DE2731102C3 - Pipettiergerät - Google Patents

Pipettiergerät

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DE2731102C3
DE2731102C3 DE2731102A DE2731102A DE2731102C3 DE 2731102 C3 DE2731102 C3 DE 2731102C3 DE 2731102 A DE2731102 A DE 2731102A DE 2731102 A DE2731102 A DE 2731102A DE 2731102 C3 DE2731102 C3 DE 2731102C3
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Karl Erik Chene-Bougeries Sundstroem (Schweiz)
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    • B01L3/00Containers or dishes for laboratory use, e.g. laboratory glassware; Droppers
    • B01L3/02Burettes; Pipettes
    • B01L3/021Pipettes, i.e. with only one conduit for withdrawing and redistributing liquids
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Description

Die Erfindung betrifft ein Pipettiergerät, bei dem ein als Zylinder ausgebildeter Reagenzflüssigkeitsbehälter einen Kolben mit Dichtung aufweist, der mittels Antriebsmittel nach Maßgabe der anzusaugenden oder abzugebenden Flüssigkeitsmenge im Zylinder axig' verstellbar ist.
Derartige Pipettiergeräte werden vorzugsweise in Laboratorien und Kliniken eingesetzt. Beim Pipettieren müssen genau abgemessene kleine Flüssigkeitsmengen aufgesaugt und abgegeben werden können. Es handelt sich dabei um eine genau bestimmte Menge einer zu untersuchenden Flüssigkeit, der eine genau dosierte Menge einer Reagenzflüssigkeit beigegeben werden muß.
Es gibt eine ganze Menge von Geräten für diese Zwecke, von der einfachsten Pipette bis zur vollautomatischen Pipettiervorrichtung. Bekannte Pipettisrvorrichtungen arbeiten mit zwei Pumpen; eine Pumpe zum Aufsaugen und Abgeben einer bestimmten Menge der
ίο zu untersuchenden Flüssigkeit und eine zweite Pumpe zum Aufsaugen und Abgeben der entsprechend dosierten Menge der ReagenzflüssigkeiL Die Pumpen und der Behälter mit der Reagenzflüssigkeit sind durch Schläuche und Ventile miteinander verbunden. Die Ventile sind teuer in der Herstellung und verursachen oft Störungen, weil sie nicht richtig arbeiten. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß das ganze System von Ventilen und Schläuchen ausgewaschen und durchgespült werden muß, wenn man auf eine andere Reagenzflüssigkeit übergehen will, dabei geht viel Reagenzflüssigkeit verloren. Außerdem ist die Handhabung umständlich und zeitraubend.
Durch die DE-AS 15 98 903 ist ein Pipettiergerät bekannt, bei dem ein als Zylinder ausgebildeter Reagenzflüssigkeitsbehälter einen Kolben aufweist, der mittels Antriebsmittel nach Maßgabe der anzusaugenden oder abzugebenden Flüssigkeitsmenge im Zylinder axial verstellbar ist. Dabei ist es selbstverständlich, daß der Kolben mit als Dichtung wirkenden Dichtungsringen versehen werden kann, wie die DE-OS 24 48 353 zeigt.
Bei diesem bekannten Pipettiergerät ist es schwierig, beispielsweise nur einen einhundcrttausendsiel Teil seines Inhalts mit Hilfe des Kolbens auszustoßen. Die Schwierigkeit wird dadurch verursacht, daß der Kolben einen deformierbaren Dichtungsring hat und mechanisch bewegt werden muß. Bevor sich der Kolben bewegt, muß die Haftreibung des Dichtungsringes an der Zylinderwand überwunden werden. Ist die Haftreibungskraft überwunden, gleitet der Kolben infolge der kleineren Gleitreibung sofort leichter, dadurch wird die größere, zur Überwindung der Haftreibung erforderliche Kraft plötzlich frei und dies verursacht einen Sprung des Kolbens, wodurch ruckweise mehr Reagenzflüssigkeit ausgestoßen wird, als beabsichtigt wur.
Bei dem sehr kleinen, in Frage kommenden Kolbenhub wirken sich das Lagerspiel und die Elastizität der mechanischen Teile zusätzlich erschwerend aus. Es ist daher sehr schwer anzugeben, welches die kleinslmöglichc Menge an Reagenzflüssigkeit ist, die mit ausreichender volumetrischcr Genauigkeit angesaugt oder abgegeben werden kann.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Pipettiergerät der eingangs erwähnten Art zu schaffen, mit dem auch genau dosierte kleine Mengen einer zu untersuchenden Flüssigkeit angesaugt oder genau dosierbare kleine Mengen an Reagenzflüssigkeit abgegeben werden können.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Kolben und der Zylinder zusätzlich mittels einer Gewindeverbindung relativ zueinander verdrehbar zwangsgeführt sind.
Auf diese Weise wird bei der axialen Verstellung des Kolbens im Zylinder eine zusätzliche relative Drehbe-
h5 wegung zwischen dem Kolben und dem Zylinder erzeugt. Die Gewindeverbindung ist dabei so ausgelegt, daß ruckartige Verstellungen des Kolbens in axialer Richtung vermieden sind. Die über die Gewindeverbin-
dung erreichte Zwangsfuhrung zwischen dem Kolben und dem Zylinder führt zu einer kontinuierlichen axialen Verstellbewegung des Kolbens im Zylinder. Der kleine axiale Verstellweg, der für das Ansaugen b.^w. Abgeben von kleinsten Mengen an Flüssigkeit erforderlich ist, wird durch die überlagerte Drehbewegung des Kolbens übersetzt, so daß eine entsprechende Vergrößerung der Dosiergenauigkeit erreicht wird. Die ruckweise axiale Verstellung des Kolbens ist vermieden, da durch die Drehbewegung die Haftreibung der Dichtung allmählieh in eine gleitende Reibung übergeht
Ein billiges einfaches Pipettiergerät wird nach einer Ausgestaltung dadurch geschaffen, daß der Reagenzflüssigkeitsbehälter als Einwegbehälter aus Kunststoff ausgebildet ist und daß der Kolben mit einem unterhalb eines elastischen Dichtungsringes angebrachten, selbstschneidenden Außengewinde versehen ist. Dieses Außengewinde schneidet bei Drehung des Kolbens relativ zum Zylinder ein Gewinde in die Zyünderinnenwand. Um den Schneidvorgang zu verbessern, ist nach einer weiteren Ausgestaltung vorgesehen, daß das selbstschneidende Gewinde des Kolbens in Sektoren unterteilt ist, die durch glatte, bezüglich dem Gewinde zurückstehende Wandteile voneinander getrennt sind.
Ein motorischer Antrieb des Pipettiergerätes wird nach einer Ausgestaltung dadurch ermöglicht, daß der Einwegbehälter leicht auswechselbar auf einem Gehäuse anbringbar und mit einer aus dem Gehäuse herausragenden Antriebswelle zum Drehen des Kolbens bzw. des Einwegbehälters kuppelbar ist.
Die Kupplung zwischen der Antriebswelle und dem Kolben ist dabei in einfachster Weise dadurch erreicht, daß der Kolben eine im Kolbenboden angebrachte eckige Vertiefung aufweist, in die das obere Ende der unter Federdruck stehenden axial verschiebbaren Antriebswelle formschlüssig eingreift.
Für den Antrieb der Antriebswelle ist nach einer Weiterbildung vorgesehen, daß das untere Ende der Antriebswelle drehfest zwei Kugellager trägt, die sich in den einander gegenüberliegenden Ecken eines motorisch antreibbaren Vierkantrohres abstützen und das unter Ende der Welle axial verschiebbar führen, und daß eine im Vierkantrohr abgestützte Schraubenfeder das untere Ende der Antriebswelle gegen den Kolben drückt.
Für eine exakte Anzeige bzw. Steuerung der Dosiermenge ist das Pipettiergerät so erweitert, daß das motorisch antreibbare Vierkantrohr mit einer kreisrunden, mit Markierungen versehenden Scheibe verbunden ist, welche mit einer Lesevorrichtung in Wirkverbindung steht, an die sich eine Zählvorrichtung mit Speicher eine programmierbare Steuer des Antriebsmechanismus anschließen.
Die Erfindung wird anhand verschiedener, in den Zeichnungen dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt durch einen Einweg-Reagenzflüssigkeitsbehälter,
Fig. 2 einen Teilschnitt durch den Kolben des Einweg-Reagenzflüssigkeitsbehälters nach F ig. 1, eo
Fig. 3 einen Schnitt dumli ia Pipettiergerät mit aufgesetztem Reagenzflüssigkeitsbehäller,
Fig. 4 einen Schnitt längs der Linie 111-111 in F i g. 3 und
F i g. 5 eine schematische Darstellung zur Erläuterung b5 der elektronischen Steuerung und des Betriebes eines Pipettiergerätes nach der Erfindung.
Der in F i g. 1 dargestellte Einweg-Reagenzflüssigkeitsbehälter ist aus stabilem, aber relativ weichem Kunststoff hergestellt Es könnte ein Zylinder 1 einer im Handel erhältlichen Einweg-Injektionsspritze dazu verwendet werden. Der Kolben 2 dagegen ist vorzugsweise aus hartem Kunststoff hergestellt Er ist mit einem Dichtungsring 3 aus weichem elastischem Material wie z. B. Silikongummi versehen. Der Dichtungsring 3 könnte ebenfalls einer handelsüblichen Einweg-Injektionsspritze entnommen werden.
Der Kolben 2 ist mit einem Außengewindeteil 4 mit kleiner Steigung versehen. Der Gewindedurchmesser ist ein wenig größer als der Innendurchmesser des Zylinders 1. Das Gewinde ist in Sektoren 5 unterteilt. Diese Gewindesektoren 5 bilden ein selbstschneidendes Gewinde, das bei der Drehung ein Innengewinde in die Innenwand 6 des Zylinders 1 schneidet Die Schneidwirkung könnte durch den Sektoren 5 unterlegte (nicht dargestellte) Stahlfedern vergrößert werden.
Eine solche Ausführung wäre von Vorteil, wenn das Material des Kolbens 2 die Neigung hat zu fließen, so daß dessen Federkraft bei längerer Lagerung erlahmen würde.
Der Gewindeteil 4 des Kolbens wirkt zusammen mit der Innenwand 6 des Zylinders 1 wie eine Mikrometerschraube. Die Innenwand 6 des Zylinders 1 könnte auch von Anfang an mit einem Innengewinde versehen sein, da der Kolben 2 und sein Dichtungsring 3 bei seiner Bewegung gemeinsam gedreht werden. Die Elastizität des Kolbens 2 garantiert, daß der Kolben spielfrei arbeitet.
Vorzugsweise ist aber die Innenwand 6 des Zylinders 1 glatt und der Kolben 2 wirkt wie eine selbsischneidende Schraube. Der Kolben 2 ist dazu mit einem Spezialgewinde versehen.
Fig. 2 zeigt ein solches Gewindeprofil in schemalischer Darstellung. Es hat scharfe Gewindcspitz.cn, die ein Gewinde in die Zylinderwand drücken, ohne dabei Material wegzunehmen. In der Praxis kann das Gewinde untief sein, da bei der Drehung des Kolbens 2 die Dichtung nicht an der Wand klebt, während auch die Reibungskräfte gering sind. Daher ist auch die zum Vorschub des Kolbens 2 erforderliche Kraft relativ gering. Die ringförmige Vertiefung 7 am unteren Ende des Zylinders 1 verhindert, daß der Kolben 2 versehentlich ganz, aus dem Zylinder I herausgeschraubt wird. Am unteren Rand des Zylinders befindet sich ein Flansche.
Der Kolben 2 weist eine untere nicht dargestellte, eckige Vertiefung auf, die dazu dient, eine drehbare Antriebswelle aufzunehmen. Die Vertiefung hat vorzugsweise ein dreieckiges Querschnittsprofil.
Wie in F i g. 3 dargestellt, greift eine Antriebswelle 9 in diese Vertiefung ein. Das andere Ende dieser Welle ist mit einer Platte 10 verbunden, an der mittels Bolzen 13, 14 zwei Kugellager 11,12 befestigt sind. Die Außenringe dieser Kugellager 11, 12 liegen in einander gegenüberliegenden Ecken 16, 17 eines Vierkantrohres 15 an, wie dies in F i g. 4 ersichtlich ist. Die Kugellager 11,12 liegen unter Druck in den Ecken 16, 17 an. Dies wird dadurch erreicht, daß der Mittenabstand der Kugellager 11, 12 ein wenig größer ist, als für einen Paßsitz erforderlich wäre. Das Vierkantrohr 15 ist drehbar und die Vorbelastung der Kugellager 11, 12 erlaubt einen spielfreien Lauf. Wird das Vierkantrohr 15 gedreht, folgt die Antriebswelle 9 dieser Drehung so gut wie soielfrei. Die Welle 9 durchsetzt eine Öffnung in einer oberen Abdeckplatte 18 des Rohres 15. Am unteren Ende ist das Rohr 15 mit einer flexiblen Scheibe 19 versehen, die eine
zentral daran befestigte Büchse 20 trägt. Die Büchse 20 stellt eine Verbindung mit einer Welle 22 her, die eine Scheibe 23 trägt, deren Zweck später erläutert wird.
Welle 22 führt zu einem Getriebe 24, welches mit einem Motor 25 verbunden ist. Zwischen der flexiblen Scheibe 19 und dem unteren Ende der Antriebswelle 9 befindet sich eine weiche Feder 26, die dafür sorgt, daß das obere Ende der Antriebswelle 9 immer mit dem Kolben 2 in Verbindung bleibt. Die flexible Scheibe 19 gibt dem Rohr 15 und der Welle 9 eine gewisse Bewegungsfreiheit. Es sind dann keine besonderen Herstellungstoleranzen zu beachten, ohne daß dadurch die Genauigkeit beeinträchtigt wird, weil die Scheibe 19 torsionssteif ist. In F i g. 3 ist die Bewegungsfreiheit der Antriebswelle durch den Doppelpfeil 27 angedeutet.
Der Motor 25 stützt sich am Boden 28 des Gehäuses 29 ab. Der obere flache Teil 30 des Gehäuses 29 ist mit einem Kragen 31 versehen, der ein Innengewinde 32 hat. Mit Hilfe des Schraubeinsatzes 34 wird Flansch 8 des Zylinders 1 samt Kolben 2 auf das Gehäuse gedruckt.
Die Scheibe 23 ist eine optische Zählscheibe, an deren Umfang beispielsweise 1000 durchsichtige und lichtundurchlässige Markierungen angebracht sind. Die Scheibe 23 steht in Wirkverbindung mit einer Lichtquelle 35, die in einem Halter 36 angebracht ist. Der Halter 36 trägt auch noch eine Linse 37 und eine Photozelle 38. Beleuchtet die Lichtquelle 35 die Scheibe 23, gelangt je nach der Stellung der Scheibe wohl oder nicht Licht zur Photozelle. Im vorliegenden Fall gelangen bei einer vollen Umdrehung der Scheibe 1000 Lichtimpulse zur Photozelle 38.
In Fig. 5 ist die Vorrichtung nach Fig.3 zusammen mit seinen elektronischen Steuerorganen dargestellt. Es handelt sich dabei um eine einfache digital programmierbare Steuerung des Antriebsmechanismus. Mit Hilfe dieser Schaltung kann das Pipettiergerät digital programmiert betrieben werden. Der Motor 25 ist ein umkehrbarer Wechselstrommotor mit drei Anschlußleitungen 39, 40, 41. Die Leitung 39 ist über ein Relaiskontakt 42 mit der Stromquelle verbunden. Zwischen den Leitungen 40, 41 befindet sich ein Kondensator 43, der eine Hilfsphase schafft. Die Leitung 40 führt zu einem Kontakt 44, Leitung 41 zu einem zweiten Kontakt 45 eines Schalters 46, der mit der Stromquelle verbunden ist. Die Drehrichtung des Motors 25 hängt von der Lage der Schaltzunge 46 ab, die hier in einer Zwischenstellung steht, so daß der Motor 25 abgeschaltet ist.
Die Photozelle 38 ist mit einer logischen Schaltung einer Binär-Zählvorrichtung 47 verbunden. Derartige Zähvorrichtungen 47 sind normal im Handel erhältlich. Die Zählvorrichtung 47 hat zwei Ausgänge, die zu den Anschlüssen 48, 49 eines Schalters 50, der mechanisch mit dem Schalter 46 verbunden ist, führen. Schaltzunge 50 ist über einen Widerstand 51 an die Basis 52 eines Transistors 53 gelegt. Der Emitter 54 dieses Transistors 53 ist an eine Spannungsquelle B und dessen Kollektor 55 ist über eine Relaisspule 56, die den bereits erwähnten Relaiskontakt 42 betätigt an Masse gelegt
Die Zählvorrichtung 47 hat einen Rückstellkontakt der über einen Widerstand 58 mit der Spannungsquelle B verbunden ist Der Punkt 57 ist mit beiden Kontakten 59 und 60 des Schalters 61 verbunden, der mit Schalter 50 und 46 mechanisch in Wirkverbindung steht. Der Schalter 61 ist geerdet
Der Zylinder 1 des Reagenzflüssigkeitsbehälters ist mittels eines Schlauches 62 mit einem Pipettierröhrchen 63 verbunden. Das Röhrchen 63 kann daher entweder in einen Behälter 64, der die zu untersuchende Flüssigkeit enthält, eintauchen, oder zu einem zweiten Behälter 66 der mit unterbrochenen Linien dargestellt ist, gebracht werden. Der letztgenannte Behälter 6fe dient zum Aufnehmen einer abgemessenen Menge der zu untersuchenden Flüssigkeit, die dem Behälter 64 entnommen worden ist, zusammen mit einer abgemessenen Menge der Reagenzflüssigkeit aus dem Reagenzflüssigkeitsbehälter 1. Beim Röhrchen 63 handelt es sich um ein kalibriertes, im Handel erhältliches Pipettierröhrchen.
Beim Betrieb des Gerätes nach Fig.5 geschieht folgendes: Bei der Ausgangslage befindet sich Schalter 46 sowie die damit in Wirkverbindung stehenden Schalter 50 und 61 in der dargestellten neutralen Lage Zum Aufsaugen einer gewünschten Menge der zu untersuchenden Flüssigkeit werden die entsprechenden Ausgänge der logischen Schaltung 47 angesteuert, die mit dem Kontakt 48 verbunden ist. Kontakt 48 wird im Folgenden als »Ansaugkontakt« bezeichnet. Die gewünschte Abgabemenge (untersuchende Flüssigkeit -t-Reagenz) wird ausgestoßen durch Betätigung des Kontaktes 49 des Schalters 50. Kontakt 49 wird im Folgenden als »Abgabekontakt« bezeichnet.
Das Pipettierröhrchen 63 wird nun zuerst in die zi untersuchende Flüssigkeit 65 eingetaucht. Die Schaltzunge 50 wird nun mit dem Ansaugkontakt 48 ir Berührung gebracht. Dabei werden gleichzeitig die Schaltzungen 46 und 61 in Berührung mit der Kontakten 45 und 59 gebracht. Dies bedeutet, daß die
jo Schaltung 47 jetzt Schallimpulse aus der Photozelle 3f zählt, wobei der Motor 25 zu laufen beginnt und der Kolben 2 in Richtung aus dem Reagenzflüssigkeitsbehälter herausschraubt, so daß zu untersuchende Flüssigkeit aus dem Behälter 64 angesaugt wird. Die Schaltimpulse, entsprechend der Anzahl Markierunger auf der Scheibe 23, die an der Photozelle vorbeilaufen werden gezählt und mit der gewählten Eingabe dei logischen Schaltung verglichen. Die logische Schaltung steuert bei Übereinstimmung vom Eingabewert unc Zählerstand über den Ansaugkontakt 48 und Schalter 5C den Transistor 53 an. der jetzt sperrt, wodurch die Relaisspule 56 stromlos wird, der Relaiskontakt 4i öffnet und der Motor stoppt.
Jetzt wird das Pipettierröhrchen 63 in den Behälter 6f gebracht und der Schalter umgelegt, wodurch Schalter zunge 50 mit dem Abgabekontakt 49 in Berührung gebracht wird. Gleichzeitig berühren die Schaltzunger 46 und 61 die Kontakte 44 bzw. 60. Während de; Umschaltens von Ansaugen auf Abgabe bewegen sich
so die Schaltzungen über die neutrale Lage, wodurch da; Zählwerk 47 zurückstellt, weil ja der Schalter 61 geöffnet wird, was die Verbindung des Zählwerks mi Erde unterbricht. Der Motor 25 läuft jetzt ir entgegengesetzter Drehrichtung und schraubt der Kolben 2 in den Reagenzflüssigkeitsbehälter 1 hinein Die Flüssigkeitsabgabe erfolgt nun analog, bis Kontak 49 angesteuert wird. Dadurch sperrt wieder dei Transistor 53, das Relais fällt ab, Kontakt 42 öffnet unc der Motor 25 stoppt
Hiermit ist also ein kompletter Zyklus des Ansaugen; der zu untersuchenden Flüssigkeit und der Abgabt dieser Flüssigkeitsmenge zusammen mit einer gewisser Menge der Reagenzflüssigkeit beschrieben. Das Gera arbeitet sehr genau, da ein Kleben des Kolbens 2 bei dei Schraubbewegung ausgeschlossen ist
Das neue Gerät mit seinem Einweg-Reagenzflüssig keitsbehälter und einschraubbaren Kolben ist billiger ii der Herstellung als bisher bekannte Pipettiergeräte mi
Kolben und Ventilen.
Dazu kommt noch, daß der Übergang von einer Reagenzflüssigkeit auf eine andere sich jetzt sehr einfach bewerkstelligen läßt. Dazu braucht lediglich der Reagenzflüssigkeitsbehälter, der ja zugleich als Pumpe dient, ausgewechselt werden. Ein Auswaschen von Pumpen, Ventilen und Schläuchen wie bisher ist nicht mehr erforderlich.
Natürlich kann das Gerät auch ohne elektronische Steuerung betrieben werden. Dies vereinfacht aber die Handhabung beträchtlich, wobei gleichzeitig eine große Präzision erreicht wird, indem die Speicherung erlaubt.
immer genau die gleichen Mengen aufzusaugen und zusammen mit einer genau bestimmten Menge Reagenzflüssigkeit abzugeben.
Natürlich ist auch eine kinematische Umkehrung des Geräts möglich. Man könnte den Kolben hohl ausbilden, fest montieren und mit einem äußeren Anschluß für ein Pipettierröhrchen versehen und statt dessen den Zylinder auf den Kolben schrauben.
Das Pipettiergerät könnte statt mit einem normalen Getriebemotor auch mit einem Schrittmotor betrieben werden.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims (7)

Patentansprüche:
1. Pipettiergerät, bei dem ein als Zylinder ausgebildeter Reagenzflüssigkeitsbehälter einen Kolben mit Dichtung aufweist, der mittels Antriebsmittel nach Maßgabe der anzusaugenden oder abzugebenden Flüssigkeitsmenge im Zylinder axial verstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (2) und der Zylinder (1) zusätzlich mittels einer Gewindeverbindung relativ zueinander verdrehbar zwangsgeführt sind.
2. Pipettiergerät nach Anspruch 1. dadurch gekennzeichnet, daß der Reagenzflüssigkeitsbehälter als Einwegbehälter (1) aus Kunststoff ausgebildet ist und daß der Kolben (2) mit einem unterhalb eines elastischen Dichtungsringes (3) als Dichtung angebrachten, selbstschneidenden Außengewinde (4) versehen ist
3. Fipettiergerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das selbstschneidende Gewinde (4) des Kolbens (2) in Sektoren (5) unterteilt ist, die durch glatte, bezüglich dem Gewinde (4) zurückstehende Wandteile voneinander getrennt sind.
4. Pipettiergerät nach Anspruch 2 und 3, mit motorischen Antriebsmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß der Einwegbehälter (1) leicht auswechselbar auf einem Gehäuse (29,30) anbringbar und mit einer aus dem Gehäuse herausragenden Antriebswelle (9) zum Drehen des Kolbens (2) bzw. des Einwegbehälters(l) kuppelbar ist.
5. Pipettiergerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Kolben (2) eine im Kolbenboden angebrachte eckige Vertiefung aufweist, in die das obere Ende der unter Federdruck stehenden axial verschiebbaren Antriebswelle (9) formschlüssig eingreift.
6. Pipettiergerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das untere Ende der Antriebswelle (9) drehfest zwei Kugellager (11, 12) trägt, die sich in den einander gegenüberliegenden Ecken (16, 17) eines motorisch antreibbaren Vierkantrohres (15) abstützen und das untere Ende der Welle (9) axial verschiebbar führen, und daß eine im Vierkantrohr (15) abgestützte Schraubenfeder (26) das untere Ende der Antriebswelle (9) gegen den Kolben (1) drückt.
7. Pipettiergerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das motorisch antreibbare Vierkantrohr (15) mit einer kreisrunden, mit Markierungen versehenden Scheibe (23) verbunden ist, welche mit einer Lesevorrichtung (35, 38) in Wirkverbindung steht, an die sich eine Zählvorrichtung mit Speicher und eine programmierbare Steuerung des Antriebsmechanismus anschließen.
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