DE2727849A1 - Polymerlegierung - Google Patents
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Description
HELMUT SCHROETER KLAUS LEHMANN 2727849
Case kn-fl-10
tM/th
21. Juni 1977
Polymerlegierung.
709852/1124
- fr -
kn-fl-10
Beschreibung
Die vorliegende Erfindung betrifft Polymermassen und insbesondere Polymerlegierungen und insbesondere Polymerlegierungen
oder polymere Legierungen aus Polyphenylensulf id- und Polyimid-Harzen, die einzigartige
synergistisch verbesserte Schmelzfließeigenschaften und Wärmebeständigkeitseigenschaften aufweisen.
Polyphenylensulfid ist ein kristallines aromatisches
Polymeres, das ein symmetrisches, starres Gerüst aufweist, das sich wiederholende p-substituierte Benzolringe
und Schwefelatome aufweist, so daß die sich wiederholenden Einheiten der folgenden Formel
entsprechen.
Polyphenylensulfide besitzen hohe Schmelzpunkte, eine
außergewöhnliche chemische Beständigkeit, sind thermisch stabil und nicht entflammbar. Das Polymere zeigt
bei erhöhten Temperaturen eine hohe Steifheit und eine gute Beibehaltung der mechanischen Eigenschaften. Polyphenylensulf
id wird von der Firma Phillips Petroleum unter der Bezeichnung "Ryton" vertrieben.
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Gemäß der US-PS 3 354 129 erhält man Polyphenylensulfide
oder Polyphenylensulfidharze durch Umsetzen von halogensubstituierten aromatischen Verbindungen, wie
p-Dichlorbenzol, mit Alkalimetallsulfiden in Gegenwart
eines polaren Lösungsmittels. Die Polyphenylensulfide können in Abhängigkeit von dem Einsatzgebiet nicht vernetzt,
teilweise vernetzt oder stark vernetzt sein. Sie sind in der oben erwähnten US-PS 3 354 129, in
Modem Plastics Encyclopedia, Vol. 47, Nr. 1OA, (1970-71) Seiten 208 bis 213 und "The Sulfur Institute
Journal" (Herbst 1971) Seiten 2 bis 4, beschrieben.
Man erhält ausgezeichnete harte, nicht klebende, die Ablösung erleichternde überzüge, wenn man geringe
Mengen, beispielsweise 10 bis 20% Polytetrafluoräthylen in das Polyphenylensulfid einarbeitet. Polyphenylensulfid
besitzt eine ausgezeichnete Affinität für verstärkende Pasern und Füllstoffe, und man kann mit Füllstoff
versehene Polyphenylensulfidmassen durch Spritzverformen oder Preßverformen verarbeiten.
Eine ungewöhnliche Eigenschaft des Polyphenylensulfids
ist seine Fähigkeit, seine mechanischen Eigenschaften bei erhöhten Temperaturen beizubehalten. Sowohl ungefülltes
als auch mit Glas als Füllstoff versehenes Polyphenylensulfid zeigt Zugfestigkeiten von etwa
492 kg/cm2 (7000 psi) bei 150°C und von etwa 281 kg/cma (40O0 psi) bei 200°C. Die Synthese, die
physikalischen und die chemischen Eigenschaften und das Verarbeitungsverhalten von Polyphenylensulfid sind in
den oben angegebenen Literaturstellen und in der technischen Literatur ganz allgemein beschrieben.
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kn-fl-1O
Polyimide erhält man durch chemische Reaktion eines aromatischen Dianhydrids mit einem aromatischen Diamin.
Die in den erfindungsgemäßen Polymerlegierungen verwendeten Polyimide schmelzen nicht. Diese Materialien
müssen daher durch maschinelle Bearbeitung, durch Stanzen oder durch direkte Verformungsmethoden bearbeitet
werden. Obwohl die Polyimide die lineare Struktur von thermoplastischen Polymeren besitzen, sind sie wegen
ihrer hohen, in gewissen Fällen nicht vorhandenen Schmelzpunkte schwierig zu verarbeiten.
Die außergewöhnlichen Eigenschaften der Polyimide sind
unter anderem ihre Beständigkeit bei 26O°C (5OO°F), ihre Verschleißfestigkeit, ihr geringer Reibungswiderstand,
ihre hohe Festigkeit, ihre Zähigkeit, ihre thermische Stabilität, ihre dielektrische Festigkeit,
ihre Strahlungsbeständigkeit und ihre geringe Gasabgabe. Durch die Zugabe von Graphitfüllstoffen kann die Abnutzungsbeständigkeit
der Polyimide verbessert und ihr Reibungskoeffizient weiter vermindert werden.
Polyimide bzw. Polyimidharze sind in "Modern Plastics Encyclopedia" Nr. 43, Nr. 1A (1966), Seiten 244 bis 245,
"Modern Plastics Encyclopedia", Nr. 44, Nr. 1A, Seiten 265 bis 267, in den Stanford Research Institute Reports,
in den US-Patentschriften 3 179 632 und 3 708 4 58 und in der allgemeinen Patentliteratur und der technischen
Literatur beschrieben. Eine Lagermasse, die man durch Legieren von Polyimidharzen mit Polytetrafluoräthylenharzen
erhält, ist in der US-PS 3 652 409 beschrieben.
Polyimide und Copolyimide werden von der Firma
E.I.DuPont de Nemours and Company und von der Firma UpJohn Company und anderen Herstellern vertrieben.
Ein Polyimid-Formpulver, das unter der Bezeichnung Polyimide 2080 von der Firma UpJohn Company vertrieben
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-ν
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wird, ist in der US-PS 3 708 4 58 beschrieben. Diese Formpulver umfassen vollständig in die Imide überführte
und vollständig umgesetzte aromatische Polyimidharze. Es ist bekannt, diese Polyimid-Formpulver mit
Polytetrafluoräthylen, Graphit und Molybdänsulfid zu
vermischen und Füllstoffe, wie zerschnittene Graphitoder Glas-Fasern, Glaskügelchen etc. zuzusetzen. Diese
Klasse von Polyimid-Harzen ist in "New Thermoplastic Polyimides for High Temperature Composites" - SPI 28th
Technical Conference (1973) beschrieben.
Das Legieren von Kunststoffen ist bekannt, beruht jedoch weitgehend auf Empirie. Das Legieren ist ein Verfahren,
das darin besteht, daß man ein Verbundmaterial herstellt, indem man zwei oder mehr verschiedene
Polymere mechanisch miteinander vermischt. Dies unterscheidet sich von der Copolymerisation dadurch,
daß das gebildete Material auf mechanischem Wege hergestellt ist. Es bestehen drei grundlegende Methoden
zur Herstellung von Polymerlegierungen. Die erste Methode besteht darin, Polymere, die im Prinzip miteinander
nicht verträglich sind, mit verträglichen Segmenten zu versehen. Dies wird als Propf-Polymerisat
ion bezeichnet. Die zweite Legierungsmethode umfaßt die Verwendung von verträglich machenden Mitteln. Es
handelt sich dabei um chemische Mittel, die als Mittler zwischen den sonst nicht miteinander verträglichen
Bestandteilen wirken. Die dritte und üblicherweise angewandte Methode für die Herstellung von Legierungen
besteht darin, vernetzende Bindungen zwischen den nicht miteinander verträglichen Bestandteilen auszubilden.
Dies wird dadurch erreicht, daß man während des Legierungsverfahrens freie Radikale bildet. Dies
kann dadurch erfolgen, daß man Radikale bildende Mittel, wie Peroxidkatalysatoren oder Azoverbindungen,
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zugibt. Weiterhin kann man eine Reihe von Legierungen dadurch herstellen, daß man die Bestandteile in einer
vermählenden Strangpresse einer hohen Scherwirkung aussetzt. Wenn man die Bestandteile bei erhöhter Temperatür
in Gegenwart von Sauerstoff in einer vermählenden Strangpresse einer hohen Scherwirkung aussetzt, erfolgt
eine gewisse Vernetzung zwischen den Molekülen der Bestandteile. Zur Ausbildung verträglicher Legierungen
genügt ein relativ geringer Anteil von vernetzten MoIekülen.
Ein wesentliches Merkmal der vorliegenden Erfindung ist nun darin zu sehen, daß Polymerlegierungen aus Polyimidharzen
und Polyphenylensulfidharzen bei hohen Temperaturen eine überraschend gute Beständigkeit und gute
mechanische Eigenschaften besitzen, leicht unter Anwendung üblicher Verformungsmethoden für die Verarbeitung
von thermoplastischen Materialien verarbeitet werden können und ein wünschenswert geringes Reibungsverhalten
zeigen.
Gegenstand der Erfindung sind daher Polymerlegierungen, die dadurch gekennzeichnet sind, daß sie aus einem Polyphenylensulf
id, das sich wiederholende Einheiten der Formel
in einer solchen Zahl aufweist, daß das Polymere bei einer Temperatur von mindestens etwa 200°C thermisch
stabil ist, und
einem Polyimid, das sich wiederholende Einheiten der allgemeinen Formel I
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-fl
O | O |
Il | Il |
C
I |
|
Ιί | Il |
0 | O |
(I)
in einer solchen Zahl aufweist, daß das Polymere bis zu einer Temperatur von mindestens etwa 200°C thermisch
stabil ist, in welcher Formel
R eine vierwertige aromatische Gruppe, die mindestens einen Ring aus 6 Kohlenstoffatomen mit
benzolischer ünsättigung aufweist, wobei die vier Carbonylgruppen direkt an getrennte Kohlenstoffatome
eines Benzolrings der Gruppe R gebunden sind und jedes Carbonylgruppenpaar an benachbarte
Kohlenstoffatome des Benzolrings gebunden ist, und
R' eine zweiwertige benzolartige Gruppe der folgenden Formeln
und
in denen R" für eine Alkylenkette mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen oder eine Gruppe der folgenden
Formeln
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R' ■ '
R1 ' ' t
R1
-O-, -S-, -SO2-, -N- , -Si- , -O-Si-0- , -O-P-0
R"1 R1 ' ' ' R" ' ' 0
-p-
Il
steht,
in welchen Formeln R1" und R"" aus der Alkylgruppen
und Arylgruppen umfassenden Gruppe ausgewählt sind,
bedeuten,
bedeuten,
besteht und bei Temperaturen von etwa 300°C Schmelzfließeigenschaften
aufweist.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält die Polymerlegierung ein Polyimid, das sich wiederholende
Einheiten der allgemeinen Formel
--N
CO
aufweist, in der 10 bis 90% der sich wiederholenden Einheiten Gruppei
folgenden Formel
folgenden Formel
Einheiten Gruppen sind, in denen R eine Gruppe der
Ve«/
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darstellt, während die restlichen sich wiederholenden Einheiten Gruppen
folgenden Formeln
folgenden Formeln
Einheiten Gruppen sind, in denen R aus der Gruppe der
el
CH-
CH-
und
ausgewählt ist, wobei η eine positive ganze Zahl mit einem Wert bedeutet, daß das Polymere bis zu einer Temperatur
von mindestens etwa 2OO°C thermisch stabil ist.
Diese Co-Polyimide erhält man nach Methoden, die in der.
US-PS 3 708 4 58 beschrieben sind.
Das Polymerisationsverfahren zur Herstellung der PoIyamid-Säuren
ist gut bekannt und ist nicht Gegenstand der Erfindung. Bezüglich näherer Einzelheiten für die
Synthese der Polyimide der beschriebenen Art sei auf die oben erwähnten Patentschriften und Veröffentlichungen
und insbesondere auf die US-Patentschriften 3 652 409, 3 179 632 und 3 708 458 verwiesen.
Einer der Hauptnachteile der aromatischen Polyimide ist darin zu sehen, daß sie nicht verarbeitet werden können.
Obwohl sie eine ausgezeichnete Beständigkeit gegen oxidativen und thermischen Abbau besitzen, ist es praktisch
unmöglich, das Material durch übliche Verarbeitungsmethoden zu verformen. Es wurde daher angenommen,
daß diese schlechten Verarbeitungseigenschaften dadurch verbessert werden können, daß man die aromatischen Polyimide
mit einem verarbeitbaren thermoplastischen Material legiert, so daß man eine verarbeitbare PoIy-
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merlegierung erhält. Es bestand dabei die Hoffnung, daß die gebildete Polymerlegierung einige der vorteilhaften
Eigenschaften der Polyimide aufweisen würde und dennoch das Verarbeitungsverhalten des thermoplastischen PoIymeren
zeigen würde. Da das Legieren von Polymeren weitgehend auf empirischer Grundlage erfolgt, ist es unmöglich,
mit einiger Sicherheit vorauszusagen, welche Eigenschaften eine vorgeschlagene Legierung haben würde.
Erfindungsgemäß wurde nun Polyphenylensulfid als möglicher
Kandidat ausgewählt. Obwohl die Eigenschaften dieser
Polymerlegierung aufgrund des Verhaltens des PoIyimids
und des Polyphenylensulfids nicht vorausgesagt werden konnte, wurde jedoch angenommen, daß einige der
Eigenschaften beider Polymerer beibehalten würden, und daß ein Kompromiß zwischen den vorteilhaften Eigenschaften
beider Polymerer erreicht werden könnte. Polyphenylensulf id ist bei hohen Temperaturen extrem beständig.
Beispielsweise zeigt die thermogravimetrysehe Analyse von Polyphenylensulfid in Stickstoff oder Luft
keinen merklichen Gewichtsverlust unterhalb 500°C. Weiterhin liegen die Verarbeitungstemperaturen von Polyphenylensulf
id innerhalb der allgemeinen Verarbeitungsbereiche der aromatischen Polyimide, was die Temperaturen
und die thermische Stabilität anbelangt.
Um zu ermitteln, ob eine Polymerlegierung hergestellt werden könnte, wurden die in den folgenden Beispielen
beschriebenen Untersuchungen durchgeführt:
Man bereitet eine Polymerlegierung aus einem aromatischen Polyimid, das man durch Umsetzen von 3,3',4,4'-Benzophenontetracarbonsäuredianhydrid
mit Toluoldiisocyanat und 4,4'-Methylen-bis(phenylisocyanat) erhält, und einem
PolyphenylensuIfid. Das Polyimid wird nach dem Verfahren
der US-PS 3 708 4 58 hergestellt und von der Firma
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UpJohn Company unter der Bezeichnung "Polyimide 2080"
vertrieben. Das Polyphenylensulfid wird von der Firma Phillips Petroleum hergestellt und unter der Bezeichnung
"Ryton" auf den Markt gebracht. Der Einfachheit halber wird das bei den Untersuchungen verwendete Polyimid als
Polyimide 2080 bezeichnet.
Zur Ermittlung der Verträglichkeit des Polyphenylensulfids mit einem aromatischen Polyimid, wie dem Polyimide
2080 (der Firma UpJohn) wird der folgende Test durchgeführt:
In einem Zweischalenmischer vermischt man eine Mischung aus 4 5 Gew.-% Polyphenylensulfid und 55 Gew.-% Polyimide
2080. Die Mischung wird dann während 2 Stunden bei 120
bis 140°C im Ofen vorgetrocknet. Dann bereitet man in der folgenden Weise einen Stab mit einem Durchmesser von
2,54 cm (1 inch):
a) Man beschickt die Form und preßt sie mit einem Druck von 281 kg/cm2 (40OO psi) zusammen
,
b) man erhitzt die Form auf 327 bis 338°C
b) man erhitzt die Form auf 327 bis 338°C
(620 bis 64O°F) und hält diese Temperatur während 10 bis 15 Minuten aufrecht,
c) man kühlt die Form auf 1210C (25O°F) ab und
entnimmt das Teil.
Man erhält ein Formteil mit guter physikalischer Integrität. Dies verdeutlicht die Tatsache, daß Polyphenylensulf
id und Polyimide 2080 verträglich und als Legierung verarbeitbar sind.
Man unterwirft die Mischung aus Polyimide 2080 und PoIyphenylensuIfid
einem Schmelzindextest. Die Mischung besitzt folgende Schmelzindices:
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Temperatur/BeIastung Schmelzindex
300°C
216Og
15,87 kg (35 pounds) 1,777 g/10 min
32O°C
2160 g O,2140 g/10 min
15,87 kg (35 pounds) 5,0575 g/10 min
Unter den gleichen Bedingungen zeigt das Polyimide 2080 kein Fließen. Dies verdeutlicht die Tatsache, daß die
Legierung aus Polyimide 2080 und Polyphenylensulfid Schmelzfließeigenschaften besitzt.
Man führt ein zweites Experiment durch, um die physikalischen Eigenschaften einer Legierung aus Polyphenylensulf
id und Polyimid zu untersuchen. Man vermischt 40 Gew.-% Polyphenylenox.id mit 60 Gew.-% Polyimide 2080
(der Firma UpJohn) während 15 Minuten in einem Zweischalenmischer. Die Mischung wird dann während 2 Stunden
bei 120 bis 140°C im Ofen getrocknet. Dann bereitet man einen Stab mit einem Durchmesser von 2,54 cm (1 inch)
in der folgenden Weise:
a) Man belädt die Form und bringt sie auf einen Druck
von 281 kg/cm2 (4000 psi),
b) man erhitzt die Form auf 327 bis 3380C (620 bis 64O°F) und hält diese Temperatur während 15 Minuten aufrecht,
b) man erhitzt die Form auf 327 bis 3380C (620 bis 64O°F) und hält diese Temperatur während 15 Minuten aufrecht,
c) man kühlt die Form auf 1210C (25O°F) ab und entnimmt
das Teil.
Dann arbeitet man durch spanabhebende Behandlung Zugprüfstäbe für die MikroUntersuchung aus dem Stab heraus
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und untersucht sie hinsichtlich ihrer Zugfestigkeit und
ihrer Dehnung. Die hierbei erhaltenen Ergebnisse sind die folgenden:
Zugfestigkeit: 337 bis 436 kg/cm2 (48OO bis 6200 psi)
Dehnung: 3 bis 5 %.
Diese positiven und schlüssigen Daten verdeutlichen die Tatsache, daß man aus einem aromatischen Polyimid und
Polyphenylensulfid ein Legierungssystem mit physikalischer Integrität herstellen kann.
Beispiel 3
Beispiel 3
Es wurde eine weitere Untersuchungsreihe durchgeführt, um das Schmelzfließverhalten von sowohl Polyphenylensulfid
als auch dem Polyimide 2Ο8Ο (der Firma UpJohn) zu bestimmen. Hierzu wurde eine Prüfvorrichtung (Brabender)
verwendet, die bei folgenden Bedingungen betrieben wurde:
Temperatur: 3430C (65O°F) bei 63 min"1
Beschickung: 55 g.
Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt:
2080 | Prozentsatz | Polyphenylensulfid (Ryton) | 50/50 | 50/50 | 55/45 | |
Polyimide | Drehmoment (m/g) | |||||
.10/90 20/80 | 20OO | 23OO | ||||
0/100 | 11OO | |||||
Zeit | 700 7OO | 12OO | ||||
Minuten | 2400 | 150 2OO | 13OO | 1200 | ||
0 | 900 | 150 300 | ||||
5 | 700 | 200 | ||||
10 | 6OO | 709852/1124 | ||||
15 | ||||||
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Drehmoment (m/g)
Drehmoment (m/g)
Zeit | 0/100 | 10/90 | 20/80 | 50/50 | 55/45 |
Minuten | |||||
20 | 600 | 200 | 400 | 1400 | 1250 |
25 | 300 | 1500 | |||
30 | 350 | 1550 | 1600 | ||
35 | 400 | 600 | 1700 | ||
40 | 700 | 19OO | 1900 | ||
45 | 750 | 20OO | |||
50 | 6OO | 8OO | 2050 | ||
55 | 900 | 2100 | |||
60 | 700 | 10OO | 2250 | 2060 | |
65 | 1100 | 2275 | |||
70 | 650 | 750 | 12OO | 23OO | |
75 | 13OO | 2500 | |||
80 | 900 | 14OO | 2600 | 2550 | |
85 | 1500 | 3000 | |||
90 | 700 | 1050 | 1700 | 3200 | 30OO |
95 | 3400 | ||||
100 | 12OO | 34 50 | 3 500 | ||
105 | 3450 | ||||
110 | 1250 |
Zeit | 60/40 | 70/30 | 80/20 | 90/10 |
Minuten | ||||
0 | 2500 | 20OO | Pulver | Pulver |
5 | 1350 | 1800 | schlechte | |
Schmelze | ||||
10 | 14OO | 1900 | ||
15 | 2250 | keine | ||
20 | 24OO | angemessene | ||
25 | 2550 | Schmelze | ||
30 | 2700 | |||
35 | ||||
40 | 19OO |
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Zeit | 60/4' |
Minuten | |
45 | |
50 | 2150 |
55 | |
60 | 2500 |
65 | |
70 | |
75 | 3000 |
80 | 3250 |
85 | |
90 | 3200 |
95 | |
1OO | |
105 | |
110 |
Drehmoment (m/g) 70/30 80/20 90/10
3200
3 500
Das Polyimide 2080 schmilzt nicht und zerstört den Scherstift der Brabender-Prüfvorrichtung.
Die 90/10-Misehung zeigt kein angemessenes Schmelzverhalten,
während die 8O/2O-Mischung ein geringfügiges Schmelzverhalten zeigt.
Die obigen Untersuchungen werden verdeutlichen, daß eine Polymerlegierung auf der Grundlage eines aromatischen
Polyimide, wie Polyimide 2080 der Firma Upjohn, und Polyphenylensulfid, ein über die Schmelze verarbeitbares
Polymersystem ergibt.
Zur Ermittlung der Schmelzfließeigenschaften wurde eine
Legierung aus 60 Gew.-% Polyimide 2080 (Upjohn) und 40 Gew.-% Polyphenylensulfid durch Spritzgießen verformt.
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Zur Durchführung der Spritzverformungsuntersuchung wurde eine Spritzgußvorrichtung mit hin- und hergehender
Schnecke (141,7 g (5 ounce) Reed), die mit einer Form zur Bildung von ASTM-Probestücken versehen war, verwendet.
Die angewandten Verformungsbedingungen waren die folgenden:
Zylindertemperatur: 293 bis 327°C (560 bis
62O°F)
Formtemperatur: 93 bis 149°C (200 bis
300°F).
Die durch Spritzgießen verformten Teile zeigten folgende physikalischen Eigenschaften:
Zugfestigkeit: 297,5 kg/cm2 (4232 psi)
Dehnung: 2,66%
Biegefestigkeit: 613,9 kg/cm2 (8732 psi).
Zur Ermittlung des Hochtemperaturverhaltens der Polymerlegierung aus dem aromatischen Polyimid und Polyphenylensulfid
wurde die Verformung unter Wärmeeinwirkung gemäß der ASTM-Standard-Vorschrift D 648-72 untersucht.
Die erzielten Ergebnisse sind im folgenden angegeben.
Untersuchungsbedingungen Belastung von 18,6 kg/cma
(264 psi)
0/100 20/80 60/40
Polyphenylensulfid
Wärmeverformungs- 13O,5(1) 225 276
temperatur (0C)
(1) Dieser Wert wird von der Firma Phillips Petroleum für das Polyphenylensulfid "Ryton" angegeben.
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Die Zahlenwerte hinsichtlich der Wärmeverformung zeigen,
daß die Legierung aus dem aromatischen Polyimid und PoIyphenylensulfid
einen signifikanten Unterschied bezüglich der Belastung in Abhängigkeit von der Wärme zeigt, das
heißt eine hohe Warmformbeständigkeit aufweist.
Zur weiteren Verdeutlichung der Legierung aus dem aromatischen Polyimid und Polyphenylensulfid wurde eine
Mischung aus dem Polypyromellitimid von 4,4'-Oxydianilin
durch Ausfällen des Harzes aus einem im Handel erhältlichen Polyimid-Lack bereitet. Der Lack ist von der Firma
DuPont unter der Bezeichnung "Pyre-ML" erhältlich. Der Pyre-ML-Polyimidlack basiert auf dem Polypyromellitimid
von 4,4'-Oxydianilin, wozu auf die US-PS 3 179 632 verwiesen
sei.
Man bereitet das Polyimid dadurch, daß man 4 53,6 g (16 ounces) des Polyimidlacks (Pyre-ML) in 907,2 g
(32 ounces) Wasser einträgt und das Ganze in einer Mischeinrichtung (Waring blender) rührt. Dann filtriert man das
Pulver ab, wäscht es mehrfach mit Wasser und trocknet es während 24 Stunden bei 1210C (25O°F) und dann während weiterer
24 Stunden bei 26O°C (500°F).
Durch Vermischen in einem Trommelmischer bereitet man eine Legierung aus 60 Gew.-% des Polypyromellitimids von
4,4'-Oxydianilin und 40 Gew.-% Polyphenylensulfid. Dann
werden zur Verdeutlichung der Verarbeitbarkeit aus der Schmelze Untersuchungen in einer Prüfvorrichtung
(Brabender) durchgeführt. Die Vorrichtung wird bei 343°C (65O°F) und einer Drehzahl von 63 min" betrieben und
mit 53 g des Materials beschickt. Die erzielten Ergebnisse sind im folgenden angegeben:
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Drehmoment (m/g)
Zeit
O 800
10 500
15 700
20 8 50
2 5 1000
30 1200
35 1500
40 1800
4 5 1900
50 21OO
52 2300
55 gehärtet.
Erneut ist zu ersehen, daß eine Polymerlegierung auf der Grundlage eines aromatischen Polyimids und Polyphenylensulfid
eine aus der Schmelze verarbeitbare Legierung darstellt.
Eine übliche Verwendung von technischen Kunststoffen ist die Herstellung von Buchsen bzw. Lagerschalen. Durch Vermählen
in einem Zweischalenmischer während 20 Minuten bereitet man eine Lagermasse aus:
15 Gew.-% Graphit
51 Gew.-% Polyimid (Polyimide 2080) 34 Gew.-% PolyphenylensuIfid.
Die Masse wird dann verformt und es werden durch maschinelle Bearbeitung Buchsen hergestellt.
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kn-fl-10
Unter Verwendung der Buchse mit einem Durchmesser von 12,7 mm (1/2 inch) und einer Länge von 12,7 mm (1/2 inch)
untersucht man das Verhalten als Lagermaterial während 42,25 Stunden bei einem Betriebsfaktor (P.V.) von 5000.
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Claims (2)
1. Polymerlegierung, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einem Polyphenylensulfid,
das sich wiederholende Einheiten der Formel
in einer solchen Zahl aufweist, daß das Polymere bei einer Temperatur von mindestens etwa 200°C
thermisch stabil ist, und einem Polyimid, das sich wiederholende Einheiten der allgemeinen Formel
Il
J ο
Il
.C
Il 0
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ORIGINAL INSPECTED
kn-fl-10
in einer solchen Zahl aufweist, daß das Polymere bis zu einer Temperatur von mindestens etwa 200°C thermisch
stabil ist, in welcher Formel
R eine vierwertige aromatische Gruppe, die mindestens
einen Ring aus 6 Kohlenstoffatomen mit benzolischer Unsättigung aufweist, wobei die vier Carbonylgruppen
direkt an getrennte Kohlenstoffatome eines Benzolrings der Gruppe R gebunden sind und jedes
Carbonylgruppenpaar an benachbarte Kohlenstoffatome des Benzolrings gebunden ist, und
R1 eine zweiwertige benzolartige Gruppe der folgenden
Formeln
— und
in denen R" für eine Alkylenkette mit 1 bis 3 Kohlenstoffatomen oder eine Gruppe der folgenden Formeln
-0-, -S-, -SO9-, -N-
R1 '
R1 ■
-P-
Il
R"1 R"1 R1"
-Si- , -O-Si-0-, -0-P-O-
I I Il
R"" R1"1 0
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kn-fl-10
steht,
.in welchen Formeln R"1 und R"" aus der Alkylgruppen
und Arylgruppen umfassenden Gruppe ausgewählt sind,
bedeuten,
bedeuten,
besteht und bei Temperaturen von etwa 30O0C Schmelzfließeigenschaften
aufweist.
2. Polymerlegierung nach Anspruch 1,dadurch gekennzeichnet,
daß das Polyimid sich wiederholende Einheiten der Formel
--N
-CO
aufweist, in der 10 bis 90% der sich wiederholenden Einheiten Gruppei
folgenden Formel
folgenden Formel
Einheiten Gruppen sind, in denen R eine Gruppe der
el
darstellt, während die restlichen sich wiederholenden Einheiten Gruppen sind, in denen R aus der Gruppe der
folgenden Formeln
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kn-fl-1O
und
ausgewählt ist, wobei η eine positive ganze Zahl mit einem Wert bedeutet, daß das Polymere bis zu einer Temperatur
von mindestens etwa 200°C thermisch stabil ist.
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