DE2928790C2 - - Google Patents
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- G01N1/28—Preparing specimens for investigation including physical details of (bio-)chemical methods covered elsewhere, e.g. G01N33/50, C12Q
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Gewinnung von
Zellpräparaten aus einem flüssigen Medium nach dem Ober
begriff des Hauptanspruches und betrifft gleichzeitig die
Verwendung eines Präparationssets zur Durchführung des
Verfahrens.
Die bisher bekannten Methoden zur Früherkennung z. B. von
Blasenkrebs sind umständlich, aufwendig und damit sehr
teuer, so daß die Vorsorge in der Regel nicht durchgeführt
wird. Nachteilig bei den bekannten Methoden ist auch, daß
die zu untersuchenden Zellen nicht einwandfrei aus den
Körperflüssigkeiten abgesondert werden können. So ist es
z. B. bereits bekannt, die Urinprobe zu zentrifugieren.
Dabei gelangen jedoch neben den eigentlichen zu unter
suchenden Zellen auch eine Vielzahl von anderen im Urin
enthaltenen Substanzen, wie Kristalle, in die Probe, die in
einem kleinen Probefläschchen durch chermische Mittel
fixiert und damit haltbar gemacht werden. Die mikrosko
pische Untersuchung derartiger Urinproben erfolgt nach den
üblichen Labormethoden. Nachteilig ist auch, daß sich
derartige Proben schlecht handhaben lassen, nicht woanders
gut zum Versand geeignet sind und die Zellen der Fäulnis
unterliegen, so daß eine optimale mikroskopische Auswertung
nicht möglich ist.
Weiterhin ist bekannt, zur Zellgewinnung sog. Cytozentri
fugen zu verwenden, mit denen die flüssige Probe durch
Zentrifugalkraft auf einen Objektträger aufgetragen wird.
Hierbei erfolgt die Verteilung der zu untersuchenden Zellen
ungleichmäßig und mit den Zellen auch andere in der zu
untersuchenden Probe enthaltenen Stoffe, so daß keine
einwandfreie Separierung der zu untersuchenden Zellen
möglich ist. Derartige Cytozentrifugen sind für kleinere
Labors zu teuer und aufwendig. Für die Herstellung solcher
Präparate durch den Patienten selbst, ist diese Methode
erst recht ungeeignet.
Andererseits ist es auch bekannt (US-PS 14 21 341 und US-PS
28 79 207), flüssige Medien mit einem Membranfilter zu
filtrieren und die auf diesem zurückgehaltenen Rückstände
mit Nährmedien zu behandeln und unter mikrobiologischen
Gesichtspunkten zu untersuchen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, mit
einfachen Mitteln ein Verfahren und ein dafür verwendbares
Präparationsset zu schaffen, mit dem insbesondere das
Vorhandensein von Tumorzellen geprüft werden kann und bei
dem die Zellen aus flüssigen Medien, wie Urin oder andere
Körperflüssigkeit, gewonnen werden können, und zwar so, daß
die Zellgewinnung sowohl labormäßig mit den üblichen Labor
methoden als auch durch die Patienten selbst erfolgen kann,
und daß neben einer vereinfachten Handhabung, einem
einfachen Versand, auch das Verfahren wirtschaftlich
tragbar ist.
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß ausgehend von dem im
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 definierten Verfahren
erfindungsgemäß gleichzeitig mit der Filtration oder anschließend daran die Fixierung der
Zellen auf dem Membranfilter erfolgt und das Membranfilter
vor oder nach dessen Festlegung auf einem transparenten
Objektträger chemisch in einen transparenten Zustand
überführt wird und die Zellen vor oder nach dem Festlegen
des Membranfilters - jedoch nach dessen Überführung in den
transparenten Zustand - auf dem Objektträger in einem
Färbebad bzw. mehreren Färbebädern optisch sichtbar angefärbt
werden.
Als Membranfilter finden z. B. solche auf der Basis von
Zelluloseacetat, Zellulosenitrat oder Zellulosehydrat
Verwendung. Derartige Membranfilter haben eine schwamm
artige Struktur und sind aufgrund der vielen Poren und
Lufteinschlüsse opak. Es hat sich gezeigt, daß die Ver
ankerung der Zellen auf der Filteroberfläche wegen der
offenporigen Struktur besonders gut ist, so daß die Zellen
auch während des Eintauchens des Filters in das Trans
parentbad auf der Oberfläche haften bleiben und in dieser
teilweise verankert werden, wenn die schwammartige Struktur
des Filters zusammenbricht und in eine folienförmige
transparente Struktur überführt wird.
Bei der Weiterbehandlung des Präparates erhalten
die Zellen ein Einbettungsmittel und das Präparat wird
mittels eines Deckglases eingedeckt, und zwar ist so
wohl die Eindeckung in wasserhaltigen als auch in wasser
freien Medien möglich. Die Einfärbung kann dabei mit Hilfe
der in der Labortechnik üblichen Färbeautomaten erfolgen, wo
bei die Einfärbung z. B. nach der Methode Papanicolaou er
folgen kann, die sich insbesondere für die Sichtbarmachung
von Tumorzellen besonders bewährt hat. Das erfindungsgemäße
Verfahren zur Gewinnung von Zellpräparaten eignet sich wegen
seiner Lagerfähigkeit besonders gut zur Archivierung und
Dokumentation und zur optimalen Auswertung. Die Auswertung
kann dabei in der üblichen Weise visuell mit Hilfe von Mikro
skopen als Einzelauswertung aber auch in Form einer automa
tischen zytologischen Auswertung geschehen, und zwar sowohl
mit Hilfe von TV-Geräten als auch mit Hilfe der Zytophotome
trie automatisch. Diese Untersuchungen können im sichtbaren
Wellenbereich, im UV-Wellenbereich sowie mit Hilfe fluoro
metrischer Messungen erfolgen.
Um die Handhabung für die Erstellung des Präparates so einfach
wie möglich zu gestalten, wird mit Hilfe einer Einwegspritze
die Urinprobe in die Spritze gezogen, ein Einwegfiltervorsatz
auf die Spritze gesteckt und die Urinprobe filtriert.
Anschließend erfolgt die Entnahme des Membranfilters aus
Kunststoff aus dem Filtervorsatz und dessen Befestigung auf
einem transparenten Objektträger aus Glas oder Kunststoff und
die Fixierung der Zellen auf dem Filter.
Diese Verfahrensschritte sind so einfach, daß sie nicht nur
von jedem Laborgehilfen, sondern auch von Patienten selbst
durchgeführt werden können. Nach Abschluß dieser Verfahrens
schritte kann das Präparat in der beschriebenen Weise weiter
behandelt bzw. zur Weiterbehandlung an Dienstleistungslabors
verschickt werden. Das erfindungsgemäße Verfahren ist im Ver
gleich zu den eingangs beschriebenen Untersuchungsmethoden
und Präparationsverfahren relativ einfach und billig.
Der Erfindungsgedanke ist in einem Ausführungsbeispiel anhand
der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen
Fig. 1 bis 6 in schematischer Darstellung die einzelnen Ver
fahrensschritte.
Gemäß Fig. 1 wird die Urinprobe 2 mit einer Einwegspritze 1
aufgenommen und gemäß Fig. 2 mit einem Spritzenvorsatz 3 ver
sehen, welcher in seinem Inneren ein Membranfilter 4 aus Kunst
stoff hat, dessen Porengröße so bemessen ist, daß die in der
Urinprobe 2 enthaltenen Zellen 5 auf dem Membranfilter 4 zurück
gehalten werden und das gesamte Filtrat 7 separiert wird.
Das Membranfilter hat z. B. eine Porengröße von 8 µm.
Gemäß Fig. 3 wird das aus dem Spritzenvorsatz 3 entnommene
Membranfilter 4 auf einen transparenten Objektträger 8 aus
Glas oder Kunststoff aufgebracht und festgelegt. Die auf der
Oberfläche des Membranfilters 4 befindlichen Zellen 5 wer
den mit Hilfe eines Fixierungsmittels 9 z. B. Aceton/Alkohol
in Sprayform oder flüssiger Form haltbar gemacht. Eine geringe
Menge Fixierungsmittel kann auch in flüssiger Form dem Spritzen
satz beigefügt sein, so daß das Fixierungsmittel auch mit Hilfe
der Einwegspritze 1 auf das Filter 4 aufgetragen werden kann
bzw. kann in fester Form auf dem Filter aufgetragen sein.
Die Präparierung kann bis zu diesem Schritt auch vom Patienten
selbst erfolgen.
In dieser Präparierungsphase ist es möglich, das Präparat nach
Kennzeichnung und Anbringen eines Identifizierungscodes auf
dem Postweg oder sonstwie an Untersuchungslabors zu verschicken.
Wird dieser Weg nicht gewählt, so erfolgt gemäß Fig. 4 un
mittelbar die labormäßige Weiterbehandlung des Präparates, die
darin besteht, daß in einem chemischen Bad 10 das Membranfil
ter 4 aus Kunststoff in einen transparenten Zustand überführt
wird, der dem des transparenten Objektträgers 8 angeglichen ist.
Die schwammartige Filterstruktur wird dabei von dem chemischen
Transparenzbad 10 angelöst, wobei die gesamte Filterstruktur
in einen folienförmigen, transparenten Zustand übergeht.
Als Mittel zur Überführung des Membranfilters in den trans
parenten Zustand eignen sich Lösungen auf der Basis von Pro
pylpropionat/n-Hexan bzw. Isoamylacetat/n-Hexan.
In einem anschließenden Färbebad 11 werden die auf dem Mem
branfilter 4 befindlichen Zellen 5 in herkömmlicher Weise so
angefärbt, daß sie auf dem transparenten Membranfilter 4 sicht
bar werden. Anschließend erfolgt ebenfalls in herkömmlicher
Weise die Eindeckung des Präparates mit Hilfe wasserhaltiger
oder auch wasserfreien Einbettungsmittel und Abdeckung durch
ein Deckglas 13.
Das transparente Membranfilter 4 liegt planparallel auf dem
Objektträger 8 auf und durch die Eindeckung und das Deckglas 13,
(auch aus Kunststoff), wird eine planparallele, definierte
optische Ebene geschaffen, damit auch im automatischen Einsatz
zur Auswertung das Mikroskop 12 eine gleichbleibende Einstellung
beibehalten kann. Das Mikroskop 12 kann zur elektronischen Aus
wertung mit einem Scanningtisch verbunden sein und es können
andere Peripheriegeräte angeschlossen werden.
Abweichend von der Fixierungsmethode gemäß Fig. 3 ist es auch
möglich, die Zellen 5 des Membranfilters 4 vor Aufbringen auf
den Objektträger 8 zu fixieren und die Zellen 5 zwischen der
Filterrückseite und dem Objektträger einzuschließen. Aufgrund
der guten Planparallelität des transparenten Filters wird
auch in diesem Fall eine einwandfreie planparallele optische
Bezugsebene geschaffen.
Als Membranfilter finden vorzugsweise Filter aus Zellulose
acetat, Zellulosenitrat, Zellulosehydrat Verwendung, welche
einerseits mit den Chemikalien des Färbebades verträglich
sind und sich andererseits in eine transparente Form im Trans
parenzbad 10 überführen lassen.
Das beschriebene Verfahren zur Gewinnung von Zellpräparaten
läßt sich auch auf die Fälle anwenden, in denen nicht von
vornherein die zu untersuchenden Zellen in einem flüssigen
Medium enthalten sind. Zum Beispiel können Abstriche (Gynäkologie)
in einer wäßrigen Lösung soweit verflüssigt werden, daß sie
sich filtrieren lassen und die Zellen allein oder zumindest mit
nur geringen Verunreinigungen auf dem Filter zurückbleiben.
Die Membranfilter 4 zur Filtration von Tumorzellen aus dem
Urin haben eine Porengröße von etwa 8 µm. Die Porengröße ist
jedoch in üblicher Weise den zu untersuchenden Zellen anzu
passen.
Claims (6)
1. Verfahren zur Gewinnung und Auswertung von Zellprä
paraten aus einem flüssigen Medium, welches mit Hilfe
eines porösen Membranfilters aus Kunststoff mit einer
die zu präparierenden Zellen zurückhaltenden Porengröße
filtriert wird und anschließend die Zellen labormäßig
untersucht und ausgewertet werden, dadurch gekenn
zeichnet, daß gleichzeitig mit der Filtration oder
anschließend daran die Fixierung der Zellen auf dem
Membranfilter erfolgt und das Membranfilter vor oder
nach dessen Festlegung auf einem transparenten Objekt
träger chemisch in einen transparenten Zustand überführt
wird und die Zellen vor oder nach dem Festlegen des
Membranfilters - jedoch nach dessen Überführung in den
transparenten Zustand - auf dem Objektträger in einem
Färbebad bzw. mehreren Färbebädern optisch sichtbar
angefärbt werden.
2. Verwendung eines Präparationssets, aufweisend
- - eine Einwegspritze (1) mit aufsteckbarem Filter vorsatz (3), dessen Membranfilter (4) aus porösem Kunststoff gebildet ist,
- - ein Fixierungsmittel (9) zur Haltbarkeitmachung organischer Zellen (5),
- - eine chemische Flüssigkeit (10) zum Überführen des Membranfilters (4) in einen transparenten Zustand,
- - ein chemisches Färbebad (11) zum Anfärben der orga nischen Zellen (5) und
- - einen transparenten Objektträger (8) zur Aufnahme des Membranfilters (4)
zur Durchführung des Verfahrens nach Patentanspruch 1.
3. Verwendung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Membranfilter (4) eine Porengröße aufweist, die
gleich oder kleiner als 8 µm ist.
4. Verwendung nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß das Membranfilter (4) aus Zellu
loseacetat, Zellulosenitrat oder Zellulosehydrat be
steht.
5. Verwendung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das chemische Mittel (10) zur
Überführung des Membranfilters (4) in den transparenten
Zustand auf der Basis von Polypropionat/n-Hexan bzw.
Isoamylacetat/n-Hexan gebildet ist.
Priority Applications (2)
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DE19792928790 DE2928790A1 (de) | 1979-07-17 | 1979-07-17 | Verfahren und vorrichtung zur gewinnung und auswertung von zellpraeparaten aus fluessigen medien, insbesondere aus urin u.a. koerperfluessigkeiten fuer die pruefung auf tumorverdacht |
DE19803023849 DE3023849A1 (de) | 1979-07-17 | 1980-06-25 | Verfahren und vorrichtung zur gewinnung und auswertung von zellpraeparaten aus fluessigen medien, insbesondere aus urin und anderen koerperfluessigkeiten fuer die pruefung auf tumorverdacht |
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ID=6075920
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