DE2743204C2 - Bremskraftregler für ein hydraulisches Motorrad-Bremssystem - Google Patents
Bremskraftregler für ein hydraulisches Motorrad-BremssystemInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Bremskraftregler für ein hydraulisches Motorrad-Bremssystem, bei
dem von einem Fußhauptzylinder eine Hinterradbremse und eine Vorderradbremse und mittels eines Handhauptzylinders
eine weitere Vorderradbremse druckbeaufschlagbar sind und bei dem ein die Druckbeaufschlagung
der Hinterradbremse in Abhängigkeit vom mit dem Handhauptzylinder erzeugten Druck von dem
Bremskraftregler minderbar ist
Ein solcher Bremskraftregler ist durch die DE-OS 58 825 bekannt Der vorbekannte Bremskraftregler
ähnelt üblichen Bremskraftreglern für Personenkraftwagen. Durch Betätigung des FüSkaupizyYinders wird
zunächst^ einer Vörderradbremse' üngemihdert und der
Hinterrädbremse gemindert Druck: zugeführt Wird
zusätzlich der Handhaüptzylinder betätigt, so wirkt der
hiermit erzeugte Druck der Steuerkraft des Bremskraftregiere entgegen, so daß dieser noch stärker den Druck
der Hinterradbremsen mindert als wenn nur der Fußhauptzyiinder betätigt würde. Der Bremskraftregler
ist dabei so gestaltet daß der Verschiebeweg seines Stufenkolbens ausreicht um durch Erhöhung des
Druckes einer Vorderradbremse den Druck in der Hinterradbremse zu erniedrigen.
Der vorbekannte Bremskraftregler hat den funktioneilen Nachteil, daß sich sein Stufenkolben auch dann
verschieben kann, wenn ausschließlich mit dem Handhauptzylinder Druck aufgebaut wird, wenn also
ausschließlich die auf das Vorderrad wirkende Handbremse betätigt wird. Durch die Verschiebung des
Stufenkolbens wird Druckmittel aus der Hinterradbremse angesaugt Es bildet sich ein Unterdruck in der
Hinterradbremse, wodurch Luft und Verunreinigungen angesaugt werden können, was zu einem Versagen der
Bremse führen kann.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Bremskraftregler der eingangs genannten
Art derart weiterzuentwickeln, daß bei ausschließlicher
Betätigung des Handhauptzylinders die Hinterradbremse unbeeinflußt bleibt
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Bremskraftregler einen gegen die Kraft einer
Feder verschiebbaren Stufenkolben hat dessen größere Wirkfiäche vom i-ußhauptzylinder druckbeaufschlagbar
und dessen kleinere Wirkfläche vom Druck in der Hinterradbremse druckbeaufschlagbar ist daß in dem
Stufenkolben ein Steuerkolben angeordnet ist welcher einen Bund hat gegen den der Stufenkolben mit einer
Dichtung durch Verschiebung gegen die Kraft seiner Feder zur Unterbrechung der Druckinittelverbindung
vom Fußhauptzylinder zu der Hinterradbremse anlegbar ist daß der Steuerkolben eine vom Druck des
Handhauptzylinders beaufschlagbare Wirkfiäche hat, durch die der Sieuerkoiben mit seinem Bund in Richtung
der Dichtung kraftbeaufschlagbar ist und daß in Ruhestellung der Stufenkolben und der Steuerkolben
durch Federkraft gegen einen gehäusefesten Anschlag gehalten sind.
Mit dieser Gestaltung des erfindungsgemäßen Bremskraftreglers wird ein völlig andere» Weg beschritten als
mit dem eingangs genannten vorbekannten Bremskraftregler. Durch den erfindungsgemäßen Bremskraftregler
wird bei Betätigung des Fußhsuptzylinders der Hinterradbremse kein geminderter Druck sondern ganz im
Gegenteil ein gegenüber der Vorderradbremse erhöhter Druck zugeführt Die Praxis hat gezeigt, daß bei
Motorrädern im Gegensatz zu Kraftwagen ein Blockieren der Vorderräder noch nachteiliger ist als ein
Blockieren der Hinterräder. Sobald die Vorderräder sich nämlich nicht mehr drehen, geht sowohl bei
Kraftwagen als auch bei Motorrädern die Lenkfähigkeit verloren. Dies ist bei Kraftwagen nicht immer
nachteilig. Ein Motorradfahrer benötigt aber die Lenkfähigkeit zum Gleichgewichthalten. Es kommt
unweigerlich zu einem Sturz, wenn die Lenkfähigkeit verlorengeht
Dadurch daß der erfindungsgemäße Bremskraftregler den Bremsdruck am Hinterrad statt zu mindern
verrtärkt, wird es möglich, den vom Handhauptzylinder
erzeugten Druck im Bremskraftregler so wirken zu Jassgjj, daß sein SiufcBkoibsn gegen einen gehäusefeisten
Anschlag gehalten wird. Bei uribetätigtem Fußhauptzyiinder
kommt es somit nicht zu einer Verschiebung
des Stufenkolbens und damit zu einem Ansaugen von Druckmittel aus der Hiriterradbremse, Wichtig ist
auch, daß mit zunehmendem Druck vom Handhauptzylinder der Steuerkolben in Richtung der Dichtung des
Stufenkolbens drückt Dadurch wird verhindert daß
durch den Druck vom Handhauptzylinder die Verbindung zwischen FuBhauptzylinder und Hinterradbremse
geöffnet wird.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung liegt darin, daß in Ruhestellung der Stufenkolben über eine
Scheibe von seiner Feder gegen einen Absatz des Steuerkolbens gehalten ist und da£ der Steuerkolben
seinerseits gegen einen gehäusefesten Anschlag anliegt Diese Ausgestaltung ist konstruktiv besonders einfach.
Der Bremskrauregler wird dadurch billig in der Herstellung und zuverlässig hinsichtlich seiner Arbeitsweise.
Wenn gemäß einer weiteren, günstigen Ausgestaltung der Erfindung der Steuerkolben durch eine am
Stufenkolben und dem Bund des Stew..'....ibens is
abgestützte Feder in Richtung der Dichu-ig des
Stufenkolbens vorgespannt ist, dann wird der Bund auf einfache Weise gegen die Dichtun·* 'I^s Stufenkolbens
gehalten, sobald der Stufer.kolber vi^en entsprechenden
Weg zurückgelegt hat Ei ■>
;darf keiner besonderen Druckbeaufschlagungsfläche an. Steuerkolben, durch
die dieser gegen die Dichtung des Stufenkolbpns gehalten wird.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch im Längsschnitt dargestellt und
wird nachfolgend beschrieben.
Der dargestellte Bremskraftregler besteht aus einem Gehäuse 1 mit zwei Druckmitteleinlässen 2 und 3 und
drei Druckmittelauslässen 4,5 und 6. Der Druckmitteleinlaß 2 ist mit einem Fußhauptzylinder 7 ve.-bunden,
mit dem bei Bremsbetätigung Druckmittel über den Druckmittelauslaß 4 einer Vorderradbremse 8 und über
den Druckmittelauslaß 6 einer Hinterradbremse 9 zuführbar ist Der Drückniitteieiniaß 3 ist mit einem
Handhauptzylinder 10 verbunden, mit dem bei Bremsbetätigung Druckmitte! über den Druckmittelauslaß 5
einer weiteren Vorderradbremse 11 zuführbar isL
Im Gehäuse 1 des Bremskraftreglers ist eine dreifach
abgestufte Bohrung 12 vorgesehen. In dem Bohrungsabschnitt größten Durchmessers und mittleren Durchmessers
befindet sich ein Stufenkolben 13, welcher gegen die Kraft einer Feder 14 in der Zeichnung gesehen nach
links dichtend verschiebbar ist. Durch diese Verschiebung wird Druckmittel aus einem Arbeitsraum 15 mit
der kleineren Wirkfläche 16 des Stufenkolben 13 verdrängt, welches über den Druckmittelauslaß 6 zu der
Hinterradbremse 9 gelangen kann.
Der Stufenkolben 13 hat auf seiner dem Druckmitteleinlaß 2 zugewandten Seite einen radial nach innen
gerichteten Vorsprung 17 mit einer Dichtung 18. Aus Herstellungsgründen kann es zweckmäßig sein, den
Stufenkolben zweistückig auszubilden.
innerhalb des Stufenkolbens 13 ist ein Steuerkolben 19 angeordnet, welcher mittels einer Dichtung 20
gegenüber dem Stufenkolben 13 abgedichtet und in ihm verschiebbar isL Der Steuerkolben 19 hat einen radial
nach außen gerichteten Bund 21, gegen dsn die Dichtung 18 anlegbar ist. wenn sich der Stufenkolben 13
verschiebt.
Eine Druckfeder 22 stützt sich zwischen einem druckiiitlielsiriäuscitigcn Anschlag 23 des Siüisnko'-bens
13 und dem Bund 2i ab. so daß der Steuerkolben 19 in Richtung der Dichtung 18 vorgespannt ist in
Ruhestellung wird der Steuerkolben 19 vom Stufenkolben
13 gegen einen gehäusefesten Anschlag 23a gehalten. Der Stufenkolben 13 wird hierzu in Ruhestellung
von der Feder 14 über eine Scheibe 24 gegen einen Absatz 29 des Steuerkolbens 19 gehalten, so daß der
Stufenkolben 13 sich letztlich über den Steuerkolben 19 ebenfalls an dem gehäusefesten Anschlag 23a abstützt
Auf der dem Anschlag 23a gegenüberliegenden Seite ist vor einer stirnseitigen Wirkfläche 25 des Steuerkolbens
19 ein Steuerdruckraum 26 gebildet, in dem der vom Handhauptzylinder 10 erzeugte, die Vorderradbremse
11 beaufschlagende Druck wirkt.
Zur nachfolgenden Erläuterung der Funktionsweise des erfindungsgemäßen Bremskraftregler ist zu beachten,
daß der Stufenkolben 13 seiner kleineren Wirkfläche 16 wirkungsgemäßig entgegengerichtet eine größere
Wirkfläche 27 hat, die einer Fläche 28 entspricht, auf der der vom Druckmitteleinlaß 2 zugeführte Druck
wirkt, wenn die Dichtung 18 gegen den Bund 21 anüegt
Weiterhin ist zu berücksichtigen, daß der Steuerkolben 19 so bemessen ist, daß der vom Druckmitteleinlaß 2
zugeführte Druck auf ihn keine Kraftwtrr ,mg ausübt
Der beschriebene Bremskraftregler wirkt -vie folgt:
Zunächst wird angenommen, daß nur der Fußhauptzylinder
7 betätigt wird. Druckmittel gelangt dadurch durch den Druckmitteleinlaß 2 in das Innere des
Bremskraft "-eglers. Durch den Druckmittelauslaß 4 fließt Druckmittel zu der einen Vorderradbremse 8.
Durch den Druckmittelauslaß 6 fließt Druckmittel zu der Hintcrradbremse 9. Sobald die Bremsen angelegt
sind, baut sich Druck auf. Dieser Druck mrkt auf die
größere Wirkfläche 27 des Stufenkolbens 13 und verschiebt ihn gegen die Kraft der Feder 14 in der
Zeichnung gesehen nach iir.ks. Der Steaerkoibcn IS
folgt dieser Bewegung nicht, da die Druckfeder 22 ihn in entgegengesetzter Richtung vorspannt und er für einen
Betriebsfall keine wirksame Fläche aufweist.
Sobald der Stufenkolben 13 einen kurzen We^
zurückgelegt hat, setzt sich die Dichtung 18 auf den Bund 21. Die Druckmittelverbindung vom Druckmilieleinlaß
2 zum Druckmittelauslaß 6 ist damit unterbrocheil. Bei weiterer Druckerhöhung verschiebt sich der
Stufenkolben 13 gemeinsam mit dem Steuerkolben 19 in der Zeichnung gesehen nach links. Dabei verdrängt die
kleinere Wirkfläche 16 Druckmittel aus dem Arbeitsraum 15. Da der vom Fußhauptzylinder kommende
Druck auf die größere Wirkfläche 27 des Stufenkolbens 13 wirkt, findet, gemindert durch die Kraft der Feder 14,
eine Druckverstärkung statt
Wird nun zusätzlich der Handhauptzylinder 10 betätigt, so wirkt auf den Steuerkolben 19 im
Steuerdruckraum 26 eine Gegenkraft, die den Stufenkolben 13 zurückzuschieben versucht Je nach der
Stärk:, dieser Gegenkraft wird entweder die weitere Druckveisiärkung an der Hinterradbremse 9 geringer
oder aber es findet sogar durch Verschiebung des Stufenkolbens 13 in der Zeichnung gesehen nach rechts
eine Druckverminderung statt.
Wird nur der Handhauptzylinder betätigt, so verbleiben
der Steuerko'cen 19 und der Stufenkolben 13 in ihrer dargestellten Ruhestellung. Ein Ansaugen von
Bremsflüssigkeit aus der Hinterradbremse 9istrdadurch nicht möglich.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1
Patentansprüche:
Patentansprüche:
!. Bremskraftregler für ein hydraulisches Motorrad-Bremssystem,
bei dem von einem Fußhauptzylinder eine Hinterradbremse und eine Vorderradbremse
und mittels eines Handhauptzylinders eine weitere Yorderradhremse druckbeaufschlagbar sind
und bei dem ein die Druckbeaufschlagung der Hinterradbremse in Abhängigkeit vom mit dem
Handhauptzylinder erzeugten Druck von dem Bremskraftregler minderbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der Bremskraftregler einen gegen die Kraft einer Feder (14) verschiebbaren
Stufenkolben (13) hat, dessen größere Wirkfläche (27) vom Fußhauptzylinder (7) druckbeaufschlagbar
and dessen kleinere Wirkfiäche (16) vorn Druck in der Hinterradbremse (9) druckbeaufschlagbar ist,
daß in dem Stufenkolben (13) ein Steuerkolben (19) angeordnet ist, welcher einen Bund (21) hat, gegen
den der Stufenkolben (13) mit einer Dichtung (18) durch Verschiebung gegen die Kraft seiner Fed (14)
zur Unterbrechung der Druckmittelverbindui,t
vom Fußhauptzylinder (7) zu der Hinterradbremse (9) anlegbar ist, daß der Steuerkolben (19) eine vom
Druck des Handhauptzylinders (10) beaufschlagbare Wirkfläche (25) hat. durch die der Steuerkolben (19)
mit seinem Bund (21) in Richtung der Dichtung (18) kraftbeaufschlagbar ist, und daß iii Ruhestellung der
Stufenkolben (J3) und der Steuerkolben (19) durch Federkraft gegen einen gehäusefesten Anschlag
(23a) gehalten sind.
2. Bremst, aftregler nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß in Ruhelage der Stufenkolben (13) ober eine Scheibe £4) voi seiner Feder (!4)
gegen einen Absatz (29) des "Steuerkolbens (19)
gehalten ist und daß der Süc-iierkolben (19)
seinerseits gegen einen gehäusefesten Anschlag (2Sa^ anliegt
3. Bremskraftregler nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerkolben (19)
durch eine an» Stufenkolben (13) und dem Bund (21) des Steuerkolbens (19) abgestützte Feder (22) in
Richtung der Dichtung (18) des Stufenkolbens (13) vorgespannt ist
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