DE2739179A1 - Metallisiertes fasermaterial - Google Patents

Metallisiertes fasermaterial

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DE2739179A1
DE2739179A1 DE19772739179 DE2739179A DE2739179A1 DE 2739179 A1 DE2739179 A1 DE 2739179A1 DE 19772739179 DE19772739179 DE 19772739179 DE 2739179 A DE2739179 A DE 2739179A DE 2739179 A1 DE2739179 A1 DE 2739179A1
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DE19772739179
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Harold Dipl Chem Dr Ebneth
Gisela Ermler
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    • H05ELECTRIC TECHNIQUES NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
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    • H05K9/0073Shielding materials
    • H05K9/0081Electromagnetic shielding materials, e.g. EMI, RFI shielding
    • H05K9/009Electromagnetic shielding materials, e.g. EMI, RFI shielding comprising electro-conductive fibres, e.g. metal fibres, carbon fibres, metallised textile fibres, electro-conductive mesh, woven, non-woven mat, fleece, cross-linked
    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06MTREATMENT, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE IN CLASS D06, OF FIBRES, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR FIBROUS GOODS MADE FROM SUCH MATERIALS
    • D06M11/00Treating fibres, threads, yarns, fabrics or fibrous goods made from such materials, with inorganic substances or complexes thereof; Such treatment combined with mechanical treatment, e.g. mercerising
    • D06M11/83Treating fibres, threads, yarns, fabrics or fibrous goods made from such materials, with inorganic substances or complexes thereof; Such treatment combined with mechanical treatment, e.g. mercerising with metals; with metal-generating compounds, e.g. metal carbonyls; Reduction of metal compounds on textiles

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Description

  • Metallisiertes Fasermaterial
  • Die Erfindung betrifft metallisiertes Fasermaterial und ein Verfahren zu dessen Herstellung Bei den bisher üblichen Verfahren zur Herstellung von metallisierten Fasern mit haft fester Metallschicht durch insbesondere stromlose Metallabscheidung werden die Fasern oder Fäden, bevor sie der stromlosen Metallabscheidung unterworfen werden, entölt, geätzt oder mechanisch aufgerauht. In der DT-OS 2 250 309 wird beschrieben, daß die Ätzvorbehandlung, wie sie bei Kunststoffen bekannt ist (Kunststoff-Galvanisierung, Eugen C.Leuze Verlag), unerläßlich ist, weil ohne Ätzvorbehandlung die Haftbeständigkeit der Metallschicht auf der Faser herabgesetzt ist und es unmöglich ist, eine metallisierte Faser vom praktischen Gebrauchswert zu erhalten. Polyacrylnitrilfasern werden z.B. mit Alkalihydroxyden als Xtzmittel behandelt oder gemäß der FR-PS 1 567 529 mit Chromschwefelsäure behandelt, um eine bessere Haftung der Metallschicht auf der Faseroberfläche zu erhalten. Weiterhin werden gemäß dem bekannten Stand der Technik stets die Fasern mit sauren ionogenen Sensibilisierungsbädern z.B. mit saurem Zinn-II-chlorid und sauren ionogenen Aktivierungsbädern z.B. mit Palladiumchlorid bei Temperaturen von 50-900C behandelt, um eine Aktivierung an der Oberfläche der Fasern zu erhalten, die eine nachträgliche Metallabscheidung bei erhöhten Temperaturen in sauren Metallisierungsbädern vorzugsweise bei 75°C und höheren Temperaturen mit Nickel oder Kupfer gewährleistet. Als Schutzüberzug gegen mechanische Beanspruchung wird die Metallschicht nach Lehre der FR-PS 1 567 529 anschließend mit Synthesekautschuk oder Silikonharz Uberzogen.
  • Es hat sich harusgestellt, daß die Haftfestigkeit und Abriebbeständigkeit der auf Chemiefasern abgeschiedenen Metallschicht überraschend hoch wird, wenn man poröses Fasermaterial mit einer Anzahl von Kavernen an der Oberfläche einsetzt und beispielsweise kolloidale Palladiumaktivierungsbäder und beispielsweise alkalische .B. ammoniakalische) Nickel- bzw. Kupferbäder bei Raumtemperatur verwendet.
  • Die Erfindung betrifft daher ein metallisiertes Fasermaterial oder Flächengebilde erhalten durch Metallisierung von Fäden oder Fasern oder Flächengebilden aus fadenbildenden synthetischen Polymeren mit einer Porosität von mindestens 10 % und einem Wasserrückhaltevermögen von mindestens 10 % bei einer Faserquellung, die geringer ist als das Wasserrückhaltevermögen.
  • Im folgenden werden zunächst solche Fäden und Fasern näher charakterisiert, die sich zur Herstellung des erfindungsgemässen metallisierten Fasermaterials eignen.
  • Es handelt sich dabei bevorzugt um Kern-Mantel-Struktur aufweisende hyinpdle Fäden und Fasern aus fadenbildenden, synthetischen Polymeren mit einer Porosität von mindestens 10 S und einem Wasserrückhaltevermögen von mindestens 10 1 bei einer Faserquellung, die geringer ist als das Wasserrückhaltevermögen.
  • Die Fäden und Fasern sind vorzugsweise trockengesponnen.
  • Die verwendeten Polymeren zur Herstellung der verwendeten Fäden und Fasern sind insbesondere normalerweise hydrophobe Polymerisate, wie beispielsweise Polyamide, insbesondere aromatische Polyamide, Polyester, Polyvinylhalogenide, vorzugsweise jedoch Acylnitrilpolymerisate, die zu mindestens 40 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt zu mindestens 85 Gew.-% aus Acrylnitrileinheiten aufgebaut sind.
  • Die Fäden und Fasern weisen bevorzugt eine Kern-rtntel-struktur auf.
  • Dabei wird unter Kern-Mantel-Struktur eine solche Struktur verstanden, bei der im Rasterelektronenmikroskop nach üblichen Techniken präparierte Proben (z.B. Gefrierbruch, Ionenätzung und Goldbedampfung) im Faserquerschnitt eine Kern-Mantel-Struktur erkennen lassen, wobei die im Kern erkennbaren Poren im Mittel deutlich größer sind als die Poren im Mantel. Der Mantel kann insbesondere kompakt erscheinen, d.h. er weist im wesentlichen keine Poren über 300 Å Durchmesser auf. Die Manteldicke an der Faseroberfläche wird bestimmt als der Abstand des Faseräußeren (von außen senkrecht nach innen schreitend) bis zu der Stelle, an der der geschilderte Strukturunterschied erkennbar wird.
  • Die verwendeten Fasern zeigen Faserquerschnitte, bei denen der Mantel einen Flächenanteil von 5 - 80 %, vorzugsweise 10 - 50 %, ausmacht. Der Porendurchmesser beträgt bisher 1/3 des Faden- bzw. Faserquerschnitts. Im speziellen weisen die Fäden und Fasern einen mittleren Porendurchmesser von max. 30 000 bis 50 000 g, vorzugsweise max. 4000 A, und ganz besonders bevorzugt max. 2000 i, auf, wobei die Poren im Kern untereinander ein durchgängiges System bilden (keine Inselporen), welches für Flüssigkeiten, beispielsweise Wasser, auch durch den Mantel durch Kavernen oder Poren zugänglich ist.
  • Es ist nämlich für die Wasseraufnahmefähigkeit der Fasern und Fäden von Bedeutung, daß die Aufnahme von Flüssigkeiten und insbesondere Wasser nicht nur durch die Faserschnittenden erfolgt, sondern auch direkt durch Kanäle ins mantel und Poren oder Kavernen an der Oberfläche, die mit den Poren im Innern verbunden sind und das Eindringen der Lösungen in das Innere der Faser erlauben.
  • Die Quellung der Fäden und Fasern ist vorzugsweise deutlich geringer als das Wasserrückhaltevermögen. Beispiel weise soll bei einem Wasserrückhaltevermögen von z.B.
  • 10 % die Quellung etwa 3 S nicht überschreiten. Selbst bei höherem Wasserrückhaltevermögen von beispielsweise 50 - 100 % sollte die Quellung etwa 10 % nicht überschreiten; bei einem Acrylnitrilcopolymerisat aus 94 S Acrylnitril, 5,5 % Acrylsäuremethylester und 0,5 S Natriummethallylsulfonat findet sich ein Quellwert Q von 2,5 S. Selbstverständlich ist das Ausmaß der Quellung abhängig von der chemischen Natur der Polymerisate. Es werden daher nur solche Polymerisate eingesetzt, deren Quellung ca. 10 % nicht übersteigt.
  • Die Porosität der zur Metallisierung eingesetzten Fäden beträgt mindestens 10 S und vorzugsweise mehr als 17 %.
  • Das Wasserrückhaltevermögen liegt vorzugsweise über 20 %.
  • Die zur Metallisierung eingesetzten Fäden und Fasern werden hergestellt, indem man nach eine an sich bekannten Trockenspinnverfahren eine Lösung verspannt, die neben dem Polyzieren und dem Spinnlösungsmittel 5 - 50 Gew.-%, bezogen auf Lösungsmittel und Polymerfeststoff, einer Substanz zusetzt, die für das zu verspinnende Polymere im wesentlichen ein Nichtlösungsmittel darstellt, die mit dem Spinnlösungsmittel und nicht mit Wasser oder einer anderen, das Polymere nichtlösenden Flüssigkeit, die als Waschflüssigkeit geeignet ist, gut mischbar ist und dafür Sorge trägt, daß diese in der Spinnlösung enthaltende Substanz während des Spinnprozesses nicht ausdampft und diese Substanz aus den gesponnenen Fäden anschließend auswäscht.
  • Bei der Verwendung von Acrylnitrilpolymerisaten kann die Hydrophilie der Fasern noch dadurch gesteigert werden, daß man Copolymerisate einsetzt, welche Comonomere mit hydrophilen Gruppen enthalten. Besonders geeignete Verbindungen sind beispielsweise Acrylsäure, Methacrylsäure, Methallylsultonsäure und ihre Salze sowie Acrylamide.
  • Als Spinnlösungsmittel kommen die zum Trookenspinnen bekannten Lösungsmittel in Frage, Z.B. Dimethylacetamid, Dimethylsulfoxid, N-Methylpyrolidon. vorzugsweise aber Dimethylformamid.
  • Die dem Spinnlösungsmlttel zuzusetzende Substanz muß folgende Bedingungen erfüllen: Sie muß sowohl mit dem Spinnlösungsmittel als auch mit Wasser bzw. einer anderen, als Waschtlüssigkeit geeigneten Flüssigkeit mischbar sein, vorzugsweise in Jedem Verhältnis mischbar, und sie muß für das verwendete Polymere im praktischen Sinne ein Nichtlösungsmittel sein, d.h. daß sich daß Polymere nicht oder nur in sehr geringem Umfange in dieser Substanz löst.
  • Solche Substanzen sind z.B. die ein- und mehrfach substitulerten Alkylether und -ester mehrwertiger Alkohole, wie beispielsweise Diäthylenglykolmono- oder -Dimethyl-, -äthyl- und -butyläther, Diäthylenglykol, Triäthylenglykol, Tripropylenglykol, Triäthylenglykoldiazetat, Tetraäthylenglykol, Tetraäthylenglykolmethyläther, Glykolätherazetate wie z.B. Butylglykolazetat. Ferner sind hochsiedende Alkohole wie 2-Xthylcyclohexanol, ester oder Katone odor sich Gemische solcher Verbindungen geeignet.
  • Vorzugsweise wird Glyzerin oder Tetraäthylenglykol verwendet. Ebenso lassen sich Feststoffe wie Zucher oder feste, mehrwertige Alkohole vorteilhaft verwenden.
  • In einer besonderen Ausführungsform wird Wasser in einer Menge von 2 - 25 Gew.% bezogen aur die Gesamtmischung, als Spinnlösungszusatz verwendet. In diesem Falle wird die Spinnmischung auf eine Temperatur eihitzt, die mindestens der Temperatur entspricht, bei der eine klare Lösung entsteht, und dann bei einer Temperatur versponnen, die oberhalb des Gelierungspunktes dieser Lösung liegt. Vorzugsweise betragen bei einem solchen Spinnprozeß die Schacht-und Lufttemperaturen maximal den Wert der Temperatur der Spinnlösung. Liegt das Mischungsverhältnis von Polymerfeststoff zu Wasser bei mindestens 4 : 1, so ist es vorteilhaft, wenn die Schacht- und Luftemperatur beim Spinnprozeß über der Spinnlösungstemperatur liegt.
  • Es ist weiterhin von Vorteil, Substanzen zu verwenden, die mit dem eingesetzten Spinnlösungsmittel keine azeotropen Gemische bilden, so daß sie wie im Falle DMF-Glyzerin oder DMF-Diäthylenglykolmlßchungen nahezu vollständig durch fraktionierte Destillation zurückgewonnen werden können.
  • Diese Substanzen werden dem Spinnlösungsmittel in Mengen von 5 - 50, vorzugsweise lo - 20 Gew.%, bezogen auf Lösung mittel und Feststoff, zugesetzt. Der obere Grenzgehalt an zumischbarer Substanz wird in der Praxis durch die Spinnbarkeit der Polymerlösung bestimmt. Je höher der Gewichtsanteil an zugesetzter Substanz zum Spinnlösungamittol ist, desto stärker wird die Porosität im Fuerkern und um so höher das Wasserrückhaltevermögen der Fäden, die aus derartigen Spinnlösungzgemischen hergestellt werden.
  • Um zur Metallisierung geeiqnete Fäden und Fasern mit möglichst hoher Porosität zu erhalten, wählt man die Spinnbehandlung so, daß möglichst wenig der zugemischten Flüssigkeit während des Trockenspinnprozesses im Spinnschacht verdampft bzw.
  • durch das verdampfende Spinnlösungsmittel mitgerissen wird.
  • Möglichst niedrige Spinnschachttemperaturen, die nur knapp oberhalb des Siedepunktes des zu verdampfenden Spinnlösungsmittels liegen, kurze Spinnsohächte und hohe Splnnabzüge und somit kurze Verweilzeiten im Spinnschacht, haben sich als äußerst vorteilhaft erwiesen. Die Spinnsohachttemperatur soll aus diesen Gründen maximal 800 C, vorzugsweise 5 - 300 C über der Siedetemperatur des verwendeten Spinnlösungsmittels liegen.
  • Durch diese Maßnahme bleibt der wesentliche Anteil (in der Regel etwa 9o «) der zugemischten Substanz im Spinnband bzw. in den Fäden. Er wird erst im bige der Nachbehandlung durch Auswaschen entfernt und die Faser in herkömmlicher Weise zur gebrauchsfertigen Faser weiterverarbeitet.
  • Der Waschprozeß der porösen Fasern kann bei Temperaturen bis zu looO C durchgefuhrt werden. Die Verweilzeit sollte mindestens lo Sekunden betragen, um die zugesetzte Substanz gut auzuwaschen.
  • Bei dem Waschprozeß hat es sich ferner als zweckmäßig erwiesen, die Faserbänder oder -fäden nur unter schwacher Spannung bzw. bei geringer Schrumpfzulassung zu halten, um die Entfernung der zugesetzten Flüssigkeit zu maximieren.
  • Die weitere Nachbehandlung der Faserbänder oder -fäden vor der Metallisierung kann nach den in der Technik üblichen Nachbehandlungsschritten - Präparieren, Kräuseln, Trocknen, Schneiden -vorgenommen werden, wobei die Trocknungsbedingungen der Faser einen weiteren Einfluß auf die Hydrophilie ausüben.
  • Möglichst milde Trocknungsbedingungen von maximal 1600 C, vorzugsweise 110 - 1400 C, und kurze Verweilzeiten von maximal von 2 - 3 Minuten im Trockner führen zu Kern-Mantel-Fasern mit hoher Porosität und hohem WasserrUckhaltevermögen.
  • Eine weitere Möglichkeit, die zur Metallisierung geeigneten Fäden und Fasern herzustellen, besteht darin, daß man in an sich bekannter Weise eine Polymerlösung nach einem Trockenspinnprozeß verspinnt, wobei man die Fäden unmittelbar nach deren Austritt aus der Spinndüse, spätestens aber zu einem Zeitpunkt, wo die Fadenverfestigung noch nicht abgeschlossen ist, mit Wasserdampf oder dem Dampf einer anderen, die Fäden koagulierenden FlUssigkeit in BerUhrung bringt.
  • Dieses Spinnverfahren ist im Prinzip ein herkömliches Trockenspinnverfahren, vorzugsweise aus stark polaren organischen Lsungsmitteln wie Dimethylformamid, Dimethylacetamid und Dimethylsulfoxid. Es können aber auch Mischungen aus Polymeren, Spinnlösungsmittel und Nichtlöser für das Polymere,wie sie oben beschrieben worden sind, versponnen werden.
  • Für diese Verfahrensweise geeignete Dämpfe zur Koagulation der noch nicht verfestigten Fäden sind neben Wasserdampf alle Dämpfe von Substanzen, die für die versponnenen Polymerisate, insbesondere Acrylnitrilpolymerisate, ein Nichtlösungsmittel darstellen, wie beispielsweise im Falle von Acrylnitrilpolymerisaten, ein- und mehrfach substituierte Alkyläther und -ester mehrwertiger Alkohole, wie Diäthylenglykol, Triäthylenglykol, Tripropylenglykol, Triäthylenglykoldiazetat, Tetraäthylenglykol, Glykolätherazetate, Ferner sind Alkohole wie 2-Äthylcyclohexanol, Glyzerin, Ester oder Ketone oder Gemische,z.B. aus Xthylenglykolazetaten, geeignet. Besonders bevorzugt sind neben Wasser solche Substanzen, die sich leicht verdampfen lassen, deren Flammpunkt hoch liegt und deren Brennbarkeit gering ist, beispielsweise Methylenchlorid und Tetrachlorkohlenstoff.
  • Je nach Ort und Intensität der Dampfeinblasung auf die Polymerfäden sowie den thermischen Bedingungen im Spinnschacht lassen sich sowohl die Querschnittsstruktur als auch die Breite der Mantelfläche und die Hydrophilie der Fäden steuern. So erhält man immer dann Kern-Mantel-Fasern mit runden bis kreisförmigen Querschnittsformen und sehr dünner Mantelfläche von maximal ca. 25 % der gesamten Querschnittsfläche und einem extrem hohen Wasserrückhaltevermögen von ca. 60 ß und mehr, wenn man die Verspinnung bei niedrigen Schachttemperaturen von maximal 140° C, vorzugsweise von 20 - 1200 C, durchführt.
  • Bei höheren Schachttemperaturen, vorzugsweise oberhalb 1600 C, erhält man Kern-Mantel-Fasern mit ovalen bis trilobalen Querschnittsformen und Wasserrückhaltewerten von ca. 20 - 60 p, wobei die Manteifläche ca. 60 ffi der gesamten Querschnittsfläche ausmachen kann.
  • Die Dicke und somit die Saumbreite der Manteltläche läßt sich nach dieser Verfahrensweise durch die Wahl des Verhältnisses von Luft zu Dampfgemisch derart steuern, daß bei hohem Dampf und niedrigen Luftmengen überwiegend Kern-Mantel-Fasern mit großer Saumbreite der Mantelfläche, die bis zu 80 % der gesamten Querschnittsfläche ausmachen kann, erzeugt werden.
  • Setzt man nur wenig Dampf im Verhältnis zur Luftmenge ein, so erhält man umgekehrt Kern-Mantel-Fasern, die sich mehr und mehr der beim Trockenspinnprozeß üblichen Hantelform nähern und die ein entsprechend niedrigeres Wasserrückhaltevermögen aufweisen, wobei die Saunibreite des Mantels zunehmend geringer wird.
  • Um eine zu starke Kondensation von Wasserdampf und Lösung8 mittelgemischen im Spinnschacht zu vermeiden, hat sich eine Schacht temperatur von über 100° C, vorzugsweise 105 -1400 C, bei möglichst kurzen Schachtlängen, beispielsweise von 1 m Länge, als optimal erwiesen.
  • Um bei den zur Metallisierung geeigneten Fäden die Mindestporosität von 10 % zu erhalten, setzt man bei Anwendung des Herstellungsverfahrens, bei dem dem Spinnlösungsmittel Nichtlöser zugesetzt wird, diesen in einer Menge von mindestens lo Cew., bezogen auf Polymerfeststoff, zu, trägt während des Spinnprozesses dafür Sorge, daß der Nichtlöser im wesentlichen nicht verdampft und behandelt die erhaltenen Fäden thermisch so schonend nach, daß die entstandenen Poren nicht kollabieren.
  • Das Wasserrückhal tevermöclen von mindestens 10 % ergibt sich bei den auf die beschriebene Weise hergestellten Fasern, wenn die Porosität mindestens lo % beträgt.
  • Die Auswahl der Polymeren erfolgt in der Weise, daß die Quellung dieser Polymeren in Wasser ca. lo ß nicht übersteigt.
  • Dadurch wird gewährleistet, daß das WasserrUckhaltevermögen im wesentlichen nicht durch die Wasseraufnahme durch das Polymerisat selbst, sondern durch die Porenstruktur bewirkt wird.
  • Die zur Metallisierung geeigneten Fäden und Fasern haben mittlere Porendurchmesser von höchstens 10000 i. Die Porengröße kann beeinflußt werden durch die Spinn- und Nachbehandlungsbedingungen. Bei dem beschriebenen Verfahren unter Zusatz von Nichtlösern werden bei Zusatz von hochsiedenden Nichtlösungsmitteln wie Glyzerin oder Tetraäthylenglykol Porengrößen von etwa 4000 2 erhalten, wenn die Schachttemperatur ca. 180° C und die Lufttemperatur etwa 3500 C beträgt.
  • Kleinere Poren werden erhalten, wenn die Schacht- und Lufttemperaturen abgesenkt werden. Mittlere Porengrößen von unter etwa 2000 A erhält man, wenn die Schacht- und Lufttemperaturen unterhalb des Siedepunktes des verwendeten Spinnlösungsmittels liegen.
  • Durch die genannten Verfahrensweisen werden im Kern kanalnetzartig miteinander verbundene Poren erzeugt, die ein durchgängiges System bilden, wobei gleichzeitig der Mantel eine Struktur aufweist, die den Durchtritt von Wasser zum Kern ermöglicht.
  • Die Saumbreite des Mantels lßt sich abgesehen von der oben bereits beschriebenen Möglichkeit in folgender Weise beeinflußen: Je höher der Polymerfeststoffgehalt im Verhältnis zum eingesetzten Nichtlöser ist, desto größer wird die Saumbreite des Mantels.
  • Im einzelnen läßt sich eine gewünschte Saumbreite durch einfache Vorversuche leicht festlegen.
  • Die zu metallisierenden Fasern weisen Differenzbeträge der Feuchteaufnahmen bei verschiedenen Luftfeuchtengraden auf.
  • Günstig ist es, die Feuchteaufnahmen bei 65 S und 95 % relativer Luftfeuchte bei jeweils 200 zu vergleichen.
  • Das Ausmaß der Feuchtesuftahme wird insbesondere durch die Größe der Poren und/oder durch Zusätze zur Faser beeinflußt. Die Feuchteaufnahme läßt sich steigern, besonders durch die Erzeugung kleiner Poren mit mittleren Porendurchmessern von höchstens etwa looo 2 und durch Verwendung von Polymerisaten, die hydrophile Comonomere copolymerisiert enthalten bzw. durch Zusätze hydrophiler Natur zu den Fasern. Diese Zusätze können entweder im Zuge des Herstellungsverfahrens in die Fuern eingebracht werden oder in einem der Nachbehandlungaschritte eingelagert werden.
  • Insbesondere erhält man einen Wert Delta-FA von Ueber 3 j, wenn der Porenvolumenanteil der Poren mit Porendurchmessern von weniger als 500 Å mindestens 30 mm3/g Fasern beträgt, Die Bestimmung der im vorgehenden mehrfach erwähnten physikalischen Größen wurden wie nachstehend beschrieben ausgeführt. Diese Meßmethoden beziehen sich auf gefärbte bzw.
  • blindgefärbte von Präparation befreite Fasern, Garne oder Textilflächengebilde.
  • Meßmethoden: Quecksilber-Dichte-Bestimmmung(# Hg) Nach Ausheizen der Probe bei 500 C unter Vakuum (10-2 mbar) wird die Hg-Dichte (mittlere scheinbare Dichte) durch Volumenmessungen in Quecksilber bei einem ueberdruck von lo bar festgestellt.
  • Helium-Dichte-Bestimmung(# He) Nach Ausheizen der Probe bei 500 C unter Vakuum (lo 2bar) wird die Helium-Dichte ("wahre Dichte") durch Volumenmessung in Helium mit einem Gasvergleichspyknometer festgestellt.
  • Definition der Porosität (P) Flotations-Dichte-Bestimung Man wiegt mehrere trockene Faserstränge auf 0,1 mg genau (m1) und taucht sie dann in Wasser mit der Dichte f H20 Nach 5 Minuten wird das Gewicht der Faserstränge in Wasser von 200 C ermittelt (m2); die Flotationsdichte (nach 5 Minuten) ergibt si Definition der Kern-Mantel-Struktur Im Rasterelektronenmikroskop nach üblichen Techniken - mit Gefrierbruch, Ionenäntzung und Goldbedampfung-präparierte Proben lassen im Fasserquerschnitt eine Kern-Mantel-Struktur erkennen, dadurch gekennzeichnet, daß die im Kern erkennbaren Poren im Mittel deutlich größer sind als die Poren im Mantel. Der Mantel kann insbesondere kompakt erscheinen, d.h. im wesentlichen keine Poren über 300 Å Durchmesser aufweisen.
  • Die Manteldicke an der Faseroberfläche wird bestimmt als der Abstand des Faser-Äußeren (von außen senkrecht nach innen schreitend) bis zu der Stelle,an der der geschilderte Strukturunterschied erkennbar wird.
  • Bestimmung des Wasserrückhaltevermögens (WR): Das Wasserrückhaltevermögen wird in Anlehnung an die DIN-Vorschrift 53 814 (vgl. Melliand Textilberichte 4 1973, Seite 350) bestimmt.
  • Die Faserproben werden 2 Stunden in Wasser getaucht, das o,l ffi Netzmittel enthält. Danach werden die Fasern lo Minuten zentrifugiert mit einer Beschleunigung von lo ooo m/sec und die Wassermenge gravimetrisch annittelt, die in und zwischen den Fasern zurückgehalten wird. Zur 3estimmung des Trockengewichtes werden die Fasern bis zur Feuchtekonstanz bei 1050 C getrocknet. Du Wasserrückhaltevermögen (WR) in Gewichtsprozent ist: mr = Gewicht des feuchten Fasergutes mtr = Gewicht des trockenen Fasergutes.
  • Bestimung des mittleren Porendurchmessers d: Aus der Porosität P und der inneren Oberfläche 0 nach der 1-Punkt-BET-Methode-mit Stickstoff (Ausgangsdruck 1 atü, Sorptionstemperatur die des flüssigen Stickatoffes) rmittelt.
  • Außerdem wurden elektronenmikroskopische Aufnahmen von kontrastierten Dünnschnitten und rasterelektronenmikroskopischen Bruchflächen zur Charakterisierung der Porenstruktur herangezogen; die optisch beobachteten Porendurchmesser sind im allgemeinen größer als der oben ermittelte Wert d.
  • Bestimmung der Feuchteauftahme (pa): Nach Trocknung bei 500 C/o,l Torr mit N2-Spülung bis zur Gewichtskonstanz wird das Trockengewicht der Probe in einer Vakuumwaage auf + 0,2 mg genau bostlmmt. Unter rortlaurender Einspeisung und Absaugung von Wasserdampf (20° (FA); C) wird ein Wasserdampf-Druck eingestellt, der 65 ffi relativer Luftfeuchte entspricht. Nach Gewichtskonstanz wird das Proben gewicht erneut ermittelt: = Gewicht der feuchten Probe mtr = Gewicht der trockenen Probe.
  • Anschließend werden analog Messungen bei sukzessiv höheren Wasserdampfdrucken durchgeführt.
  • Bestimmung der Porenfüllung mit Wasser <F): Die Porenfüllung wird durch Vergleich der Quecksilber-Dichte # Hg mit der Flotationsdichte #F in Wasser nach 5 Minuten Faser-Tauchzeit ermittelt, wobei die Flotationsdichte gravimetrisch ermittelt wird.
  • Bestimung der Polymer-Quellung: Von unporösem trockenem Polymeren(z.B.Fäden) wird die Feuchteaufnahme von 0 bis 95 % relativer Luftfeuchte ermittelt und auf loo % Luftfeuchte extrapoliert (FA 100). Die Gowichtszunahme entspricht der Volumen-Quellung Q in Prozent: Q = FA100.# Hg/1 g/cm 3 Bei Polymeren mit hydriophilen Comonomeren kann Q von der wahren Volumenquellung abweichen. Trotzdem wird Q zur Kennzeichnung des quellverhaltens herangezogen.
  • Bestimmung der Manteldurchlässt£keit für Wasser Dazu wird das Wasserrückhaltevermögen mit folgenden Änderungen gemessen: Die trockenen Fäden werden durchgehend als Schlaufe in Wasser getaucht, ohne daß Faserenden benetzt werden. Dadurch erfolgt die Wasseraufnahme ausschließlich durch den Faser-Mantel. Anschließend wird - wie bei der Messung des Wasserrückhaltevermögens beschrieben - mit dem benetzten Strangteil weiter verfahren. Der Mantel ist durchlässig, wenn nach 5 Minuten Benetzung sich hier ein Wasserrückhaltevermögen von über 20 % des ursprünglichen Wasserrückhaltevermögens WR einstellt.
  • Bestimmung der Arrcbgängigkeit des Porensystems Zu diesem Zweck werden die porösen Kern-Mantel-Fasern wie folgt präpariert: In mehreren Bädern wird Wasser in den Poren der Fasern gegen ein Intermedium ausgetauscht und dieses Intermedium in einer nachfolgenden Konzentrationsreihe durch das eigentliche Einbettungsmittel - ein Epoxidharz - ersetzt. Die Wasseraufnahme, Entwässerung und Einbettung läuft unter Vakuum ab, um Gaseinschlüsse aus dem Faserinneren zu entfernen und eine optimale Füllung der Hohlräume zu erreichen. Die eingebetteten Fasern werden auf dem Kryomikrotom bei einer Objekttemperatur von - looO C geschnitten und die Dunnschnitte anschließend kontrastiert.
  • Im transmissionselektronenmikroskopischen Bild hebt sich das in den Hohlräumen und rund um die Faser abgelagerte Einbettungsmittel dunkel von der eigentlichen Fasermatrix ab und kennzeichnet sowohl die Durchgängigkeit des Porensystems rur Flüssigkeiten als auch die des Mantels.
  • Die oben beschriebenen und definierten Fasern oder Fäden sind für die Herstellung von metallisiertem Fasermaterial als Ausgangsmaterial in hervorragendem Maße geeignet. Eine Ätzung oder mechanische Vorbehandlung z.B. Aufrauhen zur Erzielung von Oberflächenkavernen oder -unregelmäßigkeiten ist nicht mehr notwendig.
  • Metalle, die zur chemischen Abscheidung auf dem oben beschriebenen Fasermaterial verwendet werden, sind Nickel,Cobalt Kupfer, Gold, Zinn, Blei, Silber usw., wobei im Hinblick auf technische Eignung besonders Nickel und Kupfer herangezogen werden. Als besonders günstig haben sich alkalische (ammoniakalische) Kupfer bzw. Nickelbäder erwiesen, da man hier eine weniger heftige Metallabscheidung verbunden mit einer geringeren Wasserstoffgasentwicklung beobachtet. Die elektrischen Oberflächenwiderstände des metallisierten Fasermaterials liegen bei 101 # bis max. 102# (gemessen bei 23°C und 50 % rel. Feuchte gemäß DIN 54 345).
  • Der erfindungsgemäß auf das beschriebene Fasermaterial mit poröser Struktur und Oberflächenkavernen aufgebrachte, dünne Metallfilm haftet wegen der porösen Oberfläche der Chemiefaser sehr fest auf dem Grundmaterial, verleiht diesem gute elektrische Eigenschaften bei z.B. hoher Leitfähigkeit, geringen Oberflächen- und Durchgangswiderstand und einen äußerlich metallischen Charakter. Bei der Verwendung eines Gestrickes oder eines Gewebes aus solchem Fasermaterial zeigt es sich, daß durch die Metallisierung eine Haftung oder bleibende Verbindung zwischen den Einzel fasern nicht vorliegt, sondern das Textil bzw. die Stapelfaser bleibt als metallisiertes Individuum erhalten. Eine für elektrische Zwecke ausreichende Metallisierung ist gewährleistet. Durch Einhalten einer gewissen Mindestdicke der Metallschicht werden Voraussetzungen geschaffen, die eine textile Weiterverarbeitung der Fasern oder Filamentgarne gewährleisten.
  • Die Haftfestigkeit einer beispielsweise Nickelschicht ist so hervorragend, daß bei einer 10-maligen Wäsche, jeweils 300C 30 Minuten lang mit Sp?jlung'die Metallschicht sich nicht von der Faser löst und der Oberflächenwiderstand praktisch kaum ansteigt.
  • Man beobachtet z.B. Oberflächenwiderstände von 2 . 101 Ohm und nach der 10. Wäsche von 3 . 102 Ohm. Selbst nach einer sogenannten Blindfärbung steigt der Oberflächenwiderstand auf nur 104# an.
  • Im allgemeinen ist eine Metallschichtdicke von 0,01 - 1,3 /um zur Erstellung einer geschlossenen Metallschicht ausreichend.
  • Dieser dünne Metallfilm kann chemisch oder elektrisch auf bekannten Wege weiter verstärkt werden. Im letzten Fall können alle bisher bekannten, aus wäßriger Lösung abscheidbaren Metalle aufgetragen werden. Die gute Leitfähigkeit der metallisierten Fasern, Gewebe und Gestricke gestattet es, diese für verschiedene, elektrisch interessante Einsatzgebiete zu verwenden.
  • Anwendungsgebiete: a) Für Flächenheizelemente Eine mit einem Oberflächenwiderstand ROT von ca. 101 < nach DIN 54 345 mit Nickel metallisierte, textil-elastisch gebliebene Strickprobe wurde mit Leitsilberkontakten versehen und, wie in der anliegenden Kurve (Fig. 1) zu sehen, mit elektrischem Strom beschickt. Die Wärmeabgabe in Abhängigkeit zu Leistung kann aus dem Kurvenbild entnommen werden. Überraschend ist der fast lineare Verlauf der Kurve.
  • In der Kurve ist unter A die Temperaturzunahme in °K, unter B die Leistungsaufnahme in Watt und unter C die Leistungsaufnahme in Watt/cm2 gegenüber der Spannung in Volt aufgetragen.
  • Dieses Material ist das ideale Flächenheizelement für Wandheizungen, Sicherheitsheizungen im textilen Sektor z.B. heizbare Hausschuhe, Heizkleidung u.a. mehr.
  • b) Antistatisch ausgerüstete Kleidung In gewissen Sonderfällen ist bei besonders trockenen Klimata beim Arbeiten mit hybriden Gemischen nötig, für textile Kleidung, Filtertücher usw. einen extrem niedrigen Oberflächenwiderstand zu besitzen, um Explosionsgefahren zu vermeiden. Elastisch gestrickte oder entsprechend luftdurchlässig eingestellte Gewebe behalten im Prinzip ihre textiltechnologischen Eigenschaften bei einem Oberflächenwiderstand von ca. 101 bis 102#, einem Durchgangswiderstand von 40#.cm² und einem spezifischen Durchgangswiderstand von 2000 J. cm. Letzteres entspricht in etwa der elektrischen Leitfähigkeit von Metallen. Überraschend ist, daß eingearbeitete Gummibänder oder Gummm fäden nicht metallisiert werden und ihre gummielastischen Eigenschaften nach dem Metallisierungsprozeß praktisch nicht verloren haben.
  • c) Elektromagnetische Abschirmungen Da die oben beschriebenen Fasern nicht nur mit Nickel (oder Nickel-Cobaltkombinationen) sondern auch mit Kupfer metallisiert werden können, ist es möglich, elektromagnetische Ab innigen von Räumen gegenüber Abhöreinrichtungen in einer Kombination von verkupferten und vernickelten Wandbespannungen durchzuführen.
  • Auch können Geräte auf einfache Weise gegen Fremdwellen und Störfrequenzen abgeschirmt werden.
  • Abschirmung vernickelter Flänchegebilde auf porösen Polyacrylnitrilfasern (Gestrick) und Acrylnitrilfilamentgarn (Gewebe) An den beiden Stoffmustern wurde die Magnetisierung einer Probe mit 6,3 mm Breite und 19 mm Länge bei äeßeren Magnetfeldern von 1000 Oe bzw. 3500 Oe parallel ("#") und senkrecht ("#") zur Stoffoberfläche gemessen. Diese Werte wurden zur Ermittlung der effektiven Schichtdicke Deff ("Abschirmwirkung") durch die entsprechenden Werte von Ni- und MU-Metall dividiert. Die Magnetisierung entspricht in diesem Fall einer Schichtdicke von 0,2 um Nickel.
  • Tabelle 1
    Maxim. Feld α# αα Deff#(Ni) Deff#(Ni) Deff#(MU-M) Deff#(MU-M)
    [Oe] [Gm³] [Gm³] (#um) (#um) (#um) (#um)
    1000 0,145 0,126 0,20 0,17 0,16 0,14 (Gestrick)
    3500 0,163 0,140 0,22 0,19 0,185 0,16
    1000 0,116 0,115 0,16 0,16 0,13 0,13
    3500 0,126 0,126 0,18 0,18 0,14 0,14 Gewebe
    1000 213 - Nickel
    3500 218 -
    1000 49,7 -
    3500 43,9 - MU-Metall
    Der Name ist eine Verstünunelung von u-Metall", d.h. von Metall mit hohem "/u", d.h. hoher magnetischer Permeabilität (arc4000) und damit hoher Abschirmwirkung gegen magnetische Fehler. Die übliche Zusammensetzung solcher bekannter Metalle ist: 76 % Ni, 17 % Fe, 2 % Cr, 5 B Cu und 0,1 % C.
  • Das Metall wird nach dem Glühen bei ca. 6000C sehr schnell abgekühlt.
  • d) Im Teppichsektor werden Metallfasern, Ruß enthaltende Fasern u.a. auch in gewissen prozentualen Mengen in Kombinationen mit Polyamidspinnfasern eingesetzt, um einen Teppichboden mit niedriger elektrostatischer Aufladung zu erhalten. Bekanntlich erhält die auf einem nicht ausgerüsteten Teppichfußboden laufende Person eine elektrostatische Aufladung, die beim Berühren geerdeter Gegenstände sich in Form eines unangenehm empfundenen wsog. elektrischen Schlages" bemerkbar macht. Beimischungen solcher metallisierter Fasern verringern die Aufladbarkeit der begehenden Personen. Solche Teppichfußböden sind gesucht in Computerräumen, Büros und überall dort, wo eine niedrige relative Luftfeuchtigkeit herrscht.
  • e) Mikrowellen-Absorption in Transmission Metallisierte textile Flächengebilde, wie Gestricke, Gewebe, Faservliese wurden mit ca. 0,2,um Kupfer bzw. Nickel versehen und im Frequenzbereich von 1,7-24,5 GHz auf ihre Absorption durch Messung der Transmission unter Verwendung linear polarisierter Mikrowellenstrahlung untersucht. Neben der Messung bei senkrecht einfallender Strahlung (Zeile a) wurden Messungen bei 300Einfallswinkel (Zeile b) vorgenommen.
  • Tabelle 2 Absortion durch vernickelte bzw. verkupferte Textilien (Werte in db)
    Probe 1,7-2,4 GHz 7-8 GHz 11-12 GHz 23-24,5 GHz Probenbezeichnungen
    Einfallswinkel 0° 1 a 9,0 (14,0) 10,9 12,0 12,2 (28,5) vernickeltes Gestrick
    30° b 12,3 13,5 14,1 (31,0) mit 0,2 #um Nickel
    gespant#E-Vekt. 1 a 13,0 (17,0) 10,2 (28,5)
    S b 11,7 (31,5)
    gespannt#E-Vekt. 2 a 10,0 (17,0) 14,0 (31,2)
    S' b 15,5 (34,0)
    2 a (22,5) (31,1) 11,8 (33,5) vernickeltes Gestrick
    mit 0,15#um Nigkel
    b (24,5) (33,1) 13,5 (35,0)
    a 11,8 (34,0)
    b 13,6 (37,5)
    a 12,3 12,0 13,2 (32,2) Vernickelte Spinn-
    3 b 13,8 13,4 14,8 (34,5) fasern
    a 10,5 (33,8)
    S b 12,5 (37,5)
    a 18,3 (36,8) mit einer Schicht-
    dicke von ca.
    S' b 19,2 (39,0) 0,1#um
    Fortsetzung
    4 a 15,0 (20,0) 4: Verkupfertes Gestrick mit
    ca. 0,2 µm Kupfer
    s a 24,5 (28,0)
    s' a 15,0 (28,0)
    5 a 28,0 (37,0) 5: Vernickeltes Filter-
    vlies mit einem Ge-
    wicht von ca. 470 g
    m2
    und 0,25 µm Nickel
    1 Gestrick um ca 30 % gedehnt.
  • 2 Gestrick sehr wenig gedehnt.
  • Werte in Klammern: E-Vektor parallel zu den Strickrippen.
  • Mechanische Spannung des Gestricks in beiden Achsen (S,S') ergibt Absorptionsunterschiede.
  • Mögliche technische Anwendungen dürften als Strahlenschutzkleidung für intensive elektromagnetische Strahlen im Hochfrequenz- und Mikrowellenbereich liegen.
  • Neben dem metallisierten Fasermaterial betrifft die Erfindung ein Verfahren zu dessen Herstellung, das darin besteht, daß man bevorzugt Kern-Mbntel-S u ktur aufweisee Fäden oder Fasern aus fadenbildenden synthetischen Polymeren mit einer Porosität von mindestens 10 % und einem Wasserrückhaltevermögen von mindestens 10 % bei einer Faserquellung, die geringer ist als das Wasserrückhaltevermögen, metallisiert.
  • Beschreibung der allgemeinen Form der Metallisierung Die Verwendung von kolloidaler Palladium unter Anwesenheit von Zinn-II-Ionen im sauren Medium (sog. 1-Stufensystem) als Katalysatorsystem hat sich gegenüber dem sog. 2-Stufensystem als Vorteil beim Metallisieren von den beschriebenen Chemiefasern erwiesen.
  • Unter dem 2-Stufenverfahren versteht man die Behandlung der Fasern zuerst mit saurem Zinn-2-chlorid (sog. Sensibilisierung) und anschließender Behandlung des Gutes in einem sauren Palladiumchloridbad (sog. Aktivierung) nach jeweiligem Zwischenspülen.
  • Die Modellvorstellung der kolloidalen Palladiumaktivierung dürfte wie folgt sein: Das kolloidale Palladiumbad enthält neben Zinn-IV-Ionen auch Zinn-II-ionen, die immer in einem Verhältnis zueinander stehen müssen (siehe Cohen R.L., Meek R.L., West K.W., Plating and Surface Finishing, May 1976, 52 - 55 und Matijevic E., Poskanzer A.M. £ Zuman P., Plating and Surface Finishing, October 1975, 958 - 965). Die Partikel sind im Schwebezustand um das metallische Palladium (wahrscheinlich eine Palladium 0,86 Zinn-O,14-Legierung), das durch Reduktion von Palladiumionen durch Zinn-II-ionen entstanden ist, und die stark salz saure Lösung schwarzbraun färbt. Daneben bildet sich kolloidale Zinnsäure mit absorbiertem Zinn-IV-oxichlorid und Zinn-IV-ionen. Die Zinnsäure wirkt als Schutzkolloid für das metallische kolloidale Palladium. Das Zinn-IV-oxichlorid wirkt als Flockungsschutzmittel zur Stabilitätserhöhung des gesamten kolloidalen Palladiumbades. Der pH-Wert soll immer mit Hilfe von sauberer konzentrierter Salzsäureß 1 sein, ein Überschuß an Zinn-II-ionen ist aufrecht zu halten.
  • Nach der Aktivierung, d.h. maximal zweiminütiges Verweilen des Gutes in der stark salzsauern kolloidalen Palladiumlösung bei Raumtemperatur wird in Wasser (bei 20°C) gespült, wobei die Chlorionenkonzentration und Säure der Lösung sehr stark vermindert wird. Dies hat zur Folge, daß Zinnhydroxid gebildet wird, das das kolloidale metallische Palladium umhüllt.
  • Nach zweimaligem Spülen in Wasser zu je 30 Sekunden (zur Entfernung überschüssigen Aktivators) wird 2 Minuten lang in 5 O Schwefelsäure (oder auch 20 % Salzsäure oder auch 5 % Natriumlauge oder auch 10 % Sodalösung) bei ca. 200C getaucht. Die Säure bzw. Base löst das Zinnhydroxid auf und legt die metallischen Palladiumkeime, die sich an der Faseroberfläche oder in den Poren und Kanälen der Faser befinden, frei. Damit wird die Oberfläche aktiviert für die nachfolgende Metallabscheidung. Anschließendes zweimaliges Spülen in Wasser bei 200C zu je 30 Sekunden spült überschüssige Zinnsäure weg. Dieser schnelle Gang ist notwendig, um frisch gebildetes Zinnhydroxid beschleunigt auflösen und entfernen zu können. Zu altes Zinnhydroxid geht irreversibel in Zinn-IV-oxid über unter Dehydratisierung und kann nur schwer mit Säuren oder Alkali von der Faseroberfläche entfernt werden.
  • Nach diesem Spülen gibt man die Proben bei 18-30°C in ein alkalisches Metallisierungsbad, um wahlweise Nickel, Kupfer usw. niederzuschlagen.
  • Ein Beispiel eines alkalischen Nickelbades ist wie folgt zusammengesetzt: 1) 3,2 kg NiSO2.7H20 3,4 kg NaH2P02.H20 10 1 CH3COOH 25 1 NH3 Man arbeitet bei 20 - 30°C, anfänglich mit ruhendem Gut; nach ca. 30 Sekunden, wenn die Reaktion unter Gasentwicklung angesprungen ist, unter leichter Warenbewegung.
  • Der pH soll im Bereich 8,5-10, vorzugsweise zwischen 8,8 und 9,8 liegen. Mit Zugabe von Ammoniak konz. kann der pH-Wert beim Unterschreiten von 8,7 wieder eingestellt werden, um das Nickelbad stabil zu halten.
  • Ein Beispiel eines ionogenen sauren Nickelbades hat die folgende Zusammensetzung 2) NiC12.6H20 113,4 g NaH2P02 .H20 36,9 g Natriumzitrat 36,9g deionisiertes Wasser bis auf 3,9 1 Man arbeitet bei 75 - 900C und pH 5 unter leichter Warenbewegung.
  • Ein Beispiel für die chemische Verkupferung: Bekannte Lösungen, aus denen Kupfer abgeschieden werden soll, können wie folgt zusammengesetzt sein: 1) Rochellesalz (KNa-tartrat KNaC4H406.4H20) 170 g NaOH 50 g Kupfersulfat CuSO4. 5H20 35 g deionisiertes Wasser bis auf 1 Liter mischt man mit 37 Gewichtsprozent Formaldehyd.
  • Für Fasermaterial auf Polyacrylnitrilbasis gilt z.B. das folgende Behandlungsschema: Arbeitsgang Temperatur Behandlungszeit Aktivieren 220C 30" bis 2' Spülen 2 x bei 220C jeweils 15" bis 30" Ansäuren mit 5 S bei Schwefelsäure oder Be- e handeln in 5 S Natronlauge Spülen 2 x 220C jeweils 15 bis 30" Abscheiden von Nickel bzw. Kupfer im alka- 0 lischen Bade bei 22º 30" bis 7' und mehr je nach gewünschter Schichtdicke Nach etwa 5' Behandlung befindet sich eine Nickelschicht von 0,2/um auf der Faseroberfläche.
  • Zur Prüfung der metallisierten Fäden oder Fasern werden folgende Methoden verwendet: Blindfärbung: Man gibt die metallisierte Probe in ein Gefäß mit Essigsäure, die einen pH von 4,8 besitzt. Anschließend erhitzt man die Essigsäure mit der Probe bis zum Sieden. Vom Beginn des Siedens an kocht man 1 Stunde. Dann läßt man abkühlen, entnimmt die Probe, wäscht einmal die Probe, trocknet und mißt nach dem Trocknen und Klimatisierung bei 230C und 50 % r.F. die Veränderung des Oberflächenwiderstandes.
  • Wäschen: Man gibt die metallisierte Probe in ein Gefäß, daß 5 g/l Emulgator im Wasser enthält und wäscht bei 300C 30 Minuten lang in einer Waschmaschine. Nach jeder Wäsche, Trocknung und Klimatisierung bei 230C und 50 % r.F. wird die Probe gemessen.Nach der 10. Wäsche wird die letzte Messung des Oberflächenwiderstands vorgenommen.
  • Beispiel 1: 19.9 kg DMF wurden mit 4,8 kg Glyzerin in einem Kessel unter Rühren vermischt. Anschließend wurden 5,1 kg eines Acrylnitrileopolymerisates aus 93,6 % Acrylnitril, 5,7 P Acrylsäuremethylester und o, 7 % Natriummethallylsulfonat unter Rühren zudosiert1 1 Stunde lang bei 800 C gerührt, filtariert und die fertige Spinnlösung in einem Spinnschacht in an sich bekannter Weise aus einer 180-Loch-Düse trockenversponnen.
  • Die Schachttemperatur betrug 1600 C. Die Viskosität der Spinnlösung, welche eine Feststoffkonzentration von 17 % aufwies und die einen Glyzeringehalt von 15,7 Gew.%, bezogen auf DMF + Polyacrylnitrilpulver, besaß, betrug 85 Kugelfall sekunden. Zur Viskositätsbestimmung mit der Kugelfallmethode vergleiche: K. Jost Rheologica Acta Band 1, Nr.2-3 (1958), Seite 303. Das Spinngut vom Titer 1700 dtex wurde auf Spulen gesammelt und zu einem Band vom Gesamttiter 102'000 dtex gefacht. Nach Verlassen des Spinnschachtes waren noch 14,1 Gew.% Glyzerin im Spinnband.
  • Der Glyzeringehalt im Spinnband wurde durch gaschromatographische Analyse bestimmt. Das Faserkabel wurde anschliessend in kochendem Wasser 1 : 3,6-fach verstreckt, in siedendem Wasser unter geringer Spannung 3 Minuten lang gewaschen und mit antistatischer Präparation versehen. Dann wurde in einem Siebtrc-neltrockner unter Zulassung von 20 % Schruipf bei maximal 1300 C getrocknet und zu Fasern von 60 mm Stapellänge eingeschnitten.
  • Die Fasern besaßen nach Verlassen des Spinnschachtes, wie rasterelektronennikroskopische Aufnahmen bei 780-3800-facher Vergröaerung zeigen, eine ausgesprochene Kern-Mantel-Struktur bei unregelmäßiger, meist trilobaler Querschnittsform.
  • Die Einzelfasern vom Endtiter 3,3 dtex hatten eine Heliumdichte von 1,17 g/cm3 und eine Quecksilberdichte von o,862 zum bei einem Wasserrückhaltevermögen von 32,8 % und eine Porosität von 26,4 %, die innere Oberfläche betrug 9,7 m2/g und der mittlere Porendurchmesser 106 sm.
  • Die Saumbreite der Mantelflächte betrug ca. 4 /um. Durch quantitative Analyse mit dem Bildanalysengerät Classimat" der Firma Leitz wurden über loo Faserquerschnitte zur Bestimrung der Kern- bzw. Mantelfläche der Fasern ausgewertet. Danach entfallen im Durchschnitt 32 % der Querschnittsfläche auf die Saumbreite des Mantels.
  • Die Porenfüllung nach 5 Minuten in Wasser betrug 71 % (Maximalfüllgrad), jedoch nach 10 Sekunden sind bereits 80-90 z dieses Maximalfüllgrades erreicht.
  • Die so hergestellte, porenhaltige Acrylnitrilfaser wird anschließend wie folgt metallisiert.
  • Die Faser, das Filament bzw. das textile Flächengebilde (Gewirke, Gestrick, Gewebe usw.) werden ohne irgendwelche Vorbehandlung direkt in ein kolloidales Palladiumbad bei 18 - 320C mit pH 61 gegeben. Bereits nach ca. 5 Sekunden ist die Oberfläche gleichmäßig benetzt.
  • Nach # #30 Sekunden ( bis 2 Minuten) entfernt man die Probe, spült gründlich in reinem Wasser bei Raumtemperatur ca.
  • 1 Minute und trägt dann das Material in eine 5 %ige wäßrige Schwefelsäure bei Raumtemperatur zur Entfernung der Zinn-II- und Zinn-IV-oxidhydrate ein. Nach 2 Minuten Behandlung unter leichter Warenbewegung spült man wiederum 1 Minute gründlich mit reinem Wasser und gibt dann die Ware in eine stabilisierte alkalische Nickelchloridlösung bei Raumtemperatur zur Abscheidung des Nickelmetalls auf die mit Palladium aktivierte Faser- oder Gewebeoberfläche. Bereits nach 20 Sekunden beginnt die Metallabscheidung unter Gasentwicklung und Verfärbung der Faseroberfläche. Nach 5 Minuten sind ca. 0,2/um Nickel auf der Faseroberfläche fest haftend abgeschieden.
  • Zur Uberprüfung der Haftfestigkeit der Nickel-Metallschicht auf der Faseroberfläche unterzieht man die metallisierten Fasern bzw. Flächengebilde einer mehrfachen Wäsche oder einer sog. Blindfärbung (Kochen 1 Stunde lang in Essigsäure bei pH 4,8>.
  • Blindfärbung: Man gibt die metallisierte Probe in ein Gefäß mit Essigsäure, die einen pH von 4,8 besitzt. Anschließend erhitzt man die Essigsäure mit der Probe bis zum Sieden. Vom Beginn des Siedens an kocht man 1 Stunde. Dann läßt man abkühlen, entnimmt die Probe, spült, trocknet und mißt die Veränderung des Oberflächenwiderstand Jtnach DIN 54 345.
  • Oberflächenwiderstand in A nach DIN 54 345 1) Vor der Blindfärbung bzw. Wäsche: 2.101 2) Nach der Blindfärbung: 2.102 3) Nach der Blindfärbung und einer Wäsche wie bei 2: 1.103 Wäschen: Man gibt die metallisierte Probe in ein Gefäß, das 5 g/l Emulgator (Prodixan #) im Wasser enthält und wäscht bei 30°C 30 Minuten lang in einer Waschmaschine. Nach jeder Wäsche wird die Probe gemessen. Nach der 10. Wäsche wird die letzte Messung des Oberflächenwiderstands vorgenommen.
  • Der Oberflächenwiderstand in # nach DIN 54 345 steigt kaum nennenswert vom Ausgangswert zu dem nach der 10.
  • Wäsche an:
    Oberflächen-
    Widerstand nach der nach der nach der nach der
    #vor der Wäsche 1. Wäsche 3. Wäsche 5. Wäsche 10. Wäsche
    2.101 2.101 4.101 8.101 2.102
    Bei Verwendung eines alkalischen Kupferbades in Anlehnung an das Verfahren des Beispiels 1 anstelle eines alkalischein Nickelbades werden Oberflächenwiederstände von 0,4.101 bis 2.101 t gemessen und ein Durchgangswiderstand in #. cm2 von 6.101.
  • Beispiel 2 Sin Acrylnitrilcopolymerisat aus 93,6 % Acrylnitril, 5,7 % Acrylsäuremethylester und 0,7 % Natriummethallylsulfonat mit K-Wert 81 wurde in Dimethylformamid bei 80°C gelöst. Die filtrierte Spinnlösung, die eine Endkonzentration von ca. 30 Gew.% aufwies, wurde aus einer 180-Loch-Düse trockenversponnen. In den Spinnchacht (Lünge 600 cm, Q 30 cm) wurden oberhalb der DUse 25 kg Sattdampf pro Stunde sowie 10 cbm Luft von 150°C pro Stunde eingeblazen. Die Schachttemperatur betrug 140°C. Pro kg erstelltes Spinngut wurden ca. 5,8 kg Dampf verbraucht. Der DMF-Gehalt der Fäden lag bei 59 «, bezogen auf Polymerfeststoff, Die Fäden vom Gesamttiter 2400 dtex wurden auf Spulen gesammelt und zu einem Kabel von 684.00 dtex zusammengeführt. Anschließend wurde das Faserkabel 1 : 4,o-tach in kochendem Wasser verstreckt, gewaschen, mit antistatisticher Präparation verseneh, bei 120°C unter Zulassung von 20% Schrumpf getrocknet, gekräuselt und zu Stapelfasern von 60 mm Lunge eingeschnitten.
  • An den Einzelfasern vom Endtiter 3,3 dtex wurden diefolgenden Heßgrößen Bestimmt: Helium-Dichte 1,19 g/cm³ Quecksilber-Dichte 0,615 g/cm³ Porosität 48,3% Wasserrückhaltevermögen 63% Innere Oberfläche 19,2 m2/8 Mittlerer Forendurchmesser 46nm Mantelflächenanteil 45% Forenfüllung (nach 3 Minuten) 33% (nach 5 Sekunden bereits 33% der Gesamtfüllung) Die Faser, Filament bzw. das textile Flächengebilde werden ohne irgendwelche Vorbehandlung direkt in ein kolloidales Palladiumbad bei 18 - 30°C mit pH 1 gegeben. Bereits nach ca. 5 Sekunden ist die Oberfläche gleichmäßig benetzt.
  • Nach zu Zog Sekunden (bis 2') entfernt man die Probe, spült gründlich in reinem Wasser bei Raumtemperatur ca. 1 Minute und trägt dann das Material in eine 5 %ige wäßrige Natronlauge bei pH 13,0 zur Entfernung des Zinn-2- und Zinn-4-oxidhydrats. Nach 45 Sekunden (bis 2 Minuten) Behandlung unter leichter Warenbewegung spült man wiederum 1 Minute gründlich mit reinem Wasser und gibt dann die Ware in eine stabilisierte alkalische Nickelchloridlösung bei Raumtemperatur zur Abscheidung des Nickelmetalls auf die mit metallischem Palladium aktivierte Faseroberfläche (bzw. des textile len Flächengebildes aus Faser- oder Filamentgarn). Nach ca.
  • 20 Sekunden beginnt die Nickelabscheidung unter Wasserstoffgasentwicklung. 0,2 µm Nickel sind nach ca. 5' abgeschieden.
  • Zur Uberprüfung der Haftfestigkeit der Nickelmetallschicht auf der Faser bzw. Filamentoberfläche wäscht man oder unterzieht einer Blindfärbung nach Beispiel 1.
  • Blindfärbung Oberflächenwiederstand in Q nach DIN 54 345 1) vor der Blindfärbung bzw. Wäsche 2.101 2) nach der Blindfärbung 7.101 3) nach der Blindfärbung und einer Wäsche 4.103 Wäsche 1) Oberflächenwiderstand vor der Wäsche 1.101 2) nach der 1. Wäsche 2.101 3) nach der 10. Wäsche 3.102 Leersejte

Claims (14)

  1. Patentansprüche 1. Metallisiertes Fasermaterial erhalten durch Metallisierung von Fäden oder Fasern aus fadenbildenden synthetischen Polymeren mit einer Porosität von mindestens 10 % und einem Wasserrückhaltevermögen von mindestens 10 % bei einer Faserquellung, die geringer ist als das Wasserrückhaltevermögen.
  2. 2. Metallisiertes Fasermaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fäden oder Fasern trocken gespannen sind.
  3. 3. Metallisiertes Fasermaterial durch Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mittleren Porendurchmesser in den Fäden oder Fasern maximal 1/3 des Faserquerschnitts ausmachen.
  4. 4. Metallisiertes Fasermaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mittleren Porendurchmesser 30 000 bis 50 000 Å betragen.
  5. 5. Metallisiertes Fasermaterial nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Poren untereinander ein durchgängiges System bilden.
  6. 6. Metallisiertes Fasermaterial nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß Fasern oder Fäden eine Kern-Mantel-Struktur aufweisen.
  7. 7. Metallisiertes Fasermaterial nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der mantel der Kern-Mantel-Struktur aufweisenden Fasern oder Fäden durchlässig ist.
  8. 8. Metallisiertes Fasermaterial nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Flächenanteil des Mantels der Kern-Mantel-Struktur aufweisenden Fäden oder Fasern 5 - 80 % beträgt.
  9. 9. Metallisiertes Fasermaterial nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Fäden oder Fasern aus Acrylnitrilpolymerisaten mit mindestens 40 %, vorzugsweise 50 % Acrylnitrilanteil bestehen und daß die Porosität mindestens 10 %, das Wasserrückhaltevermögen mindestens 10 %, die Quecksilber-Dichte höchstens 1,0 g#cm³ betragen.
  10. 10. Metallisiertes Fasermaterial nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der mittlere Porendurchmesser der Fäden oder Fasern im Faserkern höchstens 4000 R beträgt.
  11. 11. Verfahren zur Herstellung von metallisiertem Fasermaterial, dadurch gekennzeichnet, daß man Fäden oder Fasern aus fadenbildenden synthetischen Polymeren mit einer Porosität von mindestens 10 % und einem Wasserrückhaltevermögen von mindestens 10 % bei einer Faserquellung, die geringer ist als das Wasserrückhaltevermögen metallisiert.
  12. 12. Verfahren nach Anspruch11 dadurch gekennzeichnet, daß man auf die Fäden oder Fasern ein die Metallabscheidung katalysierendes Metall in Form einer wäßrigen Lösung aufbringt, danach mit Wasser spült, die Fäden oder Fasern mit einer wäßrigen Säurelösung oder wäßrigen Lauge behandelt, erneut spült und die Metallabscheidung inlüblicher Weise, insbesondere jedoch bei Raumtemperatur durchführt.
  13. 13.. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß auf die Fäden oder Fasern ein die Metallabscheidung katalysierendes Metall in Form einer wäßrigen Lösung aufgebracht wird, wobei diese Lösung die Umsetzungsprodukte eines säurelöslichen Halogenids eines die Metallabscheidung katalysierenden Metalls der Platingruppe und ein wasserlösliches Zinn-II-salz in einer die zur Reduktion des Metallhalogenids zu kolloidalen Metall erforderlichen Menge übersteigenden Menge enthalt und einen pH-Wert von unter etwa 1 aufweist.
  14. 14. Verfahren nach Anspruch 12 und 13, dadurch gekennzeichnet, daß man als eine die Metallabscheidung katalysierende Lösung eine solche bestehend aus 1 g PdCl2, 600 ml Wasser, 300 ml HCl (konz.) und 50 g SnCl2 verwendet.
    If. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß man Nickel, Kupfer, Zinn, Blei, Silber, Gold u.a. als Metalle auf den Fasern oder Fäden abscheidet.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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US4307152A (en) 1977-12-12 1981-12-22 Akzona Incorporated Hydrophilic polyester fiber and process for making same
US4481881A (en) * 1979-05-30 1984-11-13 Tdk Electronics Co., Ltd. Hot melt screen printing machine
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