DE273800C - - Google Patents

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DE273800C
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cellulose
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B1/00Preparatory treatment of cellulose for making derivatives thereof, e.g. pre-treatment, pre-soaking, activation
    • C08B1/003Preparation of cellulose solutions, i.e. dopes, with different possible solvents, e.g. ionic liquids

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Description

KAISERLICHES
PATENfMlT.
Es ist seit langem festgestellt, daß konzentrierte Salzsäure Cellulose zu lösen vermag. C. G. Schwalbe führt in dem Werke »Die Chemie der Cellulose« S. 69 an: »Es ist aus der Laboratoriumspraxis zur Genüge bekannt, daß Filtrierpapier, also Cellulose, der Wirkung rauchender Salzsäure nicht lange widersteht, sondern allmählich durch Zerfall der Fasern in Breiform übergeht und sich teilweise löst.«
ίο Und weiter unten: »Bei starker Salzsäure ist der Angriff wohl noch viel beträchtlicher. Enthält die Salzsäure Chlorzink, so findet reichliche Lösung der Cellulose statt.« Diese Kenntnis von der Löslichkeit der Cellulose in rauchender Salzsäure läßt sich bis zum Jahre 1856 zurückverfolgen, in welchem A. Bechamp (Compt. rend. 42, 1210) veröffentlicht hat, daß die konzentrierten Säuren, wie Chlorwasserstoffsäure, Baumwolle lösen, nachdem sie diese
ao in eine breiartige Masse verwandelt haben. In seinen späteren Untersuchungen über optische Aktivität hat Bechamp (Compt. rend. 99, 1027, 1122; 100, 279, 368) zum Lösen in Salzsäure die Fällung verwendet, welche man aus Kupferoxydammoniakcelluloselösung mit Essigsäure erhält.
Dennoch ist die konzentrierte Salzsäure als Lösungsmittel für Cellulose unbrauchbar geblieben, weil die rauchende Säure des Handels (von 37 bis gegen 38 Prozent Cl H) bei gewöhnlicher Temperatur nur langsam und schwierig einwirkt (z. B. bewirkt die rauchende Salzsäure von 37,6 Prozent bei eintägiger Einwirkung unter Schütteln nur Zerfaserung und Gelatinierung der Cellulose und Lösung eines Teiles).
Es wurde nun gefunden, daß Salzsäuren von ungewöhnlich hoher Konzentration, die sich zwar nicht im Handel befinden, aber durch Aufbesserung der technischen Sorten mit Chlor-Wasserstoff bei niedriger Temperatur gewonnen werden können, ein wesentlich anderes Verhalten gegen die Cellulosen und die Cellulose enthaltenden Stoffe zeigen. Es ist mit den hochkonzentrierten Säuren gelungen, sehr rasch und reichlich Cellulose, Hydro-, Hydrat- und Oxycellulosen sowie Cellulose, die in gebundener Form vorliegt, in Lösung zu bringen; aus Holz und anderen cellulosehaltigen Stoffen wird nämlich ungefähr ebenso rasch und vollständig die Cellulose herausgelöst. Die geeigneten Säuren z. B. von 40,8 und 41,4 Prozent Chlorwasserstoff liefern 12- und 15 prozentige Celluloselösungen oder homogene Mischungen mit Cellulose. Die Grenze der Anwendbarkeit findet sich also jenseits des Prozentgehaltes unserer üblichen rauchenden Salzsäuren, nämlich beim spez. Gewicht. 1,199 (150), d.i. bei einem Prozentgehalt von 38,9; gut geeignet sind erst Säuren mit mindestens 39,5 Prozent Cl H.
Die Chlorwasserstoffsäure wirkt bei niedriger und bei gewöhnlicher Temperatur nur ziemlich langsam hydrolytisch abbauend auf die Cellulose ein. Daher läßt sich die Polyose durch Absaugen von Chlorwasserstoff mit oder ohne Verdünnen oder unmittelbar durch Verdünnen, z. B. mit Alkohol, Wasser, Salz-
lösungen, verdünnten Säuren oder Alkalien, als elastische oder gelatinöse Masse ausfällen, oder sie läßt sich beim Auspressen durch Düsen in Fadenform bringen. Die Lösungen sind geeignet zur Zellstoffgewinnung, zur Darstellung von Celluloseestern üb 4 zur Herstellung elastischer Massen, für Films, Ersatzmittel von Seide u. dgl.
1. Beispiel.
ι Teil Baumwolle wurde mit 12 bis 15 Teilen Salzsäure (Dichte 1,209 bei 15 °) bei 15 ° kurze Zeit geknetet, bis rückstandslos eine viskose Flüssigkeit entstanden ist. Daraus wird das Chlorwasserstoffgas (zusammen mit Luftblasen) zum großen Teil abgesaugt und wiedergewonnen. Sodann preßt man die Lösung durch Düsen in Wasser als Koagulationsfiüssigkeit.
2. Beispiel.
ι Teil Zellstoff wird mit 6 bis 8 Teilen Salzsäure (Dichte 1,212 bei 15°) in einem Knet-
apparat zu einer fast klaren, viskosen Masse angeteigt und zur Verminderung der Viskosität kurze Zeit stehengelassen. Dann erfolgt nach bekannten Verfahren die Koagulation des Kolloids.
3. Beispiel.
ι Teil feines Holzmehl wird bei gewöhnlicher Temperatur mit 7 Teilen Salzsäure (Dichte 1,212 bei 15 °) eine halbe Stunde lang verrührt, sodann eine viertel bis halbe Stunde stehengelassen. Die Flüssigkeit wird darauf von unlöslichem Lignin abfiltriert und gefällt.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Herstellung von mit Wasser, Alkohol oder Salzlösungen fällbaren Lösungen aus Cellulose oder cellulosehaltigen Stoffen in konzentrierter Salzsäure, dadurch gekennzeichnet, daß zum Lösen Salzsäure von höherer Konzentration als 39 Prozent Anwendung findet.
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DE (1) DE273800C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1063090B (de) * 1956-03-22 1959-08-06 Jacques Lessiau Vorrichtung zur Hydrolyse von cellulosehaltigen Substanzen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1063090B (de) * 1956-03-22 1959-08-06 Jacques Lessiau Vorrichtung zur Hydrolyse von cellulosehaltigen Substanzen

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