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Sportschuh, insbesondere Fußballschuh
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(Zusatz zu Patent .... (Patentanmeldung P 27 32 463.6))
Die
Erfindung betrifft einen Sportschuh, insbesondere Fußballschuh, bei dem mindestens
eines der den Schuhboden bildenden Teile - Laufsohle, Brandsohle, gegebenenfalls
eine Versteifungseinlage - zumindest im Bereich der Vordersohle quer zur Sohlenlängsrichtung
sehalenförmig nach unten gewölbt ist, nach Patent ..... (Patentanmeldung P 27 32
463.6).
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Bei dem vorstehend beschriebenen Sportschuh nach dem älteren Vorschlag
ist in dem Schuhboden eine nach unten gerichvtete schalenförmige Auswölbung, vorzugsweise
sowohl in Soljlenlängsrichtung als auch in Sohlenquerrichtung, vorgesehen, um hierdurch
einen Versteifuiigseffekt zu erzielen, der sich beim Ball stoß auswirkt, ohne den
Abrollvorgang des Fußes beim Laufen zu behindern. Vorzugsweise ist die Brandsohle
das Teil, das mit der Auswölbung versehen ist. Das bedingt die Verwendung einer
in sieh formhaltigen Brandsohle, die auch bei längerer Benutzungsdauer ihre nach
unten gewölbte Form beibehält, Da die herkömmlichen Brandsohlenwerkstoffe, die auf
eine optimale Feuchtigkeitsaufnahme ausgelegt sind, hierfür nicht geeignet sind,
muß auf federelastische Kunststoffe ausgewichen werden. Diese messen aber, um die
Feuchtigkeitsaufnahme zu garantieren, mit besonderen feuchtigkeitsaufnehmenden Stoffen,
z.B. Hartschäumen od.dgl., beschichtet werden.
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Die vorliegende Erfindung bezweckt diesbezüglich eine Verbesserung,
so daß der mit dem Sportschuh nach der Hauptanmeldung angestrebte vorteilhafte Effekt
in vollem Umfang auch bei Verwendung der herkömmlichen Brandsohlenwerkstoffe erzielt
werden kann. Erfindungsgemäß wird diese Verbesserung dadurch erreicht, daß zwischen
dem gewölbten Teil und dem darunter befindlichen Teil des Schuhbodens langs den
gegenüberliegenden
seitlichen Randbereichen der Teile streifenförmige Zwischenlagen angeordnet sind.
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Ist beispielsweise die Brandsohle das Teil, das mit der nach unten
gerichteten schalenförmigen Auswölbung versehen ist, so sind zwischen dieser und
der darunter befindlichen Laufsohle, etwa parallel zum inneren und äußeren Sohlenrand
verlaufend, streifenförmige Zwischenlagen angeordnet, die eine - gegebenenfalls
vorgeformte - Auswölbung der Brandsohle nach unten zur Laufsohle hin bewirken bzw.
aufrecht erhalten. Infolge dieser seitlichen Zwischenlagen kann die Brandsohle auch
bei Benutzung des Schuhes nicht flach getreten werden, obwohl sie aus den herkömmlichen
Brandsohlenwerkstoffen, bei denen es sich in der Hauptsache um feuchtigkeitsaulnehmende
Faser- oder Preßwerkstoffe handelt, besteht.
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Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist derjenige, daß
es nunmehr möglich ist, z.B. unmittelbar bei der Herstellung des Sportschuhes die
Tiefe der Auswölbung an dem gewölbten Teil durch Anwendung entsprechend dicker Zwischenlagen
zu bestimmen. Durch Verwendung von unterschiedlich dicken Zwischenlagen an den gegenüberliegenden
Seitenrändern des gewölbten Teiles kann darüberhinaus das durch das gewölbte Teil
erzielte Fußbett individuell gesteuert werden. Beispielsweise ist cs möglich und
vorteilhaft, am Außenrand der Sohle eine dickere Zwischenlage zu verwenden, so daß
hierdurch der Fuß des Sportlers, z.B. des Fußballspielers, eine leichte Stellung
nach innen erhält, wodurch die gefährdeten Außenbänder am Knöchel entlastet werden.
Auch bezüglich des Paßsitzes bei seitlichen Beanspruchungen des Sportschuhes, wie
sie vor allem im Tennissport, bei Kurvenläufern in der Leichtathletik und beim seitlichen
Antritt im
Fußballsport auftreten, erhält man dadurch einen Vorteil,
weil der Fuß eine geringere Neigung zeigt, über den Schuhboden nach außen zu rutschen,
so daß er nur noch vcn dem mehr oder weniger dehnfähigen Schaft gehalten wird.
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Wenn, wie sich das als bevorzugte Ausführung des Sportschuhes nach
der Hauptanmeldung ergibt, die Auswölbung des gewölbten Teiles sich sowohl in Sohlenlängs-
als auch querrichtung erstreckt, versteht es sich, daß eine streifenförmige Zwischenlage
sich durchgehend über den gesamten Randbereich der Vordersohle umlaufend erstreckt,
so daß ausgehend davon die schalenförmige Auswölbung gebildet wird.
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Vorteilhafterweise sind die streifenförmigen Zwischenlagen in ihrer
Dicke vom Außenrand zur Sohlenmitte hin verjüngt ausgebildet und laufen zur Fläche
der angrenzenden Teile hin dünn aus. Hierdurch ist gewährleistet, daß auch bei hoher
Beanspruchung die schalenförmige Auswölbung erhalten bleibt und nicht - wie das
bei Zwischenlagen gleicher Dichte sein könnte -an der Innenkante der Zwischenlagen
abgekantet wird, wodurch der Wölb.ullgscharakter weitgehend verloren geht.
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Die Zwischenlagen können mit dem gewölbten Teil und/oder mit dem darunter
befindlichen Teil des Schuhbodens auf verschiedene Weise verbunden, aber auch einstückig
ausgebildet sein.
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Zweckmäßigerweise sind sie mit der fertigen Brandsohle verklebt, so
daß diese in üblicher Weise verarbeitet werden kann.
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Für den Fall, daß eine durchgehende Zwischenlage auch um den Randbereich
der Schuhspitze herum verläuft, ist es von Vorteil, wenn die Zwischenlage bzw. die
Zwischenlagen vor der Schuhspitze quer zum Sohlenrand verlaufende Schwachstellen,
z.B.
Einschnitte oder Unterbrechungen, aufweist bzw. aufweisen. Hierdurch wird die durch
eine sowohl in Sohlenquerals auch -längsrichtung verlaufende Auswölbung vorhandene
Neigung der Schuhspitze, nach oben zu zeigen, vermieden, was sich vorteilhaft auf
die Schußgenauigkeit auswirkt.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform kann eine umlaufende Zwischenlage
sich praktisch über den ganzen Randbereich des gewölbten Teiles erstrecken, wobei
zweckmäßigerweise nur am Innengelenk eine Unterbrechung besteht. Hierdurch erhält
man neben dem gewünschten Effekt durch die Auswölbung der Vordersohle auch ein Fußbett
im Bereich der Ferse.
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Die von der Erfindung angestrebte Wirkung wird auch erreicht, wenn
die streifenförmigen Zwischenlagen aus dem gleichen oder einem ähnlichen, nicht
selbst formhaltigen Werkstoff wie das jeweilige gewölbte'Teil bestehen. Mit besonderem
Vorteil verwendet man hierzu jedoch federelastische Werkstoffe, durch die die streifenförmigen
Zwischenlagen selbst formhaltig werden, wofür sich z.B. hart eingestelltes Polyamid
oder einer der üblichen Sohlenwerkstoffe eignet. Die Breite der streifenförmigen
Zwischenlagen ist variabel und hängt von der gewünschten Tiefe der Auswölbung ab.
Bei einer Gesamttiefe der Auswölbung von 5 mm - gemessen von den Rändern des gewölbten
Teiles -hat sic eine Streifenbreite von 2 bis 2,5 cm als zweckmaiXig erwiesen.
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Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführwigsbeispiele nhand der beiliegenden
Zeichnungen sowie aus weiteren Unteransprüchen. In den Zeichnungen zeigen:
Fig.
l eine Untenansicht einer erfindungsgemäß ausgebildeten Brandsohle, und Fig. 2 einen
Querschnitt längs der Linie II-II in Fig. 1.
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Die in der Fig. 1 in der Untenansicht gezeigte Brandsohle 3 besteht
im wesentlichen aus einem herkömmlichen Brandsohlenwerkstoff, z.B. einem Feuchtigkeit
aufnehmenden PreUfaserstoff. ueber nahezu den gesamten Randbereich der Brandsohle
3 mit Aus1lahme einer Unterbrechung 31 im Gelenk an der Sohleninnenseite erstreckt
sich eine streifenförmige Zwischenlage 32 aus einem hart eingestellten Polyamid,
die mit der Unterseite der Brandsohle 3 in dem entsprechenden Randbereich verklebt
ist. Die Zwischenlage 32 reicht exakt bis zum Außenrand der Brandsohle 3, d.h. bildet
deren Rand mit, und weist eine Breite von etwa 2,5 cm (bei Schuhgröße 7) auf.
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Die Schnittdarstellung in Fig. 2 zeigt sowohl den Querschnitt der
Brand sohle als auch denjenigen der angrenzenden Teile, die den schuhboden eines
nur schematisch angedeuteten Sportschuhes bilden. Diese angrenzenden Teile sind
eine Laufsohle 2 aus einem federelastisch verformbaren Laufsohlenwerkstoff sowie
eine über der Brandsohle 3 befindliche Schaumstoffschicht 9, die aus einem relativ
harten zähelastischen Kunststoffschaum besteht und mit der Brandsohle 3 fest verbunden
sein kann. Mit 6 ist der Schaft des Sportschuhes bezeichnet.
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Die Fig. 2 läßt weiterhih erkennen, daß der Querschnitt der streifenförmigen
Zwischenlage 32 flach dreieckförinig ist, derart, daß die Zwischenlage 32 zur Unterfläche
der Brandsohle 3 hin dünn und kantenlos ausläuft. Weiterhin ergibt sich aus der
Darstellung,
daß im eingebauten Zustand, in dem die Brandsohle 3 mit ihrer Unterfläche bzw. mit
der Unterfläche der streifenförmigen Zwischenlage 32 mit der angrenzenden Laufsohle
2 verbunden ist, eine Auswölbung 7 der Brand sohle 3 nach unten vorhanden ist, die
durch eine Vorprägung der Brandsohle 3 geschaffen sein kann, in jedem Fall aber
durch den Verbund mit den übrigen Teilen des Schuhbodens auf Grund der Zwischenlagen
32 erzeugt wird. Da die Zwischenlage 32 auch von der Schuhspitze her in Richtung
des Pfeiles 33 sich zur Sohlenmitte hin verjüngt, ist die Auswölbung 7 flach kalottenförmig.
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Etwa 3 cm hinter der Schuhspitze weist die Zwischenlage 32 Einschnitte
34 auf, die die Zwischenlage 32 etwa <luer zur Sohlenlängsrichtung durchsetzen
und Schwachstellen bilden.
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Ein weiterer, in Sohlenlängsrichtung verlaufender Einschnitt 35 befindet
sich an der Schuhspitze. Die durch die Einschnitt te 31 gebildeten Schwachstellen
haben die Aufgabe, einem durch die Auswölbung 7 angeregten "Schnabeleffekt" des
Schuhbodens entgegen zu wirken. Eine entsprechende Maßnahme läßt sich auch bei dem
Gegenstand der Hauptanmeldung, bei dem die Auswölbung an einem durchgehend formhaltigen
Teil gebildet ist, durchführen0 Die durch den Einschnitt 35 gebildete Schwachstelle
dient dazu, eine Qucrversteifung des Schuhbodens im Bereich der Schuhspitze über
das gewünschte Maß hinaus zu verhindern.
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Die Dicke der Zwischenlage 32 beträgt im gezeigten Ausführungsbeispiel
am Außenrand etwa 2 bis 2,5 mm.
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Abweichend von dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist es im Rahmen
der Erfindung auch möglich, anstelle der durchlanfenden
Zwischenlage
32 nur an den beiden gegenüberlieze1lden Längsrändern der Vordersohle Zwischenlagen
anz1lordnen, wie das gestrichelt in Fig. 1 bei 36 angedeutet ist. Auch in dieser
Form ergibt sich eine gewisse kalottenförmige Auswölbung 7 der Brandsohle 3 nach
unten, wenn sich die Zwlschenlagen - wie gezeigt - so weit nach vorne erstrecken,
daß sie, dem Brandsohlenrand folgend, schon eine gewisse Krümmung erhalten. Besondere
Vorkehrungen zur Schwächung der Brandsohle an der Schuhspitze sind in diesem Fall
nicht erforderlich. Es ist jedoch zweckmäßig, den durch das Fehlen der Zwischenlage
im Bereich der Schuhspitze entstehenden Zwischenraum durch andere, die Steifigkeit
der Brandsohle nicht beeinflussende Materialien auszugleichen.
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Weiterhin kann daran gedacht werden, die Zwischenlage 32 mit unterschiedlicher
Dicke am Außenrand auszuführen, beispielsweise sie längs des Außenrandes der Brandsohle
3 zu erhöhen. Hierdurch wird ein ausgeprägtes Fußbett geschaffen, das dem Fuß eine
gewisse Stellung n'qch innen verleiht.
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Dieses Fußbett erstreckt sich auf Grund der Ausbildung der Zwischenlage
32 auch im Fersenbereich bis zu diesem.
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L e e r s e i t e