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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Kopplung eines Gaschromatographen
mit einem NMR-Spektrometer, wobei das am Ausgang einer Trennsäule des
Gaschromatographen anfallende Trägergas
mitsamt einer im Trägergas
enthaltenen Probe über
eine beheizte Transferleitung einer Sammelvorrichtung für die im
Trägergas
enthaltene Probe zugeführt
wird.
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Ein
solches Verfahren wird beispielsweise angewandt mit dem „Präparativen
Fraktioniersammler PFC" der
Firma Gerstel GmbH & Co.
KG, Mühlheim
an der Ruhr, vgl. dessen Bedienungsanweisung, Ausgabe Dezember 1999.
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Weiterhin
ist aus der
DE 600
01 177 T2 ein LC-NMR-System bekannt geworden, mit dem ein Chromatograph
an ein NMR-Spektrometer gekoppelt ist.
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Die
Kernspinresonanz(NMR)-Spektroskopie ist ein wichtiges Verfahren
zur Analyse von chemischen Substanzen. Dabei wird das Verhalten
von Kernspins der zu vermessenden Substanz bei Anregung in einem
starken Magnetfeld vermessen.
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Oftmals
stellen zu untersuchende Messproben eine Mischung verschiedenster
chemischer Substanzen dar. Werden alle Mischungsbestandteile gleichzeitig
vermessen, so überlagern
sich die Resonanzlinien der Substanzen, was die Bestimmung der einzelnen
chemischen Substanzen erschwert.
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Zur
Vereinfachung der Bestimmung der einzelnen chemischen Substanzen
ist es bekannt, die zu untersuchende Messprobe vor der NMR-Messung aufzutrennen.
Eines dieser Auftrennverfahren ist die Gaschromatographie (GC).
GC wird insbesondere zur Auftrennung von Messproben angewandt, die
unpolare Substanzen enthalten. Die Messprobe wird in eine Trennsäule eingebracht,
die von einem Trägergas
(etwa Stickstoffgas) durchströmt
wird. Dann wird die Trennsäule
langsam erwärmt,
und nach und nach gehen einzelne Substanzen der Messprobe in die Gasphase über und
werden vom Trägergas
abtransportiert. Die im Trägergas
enthaltene Substanz (oder die enthaltenen Substanzen) wird im folgenden
als Probe bezeichnet. Die Probe wird im Stand der Technik zunächst aufgefangen
und anschließend
in einem Lösungsmittel
gelöst
und im NMR-Spektrometer vermessen.
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In
der PFC-Apparatur der Firma Gerstel ist an die Trennsäule eine
beheizte Transferleitung angeschlossen, die über ein Verteilerventil zu
sechs Sammelröhrchen
führt.
Die Sammelröhrchen
sind als offene U-Rohre ausgebildet, die in ihrem unteren Bereich
gekühlt
werden. In diesem unteren Bereich kondensiert die Probe aus. Nachdem
genügend
Substanz kondensiert ist (was in der Regel mehrere Beschickungen
der Trennsäule
und Heizzyklen erfordert), wird die Probe manuell mit einem Lösungsmittel
aus dem Sammelröhrchen
ausgewaschen, aufkonzentriert und in ein NMR-Probenröhrchen überführt. Anschließend kann
die Probe vermessen werden.
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Bei
diesem bekannten Verfahren geht relativ viel Probe zwischen Trennsäule und
NMR-Spektrometer verloren. Ein erster Verlust kann durch das offene
Sammelröhrchen
eintreten. Die Probe kondensiert insbesondere bei kurzen Sammelröhrchen nicht vollständig an
der Wand des Sammelröhrchens,
sondern tritt teilweise durch das offene Ende aus. Weiterhin geht
beim Auswaschen der Probe aus dem Sammelröhrchen und beim Umfüllen in
ein NMR-Probenröhrchen
Probe verloren. Falls nur wenig Messprobe zur Verfügung steht,
also ein Probenverlust nicht durch Akkumulation über mehrere GC-Durchläufe ausgeglichen
werden kann, wird durch die Probenverluste das Signal-zu-Rausch-Verhältnis der NMR-Messung
verschlechtert oder gar eine NMR-Messung unmöglich.
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Da
das Verteilerventil ebenso wie die Transferleitung beheizt werden
muss, um ein Kondensieren der Probe vor Erreichen des Sammelröhrchens oder
gar ein Zusetzen der Leitung zu verhindern, ist auch die Zahl der
Sammelröhrchen
grundsätzlich
begrenzt, im System „PFC" auf sechs Sammelröhrchen.
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Aufgabe der Erfindung
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Kopplung
eines Gaschromatographen mit einem NMR-Spektrometer bereitzustellen,
bei dem der Probenverlust verringert ist. Ein solches Verfahren
soll es auch grundsätzlich
ermöglichen,
die Anzahl der möglichen
Sammelstellen wesentlich zu erhöhen
und manuelle Interaktionen zu reduzieren.
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Kurze Beschreibung der Erfindung
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch ein Verfahren der eingangs vorgestellten Art, das dadurch
gekennzeichnet ist, dass das die Probe enthaltende Trägergas in
der Sammelvorrichtung in eine Auffangflüssigkeit eingeleitet wird,
und dass die Probe in der Auffangflüssigkeit aufgefangen wird,
wobei die Auffangflüssigkeit
als ein NMR-Lösungsmittel
für die Probe
geeignet ist.
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Durch
das erfindungsgemäße Verfahren
wird die gasförmige
Probe unmittelbar nach Verlassen der beheizten Transferleitung in
direkten Kontakt mit der Auffangflüssigkeit gebracht. Dabei wird
eine typische Probe praktisch vollständig in der Flüssigkeit
gebunden. Die Probe kann dabei insbesondere in der Auffangflüssigkeit
gelöst
werden (was bevorzugt ist), oder die Probe kann in der Auffangflüssigkeit
ausgefällt
werden. Während
des Befüllens
der Sammelvorrichtung mit der Probe geht keine nennenswerte Menge
an Probe verloren.
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Die
Auffangflüssigkeit
ist so ausgewählt, dass
sie als NMR-Lösungsmittel
für die
Probe dienen kann. Insbesondere besteht eine hinreichend geringe Überlappung
zwischen den Resonanzlinien des NMR-Lösungsmittels und den Resonanzlinien
der chemischen Substanz(en) bzw. erwarteten chemischen Substanz(en)
in der Probe. Die in der Auffangflüssigkeit gebundene Probe kann
leicht gehandhabt und verlustfrei überführt werden. Insbesondere kann die
in der Auffangflüssigkeit
enthaltene Probe unmittelbar einem NMR-Spektrometer zugeführt und vermessen werden, falls
gewünscht
auch nach Zugabe weiterer Lösungsmittel
oder NMR-Standards. Erfindungsgemäß ist ein Auswaschen einer
Probe aus einem Sammelröhrchen
nicht mehr notwendig, wodurch ein größerer Anteil der Probe für die NMR-Messung
nutzbar ist.
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Durch
die Erfindung werden die beiden Hauptursachen für Verlust an Probe bei der
Kopplung zwischen GC und NMR-Spektrometer aus dem Stand der Technik
(nämlich
geringe Kondensationsausbeute und Auswaschverluste) beseitigt.
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Die
Einleitung des Trägergases
mitsamt der Probe kann problemlos in wechselnden Sammelvorrichtungen
erfolgen, da die Auffangflüssigkeit
in jeder Sammelvorrichtung eine Dichtwirkung gegenüber der
im Trägergas
enthaltenen Probe entfaltet. Aufgrund des einfachen Wechsels können grundsätzlich beliebig
viele Sammelvorrichtungen eingesetzt werden, wobei der Wechsel auch
ohne weiteres automatisiert erfolgen kann.
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Bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung
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Bevorzugt
ist eine Variante des erfindungemäßen Verfahrens, das dadurch
gekennzeichnet ist, dass die beheizte Transferleitung mit einem
Endabschnitt in die Auffangflüssigkeit
eintaucht, und dass die Temperatur Tend des
eingetauchten Endabschnitts der beheizten Transferleitung unterhalb der
Siedetemperatur TS der Auffangflüssigkeit
gehalten wird. Durch das Eintauschen des Endabschnitts ist sichergestellt,
dass alle Probe, die die Transferleitung verlässt, auch in die Auffangflüssigkeit
gelangt. Weiterhin wird ein Verlust an Auffangflüssigkeit durch Verdampfen vermieden.
Um eine Abkühlung
der Transferleitung am eingetauschten Endabschnitt zu begrenzen
oder zu vermeiden, kann die Auffangflüssigkeit erwärmt werden,
bevorzugt auf die Temperatur der Transferleitung (sofern dies der
Siedepunkt der Auffangflüssigkeit
zulässt).
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Eine
andere bevorzugte Verfahrensvariante sieht vor, dass die beheizte
Transferleitung an jeder Stelle auf einer Temperatur Tleit größer oder
gleich der aktuellen Trenntemperatur Ttrenn des
Gaschromatographen gehalten wird. Dadurch wird eine Verstopfung
der Transferleitung durch Abscheidung (Kondensieren) von Probe in
der Transferleitung verhindert. Im einfachsten Fall wird die Transferleitung
auf einer konstanten Temperatur gehalten, die gleich oder größer der
maximalen Trenntemperatur des Gaschromatographen ist.
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Besonderes
bevorzugt ist eine Verfahrensvariante, bei der als Sammelvorrichtung
ein NMR-Probenröhrchen
eingesetzt wird. Dadurch entfällt
jegliches Umfüllen
vor der NMR-Messung, wodurch eine maximale Probenmenge bei der NMR-Messung
zur Verfügung
steht.
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Vorteilhaft
ist auch eine Verfahrensvariante, bei der als Auffangflüssigkeit
Dimethylsulfoxyd (DMSO) eingesetzt wird. DMSO hat einen hohen Siedepunkt
(ca. 189°C
bei Normaldruck) und ist daher auch bei hohen Trenntemperaturen
bzw. hohen Temperaturen des Endabschnitts der Transferleitung noch
einsetzbar.
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Vorteilhaft
ist weiterhin eine Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens, die vorsieht,
dass die Sammelvorrichtung während
der Einleitung des die Probe enthaltenden Trägergases nur teilweise mit Auffangflüssigkeit
gefüllt
ist, und dass nach der Einleitung des die Probe enthaltenden Trägergases
die Sammelvorrichtung mit einer Zusatzflüssigkeit aufgefüllt wird,
wobei die Zusatzflüssigkeit
als NMR-Lösungsmittel
für die
Probe geeignet ist. Durch die Zusatzflüssigkeit kann beispielsweise
ein Niederschlag der Probe in der Auffangflüssigkeit aufgelöst werden. Die
Zusatzflüssigkeit
kann einen beliebigen, insbesondere relativ niedrigen Siedepunkt
haben kann verglichen mit der Auffangflüssigkeit.
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Bei
einer anderen bevorzugten Verfahrensvariante wird die in der Auffangflüssigkeit
und gegebenenfalls der Zusatzflüssigkeit
gelöste
Probe über eine
Zuleitungskapillare einem NMR-Durchflusskopf eines NMR-Spektrometers zur
Durchführung
einer NMR-Messung zugeführt.
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Durch
den gut automatisierbaren, direkten Transfer der gelösten Probe
von der Sammelvorrichtung zum Messkopf geht kaum Probenmaterial
verloren.
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Besonders
bevorzugt ist eine Verfahrensvariante, bei der mehrere Sammelvorrichtungen
vorgesehen sind, in denen zeitlich nacheinander Proben in einer
Auffangflüssigkeit
aufgefangen werden. In den Sammelvorrichtungen können einzelne Fraktionen der
Messprobe getrennt gespeichert und nötigenfalls angereichert werden.
Die Fraktionierung erleichtert die Identifikation einzelner chemischer
Substanzen. Die Zahl der einsetzbaren Sammelvorrichtungen ist im
Rahmen der Erfindung praktisch unbegrenzt.
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Eine
bevorzugte Weiterbildung dieser Verfahrensvariante sieht vor, dass
die Sammelvorrichtungen auf einem Trägergestell in Form einer Probenbibliothek
angeordnet sind und mittels eines Roboterarms angefahren werden.
Der Roboterarm dient insbesondere zum Umsetzen der beheizten Transferleitung
von einer Sammelvorrichtung zu einer anderen Sammelvorrichtung.
Der Roboterarm und die Probenbibliothek erleichtern die Automatisierung
der NMR-Analyse (Autosampler-Funktion).
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Bei
einer weiteren Entwicklung dieser Weiterbildung wird das Anfahren
der Sammelvorrichtungen mittels eines Sensors (GC-Detektor) am Ausgang
der Trennsäule
des Gaschromatographen gesteuert. Der Sensor registriert, ob bei
der gegenwärtigen
Trenntemperatur gerade eine Probe im Trägergas enthalten ist oder nur
Trägergas
aus der Trennsäule
entweicht. Solange nur Trägergas
aus der Trennsäule
entweicht, kann die Transferleitung außerhalb von Sammelvorrichtungen
gehalten werden. Sobald der Sensor eine Probe feststellt, wird ein
Auffangen der Probe veranlasst. Dadurch werden nur so viele Sammelvorrichtungen
benötigt
wie Probenfraktionen registriert werden. Alternativ können auch Sammelvorrichtungen
starr bestimmten Trenntemperaturen oder Trenntemperaturintervallen
zugeordnet sein.
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Eine
bevorzugte Verfahrensvariante sieht vor, dass dem Gaschromatographen
mehrfach zu vermessende Substanz zugeführt wird und die zu vermessende
Substanz mit dem Gaschromatographen aufgetrennt wird, und dass in
der Auffangflüssigkeit
einer Sammelvorrichtung die Probe über mehrere Auftrennzyklen
des Gaschromatographen aufkonzentriert wird. Dadurch kann das Signal-zu-Rausch-Verhältnis bei
der anschließenden Vermessung
der aufkonzentrierten Proben im NMR-Spektrometer verbessert werden.
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In
den Rahmen der vorliegenden Erfindung fällt auch eine Apparatur zur
Kopplung eines Gaschromatographen mit einem NMR-Spektrometer, umfassend
einen Gaschromatographen mit einer Trennsäule, deren Ausgang über eine
beheizbare Transferleitung mit einer Sammelvorrichtung für eine im
Trägergas
enthaltene Probe verbunden ist, die dadurch gekennzeichnet ist,
dass die Sammelvorrichtung eine Auffangflüssigkeit enthält, wobei
die Auffangflüssigkeit
zum Auffangen der Probe und als NMR-Lösungsmittel
für die
Probe geeignet ist, und dass die beheizbare Transferleitung innerhalb
der Auffangflüssigkeit
mündet.
In der Auffangflüssigkeit kann
die Probe praktisch vollständig
aufgefangen werden und steht in großer Menge für eine NMR-Untersuchung zur
Verfügung.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungemäßen Apparatur
ist die Sammelvorrichtung als NMR-Probenröhrchen ausgebildet. Das NMR-Probenröhrchen kann
direkt in einem NMR-Spektrometer eingesetzt werden, und ein Umfüllen der
in der Auffangflüssigkeit
aufgefangenen Probe ist nicht notwendig.
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Bei
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
ist die Auffangflüssigkeit
DMSO. Dimethylsulfoxid weist einen hohen Siedepunkt auf (im Vergleich zu
anderen NMR-Lösungsmitteln)
und kann daher auch gut bei hohen Temperaturen eines eingetauchten
Endabschnitts der Transferleitung eingesetzt werden.
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Bevorzugt
ist weiterhin eine Ausführungsform,
die vorsieht, dass mehrere Sammelvorrichtungen vorgesehen sind,
die auf einem Trägergestell
angeordnet sind, und dass ein Roboterarm vorgesehen ist, mit dem
die Sammelvorrichtungen angefahren werden können. Mit dem Roboterarm und
dem Trägegestell
(insbesondere als Teil einer Probenbibliothek) kann eine Automatisierung
der Befüllung
der Sammelvorrichtungen eingerichtet werden. Der Roboterarm kann
insbesondere zum Umsetzen der beheizbaren Transferleitung eingesetzt
werden.
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Eine
bevorzugte Weiterbildung dieser Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet,
dass eine Flüssigkeitstransfernadel
vorgesehen ist, die mittels des Roboterarms verfahrbar ist, und
dass mindestens ein Flüssigkeitsbehälter zur
Beschickung der Flüssigkeitstransfernadel
vorgesehen ist. Mit dieser Weiterbildung können die Sammelvorrichtungen auch
automatisch mit einer Flüssigkeit
beschickt werden.
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Bei
einer vorteilhaften Weiterentwicklung dessen ist vorgesehen, dass
ein Flüssigkeitsbehälter für die Auffangflüssigkeit
und/oder ein Flüssigkeitsbehälter für eine Zusatzflüssigkeit,
wobei die Zusatzflüssigkeit
als NMR-Lösungsmittel
für die
Probe geeignet ist, und/oder ein Flüssigkeitsbehälter für einen NMR-Standard
vorgesehen ist. Die Auffangflüssigkeit
kann mit dem Roboterarm in den Sammelvorrichtungen einfach vorgelegt
werden, bzw. die Zusatzflüssigkeit
mit dem Roboterarm in den Sammelvorrichtungen aufgefüllt werden,
bzw. der NMR-Standard kann in den Sammelvorrichtungen zugegeben werden.
Damit kann praktisch die gesamte NMR-Präparation mit der erfindungsgemäßen Apparatur
erfolgen.
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Weitere
Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der
Zeichnung. Ebenso können
die vorstehend genannten und die noch weiter ausgeführten Merkmale
erfindungsgemäß jeweils einzeln
für sich
oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen Verwendung finden.
Die gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen sind nicht als
abschließende
Aufzählung
zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter für die Schilderung
der Erfindung.
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Zeichnung
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Die
Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird anhand von Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer beheizten Transferleitung mit Mündung in
einer Auffangflüssigkeit
in einer Sammelvorrichtung gemäß der Erfindung;
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2a eine
schematische Aufsicht auf eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Apparatur;
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2b eine
schematische Seitenansicht auf die Apparatur von 2a in
einer Position eines Roboterarms zum Befüllen eines NMR-Röhrchens;
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3a eine
schematische Aufsicht auf eine zweite Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Apparatur
mit einer Zuleitungskapillare zu einem NMR-Durchflusskopf;
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3b eine
schematische Seitenansicht auf die Apparatur von 3a in
einer Position eines Roboterarms zum Befüllen eines Injektionsanschlusses.
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Die 1 zeigt
schematisch eine beheizte Transferleitung 1 und eine Sammelvorrichtung 2 für die Anwendung
des erfindungsgemäßen Verfahrens und
als Teil einer erfindungsgemäßen Apparatur.
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Die
beheizte Transferleitung 1 ist zumindest teilweise aus
einem elektrisch leitfähigen
Material, etwa Edelstahl oder Kupfer, gefertigt. Das elektrisch leitfähige Material
umhüllt
dabei beispielsweise eine innere Kapillare aus Quarzglas, welches
gegenüber Lösungsmitteln
und Substanzen in einer Probe chemisch inert ist. Das elektrisch
leitfähige
Material kann mithilfe von elektrischen Zuleitungen 3 und
elektrischen Kontakten 4 einem elektrischen Strom ausgesetzt
werden, der die Transferleitung 1 durch Ohmsche Heizleistung
beheizt. Der elektrische Strom wird dabei von einer Kontrolleinrichtung 5 zur
Verfügung gestellt
und gesteuert. An die Kontrolleinrichtung 5 ist ein Temperatursensor 6 angeschlossen,
mit dem die momentane Temperatur Tleit der
Transferleitung 1 überwacht
werden kann. Der Temperatursensor 6 ist in der Nähe eines
unteren Endabschnitts 7 der elektrischen Transferleitung 1 angeordnet,
da erfahrungsgemäß in der
Nähe des
Endabschnitts 7 die Transferleitung 1 am kältesten
ist und dort am ehesten eine Verstopfung der Transferleitung infolge
von in der Transferleitung 1 kondensierter Probe droht. Mithilfe
der gemessenen Tleit und dem Vergleich mit einer
Solltemperatur der Transferleitung 1 wird der elektrische
Heizstrom in der Transferleitung 1 bestimmt, etwa mittels
eines PID-Regelprogramms.
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Der
Endabschnitt 7 der Transferleitung 1 ist in eine
Auffangflüssigkeit 8 eingetaucht,
die die Sammelvorrichtung 2 etwa zur Hälfte füllt. Strömt nun Trägergas und eine im Trägergas enthaltene
Probe aus der Mündung
des Endabschnitts 7 der Transferleitung 1 aus,
so kommt die Probe in Kontakt mit der Auffangflüssigkeit 8 und wird
in dieser gebunden, beispielsweise ausgefällt. Während des Strömens reichert
sich somit Probe in der Auffangflüssigkeit 8 an. Nach
Abschluss der Probenanreicherung kann die Sammelvorrichtung mit
einer Zusatzflüssigkeit
aufgefüllt
werden, beispielsweise um eine ausgefällte Probe vor einer NMR-Messung
in Lösung
zu bringen.
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Die
Eintauchtiefe der Mündung
der Transferleitung 1 in der Auffangflüssigkeit 8 wird bevorzugt gering
(beispielsweise 1–2
mm) gewählt,
um eine etwaige Kühlung
des Endabschnitts 7 durch die Auffangflüssigkeit 8 gering
zu halten. Eine zu starke Kühlung
könnte
eine Verstopfung der Mündung
der Transferleitung 1 zur Folge haben. Weiterhin liegt
die Temperatur Tend des Endabschnitts 7 unterhalb des Siedepunktes
der Auffangflüssigkeit 8,
um ein lokales Verdampfen der Auffangflüssigkeit 8 zu vermeiden.
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Die
beheizbare Transferleitung 1 ist in einem Handhabungsabschnitt 9,
der den Endabschnitt 9 und einen dem Endabschnitt 9 zugewandten
Teil der Transferleitung 1 umfasst, starr ausgebildet.
Der Handhabungsabschnitt 9, ist beispielsweise als Nadel
ausgebildet und kann mittels eines Roboterarms (nicht dargestellt)
in drei orthogonale Raumrichtungen x, y, z verfahren werden.
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2a zeigt
eine erste Ausführungsform
einer erfindungemäßen Apparatur
zur Kopplung eines Gaschromatographen 21 an ein NMR-Spektrometer.
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Über einen
Einlass 22 kann einer Trennsäule 23 eine Messprobe
(enthaltend typischerweise eine Vielzahl von chemischen Substanzen)
und Trägergas
zugeführt
werden. Die Trennsäule 23 wird
langsam aufgeheizt, und einzelne Bestanteile der zuvor in der Trennsäule 23 eingelagerte
Messprobe gehen nach und nach in die Gasphase über und werden vom ständig strömenden Trägergas abtransportiert. Das
Trägergas
ist chemisch inert gegenüber
der Messprobe ausgewählt.
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Das
Trägergas,
in dem Probe mitgeführt wird,
gelangt am Ausgang der Trennsäule 23 über einen
Splitter 24 in eine beheizte Transferleitung 1.
Die Temperatur Tleit der Transferleitung 1 wird über die Kontrolleinrichtung 5 gesteuert
und insbesondere stets auf einer Temperatur oberhalb der momentanen Trenntemperatur
Ttrenn in der Trennsäule 23 gehalten.
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Die
beheizbare Transferleitung 1 führt zu einem Halter 25a,
der horizontal in x- und
y-Richtung entlang von Führungen 26a, 26b motorisch
verfahrbar ist. Im Halter 25a ist ein Handhabungsabschnitt 9 der
Transferleitung 1 gehalten, der vertikal in z-Richtung
motorisch verfahren werden kann, d.h. der Handhabungsabschnitt 9 kann
aus- und eingefahren werden (vgl. 2b mit
ausgefahrenem Handhabungsabschnitt 9). Die Bewegungsrichtungen
x, y, z bilden die Freiheitsgrade eines „Roboterarms" für den Handhabungsabschnitt 9.
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Der
Halter 25a kann mitsamt dem Handhabungsabschnitt 9 kann
insbesondere über
zwei Trägergestellen 27a, 27b verfahren
werden, die jeweils 4 × 10
NMR-Röhrchen 28 in
aufrechter Stellung (d.h. mit Öffnung
nach oben) enthalten und so eine jeweils eine Probenbibliothek bilden.
Die NMR-Röhrchen 28 tragen
Markierungen wie Barcodes zu ihrer Unterscheidung.
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Der
Halter 25a kann dabei über
jedes einzelne der NMR-Röhrchen 28 in
den Trägergestellen 27a, 27b verfahren
werden. Damit ist sichergestellt, das nacheinander im Gaschromatographen 21 freigesetzte
Proben in verschiedenen NMR-Röhrchen 28 aufgefangen
werden können.
Der Beginn und das Ende der Freisetzung einer neuen Fraktion der
Messprobe kann über
einen Sensor 24a im Gaschromatographen 21 registriert
werden. Während
keine Probe freigesetzt wird, kann der Handhabungsabschnitt 9 auf
eine Parkposition außerhalb
von NMR-Röhrchen 28 verfahren
werden, oder der Gasstrom mittels eines Ventils (nicht dargestellt)
in einen Abzug oder Abfallbehälter
geleitet werden.
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Mit
Hilfe der Führungen 26a, 26b kann
auch ein Zusatzhalter 25b verfahren werden. In diesem ist eine
Flüssigkeitstransfernadel 29 vertikal
in z-Richtung verfahrbar angeordnet (vgl. 2b, die
die Flüssigkeitstransfernadel
im eingefahrenen Zustand zeigt). Mit der Flüssigkeitstransfernadel 29 kann
ein NMR-Lösungsmittel
aus einem von zwei Flüssigkeitsbehältern 29a, 29b in
ein NMR-Röhrchen 28 gefördert werden.
Der Flüssigkeitsbehälter, aus
dem Flüssigkeit
entnommen wird, kann mittels eines automatisch ansteuerbaren Umschaltventils 29c ausgewählt werden.
Im Zusatzhalter 25b ist eine kleine Pumpe vorgesehen (nicht
dargestellt). Alternativ zu einer Umschaltung kann auch für jeden
Flüssigkeitsbehälter eine
eigene, in z-Richtung motorisch verfahrbare Flüssigkeitstransfernadel mit
Pumpe vorgesehen sein.
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Der
Flüssigkeitsbehälter 29a enthält beispielsweise
Auffangflüssigkeit
zur Vorlage in den NMR-Röhrchen 28,
wohingegen der Flüssigkeitsbehälter 29b einen
NMR-Standard mit Resonanzlinien an bekannten Positionen enthält.
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Bei
der gezeigten Ausführungsform
werden der Halter 25a und der Zusatzhalter 25b gemeinsam parallel
vom Roboterarm verfahren. Es kann alternativ auch ein nur ein gemeinsamer
Halter für
Handhabungsabschnitt 9 und Flüssigkeitstransfernadel 29 vorgesehen
sein, der vom Roboterarm verfahren wird, und in dem der Handhabungsabschnitt 9 (= Gas-Transfer-Nadel)
und Flüssigkeitstransfernadel 29 jeweils
einzeln in z-Richtung motorisch verfahrbar sind.
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2b zeigt
die Apparatur von 2a, wobei mittels des Roboterarms
der Halter 25a über
ein NMR-Röhrchen 28 verfahren
ist, und der Handhabungsabschnitt 9 der Transferleitung 1 gerade
in die Auffangflüssigkeit 8 im
NMR-Röhrchen 28 eintaucht. Dazu
ist der Handhabungsabschnitt 9 nach unten ausgefahren.
In dieser Position wird gerade Probe im NMR-Röhrchen 28 aufgefangen.
Hingegen ist die Flüssigkeitsnadel 29 gerade
nach oben eingefahren. Der Außendurchmesser
des Handhabungsabschnitts 9 ist kleiner als der Innendurchmesser
eines NMR-Röhrchens 28.
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Wenn
der Sensor 24a das Ende einer Probe registriert, kann der
Handhabungsabschnitt 9 eingefahren werden, und der Halter 25a zu
einem anderen NMR-Röhrchen
verfahren werden. Spätestens
wenn der Sensor 24a die nächste Probe registriert, wird
der Handhabungsabschnitt 9 wieder ausgefahren und in die
Auffangflüssigkeit
eingetaucht. Der Wechsel zwischen NMR-Probenröhrchen läuft erfindungsgemäß voll automatisiert
ab.
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Die
Flüssigkeitstransfernadel 29 oder
auch der Handhabungsabschnitt 9 (Gas-Transfer-Nadel) können zur Durchmischung (Umrühren) des
Inhalts eines NMR-Röhrchens 28 eingesetzt
werden. Dies verbessert die Homogenität.
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Mithilfe
der erfindungsgemäßen Apparatur, insbesondere
der Flüssigkeitstransfernadel 29,
kann die vollständige
NMR-Probenpräparation
unmittelbar in einem NMR-Röhrchen 28 durchgeführt werden. Die
NMR-Röhrchen 28,
in denen mit Probe angereichte Auffangflüssigkeit enthalten ist, können manuell
oder maschinell zu einem NMR-Spektrometer gebracht und dort deren
Inhalt unmittelbar vermessen werden.
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Die 3a und 3b zeigen
eine Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Apparatur ähnlich 2a und 2b,
die als Flow-Injection-System
ausgelegt ist.
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Die
im Trägergas
(wie N2 oder Argon) enthaltenen Proben brauchen
nicht in NMR-Röhrchen
verbracht werden, sondern können
in gewöhnliche
Sammelvorrichtungen 2 verbracht werden.
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An
der Apparatur ist ein Injektionsanschluss 31 (injection
port) vorgesehen, der über
eine Zuleitungskapillare 32 mit einem NMR-Durchflusskopf 33 eines
NMR-Spektrometers
verbunden ist. Flüssigkeit,
die in den Injektionsanschluss eingegeben wird, wird zum NMR-Durchflusskopf
gefördert
und kann dann im NMR-Spektrometer vermessen werden.
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Nachdem
ausreichend Probe in der Auffangflüssigkeit eines Sammelbehälters 2 angereichert wurde
und ggf. weitere Flüssigkeiten
zugegeben wurden, wird mit der Flüssigkeitstransfernadel 29 der Inhalt
(oder ein Teil des Inhalts) einer Sammelvorrichtung 2 angesaugt.
Anschließend
verfährt
die Transfernadel 29 zum Injektionsanschluss 31 (vgl. 3b) und
stößt den Inhalt
aus. Die enthaltene Probe samt NMR-Lösungsmitteln wird zum NMR-Spektrometer gefördert und
vermessen. Dabei war kein Auswaschen einer Probe oder Umfüllen in
ein anderes Probengefäß nötig, wodurch
Probenverluste minimiert sind.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
bzw. die erfindungsgemäße Apparatur
können
insbesondere zur Untersuchung von Parfümbestandteilen, Aromastoffen,
kosmetischen Rohmaterialien oder auch Geschmacksstoffen eingesetzt
werden. Die Auffangflüssigkeit
und/oder andere NMR-Lösungsmittel,
die im Rahmen der Erfindung eingesetzt werden, sind ist bevorzugt
deuteriert. Der Roboterarm kann als „Autosampler" über mehrere Trenndurchgänge des
Gaschromatographen eingesetzt werden, um in jeder Sammelvorrichtung
eine ausreichende Konzentration an Probe zu erhalten. Bei geeigneter
Auslegung der Apparatur kann auch der Roboterarm zum Beschicken
des Gaschromatographen mit der Messprobe eingesetzt werden. Die
Erfindung kann mit jeder Art von Gaschromatographen eingesetzt werden.
Die einzige zu übergebende
Information zwischen Gaschromatograph und Autosampler ist eine Initiierung der
Auftrennung und ggf. ein Signal des Probendetektors.