DE2735640A1 - Giessformherstellungsverfahren und vorrichtung zur ausfuehrung des verfahrens - Google Patents

Giessformherstellungsverfahren und vorrichtung zur ausfuehrung des verfahrens

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DE2735640A1
DE2735640A1 DE19772735640 DE2735640A DE2735640A1 DE 2735640 A1 DE2735640 A1 DE 2735640A1 DE 19772735640 DE19772735640 DE 19772735640 DE 2735640 A DE2735640 A DE 2735640A DE 2735640 A1 DE2735640 A1 DE 2735640A1
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molding
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Kunii Nakata
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Yamato Manufacturing Co Ltd
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YAMATO Manufacturing CO
Yamato Manufacturing Co Ltd
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B22CASTING; POWDER METALLURGY
    • B22CFOUNDRY MOULDING
    • B22C9/00Moulds or cores; Moulding processes
    • B22C9/12Treating moulds or cores, e.g. drying, hardening

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Molds, Cores, And Manufacturing Methods Thereof (AREA)
  • Mold Materials And Core Materials (AREA)

Description

  • Gießformherstellungsverfahren und Vorrichtung zur
  • Ausführung des Verfahrens Beschreibung Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Gießformen und insbesondere auf ein Formherstellungsverfahren, bei dem als Bindemittel für den Formsand eine wasserlösliche Paste verwendet wird, so daß eine Form erhalten wird, die später im Laufe einer Formherstellungsperiode in kurzer Zeit getrocknet und verfestigt wird bzw.
  • erstarrt.
  • Wasserlösliche Bindemittelpaste ist in Verbindung mit Formsand über eine lange Zeit hinweg benutzt worden. Ein die Bindemittelpaste enthaltender Formsand ist leicht von dem Modell und dem Gießkasten zu trennen, so daß eine günstige feine und glatte Gießformoberfläche erhalten wird.
  • Der Formsand kann ferner vollständig und auf wirtschaftliche Weise wiederverwendet werden. Die Bindemittelpaste weist jedoch zahlreiche Nachteile auf, wie beispielsweise die lange Zeitdauer, bis der die Bindemittelpaste enthaltende Formsand getrocknet und erstarrt ist, die schlechte Formbarkeit und haltbarkeit des die herkömmliche Paste enthaltenden Formsandes und die daraus sich ergebende schlechte Handhabung, und die Zerstörung des Bindemittels, wenn dieses über eine lange Zeitdauer hinweg sich selbst überlassen bleibt. Insbesondere das Bindemittel aus Stärkepaste hat noch einen weiteren Nachteil: Es enthält eine ziemlich große Menge an Wasser. Gemäß dem Stand der Technik enthält unter gewöhnlichen Umständen eine Form, für die das Stnrkebindemittel verwendet wurde, 6 bis 8 z Wasser. Infolgedessen ist ausgehend vom Zeitpunkt der Formfertigstellung einer Gießform mit 5 kg Masse eine ungünstig lange Zeit von 2 bis 3 Stunden bis zu dem Zeitpunkt der Beendigung des Trocknens und Erstarrens erforderlich. Die Umschlags-und bzw. Umsatzleistung der Form, wie beispielsweise ein tlolzmodell und ein Kern, wird sehr schlecht. Die Formungsgeschwindigkeit der Form ist niedrig, so daß die Form während des llerstellungsvorganges losbrechen kann, in der Stärkepaste enthaltene Amylase selbst bei Raumtemperatur zerstört werden kann und die Haftfähigkeit der Paste im Laufe der Zeit geringer wird. Das herkömmliche Bindemittel wird infolgedessen gegenwärtig praktisch nicht angewendet.
  • Es gibt viele Verfahren zur Herstellung von Gießformen, die keine derartige bekannte Bindemittelpaste verwenden, so beispielsweise das sog. C02-Verfahren, das "SllELL"-Formverfahren und das Zementierformverfahren.
  • Bei dem C02-Verfahren wird etwa 4 % Natriumsilikat (Wasserglas) mit Kieselsand vermischt und die Form gebildet; dann wird für eine kurze Zeit Kohlensäuregas in die Form geblasen, um diese erstarren zu lassen. Bei dem SHELL"-Formverfahren wird für die Herstellung einer Gießform ein Modell mit einem Gemisch aus Siliciumsandpulver und einem warmaushärtbaren Kunstharz bedeckt. Bei anderen Verfahren wird chemisch abbindendes Kunstharz, Zement, usw. für die Herstellung einer Form verwendet.
  • Aber auch die herkömmlichen Verfahren für die Formherstellung haben viele Nachteile. Der bei dem Kohlensäuregas-Verfahren verwendete Sand oder jeglicher Zement ist nicht wiederverwendbar, so daß das Verfahren nicht wirtschaftlich ist. Bei den Kunstharz verwendenden Verfahren, wie beispielsweise dem SHELL -Formverfahren,wird während des Einfüllvorganges von dem Phenolkunstharz schlechtriechendes Gas erzeugt. Für eine Wiederverwendung der Form bei "SHELL"-Formverfahren ist eine vollständige Behandlung notwendig. Weiterhin sind die Kosten für Kunstharz relativ hoch und die Ausgestaltung der Gießform sehr schwierig. Insbesondere bei dem das giftige Kohlensäuregas verwendende C02-Verfahren wird eine große Menge an Abfallsand erzeugt.
  • In dem Abfallsand ist freie Alkalilauge enthalten; der Sand verklumpt durch Verbrennen bzw. Erhitzen, so daß er nicht wiederverwendbar ist. In Massen angehäufter Sand kann zu einem Umweltverschmutzungsproblem werden.
  • Daraus ist der Schluß zu ziehen, daß das die herkömmliche, wasserlösliche Bindemittelpaste verwendende Verfahren vorteilhafter ist unter der Voraussetzung, daß seine Nachteile, die lange Zeitdauer, bis die in der Gießform enthaltene Paste getrocknet und erstarrt ist, die schlechte Verformbarkeit und Haltbarkeit der die Paste enthaltenden Form, diesleichte Zerstörbarkeit des Bindemittels und die in der Form enthaltene große Menge Wasser, alle vollständig beseitigt werden.
  • Es ist demgemäß Aufgabe der Erfindung, ein neues und verbessertes Herstellungsverfahren für eine Gießform zu schaffen, bei dem die die wasserlösliche Bindemittelpaste enthaltende Form sehr schnell trocknet und erstarrt.
  • Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung sind die Verfahrensschritte einer schnellen Trocknung des mit Bindemittel gemischten und gekneteten Sandes und der Erstarrung der Sandform vorgesehen.
  • Ein anderes Merkmal der Erfindung beinhaltet die Verfahrenschritte einer dielektrischen Erhitzung, einem Einblasen von ileißluft oder einer Unterdruckverdampfung des Sandes während der Formherstellung.
  • Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht in der Anwendung des Prinzipes einer Zwangstrocknung während des Formherstellungsverfahrens und des Prinzips der Wasserdampfabführung zur Verkleinerung des Dampfdruckes in dem Formsand.
  • Für die wirksame Durchführung des erfindungsgemäßen verbesserten Verfahrens zur Herstellung einer Gießform wird gemäß der Erfindung eine Vorrichtung geschaffen.
  • Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind in der folgenden Beschreibung angegeben.
  • Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren werden für die Herstellung einer wasserlöslichen Paste Weizenmehl, Maismehl, Stärke und Dextrin zusammengemischt; diese Paste wird mit Formsand vermischt und das Gemisch ausreichend geknetet. Für die Herstellung einer Gießform wird anschließend das gemischte und geknetete Material aus Sand und Paste in eine Holzform oder ein Modell mit Kern eingefüllt, und die Form durch Mikrowellen oder Hochfrequenz dielektrisch geheizt. Beim Beheizen mit Mikrowellen werden die Moleküle des zu beheizenden Materials auf bekannte Weise in Schwingungen versetzt und damit im Inneren der Form Wärme erzeugt. Das gesamte Material der Gießform wird damit gleichmäßig und gründlich in einer sehr kurzen Zeit erwärmt. Das in der Gießform enthaltene Wasser wird durch die hochfrequente dielektrische Beheizung leicht bis auf seine Verdampfungstemperatur erwärmt.
  • Für ein Itrausziehen des erzeugten Dampfes aus der Form heraus1 für eine Herabsetzung des Dampfdruckes auf der Oberfläche, aus der der Dampf austritt, und für ein Beschleunigen oder Fortsetzen der Verdampfung wird die Form durch Heißluft erwärmt, indem Heißluft mit etwa 2000C zwangsmäßig in die Form geblasen wird. Auf der Auslaßseite der Form kann für eine Beschleunigung der Trocknungswirkung ein Sauggebläse angebracht sein. Durch Anwendung eines Düseneffektes zur Erzeugung eines dünnen Luftstromes wird ein Sog oder konstanter Unterdruck erzeugt und damit die Trocknung der Form beschleunigt. Für eine wechselweise Aufbringung von Wärme und Unterdruck auf die Gießform kann eine steuerbare Vorrichtung vorgesehen werden. Bei Aufbringung eines warmen Luftstromes auf die Form kann ihr Wassergehalt im Luftkanal kondensiert werden, so daß eine gleichförmige Luftströmung erzielt wird.
  • Durch radikales Erhitzen der Form unter Druck wird das in der Bindemittelpaste enthaltene Wasser auf 1000C gebracht, unverzüglich ein Unterdruck auf die Form aufgebracht und somit der Wassergehalt in der Form innerhalb kurzer Zeit in Dampf überführt, so daß die Form vollkommen getrocknet ist.
  • Um das Verfahren der zwangsmäßigen Trocknung der Gießform leistungsfähiger zu machen, wird der mit wasserlöslicher Paste gemischte undgeknetate Sand zunächst in einem Speichertank gelagert, wobei der Sand in dem Tank durch Erhitzen beispielsweise mit Mikrowellen oder durch hochfrequente dielektrische Erhitzung und heißen Dampf mpf ständig warmgehalten wird. Zu Beginn des Formvorganges der Gießform wird eine angemessene Menge des Sandes dem Speichertank entnommen und sofort in ein Formmodell gegeben, um die Zeitdauer der Erhöhung der Temperatur des Formsandes bis auf die Wasserverdampfungstemperatur kurzzuhalten. Wird der Formsand nicht zuvor auf seine Temperatur gebracht, entstehen während des Erwärmungs-und Trocknungsvorganges innerhalb des Sandes Nieder-und Hochtemperatubereiche so daß nur das in dem Niedertemperaturbereich befindliche Wasser kondensiert und die Luftströmung gehemmt bzw. verhindert wird, so daß diese Bereiche mit kondensiertem Wasser ungetrocknet verbleiben. Bei einer zweckmäßigen Auswahl einer besonderen Bindemittelpaste und des Zustandes des Modells wird der Sand auf über 1000C unter Druck vorgewärmt und demgemäß das in dem Sand enthaltene Wasser sofort entzogen. Wegen der Speicherung des gemischten und gekneteten Formsandes in einem gesonderten Behälter und der Vorwärmung durch eine zweckmäßige Heizeinrichtung wird die Trocknungs-und Erstarrungszeit dcr Gießform außerordentlich gekürzt und ebenso eine Zerstörung der Bindemittelpaste innerhalb des Behälters verhindert. Die Stärkepaste bewahrt bei Einbringung eines geeigneten Wassergehaltes und einer geeigneten Temperatur für lange Zeit ihre Haftfähigkeit. Für eine weitere Erhöhung der Haftfähigkeit der Bindemittelpaste wird zuvor eine kleine Menge Natronätzlauge für eine Zersetzung der Mischung in Dextrin und Zucker zugegeben, die ursprünglich in die Bindemittelpaste gemischt waren.
  • Im Folgenden wird die Wirksamkeit der Bindemittelpaste anhand von Versuchen näher erläutert.
  • Versuch 1 Getreidestärke wurde in Wasser gegeben und gekocht, um eine Stärkepaste herzustellen. Stärkepaste wurde mit einem Gewichtsanteil von 5 % zu Kieselsand Nr. 6 beigefügt und geknetet.
  • Das vermischte und geknetete Stärke-und Sandmaterial wurde sofort in einen Vorwärmtank gegeben und durch überhitzten Dampf auf 1100C erhitzt. Zur Herstellung einer Form wurde das Sand-und Stärkematerial rasch in einen Formkernkasten mit den Abmessungen 50 mm x 50 mm gefüllt. Für eine rasche Trocknung der Form wurde durch eine Unterdruckpumpe an einem Ende des Kernkastens Heißluft mit 2000C hineingesaugt. Die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Form wurde bezüglich ihrer Festigkeit und Trocknungszeit, wie in Tabelle 1 dargestellt, mit einer anderen Form verglichen, die auf herkömmliche Weise bei normaler Temperatur gebildet und in einem Trockenofen getrocknet wurde. Wie aus Tabelle 1 zu entnehmen ist,ist die gemäß der Erfindung hergestellte Form der nach dem Stand der Technik hergestellten überlegen.
  • Tabelle 1
    Formung bei Normal- Hochtempera-
    temperatur,an- turformung,
    schließend Ofen- Luftstromtro8k-
    trocknung bei 200 C nung bei 200 C
    Zeit bis zum Trock- 90 Sek. 5 Sek.
    nungsabschluß
    Druckfestigkeit 7,1 14,4
    kg/cm2
    Beispiel 2 20 %ige Getreidestärke wurde mit 1%iger Natronätzlauge versetzt und gekocht. Die damit erhaltene Paste wurde mit 5 Gew.-% dem Formsand zugemischt und geknetet. Das gemischte und geknetete Sandmaterial wurde in einen Mikrowellen-Vorwärmtank gegeben und auf 900C erhitzt. Der heiße Sand wurde schnell in einen Kernkasten mit den Abmessungen 28 mm x 50 mm gegeben, um einen Temperaturabfall im Sandmaterial zu verhindern. Die Formen wurden erhitzt und unter Druck mit einem Heißluftstrom bei einer Temperatur von 200°C getrocknet. Die nach der Erfindung hergestellte Form wurde bezüglich ihrer Festigkeit und ihrer Trockenzeit in Tabelle 2 mit einer anderen Form verglichen, die auf herkömmliche Weise bei Normaltemperatur gebildet und in einem Luftstrom getrocknet wurde.
  • Tabelle 2
    Formung bei Normaltem- ochtemperatur-
    peratur6im Luftstrom formung,im Luft
    bei 200 C getrocknet strom bei 200 C
    getrocknet
    Zeit bis zum Trock- 9 Sek. 4 Sek.
    nungsabschluß
    kg/cmZ g 9,7 17,2
    Versuch 3 5 %iger wasserlöslicher Polyvinylalkohol (poval) wurde in Wasser gegeben, um den Polyvinylalkohol vollständig zu lösen.
  • Zu dieser Lösung wurde S%ige Kartoffelstärke hinzugefügt und geknetet, um eine Paste zu bekommen. 5 t Paste wurde zu 5 % Kieselsand Nr. 6 gegeben und geknetet. Der geknetete Sand wurde sofort in einen Vorwärmer eingefüllt und mittels Ilochfrequenz auf 950C erwärmt. Der Sand wurde rasch durch überhitzten Dampf in einen Kernkasten mit den Abmessungen 28 mm x 50 mm geblasen bzw. gefüllt und anschließend für eine Erstarrung des Formsandes in einen Ofen mit 1100C gegeben.
  • Wie in Tabelle 3 gezeigt, wo die nach der Erfindung erzeugte Form mit einer bei normaler Temperatur erzeugten verglichen ist, ist das auf der Grundlage des wasserlöslichen Polyvinylalkohols der Bindemittelpaste ausgeführte Hochtemperaturverfahren überlegen.
  • Tabelle 3
    Formung bei Normaltem- Hochtemperatur-
    peratur, Ofentrocknung formung, Ofen-
    bei 110C trocknung bei 1100C
    Zeit bis zum 25 Sek. 15 Sek.
    Trocknungs-
    abschluß
    Druckfestigkeit 7 15
    kg/cm2
    Versuch 4 5%ige Stärkepaste mit einem Wassergehalt von 80 % wurde Formsand zugefügt und verknetet; der erhaltene Sand wurde in einem Vorwärmer-und Warmhaltetank mit Dampfbeheizung bei 1000C gespeichert. Der Sand wurde rasch in einen Kernkasten mit den Abmessungen 50 mm x 50 mm gefüllt und unmittelbar darauf in einen Unterdrucktank gegeben, in dem der Formsand unter Unterdruck durch Mikrowellen rasch erhitzt wurde . Die Beheizungszeit wurde auf diese Weise auf 5 Sekunden abgekürzt und war gegenüber der herkömmlichen Beheizungszeit über 10 mal kleiner.
  • Versuch 5 100 Teile Kieselsand Nr. 6 und 5 Teile Stärkepaste mit einem Wassergehalt von 80 % wurden gemischt und geknetet; der erhaltene Sand wurde in einen Vorwärmetank gegeben. Zur Erwärmung des Sandes auf 1000C wurde überhitzter Dampf in den Tank geblasen. Der Sand wurde unter Verwendung überhitzten Dampfes rasch in einen Kernkasten gefüllt und eine Gießform mit 5 kg Masse erzeugt. Die Gießform wurde sofort in einen Drucktank eingegeben, dem überhitzter Dampf zugeführt wurde, bis zwei Atmosphärendruck erreicht waren. Nachdem das Innere der Gießform ausreichend erwärmt war, wurde der Druck im Inneren des Tankes mit Hilfe einer Unterdruckpumpe auf -60 mm Hg abgesenkt. Die vorbeschriebenen Schritte wurden mehrere Male ausgeführt, so daß selbst das Innere der Form innerhalb einer kurzen Zeit vollständig getrocknet und eine praktisch verwendbare und feste Kernform erhalten wurde.
  • Wie aus den vorstehenden Versuchsbeschreibungen hervorgeht, wird die Trocknungszeit bei dem erfindungsgemäßen Gießformherstellungsverfahren unter Verwendung einer wasserlöslichen Bindemittelpaste außerordentlich verkürzt, so daß die Leistungsfähigkeit stark vergrößert und auch die Umschlags-bzw. Umsatzleistung der Formmodelle, wie beispielsweise einem IXolzkernkasten, zunimmt. Aufgrund der Mikrowellenbeheizung, die zur Absenkung der Wasserverdampfungs -temperatur in Unterdruckatmosphäre geschieht, wird ferner ein Verformen der Formmodelle aus Kunststoff verhindert.
  • Weiterhin wird bei einer fortschrittlichen Sandwiederverwendung die in dem Kernformsand enthaltene Bindemittelpaste einem größeren Anteil Formsand beigemischt, so daß dessen Formbarkeit auf wirtschaftliche Weise verstärkt wird. Da keinerlei Gerüche entstehen, ist die Arbeitsplatzumgebung vorteilhaft verbessert; das Problem einer Geruchsbelästigung und einer Alkalilaugenverteilung ist wirkungsvoll gelöst.
  • Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnungen an Ausführungsbeispielen näher erläutert.
  • Fig. 1 zeigt einen mit Mikrowellen dielektrisch beheizten Vorwärmer; Fig. 2 zeigt einen weiteren hochfrequent dielektrisch beheizten Vorwärmer; Fig. 3 zeigt einen mit überhitztem Dampf beheizten Vorwärmer; Fig. 4 zeigt einen Längsschnitt durch einen Formsand-Vorwärmer; Fig. 5 zeigt einen Querschnitt entlang der Linie A-A in Fig. 4; Fig. 6 zeigt einen Schnitt durch eine Kernformvorrichtung; Fig. 7 und 8 zeigen Schnitte durch Formkästen; Fig. 9 zeigt einen Schnitt durch eine Kernform; Fig. 10 zeigt einen Schnitt durch eine Form mit einem llolzmodell und darüber geschichtetem Formsand unter Zwischenschaltung einer Trennschicht.
  • Fig. 11 zeigt einen Schnitt der umgedrehten Kastenform, aus der das Modell entfernt ist.
  • Der gemischte und geknetete Sand mit Bindemittelpaste ist in einem in Fig. 1 gezeigten Vorwärmtank 1 gespeichert und vorgewärmt. Die Bauweise und das Baumetall des Tanks ist entsprechend dem verwendeten Heizsystem ausgewählt. Der Vorwärmtank kann offen, halboffen oder abgedichtet sein.
  • Der abgedichtete Metalltank 1 weist ein dielektrisch mit Mikrowellen beheiztes System auf, wobei um den Metalltank herum eine thermische Isolierung aufgebracht ist. Auf der Oberseite des Tanks ist ein Einlaß 2 für den gemischten und gekneteten Sand ausgebildet, auf der Unterseite des Tanks 1 ist ein Sandauslaß 4 vorgesehen, der über einen Trennschieber 3 zu einem Kernkasten führt; seitlich vom Tank 1 ist ein Mikrowellengenerator 6 mit einer Wellenführung 5 angebaut. In Fig. 2 ist der Anwendungsfall eines hochfrequent dielektrisch beheizten Systems gezeigt. Ein dichter Kunststofftank 11 hat auf seiner Oberfläche einen Einlaß 12 für den gemischten und gekneteten Sand. Auf der Unterseite des Tanks 11 mündet ein Sandauslaß 14 zu einem Trennschieber 13; zwei Hochfrequenz-Oszillatorplatten 15 sind jeweils auf beiden Seiten des Tanks 11 angeordnet. Bei Verwendung von überhitztem Dampf wird ein in Fig. 3 gezeigter doppelwandiger Tank benützt. Auf der Oberseite des Innentanks 21 des doppelwandigen Tanks ist ein Einlaß für den gemischten und gekneteten Sand bzw. ein Dampfauslaß 22 angeordnet. Ein Außentank 26 weist auf seiner Unterseite einen Sandauslaß 25 auf, der über einen Trennschieber 23 zu einem Formkasten 24 führt. Der Innentank 21 hat einen zu dem Sandauslaß 25 führenden offenen Boden.
  • Der überhitzte Dampf wird in die zwischen den Wänden des Innentanks 21 und des Außentanks 26 ausgebildete Dampfführung 27 geleitet und in einen Raum des Innentanks 21 geführt, wo der Dampf den darin enthaltenen Sand erwärmt; der Dampf entweicht aus dem Dampfauslaß 22.
  • Bei Bedarf kann jeweils ein Rührwerk in den vorstehend baschriebenen Vorwärmtanks vorgesehen werden, um den darin enthaltenen Sand zu kneten und gleichmäßig zu erwärmen.
  • Die primäre Funktion des Vorwärm-und Speichertanks besteht darin, zu jeder Zeit eine Formsandmenge mit festem Wassergehalt und Temperatur bereitzustellen; demgemäß kann jegliche Art von Tanks verwendet werden, vorausgesetzt der Tank erfüllt die primäre Funktion. Der Formsand wird erfindungsgemäß etwa auf Verdampfungstemperatur des Wassers vorgewärmt und gespeichert und bei Bedarf rasch mit geeigneter Menge in einen Formkasten gefüllt. Auf diese Weise kann der Sand mit einem festen Wassergehalt und gleichmäßiger und bestimmter Temperatur in den Formkasten eingefüllt werden, so daß eine für die Erhöhung der Temperatur des Sandes auf Wasserverdampfungstemperatur erforderliche Aufwärmzeit und ein Verstopfen der Lufttrocknungswege aufgrund von Wasserkondensation im hiedrigtemperaturbereich des Formsandes vermieden wird. Die Bindemittelpaste wird in dem Vorwärmtank konstant auf ihrer bestimmten Temperatur gehalten, so daß sie ein bestimmtes Wasservoluman enthält und keine Zerstörung bzw.
  • ersetzung der Paste auftritt.
  • Aufgrund der hohen Temperatur der in dem Vorwärmtank enthaltenen Bindemittelpaste wird eine ausreichende Fließfähigkeit und Ilaftfähigkeit des nur eine kleine Menge Wasser enthalteden Sandes aufrechterhalten, so daß sich die Trockenzeit des Sandes verkürzt. Bei den vorbeschriebenen Versuchen wurde die Gießform aus gemischtem und geknetetem Sand durch Mikrowellen oder Hochfrequenz dielektrisch beheizt.
  • Der vorgewärmte Sand kann jedoch, wie nachstehend beschrieben, in dem Formverfahren ausschließlich durch Heißluft getrocknet und verfestigt werden.
  • Versuch 6 20 %ige Getreidestärke wurde mit Wasser vermischt und zur Erzeugung einer Stärkepaste gekocht. 5 Gew.-% der Stärkepaste wurde zu Kieselsand zugefügt und geknetet. Der Sand wurde dann unmittelbar in einen Vorwärmtank gegeben, in dem der Sand durch Uberhitzung auf 1100C erwärmt wurde. Der vorgewärmte Sand wurde zur Erzeugung einer Form rasch in einen Kernkasten mit den Abmessungen 50 mm x 50 mm eingefüllt. Von einem Ende des Kernkastens wurde mit Hilfe einer Unterdruckpumpe Heißluft mit 2000C angesaugt, so daß die Form in dem Kernkasten schnell getrocknet wurde. Die durch dieses Verfahren hergestellte Form ist, wie in Fig. 4 gezeigt, einer bei gewöhnlicher Temperatur und in einem Trockenofen getrockneten herkömmlichen Form in bezug auf Festigkeit und Trockenzeit überlegen.
  • Tabelle 4
    Formung mit normaler Hochtemperatur-
    Temperatur, Ofen- formung,Blasluft-
    trocknung bei 2000C trocknung bei 2000C
    Zeit bis zum Trock- 90 Sek. 5 Sek.
    nungsabschluß
    Druckfestigkeit 7,1 14,4
    kg/cm
    Versuch 7 20 %ige Getreidestärke wurde mit 1%Der Natronätzlauge gemischt und zur Erzeugung einer Bindemittelpaste gekocht.
  • 5 Gew.-% der Paste wurde zu Formsand gegeben und geknetet.
  • Das geknetete Material wurde in einen Vorwärmtank gegeben, wo die Temperatur des Materials durch Mikrowellen erhöht wurde.
  • Das Material wurde rasch in einen Kernkasten mit den Abmessungen 28 mm x 50 mm gefüllt, um ein Auskühlen des Materials zu verhindern.
  • Tabelle 5
    Formung bei Hochtemperaturformung
    normaler Tempera- Blaslufttrocknung bei
    tur,Blaslufttrock- 2000C
    nung bei 2000C
    Zeit bis zum
    Trocknungsabschluß 9 Sek. 4 Sek.
    Druckfestigkeit 9,7 17,2
    kg/cm2
    Versuch 8 5%Der wasserlöslicher Polyvinylalkohol (poval) wurde Wasser zugesezt und ausreichend aufgelöst. Zu der Lösung wurde 5 %ige Kartoffelstärke zugegeben und zur Erzeugung einer Paste erhitzt. 5 % der Paste wurde dann Kieselsand Nr. 6 zugefügt und geknetet; der mit Paste versehene Sand wurde dann sofort in einen Vorwärmtank gegeben, wo er im Hochfrequenzverfahren auf 950C erwärmt wurde. Der heiße Sand wurde unter Einblasung von überhitztem Dampf in einen Kernkasten mit den Abmessungen 28 mm x 50 mm eingefüllt und der Formsand in einem Ofen bei 1100C verfestigt.
  • In Tabelle 6 ist die Trocknungszeit und die Druckfestigkeit der bei Versuch 8 hergestellten Sandform gezeigt. Wie daraus hervorgeht, ist die durch ochtemperaturformung hergestellte Sandform bei Verwendung von etwas Kunstharz, wie beispielsweise wasserlöslichem Polyvinylalkohol, effektiv und vorteilhaft verbessert.
  • Tabelle 6
    Formung bei Normal- fiochtemperaturformung
    temperatur, Ofen- Ofentrocknung bei
    trocknung bei 110 c 1100C
    Zeit bis zum Trock- 25 Sek. 15 Sek.
    nungsabschluß
    Druckfiestigkeit 7 15
    kg/cm
    Versuch 9 5 %ige Stärkepaste mit einem Wassergehalt von 80 % wurde Formsand zugefügt und geknetet. Der geknetete Sand wurde in einen die Temperatur haltenden Vorwärmtank gegeben und mit Dampf auf 1000C erwärmt. Für die Herstellung einer Form wurde der warme Sand rasch in einen Holzmodellkasten eingefüllt. Die Form wurde sofort in einen Unterdrucktank eingegeben, in dem der Druck gesenkt und die Form durch Mikrowellenheizverfahren abrupt aufgeheizt wurde. Die Trocknungszeit wurde im Vergleich mit der Trocknungszeit bei herkömmlichen Trocknungsverfahren von 50 Sekunden auf günstige 5 Sekunden verkürzt.
  • Versuch 10 100 Teile Kieselsand Nr. 6 und 5 Teile Stärkepaste mit einem Wassergehalt von 80 % wurden gemischt und geknetet und der erhaltene Formsand in einen Vorwärmtank gegeben und durch Einblasen von überhitztem Dampf auf 1000C erwärmt. Der Formsand wurde durch Blasen mit überhitztem Dampf rasch in einen Kernkasten eingefüllt und eine Kastenform mit 5 kg Masse erhalten. Die Form wurde dann unmittelbar in einen Drucktank eingegeben, in den zum Erwärmen der Form überhitzter Dampf eingeführt wurde. War das Innere des mittleren Teils der Form ausreichend erwärmt, wurde der Druck in dem Tank mit hilfe einer Unterdruckpumpe abrupt gesenkt. Die Form wurde effektiv und vollständig innerhalb einer sehr kurzen Zeit bis in ihren Mittelteil hinein getrocknet, indem die abrupte Druckabsenkung mehrmals wiederholt wurde; damit wurde ein fester und praktisch verwendbarer Kern erhalten.
  • Im Folgenden wird ein weiteres günstiges Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben.
  • Eine zweckmäßige Menge wasserlöslicher Paste und 0,5 bis 3,0 % Wasser in einem Verhaltnis bezüglich des ganzen oder sich ergebenden Volumens beider Materialien wurden gemischt und verknetet; der Formsand wurde in einen dichten, mit einem Rührer ausgestatteten Wärmetank eingegeben und auf etwa 950C vorgewärmt.
  • Der warme Formsand wurde unter Unterdruck von etwa 0,1 at in die Form eingefüllt, um den Sand zu trocknen und zu verfestigen. Die Menge der Bindemittelpaste wurde entsprechend der Art der wasserlöslichen Bindemittelpaste bestimmt, so daß die Funktion bzw. Ilaftfähigkeit der wasserlöslichen Paste praktisch effektiv ausgenutzt wurde, wobei ein vistiGves Wasservolumen in der Paste etwa 0,5 % bis 3,0 % im Verhältnis zur Sandvolumen war. War die Wassermenge in dem Bindemittel geringer als 0,5 %, wurde die llaftfähigkeit sehr gering, und war die Wassermenge größer als 3 %, wurde die für die Trocknung und Verfestigung der mit dem Sand vermischten Paste erforderliche Zeit sehr groß.
  • Im Falle einer in der Bindemittelpaste enthaltenen kleineren Wassermenge werden allgemein die Fließfähigkeit der Paste und demgemäß die Fließfähigkeit des mit der Paste vermischten Sandes und die Haftfähigkeit der Paste ungenügend und somit die Ausformbarkeit der Form gering. Erfindungsgemäß ist jedoch eine geringere Wassermenge in der Paste ausreichend, da der gemischte und geknetete Sand auf eine geeignete Temperatur vorgewärmt wird. In der Praxis wird der Sand vorgewärmt und dann das Bindemittel und das Wasser zugefügt, um einen warmen Sand zu erhalten, der eine bestimmte Menge an wasserlöslicher Paste bzw. Wasser und Formsand enthält; Der Formsand und das Bindemittel werden gemischt, das Wasser dem Gemisch beigefügt und dann das Gemisch vorgewärmt und gespeichert. Bei Bedarf können der wasserlöslichen Bindemittelpaste Stoffe wie Bentonit zugefügt werden. Wirtschaftlichkeitserwägungen bei Verwendung einer Unterdruckpumpe zur Erzeugung eines Unterdrucks innerhalb des Formkastens lassen etwa 0,lat als zweckmäßig erscheinen; bei größeren Geräten kann ein höherer Unterdruck verwendet werden.
  • Die geeigneten Mengen an Bindemittelpaste, Wasser, die zweckmäßige Vorwärmtemperatur und die Stärke des Unterdrucks werden im Hinblick auf die erforderliche Trocknungszeit des Sandes und der Wirtschaftlichkeit unterschiedlicher Faktoren bestimmt.
  • Gemäß einem der Ausführungsbeispiele der Erfindung werden 100 Teile Kieselsand Nr. 6, 2 Teile Dextrin und 1,5 Teile Wasser gemischt und verknetet und der erhaltene Fomrsand in einen dichten Vorwärmtank mit Rührwerk eingefüllt, wo der Sand gleichmäßig auf 950C erwärmt wird. Der Sand wird schnell in ein zylindrisches Holzmodell mit einem Durchmesser von 300 mm und einer Tiefe von 150 mm eingefüllt und gepreßt. Der gepreßte Sand wird als nächstes in einen Unterdrucktank eingegeben, in dem der Innendruck allmählich für 3 Minuten auf 40 mm lig abgesenkt wird; damit wird eine 2 Form mit hoher Druckfestigkeit von 35 kg/cm2 erhalten.
  • Für eine Erhöhung der Druckfestigkeit der getrockneten und verfestigten Form kann bei Bedarf zwei bis 10 % in einem organischen Lösungsmittel wie Alkohol gelöstes Phenolkunstharz auf die Oberfläche der Form aufgesprüht oder aufgebürstet werden. Die Form wird eine sehr kurze Zeit getrocknet und verfestigt, so daß der Trocknungs-und Verfestigungsvorgang vollkommen synchron mit anderen Vorgängen beim Gießverfahren läuft.
  • Anhand der Fig. 4 und 5 wird nachstehend eine praktisch verwendbare und effektive Formsand-Vorwärmvorrichtung für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens beschrieben.
  • Die Vorwärmvorrichtung umfaßt einen zylindrischen dichten Tank 110, der auf einer Standfläche auf an dem Tank befestigten Stützbeinen 112 horizontal angeordnet ist. Der Tank hat einen oberen Sandeinlaß 114 und einen unteren Sandauslaß 116. Auf dem Sandeinlaß 114ist über einenO-Ring 118 ein Offnungs-und Verschlußdeckel 120 angeordnet. Der Auslaß 116 ist mit einem Schieber 122 zum öffnen und Schließen des Sandauslasses 116 versehen. Auf der Außenfläche des zylindrischen Tanks 110 sind aus Gründen der Vergrößerung der Wärmeübertragungsfläche eine Vielzahl von Rippen 124 angeordnet. Unterhalb des zylindrischen Tanks 110 befindet sich ein Gasbrenner 126, der sich in Richtung der Längsachse des Tanks 110 erstreckt. Zur Erhöhung der thermischen Ausbeute der Gasenergie ist der zylindrische Tank unter Freilassung eines ringförmigen Spaltes wie in Fig. 5 gezeigt von einer Haube 128 umgeben. An der Haube 128 sind eine obere Öffnung und eine untere Öffnung so ausgebildet, daß sie sich in Längsrichtung des Tanks erstrecken und Heißluft von dem Gasbrenner innerhalb des ringförmigen Spaltes zur oberen Öffnung nach oben strömt. Eine Rotationswelle 134 erstreckt sich durch die Mitte des zylindrischen Tanks 110; die Welle wird durch einen Riemen 130 von einem Antriebsmotor 132 angetrieben. Die Welle 134 ist mit einem Schraubenband zum Durchrühren des Formsandes versehen, das so an der Welle befestigt ist, daß das Schraubenband entlang der Innenfläche des Tanks gleitet.
  • Das zuvor gemischte und geknetete Sand Bindemittelmaterial wird durch den Sandeinlaß 114 dem Vorwärmtank 110 zugeführt. Nach dem Schließen des Deckels 120 wird der Gasbrenner 126 in Betrieb gesetzt und gleichzeitig der Sand durch das Schraubenband 136 umgerührt. Erreicht die Temperatur des umgerührten Sandes 900C bis1000C, wird der Schieber 122 geöffnet, so daß der warme Sand aus dem Tank 110 in einen nicht gezeigten wärmeisolierten Tank gefördert wird. Der Sand kann bei Bedarf auf eine niedrigere Temperatur als 900C vorgewärmt werden.
  • Der gemischte geknetete und vorgewärmte Sand wird dann rasch in einen Formkasten eingefüllt, wo der Sand einem Ileißluftstrom und/oder einem Unterdruck ausgesetzt wird , so daß der Formsand sofort getrocknet und verfestigt wird.
  • Anhand Fig. 6 wird eine Vorrichtung zur wirkungsvollen Formung von Kernen beschrieben.
  • Die Vorrichtung umfaßt einen Sandvorratstank 210, in dem der von einer mit Rührwerk und Vorwärmung versehenen Vorrichtung vorgewärmte Formsand gespeichert ist. Der Sand wird durch einen Sandeinlaß 212 auf der Oberseite des Tanks 210 in den Tank eingefüllt. Der Sand innerhalb des Tanks wird durch einen Wärmeerzeuger erwärmt, wie beispielsweise einem elektrischen Erhitzer 216, der in eine wärmeisolierende Wand 218 eingelassen ist, die um die Außenwand des Tanks herumläuft. Durch die Bauweise des Tanks wird der vorgewärmte Sand wirkungsvoll ohne Verlust an Wärmeenergie gespeichert.
  • Der in dem Tank gespeicherte Sand fällt beim Öffnen eines Schiebers 214 auf der Unterseite des Tanks durch einen Einblasraum 220 in einen Formkernkasten. Der Einblasraum 220 ist entlang seines Umfangs doppelwandig ausgebildet. Die Außen-und Innenwand bilden zwischen sich eine Luftkammer 222; die Innenwand hat mehrere Schlitze 224, die die Luftkammer 222 mit dem Einblasraum 220 verbinden.
  • Der Sand wird durch eine Sandzuführöffnung 228 dem Formkernkasten 226 zugeführt. Aus einem Lufttank 230 wird durch ein Ventil 232 und eine Luftleitung 234 Luft in den Einblasraum 220 geleitet. Der Lufttank 230 enthält Luft mit hohem Druck, hoher Temperatur und hoher Feuchtigkeit. Der hohe Druck der in dem Tank 230 enthaltenen Luft wird durch einen nicht gezeigten Luftkompressor erzeugt, der mit einer Luftleitung 236 mit dem Tank verbunden ist. Die Luft in dem Tank 230 wird durch einen elektrischen Erhitzer 238 und eine Versorgungsleitung 240 für erhitzten Dampf erwärmt, die jeweils innerhalb des Tanks 230 angeordnet sind. Eine Übertragung der Wärme der Luft in dem Tank 230 nach außen wird durch eine um den Tank herum gewickelte Wärmeisolierung 242 verhindert. Die Temperatur, Feuchtigkeit und der Druck werden durch ein Thermometer 246, ein Hygrometer 244 und ein Manometer 248 angezeigt, um diese Werte jederzeit überwachen zu können.
  • Der ein Bindemittel aus wasserlöslicher Paste enthaltende Formsand wird im Betrieb innerhalb des Sandvorrattanks 210 gespeichert, um den Wassergehalt und die Temperatur des Sandes konstant zu halten. Der Formkernkasten 226 wird dann in Verbindung mit der Sandzuführöffnung 228 gebracht und der Schieber 214 geöffnet, so daß ein bestimmtes Volumen gemischter und gekneteter Sand aus dem Sandvorratstank 210 in den Einblasraum 220 fällt. Das Ventil 232 wird geöffnet, so daß die in dem Lufttank 230 unter Druck gehaltene Luft durch die Luftleitung 234, die Luftkammer 222 und die Schlitze 224 in den Einblasraum 220 zugeführt wird; auf diese Weise wird der erwärmte Sand rasch durch die Sandzuführöffnung 228 in den Formkernkasten 226 eingefüllt.
  • Der Zustand der in dem Lufttank 230 enthaltenen Luft wird in Abhängigkeit von dem Zustand des in dem Formkernkasten 226 einzufüllenden erwärmten Sandes bestimmt.
  • Genauer geschieht dies dadurch, daß die Temperatur und Feuchtigkeit der Tankluft entsprechend dem Wassergehalt des Sandes und der Paste gesteuert wird; enthält der Sand wenig Wasser, wird dem Sand kalte Luft zugeführt, enthält der Sand dagegen viel Wasser, wird dem feuchten Sand Luft geringer Feuchtigkeit bzw. trockene Luft zugeführt.
  • Der in den Formkernkasten 226 eingefüllte Sand wird unter Druck oder Unterdruck gekühlt, um ein schnelles Trocknen und eine schnelle Festigung bzw. Erstarrung zu erzielen.
  • Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Frfindung werden 100 Teile Kieselsand Nr. 6, 2 Teile Wasser und 2,5 % Dextrin gemischt, geknetet und ineiner Vorwärmmühle auf 950C vorgewärmt. Der vorgewärmte Sand wird in einen Speichertank eingefüllt, um ein Verdampfen des Wassergehaltes zu verhindern und die Temperatur des Sandes auf etwa 95 0C zu halten. Eine erforderliche Sandmenge wird in den Einblasraum eingetragen und sofort mit Hilfe eines Heißluftstromes mit 5at, 1000C und einer Feuchtigkeit von 100 % in einen Formkernkasten hineingeblasen. Der Formkernkasten hat einen Durchmesser von 100 cm und eine Länge von 10 cm. Im Anschluß daran wird trockene Luft mit 2000C und 2 at Druck 45 Sekunden lang in den Kasten gedrückt. Als Ergebnis wird ein vollkommen getrockneter und fester Kern erhalten, mit dessen Verwendung ausgezeichnete Gießformen erzeugbar sind.
  • Wie in Fig. 7 gezeigt, ist auf einem Modellträger 312 ein Modell 310 angeordnet, wobei in dem Modell und in dem Träger eine zweckmäßige Zahl von Belüftungslöchern ausgebildet sind. Die Belüftungslöcher verbinden den Formsand 326 in der Umgebung des Modells 310 mit der Atmosphärenluft.
  • Der Durchmesser der Belüftungslöcher wird in Abhängigkeit von der Menge des Formsandes bzw. der Korngröße des Sandes bestimmt; ein günstiger Durchmesser der Belüftungslöcher beträgt etwa 0,5 bis 2 mm. Weitere Belüftungslöcher gehen durch den Modellträger 312 hindurch und verbinden den Formsand mit der Atmosphärenluft. Der Formsand wird von einem auf dem Modellträger 312 aufmontierten Formkasten 320 umgeben bzw.
  • abgedichtet. An einem oberen Abschnitt im Innenraum des Formkastens 320 erstreckt sich horizontal ein Drahtnetz 322.
  • Der von der oberen Wand des Kernkastens 320 und dem Drahtnetz 322 umgebene Raum bildet eine Unterdruckkammer 324, über die ein Unterdruck auf den Formsand 326 aufgebracht wird.
  • Der Formsand, der eine wasserlösliche Bindemittel paste enthält und auf 500C bis 1000C vorgewärmt ist, wird in den Formkasten 320 gegossen bzw. eingeblasen und die Luft innerhalb des Unterdruckraumes 324 mit Hilfe einer nicht gezeigten Unterdruckpumpe durch eine in den Raum 324 einmündende Leitung abgesaugt, so daß die Atmosphärenluft durch die Belüftungslöcher 314 und 316 abgesaugt wird. Auf diese Weise wird der Formsand ausgehend von dem das Modell umgebenden Sand bis zu dem in der Mitte befindlichen Formsand allmählich getrocknet und verfestigt.
  • Das Modell wird entfernt, wenn die Schicht um das Modell herum getrocknet und verfestigt ist. Wird der Formsand einer zusätzlichen Luftansaugung durch das Drahtnetz ausgesetzt, dann wird die Luft durch den freien Raum des entfernten Modells angesaugt, so daß eine weitere Verfestigung des gesamten Formsandes in dem Formkasten 320 erreicht wird.
  • In Fig. 8 ist eine weitere Ausführung eines erfindungsgemäßen Formkernkastens gezeigt, bei der der Formsand seitlich über Drahtnetze 322 getrennt von einer Unterdruckkammer 324 umgeben und oben auf dem Formsand ein Kunstharz film 328 angeordnet ist.
  • Gemäß einem weiteren in Fig. 9 gezeigten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist die Unterdruckkammer in einem Modellträger 332 ausgebildet und ein Drahtnetz 330 erstreckt sich über die obere Fläche der Unterdruckkammer und begrenzt diese. Auf dem Modellträger 332 steht ein Formkernkasten 334. Eine Anzahl Entlüftungslöcher 336 sind in dem Kasten 334 ausgebildet und münden in der Atmosphärenluft. Im Betrieb wird der Formsand in den Formkernkasten eingegossen und die Luft innerhalb des Sandes durch das Drahtnetz 330 hindurch abgesaugt, so daß der Formsand rasch trocknet und verfestigt, wobei als erstes eine dünne Sandschicht 338 um das Modell herum gebildet wird.
  • Sobald die Sandschicht 338 verfestigt ist, kann der Kernkasten 334 entfernt und sofort weiterverwendet werden.
  • Versuch 11 50 kg Kieselsand Nr. 5 wurde in einem Heizkessel auf 1100C erwärmt. Der heiße Sand wurde in eine dichte Umrührmühle zusammen mit 1 kg Dextrin und1,5 kg heißem Wasser mit 950C eingefüllt. Der Sand mit dem zugesetzten Dextrin und heißem Wasser wurde 10 Minuten geknetet, um einen warmen Formsand zu erhalten. 20 kg des auf 850C vorgewärmten Formsandes wurde in einem Formkasten mit einer Anzahl Luftlöcher darin und einem auf den Kernkasten aufgebrachten Form-Trennmittel eingegossen bzw. eingeblasen. Anschließend wurde eine Unterdruckiammer oberhalb des den Formsand enthaltenden Kastens aufgesetzt und der Sand 20 Sekunden lang einem Unterdruck von 400 mm Hg ausgesetzt; als Ergebnis wurde eine in der Tiefe gleichmäßig getrocknete und verfestigte Form erhalten.
  • Versuch 12 50 kg getrockneter Kieselsand Nr. 6 wurde in einer Heiz.
  • und Umrührmühle auf 110°C vorgewärmt. Dem heißen Sand wurden 2 kg Dextrin und 2 kg heißes Wasser mit 950C beigefügt und die Mischung 10 Minuten lang umgerührt. 20 kg des heißen Formsandes wurden in den in Fig. 8 gezeigten Formkasten eingegossen und der Sand dem Unterdruck des seitlichen Unterdruckraumes ausgesetzt. Das Modell 310 konnte als Ergebnis innerhalb von 30 Sekunden frei von dem Formsand abgelöst werden; 15 Minuten waren ausreichend, um den gesamten Formsand vollständig zu trocknen und zu befestigen.
  • Anhand der Fig. 10 und 11 wird eine weitere Ausführungsform eines Formkernkastens beschrieben.
  • Bei dieser Ausführung trägt eine mit einer Unterdruckvorrichtung verbundene Unterdruckkammer bzw. Modellträger 410 ein hölzernes Modell 412. Der Sand wird in den Formkasten gegossen und um das Modell 412 herum auf einer Formtrenn- bzw. Freigabeschicht 414, wie beispielsweise einer Kunstharz-oder Synthetikgummifolie, verteilt. Wird die Luft innerhalb der Unterdruckkammer 410 durch die in dem Modell 412 vorgesehenen Belüftungslöcher 418 gesaugt, legt sich die Schicht 414 in engen Kontakt mit den oberen Flächen des Modells und des Trägers 410. Der in den Kasten einzufüllende Formsand enthält vorzugsweise eine wasserlösliche Bindemittelpaste und ist auf 400C bis 900C vorgewärmt. Nach Abschluß des Einfüllens des Formsands wird eine auf der Unterseite mit einem Tragnetz 420 ausgestattete weitere Unterdruckkammer 422 auf den Formkasten aufgesetzt, so daß sie mit der Unterfläche des Drahtnetzes 420 in Kontakt mit dem Formsand 416 kommt. Anschließend beginnt der Ansaugvorgang der Unterdruckkammer 422. Nach Abschluß des Ansaugvorganges durch Abschalten der Unterdruckkammer 422 wird die Einheit aus Unterdruckkammern, Formsand und Modell wie in Fig. 11 gezeigt umgedreht, so daß das Modell vom Sand getrennt werden kann. Das Modell ist leicht entfernbar, da die Schicht 414 und das Modell 412 nicht aneinander anhaften.
  • Noch während die Kammer 422 unter Unterdruck steht, wird Heißluft auf die Schicht 414 aufgebracht, so daß diese schmilzt und durch den Formsand 416 hindurch zur Kammer 422 hindurchgeht. Auf diese Weise wird der Sand ausgehend von dem mit der Kunststoffschicht 414 in Berührung stehenden Bereich rasch getrocknet und verfestigt, so daß innerhalb sehr kurzer Zeit eine der Form des Modells 412 entsprechende starre Sandschicht entsteht. Im Falle einer relativ kleinen Form ist es nicht erforderlich, Heißluft auf die Kunststoffschicht 414 aufzubringen, es reicht vielmehr aus, nur die KUnststoffschicht 414 zu entfernen.
  • Versuch 13 Ein Modell mit einem Durchmesser von 150 mm und einer Länge von 150 mm wurde mit einer Kunststoffolie bedeckt und in einen Formkasten gesetzt. 100 Teile Kieselsand Nr. 6, ein Teil Dextrin und 0,8 Teile Wasser wurden gemischt, geknetet und auf 900C vorgewärmt. Der Formsand wurde in den Formkasten eingefüllt und die Unterdruckkammer 422 auf den Kasten aufgesetzt. Ein Unterdruck von 650 mm Hg wurde an die Kammer 422 angelegt, die Kammer und der Kasten umgedreht und das Modell entfernt. Auf die Kunststoffschicht wurde Heißluft mit 3000C aufgebracht, um diese zu schmelzen. Nach Abschluß des Schmelzens wurde das Ansaugen durch Unterdruck und das Aufbringen von Heißluft 5 Minuten lang fortgesetzt, um den Formsand vollständig zu trocknen und zu verfestigen.
  • Durch eine Verbindung von geschmolzenem Kunststoff und Dextrin wurde somit eine starre äußere Oberfläche der Form erzielt.
  • Bei einem herkömmlichen Unterdruck-Formungsverfahren wird der Formsand nach seiner Formung durch eine Folie abgedichtet, um bei Aufbringung von Unterdruck die Form des Formsandes zu erhalten. Brach die Folie während des Saugvorganges, wurde der dem Unterdruck ausgesetzte Sand auf nachteilige Weise nicht in seinem geformten Zustand erhalten.
  • Der Vorteil sowohl beim herkömmlichen Unterdruckformungsverfahren als auch beim erfindungsgemäßen Verfahren besteht darin, daß der geformte Formsand nach dem Gießen leicht zerbrochen werden kann. Der Nachteil des herkömmlichen Verfahrens besteht in der Notwendigkeit, den Unterdruckansaugvorgang fortzusetzen, um die Ausformung des Formsandes aufrechtzuerhalten. Im Gegensatz dazu können die Sandformen nach der Erfindung nach ihrer Verfestigung transportiert und gestapelt werden, so daß der für ein Lagern der Formen benötigte Raum außerordentlich verringert wird.
  • Die Erfindung bezieht sich somit auf ein Verfahren zur Herstellung von Gießformen und auf eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, wobei der Sand der Gießform wasserlösliche Bindemittelpaste enthält. Der Sand wird zuvor durch Mikrowellen-oder Hochfrequenzerhitzen in einem Sandvorratstank erwärmt. Die Sandtemperatur und-feuchtigkeit und die in dem Sand enthaltene Bindemittelmenge werden frei gesteuert. Der vorgewärmte Sand wird durch vorgewärmte Luft in einen unterhalb vom Vorratstank angeordneten Formkasten eingeblasen. Die Feuchtigkeit und Wärme der vorgewärmten Luft wird gesteuert.

Claims (4)

  1. Patentansprüche 1. Formherstellungsverfahren, dadurch gekennzeichnet, daß ein gemischter, gekneteter und eine wasserlösliche Bindemittelpaste enthaltender Sand während des Formbildungsabschnitts zwangsgetrocknet wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sand durch Unterdruckverdampfung mittels Absaugen zwangsgetrocknet wird, wobei der Verdampfungsvorgang mit oder ohne Wärmezufuhr durchgeführt wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der gemischte und geknetete und wasserlösliche Bindemittelpaste enthaltende Sand vor dem Formbildungsabschnitt erhitzt wird.
  4. 4. Vorrichtung zur Aufbereitung von Formsand, der ein Bindemittel aus wasserlöslicher Paste enthält, gekennzeichnet durch einen abgedichteten Tank (110), einen darin angeordneten Rührer (136) und eine Erwärmungsvorrichtung, die den Tank von der Außenseite her beheizt.
DE19772735640 1976-08-09 1977-08-08 Giessformherstellungsverfahren und vorrichtung zur ausfuehrung des verfahrens Pending DE2735640A1 (de)

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