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Schultergurt für Windsurfsegelgeräte
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Die vorliegende ;rfindung betrifft. einen Haltegurt für ein Windsurfsegelgerät,
wie es in der deutschen ituslegeschrift 19 14 604 beschrieben ist, bei welchem das
ziegel durch einen sogenannten Gabelbaum vom Mast weggespreizt wird und der Mast
mit einem Gelenk am Rumpf befestigt ist. Der Gabelbaum dient gleichzeitig als Haltegriff
für den Sportler. Bei Segelgeräten dieser Art wird der Winddruck auf das Segel durch
beidarmiges Ziehen am Gabelbaum sowie durch Verlagerung des Körpergewichtes entgegengesetzt
zur Windkraft ausgeglichen und ausbalanciert. Beim Windsurfen werden deshalb die
Siuskelpartien an den Händen, den Armen und dem Schultergürtel besonders beansprucht.
Dieser Belastung ist nur kurzfristig zu widerstehen.
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Bei konventionellen Segelbooten sind sogenannte rfrapezgurte bekannt.
Diese Gurte werden etwa am Körperschwerpunkt des Seglers befestigt und sind mit
dem Segelmast durch ein Seil verbunden. Diese Geräte sind beim Windsurfen nicht
anwendbar, weil eine Befestigung des Gurtes am Mast nicht möglich ist, da der Segelmast
des Windsurfers gelenkig und nach allen Seiten schwenkbar am Rumpf befestigt ist.
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In der deutschen Offenlegungsschrift 23 58 951 wird eine Ausreitapparatur
für einen Windsurfer vorgeschlagen, bei der ein Spezialgürtel um den Rücken des
Sportlers mit einem in der Länge verstellbarem Seil am Gabelbaum des Windsurfers
verbunden ist. Eine Apparatur nach diesem Vorschlag bedingt ein Anpassen der Halteseillänge
sowie der Befestigungshülse am Gabelraum während der Fahrt an die jeweilige Körperstellung.
Dabei muß eine Hand des Sportlers den Gabelbaum loslassen, umdie Befestigungshülse
zu verschieben bzw. die Lange des Halteseiles zu verändern. Weiterhin ist je eine
Haltehülse mit einer Schiene an beiden 3eiten des Gabelbaumes erforderlich. Bei
Wendemanövern muß das lialteseil von der Befestigungshülse an einer Seite getrennt
werden und an der anderen Seite wieder befestigt werden. Die Befestigungshls
ist
nur bei rechteckigem oder quadratischen Gabelbaumprofil verwendbar.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist ein leicht lösbarer Haltegurt,
der in seiner zwänge nicht während der Fahrt an die jeweilige Körperstellung angepaßt
werden muß. Darüberhinaus soll die erfindungsgemäße Gurtausführung ohne zusätzliche
Befestigungseinrichtungen, die mit dem Gabelbaum fest verbunden sind, auskommen.
Die Befestigungshaken des Gurtes am Gabelbaum sollen etwa wie ein zusätzlicher Finger
an der Hand des Sportlers wirken. Der Gurt und die Befestigungshaken sollen weiterhin
auch zum Ziehen der Startschot und zum Tragen des Surfbrettes benutzbar sein. Der
Gurt und die Haken sollen für alle Windsurfgeräte und für alle Gabelbaumprofile
(rund oder quadratisch) anwendbar sein.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, daß an einem flachen;
etwa 5 cm breiten wasserfesten flexiblen Gurtband an Jedem Ende ein Haken befestigt
ist. Das Gurtband, das um die Schultern gelegt und wendelförmig um beide Arme gewunden
wird, dient zur Entlastung der Arm- und bchultermuskulatur des Sportlers. Der Gurt
ist in der Länge verstellbar ausgeführt, so daß er den Körpermaßen und der jeweiligen.
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Armspannvxeite angepaßt werden kann. Durch die um Schultern und Arme
gewundene Anordnung wird der Effekt der Seilreibung erreicht, und damit ein Verrutschen
des Gurtes bei einseitigem Zug an einem der Haken verhindert. Weiterhin hat. die
um die Arme gewundene Anordnung den Zweck, daß beim Anwinkeln der Arme sich die
Gurtenden mit den Haken nicht in ihrer Lage an den Handgelenken verschieben. Des
weiteren wird durch diese Anordnung auch erreicht, daß beim Anwinkeln der Arme die
Zugkraft im Gurt erhalten bleibt, und damit auch in dieser Armstellung eine Entlastung
der Muskulatur erzielt wird.
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Die Haken dienen zur Entlastung der >!'ingermuskulatur. Sie sind
an einer Seite zum Einhängen von oben in den Gabelbaum U-förmig ausgebildet. Diese
Form ermöglicht es auch, daß die gleichen Haken bei unterschiedlichen Gabelbaumprofilen,
z.B. rund oder quadratisch, verwendet werden können.
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An der anderen Seite sind sie zum itefestigen des Gurtes so abgewinkelt,
daß sie sich anatomiscft der fand des bportlers und der Zugrichtung des um die Arme
und Schultern gewundenen Gurtes anpassen. Sie wirken an beiden Enden des Sportlers
als zusätzlicher Finger, der die Zugkraft des Windes vom Gabelbaum über den Gurt
auf die Schultern überträgt. Die U-förmigen Haken sind in ihrer Weite der Dicke
des Gabelbaumes so angepaßt, daß sie bei seitlichem Zug verkanten und somit eine
Klemmwirkung erreicht wird. Zum Schutz des Gabel baumes und zur Verbesserung der
Klemmwirkung sind die Haken mit einem rutschfesten Gummi- oder Plastiküberzug versehen.
Durch die offene U-Form wird weiterhin erreicht, daß die Haken bei Wendemanövern
und Sturzgefahr einfach und schnell durch Anheben gelöst werden können. Die Profildicke
der Haken kann so gewählt werden, daß einerseits eine genügende Biegesteifigkeit
zur Übertragung der Zugkräfte vorhanden ist, aber andererseits die Möglichkeit gegeben
bleibt, die Haken durch geringfügiges Verbiegen individuell der ifandform des Sportlers
und auch der Profildicke des Gabelbaumes anzupassen. Durch diese Anpaßmöglichkeit
kann auch individuell die Klemmwirkung und, was auch besonders wichtig ist, die
Ausklinkmöglichkeit bei Sturzgefahr eingestellt werden.
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tan beiden Gurtenden sind Bänder zum Befestigen an den tiandgelenken
angebracht. Wenn der Gabelbaum ohne Haken gehalten wird, konnen diese nur so weit
wegpendeln, daß sie immer im Griffbereich der @ände bleiben.
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In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen,
den Gurt in eine Wärmeschutzjacke aus Schaumgummi direkt einzuarbviten. Desgleichen
wird weiterhin vorgeschlagen, statt eines Gurtes eine Jacke aus zugfestem Gewebe
zu verwenden. An die Armel der Jacke können die Haken in ähnlicher Weise wie an
einem Gurt befestigt werden.
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Die Figuren 1 bis 4 zeigen mogliche Ausführungsbeispiele der Erfindung.
Figur 1 und 2 zeigen jeweils in Ansicht von vorne zwei Beispiele, wie der Gurt um
schultern und Arme gewunden wird. Wie in Figur I dargestellt, wird der Gurt (11)
um den Nacken gelegt und nach vorne hunter den Achseln hindurch
jeweils
einmal um die Arme gewunden. Durch diese Anordnung wird erreicht, daß der Gurt in
gleicher Drehrichtung um beide Arme gewunden ist. Deshalb können auch beide Haken
(21,22) wegen der gleichen Gurtzugrichtung in gleicher Ausführung nur spiegelbildlich
für beide Seiten ausgebildet werden.
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Figur 2 zeigt eine Gurtanordnung, bei der der Gurt (12) über die rechte
Schulter schräg über den Rücken unter der linken Achsel hindurch nach vorne geführt
ist. Er ist dann in gleicher Drehrichtung wie in Figur 1 um den rechten Arm gewunden,
aber in entgegengesetzter Drehrichtung um den linken Arm. Wegen der damit unterschiedlichen
Gurtzugrichtung an beiden Haken (23,24) müssen diese auch in verschiedener Weise
der Lage der Gurtenden an den Handgelenken angepaßt sein. In Figur 1 werden weiterhin
Bander (31,32) zum Befestigen der Gurtenden an den Handgelenken gezeigt. Die Bander
sind in bekannter, hier nicht dargestellter Weise durch Binden, Schnallen oder durch
einen Klettverschluß um das Handgelenk befestigt. Die Figuren 3 und 4 zeigen Beispiele
von möglichen Ausführungsformen der Haken jeweils in drei Ansichten. Die orm der
Haken (22,24l wird im wesentlichen durch das Profil des Gabelbaumes (5 oder 6),
die Anordnung und damit der Zugrichtung des Gurtes (71,72) sowie der anatomischen
Anpassung an die Hand des Sportlers bestimmt. Der in Figur 3 dargestellte Haken
(.22) hat an seinen Enden (4 und 8) eine zusätzliche Abwinklung. Durch die Abwinklung
(4) können die Haken mit zwei Fingern so gehalten werden, daß das Einhaken in den
Gabelbaum (5) sowie das Aushaken erleichtert werden. Die Abwinklung (8) bewirkt
eine bessere Anpassung und Abstützung der Haken an den Handgelenken. Die Haken werden
durch schlaufen an den Gurtenden (71,72) lös- und auswechselbar befestigt.
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L e e r s e i t e