DE2738808B2 - Verfahren zur Herstellung von Formkörpern aus Keramik, insbesondere Siliciumkeramik - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Formkörpern aus Keramik, insbesondere SiliciumkeramikInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Formkörpern durch kaltisostatisches
Pressen von Keramikpulver in einer elastischen Hülle, wobei ein Modell mit der gewünschten Innenkontur der
Hülle mit einer Schicht des Hüllenmaterials umgeben und die Hülle nach dem Festwerden vom Modell
abgenommen und anschließend mit dem zu pressenden Keramikpulver gefüllt wird.
Ein solches Verfahren ist aus der DD-PS 86 772 bekannt, in der eine flexible Preßform für die
isostatische Preßtechnik beschrieben wird. Diese Druckschrift beschäftigt sich mit der Erhöhung der
Formstabilität einer flexiblen Preßform für das kaltisostatische Pressen und schlägt vor, die elastische
Formhülle für den zu pressenden Formkörper außen mit einer Schwammgummischicht erhöhter Shorehärte zu
umgeben, um die Formhülle stabil zu machen. Die elastische Formhülle besteht dabei aus ausvulkanisiertem
Gummi, die Schwammgummischicht aus aufgeschäumtem bzw. vulkanisiertem Material. Das Abziehen
dieser verstärkten Formhülle erfolgt mittels Vakuum.
Aus der Keramischen Zeitschrift, 23. Jahrgang, Nr. to,
1971, Seite 600 ist es bekannt, für das Pressen nach dem
Naßmatrizenverfahren elastische Hüllen zu verwenden, die aus vulkanisierten bzw. ausgehärteten Kunststoffen
oder Kautschukmasse bestehen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Verfahren der eingangs genannten Art so
weiterzuentwickeln, daß insbesondere kompliziert geformte Körper durch kaltisostatisches Pressen in ihrer
endgültigen Kontur hergestellt werden können, ohne
to danach eine mechanische Bearbeitung anschließen zu müssen.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß bei einem gattungsgemäßen Verfahren
als Hüllenmaterial ein thermoplastischer Kunststoff verwendet wird und daß die Hülle für das Abnehmen
vom Modell durch Einzelschnitte geöffnet und nach dem Füllen wieder geschlossen wird.
Der Hauptvorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß die Formhülle aus thermoplastischem
Kunststoff nach dem kaltisostatischen Pressen ohne oder mit nicht nennenswertem Kraftaufwand vom
Preßling entfernbar ist. Dadurch wird die Gefahr einer Zerstörung oder Beschädigung des Preßlings beseitigt.
Die Preßlinge können somit auch bei empfindlichen Formen in ihrer endgültigen Kontur gepreßt werden,
ohne daß nachfolgend mechanische Bearbeitung notwendig wäre. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen
Verfahrens besteht darin, daß durch die hohe Flexibilität eines thermoplastischen Kunststoffs, die
jo gegebenenfalls durch leichte Erwärmung noch gesteigert
werden kann, die Kunststoffhülle nach ihrer Herstellung auf dem Modell von diesem mit minimalem
Kraftaufwand abgezogen werden kann und daß dadurch mit Sicherheit eine Verformung (Verbiegung) des
Modells ausgeschlossen werden kann. Dies ist von besonderer Beden' ng, da hierdurch mit Sicherheit
vermieden werden *ann, daß nach einem unzulässig verformten Modell Kunststofformhüllen hergestellt
werden, die dann nachfolgend die Herstellung von Keramikkörpern mit falschen Konturen bewirken
würden. Die Wiedereinschmelzbarkeit thermoplastischer Kunststoffe hat im Zusammenhang mit dem
vorliegenden Verfahren noch den Vorteil, daß jeweils nicht mehr gebrauchte Formhüllen eingeschmolzen
werden können, d. h. keinen teuren Lagerraum benötigen und für die Wiederherstellung entsprechender
Formhüllen nur die Modelle vorrätig gehalten werden müssen. Insoweit ist das erfindungsgemäße Verfahren
zur Erzeugung einer Vielzahl unterschiedlich geformter Keramikkörper besonders gut geeignet.
Ah thermoplastische Kunststoffe sollen vorzugsweise solche verwendet werden, die im Temperaturbereich
von 50 bis 2000C eine Schmelze bilden und bei Raumtemperatur (20°C) gummiähnliche Konsistenz
aufweisen. Vorzugsweise erfüllt diese Spezifikation ein thermoplastischer Kunststoff, der aus Vinylharzen
aufgebaut ist. Die Modelle bestehen vorzugsweise aus Metall, was einerseits die Möglichkeit hoher Formgenauigkeit
gewährleistet, andererseits aufgrund der hohen Wärmekapazität und Wärmeleitfähigkeit zur
Vereinfachung des Verfahrens beiträgt, indem das Einhüllen der Modelle durch kurzzeitiges Tauchen des
kühlen Modells in eine Schmelze eines oben erwähnten thermoplastischen Kunststoffs erfolgen kann. Auf dem
kühleren Modell erstarrt dadurch sofort eine Schicht aus Kunststoff, die beim rasch nachfolgenden Herausziehen
des Modells aus der Schmelze mit herausgezogen wird. Nach völligem Erstarren der Schicht auf dem
3 4
angebracht, so daß die Schicht geöffnet und das Modell Abziehen entfernt Bei komplizierteren, besonders
entfernt werden kana empfindlichen Formen erfolgt das Entfernen der
dem Füllen mit Keramikpulver durch Verschweißender 5 ges Abschmelzen. Das gepreßte Formteil weist seine
eines Heißluftgebläses oder eines Lötkolbens auf Bearbeitung gebrannt werden. Die thermoplastische
einfache Weise möglich ist. Hülle wird entweder wieder verwendet oder einge-
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung von Formkörpern durch kaltisostatisches Pressen von Keramikpulver
in einer elastischen Hülle, wobei ein Modell mit der gewünschten Innenkontur der Hülle mit einer
Schicht des Hüllenmaterials umgeben und die Hülle nach dem Festwerden vom Modell abgenommen
und anschließend mit dem zu pressenden Keramikpulver gefüllt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß als Hüllenmaterial ein thermoplastischer Kunststoff verwendet wird und daß die Hülle für das
Abnehmen vom Modell durch Einzelschnitte geöffnet und nach dem Füllen wieder geschlossen wird.
2. Verfahren nach Anspruch I1 dadurch gekennzeichnet,
daß als thermoplastische Kunststoffe solche verwendet werden, die im Temperaturbereich
von 50 bis 2000C eine Schmelze bilden und bei Raumtemperatur (etwa 20°C) gummiähnliche Konsistenz
aufweisen.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der thermoplastische Kunststoff auf
Vinylharzen aufgebaut ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Modell ai>s Metall besteht.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Einhüllen
des Modells durch kurzzeitiges Tauchen des kühlen Modells in die Kunststoffschmelze erfolgt.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die thermoplastische
Hülle nach dem Befüllen mit Keramikpulver durch Verschweißen der Einzelschnitte
verschlossen wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die thermoplastische
Hülle nach dem Isostatpressen durch Aufschneiden und Abziehen entfernt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche I bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die thermoplastische
Hülle nach dem Isostatpressen durch Abschmelzen entfernt wird.
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DE2738808A1 DE2738808A1 (de) | 1979-03-08 |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3734876A1 (de) * | 1987-10-15 | 1989-04-27 | Martin Siebert | Verfahren zum kalt-isostatischen nachpressen von formkoerpern |
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DE4412324A1 (de) * | 1994-04-11 | 1995-10-12 | Georg Dr Ing Kalawrytinos | Verfahren zur Herstellung eines Implantates |
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1977
- 1977-08-29 DE DE19772738808 patent/DE2738808B2/de not_active Withdrawn
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