DE2734076A1 - Haertbare harzmassen - Google Patents
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Description
29 559
Härtbare Harzmacsen
Die Erfindung betrifft härtbare Harzmassen, die als Hauptbestandteile
ein ungesättigtes Cycloacetal und ein Polythiol enthalten.
Es ist bekannt, dass durch Additionsreaktion einer Verbindung mit einer ungesättigten Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindung mit
einer Mercaptoverbindung ein Sulfid entsteht. Ferner ißt es bekannt, dass durch diese Umsetzung ein thermoplastisches
Harz entsteht. Beispiele für entsprechende Additionereaktionen
sind die Umsetzungen von Diolefinen mit Dimethylmercaptan,
Bisacrylamid oder Bisacrylsäureestern mit Dimercaptanen, Divinylurethan
oder Divinylharnstoff mit Dimercaptanen und Diallylestern mit Dimercaptanen.
Zur Erleichterung der Addition wird die Umsetzung im allgemeinen in Gegenwart eines Peroxidkatalysators oder unter
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- 5 UV-Be strahlung durchgeführt.
In letzter Zeit wurde über härtbare Harzmassen mit einem Gehalt
an einem Polyen und einem Polythiol berichtet. Diese Massen lassen sich insbesondere unter UV-Bestrahlung unter Bildung
von Filmen härten, die zur Herstellung von Druckplatten verwendet werden können. Diese Massen enthalten Diallylphthalat
und deren Präpolymere, Triallylisocyanurat und ein Polyallylurethan
als Polyen mit ungesättigten Kohlenstoff-Kohlenstoff-Bindungen.
Erfindungsgemäss wurde die Verwendbarkeit von ungesättigten
Cycloacetalen, die durch Kondensation eines mehrwertigen Alkohols mit einem ungesättigten Aldehyd, wie Acrolein, entstehen,
untersucht. Beispiele dafür sind DialIyIidenpentaerythrit
(nachstehend kurz DAPE), hergestellt durch Kondensation von Acrolein mit Pentaerythrit, Triallylidensorbit (TAS), hergestellt
durch Kondensation von Acrolein mit Sorbit, Monoallylidentrimethyloläthan
(MATME), hergestellt durch Kondensation von Acrolein mit Trimethyloluthan, Monoallylidentrimethylolpropan,
hergestellt durch Kondensation von Acrolein mit Trimethylölpropan,
und Diallyliden-2,2,6,6-tetΓaraethylolcyclohexanon
(DACH), hergestellt durch Kondensation von Acrolein mit 2,2,6,6-Tetramethylolcyclohexunon.
0-CH7 CH.-0
/ 2N/ 2 \
DAPE CH =CH-CH C CH-CH=CH,
2 \ /\ / 2 0-CH2 CH2-O
0-CH7 CH7-O 2 2 ι
TAS CH1-CH-CH
0-CH-CH-CH-CH-O
I I
0 0
0 0
CH
CH=CH2
70S8 8 5/T999
CH-CH-CH I
CH7-O
/ 2 \
MATMl: CH7-C CH-CH-CH
M /
CH2-O
CH2OH
OCH1 O CH,-0
U-CH2 ^^ CH-O
Die vorstehend erwähnten ungesättigten Cycloacetale sind chemisch hochaktiv, wurden aber bicher im wesentlichen für
technische Zwecke nicht eingesetzt. Krfindungsgemäss werden die
ungesättigten Cycloacetale als ModifLkatoreii für verschiedene
hartbare Harze verwendet, beispielsweise für ungesättigte Polyesterharze,
Epoxyharze, Epoxyacrylatharze, Methacrylharze und
Urethanharze. Diese Harze lassen sich zur Herstellung von
glasfaserverstärkten Kunststoffen (FHP), Klebstoffen, unter UV-Licht
härtbaren Anstriclun L tteln, Materialien zum Einbetten
von elektrischen Instrumenten, !»resr.masr.en und dergl. verwenden.
In der Literatur wird fiber Sulfidharze unter Verwendung der vorgenannten ungesättigten Cycloacetale als Polyene nur wenig
berichtet. Diese Literaturstellen betreffen lediglich schmelzbare Oligomere, die durch Umsetzung von DAPE mit Hydrosulfiden
oder Thioglykol erhalten werden. Diese Oligoraeren werden hauptsächlich als Vulkanisationsbeschleuniger verwendet. In der
Literatur wird bisher nichts über die Verwendung von ungesättigten Cycloacetalen und Sulfidverbindungen zur Herstellung
von härtbaren Harzen berichtet. Die Umsetzung zwischen verschiedenen ungesättigten Cycloacetalen und Verbindungen mit
horcaptogruppen wurde bisher nicht untersucht.
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Erfindungsgemäss wurde festgestellt, dass mit diesen Verbindungen
mit Erfolg allgemein verwendete ungesättigte Polyesterharze, Epoxyharze, Urethanharze und dergl. modifiziert
werden können, und zwar mit dem Ziel, die Härtbarkeit und die physikalischen Eigenschaften dieser Harze zu verbessern.
Die erfindungsgemäss modifizierten Harze erweisen sich als wesentlich günstiger und vielseitiger in bezug auf ihre physikalischen
Eigenschaften und ihre Härtbarkeit als bei Verwendung des vorstehend erwähnten Liallylphthalats oder Triallylisocyanuratfl
crhulLeiie Harze.
Beispielsweise sind herkömmliche UV-härtbare Anstrichmittel,
wie ungesättigte Polyesterharze und verschiedene Oligomere vom Acryltyp, in bezug auf Härte und Haftvermögen nicht gut
ausgewogen, insbesondere wenn das zu beschichtende Substrat keine absorptionsfähige Oberfläche aufweist. Demgegenüber erweisen sich die Harzmassen der Erfindung in dieser Hinsicht
als wesentlich günstiger.
In letzter Zeit wurde vorgeschlagen, den Azokomplex einer Lewis-Säure als Härtuiigsmittel zu verwenden, um eine bessere
Ausgewogenheit zwischen Haftvermögen und Härte von Epoxyharzen
zu erreichen. Jedoch wird dadurch während des Härtens eine Schaumbildung verursacht, so dass die Verwendung derartiger
Azokomplexe äusserst starken Beschränkungen unterliegt. Derartige
Nachteile treten bei den erfindungsgemässen Harzmassen nicht auf. Im Vergleich zu Systemen unter Verwendung von
Diallylphthalat oder Triallylisocyanurat als Polyen erweisen
sich die erfindungsgemässen Harzmassen unter Verwendung von ungesättigten Cycloacetalen in bezug auf Härtungsgeschwindigkeit
und Haftvermögen als sehr günstig. Insbesondere sind die erfindungsgemässen Massen photohärtbar ohne Verwendung eines
Photosensibilisators, der häufig die Vetterbeständigkeit beeinträchtigt.
Hinzu kommt, dass die erfindungsgemässen Harzmassen leicht durch Radikalbildner, wie organische Peroxide,
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gehärtet werden können und die Härtung nicht durch Anwesenheit von Luft gehemmt wird.
Ungesättigte Polyesterharze sind bekanntlich radikalisch polymerisierbare
Harze, die für Giessmaεsen und glasfaserverstärkte
Kunststoffe verwendet werden können. Jedoch bleibt bei herkömmlichen
ungesättigten Polyestern eine beträchtliche Restspannung nach der Härteschrumpfung zurück. Dies führt zu einer
verminderten Klebefestigkeit sowie zur Verformung und Zerbrechlichkeit des Hurzuη. Demgegenüber bleibt bei den llarzmassen
der Erfindung keine Restspannung nach dem Härten zurück, obwohl die Härtungsgeschwindigkeit hoch ist. Somit erweisen
sich die Harzmassen der Erfindung in bezug auf die Restspannung als ebenso zufriedenstellend wie Epoxyharze oder Urethanharze.
Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemässen Harzmassen besteht
darin, dass sie bei Raumtemperatur mit Hilfe eines sauren Katalysators leicht gehärtet werden können, was bei Verwendung
von Diallylphthalat anstelle von ungesättigten Cycloacetalen nicht möglich ist. Bei der Verwendung der Harzmassen der
Erfindung für glasfaserverstärkte Kunststoffe, Giessmassen,
Anstrichmittel, Druckfarben, Klebstoffe und dergl. führt der
vorstehend erwähnte Vorteil zu einer Minderung des Energieverbrauchs und der Umweltverschmutzung.
Somit lassen sich die Harzmascen der Erfindung auf dem Gebiet
der Beschichtungsmittel, Druckfarben, glasfaserverstärkten Kunststoffe, Klebstoffe, Giessmassen und dergl. verwenden,
wobei sie nach einem oder mehreren Härtungsverfahren, beispielsweise unter Verwendung eines sauren Katalysators, Radikalbildners
oder einer Strahlungsquelle für energiereiche Strahlen, zum Beispiel UV-Strahlen, verarbeitet werden. Nachstehend
werden die einzelnen Bestandteile der erfindungsgemässen Harzmassen
näher erläutert.
Der erste Bestandteil ist eine Verbindung, die durch Konden-
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sation eines ungesättigten Aldehyds (im allgemeinen Acrolein) mit einem mehrwertigen Alkohol erhalten worden ist. Diese
Verbindung weist zwei oder mehr Gruppen der nachstehenden Formeln auf:
O-CH /
CH^=CH-CH L" (ungesättigte Verbindung vom Dioxantyp)
U-CH1
CH =CH-CH
O-CH
\ O CH-
(ungesättigte Verbindung vom Dioxolantyp)
Typisclie Beispiele für diesen Bestandteil sind DAPE, TAS und
DACH. Die Länge der Molekülkette dieses Bestandteils kann wie bei Epoxyharzen modifiziert werden, beispielsweise durch Umsetzung
von DAPE mit einer Verbindung mit zwei oder mehr Hydroxyl- oder Mercaptogruppen (mit einem Gehalt an aktivem
Wasserstoff) im Molekül. Am Beispiel von Äthylenglykol oder Dithioglykol lässt sich diese Modifikation durch nachstehendes
Beaktionsscnema erläutern:
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OCH , CH ,0
/ V 2 \
(n*2)CH,=CH-CH C CH-CH-CH, ♦ (η + 1)HUCH ,CH,RH
2 \ /\ / L 2
OCH. CH
OCH, CH
CH -CH-CH C CHCH1CH ,{UCH,CH ,R
- \ /\ / L l 2
OCH, CH ,0
OCH . CH ,0
\
2
-CH1CHjCH C CHCH ,CH .) -U-CH ,CH - U-2 2\
/\ / 2 ' " - L
OCH CHO
OCH, CH,0
/ \/ 2\ CH,CH ,CH C CH-CH-CH
2 2\ /\
OCH, CH
In diesem Schema bedeutet R ein 0- oder S-Atom und η eine
ganze Zahl mit einem Wert von O, 1, 2, 3, ···
Bei der Verwendung eines Phenols, d.h. von Verbindungen, bei
denen die Gruppe mit dem aktiven Waüserstoffatom an einen Bonzolkern gebunden ist, anstelle der vorerwähnten Verbindungen
mit Hydroxyl- oder Mercaptogruppen läcst sich die vorstehende
Modifikation durch folgendes Reaktionsschema erläutern:
70 9 8 c./0999
c:h,o 2\
OH
(n*2)CH .-CH-CH C CH-CH=CH
( /\ / OCH2 CH2O
(n*l)
ir Katalycator
OCH1 CH.,0
ι Μ L\
CH1=CH-CH C CH-CH ,-CH1-
ί /\ / 2
H C CHCH ,
ί /\ /
OCH^ CH^O
^ CH^
OH
OCH1 CH1O
2v/ 2\
CH1CH1CH C CH-CH1-CH,-)-
OCIl' CIU
OH
OCH1 CH1O
/ V 2\
2I /\ /
OCH CHO
Ferner können auch Verbindungen mit aktivem Wasserstoff in Sulfongruppen von Benzol sulforiamid, Toluol sul fonamid oder dergl.
verwendet werden. Am Beispiel von p-Toluolsulfonamid ergibt
eich für die Modifikation dar. nachstellende Reaktionsschema:
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OCH1 CH i Z/
(n+2)CH7«CH-CH C CH-CH=CH,
(11 + I)H3C-
CH2O
OCH, CH^O
ι M
Il
DCIU CIUO CH-CH7-
CH,
-CH.
OCH9 CH-O J 2 2\
OCH7 CII7O 2 2
CH, Ch
OCH2 CH2O
Vh-CH=CH2 O
Einfach ungesättigte Cycloacetale der nachstehenden Formeln,
die durch Umsetzung von Acrolein mit Glycerin, Trimethylolpropan oder dergl. erhältlich sind,
CH ,0 2
CH2OH CH2-O
CH-O
CH2OH
CH-CH=CH,
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können als reaktives Verdünnungsmittel für die erfindungsgemässen
Harzmassen verwendet werden. Gleichzeitig können die ungesättigten Cycloacetalgruppen dieser Verbindungen am
Ende des Moleküls der erfindungsgemässen Harzraassen eingeführt
werden, indem man die Hydroxylgruppe dieser Verbindung mit einem Carbonsäureanhydrid oder einer Dicarbonsäure (Veresterungs-
oder Halbveresterungsreaktion) oder mit einer Isocyanatgruppe
umsetzt. Beispiele für Verbindungen mit zwei oder mehr Hydroxylgruppen (einschliesslich OH-Gruppen von Carbonsäuren)
und/oder Mercaptogruppen (-SH), die als Lieferanten für aktiven Wasserstoff bei der vorstehend erwähnten Modifikation
verwendet werden können, sind Polyole, Polythiole, Aryl sulfonamide und Phenole. Die iSrfindung ist jedoch nicht
auf diese Verbindungen beschränkt.
Spezielle Beispiele für entsprechende Polyole sind Äthylenglykol, Diäthylenglykol, Triäthylenglykol, Propylenglykol,
Dipropylenglykol, 1,3-Butandiol, 1,6-Hexandiol, Polyäthylenglykol
400, hydriertes Bisphenol A, Bisphenol A-Äthylenoxid-Addukt, Bisphenol A-Propylenoxid-Addukt, Trimethylolpropan,
Trimethyloläthan, Pentaerythrit, Dipentaerythrit und Addukte
von Äthylenoxid oder Propylenoxid an Phthalsäure, Isophthalsäure oder Terephthalsäure. Polyester mit endständigen Hydroxylgruppen
und einem Molekulargewicht von höchstens I5OO können
gleichermassen verwendet werden.
Spezielle Beispiele für Polythiole sind Dithioglykol, Dipentend!mercaptan,
Athylcyclohexyldimercaptan und 1,6-Hexandimercaptan.
Die Veresterungsprodukte der vorgenannten Glykole mit Thioglykolsäure, ß-Mercaptopropionsäure und/oder Mercaptobernsteinsäure
können gleichermassen verwendet werden.
Spezielle Beispiele für Phenole sind Phenol, Cresol und deren Formalin-Kondensationsprodukte, wie Novolak, Bisphenol F und
Bisphenol A.
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Spezielle Beispiele für Arylsulfonamide sind Benzolsulfonamid,
p-Toluolsulfonamid und Chlorbenzolsulfonamid.
Spezielle Beispiele für Polyisocyanate oder Isocyanat-Prepolymere,
die zur Bildung von Urethanbindungen mit einfach ungesättigten
Cycloacetalen mit einer Hydroxylgruppe, wie MATME, verwendet werden, sind Toluylendiisocyanat, PAPI (Poly-(alkylenarylisocyanat)
der Kasei Upjohn Co.), Methaphenylendiisocyanat, Xylylendiisocyanat,
Hexamethylendiisocyanat und Isophorondiisocyanat.
Spezielle Beispiele für Säureanhydride zur Bildung von Estern
oder Halbestern mit ungesättigten Cycloacetalen, sind Bernsteinsäureanhydrid, Maleinsäureanhydrid, Itaconsäureanhydrid, Phthalsäureanhydrid,
Tetrahydrophthalsäureanhydrid, Hexahydrophthalsäureanhydrid und IUiT-Anhydrid. Die bei dieser Umsetzung hergestellten
Halbester können Epoxyverbindungen vom Polyglycidyläthertyp oder vom Diglycidylestertyp von Phthalsäure, Adipinsäure
,dimeren Säuren oder dergl. oder einem Polyol modifiziert
werden.
Die zweite Komponente der erfindungsgemässen Harzmassen besteht
aus aliphatischen oder aromatischen Mercaptanen mit zwei oder mehr Mercaptogruppen pro Molekül. Spezielle Beispiele dafür
sind Dipentendimercaptan, Äthylcyclohexyldimercaptan, 1,6-Hexandimercaptan
und Ester von Carboxylgruppen aufweisenden Mercaptoverbindungen mit Polyolen, beispielsweise die Veresterungsprodukte
von Thioglykolsäure, ß-Mercaptopropionsäure oder Mercaptobernsteinsäure
(HOOCCH^CHSHCOOH) mit Polyolen, wie Trimethylolpropan,
Trimethyloläthan, Pentaerythrit oder Dipentaerythrit.
Weitere Beispiele sind Verbindungen mit einer Mercaptogruppe und einer Hydroxylgruppe in der ß-Stellung zur Mercaptogruppe,
Verbindungen, die durch Umsetzung eines Epoxyharzes und Schwefelwasserstoff erhalten worden sind und Verbindungen, die durch
Umsetzung eines Epoxyharzes und Thioglykolsäure hergestellt worden sind.
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Das Verhältnis der funktioneilen Gruppen (d.h. das chemische Äquivalentverhältnis) der ungesättigten Verbindungen mit einer
Cycloacetalgruppe zu den Mercaptoverbindungen beträgt 1:0,5 bis
1,7» vorzugsweise 1:0,8 bis 1,2 und insbesondere etwa 1:1. Bei einem chemischen Äquivalentverhältnis der beiden Bestandteile
der Harzmassen ausserhalb des angegebenen Bereichs tritt keine vollständige Härtung der Harzmassen ein. Insbesondere wird bei
einer zu grossen Menge an Cycloacetalgruppen die Härtungsgeschwindigkeit der Harzmassen verzögert. Bei einer übermässigen
Menge an Mercaptogruppen ergeben sich ein lästiger Geruch und eine Verschlechterung der physikalischen Eigenschaften. Das
Mischungsverhältnis der beiden Bestandteile wird aufgrund der physikalischen Eigenschaften und durch IR-Spektralanalyse
bestimmt.
Zur Herstellung von härtbaren Harzen muss die Gesamtzahl an ungesättigten Cycloacetalgruppen pro Molekül der Verbindung
mit der Cycloacetalgruppe und der Mercaptogruppen pro Molekül der Mercaptoverbindung im Durchschnitt 4 oder mehr und vorzugsweise
5 oder mehr betragen.
Wie vorstehend erläutert, werden die erfindungsgemässen Harzmassen
in der Praxis unter Verwendung von sauren Katalysatoren, Radikalbildnern oder energiereichen Strahlungsquellen, insbesondere
UV-Strahlen, gehärtet.
Beispiele für saure Katalysatoren sind Polyphosphorsäure, Phosphorsäure,
Trifluoressigsäure, p-Toluolsulfonsäure, Bortrifluorid-Komplexe
und Metallhalogenide, wie SnCl^ und ZnCIo. Die Menge an saurem Katalysator hängt von der Härtungstemperatur
ab. Im allgemeinen werden 0 bis 5 Teile und vorzugsweise 0,01 bis 2 Teile pro 100 Teile Harzmasse verwendet.
Beispiele für Radikalbildner sind organische Peroxide mit verschiedenen
Zersetzungstemperaturen, die je nach der Härtungstemperatur eingesetzt werden. Die Menge des Radikalbildners
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beträgt 0,01 bis 5 Teile pro 100 Teile der Harzmasse. Bei
Härtungstemperaturen von nicht mehr als 10O0C ist Azobisisobutyronitril
besonders wirksam, da es ein rasch wirkendes Härtungsmittel darstellt. Jedoch kann Azobisisobutyronitril gelegentlich
Schaumbildung hervorrufen. Deshalb wird es vorzugsweise in einer Menge von 0,05 bis 0,5 Teilen pro 100 Teile der Harzmasse
verwendet.
Beispiele für UV-Strahlungsquellen (die Licht der Wellenlänge von 150 bia 450 mn erzeugen) sind Kohlebogen, Xenonlampen,
Quecksilberlampen (insbesondere Hochdruckquecksilberlampen) und Impulssystera-Schnelltrocknungsvorrichtungen für photopolymerisierbare
Anstrichmittel (IST-Trockner der Taiheiyo Kinzoku K.K.).
Die beiden letztgenannten Vorrichtungen werden weitgehend zum Härten von Anstrichmitteln oder Druckfarben aus ungesättigten
Polyester- oder Acrylharzen angewendet und haben sich als zweckmässig
erwiesen.
Der Zusatz eines Photosensibilisators ist nicht erforderlich,
jedoch können Photosensibilisatoren,wie Verbindungen vom Keton-, Disulfid- oder Diazotyp, verwendet werden, um eine photoempfindliche
Zone zu vergrössern.
Je nach dem Verwendungszweck können den Harzmassen der Erfindung gegebenenfalls die nachstehend aufgeführten Bestandteile in
solchen Mengen einverleibt werden, dass die wesentlichen Eigenschaften der Harzmassen nicht beeinträchtigt werden: Weitere
Prepolymere, Polymere, reaktive oder nicht-reaktive Verdünnungsmittel, Lösungsmittel, Streckmittel, Füllstoffe, Farbstoffe,
Pigmente, Antischaummittel, Silankupplungsmittel, thixotrope Mittel, verstärkende Materialien (wie Glasfasern und Kohlefasern),
Luftoxidationsinhibitoren, Polymerisationsinhibitoren, Mittel zur Einstellung des pH-Wertβ und dergl.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
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Beispiel1-a
(Härtung durch UV-Bestrahlung)
(Härtung durch UV-Bestrahlung)
Die Härtbarkeit der nachstehend angegebenen Harzmassen durch UV-Härtung wird gemessen. Als UV-Strahlungsquelle wird eine
Quecksilberhochdrucklampe mit einer Leistung von 80 Watt bei einer wirksamen Röhrenlänge von 1 cm (Iwasaki Denki K.K.) verwendet.
Die Lampe wird in einer Entfernung von 15 cm von der zu härtenden Harzmasse angebracht und in einer Luftatmosphäre
bei unterschiedlichen Zeilengeschwindigkeiten betrieben.
Die Cycloacetale werden gemäss dem in J. Org. Chem., Bd. 25 (1960),
S. 319 beschriebenen Verfahren hergestellt.
Eine Harzmasse wird durch Lösen von 21,2 g (0,1 Mol) Diallylidenpentaerythrit
der Formel
0-CH1 CH0O / \l 2\
(DAPE) CH9=CH-CH C CH-CH=CH7
L \ /\ / 0-CH2 CH2O
in 22,7 g (0,05 Mol) Pentaerythrittetramercaptoacetat der Formel
CH2OOCCH2SH
HSCH2COOCH2-C-CH2OOCCh SH
HSCH2COOCH2-C-CH2OOCCh SH
CH2OOCCH2SH (YodO
mit einem Reinheitsgrad von 95 Prozent hergestellt. Die auf diese
Weise erhaltene Harzmar.se wird auf eine Zinnplatte (Japan Test Panel K.K.) in einer Stärke von 2^ μ aufgebracht und durch zwei
Bestrahlungen bei einer Zeilengeschwindigkeit von I3 m/min gehärtet.
Gemäss der lR-Analyse ist die durch die ßH-Gruppe verursachte
Absorption (?57O cm ) in der gehärteten Harzraasce ver-
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schwunden. Dies zeigt, dass das Pentaerythrittetramercaptoacetat
vollständig ohne einen Photosensibilisator umgesetzt ist. Die Bleistifthärte (unter Verwendung eines Mitsubishi Uni-Bleistifts)
der gehärteten Masse beträgt H. Beim Querschneidetest (cross cut test) unter Verwendung einer. Cellophan-Klebebands ergibt sich ein Wert von
100/100, d.h. das Haftvermögen ist ausgezeichnet.
Zu Vergleichszwecken werden handelsübliches, monomeres Diallylphthalat
der Formel
(I)AP)
CUOCH2CH=CH2
COOCH2CH=CH2
und Pentaerythrittetramercaptoucetat im gleichen Äquivalentverhältnis
wie im Fall von DAPE vermischt und gelöst. Die erhaltene Harzmasse wird auf die vorstehend beschriebene Weise auf eine
Zinnplatte aufgebracht und mit einer C^uecksilberlampe bestrahlt.
Bei dieser Harzinasse ergibt sich im wesentlichen keine Härtung, so dass die physikalischen Eigenschaften nicht gemessen werden
können. Bei der IR-3pektralanalyse ergibt sich, dass die SH-Menge
nur geringfügig abgenommen hat. Diese Harzmasse lässt sich nicht auf die gleiche Weise wie die ÜAPE-enthaltende Harzmasse härten,
bis 5 phr Benzophenon als Sensibilisator zugesetzt werden. Die
Bleistifthärte beträgt B, das Haftvermögen ist geringer als bei der erfindungsgemässon Ilarzmasse.
Eine Harzmasse wird durch Vermischen von 29,7 g (0,1 Mol) Triallylidensorbit
der Formel
7098 - s/0999
_19_
-CH
(TAS) CH2=CH-CH
O-CH
CH-O
CH-CH=CH.
CH-O
/
CH2=CH-CH
CH2=CH-CH
O-CH
0-CH
mit 37»5 g (0,1 MoI) Trimethylolpropantrimercaptoacetat der
Formel
CH0OOC CH0SH
CHxCH
CH0OOC CH0SH
CH2OOC CH2SH
(Yodo Kagaku K.K.)
mit einem Reinheitsgrad von 95»1 Prozent hergestellt. Die auf
diese Weise hergestellte Harzmasse wird mit 5 phr Benzophenon vermischt. Das erhaltene Gemisch wird durch zwei Bestrahlungen
unter der vorerwähnten Quecksilberlampe mit einer Zeilengeschwindigkeit von 15 m/min gehärtet. Die Bleistifthärte der
gehärteten Harzmasse beträgt 2 H1 beim Querschneidetest ergibt
sich ein Wert von 83-87/100.
Zu Vergleichszwecken wird handelsübliches Triallylisocyanurat
der Formel
^-CH2-CH=CH2
(TAIC)
O=C
I I
I I
-Nn Jl-CH2
C
C
-CH2-CH=CH
(Nissan
Il
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anstelle von TAS verwendet. Die 5 phr Benzophenon enthaltende
Harzmasse wird auf eine Zinnplatte aufgebracht. Der erhaltene
Überzug wird durch zwei Bestrahlungen gehärtet. Der Wert beim Querschneidetest beträgt 0-6/100. Somit ist das Haftvermögen
sehr gering. Die Bleistifthärte beträgt H.
Beispiel 2 (Härtung durch Radikalbildner)
Eine Harzmasce mit einem Gehalt an 212 g (1 Mol) DAPE, 227,4 g
(0,5 Mol) Pentaerythrittetramercaptoacetat (Yodo Kagaku K.K. )
und 0,3 phr Azobisisobutyronitril wird hergestellt. Die Masse
wird 2 Stunden bei 650C gehärtet. Die Bleistifthärte der gehärteten
Harzmasse beträgt H und die Barcol-Härte (Weichtyp) 57· Das Haftvermögen des auf eine Stahlplatte aufgebrachten Überzugs
(Dicke 0,2 mm) ist ausgezeichnet. Der Film wird auch nicht abgelöst, wenn er um einen Winkel von 180°C um einen Dorn vom Durchmer.r.er
1 mm gebogen wird.
Verschiedene physikalische Eigenschaften eines unter Verwendung der vorstehenden Harzmasse erhaltenen gegossenen Produkts mit
einer Dicke von 3 mm werden untersucht:
Biegetest gemäss JIS 6919: kein Bruch
ο Biegemodul: 150 kg/mm
ο Zugfestigkeit: 5,0 kg/mm
Zugmodul: 380 kg/mm
Haftfestigkeit (Klebfestigkeit) unter Spannung und Scherung
zwischen korrosionsbeständigem _ ρ Stahl: 146 kg/cm^; 170 kg/cm
zwischen korrosionsbeständigem _ ρ Stahl: 146 kg/cm^; 170 kg/cm
Wasserabsorptiori bei
Raumtemperatur: 0,2 %
Raumtemperatur: 0,2 %
Dielektrizitätskonstante
(1 MHz): 3Λ5
tan 6 (1 MHz): 0,02
dielektrische Durchschlagfestigkeit: 10 kV/mm oder mehr
15
Isolationswiderstand: 10 y 0hm oder mehr
Isolationswiderstand: 10 y 0hm oder mehr
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150-stündige Bewitterung in einem
Tauzyklus-Bewitterungsgerät
(entsprechend einer 1-jährigen natürlichen
Wettereinwirkung): % % des Glanzes bleiben
erhalten, was ein ausgezeichnetes Ergebnis darstellt.
Die vorstehenden Werte zeigen, dass die erfindungsgemässe Harzmasse
besonders geeignet ist für halbfeste Harze für allgemeine Verwendungszwecke, glasfaserverstärkte Kunststoffe und Einbettungsmascen
für elektrische Instrumente.
Andererseits wird ein Harzprodukt, das durch Härten einer Harzmasse
mit einem Gehalt an DAP anstelle von DAP£ auf die vorstehend beschriebene Weise erhalten worden ist und das anschliessend
2 Stunden bei 120°C iiachgehärtet worden ist, nicht vollständig gehärtet. Dieses Produkt weist eine Zugfestigkeit
2 2
von 0,04 kg/mm und einen Zugmodul von 0,5 kg/mm auf.
Beispiel 3 (Härtung mit einem sauren Katalysator)
Die Harzmasse von Beispiel 2 wird hergestellt, mit der Abänderung,
dass anstelle von Azobisisobutyronitril 0,3 phr p-Toluolsulfonsäure
verwendet werden. Die auf diese Weise hergestellte Harzmasse wird bei Raumtemperatur gehärtet. Nach 3 Tagen beträgt
die Barcol-Ilärte (Weichtyp) der gehärteten Masue 55· Die Masse
wird anschliessend 2 Stunden bei 1200C nachgehärtet. Die nachgehärtete
Masse weist eine Bleistifthärte von 2 H, eine Harttyp-Barcol-Härte
von 30 und eine Weichtyp-Barcol-Härte von 72 auf.
Demgegenüber tritt bei einer entsprechenden Harzmasse mit einem Gehalt an DAP anstelle von DAPJi Gelbildung und keine Härtung auf,
selbst wenn ein saurer Katalysator vorhanden ist.
Verschiedene physikalische Eigenschaften eines gegossenen Produkts,
das unter Verwendung der Harzmasse mit einem Gehalt an DAPE hergestellt worden ist, sind nachstehend angegeben:
70Θ885/0999
2734076 | - | kein Bruch | |
- 22 | 545 kg/mm | ||
Biegetest gemäss JIS 69^9: | 7 kg/mnr | ||
Biegemodul: | 410 kg/mm2 | ||
Zugfestigkeit: | |||
Zugmodul: | 5,62 | ||
Dielektrizitätskonstante | 0,05 | ||
(1 MHz): | 112 zec | ||
tan <f (1 MIIz): | 51 Tropfen oder mehr bei 600 V | ||
Lichtbogenfestigkeit: | |||
Kriechstromfestigkeit: | 10 kV/mm oder mehr | ||
dielektrische Durchschlag | |||
festigkeit: |
Beispiel 4 (UV-Härtunp;)
I50 g (0,88 Mol) MATMi) der Formel'
0-CH1 ClL
/ \ / 3
CIl1=CH-CIl C
0-CH2 CH2OlI
werden mit 76 g (0,44 Mol) Toluylendiisocyanat der Formel
NCO NCO
5 Stunden bei 40°C umgesetzt. Bei der IR-Spektralanalyse ergibt
sich, dass die Absorption aufgrund der Isocyanatgruppe (2270 cm~ )
verschwunden ist und sich Urethangruppen gebildet haben. Aufgrund
dieser IR-Spektralanalyse und der Jodzahl lässt sich für das Reaktionsprodukt folgende Strukturformel aufstellen:
709885/0999
CH,-CH-CH
/0-CH2
CH.
#Λ /"* ti '
C-CH2OOC-NH
NUCOOCH.
-C
CH-CH=CH2
1000 ppm Hydrochinon werden mit 26 g (0,05 Mol) dieses Reaktionsprodukte
und $0 g (3H-Menge = 0,1 Äquivalent) einer Polyhydroxypolymercaptoverbindung
(Handelsbezeichnung DPM3-8OOLC der Diamond
Shamrock Corp.) venni seht.
Die auf diese Weise erhaltene Harzmasse wird in einer Dicke von 5 y- oder weniger auf Papier aufgebracht, das mit Harz vom Epoxy-Acrylat-Typ
als UV-Druckfarbenträger (Ripoxy SP-5OO3, SP 1563
X-3, der Showa Highpolymer Co., Ltd.) bedruckt ist, aufgebracht. Das auf diese Weise beschichtete bedruckte Papier wird geraäss
Beispiel 1 mit der tiuecksilberlarape gehärtet. Die gehärtete
Oberfläche ist stark glänzend und zeigt eine vollständige Haftung an der bedruckten Oberfläche.
Beispiel 5 (UV-Härtung)
Ein Geraisch aus 86 g (0,5 Mol) MATME, 50 g (0,5 Mol) Bernsteinsäureanhydrid,
0,3 phr Lithiumchlorid und 0,05 phr Toluhydrochinon wird 3 Stunden bei 1100C zu einem Halbester umgesetzt.
Der Halbester wird mit 85 g (0,25 Mol) Epoxyharz vom Bisphenol A-Glycidyläther-Typ (Epikote 82? der Shell Chemical Corp.)
708885/0999
mit einem Epoxyäquivalentgewicht von 187 versetzt. Das erhaltene
Gemisch wird 2 Stunden und 20 Minuten bei 1200C zu einem Ester
mit einer Säurezahl von 4,6 umgesetzt. Aus der IR-Spektralanalyse
ergibt eich, dass die Epoxygruppen verschwunden sind. Als Reaktionsprodukt
erhält man eine Verbindung mit tenninalen Allylidengruppen
der nachstehenden Formel:
CH
,«CH-CH
CH «CH-CH C-CH-OCOCH-CH-COOCH.
L \ / L LL
O-CH^
-CHCH2
OH ^"3 OH
CH2O
-COOCH2-C CH-CH=CH2
CH2O
CH2O
Ein Gemisch aus 44,2 g (0,05 Mol) dieses Reaktionsprodukts, 12,6 g (0,033 Mol) Trimethylolpropantrimercaptoacetat und 2 phr
Benzoylperoxid wird auf eine mit Paraffin behandelte Glasplatte
in einer Dicke von 0,2 mm aufgebracht und durch 3-maliges Bestrahlen
mit der Quecksilberlampe gemäss Beispiel 1 bei einer Zeilengeschwindigkeit von 15 m/min gehärtet. Der gehärtete Film
wird durch Behandlung mit heissem Wasser von der Glasplatte
gelöst und getrocknet. Der getrocknete Film zeigt beim Dehnen eine Dehnung von etwa 100 Prozent.
709885/0999
Beispiel 6
(Härtung mit einem sauren Katalysator)
(Härtung mit einem sauren Katalysator)
424 g (2 Mol) DAPE und 106 g (1 Mol) Diäthylenglykol werden in
Gegenwart von 0,3 phr p-Toluolsulfonsäure als Katalysator 90
Minuten bei 80°C umgesetzt. Das erhaltene Reaktionsprodukt weist eine Jodzahl von 103,5 auf (entsprechend 92 Prozent der theoretischen
Jodzahl). Das Produkt entspricht folgender Formel:
O-CH, CII7-O
2 \ / \ / 2 2 2
Q-CH2 CH2-O
0-CH0 JCH,-O
\ / 2 \
O-Ch/ CH-,-0
CH-CH-CH2
Anschliessend wird das Reaktionsprodukt gekühlt. 265 g (0,5 Mol)
dieses Reaktionsprodukts werden mit 125,1 g (0,33 Mol) Trimethylolpropantrimercaptoacetat
und 0,3 phr p-Toluolsulfonsäure
vermischt. Das erhaltene Gemisch wird sodann bei 400C gehärtet
und ancchliesGend 2 stunden bei 1000C der Nachhärtung unterzogen.
Die physikalischen Eigenschaften des gehärteten Produkts sind nachstehend zusammengestellt:
Zugfestigkeit: 0,87 kg/mm2
Zugmodul: 3,9 kg/mm
Bruchdehnung: 94 %
Die vorstehende Harzmasse lässt sich nach Zusatz von 80 phr Siliciumdioxidpulver "Cristallite A" (Tatsumori K.K.) mit Erfolg
als Einbettungsmasse mit ausgezeichneter Beständigkeit gegen
70Θ885/0999
- 26 Rissbildung für elektrische Instrumente verwenden.
Beispiel 7 (UV-Härtung)
Ein Gemisch aus 64 g (0,3 Mol) DAPE, 9,4 g (0,1 Mol) Phenol und 0,5 phr p-Toluolsulfonsäure wird 2 Stunden bei 80°C zu einer
viskosen Harzlösung umgesetzt. Bei der gaschromatographisehen
Analyse zeigt sich, dacs das freie Phenol im wesentlichen vollständig
umgesetzt ist. Das Produkt weist die nachstehende Strukturformel auf:
O-CH CH7-O
/ \ / 2 \
(CH2=CH-CH c CH-CH2CH2
(CH2=CH-CH c CH-CH2CH2
0-CH2 CH-O
wobei η den Wert 3 hat.
Dieses Reaktionsprodukt wird mit Natriumäthylat neutralisiert. Sodann werden 15 g (0,02 Mol) des so behandelten Reaktionsprodukts
mit 11,6 g (0,025 Mol) Pentaerythrittetramercaptoacetat und 4 g (0,023 Mol) Monoallylidentriraethylolpropan (MATMP) als
reaktivem Verdünnungsmittel vermischt. Das Gemisch wird mit 2 phr
Benzoinisopropyläther versetzt und in einer Dicke von 25 y auf
einen phenolischen Schichtstoff mit einer aufgeklebten Kupferfolie aufgebracht. Sodann wird das Harzgemisch auf der Schichtstoffplatte
durch 3-maliges Bestrahlen unter einem Impulssystem
IST-Apparat (Taiheiyo Kinzoku K.K.) bei einer Zeilengeschwindigkeit
von 30 m/min gehärtet. Der gehärtete Film auf dem Schichtstoff
wird sodann 3 mal für jeweils 5 Sekunden auf bei 2600C
geschmolzenes Lötmittel gelegt. Der gehärtete Film quillt nicht, was seine ausgezeichnete Wärmebeständigkeit zeigt.
709885/0999
Die gleichen Ergebnisse erhält man mit einem Gemisch aus 15 g
(0,02 Mol) des vorstehenden Reaktionsprodukts, 12,4 g (0,025 Mol)
Pentaerythrittetramercaptopropionat (Reinheitsgrad 96,6 Prozent,
Yodo Kagaku K.K.) der nachstehenden Formel:
CH,OOCCH,CH7SH ι 2 2 2
HSCH0CH-COOCH9-C-CH9OOCCH7CH-Sh
LL LiL Li
und 5 g (0,032 Mol) Diäthylphosphit fels reaktives Verdünnungsmittel).
Beispiel 8
(Härtung mit einem sauren Katalysator)
(Härtung mit einem sauren Katalysator)
Zwei Schichten aus Glasfasern (JJHC-450, Nittoh Boseki K.K.) werden
mit der gemäss Beispiel 3 hergestellten Harzmasse imprägniert
und 2 Stunden bei 1200C gehärtet. Die physikalischen Eigenschaften
des auf diese Weise erhaltenen Schichtstoff-Plattenmaterials (Glasgehalt = 3^ his 35 Gewichtsprozent) sind nachstehend zusammengestellt:
Biegefestigkeit: 16 bis 18 kg/mm Biegemodul: 680 bis 750 kg/mm2
Die vorstehenden physikalischen Werte entsprechen in etwa (oder sind sogar noch günstiger) den Werten, die mit einem Schichtstoff
(Glasgehalt = 3^ bis 35 Gewichtsprozent), der unter Verwendung
eines handelsüblichen Harzes vom Epoxy-Acrylat-Typ, wie
hochfestes FRP-Harz (Ripoxy R802, Showa Highpolymer Co., Ltd.), hergestellt worden ist, erhalten werden.
Beispiel 9 (Härtung durch Erhitzen ohne Verwendung eines Katalysators)
85»5 g (0,5 Mol) p-Toluolsulfonamid der Formel
70*885/0999
werden mit 212 g (1 Mol) DAPE in Gegenwart von 0,3 phr p-Toluolsulfonsäure
als Katalysator 1 Stunde bei 80°C umgesetzt. Bei der IR-Spektralanalyse ergibt r.ich keine H-Absorption aus SOpNHp.
hue Reaktionsprodukt ist eine kristalline Verbindung, die zu
einem JAilver zerkleinert werden kann und die bei hohen Temperaturen
geschmolzen werden kann. iis weist folgende Strukturformel
auf:
OH9C H9CO 2 I
/2\y
2 \
c c
OHnC H-.CO
"2 2
OCH., CH9O \ / 2 \
CH9CH9CH C CH-CH=CH
2 2 Λ /
OCH
9CH9CH C CHCH=CH9
2 2 Λ /\ /
OCH
Dieses Reaktionsprodukt wird als Verbindung A bezeichnet,
1'15 g O,1 Mol) Neopentylglykol der Formel
CHj
HOH0G-C-CH0OH
I '
CHx
709885/0999
59 g (0,5 Mol) Mercaptobernsteinsäure und 83 g (0,5 Mol) Isophthalsäure
werden nach einem üblichen Verfahren zur Herstellung von Polyestern 2 Stunden unter Stickstoff bei 1500C umgesetzt.
Die Temperatur des Reaktionssystems wird allmählich auf 225°C angehoben. Die Umsetzung wird 12 Stunden bei dieser Temperatur
fortgesetzt. Man erhält einen Polyester mit einer Mercaptogruppe in einer Seitenkette des Moleküls (Säurezahl = 31, F.
etwa 900C). Das durchschnittliche Molekulargewicht, berechnet
auf der Basis der Säurezahl, beträgt 1810. Dieses Reaktionsprodukt weist durchschnittlich 5 -CH-Gruppen pro Molekül auf.
Dieser Polyester wird als Verbindung B bezeichnet.
Die Verbindungen A und B werden jeweils in einer Kaffeemühle pulverisiert. Sodann werden die pulverisierten Verbindungen A
und B jeweils bei 1500C geschmolzen, wobei keine Härtung eintritt.
Vermischt man jedoch 30 g (0,05 Mol) der pulverisierten Verbindung A und J>6 g (0,02 Mol) der pulverisierten Verbindung B
und schmilzt das Gemisch bei 1500C, so tritt innerhalb von 2
Minuten eine Härtung ein und es entsteht ein unschmelzbares Produkt.
Die nachstehend angegebene Masse mit einem Gehalt an den Verbindungen
A und B wird gründlich bei 100 bis 1050C mit einer Walze zu einer gleichmässigen Masse vermischt und sodann gekühlt
und pulverisiert. Man erhält eine Press- bzw. Formmasse.
Gewichtsteile | |
Verbindung A | 30 |
Verbindung B | 36 |
Ton Nr. 33 | 120 |
Zinkstearat | |
8,2 mm (1/8") Glasfasern | 15 |
Diese Formmasse wird pro 1 mm Dicke des verformten Produkts 1 Minute auf 160 bis 1650C erhitzt. Die nachstehend angegebenen
physikalischen Eigenschaften des verformten Produkts zeigen, dass
708885/0999
eine hochwertige Formmasse vorliegt.
ο Zugfestigkeit 3 bis 4 kg/mm
Biegefestigkeit 8 bis 11 kg/mm
2 Charpy-Schlagzähigkeit 5 bis 7 kg-cm/cm
Isolationswiderstand ^c
(JIS, Normalzustand) 10 ^ Ohm
(JIS, Normalzustand) 10 ^ Ohm
Isolationswiderstand
(JIS, nach 2-stündigem ^P
Kochen) 10 * Ohm
(JIS, nach 2-stündigem ^P
Kochen) 10 * Ohm
j;i:hu Durchi.;chlugfertigkeit
1ü bis 12 kV/mm
Beispiel 10 (Härtung mit einem sauren Katalysator)
280 g Styrol-Maleinsäureanhydrid-Copolymerisat (Styrol/Maleinsäureanhydrid
= 3/1, Molekulargewicht = 1800), 300 g Dioxan und 120 g (0,614 Mol) Monoallylidentrimethylolpropan (Reinheitsgrad
> 88 Prozent) werden in einen 1 Liter-Dreihalskolben, der mit
einem Rührer, einem Thermometer und einem Rückflusskühler ausgerüstet ist, gebracht. Das Gemisch wird 20 Stunden beim Siedepunkt
des Dioxans unter Rückfluss erwärmt. Das erhaltene Reaktionsprodukt ist ein Halbester mit einer Säurezahl von 109.
Dieses Reaktionsprodukt weist etwa 4 ungesättigte Cycloacetalbindungen
pro Molekül auf. Sodann wird das Reaktionsprodukt auf Raumtemperatur gekühlt. 1 g p-Toluolsulfonsäure und 57 6 (0,123
Mol) Pentaerythrittetramercaptoacetat werden zugesetzt. Das erhaltene Gemisch wird als Klebstoff zum Verkleben von Stahl mit
Stahl verwendet. Der Klebstoff wird 30 Minuten bei 80°C gehärtet.
2 Die Zug-Scher-Klebefestigkeit beträgt 186 kg/cm , was auf einen
ausgezeichneten Klebstoff hindeutet.
t0i885/099§
Claims (7)
1.Zu einem unlöslichen und unschmelzbaren Harz härtbare Harzmassen, gekennzeichnet durch
(I) eine Verbindung mit mindestens zwei ungesättigten Cycloacetalgruppen
pro Molekül der Formeln
O-CH °"CH2
' CH2-CH-CH 2V und/oder CH2-CH-CH |
0-CH^ N Q-
und
(II) eine Verbindung mit mindestens zwei Mercaptogruppen
(II) eine Verbindung mit mindestens zwei Mercaptogruppen
(-SH) pro Molekül,
wobei die Verbindungen I und II in bezug auf ihre funktio-
wobei die Verbindungen I und II in bezug auf ihre funktio-
709885/0999 ORIGINAL INSPECTED
273407b
neuen Gruppen im Verhältnis von 1:0,5 bis 1,7 vermischt sind
und die durchschnittliche Gesamtzahl der ungesättigten
Gycloacetalgruppen und der Mercaptogruppen mindestens 4
beträgt.
2. Härtbare Har/.massen nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass sie als Verbindung (I)
Diallylidenpentaerythrit, TrialIyIidensorbit, Diallyliden-2,2,6,6-tetraineth,ylolcyclohexanon
oder ein Gemisch dieser Verbi ndungen entha L tun.
3. Härtbare Harzmassen nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass sie als Verbindung (I) ein Reaktionsprodukt aus Diallylidenpentaerythrit, Diallyliden-2,2,6,6-tetramethylolcyclohexanon
oder einem Gemisch dieser Verbindungen mit einer Verbindung mit insgesamt mindestens zwei OH- und/oder SH-Gruppen pro Molekül oder
ein Gemisch derartiger Verbindungen enthalten.
4. Härtbare Harzmassen nach Anspruch 1, dadurch
gekenn ze ichnet, dass sie als Verbindung (I) ein Reaktionsprodukt aus Monoallylidentrimethyloläthan
und/oder Monoallylidentrimethylolpropan mit einem PoIyisocyanat
enthalten.
b. Härtbare llarzmus£;ün nach Anspruch' 1, dadurch
g e k e η η ζ e i c h η e t, dass sie als Verbindung (I) ein Halbe.sterprodukt von Monoallylidentrimethyloläthan
und/oder Monoallylidentrimethylolpropan mit einem Carbonsäureanhydrid
mit mindestens zwei Anhydridgruppen pro Molekül enthalten.
6. Härtbare Harzmassen nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass sie als Verbindung (I) ein Reaktionsprodukt des Halbesters gemäss Anspruch 5 mit
einer Epοxyverbindung enthalten.
709885/0999
7. Härtbare Harzmassen nach Anrpruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass ine als Verbindung (II)
Dipentendimercaptan, Athylcyclohexyldimercaptan, 1,6-IIexandimercaptan
oder einen Enter von Thioclykolsäure, ß-Mercaptopropionsäure
oder Mercaptobernsteinsäure mit einem Polyol enthalten.
709885/0999
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JPS5314800A (en) | 1978-02-09 |
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