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Platten-Skibindung mit wahlweise montierbarer
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Touren-Zusatzvorrichtung Die Erfindung betrifft eine Platten-Skibindung
mit einer wahlweise montierbaren Touren-Zusatzvorrichtung, die in montiertem Zustand
im vorderen Bereich der Auslöseplatte ein horizontalachsiges Scharnier als einzige
Verbindung zwischen der Auslöseplatte und dem Ski bildet.
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Bei einer bekannten Skibindung dieser Art (österreichische Patentschrift
291.830) ist das eine Teil des Scharniers der Zusatzvorrichtung fest zusammen mit
der vorderen Halterung für die Auslöseplatte zu montieren. Dieses Teil trägt eine
Gelenkachse, deren Querschnitt nicht rund, sondern langgestreckt ist und hochkant
angeordnet ist. Das andere Teil des Scharniers ist, sobald die Touren-Zusatzvorrichtung
benötigt wird, im Bereich der vorderen, die Vorderkante des Schuhes übergreifenden
Haltebacke der Auslöseplatte festzuschrauben. Das festzuschraubende Teil weist zwei
auf das erste Teil hinweisende Laschen auf, an deren Enden offene Gelenkaugen ausgebildet
sind. Nach der Montage des festzuschraubenden Teiles ist die Auslöseplatte in eine
solche Lage zu versetzen, dass die Gelenkachse des fest montierten Scharnierteiles
quer in die offenen Gelenkaugen eingeführt werden kann.
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Abgesehen davon, dass die Zusatzeinrichtung der bekannten Bindung
einer Vormontage des einen Scharnierteiles in der Werkstatt und bei Bedarf der Zusatzvorrichtung
einer recht umständlichen, zusätzlichen und im Skigelände vorzunehmenden Montage
des anderen Scharnierteiles bedarf, gewährleistet sie nur einen relativ beschränkten
Verschwenkungsbereich der Auslöseplatte, der beispielsweise für einen Aufstieg ausreichen
mag, aber für eine Wanderung in ebenem Gelände nicht genügt. Da in diesem Falle
die Schuhsohle und mit ihr die Auslöseplatte bis zu etwa 900 bezüglich des Skis
hochgeschwenkt werden sollte, besteht bei der bekannten Bindung die Gefahr, dass
die beiden Scharnierteile wegen des Vorhandensein der offenen Gelenkaugen sich voneinanderlösen.
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Es ist daher ein Zweck der Erfindung, eine Skibindung der eingangs
genannten Art zu schaffen, bei der diese Nachteile behoben sind.
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Namentlich soll bei der vorgeschlagenen Skibindung die Zusatzvorrichtung
ohne Werkzeuge auf offenem Gelände montierbar sein und sie soll einen grösseren
Verschwenkbereich der Auslöseplatte erlauben.
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Dies wird bei der vorgeschlagenen Skibindung erfindungsgemäss dadurch
erreicht, dass die beiden Teile des Scharniers unlösbar aneinandergekoppelt sind,
dass das eine Teil in einer vorderen Halterung für die Auslöseplatte einrastbar
ist und das andere Teil am vorderen Bereich der Auslöseplatte festspannbar ist,
wobei die beiden Teile einen solchen Abstand voneinander aufweisen, dass bei montierter
Zusatzeinrichtung die Auslöseplatte ausser Eingriff mit der vorderen Halterung bleibt.
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Merkmale bevorzugter Ausführungsformen sind nachstehend in den Unteransprüchen
näher definiert.
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Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist nachstehend
anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Skibindung
ohne Touren-Zusatzvorrichtung, Fig. 2 eine Draufsicht auf die zugehörige Touren-Zusatzvorrichtung,
Fig. 3 einen Schnitt längs der Linie III-III der Fig.2, Fig. 4 eine Draufsicht,
teilweise im Schnitt, der Bindung der Fig.l mit montierter Zusatzvorrichtung und
Fig. 5 eine Seitenansicht der Bindung der Fig. 4 mit festgespanntem Skischuh.
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Die in Fig. 1 ohne und in Fig. 4 mit Zusatzvorrichtunr dargestellte
Platten-Skibindung 10 weist eine Auslöseplatte 11 auf, deren vordere£ Ende mit einer
das vordere Ende der Sohle eines Skischuhes S (Fig.5) übergreifenden Haltebacke
12 versehen ist, während am hinteren Ende auf einstellbare und feststellbare Weise
eine Verankerung 13 für einen Kabelstrammer 14 mit Exzenterhebel 15 befestigt ist.
Mit diesen Elementen lässt sich der Skischuh S unverrückbar fest auf die Auslöseplatte
11 aufspannen. Die Auslöseplatte 11 ist ihrerseits (bei unmontierter Touren-Zusatzvorrichtung)
sowohl vorne als auch hinten mittels auf dem Ski zu befestigenden Halterungen lösbar
gehaltert. Die vordere Halterung 16 weist in diesem Falle eine Federhülse 17 auf,
aus der in Richtung der Auslöseplatte 11 ein kugeliger und unter Ueberwindung einer
Federkraft in die Hülse 17 hineindrängbarer Sperrkörper 18 vorsteht, der (bei unmontierter
Zusatzvorrichtung) in eine Vertiefung 19 am Haltebacken 12 eingreift.
Die
hintere Halterung 20 besteht im wesentlichen aus einem Blöckchen 21 mit einer Ausparung
22, in die eine gegengleich geformte, abgeschrägte, am hinteren Ende der Auslöseplatte
11 angeformte Nase 23 eingreift. Soweit die Bindung 10, die mit unmontierter Zusatzvorrichtung
für den Abfahrtslauf geeignet ist.
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Die einzeln in den Fig. 2 und 3 und montiert in Fig. 4 und 5 dargstellte
Zusatzvorrichtung 24 besteht im wesentlichen aus einem vorderen Teil 25 und aus
einem hinteren Teil 26, die mittels Bügel 27, 28 gelenkig, jedoch unlösbar miteinander
verbunden sind.
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Der im Querschnitt in Fig 3 dargestellte hintere Teil 26 weist einen
dünnwandigen Steg 29 auf, an dessen beiden Seiten parallel verlaufende Randflansche
30, 31 angeformt sind. Der Abstand der einander zugekehrten Flächen der Randflansche
30, 31 entspricht der Breite der Auslöseplatte 11, so dass das hintere Teil 26 derart
auf diese aufgelegt werden kann, dass die Randflansche 30, 31 die seitlichen Ränder
der Auslöseplatte praktisch spielfrei übergreifen. In den beiden Randflanschen sind
Längsbohrungen 32, 33 vorhanden, in denen mittels einer Klemmschraube oder eines
Stiftes 34, 35 je das eine, in eine der Bohrungen 32, 33 eingreifende Ende eines
der Bügel 27, 28 festgespannt ist.
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Das vordere Teil 25 der Zusatzvorrichtung 24 weist einen Anschlagblock
36 auf, an dem eine flache, langgestreckte Zunge 37 angeformt ist, an deren freiem
Ende zwei federnde Widerhaken 38,39 ausgebildet sind.
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Wie insbesondere der Fig. 4, links, obere Hälfte zu entnehmen ist,
ist in dem die Federhülse 17 tragenden Befestigungsflansch 40 (der
mittels
vier Schrauben 41 auf dem Ski befestigt ist) in dessen Berührungsfläche mit dem
Ski längsmittig ein durch eine gestrichelte Linie 42 angedeuteter Durchlass freigelassen,
dessen Breite und Höhe der Breite bzw. der Dicke der Zunge 37 entspricht. Der Abstand
zwischen dem Anschlagblock 36 und den freien Enden 38',39' der Widerhaken 38 bzw.
39, d.h. die Länge der Zunge ohne Widerhaken 38,3 entspricht der Länge dieses Durchlasses
42 im Befestigungsflansch 40 Daraus ergibt sich, dass sich die Zunge 37 in den Durchlass
42 einführen lässt, bis der Anschlagblock 36 zum Anliegen an den Flansch 40 kommt,
wobei dann zugleich die am vorderen Ende des Durchlasses 42 freigewordenen, während
des Einführens der Zunge 37 eingebogenen Widerhaken 38, 39 einrasten, so dass die
Zunge 37 und mit ihr das vordere Teil 25 praktisch spielfrei an der vorderen Halterung
16 befestigt ist. Die Befestigung des zunächst nur über die Auslöseplatte 11 gelegten
hinteren Teiles 26 der Zusatzvorrichtung 24 erfolgt erst mit dem Festspannen des
Skischuhes S auf der Auslöseplatte 11.
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Zu beachten ist, dass die Bügel 27, 28 die beiden Teile25, 26 der
Zusatzvorrichtung 24 so weit auseinanderhalten, dass -wie den Fig. 4 und 5 zu entnehmen
ist- der Sperrkörper 18 nicht in Eingriff mit der Vertiefung 19 an der Auslöseplatte
11 gelangen kann.
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Dadurch ist es bei montierter Zusatzvorrichtung, wie aus Fig. 5 hervorgeht,
auch nicht möglich, dass die Nase 23 am hinteren Ende der Auslöseplatte 11 in die
ihr zugedachte Aussparung im Blöckchen 21 eingreifen kann. Das dadurch das hintere
Ende der Auslöseplatte 11 auf die obere Seite der Blöckchens 21 zu liegen kommt
und die damit einhergehende Schräglage der Auslöseplatte 11 ist belanglos,
weil
bei montierter Zusatzvorrichtung 24 die Auslöseplatte 11 ja gerade hochschwenkbar
sein soll. Der mögliche Hochschwenkbereich der Auslöseplatte 11 übersteigt übrigens
den mit dem Bogen 43 angegebenen Winkel.
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Die Demontage der Zusatzvorrichtung 24 erfolgt ebenso einfach wie
ihre Montage. Zunächst werden die Widerhaken 38 und 39 eingedrückt, so dass die
Zunge 37 aus dem Durchlass 42 herausgezogen werden kann und, sobald der Skischuh
S von der Auslöseplatte 11 losgeschnallt ist, kann die Zusatzvorrichtung mühelos
entfernt werden.
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Zweckmässig ist sowohl das vordere als auch das hintere Teil 25 bzw.
26 der Zusatzvorrichtung einteilig aus Kunststoff, gegebenenfalls aus armierten
Kunststoff hergestellt. Dies ergibt nicht nur ein leichtes Gewicht, sondern bietet
auch Gewähr für eine weitgehende Korrosionsfestigkeit und eine Art Dauerschmierung
des Scharniergelenkes.
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Es versteht sich von selbst, dass grundsätzlich dieselbe Zusatzvorrichtung
auch für solche Plattenbindungen vorgesehen sein kann, bei denen der Sperrkörper
18 der Federhülse 17 am hinteren Ende der Auslöseplatte 11 angreift, während das
vordere Ende derselben einfach in einem Blöckchen eingerastet ist. In diesem Falle
müsste das vordere Blöckchen einen Durchlass für die Zunge 37 aufweisen.