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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung nach dem Oberbegruf
des Patentan-
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spruches 1.
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Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art ( DT-AS 21 35 405 ) ist
dic Welle, auf der die Kurvenscheine befestigt ist, lotrecht zu der Stößelsohle
angeordnet und trägt zusätzlich eine der Stößelsohle vorgelagerte Doppelkurvenscheibe,
die als Schwenkantrieb für einen Doppelarmhebel dient, an dem ein Stempelträger
befestigt ist. Durch die Anordnung der Welle lotrecht zu der Stößelsohle ergeben
sich insbesondere zwei entscheidende Nachteile. Einerseits läßt sich auf der Welle,
wenn nicht eine erhe'>-liche Vergrößerung der Abmessungen des Stößels, insbesondere
in R.chtlmg lotrecht zu der Stößelsohle, in Kauf genommen werden soll, nur eine
einzige Survensch6lbe unterbringen. Die bekannte Vorrichtung ist deshalb für solche
Anwendungsfälle 7ic;lt brauchbar, bei denen mehrere Kurvenscheiben für das unterschiedliche
Betätigen mebere Auswerfer benötigt werden, wie dies beispielsweise bei mehrstufigen
Pressen, insbesondere Ziehpressetl, der Fall ist. Andererseits verursacht die zueinander
lotrechte Lage der Achsen, um die sich die Welle dreht und der Folgehebel schwenkt,
je nach den Abmessungsverhältnissen größere oder kleinere Verschiebungen des Angriffspunktes
des Folgehebels auf der Kurvenscheibe in Achsrichtung der Welle, so daß die Steuerkurve
verhältnismäßig breit sein muß und an dem Eolgehebei und der Kurvenscheibe erhöhter
Verschleiß wegen der nur punktförmigen Anlage des Folgehebels an der Steuerkurve
auftritt.
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Aufgabe der Erfindung ist es folglich, eine auch für das unterschiedliche
Betätigen mehrerer Auswerfer geeignete, verschleißarme und raumsparende Ausgestaltung
der Vorrichtung anzugeben. Diese Aufgabe ist bei einer Vorrichtung nach dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1 dadurch gelöst, daß die Welle parallel zu der Stößelsohle
angeordnet ist. Durch diese - verhältnismäßig einfach erscheinende - Änderung der
räumlichen Anordnung der Welle werden die aufgezeigten Nachteile gleichzeitig behoben.
Außerdem wird die Vorrichtung damit vielseitiger verwendbar.
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Durch die Ausgestaltung gemäß Patentanspruch 2 wird ein Einstellen
der Lage des Hubes eines einzelnen Auswerfers in Bezug auf die Bewegungen des Stößel
ermöglicht,
während durch die Ausgestaltung gemäß Patentanspruch
3, ggf. zusätzlich, die Lage des Hubes eines einzigen mittels der Welle betätigten
Auswerfers oder mehrerer mittels der Welle betätigter Auswerfer gemeinsam in Bezug
auf die Bewegungen des Stößels einstellbar ist.
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Infolge der zu der Stößelsohle parallelen Anordnung der Welle kann
deren Drehantrieb besorálers einfach mit der Ausgestaltung gemäß Patentanspruch
4 direkt von den Bewegungen des Stößels abgeleitet werden, und zwar unabhängig von
der Art des Antriebes für den Stößel. Dabei wird die Welle während jedes voilständigen
Bewegungsspieles des Stößels einmal zwischen zwei Endlager hin- und hergedreht.
lurch passende Wahl der Paarung von Ritzel und Zahnstange läßt sich dabei erreichen,
daß der Drehweg der Welle zwischen den beiden Endlagen etwas weniger als 360 Grari
Zentriwinkel beträgt.
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Hierdurch wird die Formgebung für die Kelrvanscheibe vereinfacht,
da keine geschlossene Steuerkurve erforderlich ist.
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Bei einem Ableiten des Drehantriebes der Welle von dem Antrieb des
Stößels mittels Ritzelsund Zahnstange kann das Einstellen der Lag des Hubes eines
einzigen mittels der Welle betätigten Auswerfers oder mehrerer mittels der Welle
betätigter Auswerfer gemeinsam in Bezug auf die Bewegungen des Stößels zweckrlläßig
mit der Ausgestaltung gemäß Patentanspruch 5 erfolgen. Letztere Maßnahme ist besonders
vorteilhaft, um bei Anwendung in einer Presse mit Stößelhöhenverstellung deren jeweiligen
Verstellweg auszugleichen.
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Bei Anwendung der Vorrichtung mit mittels Ritzels und Zahnstange von
dem Antrieb für den Stößel abgeleitet<nDrehantrieb der Welle in einer Ziehpresse
ist eine Ausgestaltung gemäß Patentanspruch S verteilhaft, womit sich beispielsweise
folgende Wirkungsweise während eines in dem oberen Totpunkt beginnenden und endenden
Bewegungsspieles des Stößels ergibt. Während eines ersten Teiles der Bewegung des
Stößels in Arbeitshubrichtung liegt der Folgehebel an dem Winkelabschnitt mit großem
Radius an und der Auswerfer bewegt sich in seiner unteren Endlage relativ zu einem
an dem Stößel
befestigten Ziehring stillstehend nach unten. Während
eines zweiten Teiles der Bewegung des Stößels in Arbeitshubrichtung liegt der Folgehebel
an dem Winkelabschnitt mit abnehmendem Radius an und der Auswerfer bewegt sich relativ
zu dem Ziehring von seiner unteren Endlage in seine obere Endlage. Während eines
dritten Teiles der Bewegung des Stößels in Arbeitshubrichtung und eines ersten Teiles
der Bewegung des Stößels in Rückhubrichtnng liegt der Folgehebel an dem Winkelabsehnitt
mit kleinem Radas an und der Auswerfer bewegt sich relativ zu dem Ziehring in seiner
oberen Endlage stillstehend zunächst nach unten und dann wieder nach oben. Während
eines zweiten Teiles der Bewegung des Stößels in Rückhubrichtung liegt der Folgehebe:
an dem Vinblabschnitt mit bei der jetzt gegebenen Drehrichtung der Welle zun&r.meudem
Radius an und der Auswerfer bewegt sich relativ zu dem Ziehring von seiner oberen
Endlage in seine untere Endlage, wobei der Auswerfer den Auswerfvorgang ausführt.
W:hre nd eines dritten Teiles der Bewegung des Stößels in Riickhubrichtung liegt
der Folgehebel wieder an dem Winkelabschnitt mit großem Radius an und der Auswerfer
bewcgt sich in seiner oberen Endlage relativ zu dem Ziehring stillstehend nach oben.
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Infolge der zu der Stößelsohle parallelen Anordnung der Welle kann
deren Drehantrieb in einfacher Weise auch mit der Ausgestaltung gemäß Patentanspruch
7 direkt von der Hauptantriebswelle der Presse abgeleitet werden. Dabei fahrt die
Welle während jedes vollständigen Arbeitsspieles des Stößels eine Drehung von 360
Grad aus. Ein Vorteil dieser Ausgestaltung besteht in der fortlaufenden Drehung
der Welle.
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Bei Anwendung der Vorrichtung mit mittels Winkeltrieben und Zwischenwelle
von dem Antrieb für den Stößel abgeleitetem Drehantrieb der Welle in einer Ziehpresse
ist eine Ausgestaltung gemäß Patentanspruch 7 vorteilhaft, womit sich beispielsweise
folgende Wirkungsweise während eines in dem oberen Totpunkt beginnenden und endenden
Bewegungsspieles des Stößels ergibt. Während eines ersten Teiles der Bewegung des
Stößels in Arbeitshubrichtung liegt der Folgehebel an dem Winkelabschnitt mit großem
Radius an urd der Auswerfer bewegt sich in seiner unteren Endlage relativ zu einem
an dem Stößel befestigten Ziehring stillstehend nach unten. Während eines zweiten
Teiles der Bewegung des Stößels in Arbeitshubrìchtung liegt der Folgehebel an dem
Winkelabschnitt mit abnehmendem Radius an und der Auswerfer bewegt sich relativ
zu dem Ziehring
von seiner unteren Endlage in seine obere Endlage.
Während eines dritten Teiles der Bewegung des Stößels in Arbeitshubrichtung und
eines ersten Teiles der Bewegung des Stößels in lsLiclihubrichtung liegt der Folgehebel
an dem Winkelabschnitt mit kleinem Radius an und der Auswerfer bewegt sich in seiner
oberen Endlage relativ zu dem Ziehring stillstehend zunächst nach unten und dann
wieder nach oben. Während eines zweiten Teiles der Bewegung des Stößels in Rückhubricbtung
liegt der Folgehebel an dem Winkelabsohnitt mit zunehmendem Radius an und der Auswerfer
bewegt sich relativ zu dem Ziehring von seiner oberen Endlage in seine untere Endlage,
wobei der Auswerfer den Auswerfvorgang ausführt. Während eines dritten Teiles der
Bewegung des Stößels in RückhubrichtuPg liegt cier Folgehebel wieder at dem Winkelabsehnitt
mit großem Radius an und der Auswerfer bewegt sich in seiner oberen Endlage relativ
zu dem Ziehring stillstehend nach oben.
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Bei den beiden beschriebenen Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen
Vorrichtung in Anwendung auf Ziehpressen ist bei der Auslegung der Steuerkurve vcrauszusetzen,
daß der Abstand der beiden relativen Endlagen des Auswerfers - bezogen auf den Zlehrirz
- mindestens ebensogroß sein muß wie die Zieht.efe des herzustellenden Ziehteiles.
Ferner ist vorauszusetzen, daß die Stirufläche des Auswerfers in dessen unterer
Endlage relativ zu dem Ziehring entweder mit der Stirnfläche des Ziehringes eine
Ebene bilden oder über die Ebene der Stirnfläche des Zlehringes nach unten vorragen
muß.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele filr die Vorrichtung
nach der Erfindung schematisch und zwei Schaubilder von Bewegungsabläufen in Ziehpressen
mit Vorrichtungen nach der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt Fig. 1 Teile eines
Gestelles und eines Stößels teilweise im Schnitt und teilweise in Ansicht in Richtung
des Pfeiles I in Fig. 2 für ein erstes Ausführungsbeispiel, Fig. 2 eine Ansicht
in Richtung des Pfeiles II in Fig. 1,
Fig. 3 eine Ansicht entsprechend
der in Fig. 2 für ein zweites Ausführungsbeispial, Fig. 4 eine Aufeinanderfolge
von Stellungen von Teilen innerhalb eines Bewegungsspieles bei dem ersten Ausführungsbeispiel,
Fig. 5 eine A-afeinanderfolge von Stellungen von Teilen innerhalb eines Bes-egurgsspieles
bei dem zweiten Ausführungsbeispiel.
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In einem Gestell 1 einer Presse ist ein Stößel 2 lotrecht bewegbar
geführt und von einer - in der Zechnuüg nicht dargestellten - Hauptantriebswelle
angetrieben.
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In dem Stößel 2 ist eine waagerecht angeordnete Welle 3 drehbar gelagert,
auf der zwei Kurvenscheiben 4 in mittels Flanschpaaren 5 einstellbaren Winkellagen
bebefestigt sind. nuf dem Außenumfang jeder Kurvenscheibe 4 ist eine Steuerkurve
6 gebildet, auf der ein dreiarmiger Folgehebel 7 über eine in dessen erstem Arm
gelagerte Foigernlle 8 anliegt. Die Fo;Jehebel 7 sind um eine zu der Welle 3 parallele
Achse 9 schwenkbar gelagert. An einem zweiten Arm jedes Folgehebels 7 greift eine
Feder 10 an, die die Folgerolle 8 ständig in Anlage an der Steuerkurve 6 hält. An
einem dritten Arm jedes Folgehebeis 7 ist eine Lasche 11 mit ihrem einen Ende angelenkt.
Das andere Ende der Lasche 11 ist an einem Auswerfer 12 angelenkt, der in dem Stößel
2 lotrecht bewegbar gefiihrt ist.
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Bei dem ersten Ausführungsbeispiel ( Fig. 1 und 2 ) ist auf der Welle
3 ein Ritzel 13 befestigt, das mit ewer lotrecht angeordneten Zahnstange 14 kämmt,
die an dem Gestell 1 in lotrechter Richtung verstellbar angebracht ist. Dem Verstellen
der Zahnstange 14 in lotrechter Richtung dient eine in die Zahnstange 14 eingreifende
Stellschraube, die drehbar und in lotrechter Richtung unverschiebbar an dem Gestell
1 gelagert ist.
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Bei dem zweiten Ansführungsbeispiel (Fig. 3 ) ist auf der Welle 3
ein Kegelritzel 15 befestigt, das mit einem weiteren Kegelritzel 16 kämmt, das auf
dem unteren Ende einer lotrecht angeordneten, zweiteiligen Zwischenwelle 17 angebracht
ist.
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Oberhalb des Kegeiritzeis 16 ist die Zwischenwelle 17 in einem an
dem Stößel 2
befestigten Lagerkörper 18 drehbar gelagert. Oberh..li)
des Lagerkörpers 18 weist die Zwischenwelle 17 eine Vielkeilverzahnungspaarung auf,
die eine Längenveränderlichkeit der Zwischenwelle 17 ergibt. Das obere Ende der
Zwischenwelle 17 ist über ein - in der Zeichnung nicht dargestelltes - Kegeiritzelpaar
an die Hauptantriebswelle angschlossn.
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In den Schaubildern ( Fig. 4 und 5 ! der Bewegungsabläufe ist jeweils
eine Aufeinanerfolge von fünf Stellungen der in einer Ziehpresse angeordneten Teile
veranschaulicht, wobei in dem Werkzeugbereich der Auswerfer II, ein Ziehring 19,
ein Blechhaltering 20 und ein Ziehstempel 21 zum Ziehen eines napfförmigen Ziehtei-@es
aus einer ebenen Platine zusammenwirken. Die fünf S'ellungen enlsprechen jeweils
aufeinanderfolgend dem oberen Totpunkt, einer Zwischenstellung, dem unteren Totpunkt,
eimer weiteren Zwischenstellung und wieder dem oberen Totpunkt.
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Im Falle des ersten Ausführungsbeispieles ( Fig. 1, 2 und 4 ) führt
die Kurvenscheibe 4 während jedes vollständigen Bewegungssp@@les des Stößels 2 eine
um weniger als 360 Grad Zentriwinkel hin- und herdrehende Bewegung zwischen zwei
Endlagen ans.
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Im Falle des zweiten Ausführungsbeispieles ( Fig. 3 und 5 ) führt
die Kurvenscheibe 4 während jedes vollständigen Bewegungsspieles des Stößels 2 eine
volle Drehung von 360 Grad aus.