DE2733315A1

DE2733315A1 - Zweikreis-lenkanlage fuer kraftfahrzeuge

Info

Publication number: DE2733315A1
Application number: DE19772733315
Authority: DE
Inventors: Werner Ing Grad Tischer
Original assignee: ZF Friedrichshafen AG
Current assignee: ZF Friedrichshafen AG
Priority date: 1977-07-23
Filing date: 1977-07-23
Publication date: 1979-02-01
Also published as: SE439139B; DK145661B; DD140130A5; DE2733315C3; BR7804575A; DE2733315B2; PL208516A1; SE7808055L; DK145661C; DK318778A; FR2397967B1; FR2397967A1

Description

- 3 - 71-14

Stand der Technik

Die Erfindung bezieht sich auf eine Zweikreis-Lenkanlage für Kraftfahrzeuge. Die Lenkanlage kann hierbei als Hydrolenkung ausgebildet sein, d.h., sie hat eine mechanische Gestängeverbindung von der Betätigungseinrichtung, insbesondere dem Lenkhandrad, zu den gelenkten Fahrzeugteilen mit hydraulischer Hilfskraftunterstützung. Die Lenkanlage kann jedoch auch als hydrostatische Lenkung ausgebildet sein, d.h., eine Gestängeverbindung entfällt, und die Lenkkräfte werden allein durch Flüssigkeitssäulen übertragen. Die Lenkanlage arbeitet mit Hand- und Dosierpumpen (kurz "H- und D-Pumpen" genannt), die im Zusammenwirken mit einer Hochdruckpumpe als von Hand betätigte Dosiereinrichtungen wirken, dagegen bei Ausfall der Hochdruckpumpe als Handpumpen.

Aus der DT-OS 15 55 I98 ist eine Zweikreis-Lenkanlage der im Oberbegriff von Anspruch 1 genannten Art bekannt, die in dem dargestellten Ausführungsbeispiel eine gemeinsame Hochdruckpumpe hat. In" diesem Falle geht die Lenkbarkeit schon dann verloren, wenn die Hochdruckleitung unterbrochen wird. Erwähnt ist in der Offenlegungsschrift jedoch auch eine Ausführung mit zwei getrennten Hochdruckpumpen. Beide sollen vom Fahrzeugmotor angetrieben werden. Fällt bei fahrendem Fahrzeug der Motor aus, so geht der Antrieb der Hochdruckpumpen verloren. Infolgedessen wirken die Hand- und Dosierpumpen jetzt als reine Handpumpen, die vom Fahrer mit Muskelkraft betätigt werden müssen. Je schwerer das Fahrzeug ist, um so mehr Kraft muß der Fahrer dann für den Lenkvorgang aufwenden. Bei sehr . schweren Fahrzeugen ist eine wirksame Lenkung dann nicht

809885/0446

mehr möglich.

Aufgabe und Lösung

Durch die vorliegende Erfindung soll eine Zweikreis-Lenkanlage für Kraftfahrzeuge geschaffen werden, die bei fahrendem Fahrzeug zwei vollständig voneinander getrennte Lenkkreise hat und die Lenkfähigkeit auch dann aufrecht erhält, wenn der Fahrzeugmotor bei fahrendem Fahrzeug ausfällt.

Diese Aufgabe wird durch die Erfindung nach Anspruoh 1 gelöst.

Dadurch, daß von den beiden Hoohdruckpumpen die eine nicht vom Fahrzeugmotor, sondern von mindestens einem der Fahrzeugräder angetrieben wird, steht, wenigstens für den einen der Lenkkreise, bei fahrendem Fahrzeug immer Hochdruckflüssigkeit zur Verfügung. Damit im Stand des Fahrzeugs beide Lenkkreise betätigt werden können, werden sie durch das Umschaltventil auf die erste, vom Fahrzeugmotor angetriebene Hochdruckpumpe geschaltet. Die Einrichtung ist so getroffen, daß das Umschaltventil von der zweiten Hochdruckpumpe umgeschaltet wird, sobald das Fahrzeug sich bewegt und die zweite Hochdruckpumpe einen ausreichenden Druck erzeugt.

Weiterbildung der Erfindung

Man könnte zwar beide Lenkkreise vollständig voneinander trennen und den einen von der ersten, nämlich der motorgetriebenen Hochdruckpumpe versorgen und den zweiten Kreis

809885/044·

- 5 - 71-14

von der zweiten, nämlich der fahrangetriebenen Hochdruckpumpe versorgen. Dies würde Jedoch bedeuten, daß beim Lenken im Stand die Lenkleistung des einen Lenkkreises ausreichen müßte. Er müßte also für die volle Lenkleistung im Stand dimensioniert werden. Diese Stand-Lenkleistung ist aber etwa doppelt so hoch wie die Fahr-Lenkleistung.

Die Erfindung ermöglicht es nun, im Zusammenhang mit einer Weiterbildung nach Anspruch 2, an Bauaufwand dadurch einzusparen, daß die beiden Lenkkreise, mit Ausnahme der motorgetriebenen ersten Hochdruckpumpe, nur für die Fahr-Lenkleistung dimensioniert" werden. Im Stand des Fahrzeugs kann nämlich die Gefahr, daß die Lenkanlage ausfällt, in Kauf genommen werden, und es ist also ausreichend, im Stand beide Lenkkreise aus derselben motorgetriebenen Hochdruckpumpe zu speisen und die Zweikreisigkeit erst bei fahrendem Fahrzeug herzustellen.

809885/0U6

- 6 - 71-14

Erläuterung der Erfindung

Ein Ausführungsbeispiel einer Zweikreis-Lenkanlage nach der Erfindung wird im folgenden anhand der beigefügten Zeichnung beschrieben, deren einzige Figur dieses Ausführungsbeispiel schematisch zeigt.

Ein Lenkhandrad 2 betätigt über eine mechanische Verbindung 4 mit Rückstellfeder zwei getrennte H- und D-Pumpen und 6a. Diese lassen sich durch Steuerventile 8 und 8a in dem erwünschten Richtungssinne auf die beiden Stellmotoren und 10a schalten, die auf die gelenkten Pahrzeugräder 12 einwirken. Anordnungen dieser Art sind bekannt. Durch die beschriebenen Bauteile werden zwei getrennte Lenkkreise 13 und 13a gebildet.

Es sind zwei Ausgleichsbehälter 14 und l4a für die Arbeitsflüssigkeit vorgesehen. Die erste Hochdruckpumpe l6a fördert aus dem Ausgleichsbehälter l4a und wird vom Fahrzeugmotor l8 angetrieben. Sie ist so stark dimensioniert, daß sie die erforderliche Leistung für beide Lenkkreise 13 und 13a aufbringt. Die zweite Hochdruckpumpe l6 wird über eine mechanische Verbindung 20 von einer Fahrzeugachse her angetrieben, sobald sich die Räder dieser Achse bewegen. Die zweite Hochdruckpumpe l6 braucht nur die Leistung für den einen Lenkkreis 13 aufzubringen.

Das Umschaltventil 22 wird durch eine Rückstellfeder 24 bei stehendem Fahrzeug in der dargestellten Ruhestellung gehalten. In dieser Ruhestellung schaltet es die beiden Lenkkreise 13 und 13a parallel zueinander an die erste Hochdruckpumpe l6a.

&09885/0U«

- 7 - 71-14

Bewegt sich das Fahrzeug, so wird die zweite Hochdruckpumpe 16 angetrieben. Sie wirkt auf eine Betätigungsfläche 26 des Umschaltventils 22 ein und schaltet es entgegen der Kraft seiner Rückstellfeder 2k in die Fahrstellung um. In dieser Stellung sind nun beide Lenkkreise 13 und 13a getrennt voneinander mit je einer der Hochdruckpumpen l6 bzw. l6a verbunden, so daß bei Fahrt die volle Zweikreisigkeit hergestellt ist.

Leerseite

Claims

ZAHNRADFABRIK FRIEDRICHSHAFEN Aktiengesellschaft
Friedrichshafen

ZWEIKREIS-LENKANLAGE FÜR KRAFTFAHRZEUGE

8.7.1977

71-14

S/Meit

Patentansprüche

Zweikreis-Lenkanlage in Gestalt einer Hydrolenkung oder einer hydrostatischen Lenkung für Kraftfahrzeuge, wobei jeder Kreis einen Ausgleichsbehälter für die Arbeitsflüssigkeit, eine Hochdruckpumpe, eine von dieser über ein Steuerventil gespeiste Hand- und Dosierpumpe (H- und D-Pumpe) und einen von dieser angesteuerten Stellmotor für die gelenkten Fahrzeugteile (Räder) aufweist und beide H- und D-Pumpen gemeinsam von einer Betätigungseinrichtung (Lenkhandrad) antreibbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß von den beiden Hochdruckpumpen nur die eine (erste Hochdruckpumpe l6a) vom Fahrzeugmotor (18), die andere (zweite Hochdruckpumpe 16) von mindestens einem der Fahrzeugräder angetrieben ist, daß ein Umschaltventil (22) vorgesehen ist, das im Stand des Kraftfahrzeuges die zweite Hochdruckpumpe (l6) abschaltet und die erste (16a) mit beiden Steuerventilen (8, 8a) verbindet und bei Fahrt unter dem Einfluß des von der zweiten Hochdruckpumpe (16) dann erzeugten Flüssigkeitsdrucks umschaltet und dann Jede der beiden Hochdruckpumpen mit nur einem der Steuerventile verbindet.
2. Zweikreis-Lenkanlage nach Anspruch 1, dadurch g e -

809885/0446

- 2 - 71-14

kennzeichnet, daß die erste Hochdruckpumpe (l6a) für die im Stand erforderliche Lenkleistung dimensioniert ist, dagegen die übrigen Bau teile beider Lenkkreise (1J5, l^a) einschließlich der zweiten Hochdruckpumpe (16) nur für die bei Fahrt er forderliche Lenkleistung dimensioniert sind.

809885/0446