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Vorrichtung zur lösbaren Halterung einer Kunststoffole
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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur lösbaren Halterung einer
durchstechbaren Kunststoffolie, insbesondere einer als thermische Isolation in einem
Treibhaus oder Frühbeetkasten dienenden lichtdurchlässigen Kunststoffolie, mit zwei
Befestigungselementen, deren das eine aus einer Klemmscheibe mit einem zu ihr senkrecht
verlaufenden Mittel zur Durchstechung der über ihm gespannt angedrückten Folie und
das andere ebenfalls aus einer Klemmscheibe mit einer zu ihr senkrecht verlaufenden
Hülse besteht, die auf das Durchstechmittel axial aufsteckbar ist, so dass die durchstochene
Folie bei einander aufgesteckten Elementen zwischen deren Klemmscheiben festgeklemmt
ist.
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Es sind verschiedene Haltevorrichtungen für Konstofffoliensbekannt,
deren Zweck es ist, die Kunststoffolien insbesondere an Wandungen oder Dächern von
Gewächshäusern zu als ten und somit eine bessere Wärmeisolation im Gewächshaus oder
dergl. zu schaffen.
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Durch die hohen Heizölpreise ist der Gärtner nämlich gezwungen, seine
Treibhäuser nach Möglichkeit z.B. durch die erwähnten Kunststoffolien thermisch
zusätzlich zu isolieren.
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Da jedoch der Lichteinfall in die Treibhäuser nicht ver-
schlechtert
werden darf, kommen als Isolationsmaterialien praktisch nur Kunststoffolien in Frage.
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Eine Vorrichtung zur lösbaren Halterung solcher Kunst stoffolien
einem Gewächshaus ist in der deutschen Gebrauchsmusterschrift 76 29 537 beschrieben.
Die Folie wird mittels Klemmflächen von zwei Formstücken geklemmt, wobei das Basisformstück
einen Dorn mit einer sich radial erstreckenden Nase aufweist, hinter welcher das
andere, auf den Dorn aufsteckbare, hülsenförmige Formstück durch eine Verriegelungsdrehung
mit der Klemmfläche seiner Klemmscheibe greift.
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Diese Vorrichtung ist von mehreren Gesichtspunkten aus gesehen nachteilig.
Beim Aufstecken der Verriegelungshülse auf den Dorn muss die erweiterte Oeffnung
der Verriegelun hülse genau über die Nase des Dorns gelangen. Dann wird die Verriegelungshülse
mindestens um 270° gedreht, um die Nase des Baisformstückes gegen die Klemmfläche
des anderen Formstückes zu verriegeln; durch eine weitere Drehbewegung kann aber
die Nase abgebrochen werden. Die Durchbrechung der Folie durch den mit der Nase
versehenen Dorn gestaltet sich mühsam, weil in die Folie kein Loch eingeschnittenl
sondern nur gebohrt wird. Das Basisformstück weist eine Klebefläche auf, die als
Befestigungsorgan dient. Eine solche Befestigungsart der Basisformstücke an den
Tragrohren eines Treibhauses erwies sich aber als ungenügend; die so befestigte
Halterungsvorrichtung fällt nach gewisser Zeit von den Tragrohren ab.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zur lösbaren Halterung
einer durchbrechbaren Kunststoffolie zu schaffen, die mit einfachen Mitteln die
oben erwähnten Nachteile der bekannten Vorrichtung nach dem deutschen Gebrauchsmuster
76 29 537 eliminiert. Eine solche Vorrichtung soll durch einfache Handgriffe zur
Halterung einer Folie dienen und gleichzeitig soll sie leicht abnehmbar sein, um
eine weitere Verwendung der Folie zu ermöglichen.
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Diese Aufgaben werden erfindungsgemäss bei der eingangs genannten
Vorrichtung auf solche Weise gelöst, dass das Mittel zur Durchstechung der Folie
des einen Befestigungselementes mindestens zwei an einer Kreislinie angeordnete,
aus der Klemmscheibe herausragende Halteklammern mit radial
nach
aussen abstehenden spitzigen Endteilen umfasst, die durch Schlitze voneinander in
Längsrichtung getrennt sind, dass die Hülse des anderen Befestigungselementes einerseits
eine sich in Richtung der Klemmscheibe konisch erweiternde Oeffnung aufweist, die
andererseits in eine zylindrische Oeffnung übergeht und an diesem Uebergang einen
ringförmigen Wulst bildet, hinter welchem die spitzigen Endteile der Halteklammern
mit ihren äusseren Stützflächen einschnappbar sind, und dass das eine Befestigungselement
gesonderte Halterungsorgane aufweist.
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Der Erfindungsgegenstand wird nachstehend anhand von Zeichnungen
beispielsweise näher erläutert. Es zeigen Fig. 1 eine schematische Ansicht eines
hülsenartigen Befestigungselementes, Fig. 2 eine schematische Ansicht eines Grundelementes
mit Halteklammern, auf welche die Hülse des Elementes nach der Fig. 1 aufsteckbar
ist, Fig. 3 einen Schnitt der erfindungsgemässen Vorrichtung mit dem auf die Halteklammern
des Grundbefestigungsstückes aufgesteckten hülsenartigen Befestigungsstück, wobei
das Grundbefestigungsstück einen Distanzhalter aufweist,und Fig. 4 einen Schnitt
eines Saugnapfes, der in Verbindung mit der Ausführungsform nach der Fig. 3 verwendet
wird.
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Das Grundelement wird in zwei Ausführungsformen fabriziert. Die eine
Ausführungsform des Grundelementes 1 nach der Fig. 2 umfasst eine Klemmscheibe kl,
die in ihrer Mitte eine Oeffnung 21 aufweist. Aus der Ebene der Klemmscheibe 11
ragen um die Oeffnung 21 herum vier Halteklammern 5 heraus, die in spitzige, messerartige
Endteile 5a übergehen, die radial nach aussen abstehen, so dass sie an der Biegestelle
eine äussere ringförmige Stützfläche bilden. Die an einer Kreislinie angeordneten
Halteklammern 5 sind voneinander durch in Längsrichtung verlaufende Schlitze 10
getrennt, so dass sie in radialer Richtung federnd nachgiebig sind. Die Oeffnung
21 dient zur Aufnahme einer Schraube 6, die als gesondertes Befestigungsorgan der
Vorrichtung am Metall oder Holz dient. Auf der den Halteklammern 5 zugekehrten Fläche
der
Klemmscheibe 11 ist eine Ringzacke 7 vorgesehen.
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Die andere Ausführungsform des Grundbefestigungselementes ist in
der Fig. 3 im Schnitt dargestellt. Das hier dar gestellte Grundbefestigungselement
1 hat im wesentlichen die gleiche Form wie die erste Ausführungsform nach der Fig.
2, mit der Ausnahme, dass die Klemmscheibe 11 an der den Halteklammern 5 entgegengesetzten
Seite mit einem hohlen Distanzhalter 18 versehen ist, der an seinem abgeschlossenen
Ende eine Oeffnung 19 aufweist.
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Als Befestigungsorgan für diese Ausführungsform kommt entweder eine
Schraube 6, die in der Fig. 2 dargestellt ist, oder ein Saugnapf 16 in Frage, in
welchem auf einer Unterlage 20 eine Schraube 17 befestigt ist, die in die Oeffnung
19 des Distanzhalters 18 einschraubbar ist.
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Das zweite Befestigungselement, das auf das Grundelement aufsteckbar
ist, besteht ebenfalls aus einer Klemmscheibe 3 und einer aus ihr senkrecht herausragenden
Hülse 9.
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Die Oeffnung der Hülse 9 ist zweierlei: Eine sich in Richtung der
Klemmscheibe 3 konisch erweiternde Oeffnung 12 und eine zylindrische Oeffnung 13.
Die Uebergangsstelle der konisch gestalteten Oeffnung 12 in die zylindrische Oeffnung
13 ist durch einen ringförmigen Wulst 14 gebildet. In der der Hülse 9 abgekehrten
Fläche der Klemmscheibe 3 ist eine ringförmige Vertiefung 8 gebildet. Um das Abnehmen
des Aufsteckelementes 2 vom Grundelement 1 zu ermöglichen, ist es mit einem Ziehfaden
15 versehen, der an der Klemmscheibe 3 befestigt ist.
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Die aus den oben beschriebenen Befestigungselementen b,estehende
Vorrichtung kann mit Vorteil in Gewächshäusern mit Glas sowie bei Folienhäusern
und Treibbeetkasten eingesetzt werden. Mittels einer zusätzlich befestigten Kunststoffolie
4 wird zwischen der Glasscheibe oder der Aussenfolie und der zu montierenden Kunststoffolie
eine geschlossene Luftschicht geschaffen, durch welche eine bessere thermische Isolation
erzielt wird. Bei Folienhäusern wird mit der zweiten eingesetzten Folie noch zusätzlich
erreicht, dass das stark auftretende Schwitzwasser unterbunden werden kann. Dadurch
kann durch die Montage einer zweiten Folie z.B. bei Folienhäusern der
Einsatz
derselben auf alle Kulturen erweitert werden, was bis jetzt nicht möglich war. So
z.B. konnten die Topfpflanzen, Nelken, Rosen in Folienhäusern wegen Schwitzwasser
nicht kultiviert werden.
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Die Montage der Vorrichtung erfolgt bei Folienhäusern auf solche
Weise, dass in die Tragrohre z.B. alle 80 cm jeweils ein Loch von 3,5 mm Durchmesser
an deren Innenseite gebohrt wird. Das Grundbefestigungselement 1 wird dann mittels
Schraube 6 an die Tragrohre fest montiert. Bei den Folienhäusern wird der Luftraum
zwischen den beiden Folien durch den Durchmesser der Tragrohre bestimmt. Aus diesem
Grunde kommen dort die Ausführungen der Befestigungselemente 1 nach der Fig. 2 zur
Anwendung.
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Die Schraube 6 kann überall dort befestigt werden, wo ein Loch von
minimal 3,5 mm gebohrt werden kann. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Oberfläche,
in welcher das Loch zu bohren ist, flach, rund oder kugelförmig ist.
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Bei Treibhäusern, die mit Glas eingedeckt sind, muss zwischen dem
Glas und der zu montierenden Kunststoffolie ein Luftraum geschaffen werden. Das
wird mit dem Grundbefestigungselement 1 der Ausführungsform nach der Fig. 3 erreicht.
Auch diese Ausführungsform kann an die Tragrohre mittels Schrauben 6 befestigt werden.
Ausserdem können diese Grundbefestigungsel mente mit einem Saugnapf 16 versehen
werden, wobei die auf einer Unterlage 20 angebrachte Schraube 17 in die Oeffnung
19 des Distanzhalters 18 eingeschraubt wird. Der Saugnapf 16 kann nur auf die Glasscheibe
eines Gewächshauses angedrückt werden, womit das Grundbefestigungselement zur Halterung
der Folie fertig montiert ist.
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Die mit beiden Händen um das Grundbefestigungselement 1 gespannt
gehaltene Folie 4 wird an die messerartigen Endteile 5a der Halteklammern 5 angedrückt,
wobei in der Folie 4 durch die Endteile 5a ein kreisrundes Loch ausgeschnitten wird.
Dann wird das Aufsteckbefestigungselement 2 auf die Halteklammern 5 so aufgesteckt,
dass die Endteile 5a der Halteklammern 5 zuerst auf die Innenwand der Hülse 9 in
deren konisch gestalteten Oeffnung 12 drücken. Wenn die Halteklammern 5 soweit in
die Oeffnung der Hülse 9 eingedrungen sind, dass sie in die zylindrische Oeffnung
13 gelangen, schnappen ihre äusseren Stützflächen hinter
den Wulst
14 ein, womit auch die Klemmscheibe 3 gegen die Klemmscheibe 11 des Grundbefestigungselementes
1 gedrückt wird. Die durchbrochene Folie 4 wird zwischen den beiden Klemmscheiben
11 und 3 mittels der Ringzacke 7, die in die Vertiefung 8 der Klemmscheibe 3 passend
eingedrückt wird, festgeklemmt. Das Aufstecken des zweiten Elementes 2 auf die Halteklammern
5 des ersten Elementes 1 sowie dessen Abnahme erfolgen jeweils durch einen einzigen
Griff.
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Der Hauptvorteil der oben beschriebenen Vorrichtung ist in ihrer
einfachen Befestigung zu sehen. Mittels einer Bohrmaschine wird im Träger ein Loch
gebohrt werden, in welches die das Grundbefestigungselement zu haltende Schraube
eingeschraubt wird. Die einmal montierten Befestigungselemente können sich von selbst
nicht mehr lösen, wie es der Fall bei einer Vorrichtung ist, deren Teile mittels
eines Spezialleimes angeklebt werden müssen. Auch das Grundbefestigungselement mit
dem Saugnapf ist auf Glasscheiben leicht zu befestigen ohne grosse Vorbereitungen.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass in der zu befestigenden Kunststoffolie
durch die Formgebung der Endteile der Halteklammern (die als Messer ausgebildet
sind) ein Loch sauber eingeschnitten wird. Durch die Ringzacke im Grundbefestigungselement,
die in die Vertiefung im Ansteckelement passend eingreift, wird die eingeschnittene
Kunststoffolie einwandfrei fixiert.
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Durch die eingeschraubte Schraube werden die Halteklammern bei Beanspruchung
auf Zug mehr oder weniger vorgespannt, was bewirkt, dass die eingeschnittene Kunststoffolie
sicher gehalten wird. Bei der Ausführungsform mit dem Distanzhalter kann entweder
eine Schraube, die von der Seite der Halteklammern eingeschraubt wird, oder ein
Saugnapf mit einer eingegossenen Schraube verwendet werden, welche Schraube von
aussen in die Oeffnung des Grundbefestigungselementes eingeschraubt wird. Der Distanzhalter
weist im Boden eine Kerbe auf, in die beim Zusammenschrauben des Saugnapfes mit
dem Distanzhalter eine entsprechende Erhöhung des Saugnapfes genau passt. Dadurch
wird verhindert, dass sich der Saugnapf vom Distanzhalter löst.
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Die Befestigungselemente sind aus Kunststoff hergestellt; ihre Herstellungskosten
sind niedrig. Durch Ausschrauben der Schraube aus dem Träger bzw. durch Abreissen
des Saugnapfes von den Glasscheiben können die Befestigungselemente einfach abgenommen
und auf anderen Stellen verwendet werden. Die Kanten der messerartigen Endteile
der Halteklammern werden bei mehrfacher Verwendung überhaupt nicht abgenützt, wobei
auch die elastische Biegsamkeit der einzelnen Halteklammern beibehalten wird.
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Die oben beschriebene Vorrichtung kann auch im Bauwesen Anwendung
finden; die Vorrichtung dient hier zur Halterung von Folien, die z.B. als Verkleidung
von Fassaden-Gerüsten oder Abdeckung von Wänden im Inneren des Gebäudes bei Umbauten
od. dgl. -verwendet werden. Die Vorrichtung kann weiter für Befestigung von Dekorationsfolien
verwendet werden.