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Hängegurt für Segelsurfer
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Die Erfindung betrifft einen Hängegurt für Segelsurfer mit zwei vom
Rumpf des Seglers zum Gabelbaum führenden, lösbaren Zugelementen.
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Bekannte Hängegurte für Segelsurfer sind von den Trapezgurten der
Jollensegler abgeleitet und stellen eine mittels Haken oder Kleie @ lösbare Verbindung
zwischen dem Gabelbaum und einem den Rumpf des Seglers umfassenden Geschirr her
(Zeitschrift "surf, Magazin für Segelsurfer", 1977, H.3, S.28-30).
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Diese Hängegurte haben verschiedene Nachteile. Sie können teilweise
erst nach dem Ansegeln am Gabelbaum befestigt werden; ihre Handlichkeit ist nicht
sehr gut und die erforderlichen Beschläge können Beschädigungen oder Verletzungen
verursachen.
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Bei denjenigen Hängegurten, die nur durch Heranziehen des Gabelbau-s
ausgehängt werden können, besteht außerdem die Gefahr, daß der Segler beim Sturz
in das Segel fällt.
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Bei einen bekannten Hängegurt ist ein einteiliger und längenverstellbarer
Gurt, der mit einem Ende am Mast des Segelsurfers
befestigt ist,
über eine Schulter, über den Rücken und unter einer Achsel des Seglers hindurch
zu einem am Gabelbaum fest angebrachten Beschlag geführt. Dort ist das Gurtende
derart lösbar befestigt, daß es sich beim Loslassen eines Handgriffs löst. Beim
Ansegeln und beim Wenden ist die Handhabung dieses Gurtes verhältnismäßig schwierig,
weil der am Mast befestigte Gurt Jeweils um den Rücken des Seglers gelegt und an
dem Beschlag am Mastbaum befestigt werden maß, Da die Angriffs stelle des Gurtes
am Gabelbaum durch den Beschlag festgelegt ist, sind die Bewegungsmöglichkeiten
und damit die Steuermöglichkeiten beschränkt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Hängegurt der eingangs genannten
Art so auszugestalten, daß er in einfacher und sicherer Weise am Gabelbaum festlegbar
ist und in sehr einfacher Weise gelöst werden kann, wobei gleichwohl die Bewegungsfreiheit
des Seglers weitestgehend erhalten bleiben soll. Der Hängegurt soll bereits vor
dem Ans regeln am Gabelbaum befestigt werden können und er soll den Segler auch
bei einem plötzlichen und unerwarteten Sturz sofort sicher freigeben. In der Handhabung
, insbesonders beim Ansegeln und beim Wenden, soll der Gurt einfach und handlich
sein; Beschädigungen oder Verletzungen sollen ausgeschlossen sein.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die beiden
Zugelemente an ihren freien Enden jeweils ein flexibles flaches Ansatzstück aufweisen,
die unter Reibschluß um den Gabelbaum legbar und mit den Händen des den Gabelbaum
haltenden Seglers andrückbar sind.
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Damit wird eine sehr einfache, an beliebigen Stellen des Gabelbau-s
anlegbare und beim Loslassen sofort lesbare Befestigung des Hängegurts am Gabelbaum
geschaffen. B-rosts die verhältnismäßig geringen Anpreßkräfte, die der Segler mit
seinen Händen ausübt, wenn er sich am Gabelbaum festhält, genügen zur Erzielung
einer so hohen Haftreibungskraft,
daß die Zugelemente die erforderliche
Kraft auf den Gabelbaum übertragen, wobei die Hände und Arme des Seglers weitestgehend
entlastet sind. Infolge der Verstärkungswirkung der Umschlingungsreibung genügt
die mit den Händen aufgebrachte geringe Anpreßkrait, um die Haftung auch beim Belasten
des Zugelements aufrecht zu erhalten.
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Die Zugelemente sind zunächst schlaff und werden durch eine Streckbewegung
der zuvor gebeugten Arme gespannt.
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In Weiterbildung des Erfindungsgedankens ist vorgesehen, daß die Ansatzstücke
Halteeinrichtungen zur Befestigung an den Händen des Seglers aufweisen, damit die
Ansatzstücke ihre Lage unter den Händen des Seglers auch dann beibehalten, wenn
der Segler den Gabelbaum losläßt. ZweckoäDigerweise haben die Ansatzstücke an der
Oberseite Jeweils eine Halteschlaufe oder einen Handschuh.
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U- den zwischen der Richtung der Zugelemente und der Längsrichtung
der Hände gebildeten Vinkel auszugleichen, können die Halteeinrichtungen bzw. Halteschlaufen
um eine angenähert senkrecht zur Fläche der Ansatzstücke liegende Achse drehbar
ausgeführt sein.
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Um verhältnismäßig hohe Zugkräfte mit geringen Anpreßkräften übertragen
zu können , ist erfindungsgemäß weiter vorgesehen, daß die Ansatzstücke an ihrer
dem Gabelbaum zugekehrten Oberfläche eine hohe Haftreibung gegenüber dem Gabelbaum
aufweisen. Dazu kann eine Auflage aus einem Material mit hoher Haftreibung an den
Ansatzstücken vorgesehen sein.
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Um die Wirkung von Böen zu verzögern, können in den Zugelementen und/oder
den Ansatzstücken in Zugrichtung elastisch dehnbare Federelemente vorgesehen sein
oder die Ansatzstücke und/oder die Zugelemente können selbst aus elastisch dehnbare
Material bestehen.
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In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
ist
vorgesehen, daß die beiden Zugelemente zu einem einteiligen Zugelement verbunden
sind. Dadurch vereinfacht sich die Anbringung des Zugelements am Rumpf des Seglers
bzw. an einem Geschirr. Zweckmäßigerweise ist das einteilige Zugelement am Rumpf
des Seglers längsbeweglich geführt, um dem Segler eine besonders große Bewegungsfreiheit
zu geben.
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Als besonders vorteilhaft hat sich erwiesen, das einteilige Zugelement
in einer Führung eines am Rumpf des Seglers anbringbaren Geschirrs längsverschiebbar
zu führen. Hierzu kann das Geschirr mindestens am Rücken des Seglers ein Flächenstück
aufweisen, an dem die Führung für das einteilige Zugelement angenähert in Rückenmitte
um eine horizontale Achse drehbar angebracht ist. Damit ist einerseits das Zugelement
ausreichend am Rumpf des Seglers festgelegt; andererseits hat der Segler volle Bewegungsfreiheit,
ohne daß er die Jeweilige Richtung des Zugelements bertoksichtigen müßte. Hinzu
kommt, daß der Segler das Zugelement an Jeder beliebigen Stelle des Gabelbaums anbringen
kann, weil es genügt, den Gabelbaum an der gewünschten Stelle unter Zwischenlage
des Ansatzstückes zu umfassen; ein besonderer Beschlag od. dgl. am Gabelbaum ist
nicht erforderlich.
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In einer besonders zweckmäßigen Ausführungsform ist vorgesehen, daß
das einteilige Zugelement ein Seil ist, das in einem am Geschirr angenähert in Rücnmitte
drehbar angebrachten Schlauch oder Rohr längsverschiebbar geführt ist. Das Zugelement
und/oder die mit dem Zugelement in Berührung kommenden Teile des Geschirr. und der
Führung können aus Werkstoffen mit guten Gleiteigenschaften berge stellt werden,
um die Bewegung des Zugelements zu erleichturn. Zweckmäßigerweise ist das Zugelement
längenverstellbar, um eine gute Anpassung an die Körpergröße des Seglers und die
Windstärke zu ermöglichen.
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Die Erfindung wird nachfolgend an Ausführungsbeispielen näher erläutert,
die in der Zeichnung dargestellt sind.
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Es zeigt: Fig. 1 die Anordnung des erfindungsgemäßen Hängegurtes zwischen
dem Rumpf eines Seglers und dem Gabelbaum eines Sege lsurfers, Fig. 2 in vergrößerter
Darstellungsweise eine den Gabelbaum umgreifende Hand des Seglers in Seitenansicht,
Fig. 3 in Draufsicht, Fig. 4 in vereinfachter Darstellungsweise einen Längsschnitt
durch den an einem Geschirr angebrachten Hängegurt und Fig. 3 in einer Darstellung
ähnlich der Fig. 4 eine abgewandelte Ausführungsform des Hänggurts an einem Geschirr.
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Wie in Fig. 1 gezeigt, sind zwei gurtartige Zugelemente 1a und 1b
zu einem einteiligen, hinter dem Rücken des Seglers durchlaufenden Zugelement 1
verbunden, das in einem den Rumpf des Seglers umfassenden Geschirr 2 in einer Schlaufe
3 längsverschieblich geführt wird. Die beiden Teile la und 1b des Zugelements 1
erstrecken sich zu den Händen des Seglers und wesen an ihren Enden jeweils ein flexibles
flaches Ansatzstück 4 auf, das bei Benutzung um den Gabelbaum 3 geschlungen ist
und das der Segler mit seinen Händen anpreßt. Auf der Oberseite Jedes Ansatzatückes4
ist eine Schlaufe 6 angebracht, durch die der Segler seine Hand steckt.
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Bei der in Fig. 1 gezeigten Haltung hatder Segler seine Arme weit
- gehend gestreckt; der überwiegende Teil der zwischen dem Rumpf des Seglers und
dem Gabelbaum wirkenden Kräfte wird durch das Zugelement 1 übertragen. Hit seinen
Händen braucht der Segler nur soviel Kraft auszuüben, daß eine ausreichende Anpressung
der den Gabelbaum 3 umschlingenden Ansatzstücke 4 gewährleistet ist.
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Sobald der Segler den Gabelbaum losläßt, beiapielsweise bei einem
Sturz, verschwindet die Anpreßkraft der Ansatzitücke 4 und der Hängegurt löst sich
vom Gabelbaum, ohne daß eine besondere Maßnahme zum Lösen eines Hakens od. dgl.
erforderlich wäre.
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Vie in den Fig. 2 und 3 gezeigt, besteht das Ansatzstück 4 beispielsweise
aus einem Gummilappen, der einstückig mit einem rohrförmigen Teil 7 ausgeführt ist,
durch das das Zugelement 1, beim dargestellten Beispiel ein Seil, geführt ist. Das
Ende des Seils 1 ist zur Befestigung um das rohrförmige Stück 7 geschlungen. Für
eine Längenverstellung kann diese Befestigung gelöst und die wirksame Seillänge
vergrößert oder verringert werden.
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Ans den Fig. 2 und 3 erkennt man, daß die Halteschlaufen 6 mittels
eines Niets 8 um eine etwa senkrecht zur Fläche des Ansatzstückes 4 liegende Achse
drehbar an diesem angebracht sind, damit sich die Hand unabhängig von der Zugrichtung
des Zugelements 1 immer angenähert senkrecht zur Längsrichtung des Gabelbaums 3
einstellen kann, wie in Fig. 3 dargestellt.
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Fig. 4 zeigt die Führung des als Seil ausgeführten Zugelements 1 am
Geschirr 2. Das Geschirr 2 weist am Rücken des Seglers ein Flächenstück 9 auf, das
angenähert in Rückenmitte eine um eine horizontale Achse drehbare Halterung 10 für
einen Schlauch 11 hat, durch den das Seil 1 längsbeweglich geführt ist. Da der Schlauch
11 nur in der Mitte mit dem Flächenstück 9 verbunden ist, können die Enden des Schlauchs
11 zur Anpassung an die Jeweilige Zugrichtung des Seils 1 nach oben und unten verschwenkt
werden.
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Doroh die Ausführung der Ansatzstücke 4 beim dargestellten Iusführungsbeispiel
aus Gummi wird außer einer guten Haftreibung
gegenüber dem Gabelbaum
5 auch eine Federwirkung in Längsrichtung des Zugelements 1 erreicht, so daß plötzliche
Zugbelastungen, etwa bei plötzlich auftretenden Böen, gemildert werden. Stattdessen
oder zusätzlich kann auch das Zugelement 1 elastisch ausgeführt werden, beispielsweise
als Gummiseil, oder es können gesonderte Federelemente vorgesehen werden.
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Fig. 3 zeigt eine abgewandelte Ausführungsform, bei der das Zugelement
1 durch zwei an der Vorderseite des Geschirrs 2 angebrachte Ösen 12 geführt ist.
Stattdessen kann auch eine einzige Öse 12 an der Vorderseite des Geschirrs 2 vorgesehen
werden.
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Die Übertragung besonders hoher Zugkräfte bei sehr geringen Anpreßkräften
kann dadurch erreicht werden, daß die aufeinanderliegenden Oberflächen des Gabelbaums
3 und/oder der Ansatzstücke 4 aus aufgerauhtem Material mit besonders großem Haftbeiwert,
beispielsweise aus Noppengummi, bestehen. Die Ansatzstücke 4 können auch durch die
freien Enden des Zugelements 1 selbst gebildet werden. Statt der in den Fig. dargestellten
einteiligen Ausführung des Zugelements 1 können auch zvei getrennte Zugelemente
verwendet werden, die Jeweils am Geschirr 2 befestigt sind.
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Das Zugelement 1 und/oder die Führungsflächen, auf denen das Zugelement
bei seiner Längsverschiebung relativ zum Rumpf des Seglers gleitet, können zur Erleichterung
der mit dem Gabelbaum auszuführen Steuerbewegungen aus Verkstoffen mit besonders
guten Gleit eigenschaften bestehen, wie beispielsweise Polyamid, Polytetrafluoräthylen
oder ähnlichen Kunststoffen.
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Die Befestigung des Hängegurts erfolgt am Gabelbaum in sehr infacher
Veise und an beliebiger Stelle dadurch , daß der Segler den Gabelbaum in herkBmmlicher
Weise mit den Händen tJgreift; bereits bei einem geringfügigen Strecken der zuvor
gebeugten
Arme wird der Hängegurt wirksam. Er gibt den Segler beim Loslassen des Gabelbaums
sofort sicher frei.
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Deshalb sind Beschädigungen oder Verletzungen ausgeschlossen.
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L e e r s e i t e