DE19945621A1 - Geräteanordnung zur Präparation und Analyse von Gewebe für mirkoskopische Untersuchungen - Google Patents
Geräteanordnung zur Präparation und Analyse von Gewebe für mirkoskopische UntersuchungenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Geräteanordnung für Zellen bzw. Gewebe von Lebewesen, die zytologisch, histologisch oder immunologisch untersucht werden sollen. Besonders geeignet ist die Geräteanordnung für immunhistochemische Detektion von Proteinen und von mRNA. DOLLAR A Aufgabe der Erfindung ist es, eine Geräteanordnung ohne komplizierte Mechanik zu entwickeln, welche die Behandlung einer großen Zahl von frei schwimmenden Gewebeschnitten mit verschiedenen Reagenzien ermöglicht und dabei eine Gleichbehandlung sichert. DOLLAR A Die Aufgabe wird dadurch gelöst, dass mindestens zwei Behälter (1) für die Aufnahme von Gewebeschnitten (2) zueinander offen, zur Umgebung flüssigkeitsdicht verbindbar und im Behälter die Gewebeschnitte (2) voneinander durch Abstandsmittel (3) gehalten und frei umströmbar sind. Die Behälter (1) besitzen einen Anschluß für die Zu- und Ableitung von Reagenzien und stehen über Pumpe (4) und Ventile (5) mit Vorratsbehältern (6) für die Reagenzien in Verbindung, so dass diese im Kreislauf oder mit einfacher Durchströmung in beliebiger Folge fahrbar sind.
Description
Die Erfindung betrifft eine Geräteanordnung für Zellen bzw.
Gewebe von Lebewesen, die zytologisch, histologisch oder
immunnologisch untersucht werden sollen. Besonders geeignet
ist das Geräteanordnung für immunhistochemische Detektion von
Proteinen und von mRNA. Für die mikroskopische Bewertung der
Gewebe ist die entsprechende Vorbehandlung eine wesentliche
Voraussetzung. Lebende Zellen und Gewebe werden nach dem
Absterben zunächst autolytisch-fermentativ, danach bakteriell
zersetzt. Für die Untersuchung ihrer Strukturen ist deshalb
eine Behandlung nötig, die diese Zersetzung unterbindet.
Diese Fixierung soll lebende Strukturen weitgehend lebensähn
lich erhalten, damit sie real beurteilt werden können. Je
nach Untersuchungsziel sind nach der Herstellung des Gewebe
schnittes weitere Behandlungen erforderlich, wie Waschen,
Färben, mit Antikörper inkubieren u. a. Bei der anschließen
den mikroskopische Untersuchung ist es erforderlich, den
Gewebeschnitt auf einem Objektträger zu plazieren.
Für kleine Mengen von zu untersuchenden Gewebeschnitten
werden diese von Hand in einem Behälter gelegt und frei
schwimmend gewaschen. Nach der Entnahme erfolgt eine einzelne
Ablage der Gewebeschnitte, überwiegend auf einen Glasträger.
Anschließend werden mittels Pipette die Reagenzien zugeführt.
Diese Behandlung ist nicht nur aufwendig, sondern beeinflußt
auch die Qualität subjektiv.
Für eine größere Zahl von Untersuchungen werden spezielle
Vorrichtungen verwendet. In der DE OS 3 13 127 ist eine
Vorrichtung zum Färben von biologischen Proben vorgeschlagen,
bei der der Gewebeschnitt auf einem Mikroskopprobenträger in
ein Behälter eingebracht und dadurch mit Färbeflüssigkeit
kontaktiert wird. Zufuhr und Entnahme erfolgen von Hand,
weitere Behandlungen sind an dieser Vorrichtung nicht mög
lich.
Es sind auch vollautomatische Anlagen bekannt (DE PS
36 34 976). Diese bestehen aus einem Gehäuse mit mehreren
Behältern mit den entsprechenden Reagenzien und einer Präpa
rathalter-Transportvorrichtung. Diese taucht die Objekträger
mit den Gewebeschnitten in die Behälter, wobei die Zeitdauer
und Reihenfolge durch eine Steuerung vorgegeben wird.
Alle bekannte Vorrichtungen benutzen einen Objektträger,
dieser ermöglicht die erforderliche Handhabung der Proben.
Die Vorrichtungen sind aber durch die Transport bzw. Greif
elemente entsprechend aufwendig. Da die Proben nacheinander
behandelt werden, ist auch hier die Gewährleistung gleicher
Behandlungsbedingungen nicht vollständig gegeben.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Geräteanordnung ohne
komplizierte Mechanik zu entwickeln, welche die Behandlung
einer großen Zahl von frei schwimmenden Gewebeschnitten mit
verschiedenen Reagenzien ermöglicht und dabei eine Gleichbe
handlung sichert.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale gemäß
Anspruch 1 gelöst.
Die Erfindung geht von dem bekannten Prinzip ab, dass die
Gewebeschnitte den einzelnen Reagenzien zugeführt werden. Der
Erfindungsgedanke besteht darin, die Reagenzien in Chargen
von Gewebeschnitten zu leiten. Dafür wird eine Geräteanord
nung vorgeschlagen, die eine freie Lagerung der Gewebeschnit
te und die beliebige Zuführung von Reagenzien ermöglicht. In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung werden kombinierbare
Behälter für unterschiedliche Chargengrößen und netzförmige
Abstandshalterungen vorgeschlagen. Die Netze ermöglichen
nicht nur eine Handhabung und Abstandshalterung der Gewebe
schnitte, sondern bewirken auch eine Benetzung und Umspülung
der Oberfläche. Für spezielle Behandlungen ist weiterhin
vorgesehen, die gesamte Geräteanordnung, Teile davon oder nur
die Reagenzien zu temperieren. Das kann eine Kühlung, z. B.
bei Antikörperlösungen oder Erwärmung sein.
Mit dieser Erfindung können wesentlich mehr Gewebeschnitte in
kürzerer Zeit bei verringertem Aufwand behandelt werden.
Besonders bei mehrfachen Behandlungsschritten werden die
jeweils erforderlichen unterschiedlichen Bedingungen optimal
eingehalten. Außerdem ist eine gleiche Behandlung der Gewebe
schnitte je Charge gewährleistet, was besonders bei verglei
chenden Untersuchungen wesentlich ist.
Nachfolgend soll die Geräteanordnung an einem Beispiel und
zwei Anwendungen erläutert werden.
In der Figur ist die Geräteanordnung im Prinzip dargestellt.
Mehrere zylindermantelförmige Behälter (1) sind übereinander
zu einer Waschsäule verschraubt. Die Behälter (1) besitzen am
Umfang je ein Innen bzw. Außengewinde und gegebenenfalls eine
Dichtung. Sie sind aus entsprechendem Kunststoff, z. B. Poly
ethylen gefertigt. Der oberste und unterste Behälter (1) hat
jeweils einen Abschlußboden und Schlauchanschlüsse.
In den Behältern (1) befinden sich waagerecht, auf Nylonnet
zen (3) liegend, die Gewebeschnitte (2).
Die Waschsäule ist über Schläuche, einem Zweiwegeventil (5)
und einem Dreiwegeventil (5) mit einer Pumpe(4) und Vorratsbe
hältern (6) für Reagenzflüssigkeiten verbunden. Eine nicht
dargestellte Ablaufsteuerung steuert die Ventile (5) und
Pumpe (4) in vorgegebener Folge. Durch die Geräteanordnung ist
eine Spülung mit Auffangen der gebrauchten Waschflüssigkeit,
und eine Kreislaufführung von Reagenzflüssigkeiten möglich.
Durch weitere Ventile (5) und Vorratsbehältern (6) kann diese
entsprechend der Erfordernisse erweitert werden.
Zur Durchführung der Immunhistochemie werden die Gewebe
schnitte (2) (Dicke 25 µm, Größe 10 mm) in die Behälter (1)
gelegt, wobei zwischen die einzelnen Gewebeschnitte (2) je
weils ein Nylonnetz (3) mit einem Durchmesser von 31 mm gelegt
wird. Nach jeder Beschickung wird ein weiterer Behälter (1)
aufgeschraubt und zum Abschluß ein Behälter (1) mit Abschluß
boden und Schlauchanschlüsse. Nun wird mit Waschlösung gewa
schen (V 1 zu, V2 auf = Waschen), mit Fixierlösung behandelt
(V 1 auf, V2 zu = Zirkulation), gewaschen, mit Blockierungslö
sung über Nacht bei 4°C inkubiert (Zirkulation), gewaschen
und über Nacht bei 4°C mit Antikörperlösung inkubiert (Zirku
lation), gewaschen und über Nacht bei 4°C einer zweiten
Antikörperlösung inkubiert (Zirkulation), gewaschen und 4
Stunden bei 4°C mit einer Verstärkerlösung inkubiert (Zirku
lation), gewaschen und 5-25 Minuten mit einer Färbelösung
gefärbt (Zirkulation), gewaschen, mit Fixierungslösung behan
delt (Zirkulation), gewaschen und am Schluß aus der Waschsäu
le genommen und auf Objekträger gebracht.
Zur Durchführung der In situ Hybridisierung werden die Gewe
beschnitte (2), (Dicke 60 µm, Größe 10 mm) in die Waschsäule
gelegt (zwischen die einzelnen Gewebeschnitte (2) wird jeweils
ein Nylonnetz (3) mit einem Durchmesser von 31 mm gelegt) und
mit Waschlösung gewaschen (V 1 zu, V2 auf = Waschen), mit
Fixierungslösung behandelt (V 1 auf, V2 zu = Zirkulation),
gewaschen, mit Blockierungslösung 1 Stunde bei 65°C inkubiert
(Zirkulation) und 6 Stunden mit einer Hybridisierungslösung
inkubiert (Zirkulation), danach werden die Schnitte mehrmals
bei 65°C gewaschen (Waschen mit darauffolgender Zirkulation),
mit Fixierungslösung behandelt (Zirkulation), gewaschen, mit
Fixierungslösung 1/2 Stunde inkubiert (Zirkulation) und über
Nacht bei 4°C mit einem Antikörper inkubiert(Zirkulation).
Danach werden die Schnitte gewaschen und 1-4 Stunden mit
einer Färbelösung bei 37°C gefärbt(Zirkulation), mit Fixier
lösung 1 Stunde inkubiert (Zirkulation), gewaschen und am
Schluß aus der Waschsäule genommen und auf Objekträger ge
bracht.
1
Behälter
2
Gewebeschnitte
3
Abstandsmittel
4
Pumpe
5
Ventile
6
Vorratsbehälter
Claims (8)
1. Geräteanordnung zur Präparation und Analyse von Gewe
be für mikroskopische Untersuchungen, bestehend aus Be
hältern in denen die Gewebeschnitte mit Reagenzien in
Kontakt gebracht werden, dadurch gekennzeichnet,
- a) daß mindestens zwei Behälter (1) für die Aufnahme von Gewebeschnitten (2) zueinander offen, zur Umgebung flüssigkeitsdicht verbindbar,
- b) im Behälter die Gewebeschnitte (2) voneinander durch Abstandsmittel (3) gehalten und frei umströmbar sind,
- c) die Behälter (1) einen Anschluß für die Zu- und Ablei tung von Reagenzien besitzen
- d) und über Pumpe (4) und Ventile (5) mit Vorratsbehäl tern (6) für die Reagenzien in Verbindung stehen, so dass diese im Kreislauf oder mit einfacher Durchströ mung in beliebiger Folge fahrbar sind.
2. Geräteanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, dass diese oder die Behälter (1) oder/und die Vor
ratsbehälter (6) in einem Temperierschrank angeordnet
sind.
3. Geräteanordnung nach Anspruch 1 und 2, dadurch ge
kennzeichnet, dass mindestens zwei zylindermantelförmige
Behälter (1) übereinander zu einer Waschsäule verbindbar
sind und die äußeren Behälter (1) einen Anschluß für die
Zufuhr und zwei Anschlüsse für die Ableitung von Reagen
zien besitzen.
4. Geräteanordnung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet,
dass die Behälter (1) an den Enden am Umfang je ein Innen-
und Außengewinde besitzen und nach dem Beschicken durch
Verschrauben zu einer Waschsäule zusammenfügbar sind.
5. Geräteanordnung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet,
dass die Behälter (1) an den Enden am Umfang konisch ge
formt sind und nach dem Beschicken mittels einer Schnell
spannvorrichtung zu einer Waschsäule zusammenfügbar sind.
6. Geräteanordnung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Pumpe (5) und Ventile (6) mit einer
programmierbaren Steuerung verbunden sind, so dass die
Reagenzien nach vorgegebenen Verfahrensschritten durch
die Behälter (1) geleitet werden.
7. Geräteanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, dass die Abstandsmittel (3) für die Gewebeschnitte (2)
aus säurebeständigen und chemisch neutralen Netzen beste
hen.
8. Geräteanordnung nach Anspruch 1 und 7, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Abstandsmittel (3) aus Nylonnetzen
mit einer Maschenweite von 100 bis 200 µm bestehen.
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8141 | Disposal/no request for examination |