DE2742077B2 - Alkohol-Aufnahmepatrone - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bestimmung der im Atem einer Person enthaltenen Alkoholmenge
und besonders zum Festhalten des Alkohols für eine spätere Bestimmung.
Die Adsorption von Alkohol aus einem Gas, wie Luft, kann für verschiedene Zwecke von Bedeutung sein. Ein
Hauptanwendungsgebiet besteht auf dem Gebiet der Gerichtsmedizin, wo Vorrichtungen zur Atemanalyse
angewandt werden, um den Alkoholgehalt im Atem einer Person zu bestimmen.
Vorrichtungen zur Atemanalyse verschiedener Art sind bekannt. In einer als »Breathalyzer« bekannten
Vorrichtung (US-PS 35 22 009) wird eine 5,25 ml Probe des Atems in einem erwärmten Reservoir bzw. Behälter
gesammelt und durch eine Ampulle geleitet, enthaltend
eine Lösung von Kaliumdichromat in 5O°/oiger wäßriger
Schwefelsäure. Der Alkoholgehalt wird durch photometrische Messung der keduktion des Dichromats durch
Alkohol bestimmt. Vergleichbar Vorrichtungen sind angegeben in den US-PS 35t4 273, 33 03 840 und
32 38 783. In der US-PS 35 44 273 ist eine typische Arbeitsweise derartiger Vorrichtungen angegeben. Bei
dieser Vorrichtung wird die Atemprobe durch ein Rohr geleitet, enthaltend eine Chromverbindung, die zwischen
Pfropfen von Glaswolle festgehalten wird. Die Chromverbindung ändert ihre Farbe als Reaktion auf
den in der Atemprobe enthaltenen Alkohol. Bei dieser und anderen bekannten Vorrichtungen zur Untersuchung
des Atems auf Alkohol ist ein chemisches Reagens enthalten, das mit dem Alkohol reagiert und
nicht ihn für eine spätere Bestimmung festhält.
In der DE-OS 23 51909 ist ein Simulator für
Alkoholtestgeräle angegeben, bei dem in einer Hülle zwischen einem Einlaß und einem Auslaß ein absorbierendes
Material festgehalten ist, in dem für Eichzwecke eine bestimmte Alkoholmenge absorbiert ist. Als
Beispiel für ein derartiges absorbierendes Material ist lediglich Baumwollgaze angegeben.
Es sind jedoch verschiedene Absorptions- bzw. Trockenmittel bekannt. So ist bekann!, daß Calciumchlorid,
Magnesiumsulfat, Natriumsulfat und Silicagel als Trockenmittel, d. h. zur Entfernung von Wasser,
angewandt werden können (US-PS 17 89 194 und 28 13 010). Dort ist jedoch nichts über die Möglichkeit
ausgesagt, daß diese Trockenmittel auch Alkohol adsorbieren können. Es ist jedoch bekannt, Magnesiumperchlorat
und Calciumchlorid zum Festhalten von Alkohol aus Atemluft zur späteren Bestimmung
anzuwenden.
Bei der Anwendung verschiedener Trockenmittel wurden verschiedene Behälter angewandt, die das
Trockenmittel enthalten. In der US-PS 17 39 194 wird
eine Büchse verwendet, in der eine nach oben wirkende Feder ein Sieb gegen einen Baumwollpfropfen preßt,
der mit dem Trockenmittel in Berührung steht. Eine ähnliche Struktur ist in der US-PS 25 75 483 und in den
US-PS 27 58 719 und 25 83 132 angegeben. Die Anwendung von Kissen, Glaswolle, Papier und/oder eines
Siebes, das sich nahe an dem Trockenmittel befindet, ist
in den US-PS 30 08 540, 26 82 315, 22 25 990 und 15 85 113.28 13 010 und 27 58 719 angegeben.
Ferner ist bekannt, daß Calciumsulfat ein Trockenmittel
ist, das Wasser aus Luft und anderen Substanzen adsorbiert Diese Eigenschart ist in den US-PS 28 13 010,
27 58 719 und 25 83 132 angegeben. Calciumsulfat wurde auch angewandt zur Entfernung von Wasser aus
Alkohol, um den Alkohol zu konzentrieren (Transactions of the Indiana Institute of Chemical Engineers
I^ (1961 — 1962), Band 14, Seiten 34—37. und Chemical
Process Design, Symposium, Bangalore, Indiana (1963),
Seiten 16—2\).
Ferner ist z. B. aus der US-PS 35 22 009 bekannt, daß
Calciumchlorid zur Adsorption von Alkohol geeignet
~<) ist. Dieses besitzt jedoch für die Verwendung bei der
Alkoholbestimmung aus Atemproben den Nachteil, daß es den adsorbierten Alkohol vorzeitig freisetzt, wenn
die Probe gaschromatographisch untersucht werden soll. Dadurch ist eine quantitative Bestimmung des
2Ί ursprünglich adsorbierten Alkohols nicht mehr möglich.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
einfache Vorrichtung zu entwickeln, mit deren Hilfe Alkohol aus Atemluft adsorbiert, festgehalten und bei
einer späteren Analyse wieder quantitativ abgegeben
Ji) werden kann.
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Alkoholaufnahmepatrone
in Form eines Rohres mit einem Adsorptionsmittel für Atemtestvorrichtungen, die dadurch
gekennzeichnet ist, daß das Adsorptionsmittel Calciumr
> sulfat ist.
Da Calciumsulfat, wie oben erwähnt, angewandt wird, um Wasser aus Alkohol zu adsorbieren, war es für den
Fachmann überraschend -festzuveiien, daß Calciumsulfat
selbst geeignet ist zur Adsorption von Alkohol aus Atemluft, ohne daß es die bei Calciumchlorid auftretende
Nachteile besitzt.
Die Erfindung wird durch die Zeichnungen näher erläutert.
Die Fig. I zeigt einen teilweisen Querschnitt einer bevorzugten Ausführungsform einer Alkohol-Aufnahmepatrone
gemäß der Erfindung.
Fig. 2 ist eine schematischc Darstellung einer
Atemanalysier-Vorrichtung mit Hilfe der erfindungsgemäßen Alkohol-Aufnahmepatrone.
vi F i g. 3 ist eine perspektivische Ansicht der angewandten
Feder.
Fig. 4 ist ein Schnitt der erfindungsgemäßen Alkohol-Aufnahmepatrone entlang der Linie 4-4 der
Fig. I in Richtung der Pfeile und
r> F i g. 5 ist eine perspektivische Ansicht einer anderen
Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Alkohol-Aufnahmepatrone.
Im einzelnen ist in den Figuren die Alkohol-Aufnahmepatrone
10 angegeben. Bei der Anwendung wird die μ) Patrone 10 mit der Quelle für das Gas verbunden, in dem
der zu adsorbierende Alkohol enthalten ist. Das kann bequem erreicht werden durch einen durch Reibung
festgehaltenen Stopfen in einem Rohr 11, das mit der Gasquelle verbunden ist. In Fig. 2 ist eine schematische
■<λ Darstellung einer Atemanalysier-Vorrichtung 24 angegeben,
mit der die Patrone 10 verbunden werden kann. Die Vorrichtung 24 umfaßt ein Mundstück, in das die
Person die Atemprobe einatmet, die dann in der
Atemkammer zurückgehalten wird. Die Probe wird dann durch geeignete Maßnahmen über das Rohr 11
und die Patrone 10 geleitet.
Die Patrone 10 umfaßt ein Rohr 12 mit einer Einlaßöffnung 13 und einer Auslaßöffnung 14. Bei einer
bevorzugten Ausführungsform (Fig. 1) befindet sich nahe der Auslaßöffnung 14 eine Scheibe 16, die auf
einem nach innen gerichteten kreisförmigen Flansch 15 ruht, der auf dem Rohr 12 eine »Lippe« bildet. Die
Scheibe 16 besitzt eine zentrale öffnung 17, durch die die Atemprobe aus der Patrone 10 austritt Ein
Filterpapierteil 18 ist über der Scheibe 16 angeordnet und hält die Calciumsulfatteilchen 19 an dem einen Ende
der Patrone 10 fest. Ein anderes Stück Filterpapier 20 befindet sich am anderen Ende des Calciumsulfats 19.
Das Papier 20 wird durch eine Feder 21 in der Patrone 10 festgehalten, die gegen gegenüberliegende Teile der
inneren Wand 23 des Rohres 12 drückt. Die Feder 21 umfaßt eine Nase 22, die so gebogen sein kann, daß die
Entfernung der Feder 21 erleichtert wird, wenn dies >o
erwünscht ist.
In Fig.5 ist eine alternative Ausführungsform der
Alkohol-Aufnahmepatrone dargestellt. Die Patrone 25 umfaßt einen Behälter 26 mit einer Einlaßöffnung 27
und einer Auslaßöffnung 28. Die Auslaßöffnung 28 ist >>
kleiner als die Einlaßöffnung 27 und definiert durch den kegelförmigen Teil 29 des Behälters 26. Calciumsulfaikörner
30 werden in dem Behälter 26 an einem Ende durch Filterpapier 31 festgehalten, das in dem
kegelförmigen Teil 29 festgehalten wird und an «> anderen Ende durch Filterpapier 32, das durch eine
Feder33 festgehalten wird.
Es hat sich gezeigt, daß Calciumsulfat Alkohol leicht aus Atemluft oder ähnlichem absorbiert. Calciumsulfat
ist ferner geeignet zur Anwendung im Zusammenhang r. mit einer Vorrichtung zur Atemanalyse, da es die
üblichen Bestimmungsverfahren für Alkohol nicht stört. Calciumchlorid zum Beispiel führt zu Problemen bei der
Gas-Chromatographie, da es sich bei Zugabe zu Wasser erwärmt und den adsorbierten Alkohol vorzeitig zum κι
Verdampfen bringt. Calciumchlorid ist daher nicht geeignet als Alkoholadsorbens, da der Alkohol durch
die Adsorption von Wasser verdampfen würde, da Calciumchlorid ein Wasseradsorb^ns ist. Magnesiumsulfat
ist nicht als Adsorbens für die crfindungsgemäüen ι.
Zwecke geeignet, da es bei der erforderlichen Temperatur zum Austreiben des Alkohols bei Analyseverfahren
schmilzt.
Eine bestimmte Form von Calciumsulfat, wie sie erfindungsgcmäß angewandt wird, ist unter dem ■>
<> Handelsnamen »Drierite« bekannt. Dieses Produkt ist wasserfrei, was seine Anwendung erleichtert, da durch
das Vorhandensein von Feuchtigkeit die leichte Entfernung des Materials aus der Patrone aufgrund
eines Zusammenbackens des Materials erschwert wird. Vorzugsweise beträgt die Menge an Atemluft in ml
ungefähr das lOOfache der Calciumsulfatmenge in g. Eine bekannte Menge Atemluft, vorzugsweise ungefähr
50 ml, wird durch das Calciumsulfat geleitet, vorzugsweise
in einer Menge von ungefähr 0,1 —5 g. Die Menge an Calciumsulfat zur Adsorption des Alkohols in der
Atemprobe von ungefähr 50 ml beträgt besonders ungefähr 0,25 bis ungefähr 1 g und insbesondere
ungefähr 0,5 g.
Die Fiiterpapierstücke 18 und 20 oder 31 und 32
dienen verschiedenen Funktionen. Das Filterpapier verhindert, daß das körnige Calciumsulfat durch die
öffnungen der Patrone austritt und verhindert insbesondere einen Verlust von kleinen Calciumsulfalteilchen,
die sonst die Genauigkeit der anschließenden Analyse stören könnten. Eine andere wichtige Funktion
des Papcers besteht darin, die Durchflußgeschwindigkeit
der Atemprobe durch die ijtrone zu steuern. Insbesondere steuert das Filterpapier Jen Durchfluß der
Atemluft, so daß in dem Calciumsulfat kein ausreichender Rückdruck auftritt und keine deutliche !vanalbildung
der Probe durch das Calciumsulfat In diesem Zusammenhang können auch andere Substanzen, die
ähnlich sind wie Filterpapier, angewandt werden, die diese Funktionen erfüllen. Irgendein Papier oder
anderes faseriges Material oder anderes poröses Material, wie kompaktierte Glaswolle, sind ebenfalls
geeignet. Für die erfindungsgemäßen Zwecke werden die geeigneten Materialien als feinporöse Materialien
bezeichnet
Bei der Anwendung der erfindungsgemäßen Patrone wird eine bekannte M^nge, vorzugsweise ungefähr
50 ml Atemluft durch das in der Patrone enthaltene Calciumsulfat geleitet. Das Calciumsulfat adsorbiert den
Alkohol in der Atemprobe und hält ihn für eine anschließende Bestimmung zurück. Wenn eine Analyse
durchgeführt werden soll, kann das Calciumsulfat leicht aus der Patrone entfernt werden. Eine Nase bzw.
Ausbuchtung an der Feder, die sich nahe der Einlaßöffnung der Patrone befindet, kann leicht mit
einem entsprechenden Werkzeug oder Instrument eingerastet werden, und die Fedei wird dann entfernt.
Eine kleine Scheibe bzw. ein kleiner Klotz wird dann durch die Auslaßöffnung geschoben und treibt das
Filterpapier und Calciumsulfat durch die Einlaßöffnung nach außen. Bei der bevorzugten Ausführungsform der
Patrone wird auch die Scheibe 16 durch die Patrone hindurchgeschoben, um eine vollständige und lcichie
Entfernung des Calciumsulfats sicherzustellen. Das Calciumsulfat kann dann, je nach Wunsch, mit Hilfe von
Dichromat oder Gas-Chromatographie analysiert werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Alkohol-Aufnahmepatrone in Form eines
Rohres mit einem Adsorptionsmittel für Atem-Testvorrichtungen, dadurch gekennzeichnet,
daß das Adsorptionsmittel Calciumsulfat ist.
2. Patrone nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß das Calciumsulfat in einer Menge von
0,1 bis 5,0 g, vorzugsweise 0,25 bis 1,0 g, insbesondere
0,5 vorhanden ist.
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