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Spiegelanordnung für Spiegelkästen, Schaufenster, Ver-
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kaufssäulen o.dgl.
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Die Erfindung betrifft eine Spiegelanordnung für Spiegelkästen, Schaufenster,
Verkaufssäulen, Dekorationselementen o.dgl. mit wenigstens zwei einander gegenüber
angeordneten und mit ihren Spiegelflächen einander zugewandten Spiegeln sowie einer
Einblicköffnung.
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Es ist bekannt, daß ein beispielsweise nur in einem Exemplar vorhandener
Gegenstand mit wenigstens zwei einander gegenüber angeordneten Spiegeln so gespiegelt
werden kann, daß dem Auge eine nahezu endlose Wiederholung des Gegenstandbildes
vorgetäuscht wird. Dieser Effekt wird beispielsweise in Spiegelkästen ausgenutzt,
die als Verkaufshilfen für flächenförmige Gegenstände, beispielsweise Teppichböden,
Tapeten 0. dgl. dienen. Der Verkaufsgegenstand, also beispielsweise der Teppichboden,
braucht dabei lediglich in einem verhältnismäßig kleinflächigen Musterexemplar vorhanden
zu
sein, welches zur Betrachtung in den Spiegelkasten eingelegt wird. Dem Auge erscheint
das Muster dann in endloser Aneinanderreihung, so daß der Eindruck entsteht, als
sei eine große Bodenfläche mit dem Teppich belegt.
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Eine bekannte Ausführungsform eines derartigen Spiegelkastens weist
vier jeweils senkrecht zueinander angeordnete Seitenwände auf, die mit Spiegelscheiben
innen verkleidet sind.
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Der Kasten hat weder Boden- noch Deckelplatte und wird zum Gebrauch
auf ein Mustersttick des zu betrachtenden Teppichs gesetzt. Der Beobachter muß dann
von oben in den Kasten hineinschauen und kann das Musterstück sowohl unmittelbar,
wie auch in den sich gegenUberstehenden Spiegeln betrachten, wobei dann der erwähnte
Vervielfältigungseffekt eintritt.
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Nachteilig bei der vorbekannten Spiegelanordnung ist der Umstand,
daß der Betrachter gezwungen ist, von oben in den Spiegelkasten hineinzublicken.
Die Einblickrichtung verläuft dabei zwangsläufig im Winkel zu den Spiegelflächen,
wodurch die Wirkung teilweise gemindert wird. Außerdem erscheinen die Bilder derartiger
vorbekannter Spiegelkästen verhältnismäßig dunkel, da die Spiegel das zu betrachtende
Muster turmartig umgeben und dadurch den Lichteinfall behindern. Spiegelanordnungen
der beschriebenen Art lassen sich in dieser Weise auch nur für verhältnismäßig kleine
Spiegelkästen einsetzen, obgleich das den Anordnungen zugrundeliegende
physikalische
Prinzip grundsätzlich auch die Anwendung bei Schaufenstern, Verkaufssäulen oder
ganzen Verkaufs zimmern ermöglicht.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Spiegelanordnung der
beschriebenen Art vorzuschlagen, die ein exakteres, wirklichkeitstreueres Spiegelbild
erzeugt und die grundsätzlich in beliebigen Abmessungen herstellbar ist.
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Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß wenigstens einer der Spiegel
einen teilweise lichtdurchlässigen Spiegelbelag aufweist und die Einblicköffnung
jeweils hinter diesem Spiegel angeordnet ist.
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Spiegel mit teilweise lichtdurchlässigem Spiegelbelag können auf verschiedene
Weise hergestellt werden und sind grundsätzlich bekannt. Zum einen kann es sich
bei diesen Spiegeln um solche handeln, die in üblicher Weise durch Abscheidung eines
Metallbelages aus entsprechenden Metallsalzlösungen oder durch Aufdampfen von Metallen
im Vakuum hergestellt worden sind, wobei der Belag so dünn gehalten ist, daß er
auffallendes Licht teilweise durchläßt. Zum andern können für den hier angegebenen
Zweck auch die üblichen, praktisch vollkommen reflektierenden Spiegel eingesetzt
werden, in die eine entsprechende öffnung eingearbeitet, beispielsweise eingeschnitten
ist, wobei die Öffnung beispielsweise nur
den Spiegelbelag oder
auch den gesamten Spiegel einschließlich der Glas- oder Kunststoff-Fläche erfassen
kann. Die Anwendung sogenannter Spionspiegel, also Spiegel mit sehr dünnem und deshalb
lichtdurchlässigen Spiegelbelag, wird im vorliegenden Zusammenhang bevorzugt. Um
das Bild mit hinreichender Deutlichkeit sichtbar zu machen ist es vorteilhaft, die
Rückseite des teilweise lichtdurchlässigen Spiegels abzudunkeln, was mit Hilfe einer
Blende geschehen kann, die störendes Seitenlicht abschirmt. Eine solche Blende kann
beispielsweise ein Einblickstrichter sein, an dessen engster Stelle die Einblicköffnung
angeordnet ist, wobei vorteilhafterweise die Öffnung so groß ist, daß der Betrachter
bequem mit beiden Augen hindurchblicken kann und wobei zweckmäßigerweise ein Abdichtrand
vorhanden ist, gegen den die Augenpartie des Kopfes gelegt werden kann und der dann
jegliches Fremdlicht ausschaltet.
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Um die Beleuchtung des zu spiegelnden Gegenstandes auf das jeweils
günstige Maß einstellen zu können, wird eine Anordnung vorgeschlagen, bei der oberhalb
der Spiegel eine regulierbare Lichtquelle angeordnet ist. Diese regulierbare Lichtquelle
kann je nach Größe der Spiegelanordnung und je nach Verwendungszweck aus Glühlampen
bestehen, deren Helligkeit über einen Stelltransformator oder eine Halbleiterschaltung
regulierbar ist. Es können natürlich auch Louchtstoffröhren verwendet werden, von
denen jeweils nur einzelne oder
auch mehrere eingeschaltet werden
oder schließlich ist sogar die Verwendung von Tageslicht möglich, das durch entsprechende
von außen regulierbare Blenden mehr oder weniger gedämpft wird.
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Besondere Effekte lassen sich erzielen, wenn dem Spiegel mit teilweise
lichtdurchlässigem Spiegelbelag gegenüber zwei im Winkel zueinander angeordnete
Gegenspiegel vorhanden sind. Bilden diese Gegenspiegel miteinander einen Winkel
von der Größe iL , so erscheinen dem Betrachter eine Vielzahl von Bilder, deren
Maximalzahl b = 2FL-1 beträgt. Derartige Anordnungen können sinnvoll sein, wenn
sie als Schaufensteranordnungen, in Verkaufssäulen, Dekorationselementen oder ähnlichen
Ausgestaltungen zu Werbezwecken eingesetzt werden. Sie bewähren sich vor allem,
wenn nicht lediglich Flächenmuster, wie Fußbodenbeläge, Kacheln, Tapetenmuster u.dgl.
betrachtet werden sollen, sondern räumliche GegenstSnde, wie etwa Vasen, Figuren,
Lampen u.ä. Wird durch geeignete Maßnahmen zusätzlich dafür gesorgt, daß die Gegenspiegel
gegeneinander verstellbar sind, so können auf diese Weise die mannigfaltigsten Effekte
herbeigeführt werden.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand der beigefügten Zeichnung näher
erläutert. Es stellen dar:
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht
eines Spiegelkastens, der zur Betrachtung von Teppichfliesen o.ä. Flächengebilden
dient, Fig. 2 eine schematische Draufsicht auf einen Kasten gemäß Fig. 1, Fig. 3
eine schematische Draufsicht auf eine Spiegelanordnung im Innern einer Verkaufssäule,
eines Schaufensters o.dgl.
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Der in den Fig. 1 und 2 dargestellte Spiegelkasten kann aus Holzplatten,
Hartfaserplatten, Kunststoffplatten o.dgl.
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bestehen. Er weist die Seitenwände 1 und 2 auf, sowie eine Vorderwand
3 und eine Rückwand 4. Sämtliche Wände sind im Innern mit Spiegeln belegt, was durch
die Bezugszeichen 1'; 2';3' und 4' angedeutet ist. Der Boden 5 des Kastens kann
ebenfalls aus Holz bestehen; er kann aber gegebenenfalls auch fortgelassen werden.
An einer geeigneten Stelle weist der Kasten eine schlitzförmige Öffnung 6 auf, die
zum Einschieben des zu betrachtenden Flächenstückes 7, also beispielsweise einer
Teppichfliese dient.
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Der Kasten ist bei der dargestellten Ausführungsform nach oben durch
eine Deckelplatte 8 abgedeckt, die aus Glas, durchsichtigem Kunststoff oder auch
aus einer Holzplatte o.dgl., mit entsprechenden Öffnungen bestehen kann. Oberhalb
der Deckelplatte sind Glühlampen 9 angeordnet, die
das Kasten innere
beleuchten und die vorzugsweise von außen über nicht dargestellte Mittel in ihrer
Helligkeit reguliert werden können. Die Lampen können dabei ihrerseits in Fassungen
angebracht sein, die an einer Kastenhaube 10 befestigt sind, welche zweckmäßigerweise
Entlüftungsöffnungen aufweist.
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Erfindungsgemäß ist die dargestellte Spiegelanordnung dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens einer der Spiegel - im dargestellten Ausführungsbeispiel der Spiegel
3' - einen teilweise lichtdurchlässigen Spiegelbelag aufweist und die Einblicköffnung
11 hinter diesem Spiegel angeordnet ist.
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Der Ausdruck hinter soll in diesem Falle bedeuten, daß sich die Einblicköffnung
11 außerhalb des Spiegelkastens befindet. Sind mehrere Spiegel mit teilweise lichtdurchlässigem
Spiegelbelag ausgerüstet, so werden auch entsprechend mehrere Einblicköffnungen
vorgesehen, so daß der oder die Betrachter von mehreren Seiten in die Anordnung
schauen können.
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Um störendes Fremdlicht aus der Spiegelanordnung fernzuhalten, weist
die in Fig. 1 dargestellte bevorzugte Ausführungsform eine Blende 12 auf, die die
Form eines Einblicktrichters hat, an dessen engster Stelle die Einblicköffnung 11
angeordnet ist. Die Einblicköffnung hat dabei vorzugweise einen gepolsterten Abdichtrand
13, der sich bei Gebrauch lichtdicht an den Kopf des Betrachters anlegt.
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Wie bereits gesagt, kann die vorgeschlagene Spiegelanordnung verschiedene
Anwendungen finden. Insbesondere für die Betrachtung von räumlichen Gegenständen,
wie Leuchten, Figuren, Vasen u.ä. kann es erwünscht sein, daß dem Spiegel 3' gegenüber
zwei im Winkel zueinander angeordnete Gegenspiegel 14 und 15 vorhanden sind. Diese
Spiegel lassen das Bild eines räumlichen Gegenstandes 16 in der Einblicköffnung
11 vervielfacht erscheinen, wobei die Bildzahl b bei gegebenem Winkel rt durch die
Beziehung b = 2C-1 gegeben ist.
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Dieser Effekt kann in besonders interessanter Weise ausgenützt werden,
wenn die Gegenspiegel 14 und 15 gegeneinander verstellbar sind, wie dies in Fig.
3 durch die Schwenkpfeile 17 und 18 angedeutet ist.