DE2729414A1 - Thiazolidincarbonsaeurederivate, verfahren zu ihrer herstellung und sie enthaltende arzneimittel - Google Patents
Thiazolidincarbonsaeurederivate, verfahren zu ihrer herstellung und sie enthaltende arzneimittelInfo
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Description
PATENTANWÄLTE
UR MÜER - MÜLLER - STEINMEISTER
D-BOOO MUnchen 22 D-48OO Bielefeld C D μ 1^
iriHstrnne 4 Siokerwall 7
29. Juni 1977
Case JTM1O24 3
tM/th
tM/th
Simion Oeriu, Livorno Straße, 26/38, Ramat, Hanasi, Bat-Yam, Israel
Thiazolidincarbonsäurederivate, Verfahren
zu ihrer Herstellung und sie enthaltende Arzneimittel.
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TER MEER · MÜLLER · STEINMEISTER Simion eriU
27294H
Beschreibung
Die vorliegende Erfindung betrifft Thiazolidincarbonsäurederivate,
ein Verfahren zu ihrer Herstellung sowie diese Verbindungen als Wirkstoffe enthaltende
Arzneimittel. Sie betrifft insbesondere neue Substanzen, die zur Behandlung von Nierensteinen, Lebersteinen
und Gallenblasensteinen geeignet sind.
Im Verlaufe des letzten Jahrzehnts wurden erhebliche experimentelle und klinische Untersuchungen auf
Behandlungsverfahren gerichtet, die dazu geeignet sind, Nierensteine, Lebersteine und Gallenblasensteine aufzulösen
und zu entfernen. Diese Untersuchungen haben zur mehreren Behandlungsmethoden geführt, insbesondere
zur Verabreichung von Pflanzenextrakten und synthetischen Substanzen,sowie zu chirurgischen Methoden,
die sich jedoch als nicht zufriedenstellend erwiesen haben.
Es wurden nun von der Anmelderin überraschend Wirkstoffe gefunden, die es ermöglichen, etwa 80% der Steine
aufzulösen, was einen erheblichen Fortschritt gegenüber den bislang zur Verfügung stehenden Methoden darstellt.
Eine wichtige Rolle kommt bei dieser Behandlung den SH-Gruppen zu. Diese Gruppen können mit Hilfe von
Substanzen eingeführt werden, die die Fähigkeit besitzen, aktive SH-Gruppen freizusetzen.
5 Die in dem Organismus auf enzymatischem Wege freigesetzten SH-Gruppen sind für die Synthese von Nukleinsäuren
und Proteinen, für Vitamine und Koenzyme, für die enzymatische Aktivität und für Hormone von Be-
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Simion Oeriu
TER MEER · MÜLLER · STEINMEISTER
deutung.
Die Stabilität der erfindungsgemäßen Verbindungen ist
eine Folge der Tatsache, daß sie in ihrem Holekülaufbau eine geschützte oder blockierte SH-Gruppe aufweisen.
Im Organismus setzen sie unter Einwirkung von Enzymen progressiv sehr reaktive Gruppen frei, die
durch die Struktur und die chemischen Gruppen ihrer MoleküLe ihrerseits stark aktiviert sind; Diese Gruppen
spielen eine erhebliche Rolle in den Redox-Prozessen des Organismus.
Gegenstand der Erfindung sind daher Thiazolidincarbon säurederivate der allgemeinen Formel I
R.-N —CII-K,
in der
R. eine Alkanoylgruppe (oder Acylgruppe) mit 2 bis
17 Kohlenstoffatomen und
R2 eine Carboxygruppe oder eines ihrer funktioneilen
Derivate, das heißt eine davon abgeleitete Estergruppe, eine davon abgeleitete Amidgruppe, die
davon abgeleiteten anorganischen Salze, insbesondere mit Alkalimetallen und Erdalkalimetallen
und die davon abgeleiteten organischen Salze, insbesondere die mit Aminen gebildeten,
oder eine Cyanogruppe, bedeuten,
sowie die Additionssalze dieser Derivate mit pharmazeutisch verträglichen Säuren und die optischen Isomeren
dieser Derivate.
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TER r/EER möller · Steinmeister Simion Oeriu
~*~ 2729AU
Besonders bevorzugte Verbindungen der allgemeinen Formel
I sind jene, in denen R1 für die Acetylgruppe und
die Gruppe R_ für eine Carboxygruppe steht, sowie die Salze dieser Verbindungen.
Die organischen Salze können beispielsweise jene Salze sein, die man 3-Amino-butan-1-öl oder mit 2-Amino-2-methyl-butan-1-öl
erhält. Die Additionssalze der als Basen zu betrachtenden Verbindungen der allgemeinen
Formel I können insbesondere die Hydrochloride sein.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen kann man ausgehend
von der 2-(Pyrid-3-yl)-thiazolidin-4-carbonsäure durch
Acylieren des Stickstoffs in der 3-Stellung des Thiazolidinrings erreichen, wodurch der Alkanoylrest
R1 eingeführt wird. Gegebenenfalls kann man die in dieser
Weise erhaltene Säure in an sich bekannter Weise in ihre Derivate (Salze, Ester und Amide) umwandeln.
Die Reaktionen werden vorteilhafterweise in Pyridin durchgeführt.
Das folgende Beispiel dient der weiteren Erläuterung der erfindungsgemäßen Verbindungen.
L-N-Acetyl-2-(pyrid-3-yl)-2-thiazolidin-4-carbonsäure
CH ,CO-N CH-COOH
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TER MEER · MÜLLER · STEINMEISTER
Simion OeriU
-Si-
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Man beschickt einen Berzelius-Kolben mit einem Fassungsvermögen von 800 bis 10OO ml mit 210 g L-2-(Pyrid-3-yl)-thiazolidin-4-carbonsäure
und gibt unter Rühren 300 ml Essigsäureanhydrid zu. Zu der homogenen Masse
gibt man unter Rühren 95 g Pyridin. Die Temperatur steigt im Verlaufe von etwa 15 Sekunden an und erreicht
einen Wert von 65°C. Man kühlt die Reaktionsmasse durch Eintauchen des Kolbens in kaltes Wasser (mit einer
Temperatur von etwa 15°C), wobei man das Rühren fortsetzt. Die Temperatur der Reaktionsmasse steigt im
Verlaufe von etwa 15 Sekunden auf 70 bis 750C. Wenn die
Temperatur wieder abzusinken beginnt, entnimmt man den Kolben aus dem kalten Wasserbad. In der Zwischenzeit
hat sich die als Ausgangsmaterial eingesetzte Verbindung praktisch vollständig unter Bildung einer opalisierenden
Lösung gelöst.
Nachdem die Temperatur der Reaktionsmasse 70°C erreicht hat, gibt man 5 g aktive Tierkohle zu, rührt während
einiger Minuten und filtriert im Vakuum.
Man läßt das Filtrat unter gelegentlichem Rühren während 2 Tagen im Kühlschrank stehen. Den gebildeten Niederschlag
filtriert man im Vakuum ab, saugt gut ab, wäscht mit kaltem Äthanol (etwa mit 700 ml) und trocknet anschließend
an der Luft.
Man erhält 131 bis 163 g (Ausbeute = 52 bis 65%) des rohen Produkts, das unter Zersetzung bei 188 bis 1910C
schmilzt.
30
Man reinigt die Verbindung durch Umkristallisation aus
Äthanol, wozu man pro 1 g der Substanz 12 ml am Rückfluß siedendes Äthanol verwendet und die Lösung pro Liter mit
3 g aktiver Tierkohle behandelt.
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TER meer ■ moller · Steinmeister Simion Oeriu
Die nach dem Rückflußsieden erhaltene Lösung wird abfiltriert
und während 1 Tag unter gelegentlichem Rühren im Kühlschrank stehengelassen. Das auskristallisierte
Produkt wird im Vakuum abfiltriert und mit kaltem Alkohol
gewaschen. Man kann durch Destillation etwa 60% des für die ümkristallisation verwendeten Äthanols zurückgewinnen
.
Die Ausbeute der Umkristallisation beträgt 85 bis 90%, einschließlich der Aufarbeitung der äthanolischen
Mutterlauge durch Einengen. Man erhält die Verbindung, die unter Zersetzung bei 191 bis 1940C schmilzt.
Pharmakologische Untersuchung der erfindungsgemäßen Verbindungen.
Aufgrund ihrer besonders interessanten Eigenschaften
wurde die Verbindung des Beispiels, das heißt L-N-Acetyl-2-(pyrid-3-yl)-thiazolidin-4-carbonsäure
für die folgenden Untersuchungen ausgewählt. Sie wird weiterhin der Einfachheit halber abgekürzt als
"V1" bezeichnet.
Die akute Toxizität wurde an der Ratte ermittelt und beträgt bei intraperitonealer Verabreichung:
DL-Q =5,5 g/kg. Die Wirkung der erfindungsgemäßen Verbindung
V-. auf die Beseitigung von Steinen wurde nach der Methode von Wrocinski (New Method of Urolythiasis
Induction, Herba Polonica (1069), 3-360) an Ratten untersucht. In der folgenden Tabelle I sind die Ergebnisse
aufgeführt, die mit einer Kontrollgruppe erzielt wurden. Die Tabelle II enthält die mit der erfindungsgemäßen
Verbindung V- erzielten Ergebnisse, während die Tabelle III die Ergebnisse wiedergibt, die mit dem in
der Bundesrepublik Deutschland unter der Bezeichnung "Rowatinex" erhältlichen Arzneimittel erhalten wurden,
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TER MEER ■ MÜLLER · STEINMEISTER SimJLOn Oeriu
daso(- und ß-Pinen, Camphen, Borneol, Anethol, Fenchon
und Cineol enthält.
Die in der nachstehenden Tabelle I aufgeführten Ergebnisse wurden dadurch erhalten, daß man den Kontrolltieren
während 21 Tagen auf intramuskulärem Wege täglich Wasser in einer Dosis von 20 mg/kg verabreichte.
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Tier Gewicht der Nr zu Beginn der Unter suchung (g) |
Tiere nach 21 Tagen (g) |
Mittelwerte | Gewicht der eing zu Beginn der Untersuchung (mg) |
eführten Steine nach 21 Tagen (irg) |
Zunahne des Gewichts der Steine nach 21 Tagen (m Ver gleich mit dem Anfangs gewicht) (mg) |
1 180 | 170 | 10,6 | 334,2 | +323,6 | |
2 195 | 165 | 11/3 | 133,9 | +122,6 | |
3 190 | 175 | 11,1 | 114,8 | +103,7 | |
4 185 | 185 | 10,5 | 206,4 | +195,8 | |
5 190 | 170 | 15,2 | 365,2 | +350,0 | |
6 180 | 160 | 14,8 | 214,2 | +199,4 | |
7 190 | 180 | 10,3 | 185,2 | +174,9 | |
8 195 | 175 | 9,7 | 14,0 | + 4,3 | |
9 200 | 180 | 16,2 | 85,6 | + 69,4 | |
10 190 | 160 | 11,4 | 388,4 | +377,0 | |
12,11 | 204,19 |
m ζ Z m
TER MEER ■ MÖLLER · STEINMEISTER Simion OeriU
27294U
Zur Bereitung einer injizierbaren Lösung kann man wie
folgt vorgehen (und zwar, wenn man 10 1 herstellen will) :
In einem offenen Behälter mit einem Fassungsvermögen von 2 bis 2,5 1 löst man 100 g Xylocain-Base in etwa
1,5 1 destillierten Wassers, indem man unter Rühren bei einer Temperatur von 60°C 42 g konzentrierte Chlorwasserstoff
säure zugibt.
Dann löst man in einem emaillierten Behälter mit einem Fassungsvermögen von 12 bis 15 1 720 g der erfindungsgemäßen
Verbindung V1 in etwa 6 1 destillierten Wassers,
das auf 70°C erhitzt ist, indem man 30 g Natriumbicarbonat bis zu einem pH-Wert von 6,5 zusetzt.
Dann gibt man die Xylocain-Lösung und 1% eines Stabilisators zu. Die erhaltene Lösung erhitzt man unter Rühren
mit etwa 10 g aktiver Tierkohle während 10 Minuten auf 70°C und filtriert im Vakuum. Nach dem Abfüllen in
Ampullen sterilisiert man durch Tyndallisierung.
Die in der folgenden Tabelle II erhaltenen Ergebnisse wurden dadurch erzielt, daß man den Tieren während
21 Tagen täglich auf intramuskulärem Wege 20 mg pro kg der erfindungsgemäßen Verbindung V.. verabreichte.
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Tier Mr. |
Gewicht de vor der Untersuchung (g) |
χ Tiere nach 21 Tagen (g) |
Mittelwerte | Gewicht der e: vor der Untersuchung (mg) |
uigführten Steine nach 21 Tagen (mg) |
Stein entfernt | 2,4 | Zunahme des Gewichts der : Steine nach 21 Tagen : (im Vergleich zu dem An- · fangsgewicht) (mg) |
11 | 170 | 170 | 9,3 | Stein entfernt | 12,3 j 59,1 | Stein entfernt | ||
I« | 195 | 190 | 9,4 | Stein entfernt | 10,2 | 8,4 | - | |
13 | 200 | 185 | 13,2 | Stein entfernt | 13,4 | - | ||
14 | 185 | 180 | 8,6 ; 8,2 | 11,3 | - 0,4 | |||
15 | 195 | 200 | 8,3 Stein entfernt | 11/4 | - | |||
16 | 200 | 195 | 15,4 | - | ||||
17 | 180 | 180 j |
+ 46,8 | |||||
18 | 185 | 185 | + 11,2 | |||||
19 | 185 | 190 | - | |||||
20 | 200 | 185 | - 2,9 | |||||
TER meer Müller STEINMEISTER Simion Oeriu
27294U
Die Ergebnisse der folgenden Tabelle III wurden dadurch erhalten, daß man den Tieren während 21 Tagen täglich
auf intramuskulärem Wege das Arzneimittel "Rowatinex" in einer Dosis von 200 mg/kg verabreichte.
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Tier Nr. |
Gewicht vor der Untersuchung (g) |
. der Tiere nach 21 Tagen (g) |
Mittelwerte | Gewicht der vor der Unter suchung (mg) |
eingeführten Steine nach 21 Tagen (mg) |
Zunahme des Ge wichts der Steine nach 21 Tagen (im Vergleich zu dem Anfangsgewicht ) (mg) |
21 | 200 | 190 | 28,3 | 28,4 | + 0,01 | |
22 | 170 | 170 | 8,1 | 18,2 | + 10,1 | |
23 | 165 | 160 | 6,7 | 41,6 | + 34,9 | |
24 | 160 | 165 | 18,2 | 52,4 | + 34,2 | |
25 | 180 | 175 | 19,5 | 50,2 | + 30,7 | |
26 | 210 | 210 | 10,2 | 13,4 | + 3,2 | |
27 | 200 | 210 | 13,3 | 14,7 | + 2,4 | |
28 | 180 | 170 | 18,2 | 30,4 | + 12,2 | |
29 | 200 | 180 | 12,1 | 15,5 | + 3,4 | |
30 | 155 | 150 | ' 11,0 | 25,8 | + 14,8 | |
14,46 | 29,06 |
TEP meer ■ Müller · Steinmeister Simion Oeriu
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Die erfindungsgemäße Verbindung V- wurde auch hinsichtlich
ihrer Eignung in der Veterinärmedizin untersucht.
Verabreicht man diese Verbindung an künstlich befruchtete Säue, so kann man feststellen, daß sie die Fähigkeit
besitzt, das Gewicht der frischgeborenen Ferkel zu erhöhen (um 14,7%) und in signifikanter Weise ihre
Sterblichkeit zu vermindern (um 12,5%).
Die erfindungsgemäße Verbindung V1 wurde hinsichtlich
dieser Wirkung untersucht, wozu als Vergleichsverbindung L-N-Acetyl-thiazolidin-4-carbonsäure (nachstehend mit
der Abkürzung AATC bezeichnet) verwendet wurde. Die hierbei erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden
Tabelle IV zusammengestellt.
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Anzahl der Tiere (Säue) ; |
Anzahl Ferkel insge samt |
der lebende Ferkel |
Anzahl der lebenden : Ferkel pro Sau i |
Mittleres Gewicht der Ferkel (g) |
|
Gruppe I (Kontrolle) |
18 | 149 | 144 | 8,00 | 976,6 |
Gruppe II (behandelt mit AATC) |
24 | 244 | 232 | 9,66 * | 940,6 |
Gruppe III (behandelt mit der er findungs gemäßen Ver bindung V1) |
18 | 196 | 189 | 10,5 ** | 987,4 |
* Zunahme um + 12% (P = 0,05) ** Zunahme um + 14,7% (P
<0,01)
OD
i O
' 3
O Φ
H-
TER MEER · MÜLLER · STEINMEISTER Simion OeriU
2729AU
Die erfindungsgemäßen Verbindungen und insbesondere die Verbindung V1, das heißt L-N-Acetyl-2-(pyrid-3-yl)-thiazolidin-4-carbonsäure,
können zur Behandlung von Nierensteinen, Lebersteinen und Gallenblasensteinen (indem sie Oxalatsteine, Phosphatsteine, Harnsäuresteine,
Cystinsteine etc. auflösen und entfernen) und von Stoffwechselstörungen verwendet werden.
Durch Verabreichung dieser Arzneimittel führt man in den Organismus biologischen Schwefel ein, der eine
wichtige plastische, energetische und schützende Wirkung ausübt.
Im Verlaufe von biochemischen und physiologischen Prozessen erfolgen im Bereich der Redox-Prozesse Modifizierungen
im Autoregulationsmechanismus der biochemisehen und physiologischen Homöostasis.
Die Untersuchungen haben gezeigt, daß die erfindungsgemäßen Arzneimittel nicht toxisch sind, keine Nebenwirkungen
entfalten und ausgezeichnet vertragen werden.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können auf oralem
Wege oder durch Injektion verabreicht werden.
Die erfindungsgemäße L-N-Acetyl-2-(pyrid-3-yl)-thiazoli
din-4 -carbonsäure (V1) kann täglich auf intramuskulärem
Wege verabreicht werden, beispielsweise ein- bis dreimal täglich in Form von 10 ml-Ampullen mit einem
Wirkstoffgehalt von 5%. Wenn die Behandlung über einen längeren Zeitraum durchgeführt werden muß, kann man
nach der Verabreichung von 20 Injektionen eine Pause von 1O Tagen einlegen.
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TfR MEER · MÜLLER · STEINMEISTER Simion Oer IU
27294U
Die erfindungsgemäßen Verbindungen und insbesondere L-N-Acetyl-2-(pyrid-3-yl)-thiazolidin-4-carbonsäure
kann in Tabletten oder Dragees eingearbeitet und auf oralem Wege verabreicht werden. Hierzu kann man den
Wirkstoff mit stimulierenden oder ergänzenden Substanzen homogenisieren, worauf die in dieser Weise erhaltene Masse
granuliert, getrocknet und dann zu Tabletten oder Dragees verformt werden kann. Das in dieser Weise erhaltene
Produkt kann man auf oralem Wege in einer Dosis von 2 bis 8 Dragees, die jeweils 0,4 bis 0,5 g des Wirkstoffs
enthalten, pro Tag verabreichen, bis eine biochemische und physiologische Besserung eintritt. Bei
einer längeren Behandlung kann man nach einer Behandlungsdauer von 20 bis 30 Tagen eine Pause von 10 Tagen einle-
15 gen.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können auch in der
Veterinärmedizin und in der Tierzucht verwendet werden, beispielsweise um das Gewicht von Ferkeln, Füllen etc.
zu erhöhen, und um ihre Sterblichkeit während ihres ersten Lebensabschnitts von etwa 56 Tagen zu vermindern.
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Claims (8)
1.) Thiazolidincarbonsäurederivate der allgemeinen
Formel I
R.-N CH-R
j (D
Cl! CIl,
in der R1 eine Alkanoylgruppe mit 2 bis 17 Kohlenstoffatomen
und
R2 eine Carboxygruppe oder ein funktionelles
Derivat davon, das heißt eine davon abgeleitete Estergruppe, eine davon abgeleitete Amidgruppe,
ihre anorganischen Salze, insbesondere mit Alkalimetallen und Erdalkalimetallen,
und ihre organischen Salze, insbesondere die mit Aminen gebildeten,
bedeuten, sowie ihre Additionssalze mit pharmazeutisch verträgliehen
Säuren und ihre optischen Isomeren.
2. Verbindungen nach Anspruch 1 der allgemeinen Formel I, in der
R1 für eine Alkanoylgruppe mit 2 bis 6 Kohlenstoffatomen
und R2 für eine Carboxygruppe
stehen, sowie deren pharmazeutisch verträgliche Salze.
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ORIGINAL INSPECTED
TER MEER · MÜLLER · STEINMEISTER lmion erIU
2729AH
3. N-Acetyl-2-(pyrid-3-yl)-thiazolidin-4-carbonsäure
in Form des Racemats oder der optischen Isomeren, sowie ihre pharmazeutisch verträglichen Salze.
4. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet,
daß man 2-(Pyrid-3-yl)-thiazolidin-4-carbonsäure zur Einführung des Alkanoylrestes
R1 am Stickstoffatom in der 3-Stellung des
Thiazolidinrings acyliert, wozu man gegebenenfalls in Gegenwart von Pyridin arbeitet.
5. Arzneimittel, dadurch gekennzeichnet, daß es als Wirkstoff eine Verbindung
gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3 sowie übliche Bindemittel, Trägermaterialien und/oder
15 Hilfsstoffe enthält.
6. Arzneimittel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß es L-N-Acetyl-2-(pyrid-3-yl)-thiazolidin-4-carbonsäure
oder ein pharmazeutisch verträgliches Salz dieser Säure als
20 Wirkstoff enthält.
7. Verwendung der Verbindungen nach den Ansprüchen 1 bis 3 in der Veterinärmedizin.
8. Arzneimittel, insbesondere zur Auflösung von Nierensteinen, Lebersteinen und Gallenblasensteinen,
25 dadurch gekennzeichnet, daß
es als Wirkstoff mindestens eine Verbindung gemäß den Ansprüchen 1 bis 3 enthält.
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IfR MEEF? MÜLLER · STEINMEISTER
Simion Oeriu
— 3 —
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Arzneimittel, insbesondere zur Auflösung von Nierensteinen, Lebersteinen und Gallenblasensteinen,
dadurch gekennzeichnet, daß es als Wirkstoff L-N-Acetyl-2-(pyrid-3-yl)-thiazolidin-4-carbonsäure
oder eines ihrer pharmazeutisch verträglichen Salze enthält.
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