DE2728781A1 - Heparinisierbares coppolymerisat zur herstellung antithrombogener kunstorgane und prothesen sowie verfahren zu seiner herstellung - Google Patents

Heparinisierbares coppolymerisat zur herstellung antithrombogener kunstorgane und prothesen sowie verfahren zu seiner herstellung

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    • A61L27/00Materials for grafts or prostheses or for coating grafts or prostheses
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    • A61L33/00Antithrombogenic treatment of surgical articles, e.g. sutures, catheters, prostheses, or of articles for the manipulation or conditioning of blood; Materials for such treatment
    • A61L33/0005Use of materials characterised by their function or physical properties
    • A61L33/0011Anticoagulant, e.g. heparin, platelet aggregation inhibitor, fibrinolytic agent, other than enzymes, attached to the substrate

Description

  • Paolo Ferruti
  • Mailand / Italien Ezio Martuscelli Neapel / Italien Fernando Riva Arco Felice, Neapel / Italien Luciano Provenzale Rom / Italien Heparinisierbares Copolymerisat zur Herstellung antithrombogener Kunstorgane und Prothesen sowie Verfahren zu seiner Herstellung Die Erfindung betrifft ein heparinisierbares Copolymerisat zu Herstellung antithrombogener Kunstorgane und Prothesen, bestehend aus Polyamidamin-Blöcken (AAA...A) und Blöcken herkömmlicher Additions- oder Kondensationspolymerisate (BBB...B), sowie ein Verfahren zu seiner Herstellung.
  • Es ist bekannt, daß Kunstorgane und Prothesen, die aus herkömmlichen Kunststoffen hergestellt sind, in mehr oder minder großem Ausmaß auf das Blut, mit dem sie in Berührung kommen, eine thrombogene Wirkung ausüben. Zur Beseitigung dieses Nachteils ist schon vorgeschlagen worden, die Oberflächen dieser Kunststoffe durch die Adsorption von Heparin, das ausgezeichnete blutgerinnungshemmende Eigenschaften hat, antithrombogen zu machen. In der Praxis mußte jedoch immer wieder festgestellt werden, daß die verschiedenen Kunststoffe mit Heparin entweder keine oder nur eine sehr schwache Bindung mit Heparin eingehen.
  • Es ist auch schon vorgeschlagen worden, eine beständige, indirekte Bindung zwischen der Kunststoffoberfläche und dem Heparin dadurch herzustellen, daß zunächst quaternäre Ammoniumsalze an den Kunststoff adsorbiert und dann das Heparin an den so vorbehandelten Kunststoff gebunden wird.
  • In der Praxis hat sich jedoch auch diese Methode nicht bewährt, da die Ammoniumsalze zur Desorption neigen und überdies quaternäre Ammoniumverbindungen hämolytische Wirkungen zeigen und eine schädigende Wirkung auf Thrombocyten ausüben. Auf biegsame Kunststoffe hat sich die Methode ohnehin als nicht anwendbar erwiesen.
  • In der USA-Patentschrift 3 865 723 wird eine Gruppe makromolekularer Stoffe beschrieben, die die Natur von Polyamidaminen mit tertiären Aminogruppen haben und in hohem Maße fähig sind, selektiv Heparin aus Blut und anderen biologischen Flüssigkeiten zu absorbieren und unter Bildung stabiler Komplexe zu binden, ohne schädliche Wirkungen auf die Plasmaproteine oder Blutkörperchen aus zuüben. Diese Polymere erwiesen sich jedoch als Werkstoffe für Prothesen als ungeeignet, da sie unzureichende mechanische Eigenschaften haben und in Wasser löslich sind.
  • Durch Vernetzen werden sie zwar wasserunlöslich, doch bleiben ihre mechanischen Eigenschaften und ihre Verarbeitbarkeit unbefriedigend.
  • Neuerdings sind aus der deutschen Offenlegungsschrift 26 25 761 neuartige Copolymerisate bekanntgeworden, die im Molekül Polyamidamin-Blöcke und Blöcke von herkömmlichen thermoplastischen Additions- oder Kondensationspolymerisate, wie Vinyl- und Vinyliden-Polymere, Polyamide, Polyester, Polyharnstoffe, Polyurethane usw., enthalten. Neben physikalischen und mechanischen Eigenschaften, die im wesentlichen denjenigen von Additions- oder Kondensationspolymerisaten entsprechen und sie für eine Formgebung nach für Thermoplaste gebräuchlichen Verfahren geeignet machen, haben die Copolymerisate die Fähigkeit, mit Heparin sehr stabile Komplexe zu bilden, und sind in Wasser unlöslich. Diese Copolymerisate werden erhalten, indem zunächst ein Polyamidamin-Vorpolymerisat hergestellt und dieses mit einem Monomeren oder Gemisch von Monomeren, die herkömmliche thermoplastische Additions- oder Kondensationspolymerisate bilden, copolymerisiert wird.
  • Es stellte sich nun die Aufgabe, diese Copolymerisate weiter zu verbessern, insbesondere hinsichtlich ihres Heparin-Bindungsvermögens, und ein vereinfachtes Herstellungsverfahren für ein solches verbessertes Copolymerisat anzugeben.
  • Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einem Copolymerisat der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß die Polyamidamin-Blöcke über SO2-Gruppen auf die Blöcke der herkömmlichen Polymerisate gemäß folgender Formel aufgepfropft sind.
  • Das Verfahren zur Herstellung des Copolymerisats besteht darin, daß a) ein herkömmliches Additions- oder Kondensationspolymerisat in an sich bekannter Weise chlorsulfoniert, b) ein Polyamidamin-Vorpolymerisat durch Polyaddition von Aminen der Formeln oder R1 -NH2 zu Bis-Acrylamiden der Formel worin R und worin R1 und R2 Alkyl- oder Hydroxyalkylradikale mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, R3 und R4 Alkylradikale mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen sind und R5 ein Alkenylradikal mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen ist oder zusammen mit R1,R2 bzw. R3,R4 und den zugehörigen Stickstoffatomen einen unsubstituierten oder substituierten Piperazinring bilden, hergestellt, c) eine Lösung des bei dem Schritt a) erhaltenen chlorsulfonierten Polymerisates in einem inerten, alkoholfreien Lösungsmittel zu einer Lösung des bei dem Schritt b) erhaltenen Polyamidamin-Vorpolymerisates in einem inerten, alkoholfreien Lösungsmittel zugesetzt, das Gemisch unter Rühren 1 bis 8 Stunden auf 30 bis 90 "C gehalten und d) das Copolymerisat durch Eingießen des Reaktionsgemisches in einen Oberschuß von Methanol ausgefällt, abfiltriert und getrocknet wird.
  • Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
  • Es wurde festgestellt, daß Körper aus den Copolymerisaten gemäß der Erfindung Heparin an ihrer Oberfläche noch fester als die obengenannten Copolymerisate binden. Darüber hinaus wurde festgestellt, daß sich selbst an den Verbindungsstellen schlauchförmiger Prothesen aus den Copolymerisaten gemäß der Erfindung keine Thrombosen bilden.
  • Das Copolymerisat gemäß der Erfindung kann nach einem wesentlich einfacheren Verfahren als die bekannten Polymerisate hergestellt werden, da es nicht mehr notwendig ist, Monomere oder Gemische von Monomeren, die herkömmliche Additions- oder Kondensationspolymerisate bilden, mit einem Polyamidamin-Vorpolymerisat zu polymerisieren. Vielmehr kann man nun von im Handel erhältlichen, fertigen Additions- oder Kondensationspolymerisaten ausgehen.
  • Die Blöcke der herkömmlichen Polymerisate bestehen in der Regel aus Additions- oder Kondensationspolymerisaten, die chlorsulfoniert werden können. Geeignete Additionspolymerisate sindVinyl- und Vinyliden-Polymere sowie vor allem Polyäthylene niedriger und hoher Dichte, ataktische, isotaktische und syndiotaktische C3-C6-Polymere, insbesondere Polypropylen, Olefin-Copolymerisate wie die elastomeren C2-C3-Copolymerisate, Polystyrole, Polyacrylate, Polymethacrylate, Polyacrylamide, Polyacrylnitrile und Polyvinylacetate. Geeignete Kondensationspolymerisate sind vor allem Polyamide, Polyharnstoffe, Polyurethane und Polyester.
  • Die einzelnen Verfahrensschritte zur Herstellung der Copolymerisate gemäß der Erfindung werden nachstehend beschrieben.
  • Chlorsulfonierung der herkömmlichen thermoplastischen Polymere Verfahren zum Chlorsulfonieren der herkömmlichen thermoplastischen Polymere sind bekannt und brauchen daher im einzelnen nicht beschrieben zu werden. Es sei auf die Encyclopedia of Polymer Science and Technology, Band 6, Seite 443, Stichwort "Chlorsulfonation Processes", verwiesen.
  • Typische Chlorsulfonierungsverfahren werden in den nachfolgenden Beispielen veranschaulicht, doch sei hervorgehoben, daß auch andere als die angegebenen Verfahren angewendet werden können, insbesondere die Dampfphasenchlorsulfonierung von Polyäthylen mit Schwefeldioxid und Chlor.
  • Herstellung des Polyamidamin-Vorpolymerisates Die Polyamidamine für die Herstellung des Copolymerisates gemäß der Erfindung werden im wesentlichen durch Polyaddition von sekundären Di- bzw. Bis-Aminen oder primären Monoaminen zu Bis-Acrylamiden gemäß folgender Reaktionen erhalten: worin R1 und R2 Alkyl- oder Hydroxyalkylradikale mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, R3 und R4 Alkylradikale mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen sind und R ein Alkenylradikal mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen ist oder zusammen mit R1,R2 bzw.
  • R3,R4 und den zugehörigen Stickstoffatomen einen unsubstituierten oder substituierten Piperazinring bildet.
  • Der durchschnittliche Polymerisationsgrad x dieser Produkte kann aus dem Verhältnis p der beiden Typen der chemischen Funktionen (Vinyl- und Aminofunktion) in dem Ausgangsmonomerengemisch nach folgender Formel vorausbestimmt werden: x 1+CI X wobei vorausgesetzt wird - was in diesem Falle zulässig erscheint -, daß die Polyadditionsreaktion bis zur Vollständigkeit fortschreitet.
  • Durch Arbeiten mit einem Uberschuß von Bis-Acrylamiden oder Aminen kann man Polyamidamine mit Vinyl oder mit Amino-Endgruppen erhalten.
  • Die Copolymerisate gemäß der Erfindung können dadurch hergestellt werden, daß Polyamidamine mit sekundären Amino-Endgruppen mit chlorsulfonierten Polymerisaten der genannten Art unter geeigneten Reaktionsbedingungen, wie sie vorstehend angegeben sind, gemischt werden.
  • Zur Herstellung der Polyamidamine werden die ausgewählten Monomere in Wasser oder einem hydroxylgruppenhaltigen Lösungsmittel, am besten Alkohol, gelöst und bei Temperaturen von 10 bis 50 "C polymerisiert werden, wobei die Reaktionszeit je nach den verwendeten Monomeren einige Stunden (3-4 Stunden) bis zu einigen Tagen (3-5 Tage) betragen kann. Einzelheiten des Verfahrens werden in den nachstehenden Beispielen angegeben.
  • Herstellung des Copolymerisates gemäß der Erfindung Das herkömmliche, chlorsulfonierte Polymerisat wird in einem inerten, alkoholfreien Lösungsmittel - z.B. Chloroform - gelöst und diese Lösung wird der Lösung eines Polyamidamin-Vorpolymerisats in einem ebenfalls inerten, alkoholfreien Lösungsmittel, wie Chloroform, zugesetzt. Das Gemisch wird 1-8 Stunden unter Rühren auf 30-90 OC gehalten; dann wird das Polymerisat durch Eingießen des Reaktionsgemisches in einen Uberschuß von Alkohol, z. B.
  • Methanol, Abfiltrieren und Trocknen isoliert.
  • Heparinisierung des Copolymerisates Die Bindung des Heparins an die Oberfläche von Gegenständen aus dem Copolymerisat gemäß der Erfindung geschieht in einfacher Weise dadurch, daß diese Gegenstände zwei bis 100 Minuten mit einer alkoholischen, wäßrig-alkoholischen oder wäßrigen Lösung von Heparin mit einer Konzentration von 0,1 bis 20% und einem pH-Wert von 0 bis 9 in Berührung gebracht werden. Manchmal kann eine Vorbehandlung der Gegenstände mit Säuren, wie Salzsäure, Essigsäure usw., in 0,1- bis 20%iger wäßrig-alkoholischer oder wäßriger Lösung vorteilhaft sein.
  • Das adsorbierte Heparin kann mit Glutaraldehyd oder anderen Dialdehyden vernetzt werden, um die Desorption des Heparins von den Oberflächen der Gegenstände unter den in einer biologischen Umgebung herrschenden Bedingungen zu erschweren.
  • An Hand der folgenden Beispiele wird die Erfindung näher veranschaulicht.
  • BEISPIEL 1 a) Chlorsulfonierung von Polyäthylen Ein Gemisch von 20 g Hochdruck-Polyäthylen (mit niedriger Dichte) und 250 ml wasserfreiem Benzol wurde unter Rückflußkühlung erhitzt, bis eine klare Lösung erhalten wurde.
  • Sodann wurden - am besten unter Inertgasatmosphäre - der Lösung 8 ml Sulfurylchlorid (SO2Cl2) und 1,2 g Azodiisobutyronitril zugesetzt, und das Gemisch wurde weitere 4 Stunden unter Rückflußkühlung erhitzt. Danach wurde das Gesamtvolumen des Gemisches durch teilweises Abdestillieren des Lösungsmittels auf 150 ml verringert, und dann wurde das Gemisch in einen Ueberschuß von trockenem Ather gegossen. Das ausgefällte Produkt wurde abfiltriert und im Vakuum getrocknet. Es wurden 20,5 g chlorsulfoniertes Polyäthylen erhalten, das auf Grund einer Elementaranalyse etwa 1t Schwefel und 4t Chlor enthielt.
  • b) Herstellung des Polyamidamin-Vorpolymeren 9,518 g (0,049 mol) N,N'-Bis-Acryllylpiperazin wurde in 25 ml einer 2-m wäßriger Lösung von N,N'-Dimethyläthylendiamin gelöst. Das Gemisch wurde unter gelegentlichem Rühren zwei Tage bei Raumtemperatur stehengelassen und dann in 200 ml Aceton gegossen. Der ausgefällte Niederschlag wurde durch Dekantieren abgetrennt und zweimal mit je 100 ml frischem Aceton gewaschen. Danach wurde er mehrere Stunden unter Aceton stehengelassen. Es trat Kristallisation ein, und das gummiartige Produkt wandelte sich in ein weißes Pulver um. Dieses wurde auf dem Filter gesammelt und im Vakuum getrocknet. Es wurde ein Polyamidamin in einer Ausbeute von 95t mit einem mittleren Molekulargewicht von 15 000 erhalten, dessen Endgruppen überwiegend aus sekundären Aminogruppen bestanden.
  • c) Herstellung des Copolymerisates 14 g chlorsulfoniertes Polyäthylen wurden in 240 ml trokkenem, alkoholfreiem Chloroform gelöst. Eine Lösung von 1,9 g Polyamidamin-Vorpolymerisat mit sekundären Amino-Endgruppen in 20 ml trockenem, alkoholfreiem Chloroform wurde zugesetzt, und das Reaktionsgemisch wurde drei Stunden bei 60 "C gerührt. Das Produkt wurde durch Eingießen des Reaktionsgemisches in einen Dberschuß von Methanol, der eine kleine Menge einer Base enthielt, ausgefällt, abfiltriert und im Vakuum getrocknet. Es wurden etwa 15 g eines Pfropfpolymerisates erhalten, das Polyäthylen-und Polyamidamin-Blöcke enthielt. Der Polyamidamin-Gehalt betrug, wie eine Stickstoffbestimmung ergab, etwa 9,5 Gewichtsprozent.
  • Da das Polyamidamin (PAA) in Alkoholen gut löslich ist, kann mit Hilfe des beschriebenen Fällungs- und Isolierungsverfahrens nicht umgesetztes PAA leicht aus dem Produkt entfernt werden.
  • Das Copolymerisat war in Chloroform löslich, in Wasser, Alkoholen und aliphatischen Kohlenwasserstoffen jedoch unlöslich.
  • Feste Filme aus dem Copolymerisat konnten entweder durch Schmelzpressen des trockenen Polymeren oder durch Verdunsten 5- bis 30%der Lösungen in Chloroform auf geeigneten Unterlagen erhalten werden.
  • d) Herstellung von Versuchskörpern für die Einpflanzung in Versuchstiere Mit Hilfe einer Spezialform aus verchromtem Messing wurden aus dem nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren hergestellten Polymeren einige zylindrische Hohlkörper von 25 mm Länge, 8 mm Innendurchmesser und 12 mm Außendurchmesser hergestellt. I)iese Versuchskörper wurden in einer 5%gen alkoholischen Essigsäure-Lösung vorbehandelt (um die Aminogruppen zu ionisieren), dann durch Behandeln mit einer 10%igen wäßrigen Lösung von Heparin heparinisiert und mit einer 2,5%igen wäßrigen Lösung von Glutaraldehyd nachbehandelt (um das Heparin durch teilweises Vernetzen fest zu binden). Abschließend wurden die Körper wiederholt und sorgfältig mit destilliertem Wasser gewaschen.
  • Die Prüfkörper wurden dann unter Anwendung anerkannter Methoden zum Testen der Thrombosewidrigkeit (in diesem Zusammenhang sei auf die Arbeit "Antithrombogenic surfaces, classification and in vivo evaluation" von Vincent L. Gott und Akira Furuse, Federation Proceedings, Band 30, Nr. 5, September/Oktober 1971, verwiesen) in die untere Hohlvene eines Versuchstieres (Hund) eingepflanzt.
  • Nach zwei bis vier Wochen wurden die schlauchförmigen Versuchskörper wieder entfernt. In keinem Falle war es an den Innenteilen der schlauchförmigen Körper zur Thrombosebildung gekommen. Selbst die Verbindungsstellen der Versuchskörper waren thrombusfrei.
  • Kontrollkörper aus Polyäthylen waren massiv thrombosiert, und die Ringöffnung war verstopft.
  • BEISPIEL 2 Ataktisches Polystyrol mit einem viskosimetrisch bestimmten mittleren Molekulargewicht von 80 000 wurde nach dem Verfahren a) des Beispiels 1 chlorsulfoniert. 15 g chlorsulfoniertes Polystyrol wurden in 250 ml trockenem, alkoholfreiem Chloroform gelöst und mit einer Lösung von 2 g eines nach dem Verfahren b) des Beispiels 1 hergestellten Polyamidamin-Vorpolymerisates mit sekundären Amino-Endgruppen in 25 ml trockenem, alkoholfreiem Chloroform versetzt. Das Reaktionsgemisch wurde drei Stunden bei 60 "C gerührt; dann wurde das gebildete Produkt durch Eingießen des Reaktionsgemisches in einen Ueberschuß von Methanol, das eine kleine Menge einer Base enthielt, ausgefällt, abfiltriert und im Vakuum getrocknet. Es wurden etwa 15 g eines Block-Copolymerisates erhalten, das Polystyrol- und Polyamidamin-Blöcke enthielt.
  • Nach dem Verfahren des Beispiels 1 wurden aus dem Block-Copolymerisat zylindrische Hohlkörper hergestellt. Auch diese Versuchskörper bestanden den Test auf Thrombosewidrigkeit.
  • BEISPIEL 3 a) Chlorsulfonierung von Polyäthylen Hochdruck-Polyäthylen (von niedriger Dichte) wurde nach dem Verfahren des Beispiels 1 chlorsulfoniert, wobei jedoch die Konzentration des Chlorsulfonierungsmittels variiert wurde, um Polyäthylene mit verschiedem Chlorsulfonierungsgrad zu erhalten.
  • b) Herstellung des Polyamidamin-Vorpolymerisates 19,4238 g 1,4-Bis-Acrylylpiperazin wurden in 51,28 ml einer 1-m wäßrigen Lösung von N,N'-Dimethylendiamin gelöst, die durch acidimetrische Titration eingestellt worden war.
  • Das Molverhältnis der beiden Reagenzien betrug = 0,975, so daß theoretisch ein Produkt mit einem durchschnittlichen Polymerisationsgrad von x = 79 erhalten werden n sollte. Das Gemisch wurde vier Tage bei Raumtemperatur stehengelassen, dann in einen Oberschuß von Aceton gegossen und einige Stunden stehengelassen. Das Produkt kristallisierte und wurde durch Filtrieren abgetrennt.
  • Mit einer Ausbeute von 95% wurde ein Polyamidamin der Formel mit Endgruppen folgender Art und einem durch Osmometrie bestimmten Polymerisationsgrad erhalten, der mit dem theoretischen Wert gut übereinstimmte.
  • Nach dem gleichen Verfahren wurden Polyamidamine mit Amino-Endgruppen und durchschnittlichen Polymerisationsgraden von 10 bis 300 (durch Veränderung des Molverhältnisses Li im Bereich von 0,818 bis 0,993), wobei von folgenden Bis-Acrylamiden CH2-CH-CO-NH-CH2-NH-CO-CH=CH2 CH2-CH-CO-NH(CH2)2NH-CO-CH=CH2 CH2-CH-CO-NH(CH2)3NH-CO-CH=CH2 CH2-CH-CO-NH(CH2)4NH-CO-CH=CH2 CH2-CH-CO-NH(CH2)12NH-CO-CH=CH2 und folgenden Aminen CH3NH2, C2H5NHZ2, C3H7NH2, (CH3)2CH-NH2, ausgegangen wurde.
  • Anstelle reiner Bis-Acrylamide und reiner Amine wurden auch Gemisches von Bis-Acrylamiden und Gemische von Aminen - auch mit anderen Monomeren der angebenen Art (Piperazinmonocarbonsäuren, Piperazindicarbonsäuren und aliphatische Aminosäuren mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, Allylamine, primäre Amine mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen) -verwendet, wobei jedoch in jedem Falle das Verhältnis der Bis-Acrylamide zu den Amin-Monomeren in dem vorstehend angegebenen Bereich gehalten wurde.

Claims (9)

  1. Patentansprüche 1. Heparinisierbares Copolymerisat zur Herstellung antithrombogener Kunstorgane und Prothesen, bestehend aus Polyamidamin-Blöcken (AAA...A) und Blöcken herkömmlicher Additions- oder Kondensationspolymerisate (BBB...B), d a d u r c h g e k e n n z e i c h -n e t , daß die Polyamidamin-Blöcke über S02-Gruppen auf die Blöcke der herkömmlichen Polymerisate gemäß folgender Formel aufgepfropft sind.
  2. 2. Copolymerisat nach Anspruch 1, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t , daß die Polyamidamin-Blöcke die Struktur haben, in der R1 und R2 Alkyl- oder Hydroxyalkylradikale mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, R3 und R4 Alkylradikale mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen sind und R5 ein ein Alkenylradikal mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen ist oder zusammen mit R1,R2 bzw. R3,R4 und den jeweils zugehörigen Stickstoffatomen einen unsubstituierten oder substituierten Piperazinring bildet.
  3. 3. Copolymerisat nach Anspruch 1, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t , daß die Polyamidamin-Blöcke die Struktur haben, in der R1, R3 und R4 Alkylradikale mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen sind und R5 ein Alkenylradikal mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen ist oder zusammen mit R3 und R4 sowie den zugehörigen Stickstoffatomen einen unsubstituierten oder substituierten Piperazinring bildet.
  4. 4. Copolymerisat nach einem der Ansprüche 1 bis 3, d a -d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß die Polyamidamin-Blöcke noch andere Monomere aus der Gruppe Piperazinmonocarbonsäuren, Piperazindicarbonsäuren, aliphatische Aminosäuren mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, Allylamin und primäre Amine mit 2 bis 12 Kohlenstoffatomen enthalten.
  5. 5. Copolymerisat nach einem der Ansprüche 1 bis 4, d a -d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß die Polyamidamin-Blöcke Endgruppen der folgenden Art enthalten.
  6. 6. Copolymerisat nach einem der Ansprüche 1 bis 4, d a -d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß die Polyamidamin-Blöcke Endgruppen der folgenden Art enthalten, worin R1 und R5 die im Anspruch 1 angegebene Bedeutung haben.
  7. 7. Copolymerisat nach einem der Ansprüche 1 bis 6, d a -d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß die Blöcke der herkömmlichen Polymerisate aus chlorsulfonierbaren Additions- oder Kondensationspolymerisaten bestehen.
  8. 8, Verfahren zur Herstellung eines Copolymerisats nach nach einem der Ansprüche 1 bis 7, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß a) ein herkömmliches Additions- oder Kondensationspolymerisat in an sich bekannter Weise chlorsulfoniert, b) ein Polyamidamin-Vorpolymerisat durch Polyaddition von Aminen der Formeln oder R1-NH2 zu Bis-Acrylamiden der Formel worin R1 und R2 Alkyl- oder Hydroxyalkylradikale mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, R3 und R4 Alkylradikale mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen sind und R5 ein Alkenylradikal mit 1 bis 12 Kohlenstoffatomen ist oder zusammen mit R1,R2 bzw. R3,R4 und den zugehörigen Stickstoffatomen einen unsubstituierten oder substituierten Piperazinring bilden, hergestellt, c) eine Lösung des bei dem Schritt a) erhaltenen chlorsulfonierten Polymerisates in einem inerten, alkoholfreien Lösungsmittel zu einer Lösung des bei dem Schritt b) erhaltenen Polyamidamin-Vorpolymerisates in einem inerten, alkoholfreien Lösungsmittel zugesetzt, das Gemisch unter Rühren 1 bis 8 Stunden auf 30 bis 90 OC gehalten und d) das Copolymerisat durch Eingießen des Reaktionsgemisches in einen Ueberschuß von Methanol ausgefällt, abfiltriert und getrocknet wird.
  9. 9. Verwendung des Copolymerisates nach einem der Ansprüche 1 bis 7 zur Herstellung thermogeformter Körper, die durch Eintauchen in eine wäßrige, alkoholische oder wäßrig-alkoholische Lösung von Heparin heparinisiert sind.
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