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Vierarmiger Betonverteilermast
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Die Erfindung betrifft einen Verteilermast mit mehreren hydraulisch
gegeneinander verstellbaren Knickarmen und daran entlanggeführter Betonleitung zum
Verteilen des von einer Pumpe geförderten Betons, vorzugsweise angeordnet auf Fahrgestellen
oder auch in stationärer Bauart. Derartige Verteilermaste sind bisher vorwiegend
in zwei- und dreiarmiger Ausführung bekannt geworden. Hier gibt es z.B. Maste, die
in sogenannter Z-Faltung zusammengelegt werden. Dabei befindet sich in waagrecht
zusammengefalteter Transportstellung der erste Verteilerarm auf der Oberseite des
Armpakets, der zweite in der Mitte und der dritte unten.
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Bei einer anderen Ausführung, der sogenannten Rollfaltung, befindet
sich in Fahrtstellung der dritte Arm zwischen Arm 1 und 2 sozusagen eingerollt.
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Vierarmige Verteilermasten sind ebenfalls seit mehreren Jahren bekannt.
In der Zeitschrift "Beton" wurde in Heft 5, Jahrgang 1971, Seite 183, Bild 2, ein
vierarmiger Verteilermast gezeigt, bei welchen ein wie oben beschrieben Z-förmig
zusammengefaltetes Armpaket am Ende eines starken ersten Verteilerarms angelenkt
war. Die Anordnung war so, daß Arm 1 in waagrecht
zusammengefalteter
Fahrtstellung unten lag. Er war in seinem unteren Gelenk um ca. 130 - 150 e hydraulisch
anhebbar. Am äusseren Ende des Armes 1 befand sich der Anlenkpunkt zum Z-förmigen
Armpaket mit einem um ca. 180 hydraulisch verstellbaren Gelenk. Beim Z-förmig nachgeschalteten
Armpaket war der letzte Arm in waagrecht zusammengefalteter Fahrtstellung unten,
d.h. lag direkt auf der Oberseite des Grundarmes auf.
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Ein ähnlicher großer Verteilerarm von grundsätzlich gleicher Bauart
ist 1973 bekannt geworden. Hier ist am oberen Ende des starken Grundauslegers ein
dreiarmiges Armpaket nachgeschaltet, welches in Rollfaltung anstelle von Z-Faltung
zusammengelegt ist.
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Beide Verteilermasten waren nicht voll horizontal streckbar, um die
Standfestigkeit des Fahrgestells nicht zu überfordern.
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Der daraus sich ergebende Nachteil liegt in mangelhaftem Tiefgang
beim Betonieren von Gruben, Fundamenten usw.
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Bei einer weiteren,inzwischen bekannt gewordenen Bauart eines vierarmigen
langen Verteilermastes wird die oben erwähnte dreiarmige sogenannte Rollfaltung
erweitert durch einen 4. Arm. Bei dieser Neukonstruktion werden alle Arme konsequent
ineinander gerollt. Ausser dem 1. Gelenk, mit ca. 90 e Hubwinkel sind alle weiteren
Gelenke mit 180 Schubkolbengetriebe ausgestattet. Diese Ausführung hat den Nachteil,
daß sie zum Ausfalten relativ lange Zeit benötigt, bis die Mastspitze in Pumpposition
ist. Bei nahe liegenden Betoneinbaustellen kann im übrigen der letzte Arm nicht
ohne weiteres waagrecht geführt werden, sondern hängt steil herunter. Dadurch ergibt
sich große Fallhöhe und langer Nachlauf des Betons nach Abstellen der Pumpe.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen vierarmigen Verteilermast
zu schaffen, welcher die genannten Nachteile nicht besitzt. Darüber hinaus sollen
weitgehend bewährte Bauteile von anderen, langjährig erprobten Masten verwendet
werden.
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Diese Aufgabe wird gelöst, wie im kennzeichnenden Teil des Hauptanspruches
näher beschrieben. Vorzugsweise wird am Ende des 1. Verteilerarmes das dreiarmige,
Z-förmig faltende Armpaket eines nächst kleineren Verteilermastes im Gelenk 6 um
180 ° winkelbar angelenkt. Der bei diesem Verteilerarm vorhandene Knickwinkel von
270 ° und mehr im letzten Gelenk 8 und die beim Hochklappen des Arms 1 um das Hubgelenk
5 sofort pumpbereite Mastspitze 9 ergeben große Schnelligkeit beim Arbeitsbeginn
und die Möglichkeit, den letzten Arm 4 in jeder beliebigen Entfernung waagrecht
zu führen, d.h.
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sogar beim Betonieren in unmittelbarer Nähe der Mastdrehsäule bzw.
am Fahrzeug.
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In weiterer, vorteilhafter Ausgestaltung wird die Umlenkung umdas
2. Gelenk 6 nicht mit Schubkolbengetriebe sondern mit einem Seilzug 17 gelöst. Dadurch
wird am Gelenk 6 erheblich Gewicht gespart. Der Seilzugzylinder 12 ist nahe dem
Hubgelenk 5 im Arm 1 angeordnet, vorzugsweise nahe oder oberhalb dessen Oberkante.
Dies bringt eine zusätzliche Unterstützung der Tragkonstruktion des Armes 1. Besonders
wichtig ist jedoch die Tatsache, daß der zum Ausknicken im Gelenk 6 dienende Zylinder
12 wie in Figur 2 dargestellt innerhalb der Stützbeine 33 und 34 liegt. Damit wirkt
er stabilisierend bzw. ballastierend und steigert die Standfestigkeit des Gerätes.
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In Figur 1 und 2 ist die erfindungsgemäße Anordnung dargestellt. Figur
1 zeigt den vierarmigen Verteilermast in zusammengeklappter, waagrechter Transportstellung.
Figur 2 zeigt die ausgestreckte Anordnung mit ausgeklappten Stützbeinen
33
und 34.
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Beim Aufstellen wird nach Abstützen des Fahrzeugs zunächst der Hydrozylinder
11 am Hubgelenk 5 betätigt. Sobald Arm 1 nahe 90 a hochgeklappt und damit Raum zum
Ausschwenken des Armpaketes gegeben ist, wird in an sichbekannter Weise ein Haken
ausgeklinkt, welcher Arm 2 in Transportstellung auf der Unterseite von Arm 1 festhält.
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Nun kann der Seilzugzylinder 12 über Seil 17, Umlenkrolle 22 auf den
Anlenkpunkt 18 Kraft ausüben und über den Dreieckstäger 19, welcher am Arm 2 befestigt
ist, das in sich Z-förmige Armpaket 2, 3 und 4 um das Gelenk 6 ausklappen.
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Nach Schwenken um ca. 180 ° wird die in Figur 2 dargestellte Endposition,
d.h. volle Streckung, erreicht. Währenddessen oder anschließend können die übrigen
beiden Gelenke 7 und 8 mit ihren Hydraulikzylindern 13 und 14 ausgeklappt werden.
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Der Hubwinkel um das Hubgelenk 5 wird vorzugsweise über die Vertikale
hinaus nach hinten geführt. Dann besteht die Möglichkeit, bei hochgestellten Armen
1 - 3 den waagrecht ausgestreckten 4. Arm mit seiner Mastspitze noch nahe an das
Fahrzeug heranzuholen. Dadurch wird Flächenbetonierung in oberen Stockwerken ermöglicht.
Ausserdem begünstigt dieser große Hubwinkel auch das Einklappen des Verteilermastes,
d.h. das Armpaket 2, 3 und' 4 überwindet im zusammengeklappten Zustand den Schleppzug
und die Reibung des Seilzuges 17 leichter und kann auf der Unterseite des Armes
1 einklinken zwecks Absenkung und Sicherung zum Transport.
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Um Schlaffseil zu vermeiden, wird vorzugsweise der Seilzugzylinder
12 nur auf seiner Stangenseite mit Druck beaufschlagt und seine Bodenseite über
ein Rückschlagventil zur Leckleitung hin entlüftet. Dann herrscht bei ausgefahrenem
Zylinder auf der Bodenseite des Kolbens im Zylinder 12 Vakuum. Dies führt dazu,
daß selbst bei auf dem Boden aufliegendem
Verteilerarm und nicht
hydraulisch betätigtem Seilzug Schlaffssil vermieden wird, denn das Vakuum auf der
Kolbenbodenseite übt ständig einen gewissen Restzug aus entsprechend dem austauchenden
Kolbenstangenquerschnitt.
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Um volle Serienmäßigkeit des vom kleineren Ausleger stammenden Armpaketes
2, 3 und 4 zu behalten, wird der Dreieckstäger 19 durch einen Bolzen 20 an derselben
Bohrung im Arm 2 befestigt, an welcher sonst beim kleineren Ausleger der Hubzylinder
angreift. Seine Ausführung in Gelenkpunkt 6 kann ebenfalls unverändert gleich bleiben.
Dies ermöglicht eine erhebliche Einsparung von Kosten und Risiko.
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Ein besonderer Vorteil dieser Anordnung liegt darin, daß die durch
Seilzug leichte Ausführung des Gelenks 6 und die durch zusätzliche Ballastwirkung
des Seilzugzylinders 12 erzielte Reserve zu einer Verlängerung des Verteilerarmes
führt bei gegebenem Maximalgewicht für das Transportfahrzeug von z.B. 26 t. In der
Praxis werden tatsächlich 1,5 -2 m größere Reichweite durch diesen Vorteil erzielt
bei sonst vergleichbarer Auslegung der ausschließlich mit Schubkolbenhydraulikzylindern
ausgestatteten vergleichbaren vierarmigen Verteilermaste.
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Figur 3 zeigt einen solchen Verteilermast mit Schubkolbengetriebe
36/37 im Gelenk 6. Bei gleicher Länge und gleicher Armanlenkung wie in Anspruch
1 beschrieben, d.h. Z-förmig faltendes Armpaket 2, 3, 4, erfordert dies für gleiche
Reichweite ein schwereres Fahrgestell mit größerer Ballastwirkung. Trotzdem bleiben
hier noch die Vorteile erhalten, die sich aus der charakteristischen Winkelbarkeit
dieser Anordnung von Verteilerarmen, wie beschrieben, ergeben.
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