DE2742128A1 - Knochenersatzmaterial und dessen verwendung - Google Patents
Knochenersatzmaterial und dessen verwendungInfo
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Description
Ρ/5 ΓΕ -JT/\NWSL"1 £
MARIAHILFPLATZ 2 A 3, MÖNCHEN ΘΟ _. 2 7 Λ 2 1 2 8
• ' POSTADRESSE: POSTFACH SSOfGO, D-BOOO MÖNCHEN 9ü
INSTITUT NATIONAL DE LA SANTE
ET DE LA RECHERCHE MEDICALE 19. September 1977
DA-5506
809812/0955
INSTITUT NATIONAL DE LA SAM
ET DE LA RECHERCHE MEDICALE Case: DA-5506
-y-u
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Knochenersatzmaterial sowie dessen Verwendung zur Herstellung von Knochenprothesenteilen
und dabei erhaltenen Prothesenteile.
Der hierin verwendete Ausdruck "Prothesenteile" umfaßt sov.'ohl
Prothesenteile im klassischen Sinne sowie Prothesenteile für die Osteosynthese.
In der Knochenchirurgie (Orthopädie und Oberkiefer-Gesichts-Chirurgio)
wird zur Zeit das Verankern von festen Implantaten (Gelenkprothesen und osteosynthetische Prothesen) entweder
mit Hilfe eines Zements (Methylmethacrylat, das in situ polymerisiert
wird), mit Hilfe von Metallschrauben bei der Osteosynthese oder durch Nageln (mit Hilfe eines in das Knochenmark
getriebenen Nagels) erreicht. Alle diese Möglichkeiten besitzen verschiedene Nachteile, so daß seit mehreren Jahren
die Untersuchungen dahin gehen, ein poröses oder in vivo resorbierbares Material zu verwenden, um an der Knochen-Implantat-Grenzflache
das Wiedereinwachsen des Knochens zu beschleunigen.
Die vorliegende Erfindung ermöglicht die Lösung dieses Problems
dadurch, daß für die Osteosynthese geeignete Prothesen oder Teile (Platten und Schrauben) und Überzüge von Prothesenimplantaten
verwendet werden, die aus Substanzen bestehen, die gleichzeitig biologisch abgebaut werden können, das Knochenwachstum
begünstigen und erforderlichenfalls, je nach dem angestrebten Anwendungszweck, angemessene mechanische
Eigenschaften besitzen (d. h. einen Elastizitätsmodul der
ähnlich dem des Knochens ist bzw. eine ausreichende Bruchlast bzw. Bruchfestigkeit, um einen späteren Bruch des Materials
zu vermeiden).
Gegenstand der Erfindung ist dahe?r ein Knochenersatzmaterial,
das gekennzeichnet ist durch ein biologisch verträgliches
Jl
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oder gewebeverträgliches und resorbierbarcs Polymeres, das einen Füllstoff enthält, der die Resorption des Polymeren
zugunsten eines neu gebildeten Knochengewebes stimuliert.
Das erfindungsgemäße Knochenersatzmaterial ermöglicht es somit
in einem einzigen Prothesenteil die Eigenschaften der
Resorbierbarkeit und der Aktivierung der Knochenbildung des umgebenden Gewebes zu vereinigen.
Die mechanische Anfangsfestigkeit des Prothesenteils wird durch die Auswahl eines angemessenen Polymeren und den Füllstoffgehalt
bestimmt und kann gegebenenfalls dadurch verbessert werden, daß man Verbundteile herstellt, bei denen
das erfindungsgemäße Knochenersatzmaterial mit Verstärkungselementen kombiniert wird.
Die zur Herstellung des erfindungsgemäßen Knochenersatzmaterials
geeigneten Polymeren sind vorzugsweise Polymere mit einem hohen Molekulargewicht (mit einem Mp-Wert gewichtsmittleres
Molekulargewicht) von 150 OOO oder mehr und vorzugsweise von mehr als 200 OOO). Erfindungsgemäß ist es besonders
bevorzugt, Polymere zu verwenden, die eine minimale Menge von Oligomeren enthalten. Man verwendet daher Polymere,
deren Polydispersitätsindex gering ist und beispielsweise unterhalb 2 liegt.
Die erfindungsgemäß geeigneten Polymeren können Homopolymere
oder Copolymere sein.
Unter den erfindungsgemäß geeigneten Polymeren nehmen die
Polymeren und Copolymeren von CC-Hydroxysäuren und insbesondere
die Homopolymeren und Copolymeren von Glykolid und von
L-, D- und DL-Lactiden einen herausragenden Platz ein, der sich aufgrund ihrer ausgezeichneten biologischen Verträglichkeit
und insbesondere ihrer Fähigkeit, vom Gewebe abgebaut
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. zu werden, ergibt. Aufgrund ihrer chemischen Struktur und ihrer Eigenschaften können diese Polymeren als Stützmaterial dienen,
können zu nichttoxischen Produkten abgebaut werden, die ausgeschieden oder vom Stoffwechsel verwertet werden und können mit
der Zeit durch das dem lebenden Organismus eigene Gewebe ersetzt werden, das diese Polymeren umgibt.
Unter den erfindungsgemäß geeigneten Homopolymeren sind insbesondere
die Homopolymeren von Glykolid, von L-Lactid und D-Lactid hervorzuheben. Besonders geeignete Copolymere sind die
Produkte der Copolymerisation von mindestens zwei dieser Monomeren und insbesondere die L-Lactid/Glykolid-Copolymeren, die D-Lactid/Glykolid-Copolymeren,
die DL-Lactid/Glykolid-Copolymeren
und die L-Lactid/D-Lactid-Copolymeren (einschließlich die DL-Lactid-Copolymeren).
Der zur Bildung des erfindungsgemäßen Knochenersatzmaterials dem
Polymeren zugesetzte Füllstoff ist ein anorganischer und/oder organischer Füllstoff. Der Füllstoff kann aus Produkten bestehen,
die die folgenden Ionen oder einige davon enthalten: Lithium-, Borat-, Carbonat-, Fluorid-, Natrium-, Magnesium-, Silikat-,
Kalium-ionen und Mischungen davon. Man kann insbesondere Salze auf der Grundlage von Phosphationen oder ähnlichen Anionen und/
oder Salze auf der Grundlage von CaIciumkationen oder anderen
analogen Kationen oder Mischungen dieser Salze verwenden. Als Füllstoff bevorzugt sind die Calciumphosphate und insbesondere
Tricalciumphosphat
Der Füllstoff kann irgendein Material, das eine lokale stimulierende
Wirkung auf das Knochenwachstum ausübt, enthalten oder aus einem solchen Material bestehen.
Ganz allgemein ist der Füllstoff in einer Menge vorhanden, die dazu ausreicht, die oben angegebenen Funktionen zu erfüllen.
Im allgemeinen ist der Füllstoff in einer Menge von 0,5 bis 30%, bezogen auf das Gewicht des Polymeren, vorhanden.
Jedoch werden bei einer Vielzahl von Anwendungszwecken und insbesondere dann, wenn man Prothesenteile herstellen
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will, die eine relativ große mechanische Festigkeit besitzen, beispielsweise Teile für die Osteosynthese von langen Knochen,
vorzugsweise Materialien verwendet, die den Füllstoff in einer Menge von O,5 bis 5 X, bezogen auf das Gewicht
des Polymeren, enthalten.
Vorzugsweise setzt man den Füllstoff in Form eines Pulvers zu, dessen Teilchen eine Teilchengröße von insbesondere 1
bis 2O-um aufweisen.
Der in dem erfindungsgemäßen Knochenersatzmaterial enthaltene
Füllstoff besitzt folgende Wirkungen:
Die Anwesenheit des Füllstoffs führt dazu, daß sich in der polymeren Masse mikroskopische Unregelmäßigkeiten ergeben,
die an qewissen Stellen des Materials den Angriff erleichtern und damit die Resorbierbarkeit des Materials modifizieren.
Es ergibt sich somit eine physikalische Wirkung. Die Füllstoff teilchen stellen die bevorzugten Angriffsstellen der
Oberfläche dar, wobei sich mikroskopische Hohlräume bilden, in denen sich der neu gebildete Knochen bevorzugt entwickelt.
Diese Knochenneubildung wird auf Kosten der Bildung eines Hüllmaterials (Capsula fibrosa) erreicht, das einen der Nachteile
darstellt, den man bei den herkömmlichen Prothesenteilen beobachtet.
Schließlich ist in dem erfindungsgemäßen Knochenersatzmaterial
der Füllstoff in der gesamten Masse und nicht nur an der Oberfläche verteilt und stellt somit eine Reserve des Grundmaterials
für die Knochenneubildung dar, das mit fortschreitender Resorption freigesetzt wird.
Aufgrund dieser Wirkungen ergeben sich insbesondere die folgenden
Vorteile:
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Der bevorzugte Angriff des erfindungsgemäßen Knocheneratzmaterials
an gewissen Stellen führt zu einer rauhen Oberfläche, was zu einer größeren Grenzfläche führt und die innige Bindung
des Materials an den Knochen erklärt, die man bei Gewebeschnitten beobachtet und was auch die Tatsache erklärt, daß
man eine feste Verankerung der Prothese erreicht.
Die Resorption des Materials wird nicht von einer Schwächung des Knochens, begleitet, da aufgrund des Hineinwachsens des
neugebildeten Knochenmaterials in die Angriffsstellen die Festigkeit und die mechanischen Eigenschaften des Materials
nicht beeinträchtigt werden.
Die verwendeten Polymeren oder Copolymercn sind Verbindungen, die man durch ringöffnende Polymerisation unter Anwendung
üblicher, in der Literatur beschriebener Methoden erhält. Besondere Aufmerksamkeit muß der Reinheit der Monomeren sowie
der Tatsache gewidmet werden, daß die Polymerisation in der Weise durchgeführt wird, daß man Massen mit einem erhöhten
Molekulargewicht (beispielsweise mit einem Mp-Wert von > 2OO OOO, einer Grenzviskositätszahl filJCucl >
*'6 und
einem Polydispersitätsindex I <^ 2) erhält, die frei sind von
Oligomeren und/oder nichtpolymerisierten Monomeren. Man kann beispielsweise das rohe Polymere durch Waschen mit einem Lösungsmittel
für die Monomeren und/oder die Oligomeren reinigen.
Das Einarbeiten des Füllstoffs (der auch als Additiv oder Hilfsstoff
bezeichnet wird) kann mit Hilfe an sich bekannter Verfahrensweisen
erfolgen, d. h. dadurch, daß man:
Den Füllstoff in Form eines Pulvers zu einer Lösung des Polymeren zusetzt und das Material ausfällt,
den Füllstoff in das geschmolzene Polymere einarbeitet,
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den Füllstoff und das Polymere in pulverförmigem Zustand
vermischt und dann in der Wärme vermah-lt,
den Füllstoff zu Beginn oder im Verlaufe der Polymerisation in das Polymerisationsmedium einbringt oder
irgendeine andere Methode anwendet, die dazu führt, daß man eine homogene Vermischung des Additivs bzw. des Füllstoffs
mit der polymeren Masse erreicht.
Wie im folgenden genauer erläutert werden wird, kann das erfindungsgemäße
Knochenersatzmaterial zur Herstellung von ge-
\q gossenen oder durch maschinelle bzw. spanabhebende Bearbeitung
hergestellten Prothesen bzw. Prothesenteilen oder auch in Form eines Granulats verwendet werden. Die Erfindung umfaßt
somit das Knochenersatzmaterial sowohl in Form von festen Blöcken als auch in Form von Granulaten oder Pulvern (Formpulvern).
Bei Formpulvern beträgt die Teilchengröße der Polymerteilchen bis lOOAim und vorzugsweise IO bis 50 ,um.
Gegenstand der Erfindung ist ferner die Verwendung des definierten
Kochenersatzmaterials zur Herstellung von Knochenprothesen, die vollständig oder teilweise aus diesem Material gefertigt
sind.
Gewisse, besonders bevorzugte Ausführungsformen dieser Verwendung sowie die Vorteile, die durch das erfindungsgemäße Knochenersatzmaterial
bei bestimmten Anwendungsformen erzielt werden, seien im folgenden genauer erläutert:
a) Herstellung von massiven Implantatteilen.
Bei diesen Teilen handelt es sich beispielsweise um Schrauben,
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Platten, Knochenmarksnägel für die Osteosynthese und zur
Fixierung von gebrochenen Knochen in der anatomisch richtigen Form. Die spätere Resorption des Materials vermeidet eine
Schwächung oder Zerstörung der synthetisierten Knochen und vermeidet auch einen zweiten Eingriff zur Entfernung des Materials.
Wenn die mechanische Anfangsfestigkeit des osteosynthetisch
gebildeten Verbundes unzureichend ist, um eine normale Beweglichkeit zu erreichen, kann man die Heilung dadurch
begünstigen, daß man das entsprechende Körpergebiet zeitweilig mit Hilfe von Gips oder durch Schienen stillegt.
Diese osteosynthetischen Prothesen oder Prothesenteile besitzen insbesondere die folgenden Vorteile: einerseits vermeidet
ihre Resorption einen zweiten chirurgischen Eingriff, der im allgemeinen ein Jahr nach dem Bruch erfolgt, um die
bei der Osteosynthese verwendeten Prothesen oder Teile zu entfernen; andererseits bewirkt der progressive Abbau oder
die progressive Resorption des Materials eine graduelle Übertragung der Last von der osteosynthetischen Prothese oder
dem osteosynthetischen Prothesenteil auf den Knochen, wodurch ein Bruch des durch die osteosynthetische Platte geschützten
Knochens vermieden wird, den man im allgemeinen bei üblichen osteosynthetischen Behandlungsmethoden beobachtet.
In der Tat unterliegt der Knochen einer "Schwammwirkung", wenn die dynamischen Belastungen, denen er normalerweise ausgesetzt
ist, in der Tat durch die wesentlich steifere osteosynthetische Platte aufgenommen werden. Schließlich wird eine Schwächung
oder Zerbrechlichkeit des Knochens während der Periode des Zusammenfallens der Löcher nach der Entnahme der in die
Knochen eingebrachten Metallschrauben vermieden.
Diese Prothesen oder Prothesenteile können auch Stücke sein, mit denen Knochensubstanzverluste (nach Unfällen oder nach
der Resektion von Knochentumoren etc.) ausgeglichen werden. Man kann die endgültige Anpassung der bei der Operation ver-
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wendeten Prothesen und Prothesenteile beispielsweise dadurch erreichen, daß man sie formt oder in der Wärme modelliert,
wenn die Materialien thermoplastisch sind, was bei Polymilchsäure, Polyglykolsäure und deren Copolymeren der Fall ist.
b) Umhüllung von Prothesen oder Prothesenteilen aus einem inerten Material.
Beispielsweise kann man das Oberschenkelende einer Hüftprothese mit einem solchen Material überziehen, was die temporäre
Befestigung durch Nagelung in dem Knochemnarkraum ermöglicht und die endgültige Fixierung durch Stimulierung des Knochenwachstums
an der Kontaktfläche des Implantats begünstigt, wobei diese Prothesenüberzüge die Zementgrenzfläche ersetzen,
die die Hauptquelle für die beobachteten Ablösungen und das Versagen dieser Prothesen darstellen.
c) Imprägnierung eines porösen inerten Materials mit dem
Knochenersatzmaterial.
Bei Prothesen, Prothesenteilen oder Überzügen aus einem porösen Material (aus Keramik, Metall etc.), das mit dem erfindungsgemäßen
Knochenersatzmaterial imprägniert ist, stimuliert die Resorption des imprägnierenden Materials das Nachwachsen
des Knochens in die offenen Poren des dauernd verbleibenden Materials, wenn die durchschnittlichen Abmessungen
der miteinander verbundenen Poren etwa O,1 bis 1 mm betragen
.
d) Verwendung des erfindungsgemäßen Knochenersatzmaterials
in Form eines Granulats mit einer Teilchengröße von einigen Zehntelmillimetern bis zu einigen Millimetern.
Diesej Granulate können zum Ersatz von Knochensubstanzverlusten
verwendet werden. Das Nachwachsen des Knochens erfolgt zu-
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nächst in den Zwischenräumen zwischen den Granulatkörnchen und erstreckt sich dann in Abhängigkeit von der Resorption
auf die Bereiche der Körnchen. Die Verbesserung der mechanischen Festigkeit des Ganzen wird durch die Stimulierung des
Knochenwachstums beschleunigt.
Die Erfindung betrifft daher auch die Verwendung des erfindungsgemäßen
Knochenersatzmater.ials zum Ersatz von Knochensubstanzverlusten durch Ergänzen dieser Verluste mit Hilfe
des oben definierten Granulats.
Die Erfindung betrifft somit insbesondere die Verwendung des erfindungsgemäßen Knochenersatzmaterials zur Herstellung von
Knochenprothesen und Knochenprothesenteilen, die dadurch gekennzeichnet ist, daß man massive Teile aus dem Knochenersatzmaterial
herstellt oder aus einem inerten Material bestehende massive Teile mit einem Überzug aus dem Knochenersatzmaterial
versieht oder daß man aus einem inerten porösen Material gefertigte Teile mit dem erfindungsgemäßen Knochenersatzmaterial
imprägniert.
Die Verformung zu den letztendlich verwendeten Gegenständen (osteosynthetische Platten, Schrauben etc.) kann mit Hilfe
irgendwelcher üblicher Methoden zur Verformung von thermoplastischen Polymerenmaterialien erfolgen, wie durch Spritzguß,
durch Pressen, durch maschinelle Bearbeitung von Blöcken etc., was jeweils in Abhängigkeit von den angestrebten Materailien
erfolgt, die auch Verbundmaterialien oder zusammengesetzte Materialien sein können.
Die Erfindung betrifft daher auch Knochenprothesen oder Knochenprothesenteile,
die vollständig oder teilweise aus dem erfindungsgemäßen
Knochenersatzmaterial gefertigt sind und insbesondere massive Teile aus dem erfindungsgemäßen Knochenersatzmaterial,
Teile die mit dem erfindungsgemäßen Knochener-
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satzmaterial überzogen oder damit imprägniert sind sowie Verbundteile,
bei denen die mechanischen Eigenschaften des erfindungsgemäßen Knochenersatzmaterials durch biologisch verträgliche
Stützelemente verbessert werden, beispielsweise PoIyäthylenterephthalatfasern
(Dacron).
Es ist weiterhin festzuhalten, daß die erfindungsgemäßen osteosynthetischen
Platten als ergänzende Behandlungsmaßnahme die elektrische Stimulierung der Knochenbildung ermöglichen, ohne
daß das elektrische Signal deformiert wird.
Die folgenden Beispiele dienen der weiteren Erläuterung der Erfindung.
Man beschickt ein Polymerisationsrohr mit 10Og L-Lactid mit
hoher Reinheit (das viermal aus Methylethylketon umkristallisiert worden ist). Dann gibt man einen gut getrockneten Polymerisationskatalysator
(2 50 mg Zinkpulver) zu. Man entgast die Mischung durch mehrfaches Abkühlen und Erhitzen und Behandeln
mit Stickstoff und Evakuieren, woraufman das Polymerisationsrohr im Vakuum verschließt. Man bringt das Polymerisationsrohr
in einen erhitzten Behälter ein und beläßt es dort während 90 Stunden bei 1400C. Das gewonnene Polymere wird während mehrerer
Stunden mit Dioxan gewaschen. Man erhält 90 g eines Polymeren mit hoher Viskosität, das sämtliche Eigenschaften eines
Poly-L-lactids mit hohem Molekulargewicht besitzt (F = 1740C,
das Material ist im Röntgenspektrum kristallin, Z^?_7CHCi =
1,74, Young'scher Modul E 360 kg/mm2).
Man vermischt in der Kälte 20 g eines Copolymeren, das 75% L-Milchsäureeinheiten und 2 5% D-Milchsäureeinheiten enthält,
in Form eines sehr feinen Pulvers (mit einem Teilchendurchmesser von 10 bis 50 μπι) mit 1 g pulverförmigem, getrocknetem
Calciumphosphat, bis man ein homogenes Pulver aus den beiden Bestandteilen erhalten hat.
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Dieses Pulver bringt man in eine Preßform ein und verformt es bei einer Temperatur von 1OO bis 120°C unter Anwendung
eines Drucks von 200 bar,wobei man so vorgeht, daß man die
Bildung von Lufteinschlüssen verhindert, zu einer Platte mit den Abmessungen 90 χ 15 χ A mm.
Man behandelt 20 g Glykolid nach einer analogen Weise zu der von Beispiel 1, wobei man jedoch vor dem Entgasen der Mischung
aus dem Monomeren und dem Katalysator O,6 g Calciumphosphat
zusetzt. Man bewirkt die Polymerisation unter Anwendung der in Beispiel 1 beschriebenen Bedingungen. Es ist jedoch erforderlich,
die Reaktionszeit auf 8 bis 10 Tage zu verlängern.
Man erhält ein makroskopisch vollständig homogenes Material, das anschließend in geeigneter Weise zu Prothesenteilen verformt
werden kann.
Man vermahlt 2O g des gemäß Beispiel 1 erhaltenen Polymeren
zu einem feinen Pulver (mit einem Teilchendurchrnesser von bis 50yUin) . Dieses Pulver vermischt man mit 0,2 g pulverförmigern
Tricalciumphosphat (mit einem Teilchendurchmesser von 1 bis 2OyUm). Man erhält ein Pulver, das als Formpulver verwendet
werden kann. Dieses Pulver kann durch Erhitzen in eine sirupartige Masse umgewandelt werden, die durch Strangpressen
und Zerschneiden des erhaltenen Strangs ein Granulat mit Körnchen mit den Abmessungen von O,5 bis 1 mm liefert.
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Man trägt auf das Oberschenkelende einer Hüftprothese aus einer anodisch behandelten Titan/Aluminium/Vanadium-Legierung
eine 0,5 bis 1 nun starke Schicht des 1% Calciumphosphat
enthaltenden Polymeren von Beispiel 1 auf, wozu man das Polymere in geschmolzenem Zustand verwendet. Das in dieser
Weise überzogene Prothesenteil wird anschließend fest in den Markraum des Oberschenkelknochens eingepreßt.
In analoger Weise überzieht man das Gewinde von für die Osteosynthese verwendeten Schrauben mit der Mischung aus dem
Polymeren und dem Füllstoff.
Man imprägniert im Vakuum den konvexen Bereich einer porösen Keramikgelenkpfanne (einer Gelenkprothese) aus gesintertem
Hydroxyapatit mit einem Polymeren, das identisch ist mit dem gemäß Beispiel 3 hergestellten, das jedoch als Füllstoff
nicht nur Calciumphosphat, sondern auch Natriumfluorid enthält.
Die Imprägniermischung wird in geschmolzenem Zustand aufgebracht.
In analoger Weise imprägniert man Gelenkprothesenteile (für Kniegelenke oder Schultergelenke), die in die Gelenkpfannen
eingeführt werden sollen, um die Prothesen zu verankern .
Man implantiert (ohne Osteotomie) Platten und Schrauben für
die Osteosynthese aus dem Polymeren gemäß Beispiel 1, das 1O% Calciumphosphat enthält, während 3 Monate in Schafen.
Nach Ablauf der angegebenen Zeitdauer zeigt die mikroskopische Untersuchung von histologischen Schnitten, daß an der
Grenzfläche keine merkliche Anwesenheit eines Hüllmaterials (capsula fibrosa) festzustellen ist. Es besteht somit ein
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direkter Kontakt zwischen dem neugebildeten Knochen und dem Polymeren. Es ist festzuhalten, daß die für die Osteosynthese
verwendeten Platten und Schrauben physiologischen Belastungen unterworfen wurden, da sich die in Freiheit
lebenden Tiere bewegten.
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Claims (19)
- -S-PatentansprücheΘ Knochenersatzmaterial, gekennzeichnet durch ein biologisch verträgliches und resorbierbares Polymeres, das einen Füllstoff enthält, der die Resorption des Polymeren zugunsten eines neu gebildeten Knochengewebes stimuliert.
- 2. Knochenersatzmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß das Polymere ein hohes Molekulargewicht besitzt, so daß der Wert von Mp 150 oder mehr beträgt.
- 3. Knochenersatzmaterial nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Wert von Mp oberhalb 2OO 0OO liegt.
- 4. Knochenersatzmaterial nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymere ein Polymeres mit geringem Polydispersitätsindex ist, der beispielsweise unterhalb 2 liegt.
- 5. Knochenersatzmaterial nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymere ein Homopolymeres oder Copolymeres von «C-Hydroxysäuren ist.
- 6. Knochenersatzmaterial nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet , daß das Polymere ein Homopolymeres von Glykolid, L-Lactid und/oder D-Lactid oder ein Copolymeres ist, das durch die Copolymerisation von mindestens zwei dieser Monomeren gebildet ist, einschließlich des Copolymeren von DL-Lactid.809812/0955
- 7. KnochenersatziTiaterial nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Füllstoff ein Material umfaßt oder aus einem Material besteht, das eine lokale stimulierende Wirkung auf das Knochenwachstum ausübt.
- 8. Knochenersatzmaterial nach einem der vorhergehenden Ansprüche , dadurch gekennzeichnet, daß der Füllstoff Salze auf der Grundlage von Phosphatanionen oder ähnlichen Anionen und/oder Salze auf der Grundlage von Calciumkationen oder analogen Kationen oder Mischungen dieser Salze enthält.
- 9. Knochenersatzmaterial nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Füllstoff aus Calciumphosphat und insbesondere Tricalciumphosphat besteht.
- 10. Knochenersatzmaterial nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Füllstoff in einer Menge von 0,5 bis 3O %, bezogen auf das Gewicht des Polymeren, vorhanden ist.
- 11. Knochenersatzmaterial nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Füllstoff in einer Menge von 0,5 bis 5 %, bezogen auf das Gewicht des Polymeren, vorhanden ist.
- 12. Knochenersatzmaterial nach einem der vorhergehenden An-Sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Füllstoff dem Polymeren in Form eines Pulvers zugesetzt worden ist, dessen Teilchen eine Größe von 1 bis 20,um aufweisen.809812/0956
- 13. Knochenersatzmateri al nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß es in Form eines festen Blocks, eines Granulats oder eines Pulvers vorliegt.
- 14. Verwendung des Knochenersatzmaterials gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche zur Herstellung von Knochen prothesen, die vollständig oder teilweise aus diesem Material gefertigt sind.
- 15. Verwendung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet , daß man das Knochenersatzmaterial zur Herstellung von Knochenprothesenteilen verwendet, wie massiven Teilen, Verbundteilen, Teilen aus inertem Material, die mit dem Knochenersatzmaterial überzogen sind oder Teilen aus einem inerten porösen Material, das mit dem Knochenersatzmaterial imprägniert ist.
- 16. Verwendung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet , daß man das Knochenersatzmaterial zur Herstellung von massiven Teilen verwendet, die durch Gießen oder durch Bearbeiten von Blöcken hergestellt werden.
- 17. Verwendung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet , daß man das Knochenmaterial gemäß einem der Ansprüche 1 bis 13 in Form eines Granulats dazu verwendet, Knochensubstanzverluste durch Ausfüllen mit dem Material zu ersetzen.
- 18. Knochenprothesenteile, dadurch gekennzeichnet , daß sie vollständig oder teilweise aus einem Material gemäß einem der Ansprüche 1 bis 13 bestehen.809812/0955
- 19. Knochenprothesenteile nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß sie massive Teile, Verbundteile, Teile aus einem inerten Material, das mit dem Knoehenersatzmaterial überzogen ist oder Teile aus einem porösen Material, das mit dem Knoehenersatzmaterial imprägniert ist, umfassen.809812/0955
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