DE2744015A1 - Nicht-opake, feuerhemmende polycarbonat-zusammensetzung - Google Patents
Nicht-opake, feuerhemmende polycarbonat-zusammensetzungInfo
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Description
Nicht-opake, feuerhenunende Polycarbonat-Zusammeneetzung
Die Krfindung bezieht sich auf eine nicht-opake, feuerher.-mende
Polycarbonat-Zusammensetzung, insbesondere auf ein Gemisch aus einem aromatischen Polycarbonat und einem
Additiv, das aus Metallsalzen von Sulfonsäuren aromatischer Äther oder Gemischen derselben besteht; sowohl das aromatische
Polycarbonat als auch das Additiv haben einen Brechungsindex im Bereich von 1,54 bis 1,65.
Die Erfindung betrifft zugleich aus diesen Zusammensetzungen hergestellte Gegenstände.
Mit dem stets wachsenden Bedürfnis nach Sicherheit besteht
Mit dem stets wachsenden Bedürfnis nach Sicherheit besteht
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ein zunehmender Trend zur Verwendung von sicheren Materialien im Haushalt und im öffentlichen Leben. Ein besonders großes Interesse finden dabei beim Endverbraucher
gegen Feuer widerstandsfähige oder flammenhemmende nichtopake Produkte. Un diese Bedürfnisse befriedigen zu können, werden Produkte verlangt, die von den Behörden und den
Herstellern aufgestellte bestimmte Kriterien in Bezug auf Feuerhemmung erfüllen müssen. Eine Reihe von Bedingungen,
die bei den Standardteste auf Feuerwiderstandsfestigkeit
erfüllt werden müssen, sind in dem Bulletin 94 der Underwriter* Laboratories, Inc. zusammengestellt. Dieses
Bulletin nennt bestimmte Bedingungen, nach denen Materialien in Bezug auf ihre selbstverlöschenden Eigenschaften
beurteilt werden.
Der Fachmann kennt viele feuerhemmende Zusätze, die den Materialien beigemischt werden, um diese selbstverlöschend
oder feuerhemmend zu machen. Solche feuerhemmenden Additive müssen bekanntlich in Mengen von 5 bis 20 Gew.-$>
angewendet werden, um einen Brand dieser an sich brennbaren Materialien wirksam ersticken zu können. Es wurde gefunden, daß
derartige Mengen einen Abbaueffekt auf das Grundmaterial, das feuerhemmend gemacht werden soll, haben kennen, wodurch
wertvolle physikalische Eigenschaften des Grundmaterials verloren gehen können. Das ist insbesondere dann der Fall,
wenn bekannte feuerhemmende Zusätze in Polycarbonatharze als Grundmaterial eingearbeitet werden. Viele dieser be-
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kannten Additive haben einen schädigenden Einfluß auf das Polymer.
In vielen Fällen ist es zudem wünschenswert, daß die aus diesen feuerhemmenden Polycarbonatharzen hergestellten
Gegenstände ihre nicht-opaken Eigenschaften beibehalten. In der US-PS 3,953,396 sind feuerhemmende Polycarbonat-Zusammensetzungen
beschrieben, die aus einem Gemisch aus einem aromatischen Carbonatpolymer und einem flammenhemmenden
Zusatz bestehen;
als solche Zusätze sind Metallsalze von Sulfonsäuren aromatischer Äther genannt.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß ein aromatisches
Polycarbonat feuerhemmend f;eniacht werden kann, ohne
schäften
seine nicht-opaken Eigen-/ zu verlieren, indem in das aromatische Polycarbonat auf 100 Teile Polycarbonat 0,001 bis
etwa 2,0 Teile eines Zusatzes eingearbeitet werden, der inert ist, das aromatische Polycarbonat nicht abbaut und auch
die nicht-opaken Eigenschaften der Polycarbonat-Zusammensetzung
erhalten hilft.
Die Formkörper gemäß der vorliegenden Erfindung bestehen aus einem aromatischen Carbonatpolymer und 0,001 bis etwa
2,0 Gewichtsteilen eines Additivs, bezogen auf 100 Gewichtsteile aromatisches Carbonatpolymer; das Additiv besteht aus
den Metallsalzen von substituierten oder uneubstituierten
Sulfonsäuren aromatischer Äther oder Gemischen derselben, wobei diese Metallsalze Alkali- oder Erdalkalimetallsalze
oder Gemische derselben sein können und diese Substituen-
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-AT'-
8
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ten an den Metallsalzen der substituierten Sulfonsäuren aromatischer Äther Alkyl-, Aryl-, Alkoxy- oder Aryloxy-Reste mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen oder Elektronen abziehende Reste sein können; außerdem haben die Formkörper
einen Brechungsindex im Bereich von 1,54 bis 1,65. Besonders bevorzugte Formkörper sind solche, die die Gestalt
von Platten oder Kügelchen (pellets) haben. Die Brechungsindicee der Materialien werden bestimmt nach
der Immersionsmethode (Physical Methods of Organic Chemistry,
Interscience Publishers, Band II, 1960, S. 1433). Wenn der Brechungsindex der erfindungsgemäßen Zusätze im
gleichen Bereich liegt wie der des aromatischen Carbonat-Polymere, d.h. zwischen 1,54 und 1,65, dann sind die PoIycarbonat-Zusammensetzung und die daraus hergestellten Formkörper nicht-opak. Das bedeutet, daß sie in der Lage sind,
Licht hindurchzulassen, daß sie also durchscheinend bis durchsichtig sind. Je nachdem, wie nahe der Brechungeindex
des Additive an dem des Polycarbonate liegt, ist die erhaltene Zusammensetzung entweder durchsichtig oder durchscheinend. Wenn das Additiv bei der angewandten Konzentration teilweise oder ganz in dem Polycarbonat löslich ist,
ist die Transparenz der Zusammensetzung und der daraus hergestellten Formkörper umso besser.
Der erfindungsgemäße Zusatz besteht also aus Metallsalzen von substituierten oder unsubstituierten Sulfonsäuren aromatischer Äther oder aus Gemischen solcher Salze,
und zwar zweckmäßigerweise aus entweder Alkalimetall- oder
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Erdalkaliraetallsalzen oder aus Gemischen derselben.
Diese Alkali- und Erdalkalimetalle sind Natrium, Lithium, Kalium, Rubidium, Cäsium, Beryllium, Magnesium, Calzium,
Strontium und Barium.
Die erfindungsgemäß verwendeten Sulfonsäuren aromatischer Äther sind substituierte oder unsubstituierte Sulfonsäuren,
deren Substituenten aus Alkyl, Aryl, Alkoxy oder Aryloxy mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen oder aus einem Elektronen
abziehenden Rest oder Gemischen derselben bestehen. Erfindungsgemäß kennen alle beliebigen Elektronen abziehenden
Reste verwendet werden, jedoch wird als der Elektronen abziehende Rest oder Substituent vorzugsweise der Halogen-,
Nitro-, Trihalogenmethyl- oder Cyano-Sest oder ein Gemisch dieser Reste verwendet.
Das Phänomen des Elektronenabzugs oder, wie es auch genannt wird, die Elektronegativität ist definiert in Basic
Principles of Organic Chemistry (1964), 3. 185 - 186, sowie in Physical Organic Chemistry, McGraw-Hill Book
Company, Inc. (1962), 3. 5, 32 und 85-93. Mit dem Ausdruck Slektronenabzug bezeichnet man kurz die Erscheinung, daß
ein chemischer Rest eine starke Affinität zu einer negativen Ladung, nämlich einem Elektron hat, jedoch kovalent gebunden
bleibt und kein Anion bildet. Dies ist eine extrem kurze Beschreibung des Elektronen abziehenden Effekts.
Die erfindungsgemäßen Metallsalze von Sulfonsäuren eines aromatischen Äthers können am besten durch die nachstehen-
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de Formel wiedergegeben werden:
<_11 (I)
in welcher X ein Elektronen abziehender Rest, Alkyl, Aryl, Alkoxy oder Aryloxy mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen
und M ein Metall aus der Gruppe der Alkali- und Erdalkalimetalle ist; R1 und R'1 können entweder ein Arylrest mit
1 bis 2 aromatischen Ringen oder ein aliphatischer Rest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen sein, und sie können gleich
oder verschieden sein. R* und R1' zusammen müssen jedoch
mindestens einen aromatischen Ring enthalten. Außerdem kann, wie die Formel (I) erkennen läßt, das Additiv einen
Elektronen abziehenden Rest enthalten oder nicht. Zur Erzielung optimaler Ergebnisse enthält das Additiv vorzugsweise einen solchen Elektronen abziehenden Rest und
befindet sich dieser an dem gleichen aromatischen Ring wie der (SO,M)-Rest.
Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen neuen Zusätze werden Gemische aus isomeren Verbindungen erhalten. Das
ist auf die unterschiedlichen reaktiven Stellen am aromatischen Ring oder den aromatischen Ringen zurückzuführen.
Auch die verschiedenen Metallsalze von substituierten oder unsubstituierten Sulfonsäuren von monomeren aromatischen Äthern können in Form von Semischen erhalten werden.
Zwar gibt es zahlreiche Verbindungen, welche den Voraussetzungen der Formel (I) genügen und welche einem aromatischen Polycarbonat ausgezeichnete feuerhemmende Eigen-
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/ή
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schäften verleihen, jedoch wird am meisten bevorzugt das
Kalium-4-bromodiphenyläther-4'-eulfonat. Diese Verbindung
hat die folgende Formel:
Wenn erfindungsgemäß die polymere Form der unsubstituierten
oder substituierten aromatischen Äthersulfonsäuren verwendet wird, kann diese am besten durch die folgende
Formel dargestellt werden:
LS03MJtH<
in welcher Ar ein Phenylenrest, O Sauerstoff, A ein Alkylrest
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, B ein Phenylrest, X ein Alkyl-, Aryl-, Alkoxy- oder Aryloxyrest mit 1 bis
12 Kohlenstoffatomen und M ein Metall ist, welches entweder ein Alkali- oder Erdalkalimetall sein kann; η ist eine
ganze Zahl von 2 bis 3000, x, y und s sind ganze Zahlen von bis 600, und t ist eine ganze Zahl von 1 - 600.
Obgleich es auch hier zahlreiche Verbindungen gibt, welche die Voraussetzungen der Formel II erfüllen und einem aromatischen
Polycarbonat ausgezeichnete flammenhemmende Eigenschaften verleihen, ist die am meisten bevorzugte Verbindung
das Polynatrium-poly(2,6-dimethylphenylenoxid)polysulfonat mit der folgenden Formel:
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Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können Füllstoffe, Pigmente, Farbstoffe, Antioxidantien, Stabilisatoren, UV-Lichtabsorber, Entformungshilfsmittel und andere Zusätze
enthalten, die üblicherweise in nicht-opake Polycarbonatharz-Zusammensetzungen eingearbeitet werden. Auch können
die erfindungsgemäßen Formkörper beschichtet sein, beispielsweise mit verschleiß- oder kratzfesten Überzügen.
Die Erfindung wird durch die nachstehenden Beispiele näher erläutert, die Jedoch den Rahmen der Erfindung keineswegs
einschränken sollen. Alle Mengenangaben und Prozentangaben
beziehen sich auf das Gewicht, sofern nichts anderes angegeben 1st.
100 Teile eines aromatischen Polycarbonate, hergestellt durch Umsetzung von 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan mit
viscosity) kulargewichtsreglers, das eine Grenzviskosität (intrinsic/
von 0,57 hat, wird mit 0,10 Teilen eines der in Tabelle 1 aufgeführten, fein gemahlenen, dehydratisieren Additive
vermischt, indem die Bestandteile zusammen in einem Labo-
vermischt
ratoriume -Trommelmischer / werden. Das erhaltene Gemisch
wird dann in einen Extruder gegeben, welcher bei etwa
265° C betrieben wird, und das Extrudat wird zu Kügelchen
zerkleinert.
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zu Teststangen von etwa 127 nun Länge, 12,7 mm Breite und
etwa 1,6 - 3»2 mm Dicke, sowie zu Testplättchen von etwa
51 mm Länge, 51 mm Breite und etwa 3»2 mm Dicke geformt. Die Teststangen (5 für jedes in der Tabelle aufgeführte
Additiv) werden dem im Bulletin UL-94,"Burning Test for Classifying Materials", (Underwriters'Laboratories, Inc.)
beschriebenen Test unterworfen. Entsprechend diesem Test werden die zu beurteilenden Materialien entweder unter
V-O, V-I oder V-II eingestuft, je nach den Ergebnissen, welche diese 5 Proben geliefert haben. Die Kriterien für
jede V(für vertikal)-Beurteilung gemäß UL-94 sind kurz folgende:
"V-O": Auftreten von Flammen und/oder Glut nach Entfernen der Zündflamme soll nicht länger als 5 sek. anhalten,
und keine der Testproben soll brennende Teilchen abgeben, welche Baumwollwatte entzünden.
"V-I": Auftreten von Flammen und/oder Glut nach Entfernen der Zündflamme soll nicht länger als 25 sek. anhalten,
und die Glut soll vertikal nicht weiter als 3,2 mm wandern, nachdem die Flammenbildung aufgehört
hat, und soll nicht in der Lage sein, Baumwollwatte zu entzünden.
"V-II":Auftreten von Flammen und/oder Glut nach Entfernen
der Zündflamme soll nicht langer als 25 sek. anhalten, und die Testproben geben brennende Teilchen ab,
welche Baumwollwatte entzünden.
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- Ui-
Außerdem wird eine Teststange, welche länger als 25 sek. brennt, nachdem die Zündflamme entfernt worden ist, nach
dem für die vorliegende Erfindung gewählten Standard (nicht nach UL-94) als "brennt11 eingestuft. UL-94 schreibt
vor, daß alle Teststangen in jeder Gruppe die V-Bewertung erfüllen müssen, um die jeweilige Einstufung zu erreichen.
Anderenfalls erhalten die 5 Stangen die Beurteilung der schlechtesten Einzelprobe. Wenn z.B. eine Stange mit V-II
beurteilt wird und die 4 anderen mit V-O bewertet werden, dann ist die Bewertung für alle 5 Stangen V-II.
Die Testplättchen werden in einem Gardner XL 10-CDM-Instrument auf Lichtdurchlässigkeit untersucht. Die Ergebniszahlen geben die Menge an auftreffendem Licht wieder, die von
den Testplättchen durchgelassen wird, wobei Luft als 100%-ig
durchlässig angesehen wird.
Die Testergebnisse für die verschiedenen erfindungsgemäßen Additive sind nachstehend wiedergegeben, wobei als Kontrollprobe ein aromatisches Polycarbonat mit aufgeführt ist, das
ohne einen Zusatz der genannten Art hergestellt wurde.
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Additiv (0.10 Teile/100 Teile) Kontrollprobe
Dikalium-tetrachlorohydrochinon-biβ(4-chlorophenyl) -äther-3,3·-disulfonat
Lichtdurchlässigkeit
(*) 86
80
pro 5 Test- Bewertung stangen (Sekunden)
26
4.2
13
brennt
V-O
Kalium-4-bromodiphenyläther
4'-sulfonat
Polynatrium-poly(2,6-dimethyl" phenylenoxidjpolysulfonat
80
3.6
5.2
V-O
V-I
27U015
Dieses Beispiel soll die Wirkung demonstrieren, die die erfindungsgemäßen Additive in Konzentrationen von 0,50
Teilen pro 100 Teile Polycarbonat haben. Zur Herstellung der Testproben für dieses Beispiel werden
100 Teile des Polycarbonate von Beispiel J mit 0,50 Teilen des in Tabelle 2 aufgeführten Additivs nach dem
gleichen Verfahren vermischt. Dann werden, ebenfalls wie in Beispiel I, Testproben geformt. Diese Testproben werden
den gleichen Tests wie in Beispiel I mit folgenden Ergebnissen unterworfen:
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Additiv (0,50 Teile/ 100 Teile)
Lichtdurch- Flamme ausläseigkeit
Zeit
(Sekunden)
Zahl der Tropfen UL-94-pro 5 Teststan- Bewertung
gen
Kontrollprobe
86
26
brennt
ο co oo
CD -v. O
CD CaJ OD
Dinatrium-tetracklorodiphenylätherdisulfonat
76
3.8
V-O
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Dieses Beispiel soll die Wirkung eines bekannten handelsüblichen, feuerhemmenden Additivs demonstrieren.
Beispiel I wird mit der Abweichung wiederholt, daß anstelle des dort eingesetzten Additivs nur 1 Teil Decabromodiphenyläther
verwendet wird. Die bei der Bewertung von fünf Teststangen erhaltenen Ergebnisse sind die gleichen wie die
für die Kontrollprobe (Tabelle 1) erhaltenen. Gemäß der vorliegenden Erfindung werden aromatische Carbonatpolymere
feuerhemmend gemacht durch die Zugabe von bestimmten Additiven, nämlich den Metallsalzen von substituierten
und unsubstituierten Sulfonsäuren von aromatischen Äthern, wobei Gemische dieser Additive aus substituierten
und unsubstituierten Sulfonsäuren aromatischer Äther eben so inbegriffen sind,,wie Gemische dieser Metallsalze. Die
Menge an Additiven, die erfindungSfremäß eingesetzt wird,
kann von 0,001 bis etwa 2,0 Gew.-^ reichen.
Wie bereits ausgeführt wurde, bestehen die erfindungsgemäßen Additive aus den Alkali- oder Erdalkalimetallsalzen der
substituierten und unsubstituierten Sulfonsäuren aromatischer Äther. Zwar ist in den Tabellen der Beispiele eine
große Zahl solcher Salze aufgeführt, jedoch stellen diese nur einige repräsentative Beispiele der erfindungsgemäßen
Zusätze dar. Die Natrium-, Calzium-, Magnesium-, Kalium-, Strontium-, Lithium-, Barium-, Rubidium- und Cäsium-Salze
anderer aromatischer Sulfonsäuren können anstelle der in den Beispielen genannten mit der gleichen feuerhemmenden
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Wirkung eingesetzt werden. Beispiele für solche andere Metallsalze aromatischer Äthersulfonsäuren sind:
Calzium-4,4'-dibromodiphenyläther-2-sulfonat
Kalium-2t5-dimethoxy-3,6-dichlorobenzolsulfonat
Natrium-2,5-bis(pentachlorophenoxy)benzolsulfonat
Tetranatrium-4,4'-dichlorodiphenyläther-2,2·,6,6'-tetrasulfonat
Polynatrium-poly(1,3-phenylenoxid)polysulfonat
Polynatrium-poly(1,4-phenylenoxid)polysulfonat
Polykalium-poly(2,6-diphenylphenylenoxid)polysulfonat
Polycalzium-poly(2,6-dichlorophenylenoxid)polysulfonat
Polylithium-poly(2-fluoro-6-butylphenylenoxid)poly8ulfonat
Polynatrium-poly (2-bronio-6-pheny lpheny lenoxid) polysulf
onat.
Das Additiv wird im allgemeinen nach Methoden hergestellt, die dem Fachmann geläufig sind. Sine dieser Methoden besteht
z.B. darin, daß man einen aromatischen Äther, wie z.B. Diphenylether, mit der Elektronen abziehenden Komponente
umsetzt, sei es durch Chlorierung, Bromierung oder Nitrierung. Das Produkt wird dann sulfoniert unter Verwendung
von entweder Schwefelsäure, Chlorsulfonsäure, rauchen der Sulfonsäure oder Schwefeltrioxid. Diese Umsetzungen
können bei Raumtemperatur oder bei erhöhten Temperaturen von z.B. 50° C durchgeführt werden. Die Reihenfolge der
vorstehend beschriebenen Umsetzungen kann auch umgekehrt werden. Das Salz wird dann gewonnen, indem ein entsprechen
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des alkalisches Reagens in ausreichender Menge zugegeben wird, um das neutrale Salz zu erhalten. Dieses Salz
wird dann durch Ausfällung oder durch Abdestillieren des Lösungsmittels gewonnen.
Tn dem Falle, in dem ein Trihalogenmethyl-Rest, wie z.B.
der Trifluoromethyl-Rest als Elektronen abziehender Substituent
eingeführt werden soll, t^eht man an bes en von
einem bereits vorher zubereiteten aromatischen Trifluoromethyläther
aus, worauf man diesen sulfoniert und das Salz daraus bildet.
Im Falle der Einführung des Cyano-Substituenten ist es am beeten, die Sulfonsäure durch Oxidation des entsprechenden
Thiophenols mit Wasserstoffperoxid oder organischen Persäuren herzustellen. Das Salz wird dann wie oben
beschrieben hergestellt und gewonnen. Diese Technik eignet sich auch am besten für die Herstellung von Sulfonsäuren
mit dem Trichloromethyl-Substituenten.
In Ausübung der vorliegenden Erfindung kann irgend ein beliebiges aromatisches Polycarbonat verwendet werden, das
einen Brechungsindex im Bereich von 1,54 bis 1,65 hat. Diese Polycarbonate sind Homopolymere und Copolymere und
Gemische derselben, und sie werden hergestellt durch Umsetzung eines zweiwertigen Phenols mit einer Carbonat-Vorverbindung.
Beispiele für solche zweiwertigen Phenole, die erfindungsgemäß Verwendung finden können, sind
Bisphenol-A, (2,2- Bis(4-hydroxyphenyl) propan),
Bis(4-hydroxyphenyl)methan, 2,2-Bis(4-Wydroxy-3-methyl-
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phenyl)propan, 4,4-Bis-(4-hydroxyphenyl)heptan,
2,2-(3,5,3*,5'-Te trachloro-4,4'-dihydroxydiphenyl)propan,
2,2-(3,5,3't5*-Tetrabromo-4,4'-dihydroxydiphenyl)propan,
(3,3'-Dichloro-4,4'-dihydroxyphenyl)methan.
Andere zweiwertige Phenole vom Bisphenol-Typ sind ebenfalls erhältlich und z.B. beschrieben in den US-PS.en
2,999,835, 3,028,365, und 3,334,154.
Es ist auch möglich, zwei oder noch mehr unterschiedliche zweiwertige Phenole oder ein Mischpolymer aus einem zweiwertigen
Phenol und einem Glycol oder einem auf eine Hydroxygruppe oder eine Säuregruppe endenden Polyester oder
einer dibasischen Säure zu verwenden, nämlich dann, wenn ein Carbonatcopolymer oder -interpolymer bei der Herstellung
der erfindungsgemäßen aromatischen Carbonatpolymeren
anstelle eines Homopolymers angestrebt wird. Erfindungsgemäß können auch Gemische aus beliebigen Komponenten der
oben /renannten Art für die Gewinnung der aromatischen Carbonatpolyneren eingesetzt werden.
Die oben erwähnte Carbonat-Vorverbindung kann entweder ein Carbonylhalogenid, ein Carbonatester oder ein Halogenformiat
sein. Geeignete Carbonylhalogenide sind z.B. Carbonylbromid, Carbonylchlorid und deren Gemische. Beispiele für
geeignete Carbonatester sind Diphenylcarbonat, Di-(halogenphenyl)carbonate,
wie Di-(chlorophenyl)carbonat, Di-(bromophenyl)carbonat, Di-(trichlorophenyl)carbonat, üi-(tribromophenyl)carbonat
usw., Di-(alkylphenyl)carbonate,wie Ditolylcarbonat, Dinaphthylcarbonat, Dichloronaphthyl-
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carbonat, Phenyltolylcarbonat, Chlorophenylchloronaphthylcarbonat usw. sowie Gemische derselben. Zu den geeigneten
Halogenformiaten gehören die Bis-Halogenformate von zweiwertigen
Phenolen (Bischlorformiate von Hydrochinon usw.)
oder von Glycolen (Bis- halogenformiate von Äthylenglycol, Neopentylglycol, Polyäthylenglycol usw.). Zwar kennt der
Fachmann noch weitere geeignete Carbonat-Vorverbindungen, jedoch wird erfindungsgemäß Carbonylchlorid, auch unter
der Bezeichnung Phosgen bekannt, bevorzugt. Inbegriffen sind auch die polymeren Derivate eines zweiwertigen
Phenols, einer Dicarbonsäure und Kohlensäure. Solche Derivate sind in der US-PS 3,169,121 beschrieben.
Die erfindungsgemäuen aromatischen Carbonatpolymeren können
unter Verwendung eines Molekulargewichtsreglers, eines Säureakzeptors und eines Katalysators hergestellt werden.
Zu den geeigneten Molekulargewichtsreglern gehören einwertige Phenole, wie Phenol, Chroman-I, p-tert.Butylphenol,
p-Bromophenol, primäre und sekundäre Amine usw.. Vorzugsweise wird Phenol als Molekulargewichtsregler verwendet.
Ein geeigneter Säureakzeptor kann eine organische oder eine anorganische Verbindung sein. Geeignete organische Säureakzeptoren
sind z.B. tertiäre Amine, wie Pyridin, Triethylamin, Dirnethylanilin, Tributylamin usw.. Ein anorganischer
Säureakzeptor kann ein Hydroxid, Carbonat, Bicarbonat oder Phosphat eines Alkali- oder Erdalkalimetalls
sein.
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Der zu verwendende Katalysator kann irgendeiner der für
die Polymerisation von z.B. Bisphenol-A mit Phosgen geeigneten
Katalysatoren sein. Zu solchen Katalysatoren gehören z.B. tertiäre Amine, wie Triethylamin,
Tripropylamin, Ν,Ν-Dimethylanilin, quaternäre Ammoniumverbindungen
wie z.B. Tetraäthylammoniumbromid, Cetyltriäthylammoniumbromid,
Tetra-n-heptylammoniumjodid,
Tetra-n-propylammoniumbromid, Tetramethylammoniumchlorid,
Tetramethylammoniumhydroxid, Tetra-n-butylammoniumjodid,
Benzyltrimethylammoniumchlorid und quaternäre Phosphoniumverbindungen
wie z.B. n-Butyltriphenylphosphoniumbromid und
Methyltriphenylphosphoniumbroraid.
In den Rahmen der Erfindung fallen auch verzweigte Polycarbonate, die dadurch entstehen, daß eine polyfunktionel-Ie
aromatische Verbindung mit dem zweiwertigen Phenol und der Carbonat-Vorverbindung zu einem thermoplastischen,
willkürlich verzweigten Polycarbonat umgesetzt wird.
Diese polyfunktionellen aromatischen Verbindungen enthalten
mindestens drei funktionell Gruppen, nämlich Carboxyl-, Carbonsäureanhydrid- oder Halogenformyl-Gruppen oder Gemische
derselben. Beispiele für geeignete polyfunktionelle aromatische Verbindungen sind: Trimellitsäureanhydrid,
Trimellithsäure, Trimellithyltrichlorid, 4-Chloroformylphthalsäureanhydrid,
Pyromellithsäure, Pyromellithsäuredianhydrid, Mellithsäure, Mellitheäureanhydrid,
Trimesinsäure, Benzophenontetracarbonsäure,
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27U015 if
Benzophenontetracarbonsäureanhydrid usw.. Die am
meisten bevorzugtei polyfunktionellen arcxiatischen Verbindungen sind Trimellitsäureanhydrid und Trimellithsäure
oder deren Halogenformylderivate.
In den Rahmen der Erfindung fallen auch Gemische aus
einem linearen Polycarbonat und einem verzweigten Polycarbonat.
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Claims (17)
1. Nicht-opake, flammhemmende aromatische Polycarbnnat-Zusammensetzung,
die in Mischung ein aromatisches Carbonatpolymer und 0,001 bis etwa 2,0 Teile pro 100 Teile des aromatischen
Carbonatpolymeren von einem Zusatzstoff enthält, der ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus den Metallsalzen von
substituierten und unsubstituierten Sulfonsäuren monomerer und polymerer aromatischer Äther sowie Mischungen derselben,
dadurch gekennzeichnet, daß die Metallsalze ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend aus Alkalimetall- und Erdalkali-
-salze metallsalzen sowie Mischungen dieser Metall/,und der Substituent
an dem Metallsalz der substituierten Sulfonsäuren der aromatischen Äther ausgewählt ist aus der Gruppe, bestehend
aus Alkyl, Aryl, Alkoxy und Aryloxy mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen und Elektronen entziehenden Resten
sowie Mischungen derselben, wobei das aromatische Carbonatpolymer und der Zusatzstoff einen Brechungsindex im Bereich
von 1,54 bis 1,65 aufweisen.
2. Formkörper mit einem Brechungsindex im Bereich von 1,54
bis 1,65, dadurch gekennzeichnet, daß er aus einer Carbonatpolymer-Zusammensetzung
gemäß Anspruch 1 hergestellt ist.
3. Formkörper nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Metallsalz von substituierten und unsubstituierten Sulfonsäuren
aromatischer Äther der folgenden Formel entspricht:
Rl-°1-2-R"(SO.3M)1-6(X)0-11
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in welcher R1 und R·· jeweils für einen Aryl-Rest mit
1 bis 2 aromatischen Ringen oder einen aliphatischen Rest mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen stehen mit der Maßgabe,
daß R1 und R'1 mindestens einen aromatischen Rest enthalten
müssen, und M für ein Alkalimetall oder Erdalkalimetall und X für einen Alkyl-, Aryl-, Alkoxy- oder Aryloxy-Rest
mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen oder einen Elektronen abziehenden Rest oder ein Gemisch aus solchen Resten steht,
4. Formkörper nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß dieeer Elektronen abziehende Rest ein Halogen-, Nitro-,
Trihalogenmethyl- oder Cyano-Rest ist.
5. Formkörper nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
X Chlor ist.
6. Formkörper nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß R1 und R'1 Aryl-Reste mit jeweils einen aromatischen Ring
sind.
7. Formkörper nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß M Calzium ist.
8. Formkörper nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, da'.i
das Metallsalz die folgende Formel hat:
9. Formkörper nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Metallsalz Dikaliumtetrachlorohydrochinon-bis(4-chloiv
phenyl)äther-3,3'-disulfonat ist.
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10. Formkörper nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Metallsalz Dinatriumtetrachlorodiphenylätherdisulfonat
ist.
11. Formkörper nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Metallsalz der unsubstituierten oder substituierten
Sulfonsäuren polymerer aromatischer Äther die folgende Formel hat:
[ A ] χ [ B ]y [ Ar0 ]n [ X ]bI S03M ] tH
in welcher Ar für einen Phenylen-Rest, 0 für Sauerstoff,
A für einen Alkyl-Rest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, B
für einen Phenyl-Rest, X für Fluor, Chlor oder Brom oder
für Alkyl, Aryl, Alkoxy oder Aryloxy rait 1 bis 12 Kohlenstoffatomen,
M für ein Alkalimetall oder ein Erdalkalimetall stehen und η eine ganze Zahl von 2 bis 300 ist, x, y
und s ganze Zahlen von 0 bis 600 sind und t eine ganze Zahl von 1 bis 600 ist.
12. Formkörper nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß X Chlor ist.
13. Formkörper nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß A Methyl ist.
14. Formkörper nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß
M Natrium ist.
15. Formkörper nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatz Polynatriumpoly(2,6-dimethylphenylenoxid)polysulfonat
ist.
809816/0638
16. Formkörper nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
er die Gestalt einer Platte (Folie) hat.
17. Formkörper nach Anspruch 2t dadurch gekennzeichnet, daß
er die Gestalt eines Kügelchens (pellets) hat.
809816/0638
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