DE2746257C3 - Apparat zur Ausscheidung von Trichinella-Larven und Verfahren zur Ausscheidung von Trichinella-Larven mittels dieses Apparates - Google Patents
Apparat zur Ausscheidung von Trichinella-Larven und Verfahren zur Ausscheidung von Trichinella-Larven mittels dieses ApparatesInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf einen Apparat zur Abscheidung von Trichinen im künstlichen
Verdauungsverfahren, der einen Behälter zum Anfüllen mit Fleischverdauungsflüssigkeit und der jeweiligen zu
prüfenden Probe sowie ein Rührwerk enthält, das in dem genannten Behälter eingebaut ist.
Das Problem einer zuverlässigen Prophylaxe von Trichinen, welche eine akute fieberhafte Erkrankung bei
Menschen und Säugetieren hervorrufen, ist eines der besonders wichtigen Probleme des Gesundheits- und
Veterinärwesens in vielen Landern.
Es ist eine Einrichtung zur Abscheidung von Trichinen bekannt, welche einen Glaskolben bzw. eine
Metallhülse mit einem mechanischen Rührwerk für die einzuführenden Komponenten in diese enthält. Die
Verwendung einer derartigen Vorrichtung macht es erforderlieh, daß eine Probe von jedem geschlachteten
Tier entnommen und in den erwähnten Glaskolben bzw. Metallbehälter mit Magensaft unter kontinuierlichem
Vermischen individuell bearbeitet wurde. Die hierbei anfallende Flüssigkeit mußte in zusätzlichen, für die
Reinigung von Trichinen von Beimengungen vorgesehenen Einrichtungen bearbeitet werden. Das alles
beschränkte die Möglichkeit der Durchführung einer Massen-Trichinenschau, verlängerte und komplizierte
die Bedingungen der Prüfung, wodurch wiederum eine Senkung des erzielbaren Wirkungsgrades der Prüfung
verursacht wurde.
Es ist auch bereits bekannt (S. DD-PS 1 12 52S), Proben von zu Gruppen zusammengefaßten zu
untersuchenden Tieren gleichzeitig zu untersuchen und
ίο erst bei positivem Befund der gemeinsam untersuchten,
sämtlichen Tieren der Gruppe entnommenen Proben, erneut einzelne Proben der individuellen der Gruppe
zugeordneten Tiere in die Behälter zur Untersuchung einzubringen.
Die bisher bekannten Vorrichtungen zur Abscheidung von Trichinen weisen jedoch den Nachteil auf, daß
während des Vorganges der Verdauung der zu untersuchenden Probetellchen keine zuverlässige Trennung
und Reinigung der eventuell zu ermittelnden Trichinen von Begleiteinschlüssen bewirkt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, im Apparat zur Abscheidung von Trichinen den zur
Verdauung der Proben vorgesehenen Behälter derartig auszuführen, daß während des Vorganges der Verdauung
eine zuverlässige Trennung und Reinigung von eventuell aufgefundenen Trichinen von Begleiteinschlüssen
bewirkt wird und die Leistung der Trichinen-Analyse und ihre Wirkungsweise erhöht wird.
Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der untere Teil des Behälters einen Trichter mit einem abnehmbaren
Abscheider für Trichinen darstellt, und vor dem Abscheider ein Mittel angeordnet ist, das das Eindringen
von unverdauten Probeteilchen in den Abscheider verhindert.
Die Anwendung dieses Apparates vergrößert die Leistung der Trichinen-Untersuchung durch eine
schnelle und zuverlässige Verhinderung des Absinkens von unverdauten Probeteilchen in den Abscheider.
Zweckmäßigerweise ist der Apparat so gestaltet, daß der untere trichterförmige Teil des Behälters von dem
oberen Teil durch ein Sieb mit einer Maschengröße von 0,4 bis 0,5 mm getrennt ist.
Gemäß einem anderen Ausführungsbeispiel ist der Apparat so gestaltet, daß ein zweites Rührwerk
vorgesehen ist, das im unteren Teil in der unmittelbaren Nähe vom Eintritt zum Abscheider angebracht wird,
und dieses Rührwerk so ausgestaltet ist, daß der von ihm entwickelte Flüssigkeitsstrom das Eindringen von
unverdauten Probeteilchen in den Abscheider verhindert
Fs ist vorteilhaft, wenn der Apparat so angeordnet ist.
daß er einen abnehmbaren Deckel aufweist, in dem Einrichtungen fur das Einbringen von Muskelproben
sowie von Verdauungs- und Spülflüssigkeit in den Behälter eingebaut sind.
Der Apparat zur Abscheidung von Trichinen kann so gestaltet sein, daß er eine große Anzahl von Behältern
enthält, deren über dem trichterförmigen Teil liegender Teil zylinderförmig ausgeführt wird, und die in einer
gemeinsamen thermostatischen Kammer sich befinden, die eine Temperatur des Mediums im Behälter im
Bereich von etwa 38 bis etwa42' C sichert.
Es ist zweckmäßig, wenn jeder Behälter einen
individuellen Rührwerksantrieb enthält.
Durch eine derartige Gestaltung ergibt sich die vorteilhafte Wirkungsweise, daß ein Absinken von
unverdauten Teilchen aus dem die Proben enthaltenden Behälter des Apparates in den Abscheider verhindert
wird und die Untersuchung der Proben durch den abnehmbaren Abscheider erleichtert und durch die
gemeinsame thermostatisierte Kammer beschleunigt wird.
Beim Einsatz des Apparates ist es zweckmäßig, die Zahl der gleichzeitig zu untersuchenden Proben jeweils
30 bis 150 geschlachteten Tieren zu entnehmen und in den Behälter einzubringen, wobei bei positivem Befund
eine individuelle Untersuchung jedes Tierkörpers aus der untersuchten Gruppe durchgeführt werden muß.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele des Gegenstandes der Erfindung dargestellt Es zeigt
F i g. 1 die Gesamtansicht des Apparates zur Abscheidung von Trichinen und einen schematisch im Schnitt
abgebildeten Apparat zur Abscheidung von Trichinen;
F i g. 2 ein anderes Ausführungsbeispiel eines mit einem zusätzlichen Rührwerk versehenen Behälters des
Apparates.
!n F i g. 1 ist eine Vorrichtung für die gleichzeitige Untersuchung von Proben mehrerer Tierkörper auf das
Vorhandensein von Trichinen vorgesehen, die im Ganzen mit dem Bezugszeichen 1 bezeichnet ist. Die
Vorrichtung enthält eine große Anzahl von Apparaten 2, deren jeder zur Abscheidung von Trichinen bei der
künstlichen Verdauung von Probeteilchen von einer Gruppe geschlachteter Tiere oder erforderlichenfalls
einem einzelnen Tier entnommenen Proben geeignet ist. Sämtliche in baulicher Hinsicht gleichgestalteten Apparate
sind mit dem Bezugszeichen 2 bezeichent. Es kann auch nur ein einziger Apparat angeordnet sein. Die
Anzahl der Apparate 2 wird jedoch nach der Kapazität des fleischverarbeitenden Betriebes und nach Jer
Anzahl der zu schlachtenden Tiere festgelegt, die zu einer zu untersuchenden Gruppe von Tieren zusammengefaßt
werden.
Zweckmäßigerweise soll eine derartige Gruppe 30 bis 150 Stück Vieh enthalten, so daß bei einer Leistung von
1200 Stück Vieh pro Stunde insgesamt acht Apparate 2 der Vorrichtung 1 benötigt werden.
Der Hauptteil des in Fig. 1 im Schnitt dargestellten Apparates 2 stellt einen Behälter 3 dar, der aus einem
oxidationsbeständigen Werkstoff, z. B. aus nichtrostendem Stahl bzw. aus Glas, hergestellt ist. Dieser Behälter
3 weist einen oberen zylinderförmig gestalteten Teil 4 und einen trichterförmigen Teil 5 auf. Beide diese Teile
des Behälters sind als ein Ganzes ausgeführt; sie können erforderlichenfalls auch zerlegbar gestaltet sein, wobei
dann ein luftdichter Abschluß dieser Teile gewährleistet sein muß.
Der obere 4 und der untere Teil 5 des Behälters 3 sind voneinander durch ein Sieb 6 getrennt, das im unteren
Bereich des zylinderförmig gestalteten Teiles 4, in der Nähe des Überganges desselben zum konischen Teil 5
angeordnet ist. Ein derartiges Sieb 6 kann aus einem oxidationsbeständigen Werkstoff, z. B. aus nichtrostendem
Stahl oder Kunststoff, gefertigt sein. Die Maschengröße des Siebes übersteigt geringfügig die Abmessungen
der jeweiligen Trichinen, damit diese frei aus dem zylinderförmig gestalteten Teil 4 des Behälters 3 in den
konischen Teil 5 desselben hindurchströmen können. Wie angestellte Versuche ergeben haben, soll die
Maschengröße des Siebes 0,4 bis 0,5 mm betragen. Im unteren zylinderförmig gestalteten Teil 4 des Behälters
3 ist ein abnehmbarer Abscheider 7 angeordnet.
Der zylinderförmig gestaltete Teil 4 des Behälters 3 wird mit einem Deckel 8 abgedeckt Im oberen Bereich
9 ist innerhalb des Deckels ein (in der Zeichnung nicht dargestellter) Elektromotor eingebaut. Innerhalb des
zylinderförmig gestalteten Teiles 4 des Behälters 3 befindet sich ein Rührwerk 10, das mit dem Elektromotor
verbunden ist Für die Betätigung des Deckels und für das Festhalten desselben ist eine in Form eines
Stabes 11 und eines Fixators 12 gestaltete Einrichtung
vorgesehen. Innerhalb des Deckels 8 ist ein ringförmiger Rohransatz 13 angeordnet der mit einer Quelle für die
Zuführung von Spül-Flüssigkeit zum Spülen des Behälters 3 in Verbindung steht und der über seine
ίο Gesamtlänge Perforierungen aufweist Als Spülflüssigkeit
können synthetische Waschmittel und warmes Wasser verwendet werden.
Sämtliche Apparate 2 sind mit ihrem zylinderförmig gestalteten Teil 4 in einer gemeinsamen thermostatisierten
Kammer 14 zur Wärmeregulierung untergebracht. Diese thermostatisierte Kammer 14 bildet eine hermetisch
abgeschlossene Kammer 15, die mit Wasser gefüllt wird, welches eine Temperatur von 38° C bis 420C
aufweist In der Kammer 15 ist zusätzlich eine (in der Zeichnung nicht dargestellte) Einrichtung zur Aufrechterhaltung
der Wassertemperatur im genannten Bereich sowie ein Zeitrelais zur Kontrolle der Dauer der
Verdauung angeordnet Die Kammer ist zur Gewährleistung einer visuellen Kontrolle im Behälter 3 mit
Fenstern 16 versehen. Die Kammer 15 und ein Deckelhalter 17 sind starr an einem Rahmen 18
befestigt, welcher zur Gewährleistung eines bequemen Betriebs der Vorrichtung aus Rohren erstellt ist, wobei
eines derselben durch im Deckel eingebaute Ableitungsrohre 19 mit Rohrstutzen 20 mit Rohrstutzen 20 für die
Zuführung von Spülflüssigkeit verbunden ist. Die Zuführung von Spülflüssigkeit zu den Rohren des
Rahmens erfolgt durch den Rohrstutzen 20.
Das Vorhandensein von Trichinen wird unter Anwendung der Vorrichtung auf folgende Weise
nachgewiesen:
Die zu prüfenden geschlachteten Tiere werden in beispielsweise jeweils 30 Tierkörper enthaltende Gruppen
eingeteilt und von jedem Tierkörper dieser Gruppe wird eine Muskelprobe, am besten vom Zwerchfell, mit
einem Gewicht von etwa 5 g entnommen. Die entnommene Gruppe von Proben wird in den Behälter 3
eines der Apparate 2 eingebracht. Sind die Behälter 3 innerhalb der Apparate 2 zur Durchführung der Prüfung
bereit, so wird der Fixator 12 gesenkt und der abnehmbare Deckel 8 angehoben. Dann wird der
Kammer des Wärmereglers Wasser mit einer Temperatur von 38 bis 42°C zugeführt und das Heizelement
eingeschaltet. Der Behälter 3 wird zu zwei Drittel seines
so Gesamtvolumens mit Verdauungsflüssigkeit angefüllt
und die zu prüfenden Muskelproben werden in die Verdauungsflüssigkeit eingetaucht. Während der Verdauung
wird der Zustand des Mediums im Behälter auch bis nach Beendigung der Verdauung kontrolliert; dieser
Moment wird nach der Klarheit des Mediums und dem Fehlen von unverdauten Muskelresten ermittelt, worauf
das Rührwerk nach der entsprechenden Anzeige des Zeitrelais abgeschaltet wird.
Mit der Verdauung der Muskeln gehen die Trichinen, die eine gewisse Resitenz gegenüber der Einwirkung
des Magensaftes aufweisen, durch das Sieb 6 hindurch und gelangen in den Abscheider 7.
Werden irn Abscheider 7 keine Trichinen ermittelt, so
wird die zugehörige Gruppe von geschlachteten Tieren als fur die Ernährung brauchbar anerkannt. Werden
Trichinen in den Proben der genannten Gruppe von geschlachteten Tieren ermittelt, so wird jeder Tierkörper
dieser Gruppe individuell überprüft, wobei diese
Prüfung zweckmäßigerweise in demselben Apparat erfolgt.
Nach der Beendigung der Verdauung werden die Elektromotoren abgeschaltet. Der verbrauchte Magensaft
wird in ein Bad und danach zur Kanalisation abgelassen und der Abscheider wird zur Untersuchung
und zum Nachweis des eventuellen Vorhandensein von Trichinen weitergeleitet. Danach wird die Vorrichtung
für die Prüfung der nächsten Gruppe von Tieren vorbereitet. Hierfür wird durch den Rohrstutzen 20
Spülmittel zugeführt, das durch die Rohre und Ableitungsrohre 19 in den Behälter 3 eingeführt wird.
Nach dem Spülen ist die Vorrichtung für das nächstfolgende Arbeitsspiel bereit, worauf sich der
Arbeitszyklus wiederholt.
In Fig. 2 ist ein Apparat 2 zur Abscheidung von Trichinen gemäß einem anderen Ausführungsbeispiel
abgebildet. Der Apparat 2 enthält hierbei e.n zusätzliches Rührwerk 21, das an einer verlängerten durchgehenden
Welle zusammen mit dem obenerwähnten Hauptrührwerk angeordnet ist. Das zusätzliche Rührwerk
21 wird am Endabschnitt des trichterförmigen Teiles 5 des Behälters 3 in der Nähe vom Abscheider 7
angeordnet. Bei Verwendung des zusätzlichen Rührwerkes 21 kann das Sieb entfallen. Bei der Drehung des
zusätzlichen Rührwerkes erfolgt die Bildung von Mikroströmen vom Boden des trichterförmigen Teiles 5
des Behälters 3, wodurch ein Auswerfen von unverdauten Muskelfasern in den zylinderförmig gestalteten Teil
4 des Behälters 3 bewirkt wird. Nach der Beendigung der Verdauung werden die Rührwerke ausgeschaltet,
damit sich die Trichinen frei absetzen und im
ίο Abscheider konzentrieren können. Dies Ausführungsvariante
kann bei einer unzureichenden Qualität der Verdauung angewendet werden.
Die Anwendung des Apparates zur Ausscheidung von Trichinen im künstlichen Verdauungsverfahren ermöglicht
es, die wenig produktiven manuellen Arbeitsvorgänge bei der Trichinenuntersuchung zu erübrigen, die
Wirksamkeil der Diagnostik der Trichinen auf das Zwei- bis Dreifache zu erhöhen, die erforderlichen
Aufwendungen für die Durchführung der Untersuchungen mindestens auf ein Drittel zu senken und die
Arbeitsproduktivität bis auf das Sechzehnfache zu steigern.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Apparat zur Abscheidung von Trichinen im künstlichen Verdauungsverfahren, dei einen Behälter
zum Anfüllen mit Fleichverdauungsflüssigkeit und der jeweiligen zu prüfenden Probe sowie ein
Rührwerk enthält, das in dem genannten Behälter eingebaut ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der untere Teil des Behälters (3) einen Trichter mit einem abnehmbaren Abscheider für Trichinen
(7) darstellt, und vor dem Abscheider ein Mittel (6, 21) angeordnet ist, das das Eindringen von unverdauten
Probeieilchen in den Abscheider verhindert.
2. Apparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der untere trichterförmige Teil des
Behälters von dem oberen Teil durch ein Sieb (6) mit einer Maschengröße von 0,4 bis 0.5 mm getrennt ist.
3 Apparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein zweites Rührwerk (21) vorgesehen
ist, das im unteren Teil in der unmittelbaren Nähe vom Eintritt zum Abscheider angebracht wird, und
dieses Rührwerk so ausgeführt ist, daß der von ihm entwickelte Flüssigkeitsstrom das Eindringen von
unverdauten Probeteilchen in den Abscheider verhindert.
4. Apparat nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß er einen abnehmbaren Deckel
(8) aufweist, in dem Einrichtungen für das Einbringen von Muskelproben sowie von Verdauungs- und
Spülflüssigkeit in den Behälter eingebaut sind.
5. Apparat nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß er eine große Anzahl von
Behältern (3) enthält, deren über dem trichterförmigen Teil (5) liegender Teil (4) zylinderförmig
ausgeführt wird, und die in einer gemeinsamen thermostatischen Kammer (14) sich befinden, die
eine Temperatur des Mediums im Behälter im Bereich von etwa 38° bis etwa 42°C sichert.
6. Apparat nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Behälter (3) einen individuellen
Rührwerksantrieb enthält.
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