480, 1460, 1380,
1310, 1190 und 1040 cm-1.
Analyse:
gef.: C 47,78 H 3,80 N 12,19%
Beispiel 90
6-Äthyl-3,4-dihydro-3-methyl-4-oxothieno[2,3-d]pyrimidin-
2-carboxylat
Das Verfahren gemäß Beispiel 69 wird wiederholt, mit der
Ausnahme des Verfahrensschrittes der Verseifung nach der
Chromatographie und daß zwei Mol Äquivalente Essigsäure
zur Oxazinausgangsverbindung gemäß Beispiel 23 in die
Reaktionsmischung eingesetzt werden. Das gewünschte Produkt
wird als dunkles Öl erhalten.
NMR (CDCl₃): 1,36 (t, 3, 7,0 Hz), 1,49 (t, 3, 7,0 Hz),
2,91 (q, 2, 7,0 Hz), 3,72 (s, 3), 4,56 (q, 2, 7,0 Hz)
und 7,31 (s, 1).
IR (KBr): 2970, 1735, 1690, 1560, 1535, 1370, 1290, 1240,
1105 und 1020 cm-1.
Analyse:
gef.: C 53,86 H 5,65 N 9,58%
Beispiel 91
Äthyl-3,4-dihydro-6-methyl-4-oxothieno[2,3-d]pyrimidin-2-
carboxylat
Die gewünschte Verbindung wird hergestellt, indem man Äthyl-
6-methyl-4-oxo-4H-thieno[2,3-d][1,3]oxazin-2-carboxylat in
das Verfahren gemäß Beispiel 5 einsetzt, wobei Äthylacetat
als Lösungsmittel verwendet wird. Die gewünschte Verbindung
fällt als kristallinier Feststoff an, der nach Umkristallisation
aus 95%igem Äthanol einen Schmelzpunkt
von 204 bis 208°C aufweist.
NMR (DMSO-d₆): 1,36 (t, 3, 7,0 Hz), 2,55 (s, 3), 4,36
(q, 2, 7,0 Hz), 7,26 (s, 1) und 13,0 (bs, 1).
IR (KBr): 3280, 3000, 1750, 1710, 1480, 1310, 1285, 1180,
1025, 845 und 760 cm-1.
Analyse:
gef.: C 50,13 H 4,13 N 11,69%
Beispiel 92
Äthyl-3,4-dihydro-6-(1-methyläthyl)-4-oxothieno[2,3-d]-
pyrimidin-2-carboxylat
Die gewünschte Verbindung wird hergestellt, indem man die
Verbindung gemäß Beispiel 86 mit äthanolischem Ammoniumacetat
und Essigsäure gemäß dem Verfahren nach Beispiel 5
unter Rückfluß erhitzt. Das erhaltene Produkt wird aus
Äthanol umkristallisiert und schmilzt bei 182 bis 183°C.
NMR (CDCl₃): 1,40 (d, 6, 6,5 Hz), 1,51 (t, 3, 7,0 Hz),
3,21 (Sextett, 1, 6,5 Hz), 4,52 (q, 2, 7,0 Hz), 7,33
(s, 1) und 10,6 (bs, 1).
IR (KBr): 3100, 2960, 1740, 1690, 1570, 1480, 1300,
1185, 1050 und 765 cm-1.
Analyse:
gef.: C 54,01 H 5,19 N 10,42%
Beispiel 93
3,4-Dihydro-6-(1-methyläthyl)-4-oxothieno[2,3-d]pyrimidin-
2-carbonsäure-dinatrium
Die Verbindung gemäß Beispiel 92 wird mit äthanolischem
Natriumhydroxid gemäß dem Verfahren nach Beispiel 3 hydrolysiert.
Die abgekühlte Reaktionsmischung wird mit Isopropanol
verdünnt und das ausgefallene Produkt auf einem
Filter gesammelt. Die erhaltene Verbindung wird luftgetrocknet
und gemahlen. Sie schmilzt nicht bis zu einer Temperatur
von 350°C . Die Elementaranalyse der Verbindung entspricht
der Analyse des Hydrats, das 1,75 Mol H₂O pro Mol Dinatriumsalz
enthält.
NMR (D₂O): 1,15 (d, 6, 6,5 Hz), 2,90 (m, 1), 7,20 (s, 1)
und 4,80.
IR (KBr): 2860, 1650, 1570, 1425, 1365, 1340, 1060, 840
und 790 cm-1.
Analyse:
gef.: C 38,28 H 3,74 N 8,56%
Beispiel 94
Äthyl-6-butyl-3,4-dihydro-4-oxothieno[2,3-d]pyrimidin-2-
carboxylat
Die Verbindung gemäß Beispiel 87 wird mit äthanolischem
Ammoniumacetat und Essigsäure gemäß dem Verfahren nach
Beispiel 5 behandelt. Das erhaltene Produkt wird aus
Äthanol/Isopropanol umkristallisiert und schmilzt bei
144 bis 145°C.
NMR (CDCl₃): 0,98 (t, 3, 6,0 Hz), 1,52 (t, 3, 7,0 Hz),
1,53 (m, 4), 2,90 (t, 2, 7,0 Hz), 4,70 (q, 2, 7,0 Hz),
7,40 (s, 1), 11,3 (bs, 1).
IR (KBr): 3110, 2960, 1740, 1670, 1490, 1300, 1180, 1030
und 770 cm-1.
Analyse:
gef.: C 55,58 H 6,02 N 10,00%
Beispiel 95
Äthyl-3,4-dihydro-4-oxo-6-propyl-thieno[2,3-d]pyrimidin-
2-carboxylat
Die gewünschte Verbindung wird hergestellt, indem man die
Verbindung gemäß Beispiel 85 mit äthanolischem Ammoniumacetat
gemäß dem Verfahren nach Beispiel 5 behandelt, wobei jedoch
auf die Anwesenheit von Essigsäure verzichtet
wird. Das erhaltene Produkt wird aus Äthanol umkristallisiert
und schmilzt bei 169 bis 170°C.
NMR (CDCl₃): 1,03 (t, 3, 6,5 Hz), 1,52 (t, 3, 7,0 Hz),
1,88 (m, 2), 2,90 (t, 2, 6,7 Hz), 4,60 (q, 2, 7,0 Hz),
7,35 (s, 1) und 11,5 (bs, 1).
IR (KBr): 3100, 2960, 1735, 1690, 1570, 1480, 1305, 1185,
1035 und 765 cm-1.
Analyse:
gef.: C 54,49 H 5,29 N 10,53%
Beispiel 96
Äthyl-3,4-dihydro-4-oxo-6-pentyl-thieno[2,3-d]pyrimidin-2-
carboxylat
Die gewünschte Verbindung wird hergestellt, indem man die
Oxazinverbindung gemäß Beispiel 84 mit äthanolischem Ammoniumacetat,
dem Essigsäure zugesetzt ist, nach dem Verfahren
gemäß Beispiel 5 behandelt. Das erhaltene Produkt wird
aus einer Mischung von Äthanol und Isopropanol umkristallisiert
und schmilzt bei 124 bis 125°C.
NMR (CDCl₃): 0,87 (t, 3 6,0 Hz), 1,40 (m, 6), 1,47 (t, 3,
7,0 Hz), 2,88 (t, 2, 7,0 Hz), 4,56 (q, 2, 7,0 Hz), 7,32
(s, 1) und 11,7 (bs, 1).
IR (KBr): 3100, 2960, 1760, 1740, 1690, 1490, 1300, 1190,
1040 und 770 cm-1.
Analyse:
gef.: C 57,22 H 6,20 N 9,52%
Beispiel 97
3,4-Dihydro-5-methyl-6-(2-methylpropyl)-4-oxothieno[2,3-d]-
pyrimidin-2-carbonsäure-dikalium
1,91 g der Verbindung gemäß Beispiel 28 wird mit 0,86 g Kaliumhydroxid,
gelöst in 150 ml Isopropanol hydrolyisiert. Die
Mischung wird unter Rühren für 4 Std. unter Rückfluß erhitzt.
Danach läßt man die Reaktionsmischung abkühlen und sammelt
das ausgefallene Produkt auf einem Filter. Das Produkt wird
in einer Mühle zermahlen und an der Luft getrocknet. Die
Substanz schmilzt beim Erhitzen in einem Kapillarröhrchen
nicht bis 350°C. Die Elementaranalyse zeigt, daß das erhaltene
Produkt ein Hydrat ist, das 1,75 Mol H₂O pro Mol
Salz enthält.
NMR (D₂O): 0,88 (d, 6, 6,0 Hz), 1,89 (m, 1), 2,40 (s, 3),
2,61 (d, 2, 6,5 Hz) und 4,80.
IR (KBr): 2840, 1650, 1590, 1560, 1535, 1470, 1415, 1340,
1040 und 800 cm-1.
Analyse:
gef.: C 38,66 H 4,25 N 7,20%
Beispiel 98
Lösung für die nasale Applikation
Es wird eine 1%ige Lösung der Verbindung nach Beispiel 97
hergestellt, indem man die Verbindung in einer ausreichenden
Menge Wasser unter Zusatz einer wirksamen Menge eines
pharmazeutisch verträglichen antimikrobiellen Mittels löst
und soviel Natriumchlorid hinzugibt, daß sich eine isotonische
Lösung bildet. Der pH-Wert wird auf pH = 9,0 mit Salzsäure
eingestellt. Die erhaltene Lösung wird in Tropfflaschen
oder in Sprayvorrichtungen für die Nasal-Applikation
gefüllt.