DE2740855A1 - Verfahren zur abwasseraufbereitung bei kuepen-, insbesondere indigofaerbeprozessen mit abtrennung des kuepenfarbstoffes - Google Patents

Verfahren zur abwasseraufbereitung bei kuepen-, insbesondere indigofaerbeprozessen mit abtrennung des kuepenfarbstoffes

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Description

  • B e s c h r e i b u n g
  • Verfahren zur Abwasseraufbereitung bei Küpen-, insbesondere Indigofärbeprozessen mit Abtrennung des Küpenfarbstoffes.
  • Es ist bekannt, zur Abtrennung von Küpenfarbstoffen, insbesondere Indigo, aus @ärbereiabwässenn Aluminiumsalze zu verwenden. Dabei eintstehen jedoch bei der Alkalisierung der anfallenden Lösungen störende Aluminate, die eine Wiedergewinnung der Farbstoffe durch Verküpung unmöglich machen.
  • Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, ein Verfahren der eingangs genannten Art vorzuschlagen, welches sich auch im großtechnischen Maßstab unweltfreundlich ausführen läßt und vor allem eine Wiedergewinnung von Küpenfarbstoffen aus dem Färbereiabwasser gestattet.
  • Did Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man durch zugabe von Kalzium- und/oder Maguesium-Salzen zum Abwasser und Einstellen des pH-Wertes auf einen Wert zwischen etwa 12 und 13 den küpenfarbstoff praktisch quantitativ ausflockt und die Flocken sedimentieren läßt, daß man den Sedimentschlamm vom Dekantat abtronnt, daß man im Dekantat enthaltene Dithionit-, Sulfit- und weitere oxydierbare Schwefel-Verbindungen durch Zugabe von Wasserstoffperoxid zu Sulfat aufoxydiert, das sulfathaltige Dekantat neutralisiert und das neutralisierte Dekantat abläßt, daß man den im abgetrennten Sedimentschlamm enthaltenen Farbstoft durch Zugabe üblicher Reduktionsmittel, insbesondere Natriumdithionit, und Natronlauge wieder verküpt, der so entstebenden Suspension filterhiltsmittel zufügt und filtriert, und daß man die als Filtrat anfallende Küpe dem Färbeprozeß wieder zuführt.
  • Die nachstehende Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen dieses Verfahrens, insbesondere anhand eines beigefügten Blockschemas, dient der weiteren Erläuterung der Erfindung.
  • Das bei einem Küpenfärbeprozeß, insbesondere Indigo-Färbeprozu3 , in erster Linie in Form von Spül- und Spritzwasser anfallende Abwasser wird in einem Sammelbehälter - vergleiche auf dem Blockschema das Bezugszeichen 1 - aufgesammelt. Soweit in diesem Abwasser noch Küpenfarbstoffe in reduzierter (Leuke-Form vorliegen, können diese durch Beläftung mit Lüftsauerstoff oxydiert werden. Anschließend wird der gesamte Küpenfarbstoff dnrch Zugabe von Flockungschemikallen, nämlich Kalzium-und/oder Magnesiumsalzen ausgeflockt, wobei man - insbesondere durch Zugabe von Natronlauge - den pH-Wert des Abwassers auf einen wert zwischen etwa 12 und 13, vorzugsweise 12,5, einstellt. Es wurde in überraschenden Weise gefunden, daß durch die Zugabe insbesondere einer Mischung der oben genannten Salze (vgl. das Bezugszeichen 2 im Blockschema) der Küpenfarbstoff praktisch quantitativ ausgeflockt werden kann. Die Flocken werden am Boden des Samme lbehälters 1 zur Sedimentation gebrach. Dabei findet eine Konzentrierung des Küpenfarbstotis, beispielsweise indigo, im abgesetzten Sedimentschlamm l statt, während Sulfit in dem überstehenden, kalren Deantat 4 (Wasser) echt gelöst verbleibt. Durch übliches De-Kantieren werden Sedimentschl@unm 3 und Dekantat 4 voneinander getrennt.
  • Im nachfolgenchen wird zunächst die Weiterbehandlung des Dekantat erläutert: Das aus dem Abwasser gewonnene Dekantat enthält bekanntlich außer Sulfit noch Dithionit und weitere oxyclierbare Schwefelverbindungen. Alle diese Verbinduncjen werden durch Zugabe von Wasserstoffpero:cid 5 zum Dekantat 4 zu Sulfat aufoxydiert, das im Dekantat gelöst verbleibt. Die verwendete Menge an Wasserstoffperoxid hängt von der Konzentration tler aufzuoxydierenden Schwefelverbindungen im Dekantat ab. Das De-Rantat wird anschließend durch Zugabe von Säure 6, vorzugaweise Salzsäure, neutralisiert und auf einen pH-Wert zwischen etwa 6,5 und 9 eingestellt. Der pil-Wert kann fortlaufend durch übliche Einrichtungen kontrolliert werdan. Anschließend wird das nunmehr klare, küpenfarbstoff- und sulfitfreie, dekantier-Abwasser in einen Vorfluter 7 oder direkt in die Abwasserkanalisation abgeleitet.
  • Im nachstehenden wird die Weiterbehandlung des Sedimentschlammms 3 beschrieben: Die Weiterbehandlung des Schlammes 3 erfolgt mit dem Ziel, eine wiederverwendungsfähige Käpe zu erhalten, d.h.
  • den im Sedimentschlanm ausgeflockten Küpenfarpstoff in verküpter Form wieder zu gewinnen. Um den Küpenfarbstoff aufzulösen (zu verküpen) wird Natriumdithionit (Na2S2O4) und Natronlauge zugegeben. Falls erwünscht kann auch an dieser Stelle bereits frischer Küpenfarhstoff zugegeben werden, um sofort eine frische, reaktionsfertige Küpe entsprechender Farbstottkonzentration zur Wiedereinführung in den Färbeprozeß zu erhalten. Die Zugabe dergenannten Chemikalien zum Zwecke der Verküpung sind im Blockschemd durch das Bezugszeichen 8 angedeutet. Die aus dem Sedimentschlamm 8 durch Zugabe der Chemikalien 8 erhaltene, noch durch Kalzlum- und Magnesiumhydroxid verunreinigte Küpe wird nun unter Zugabe eines alkalibeständigen Filterhilf saittel 9, z.B. Pulverkahle oder Kieselgur, einer bruckfiltration untelworfen. Vorzugs@@lse findet diese Filtration unter Stickstofiatmosphäre statt. Das klare Filtrat: 10 wird als wertvolle Küpe in den Färbeprozeß zurückgeführt (Recycling I). Der bei der Filtration anfallende Filterkuchen 11 kann auf einer Dcponic 12 abgelagert werden. Damit ist das erfindungsgemäße Verfahren im Prinzip abgeschlossen: Aus dem beandelten Abwasser im Sammelbehälter 1 sind das in die Kanalisation ablaßbare Dckantat 4 und das den rückgewonnenen Farbstoff enthaltende Filtrat 10 hervorgegangen.
  • Das Verfahren nach der Erfindung läßt sich mit Vorteil weiterliii ausbanen, um auch im Verlauf des Verfabrens zugegebene Hilisstoffe rückzugewinnen und wieder zu verwenden. Dies wird im nachstehenden erläutert: Der Filterkuchen 11 enthält noch Kalzium- und Magnesiumhydroxid sowie das Filterhilfsmittel. Der Kuchen wird zunächst mit Druckluft trockengeblasen und dann außerhalb des Filters regeneriert. Dies geschicht - vgl, den Block 13 - durch Digerierung mit Salzsäure unter Zugabe von Waschwasser. Hierbei gehen die voerwähnten Metallhydroxide in Lösung. Ein etwa noch vorhandener Rest von Farbstoff verbleibt im regenerierten Filterhilfsmittel. Das regenerierte Filterhilfsmitiel 14, welces gegebenenfalls noch einen Rest an Küpenfarbstoff enthalten kann, wird dem Sedimentschlamm 3 vor dessen Verküpung, die in der oben beschriebenen Weise vorgenommen wird, zugeführt (Recycling 11). Die bei der Regenerierung durch die zugegebene Süure 13 entstandene, die Kalzium-und Magnsjumsalze enthaltende, wässanige Lösung hann bei der Ausf@@ckung des Abwasseis im Sammelbehälter 1 wieder verwendet werden (Recycling III). Etwa verbleibende Regeneriersäure (HOB) kann entweder beider vorerwähnten pH-Einstellung im Dekantat (vgl. Bezu@szeichen 6) wieder vonwendel werden (Re-@yeling IV) oder nach Dentralisatich mit Natronlauge 15 unter K@@trolle des @H-Werts in einen Vonflutes 16 oder direkt in die Kanalisation abgegeben werden.
  • Aus wasserökonomischen Gründen kann es weiterhin günstig sein, wenn ein Teil des Dekantats 4 vor der Wasserstoffperoxid-Behandlung für die Konzentrationseinstellung bei der Verküpung des Sedimentschlamms 3 verwendet wird (Recycling V).
  • Das gemäß dem Blockschema durchgeführte Ve spielsweise der Reinigung von 40 m3 im Färbeprozeß anfallenden Abwassers in jeweils 24 Stunden dienen. Kolloidal gelöster Küpenfarbstoff, beispielsweise Indigoblau, und gelöstes Sulfit werden dabei unter Rückgewinnung des wertvollen Küpenfarbstoffs abgetrennt.
  • Die wichtigsten, in den verschiedenen Phasen des erfindungsgemäßen Verfahrens auftretenden, chemischen Reaktionen sind in der nachstehenden Übersicht noch einmal zusammengestellt -vgl. die Buchstaben A bis F im Blockschema.
  • A: Ausflockung Der ausgeflockte und sedimentierte Schlamm enthält den Küpenfarbstoff.
  • B:flarstellunq einer (Indigoblau-)Küpe Indigo (blau) Küpe (klar, gelblich) C: Entfernung von Sulfit und anderer Schwefelverbindungen D: Neutralisation des Dekantats E: Regenerierung des Filterkuchens F: Neutralisierung der überschüssigen Regeneriersäure aus E Bei einem üblichen Küpenfärbeprozeß können im Abwasser (Spül-und Spritzwasser) bis zu etwa 5000 mg/l Farbstoff sowie Sulfit-und Dithionitionen anfallen. Nach Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens sind im Abwasser weniger als 0,01 mg/l Farbstoff enthalten. Sulfit- und Dithionitionen sind nicht mehr nachweisbar. Das Abwasser enthält lediglich - unschädliches -Sulfat und Chlorid, und zwar in einer Menge, die von der Menge der zu oxydierenden Schwefelverbindungen bzw. des zu neutralisierenden Dekantats abhängt.
  • Als Kalzium- und Magnesiumsalze werden vorteilhafterweise Kalzium- und Magnesiumchlorid verwendet. Gibt man dem Abwasser ein Gemisch aus Kalzium- und Magnesiumsalz zu, so ist es günstig, wenn die Konzentrationsverhältnisse der Kalzium- und Magnesiumionen im Bereich zwischen etwa 0,5:1 und 2 :1 liegen. Die Gesamtmenge der Kalzium- und Magnesiumionen soll zur Menge des auszuflockenden Farbstoffes in einem Verhältnis stehen, das im Bereich zwischen etwa 0,2:1 und 2:1 liegt.
  • Das Wasserstoffperoxid kann bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung in das Dekantat ganz oder teilweise in Form von Caro'scher Säure (Peroxemonoschwefelsäure, H2S05) eingebracht werden, wobei man weiterhin die Caro'sche Säure mit Vorteil auch zur teilweisen Neutralisation des Dekantats ausnutzen kann.
  • Die bei den Recycling-Prozessen II und III wiedergewonnenen Stoffe, nämlich Filterhilfsmittel und Flockungschemikalien, können einen Rest an Küpenfarbstoff enthalten. Dies ist jedoch nicht schädlich, da dieser sofort einer erneuten Verküpung unterzogen und im Wege des Recycling-Prozesses Idan Färbeprozeß wieder zugeführt wird. Das Abwasser enthält regelmäßig auch mit Küpenfarbstoff angefärbte Abfallfasern, die ebenfalls nach der Ausflockung im Sedimentschlamm und nach dessen Filtrierung im Filterkuchen und schließlich im Filterhilfsmittel auftreten.
  • Auch dieser Küpenfarbstoff der Abfallfasern wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wieder gewonnen, wenn die Fasern zusammen mit dem Filterhilfsmittel durch das Recycling II wieder verwendet werden. Dies ist insbesondere bei dem wertvollen Farbstoff Indigoblau von Vorteil, der heute in großen Mengen zur Anfärbung der sogenannten "Jeans"-Stoffe benötigt wird und auf dem Markt verhältnismäßig knapp ist.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, daß praktisch 100 % des im Abwasser enthaltenen Küpenfarbstoffes in Form einer wiederverwendbaren Küpe abgetrennt werden. Wegen der mehrfach bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ausführbaren Recycling-Prozesse (vgl. Blockschema' 1 bis V) ist das Verfahren sehr wirtschaftlich. Das Verfahren läßt sich weiterhin umweltfreundlich ausführen, weil im abgelassenen Dekantat und im Waschwasser des Filterkuchens keine nutzwasserfreinden Chemikalien enthalten sind. Das verbleibende Sulfat und Chlorid ist insoweit unschädlich.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ist bei Abwässern anwendbar, die bis zu 5 g/l oder mehr Küpenfarbstoff enthalten.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren wird anhand nachstehender Beispiele weiterhin erläutert: Beispiel 1; Es wird ein bei der Indigo-Färberei anfallendes Abwasser behandelt, dessen Indigo-Gehalt 0,1 kg/m3 beträgt. Zur Ausflockung des Farbstoffes wird ein Gemisch aus Kalziumchlorid und Magnesiumchlorid verwendet. In der verwendeten Menge beträgt das (theoretische) Gewicht der Kalzium- und Magnesiumionen, bezogen auf einen Kubikmeter Abwasser, 0,03 kg/m3. Zur Ausflockung des Farbstoffes werden, wiederum bezogen auf 1 Kubikmeter Abwasser, 2,3 kg/m3 an Natronlauge zugegeben. (Diese Menge an Natronlauge reicht auch aus, um die bei der Regenerierung des Filterhilfsmittels zugegebene Salzsäure zu neutralisieren.) Zur Oxydierung des des Dekantats werden 1 kg/m an H202 benötigt. Zur Neutralisation des Dekantats werden 1,2 kg Salzsäure/m3 Abwasser benötigt. Der Verbrauch an Filterhilfsmittel (Pulverkohle) beträgt maximal etwa o,25 kg bezogen auf je m3 Abwasser. Nach einer Behandlung des Abwassers mit den vorgenannten Stoffen in den angegebenen Mengenverhältnissen läßt sich Sulfit im Abwasser nicht mehr nachweisen. Der pH-Wert des behandelten Abwassers liegt bei 7,2. Der Indigo-Farbstoff ist quantitativ aus dem Abwasser entfernt. Der Farbstoffgehalt der zurückgewonnenen Küpe beträgt 1 kg/m3.
  • Beispiel 2: Das Verfahren entsprechend Beispiel 1 wird wiederholt, wobei jedoch ein Abwasser mit einem Farbstoffgehalt von 1,0 kg/m3 behandelt wird. In diesem Fall betragen - analog zu Beispiel 1 die Mengen, immer bezogen auf einen Kubikmeter Abwasser: Kalzium- und Magnesiumionen zur Flockung: 0,07 kg NaOH-Verbrauch: 3,0 kg H202-Verbrauch (ebenso wie in Beispiel 1): 1,0 kg HCl-Verbrauch: 1,9 kg Filterhilfsmittel-Verbrauch: 0,6 kg Auch bei diesem Verfahrensbeispiel war im behandelten Abwasser Sulfit und Dithionit nicht mehr nachweisbar. Der pH-Wert des Abwassers betrug 7,5. Die rückgewonnene Küpe wies einen Farbstoffgehalt von 6 kg/m3 auf. Das Dekantat war indigofrei.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorteilhafterweise mit Kalzium- und Magnesiumchlorid ausgeführt, weil Chlor-Ionen im abgelassenen Abwasser verhältnismäßig unschädlich sind.Grundsätzlich kann das erfindungsgemäße Verfahren jedoch auch zum Beispiel mit den Nitraten und Sulfaten von Kalzium und Magnesium ausgeführt werden. In bestimmten Fällen (hartes Wasser!) reicht auch bereits der Gehalt an Kalzium- und Magnesiumhydrogenkarbonat des Wassers aus.
  • Im nachstehenden werden noch einmal die Konzentrationsverhältnisse zusammengestellt, im Bereich welcher das erfindungsgemäße Verfahren ausgeführt werden kann: L e e r s e i t e

Claims (11)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Abwasseraufbereitung bei Küpen-, insbesondere Indigofärbeprozessen mit Abtrennung des Küpenfarbstoffes, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß man durch Zugabe von Kalzium- und/oder Magnesium-Salzen, insbesondere Kalzium-, und/oder Magnesiumchlorid, zum Abwasser und Einstellen des pH-Wertes zwischen etwa 12 und 13 den Küpenfarbstoff praktisch quantitativ ausflockt und die Flocken sedimentieren läßt, daß man den Sedimentschlamm vom Dekantat abtrennt, daß man im Dekantat enthaltene Dithionit-, Sulfit-und weitere oxydierbare Schwefel-Verbindungen durch Zugabe von Wasserstoffperoxid zu Sulfat aufoxydiert, das sulfathaltige Dekantat neutralisiert und das neutralisierte Dekantat abläßt, daß man den im abgetrennten Sedimentschlamm enthaltenen Farbstoff durch Zugabe üblicher Reduktionsmittel, insbesondere Natriumdithionit und Natronlauge wieder verküpt, der so entstehenden Suspension Filterhilfsmittel zufügt und filtriert, und daß man die als Filtrat anfallende Küpe dem Färbeprozeß wieder zuführt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man den nach dem Wiederverküpen und Filtrieren entstandenen Filterkuchen mit Säure digeriert und dabei die beim Ausflocken des Küpenfarbstoffes gebildeten, schwer löslichen Kalzium-und/oder Magnesiumverbindungen in Lösung bringt, und daß man diese Lösung nach Absetzen des verbleibenden Filterhilfsmittels erneut bei der Ausflockung von Küpenfarbstoff aus dem Abwasser verwendet.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das durch die Säurebehandlung regenerierte Filterhilfsmittel der aus dem Sedimentschlamm gebildeten Suspension vor deren Filterung erneut zugibt.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß man das Abwasser vor der Zugabe der Kalzium- und/ oder Magnesiumsalze zur Oxydierung etwa vorhandener, in reduzierter (Leuko-) Form vorliegender Küpenfarbstoffe belüftet.
  5. 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man dem Abwasser ein Gemisch aus Kalzium- und Magnesiumsalz zugibt, in dem die Konzentrationsverhältnisse von Kalzium- zu Magnesiumionen im Bereich zwischen etwa o,5:lund 2:1 liegen.
  6. 6. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man dem Abwasser ein Gemisch aus Kalzium-und Magnesiumsalz zugibt, in dem das Verhältnis der Gesamtmenge der Kalzium- und Magnesiumionen zur Menge des auszuflockenden Farbstoffes im Bereich zwischen etwa 0,2:1 und 2:1 liegt.
  7. 7. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man das Wasserstoffperoxid in das Dekantat ganz oder teilweise in Form von Caro'scher Säure (Peroximonoschwefelsäure, H2S05) einbringt.
  8. 8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß man die Caro'sche Säure zur teilweisen Neutralisation des Dekantats ausnutzt.
  9. 9. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man als Filterhilfsmittel Kieselgur oder pulverisierte, nicht adsorbierende Filterkohle verwendet.
  10. 10. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man zum Digerieren des Filterkuchens Salzsäure verwendet.
  11. 11. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man mit üpenfarbstoff eingefärbte Abfallfasern als Filterhilfsmittel mitverwendet.
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